DE3444979C2 - Stirnkontaktierter elektrischer Wickelkondensator - Google Patents
Stirnkontaktierter elektrischer WickelkondensatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen stirnkontaktierten elektrischen
Wickelkondensator, dessen Dielektrikum aus Kunststoffolien
besteht, bei dem als Elektroden regenerierfähig dünne Metall
schichten auf beiden Seiten der Kunststoffolien versetzt an
geordnet sind, und bei dem zwischen den Kunststoffolien eine
nichtmetallisierte Stützfolie verwickelt ist, deren Randbe
reich einen Wellen- oder Stufenschnitt aufweist.
Derartige Kondensatoren sind aus der DE 32 24 194 A1 bekannt.
Der bekannte Kondensator weist eine gesteigerte Formstabili
tät im Bereich der Wickelrandzonen auf, ohne daß eine Ver
schlechterung der Kontaktierung damit verbunden wäre. Aller
dings sind dort die Stützfolien einerseits im elektrischen
Feld angeordnet und bestehen andererseits aus dem gleichen
Material wie die Dielektrikumsfolien, d. h. beispielsweise
aus Polypropylen oder Polykarbonat. Es hat sich herausge
stellt, daß mit dem geschilderten Kondensatoraufbau die Form
stabilität und damit die Kontaktqualität in den stirnseitigen
Randbereichen des Kondensatorwickels stark temperaturabhängig
ist. Der Elastizitätsmodul der genannten Kunststoffe nimmt
nämlich derart ab, daß ein Umklappen der Folien in den Rand
zonen auftreten kann, dies ist nur durch eine sehr genaue
Temperaturführung des Schoopprozesses zu vermeiden, bei der
die zulässige Grenztemperatur nicht überschritten wird.
Aus der DE-OS 19 58 362 ist ein elektrischer Wickelkondensa
tor mit metallisiertem Dielektrikum bekannt, bei dem Stütz
folien im elektrischen Feld angeordnet sind.
Weiterhin ist aus der DE-OS 20 23 193 ein imprägnierter elek
trischer Kondensator bekannt, dessen Dielektrikum ausschließ
lich aus Kunststoffolien besteht. Die eine Elektrode des Kon
densators wird durch aneinanderliegende Metallschichten
gebildet, die einseitig auf den Kunststoffolien angeordnet
und zu einer Stirnseite herausgeführt sind. Die andere
Elektrode des Kondensators besteht aus Metallschichten, die
beidseitig auf einer Papierfolie angeordnet und zu der
anderen Stirnseite herausgeführt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen stirnkontaktierten
elektrischen Wickelkondensator der eingangs genannten
Art anzugeben, der einerseits temperaturunempfindliche
Randzonen besitzt und der sich andererseits durch gute
elektrische Werte während des Betriebes auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Stützfolie feldfrei angeordnet ist, daß die Stütz
folie aus einem Material mit hohem Elastizitätsmodul
besteht, der bis 200°C näherungsweise konstant bleibt.
Damit wird der Vorteil erzielt, daß der Kondensatorwickel
auch während des Schoopprozesses, bei dem Temperaturen .
bis ca. 200°C auftreten können, in seinen Randbereichen
formstabil bleibt. Weiterhin wird durch die Anordnung
der Stützfolie im feldfreien Raum erreicht, daß für die
Stützfolie auch Materialien verwendet werden können,
deren dielektrische Eigenschaften weniger gut sind, und
die bei Anordnung im elektrischen Feld zur Verschlech
terung der dielektrischen Werte des Kondensators, z. B.
zu erhöhten Verlustfaktoren, führen würden.
Bevorzugte Materialien für die Stützfolie sind z. B. Papier
oder Polyimid, die, im auftretenden Temperaturbereich beim
Schoopen bis ca. 200°C mechanisch stabil sind.
Der Wellenschnitt wird vorzugsweise mit einer Amplitude
A von ca. 0,5 bis 2 mm und einer Wellenlänge λ von
ca. 0,5 bis 5 mm ausgeführt, wobei die Stützfolie mit
einem Versatz v von ca. -0,2 mm bis +0,2 mm gegenüber den
Dielektrikumsfolien verwickelt ist.
Es ist auch möglich, daß die Stützfolien nur an dem Rand
mit einem Wellen- oder Stufenschnitt versehen sind, der an
der Kontaktierungsseite der Metallschichten angeordnet ist.
Die Dielektrikumsfolien bestehen bevorzugt aus Polypro
pylen, Polykarbonat oder Polyester.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
näher erläutert.
In der dazugehörenden Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Schnittbild eines Kondensatorwickels,
Fig. 2 eine Aufsicht der Stützfolie und Dielektrikums
folie
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt eines Randbe
reiches nach Fig. 1.
Fig. 4 den Verlauf der Kapazitätsänderung und
Fig. 5 den Verlauf des Verlustfaktors im Dauerversuch.
Fig. 1 zeigt einen Kondensatoraufbau, bei dem zwei di
elektrische Kunststoffolien 1, 2 auf ihren Oberflächen
mit Metallisierungen 3 bis 6 versehen sind. Die Metalli
sierungen 3, 5 auf der einen Folienseite sind dabei ge
genüber den Metallisierungen 4, 6 auf der anderen Folien
seite versetzt, so daß sich metallfreie Randstreifen auf
jeweils einer Folienseite ergeben. Die Kunststoffolien 1, 2
sind derart gewickelt, daß die Metallisierungen 3, 6 zu
der einen Seite und die Metallisierungen 4, 5 zur anderen
Seite geführt sind und dort mit in der Figur nicht
dargestellten Schoopschichten kontaktiert werden. Zwischen
den Dielektrikumsfolien 1, 2 sind Stützfolien 7, 8
verwickelt, die in ihren Randbereichen 9 bis 12 mit einem
Wellen- oder Stufenschnitt versehen sind. Die Dielektri
kumsfolien 1, 2 und die Stützfolien 7, 8 sind dabei derart
verwickelt, daß die Stützfolien 7, 8 zwischen zwei gleich
poligen Metallisierungen angeordnet sind, so daß sich die
Stützfolien 7, 8 im feldfreien Raum befinden.
In der Fig. 2 ist eine Aufsicht der Stützfolie 8 und die
Dielektrikumsfolie dargestellt. Dort ist zu erkennen, daß
in den Randbereichen der Stützfolie 8 ein Wellenschnitt der
Amplitude A und der Wellenlänge λ angeordnet ist.
Ferner ist zu erkennen, daß die Stützfolie 8 einen Versatz
v (an den Maxima gemessen) gegenüber den Dielektrikumsfo
lien besitzt. Dieser Versatz v kann bei einer Amplitude A
von ca. 0,5 bis ca. 2 mm und einer Wellenlänge λ von ca.
0,5 bis ca. 5 mm ca. -0,2 bis +0,2 mm betragen. Ein Versatz
von -0,2 mm bedeutet dabei, daß die "Spitzen" des Wellen
schnitts über die Kante der metallisierten Dielektrikums
folie geringfügig hinausragen.
Die Stützfolien können ferner mit einem Wellen- bzw.
Stufenschnitt nur an den Rändern versehen werden, die
an der Kontaktierungsseite der Metallschichten ange
ordnet sind. D. h., daß beispielsweise die Stützfolie 7
in Fig. 1 nur im Randbereich 9 und die Stützfolie 8
nur im Randbereich 12 einen Stufenschnitt aufweisen.
Der andere Rand, der im Freirandbereich der Metall
schichten angeordnet ist, weist dann einen Glattschnitt
auf.
Durch die Verwendung von Stützfolien aus einem Material
mit hohem Elastizitätmodul, der bis ca. 200°C näherungs
weise konstant bleibt (d. h. in diesem Bereich einen ge
ringen Temperaturkoeffizienten besitzt) und dem geschil
derten Wellen- bzw. Stufenschnitt im Randbereich wird somit
ein Umklappen der Folienrandzonen der metallisierten Di
elektrikumsfolien auch beim Schoopprozeß verhindert. Somit
ergibt sich eine bessere Kontaktierung, die den hohen An
forderungen an die Spitzenstrombelastbarkeit genügt, wie
sie bei Anwendung in der Leistungselektronik auftritt.
Die bessere Kontaktierung wird darauf zurückgeführt,
daß die Formstabilität und damit das Umklappen der Folien
randzonen dem Elastizitätsmodul proportional ist. Durch
einen hohen Elastizitätsmodul der bis ca. 200°C näherungs
weise erhalten bleibt wird gewährleistet, daß die gefor
derte Formstabilität auch beim Metallspritzen erhalten
bleibt.
Durch die geschilderten Maßnahmen wird erreicht, daß
die elektrisch wirksame Kontaktfläche zwischen den
gleichpoligen Metallisierungen auf den Dielektrikums
folien und der aufgespritzten Metallschicht im Bereich
des Wellenschnitts der unbedampften Stützfolie soweit
vergrößert wird, daß die Werte der Spitzenstrombelast
barkeit von bekannten Kondensatoraufbauten mit metalli
siertem Papier gleicher Metallschichtdicke erreicht
werden.
Der erfindungsgemäße Kondensatoraufbau kann sowohl für
unimprägnierte als auch für imprägnierte Kondensato
ren verwendet werden, wobei gleich hohe Werte der
Spitzenstrombelastbarkeit erzielt werden.
Weiterhin weisen die erfindungsgemäßen Kondensatoren
gute Selbstheileigenschaften, insbesondere mit Papier
als nichtmetallisierter Stützfolie, eine hohe Sprüh
einsatzspannung und eine Reduzierung der Feldstärke
an den Belagkanten auf. Bei Verwendung in imprägnierten
Kondensatoraufbauten ist ferner eine gute Imprägnier
barkeit gewährleistet. Das Verhalten bei starken und
schnellen Temperaturänderungen im Betrieb wird entschei
dend verbessert, da sich kein Spalt im elektrischen
Feld zwischen Dielektrikum und Metallisierung befindet.
In der Fig. 3 ist ein vergrößerter Randausschnitt der
Fig. 1 gezeigt. Dort ist ein Schnitt durch die Kontakt
zone angegeben. Die Schoopschicht 13 dringt bis zum
tiefsten Punkt des Wellenschnitts ein. Der übertrieben
breit dargestellte Spalt zwischen den Dielektrikumsfo
lien 1 bzw. 2 und der Stützfolie 8 ist in Wirklichkeit
so eng, daß kein Schoopmaterial eindringen kann.
In der Fig. 4 ist der Verlauf der Kapazitätsänderung
Δ C/C und in der Fig. 5 der Verlauf des Verlustfak
tors tan δ in Abhängigkeit von der Dauerversuchszeit dar
gestellt. Gemessen wurden die Werte bei der tiefen
Temperatur von Temperaturwechsel- Dauerversuchen unter
Spannung (-25°C, 75 V/µ). Die Kurven I beziehen sich
auf mit SF6 und die Kurven II auf mit Mineralöl imprä
gnierte Kondensatoren gemäß dem erfindungsgemäßen Aufbau
mit feldfrei angeordneter Stützfolie. Die Kurven III und IV
beziehen sich auf herkömmliche Kondensatoren mit Spalt im
elektrischen Feld und einer Imprägnierung mit Mineralöl
bzw. DTE (Ditolyläther). Den Fig. 4 und 5 ist zu entnehmen,
daß die Werte des erfindungsgemäßen Kondensatoraufbaus
(Spalt im feldfreien Raum) sowohl bei Imprägnierung mit
Mineralöl als auch bei Füllung mit SF6 günstiger als bei
herkömmlichen Aufbauten mit dem Spalt im elektrischen Feld
sind, auch wenn bei den bekannten Kondensatoren stark
gasaufnehmende Imprägniermittel, z. B. PXE, DTE bzw. deren
Mischungen mit Mineralöl, zur Verbesserung angewendet
werden.
Bevorzugt werden Oberflächenrauhigkeit und Porosität der
nichtmetallisierten Stützfolie abhängig von Dielektri
kumsbeschaffenheit, Wickelbreite und Wickelhärte so
gewählt, daß Imprägnierung und/oder Trocknung der
Kondensatorwickel möglichst kurze Zeit beanspruchen.
Insbesondere kann damit bei erfindungsgemäß aufge
bauten unimprägnierten Kondensatoren die notwendige
Trocknung wesentlich leichter als bei Vollkunst
stoff-Wickeln realisiert werden, womit die Wickel
breite besser wirtschaftlichen Erfordernissen, z. B.
bei Anwendung der inneren Reihenschaltung, ange
paßt werden kann.
Claims (5)
1. Stirnkontaktierter elektrischer Wickelkondensator,
dessen Dielektrikum aus Kunststoffolien besteht, bei
dem als Elektroden regenerierfähig dünne Metall
schichten auf beiden Seiten der Kunststoffolien ver
setzt angeordnet sind, und bei dem zwischen den Kunst
stoffolien eine nichtmetallisierte Stützfolie ver
wickelt ist, deren Randbereich einen Wellen- oder
Stufenschnitt aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützfolie (7, 8) feldfrei
angeordnet ist, daß die Stützfolie (7, 8) aus einem
Material mit hohem Elastizitätsmodul besteht, und daß
der Elastizitätsmodul bis ca. 200°C näherungsweise kon
stant bleibt.
2. Wickelkondensator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Amplitude A
des Wellenschnittes ca. 0,5 bis 2 mm und die Wellen
länge λ ca. 0,5 bis 5 mm betragen und daß die Stütz
folie (7, 8) mit einem Versatz v von ca. -0,2 bis
+0,2 mm gegenüber den Dielektrikumsfolien (1, 2) ver
wickelt ist.
3. Wickelkondensator nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die
Stützfolie (7, 8) nur an dem Rand mit einem Wellen-
oder Stufenschnitt versehen ist, der an der Kontaktie
rungsseite der Metallschichten (3, 4, 5, 6) angeord
net ist.
4. Wickelkondensator nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützfolie (7, 8) z. B. aus
Papier oder Polyimid besteht.
5. Wickelkondensator nach einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dielektrikumsfolien (1, 2)
aus Polypropylen, Polykarbonat oder Polyester be
stehen.
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Families Citing this family (4)
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1984
- 1984-12-10 DE DE19843444979 patent/DE3444979C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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