DE3447870A1 - Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der elektroerosiven fertigstellung eines startloches - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der elektroerosiven fertigstellung eines startlochesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung der Fertigstellung eines
durch ein Werkstück geführten Startlochs, das mit Hilfe einer Startelektrode funkenerosiv auf einer Elektroerosionsmaschine
hergestellt wird.
Es ist bekannt, vor der eigentlichen funkenerosiven Bearbeitung eines Werkstückes ein Startloch durch
dasselbe ebenfalls funkenerosiv herzustellen. Hierzu verwendet man eine Elektroerosionsmaschine mit einer
Startelektrode ausreichender Eigensteifigkeit. Die Startelektrode und das Werkstück sind mit dem Ausgang
einer elektrischen Versorgungseinrichtung, häufig einem Impulsgenerator, verbunden. Der Stromkreis wird
hierbei über die sogenannte Arbeitszone, d.h. den Zwischenraum zwischen der Startelektrodenspitze und dem
Werkstück geschlossen. Zur Herstellung des Startlochs wird die Startelektrode in der Regel von einer motorisch
angetriebenen Spindel in vertikaler Richtung durch das Werkstück bzw. das Bohrloch geschoben.
Hierbei wird häufig der Arbeitsspalt bzw. das Bohrloch dadurch gespült, dass von aussen unter Druck stehende
Flüssigkeit durch die innen hohl ausgebildete Startelektrode gepumpt wird. Da die funkenerosive Herstellung
von Startlöchern an sich bekannt ist, kann statt weiterer Erläuterungen auf die diesbezüglich einschlägige
Literatur verwiesen werden.
Bei den heute bekannten Systemen zur Herstellung von Startlöchern auf Elektroerosionsanlagen, im folgenden
EDM-Anlagen abgekürzt, wirft die Ermittlung der tatsächlichen Fertigstellung des Startlochs Probleme auf.
Bei der Herstellung eines einzigen Startlochs überlies man die laufende Kontrolle des Bohrlochs meistens dem
Operator. Sobald dieser das tatsächliche Ende der Bohrung,also die Fertigstellung des Startlochs feststellte
stoppte er die Anlage. Bei der numerisch gesteuerten Herstellung von Startlöchern wurde der der
Startelektrode insgesamt erteilte Vorschub als Bewertungsgrösse zur Ermittlung der Fertigstellung des
Startlochs herangezogen. Hierbei ging man im wesentliehen
von der Überlegung aus, dass das Startloch jedenfalls dann fertiggestellt sei, wenn der Startelektrode
ein im wesentlichen der Dicke des Werkstücks entsprechender Gesamtvorschub aufgeprägt worden ist,
ggf. unter Berücksichtigung des Startelektrodenverschleisses während des Bohrvorganges. Hierbei tritt das
Problem auf, dass der Elektrodenverschleiss nicht konstant ist, sondern zwischen 50 % und 200 % variieren
kann. Auch hängt der Verschleiss von der jeweiligen Temparatur, dem Verschmutzungszustand im Bohrloch, dem
Druck der Spülflüssigkeit, den für die Elektrode und das Werkstück verwendeten Materialien sowie von weiteren
Faktoren ab. Das in der Regel nicht vorhersagbare Ausmass des Verschleisses wirkt sich besonders dann
gravierend aus, wenn mit derselben Startelektrode mehrere Startlöcher herzustellen sind. Denn wegen des
unbekannten Ausmasses des Verschleisses ist auch die laufende Änderung der Startelektrodenlänge unbekannt.
Bei mehreren nacheinander ausgeführten Startbohrungen kann dies dann dazu führen, dass man anstelle eines
durchgehenden Startloches lediglich ein Sackloch
erhält. Ein Sackloch könnte man zwar grundsätzlich dadurch vermeiden, dass man von vorne herein einen
fiktiven Elektrodenverschleiss in die numerische Steuerung der Bohrbewegung einprogrammiert, der weit
über dem durchschnittlichen Verschleiss liegt. Diese Massnahme hat aber den Nachteil, dass die Elektrode
selbst dann noch von ihrer Vorschubeinrichtung angetrieben wird, wenn sie längst das Werkstück vollständig
durchquert hat und bereits gegen ein anderes Werkstück oder ein Maschinenteil, z.B. die Aufspannbasis, anstösst.
Letzteres kann dann zur Zerstörung der Startelektrode führen.
Aus den vorgenannten Gründen ist ein sinnvolles Vorprogrammieren der Startelektrodenbewegung unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten schwer durchführbar, wenn nicht gar unmöglich.
Ausgehend von diesem technischen Hintergrund bezweckt die Erfindung die Bereitstellung eines Verfahrens und
einer Vorrichtung zur einfachen und universellen Feststellung der tatsächlichen Fertigstellung eines
mittels einer Startelektrode funkenerosiv in einem Werkstück hergestellten Startlochs.
In verfahrensmässiger Hinsicht wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass bei dem eingangs genannten gat-
tungsgemässen Verfahren eine aufgrund (bei bzw. nach) desWiedergO
austrittes der Spitze der Startelektrode aus dem Werkstück sich ergebende sprunghafte Änderung eines
Verfahrensparameters selbsttätig erfasst wird.
In vorrichtungsmässiger Hinsicht wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer bekannten Einrichtung
zur elektroerosiven Herstellung eines Startloches in
einem Werkstück mittels einer Startelektrode ein Fühler zur Erfassung der sprunghaften Änderung eines Verfahrensparameters
aufgrund (bei bzw. nach) des Wiederaustrittes der Spitze der Startelektrode aus dem Werkstück ausgelegt
und angeordnet ist.
Das erfindungsmässige Lösungsprinzip hat den Vorteil,
dass die Vollendung bzw. die Fertigstellung des Startloches stets sicher und unabhängig vom Elektrodenverschleiss,
von der Tiefe der Bohrung, vom Material der Startelektrode, vom Material des Werkstücks, von
der Stabilität des Arbeitsprozesses, von den Ver-Schmutzungsverhältnissen im Arbeitsspalt und dergleichen
feststellbar ist.
Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das
Startloch während des Bohrens mit einer Flüssigkeit : ^
druckgespült und das sprunghafte Abfallen des Spül- , / druckes beim Wiederaustritt der Startelektrodenspitze
aus dem Werkstück mit Hilfe eines entsprechenden Fühlers ermittelt. Nach einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel wird, ggf. zusätzlich, der sprunghafte Abfall der von der elektrischen Versorgungs- $
einrichtung, z.B. einem Impulsgenerator, an die Arbeitszone abgegebenen Leistung mittels eines entsprechenden
Fühlers ermittelt. Ist bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel - gesehen in Bohr-
gO richtung - hinter dem Werkstück ein Anschlag vorgesehen,
dann wird das Auftreffen der Startelektrodenspitze auf den Anschlag ermittelt. Ist hierbei
für die Startelektrode eine selbsttätig arbeitende Antriebseinrichtung vorgesehen, dann wird in Weiterbildung
des vorstehenden Erfindungsgedankens vorzugsweise
-ΙΟΙ
der Stillstand der Startelektrode oder eines Teiles von /._ deren Antriebseinrichtung mittels eines entsprechenden
Fühlers festgestellt. Nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Antriebseinrichtung für
den Startelektrodenvorschub einen elektrischen Antriebsmotor auf. In diesem Fall wird vorzugsweise und ggf. ·
zusätzlich der sprunghafte Anstieg der elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsmotors beim Auftreffen
der Startelektrodenspitze auf den Anschlag mittels eines entsprechenden Fühlers, beispielsweise eines
Wattmeters ermittelt. Nach einem weiteren bevorzugten j Ausführungsbeispiel weist der Anschlag einen blanken / /j /
elektrischen Leiter auf seiner dem vorgesehenen Start- / lochaustritt gegenüberliegenden Seite auf und steht auf
einem anderen Potential als die Startelektrode. In diesem Fall wird vorzugsweise der Beginn des Stromflusses
im Leiter aufgrund des Kontaktes mit der Startelektrode ermittelt.
Zur Ermittlung der sprunghaften Änderung des Wertes eines Verfahrensparameters beim Durchbruch der Startelektrodenspitze
aus dem Werkstück weisen die Fühler vorzugsweise·jeweils eine Diskriminatorstufe bzw. eine
5 Schwellwertstufe auf.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte stark
schematische Zeichnung noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung zur Ermittlung des Abfalls der von oc der Versorungseinrichtung abgegebenen Lei-
stung und/oder des Anstiegs der von der Startelektrodenvorschubeinrichtung aufgenommenen
Leistung nach dem Wiederaustritt der Startelektrodenspitze aus dem Werkstück bzw.
dem Auftreffen der Startelektrodenspitze auf einen Anschlag;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Ermittlung der Bewegungsänderung der
Startelektrode bzw. von Teilen von deren Antriebseinrichtung beim Auftreffen der
Startelektrodenspitze auf einen Anschlag;
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Erfassung des Durchtrittes der
Elektrodenspitze durch das Werkstück mittels eines Schalters;
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer oberflächenbehandelten Startelektrode;
und
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Ermittlung des Spüldruckabfalles
beim Durchbruch der Elektrodenspitze aus dem Werkstück.
Sämtliche Figuren zeigen Längsschnitte durch die QQ Arbeitszone des jeweiligen Ausführungsbeispiels. Auch
werden in ihnen stets gleiche Bezugszeichen für funktionell gleiche Teile verwendet.
Gemäss den Figuren weist jede Arbeitszone eine Startgg
elektrode 1 und ein Werkstück 2 auf. Die Startelektrode
1 und das Werkstück 2 sind in bekannter Weise in einer EDM-Anlage angeordnet. Mit der Startelektrode 1 wird
ein Bohrloch 20, die spätere Startbohrung, im Werkstück 2 funkenerosiv hergestellt. Hierzu weist die Startelektrode
1 eine ausreichende Eigensteifigkeit auf. Sie wird von einem Antrieb in Richtung des Werkstückes
und durch dieses hindurch vorgeschoben. Der Antrieb besteht im wesentlichen aus einem Elektromotor 5, einer
vom Elektromotor 5 angetriebenen Spindel 4 und einer mit der Spindel 4 in Eingriff stehenden Hubmutter
Die Startelektrode 1 und das Werkstück 2 sind in bekannter Weise mit einer elektrischen Versorgungseinrichtung
verbunden, welche die zur funkenerosiven Arbeit benötigte elektrische Energie liefert.
Bei den in den Figuren 1, 2 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen
ist die Hubmutter 18 fest mit einem Mitnehmer 19 verbunden, in welchen seinerseits die
Startelektrode 1 eingespannt ist.
Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiele weisen - gesehen in Vorschubrichtung der
Startelektrode 1 - unterhalb des zu erwartenden Startelektrodenaustritttes einen Anschlag 3 auf. Der Anschlag
3 besteht aus einer ortsfest angeordneten isolierten Platte, beispielsweise aus synthetischem
Material.
gQ Bei diesen Ausführungsbeispielen wird die Startelektrode
1 von ihrem Vorschubsystem nach Vollendung des Bohrloches 20, d.h. nach Vollendung des Startlochs,
solange weiterbewegt, bis die Startelektrodenspitze gegen den dicht unterhalb des Werkstückes (2) angegg ordneten Anschlag 3 stösst. Hierdurch wird der weiteren
- 13 1
Vorschubbewegung der Startelektrode 1 plötzlich ein mechanischer Widerstand entgegen gesetzt.
Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird diese sprunghafte Widerstandserhöhung dadurch gemessen, dass mittels eines Wattmeters 16 die vom
Elektromotor 5 aufgenommene Leistung gemessen wird. Die plötzliche Erhöhung des der Vorschubbewegung entgegengerichteten
mechanischen Widerstandes zeigt sich an einer sprunghaften Leistungsaufnahme des Elektromotors
5. Der sprunghafte Anstieg der Leistungsaufnahme des Elektromotors 5 zeigt demnach beim dargestellten
Ausführungsbeispiel die tatsächliche Fertigstellung des Startloches an. Das aus dem sprunghaften Leistungsanstieg
gewonnene Signal wird im übrigen dazu verwendet, die Spindel 4 in entgegengesetzter Richtung
anzutreiben und damit die Startelektrode 1 aus dem Bohrloch 20 herauszuziehen.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Startelektrode 1 und das Werkstück 2 in bekannter Weise mit
dem Ausgang einer elektrischen Versorgungseinheit, hier einem Impulsgenerator 30, verbunden. In den aus dem
Impulsgenerator 30, der Startelektrode 1, der Arbeitszone und dem Werkstück 2 aufgebauten Stromkreis ist ein
Wattmeter 17 geschaltet, welches die vom Impulsgenerator 30 an die Arbeitszone abgegebene elektrische
Leistung misst. Sobald das Bohrloch 20 freigebohrt ist, d.h. die Startelektrode 1 das Werkstück 2 durchstossen
hat, findet praktisch keine Erosion mehr statt. Dies bedeutet, dass die in der Arbeitszone pro Zeiteinheit
verbrauchte elektrische Energie, oder mit anderen Worten die vom Impulsgenerator 30 abgegebene Leistung,
3g sprunghaft abfällt. Das Wattmeter 17 misst nun über
eine Diskriminatorstufe den sprunghaften Leistungsabfall
und damit die Fertigstellung des Startlochs. Auch dieses Signal kann dazu benutzt werden, den
weiteren Startelektrodenvorschub zu unterbinden und die Startelektrode 1 aus dem Bohrloch 20 wieder herauszuziehen.
Soll nur der sprunghafte Abfall der vom Impulsgenerator 30 abgegebenen Leistung mittels des Wattmeters
17 gemessen werden, bedarf es des Anschlages grundsätzlich nicht.
Werden beide Messverfahren bzw. Messvorrichtungen eingesetzt, dann kann die Messung der sprunghaften
Leistungsaufnahme des Elektromotors 5 mit Hilfe des Wattmeters 17 sozusagen als Sicherheitsmassnahme
angesehen werden, die lediglich für den Fall benötigt wird, dass das Wattmeter 17 nicht ansprechen sollte,
z.B. wegen eines Defektes.
Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Abtriebswelle des Elektromotors 5 über eine Rutschkupplung 6 mit der Spindel 4 verbunden. Ferner
ist ein Geschwindigkeitsmesser 7 derart mit der Spindel 4 verbunden, dass er den Stillstand der Rotationsbewegung
der Spindel dedektiert. Sobald die Startelektrode 1 nach Durchtritt durch das Werkstück 2 gegen den
Anschlag 3 stösst, bleiben sie und die Spindel 4 infolge der Zwischenschaltung der Rutschkupplung 6
stehen. Der Stillstand der Spindel 4 wird vom Geschwindigkeitsmesser
7 dedektiert. Aus dem Stillstandssignal wird ein Signal zum Herausziehen der Startelektrode
1 aus dem Bohrloch 20 gegeben.
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Statt oder zusätzlich zur Feststellung des Spindelstillstandes kann der Geschwindigkeitsmesser auch den
Stillstand der Startelektrode 1 detektieren.
Die Rutschkupplung 6 hat im übrigen den Vorteil, dass
die maximal auf die Startelektrode 1 wirkende Vorschubkraft kontrolliert vorgebbar ist. Vorzugsweise
begrenzt die Rutschkupplung 6 die maximal übertragbare Vorschubkraft so, dass sich die Startelektrode 1 beim
Auftreffen auf den Anschlag 3 nicht so stark durchbiegt, dass sie die Innenwandung des Bohrlochs 20
kontaktiert.
Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Hubmutter 18 zunächst mit einem Führungsgehäuse
9 fest verbunden. Im Führungsgehäuse 9 ist ein Mitnehmerschlitten 8 vertikal verschiebbar angeordnet. Er
ist seinerseits fest mit der Startelektrode 1 verbunden.
Der Mitnehmerschlitten 8 kann sich wie ein Kolben in einem Zylinder im Führungsgehäuses 9 vertikal auf
und ab bewegen. Eine Schraubenfeder 10 hält ihn gewöhnlich in seiner untersten Lage. Die beiden Widerlager
für die Schraubenfeder 10 sind eine oberhalb des Mitnehmerschlittens 8 liegende Anlagefläche im Führungsgehäuse
9 und die Kopffläche des Mitnehmerschlittens 8. In der Bodenfläche des Führungsgehäuses 9 ist
ein elektrischer EIN/AUS-Schalter 11 angeordnet. Dieser
gO ragt in Form eines unter Federvorspannung stehenden
Stiftes aus der Bodenfläche des Führungsgehäuses 9 nach oben in Richtung des Mitnehmerschlittens 8. Durch die
Kraft der Schraubenfeder 10 wird der Mitnehmerschlitten so stark gegen den Schalterstift gedrückt, dass er
gj- gewöhnlich stets in einem seiner beiden möglichen
Zustände gehalten wird. Sobald die Startelektrodenspitze nach Durchtritt aus dem Werkstück 2 gegen den
Anschlag 3 stösst, bleibt die Startelektrode 1 und damit der Mitnehmerschlitten 8 stehen. Der Spindelantrieb
bewegt jedoch das Führungsgehäuse 9 weiter vertikal nach unten. Diese Bewegung hält solange an,
bis der Schalterstift des Schalters 11 soweit freigegeben ist, dass der Schalter 11 in seinen anderen
Schaltzustand gelangt. Hierdurch wird wiederum ein Signal für den Rückzug der Startelektrode 1 aus dem
fertigen Startloch gegeben.
Der Zweipunktschalter kann auch in Form des gestrichelt dargestellten EIN/AUS-Schalters 12 direkt auf dem
Anschlag 3 angeordnet sein. In diesem Fall genügt es, die Startelektrode 1 lediglich über den in Figur 1
gezeigten Mitnehmer 19 mit der Hubmutter 18 zu verbinden.
Selbstverständlich können derartige Zweipunktschalter auch an anderen geeigneten Orten angeordnet sein.
Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Startelektrode 1 innen hohl, was grundsätzlich
auch für die übrigen Ausführungsbeispiele gelten kann. Während des Erodierens pumpt eine Flüssigkeitsdruckpumpe
13 über eine Druckleitung 23 unter Druck stehendes Spülmedium durch die Startelektrode 1. Hierdurch
wird das gesamte Bohrloch 20 dauernd gespült. Die während des Erodierens tatsächlich durch die Startelektrode
1 fliessende Spülwassermenge hängt sehr stark vom Flüssigkeitswiderstand im Bohrloch 20 ab. Grundsätzlich
nimmt der hydraulische Widerstand mit der Bohrtiefe zu. Ist jedoch die Bohrung zu Ende, durch-
stösst also die Startelektrode 1 das Werkstück 2 dann fällt der hydraulische Druck sprungartig ab. Der Druckverlauf
wird durch einen Flüssigkeitsdruckfühler 14 mit nachgeschaltetem Signalverstärker 15 ermittelt. Der
plötzliche Druckabfall gibt ein deutliches Signal für die Fertigstellung des Startlochs. Aus diesem Signal
ist dann widerum ein Signal für den Rückzug der Startelektrode 1 aus dem Startloch ableitbar.
Aus Vorstehendem ergibt sich, dass es bei der zweiten Variante des Ausführungsbeispiels gemäss Figur 1
(Messung des Abfalls der Impulsgeneratorleistung) und beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 5 grundsätzlich
keines Anschlags 3 bedarf. Bei diesen Ausführungsbeispielen werden also keine besonderen Anforderungen
an die Eigensteifigkeit der Startelektrode 1 gestellt.
Bei den übrigen Ausführungsbeispielen sollte die Eigensteifigkeit
der Startelektrode 1 so gewählt sein, dass sie sich in der Zeit zwischen ihrem Auftreffen auf den
Anschlag 3 und ihrem Rückzug aus dem Startloch nicht gegen die Innenwandung des Startlochs biegt. Gemäss dem
in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Startelektrode 1 sicherheitshalber aussen von einem
Isolatorlack 21 überzogen. Der Isolatorlack 21 verhindert einen Kurzschluss für den Fall, dass sich die
Startelektrode 1 trotz ihrer Eigensteifigkeit gegen die Innenwandung des Bohrlochs 20 stösst.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der
Anschlag 3 mindestens in den Bereich, der dem zu erwartenden Startelektrodenaustritt aus dem Bohrloch
gegenüber liegt, einen blanken elektrischen Leiter auf. 3g Dieser Leiter liegt auf einem anderen elektrischen
- 18 -
Potential als die Startelektrode 1. Sobald die Startelektrode 1 den Anschlag 3 im Bereich seines Leiters
kontaktiert, beginnt ein Strom zu fliessen. Dieser Stromfluss ist beispielsweise über ein übliches Ampermeter
messbar. Aus dem Stromsignal ist wiederum ein Signal zum Herausziehen der Startelektrode 1 aus dem
Bohrloch 20 ableitbar.
SAMSON
e R von SAMSCN-HIMMELSTjERNA *-) i ■» rf( /"V "V T THLEFONrO 83/22 94
satentanWalt ^ /\ |\/1 ^ I I ΓχΙ telegramm sampat
CIPL.-PHYS O /I XVX O V-^ -L ^t TELEX: 521 4940egsad
,MDCNMAYERSTR. 5 TELEFAX: 0 89,79 94
mooomunchens PATENTANWALTSKANZLEI 0^00,2-3)
-R ZEICHEN UNSER ZEICHEN DATUM
A 344/37-S 84 Pat/GM 31. Dezember 1934 vS/ro
Bezugszeichenliste zu P 34 47 870.1-34
1 Startelektrode
2 Werkstück
3 Anschlag
4 Spindel
5 E-Motor
6 Rutschkupplung
7 Tachometer Geschwindigkeitsfühler
8 Mitnehmerschlitten
9 Führungsgehäuse
10 Feder
11 EIN/AUS-Schalter
12 it η it
13 Flüssigkeitsdruckpumpe
14 Flüssigkeitsdruckfühler (Membrane)
15 Spindel-Verstärker
16 Wattmeter
17 " "
18 Hubmutter
19 Mitnehmer
20 Bohrloch
21 Isolatorlack 23 Druckleitung 30 Generator
- Leerseite -
Claims (16)
1. Verfahren zur Ermittlung der Fertigstellung eines durch ein Werkstück (2) geführten Startlochs, das
mit Hilfe einer Startelektrode (1) funkenerosiv auf einer Elektroerosionsmaschine gebohrt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine bei bzw. nach Wiederaustritt der Startelektrodenspitze aus dem Bohrloch (20) sich ergebende
sprunghafte Änderung eines Verfahrensparameters selbsttätig erfasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das Startloch während des Bohrens druckgespült wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abfallen des
IQ Spüldrucks unter einen vorgegebenen Wert ermittelt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abfallen der von der elektri-
]_5 sehen Versorgungseinrichtung (z.B. Generator 30)
an die funkenerosive Arbeitszone abgegebenen elektrischen Leistung unter einen vorgegebenen
Wert ermittelt wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem in Bohrrichtung hinter dem
Werkstück (2) ein Anschlag (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auftreffen der
Startelektrodenspitze auf den Anschlag (3) ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch, bei welchem der Anschlag (3) ortsfest angeordnet und eine Antriebseinrichtung
(4, 5, 6) für den Startelektrodenvorschub vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der
Stillstand der Startelektrode (1) oder eines Teiles der Antriebseinrichtung (4, 5, 6) ermittelt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei welchem der Anschlag (3) ortsfest angeordnet und für den
Vorschub der Startelektrode (1) ein elektrischer Antriebsmotor (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Anstieg der elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsmotors (5) über einen vorgegebenen Wert ermittelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6, bei welchem der Anschlag (3) im Bereich des Auftreffpunktes
der Startelektrodenspitze einen blanken elektrischen Leiter aufweist, der auf einem anderen elektrischen
Potential als die Startelektrode (1) steht, dadurch gekennzeichnet, dass der Beginn des
Stromflusses im elektrischen Leiter ermittelt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Fühler (3, 7, 11, 12', 14, 16, 17) zur
Erfassung einer bei bzw . nach Wiederaustritt der Startelektrodenspitze aus dem Bohrloch (20)
auftretenden sprunghaften Änderung eines Verfahrensparameters.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 mit einer Einrichtung
(13) zum Druckspülen des Bohrlochs (20) während gO der Herstellung der Startlochs, gekennzeichnet
durch einen mit der Druckleitung (23) der Spülflüssigkeit verbundenen Flüssigkeitsdruckfühler
(14) mit Diskriminatorstufe.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch einen mit dem Ausgang der elektrischen Versorgungseinrichtung (z.B. Generator
(30)) verbundenen elektrischen Leistungsfühler (17) mit Diskriminatorstufe.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche bis 10 zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 4 gekennzeichnet durch einen in Bohrrichtung dicht hinter dem Werkstück (2) ortsfest
angeordneten, als Wiederlager für die Startelektrodenspitze (1) dienenden Anschlag (3).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 5, mit einem motorisch angetriebenen Spindelantrieb (4, 5) für den
Startelektrodenvorschub, gekennzeichnet durch eine Rutschkupplung (6) zwischen dem Antriebsmotor (5)
und der Antriebsspindel (4) und einen zur Ermittlung der Vorschubbewegung der Startelektrode (1)
oder der Spindelumdrehung ausgelegten Bewegungsfühler (7) mit Diskriminatorstufe.
1
13.· Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, mit einem
elektrisch angetriebenen Startelektrodenvorschub, gekennzeichnet durch einen mit dem Eingang der
go elektrischen Antriebseinrichtung (5) verbundenen elektrischen Leistungsfühler (16) mit Diskrimininatorstufe.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche or bis 13 mit einem elektrisch angetriebenen Start-
elektrodenvorschub, gekennzeichnet durch einen als elektrischer Zweipunktschalter (11, 12) ausgelegten
Fühler, der derart angeordnet ist, dass er nach Austritt der Startelektrodenspitze aus dem
Bohrloch (20) von der Startelektrodenspitze selbst oder einem mit der Startelektrode (1) verbundenen
Teil (8) betätigbar ist.
15. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche
bis 14 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Anschlag (3) wenigstens im Bereich des zu erwartenden Auftreffspunktes der Startelektrodenspitze
einen blanken elektrischen Leiter aufweist, der auf einem anderen elektrischen Potential wie die
Startelektrode (1) liegt und in Reihe mit einem Strommessgerät geschaltet ist.
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorstehenden
Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Startelektrode (1) eine als Isolatorlack (21)
ausgebildete Aussenschicht aufweist.
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