DE3444103C2 - Druckmittelbetätigbare Schaltkupplung - Google Patents
Druckmittelbetätigbare SchaltkupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine druckmittelbetätigbare Schalt
kupplung mit schmierölversorgten, inneren und äußeren Reib
körpern, insbesondere Lamellen, die zwischen einer gegen
Federkraft begrenzt axial verschiebbaren Druckplatte und
einem Ringkolben angeordnet und abwechselnd mit einem In
nenträger und einem Außenträger drehfest verbunden sind,
wobei wenigstens die einen Reibkörper bzw. Lamellen etwa
radial durchlaufende Schmiernuten aufweisen und eine Steue
rung zur Vergrößerung der Schmierölmenge beim Einkuppeln
vorgesehen ist.
Die beispielsweise in Fahrzeuggetrieben zur Schaltung unter
Last vorgesehenen Reibkupplungen, insbesondere Lamellenkupp
lungen, werden in der Regel durch Bohrungen in der Kupp
lungswelle und Radialbohrungen in den Kupplungsnaben mit
Schmieröl versorgt. Die geforderten Leistungserhöhungen
bei begrenzter Baugröße, die höheren Drehzahldifferenzen
und die vermehrten Schalthäufigkeiten verlangen nun aber
über die reine Schmierung hinaus auch noch eine Kühlung
der Reibkörper bzw. der Lamellen während und kurz nach
dem Einkuppeln. Dazu muß der Kupplung ein Vielfaches der
zur Schmierung notwendigen Ölmenge zugeführt werden, wo
bei aber der Ölstrom nach dem Entkuppeln wieder versiegen
sollte, damit sich minimale Laufverluste bei der freilau
fenden Kupplung ergeben. Eine derartige Steuerung des
Schmierölstromes bedingt einen beträchtlichen Aufwand in
bezug auf die Steuereinrichtung, auf die Dimensionierung
der Schmierölleitungen und hinsichtlich der Bereitstel
lung einer großen Schmierölmenge, wobei letzteres beson
dere Bedeutung hat, da außer dem Schmieröl gleichzeitig
noch das Druckmittel zur Kupplungsbetätigung aufgebracht
werden muß. Es ist eine Schaltkupplung der eingangs be
schriebenen Art bekannt (DE-AS 28 02 676), bei der der
Ringkolben zugleich als Steuerschieber ausgebildet ist,
der beim Einkuppeln eine oder mehrere Schmierölbohrungen
für kühlendes Schmieröl freigibt. Bei einer solchen Schie
bebewegung erfolgt die Freigabe des Schmierölzuflusses aber
nicht plötzlich und nicht zum richtigen Zeitpunkt, da zu
nächst der Totgang des Schiebers bzw. Ringkolbens überwun
den werden muß und überdies die Bohrungen im Schieber mit
den Bohrungen des Zufuhrkanals nur allmählich zur Deckung
gebracht werden können. Außerdem muß dann die freigegebene
Ölmenge von der Ölpumpe aufgebracht werden, was entweder
eine wesentlich größere Ölpumpe erfordert oder zu einer zu
geringen Kühlölmenge zwingt.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit ein
fachen Mitteln insofern eine Verbesserung zu erzielen, daß
für die Kühlung der Reibkörper eine wesentlich größere
Schmierölmenge rasch zur Verfügung steht.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß in
dem den Zylinder für den Ringkolben bildenden Gehäuseteil
einerseits und im Innenträger für die inneren Reibkörper
bzw. Lamellen anderseits ein zur Kupplungswelle hin offener
und über Bohrungen in diesen versorgter Schmieröl-Vorrats
raum ausgespart ist und der die axial nebeneinander gele
genen Abschnitte des den Zylinder bildenden Gehäuseteils
sowie des Innenträgers für die inneren Reibkörper bzw.
Lamellen aneinander liegende und bei druckbeaufschlagtem
Ringkolben einen Ringspalt zu den Reibkörpern bzw. Lamel
len freigebende Dichtflächen besitzen.
Da der Schmieröl-Vorratsraum dauernd mit der Schmierölzu
leitung verbunden ist, wird er laufend und ausreichend mit
Schmiermittel versorgt. Erfolgt nun eine
Druckbeaufschlagung des Ringkolbens zur Einleitung und
Durchführung des Einkuppelvorganges, so wird die Druck
platte gegen die Kraft der sie belastenden Feder in
der gleichen Richtung wie der Kolben bewegt, welcher
Bewegung auch der Innenträger folgt, so daß sich die
beiden Dichtflächen voneinander entfernen und den Ring
spalt freigeben. Der Schmieröl-Vorratsraum kann sich
daher unter der Wirkung der Zentrifugalkraft durch den
Ringspalt rasch entleeren und den Reibkörpern bzw.
Lamellen eine zur Kühlung ausreichende Schmierölmenge
zur Verfügung stellen. Anschließend kann dann nur mehr
jene Schmierölmenge zu den Reibkörpern bzw. Lamellen ge
langen, die durch die Wellenbohrungen zufließt, so daß
ein zu großer Schmierölverbrauch vermieden ist. Wird
entkuppelt bzw. die Kupplung geöffnet, so schließt sich
der Ringspalt und es kann sich im Vorratsraum wieder die
für die Reibkörper- bzw. Lamellenkühlung beim nächsten
Einkuppeln erforderliche Schmierölmenge ansammeln.
Weist die Schaltung in üblicher Weise eine die
Druckplatten belastende und ein weiches Einkuppeln be
wirkende Tellerfeder auf, so ist diese erfindungsgemäß
bei unbeaufschlagtem Ringkolben im wesentlichen vor
spannungsfrei und es ist eine zusätzliche schwächere
Feder zum Aneinanderdrücken der beiden Dichtflächen vor
gesehen. Würde man die Tellerfeder gleichzeitig zum An
einanderdrücken der Dichtflächen heranziehen, so müßte
eine feinfühlige Einstellung unter Berücksichtigung des
auftretenden Verschleißes stattfinden. Es ist daher we
sentlich einfacher, die Aufgabe des Aneinanderdrückens
der Dichtflächen einer zusätzlichen Feder zu übertragen,
die dann aber selbstverständlich schwächer als die Teller
feder ausgeführt sein muß und vorhandene Toleranzen und
Abnützungen leicht ausgleichen kann.
Zur Rückführung des Ringkolbens dienen häufig
achsparallele Schraubendruckfedern. Ist dies der Fall,
so sind diese erfindungsgemäß in im Bereich der Mit
nahmeverzahnung des Innenträgers für die inneren Reib
körper bzw. Lamellen verlaufenden Bohrungen angeordnet.
Durch diese Anordnung der Bohrungen wird jede Bohrung
mit einem breiten Schlitz zum Schmieröldurchtritt zu den
Reibkörpern bzw. Lamellen versehen, ohne für diesen
Zweck eine Vielzahl radialer Bohrungen anbringen zu
müssen. Außerdem wird durch die Verlagerung der Bohrun
gen für die Schraubendruckfedern im Bereich der Mitnahme
verzahnungen eine Verringerung der radialen Bauabmessungen
der Kupplung erzielt.
Zweckmäßig ist es auch, wenn die Schraubendruck
federn an der die Druckplatte belastenden Tellerfeder
unmittelbar abgestützt sind. Dadurch bleibt der Innen
träger von den Schraubendruckfedern unbeeinflußt und
unterliegt lediglich der Beaufschlagung durch die zu
sätzliche Feder.
Eine besonders einfache und zweckmäßige Konstruktion
wird dadurch erreicht, daß der Innenträger und die Stütz
platte zu einem Bauteil verbunden sind.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in
einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen
Fig. 1 eine aus zwei gleichen, wechselweise betätigbaren
Schaltkupplungen bestehende Kupplungseinheit im
Axialschnitt und
Fig. 2 einen zugehörigen Querschnitt nach der Linie II-II
der Fig. 1.
Die Kupplungseinheit besteht aus zwei gleichen
gleichachsig angeordneten Lamellenkupplungen 1, die eine
gemeinsame Antriebswelle 2 besitzen. Mit der Antriebswelle 2
sind Druckplatten 3 drehfest, aber axial verschiebbar ver
bunden, wobei diese Druckplatten 3 mit den Innenträgern 4
für die Innenlamellen 5 zu einer Baueinheit verschweißt
sind. Die Außenlamellen 6 sind mit je einem Außenträger
bzw. einer Kupplungsglocke 7 drehfest verbunden, von der
der Abtrieb in beliebiger Weise abgenommen wird. Die
Innenlamellen 5 sind mit radialen Schmiernuten versehen.
Auf die Druckplatten 3 wirken Tellerfedern 8 ein, die
bei frei laufender Kupplung (Fig. 1 linke Bildhälfte)
etwa vorspannungsfrei sind.
Zur Kupplungsbetätigung dient je ein Ringkolben 9,
dessen Zylinder 10 über Wellenbohrungen 11, 12 mit Druck
öl beaufschlagbar ist. Zur Rückführung der Ringkolben 9
dienen Schraubendruckfedern 13, die in achsparallelen
Bohrungen angeordnet sind, die im Bereich der Mitnehmer
verzahnung des Innenträgers 3 verlaufen und daher Längs
schlitze aufweisen. Die Schraubendruckfedern 13 stützen
sich unmittelbar an den Tellerfedern 8 ab.
In dem die Zylinder 10 für die Ringkolben 9
bildenden Gehäuseteil 14 sowie im Innenträger 4 ist ein
zur Kupplungswelle 2 hin offener und über Bohrungen 15, 16
mit Schmieröl versorgter Vorratsraum 17 ausgespart. Der
Gehäuseteil 14 und der Innenträger 4 bilden Dichtflächen
18, die bei druckbeaufschlagtem Ringkolben 9 (Fig. 1
rechte Bildhälfte) einen Spalt 19 freigeben, durch den
das Schmieröl aus dem Vorratsraum 17 über die Bohrungen
der Druckfedern 13 zu den Lamellen 5, 6 gelangen kann.
Zum Aneinanderdrücken der Dichtflächen 18 werden nicht
die Tellerfedern 8, sondern zusätzliche schwächere Teller
federn 20 herangezogen.
Claims (5)
1. Druckmittelbetätigbare Schaltkupplung mit schmierölversorgten
inneren und äußeren Reibkörpern, insbesondere Lamellen, die zwi
schen einer gegen Federkraft begrenzt axial verschiebbaren Druck
platte und einem Ringkolben angeordnet und abwechselnd mit einem
Innenträger und einem Außenträger drehfest verbunden sind, wobei
wenigstens die einen Reibkörper bzw. Lamellen etwa radial durch
laufende Schmiernuten aufweisen und eine Steuerung zur Vergröß
erung der Schmierölmenge beim Einkuppeln vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem den Zylinder (10) für den Ringkolben
(9) bildenden Gehäuseteil (14) einerseits und im Innenträger
(4) für die inneren Reibkörper bzw. Lamellen (5) anderseits ein
zur Kupplungswelle (2) hin offener und über Bohrungen (15, 19)
in dieser versorgter Schmieröl-Vorratsraum (17) ausgespart ist
und die axial nebeneinander gelegenen Abschnitte des den Zylinder
(10) bildenden Gehäuseteils (14) sowie des Innträgers (4) für
die inneren Reibkörper bzw. Lamellen (5) aneinander liegende
und bei druckbeaufschlagtem Ringkolben (9) einen Ringspalt (19)
zu den Reibkörpern bzw. Lamellen (5, 6) freigebende Dichtflächen
(18) besitzen.
2. Schaltkupplung nach Anspruch 1 mit einer die Druckplatte
belastenden Tellerfeder, dadurch gekennzeichnet, daß die Teller
feder (8) bei unbeaufschlagtem Ringkolben (9) im wesentlichen
vorspannungsfrei und eine zusätzliche schwächere Feder (20) zum
Auseinanderdrücken der beiden Dichtflächen (18) vorgesehen
ist.
3. Schaltkupplung nach Anspruch 1 mit achsparallel
angeordneten Schraubendruckfedern zur Rückführung des
Ringkolbens, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schraubendruckfedern (13) in im Bereich der
Mitnahmeverzahnung des Innenträgers (4) für die inneren
Reibkörper bzw. Lamellen (5) verlaufenden Bohrungen
angeordnet sind.
4. Schaltkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schraubendruckfedern (13) an der
die Druckplatte (3) belastenden Tellerfeder (8) unmittelbar
abgestützt sind.
5. Schaltkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenträger (4) und die
Druckplatte (3) zu einem Bauteil verbunden sind.
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DE3444103A DE3444103C2 (de) | 1984-12-04 | 1984-12-04 | Druckmittelbetätigbare Schaltkupplung |
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DE3444103A1 DE3444103A1 (de) | 1986-06-05 |
DE3444103C2 true DE3444103C2 (de) | 1994-08-11 |
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