DE3442830C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abrichten eines abrasiven zahnradartigen Feinbearbeitungswerkzeugs ent
sprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine
Abrichtvorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Die Erfndung geht damit aus von zahnradartigen abrasi
ven Werkzeugen, wie sie zum Feinbearbeiten der Flanken
von Zahnrädern allgemein bekannt sind (US-PS 30 92 934,
DE-OS 27 19 524). Zum Abrichten der Werkzeug-Zahnflanken
bedient man sich im allgemeinen eines Abrichtwerkzeugs
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2. Fein
bearbeitungswerkzeug und Abrichtwerkzeug werden dazu in
kämmenden Zahneingriff gebracht. Wird dabei mit spiel
freiem Zahneingriff gearbeitet, dann wirken auf beide
Seiten der im Eingriff befindlichen Zähne Kräfte ein,
die - je nachdem, wie viele Flanken momentan am Eingriff
beteiligt sind - ständig wechseln. Diese wechselnden
Kräfte verursachen Fehler an den Flanken des Feinbear
beitungswerkzeugs, die später auf die damit zu bearbei
tenden Werkzeuge übertragen werden. Wird dagegen mit
Einflankenanlage abgezogen, dann läuft das Abrichtwerk
zeug gewissermaßen den am Feinbearbeitungswerkzeug vor
handenen Flankenfehlern nach, ohne diese zu beseitigen.
Von der DE-OS
33 04 980 ist die Anwendung von Führungsrädern für das Feinbearbeiten von Zahnrädern bekannt.
Dabei muß jedoch die Maschine, auf der diese Feinbear
beitung ausgeführt wird, für die koaxiale Aufnahme des
Führungsradpaares eingerichtet sein und über die erfor
derlichen Einrichtungen verfügen, um die Flankenanlage
im Führungsradpaar und im Werkzeug-Werkstück-Paar wech
seln zu können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Abrichten von zahnradartigen abrasiven Feinbearbeitungswerkzeugen und eine dafür
geeignete Abrichtvorrichtung zu schaffen, mit dem bzw. der ein genaues Abrichten
des genannten Feinbearbeitungswerkzeugs auch auf weniger aufwendigen Zahnradbearbeitungsmaschinen durchführbar ist.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung gemäß dem
Gegenstand des Anspruchs 1 bzw. 2 vorgesehen.
Gegenüber
dem bisher üblichen Abrichten zeichnet sich das erfin
dungsgemäße Verfahren dadurch aus, daß zwar zwischen
dem abzurichtenden Feinbearbeitungswerkzeug und dem
Abrichtwerkzeug Flankenspiel vorhanden sein kann, das Abrichten
selbst aber spielfrei erfolgt. Da das Führungsrad und
das Führungsritzel sehr genau hergestellt werden können,
wird beim Abrichten eine sehr gute Flankenform am Fein
bearbeitungswerkzeug erzeugt, denn die Form der Füh
rungsradflanken wird auf das Feinbearbeitungswerkzeug
übertragen.
Das erfindungsgemäße Abrichtverfahren und die zugehörige
Abrichtvorrichtung
sind auf fast jeder bekannten Zahnrad
bearbeitungsmaschine einsetz- bzw. durchführbar.
Das Feinbearbeitungswerkzeug mit seinem Führungsrad und/
oder das Abrichtwerkzeug mit seinem Führungsritzel können,
je nach den zu bearbeitenden Werkstücken, die Form von
gerad- oder schrägverzahnten Stirnrädern oder von gerad-
oder spiralverzahnten Kegelrädern haben; sie können auch
innenverzahnt sein.
Die Eingriffsteilung des Feinbearbeitungswerkzeugs und
des Abrichtwerkzeugs braucht nicht mit der der Führungs
räder übereinzustimmen. Es kann sogar günstiger sein,
wenn sie verschieden sind, weil sich dann evtl. vorhan
dene Teilungsfehler ausgleichen.
Wichtig ist nur, daß die beiden Übersetzungsverhältnisse
gleich sind.
Wenn das Abrichten der Feinbearbeitungswerkzeuge auf ei
ner Maschine erfolgt, bei der das Werkzeug und das Werk
stück einander in axialer Richtung genähert und in Zahn
eingriff gebracht werden, dann ist es zum Schutz der
stirnseitigen Zahnkanten vorteilhaft, je nach Bewegungs
richtung die Zähne des Führungsrades oder des Führungs
ritzels an ihrer einen Stirnseite abzudachen oder abzu
runden, wie das ansich von Kfz-
Schaltgetrieben her bekannt ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in 3 Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt in einer Ansicht ein Feinbearbeitungswerk
zeug und ein Abrichtwerkzeug mit dem zugehörigen
Führungsrad und -ritzel, die
Fig. 2 und 3 zeigen jeweils eine Seitenansicht des
Feinbearbeitungswerkzeugs mit unterschiedlichen Stellun
gen des Führungsrades.
An einem zahnradartigen Feinbearbeitungswerkzeug 1 mit
abrasiven, d. h. keine einheitlich gerichteten Schneid
kanten aufweisenden Flanken 12, 13 ist seitlich ein
schmales Zahnrad als Führungsrad 2 befestigt. Zu diesem
Zweck sind im Werkzeug 1 Schrauben 3 vorgesehen, die
durch Langlöcher 4 im Führungsrad 2 ragen und mit Mut
tern 5 gehalten werden. Auch an einem zahnradartigen
Abrichtwerkzeug 6, dessen Flanken 17, 18 mit CBN- oder
Diamantkörnern beschichtet sind, ist seitlich ein schma
les Zahnrad als Führungsritzel 7 befestigt, und zwar
mittels Schrauben 8. Ein relatives Verdrehen von Abricht
werkzeug 6 und Führungsritzel 7 ist nicht vorgesehen,
die Zahnflanken beider Teile bleiben immer in derselben
Stellung zueinander. Im in Fig. 1 gezeigten Beispiel
ist das Feinbearbeitungswerkzeug 1 geradverzahnt und
das Abrichtwerkzeug 6 schrägverzahnt. Es kann auch jede
andere Kombination gewählt werden, auch kann eines der
Teile mit seinem Führungsrad bzw. -ritzel innenverzahnt
sein, oder beide haben die Form von Kegelrädern.
Das Feinbearbeitungswerkzeug 1 und das Abrichtwerkzeug 6
wälzen aufeinander ab. Dabei kreuzen ihre Achsen
11, 16 im Abstand miteinander. Die auf den Achsen 11, 16
rechtwinkelig stehende gemeinsame Normale (senkrecht zur
Zeichenebene der Fig. 1) verbindet die beiden Achsen
im Achskreuzpunkt 10. Die Form des Feinbearbeitungswerk
zeugs 1 und demgemäß die des Abrichtwerkzeugs 6 richtet
sich nach der Form der mit dem Werkzeug 1 zu bearbeiten
den Werkstücke. Bei dieser Feinbearbeitung eines Getrieberades verbleibt das
Führungsrad 2 funktionslos am Werkzeug 1.
Wenn die Flanken 12, 13 des Feinbearbeitungswerkzeugs 1
abgerichtet werden müssen, dann wird das Führungsrad 2
nach Lösen der Schrauben 3 relativ dazu soweit verdreht,
bis die Flanken 12 gegenüber den Flanken 22 des Füh
rungsrades um einen dem vorgesehenen Materialabtrag ent
sprechenden Betrag 20 vorstehen. Die Schrauben 3 werden
wieder angezogen. Das Feinbearbeitungswerkzeug 1 wird
jetzt mit dem Abrichtwerkzeug 6 in rotierenden Zahnein
griff gebracht. Dabei erfolgt so lange eine Zustellbewe
gung (Pfeilrichtung 21) im Sinne einer Achsabstands
verringerung, bis das Führungsrad 2 spielfrei mit dem
Führungsritzel 7 kämmt. Sodann wird das Feinbearbei
tungswerkzeug 1 aus der Maschine entnommen. Nach er
neutem Lösen der Schrauben 3 wird das Führungsrad 2
relativ zum Werkzeug 1 jetzt in entgegengesetzter Rich
tung so weit verdreht, bis die Flanken 13 gegenüber den
Flanken 23 um einen dem hier vorgesehenen Materialabtrag
entsprechenden Betrag 24 vorstehen. Die Schrauben 3 wer
den wieder angezogen und das Feinbearbeitungswerkzeug 1
in der Maschine mit dem Abrichtwerkzeug 6 in rotierenden
Zahneingriff gebracht, und zwar bei entgegengesetzter
Drehrichtung. Dabei wird wieder so lange zugestellt
(Pfeilrichtung 25), bis das Führungsrad 2 spielfrei mit
dem Führungsritzel 7 kämmt. Beim Abrichten der Flanken
13 kann auch mit derselben Drehrichtung gearbeitet wer
den wie beim Abrichten der Flanken 12, wenn dazu das
Abrichtwerkzeug 6 und das Feinbearbeitungswerkzeug 1
andersherum, d. h. um 180° um die gemeinsame Normale ge
dreht, in die Maschine eingesetzt werden.
Wenn das Ineingriffbringen von Werkzeug 1 und Abricht
werkzeug 6 in axialer Richtung erfolgt, können die Zähne
des Führungsrades 2 und/oder des Führungsritzels 7 an
der Stirnseite eine Dachform 26 oder eine Rundung 27 od.
dgl. aufweisen, wie das in Fig. 1 an jeweils einem Zahn
dargestellt ist. Damit wird das Ineingriffbringen er
leichtert und die Zahnkanten, insbesondere die des Fein
bearbeitungswerkzeugs 1, vor Beschädigungen geschützt.
Wenn das Ineingriffbringen von Werkzeug 1 und Abrichtwerk
zeug 6 in radialer Richtung erfolgt, also auch in Pfeil
richtung 21, 25, dann kann für das Führungsrad 2 und das
Führungsritzel 7 eine andere Eingriffsteilung vorgesehen
werden als beim Werkzeug 1 und beim Abrichtwerkzeug 6.
Der Betrag 20, 24 wird dann jeweils von einem bestimmten,
als Referenz dienenden Zahn des Führungsrades 2 aus er
mittelt.
In den Figuren sind alle für die Erfindung nicht wesent
lichen Teile wie z. B. die Maschine selbst und die Spann-,
Antriebs- und Zustelleinrichtungen nicht dargestellt, da
diese allgemein bekannt sind. Wenn das Feinbearbeitungs
werkzeug 1 und/oder das Abrichtwerkzeug 6 innenverzahnt
oder kegelradartig ausgebildet sind, dann erfolgt das
Abrichten der Flanken 12, 13 in gleicher Weise wie es vor
stehend anhand von Stirnrädern beschrieben ist.
Claims (7)
1. Verfahren zum Abrichten eines abrasiven zahnradartigen
Feinbearbeitungswerkzeuges in einer Zahnradbearbeitungsmaschine, das dazu mit einem mit
CBN- oder Diamantkörnern beschichteten Abrichtwerkzeug
in rotierenden Zahneingriff gebracht wird, gekenn
zeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- a) Manuelles winkeleinstellbares Verdrehen eines am Feinbearbeitungswerkzeug (1) gleichachsig befestigten Führungs rades (2) relativ zum Feinbearbeitungswerkzeug, derart, daß die einen Flanken (12) des Feinbearbeitungswerkzeugs (1) in Umfangsrichtung gegenüber denen des Führungsrades (2) um einen dem vorgesehenen Materialabtrag ent sprechenden Betrag (20) vorstehen;
- b) Abrichten der Flanken (12) in an sich bekannter Weise, wobei das Feinbearbeitungswerkzeug (1) und das Abrichtwerkzeug (6) so weit relativ zueinander zugestellt werden, bis das Führungsrad (2) mit einem am Abrichtwerkzeug (6) gleichachsig befestigten Führungsritzel (7) spiel frei kämmt;
- c) Manuelles winkeleinstellbares Verdrehen des am Feinbearbeitungswerkzeug (1) befestigten Führungsrades (2) relativ zum Feinbearbeitungs werkzeug (1) in entgegengesetzter Richtung, derart, daß dessen andere Flanken (13) in Umfangsrichtung gegenüber dem Führungsrad (2) um einen, dem vorgesehenen Materialabtrag entsprechenden, Betrag (24) vor stehen;
- d) Wiederholen des Abrichtens nach Verfahrensschritt b) bei entgegengesetzter Drehrich tung oder bei um jeweils 180° gewendetem Feinbear beitungswerkzeug (1) und Abrichtwerkzeug (6).
2. Abrichtvorrichtung mit einem Abrichtwerkzeug zum Abrichten der eine abrasive Ober
fläche aufweisenden Flanken eines zahnradförmigen Fein
bearbeitungswerkzeugs unter gegenseitigem Abwälzen zur Durchführung des
Verfahrens nach Patentanspruch 1, wobei das Abrichtwerkzeug
einen metallischen, zahnradartig ausgebildeten Grund
körper aufweist, dessen Zahnflanken mit CBN- oder Diamantkörnern
beschichtet sind, gekennzeichnet durch ein am
Abrichtwerkzeug befestigtes koaxiales Führungsritzel
(7), das mit einem koaxial an dem abzurichtenden
Feinbearbeitungswerkzeug (1)
manuell winkeleinstellbar befestigten
Führungsrad (2) in Eingriff bringbar ist.
3. Abrichtvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Eingriffsteilung des Führungs
rades (2) eine andere ist als die des Feinbearbeitungs
werkzeugs (1), wobei das Übersetzungsverhältnis zwi
schen Führungsrad (2) und Führungsritzel (7) dem zwi
schen Feinbearbeitungswerkzeug (1) und Abrichtwerkzeug
(6) entspricht.
4. Abrichtvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zähne des Führungsrades (2) auf
der dem Feinbearbeitungswerkzeug abgewandten Seite
eine Dachform oder eine Rundung (27) od. dgl. aufweisen.
5. Abrichtvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingriffsteilung des Führungsritzels (7) eine
andere ist als die des Abrichtwerkzeugs (6), wobei das
Übersetzungsverhältnis zwischen Führungsritzel (7) und
Führungsrad (2) dem zwischen Abrichtwerkzeug (6) und
Feinbearbeitungswerkzeug (1) entspricht.
6. Abrichtvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne des Führungsritzels (7) auf der dem
Abrichtwerkzeug (6) abgewandten Seite eine Dachform
(26) oder eine Rundung od. dgl. aufweisen.
7. Abrichtvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die winkel
einstellbare Befestigung des Führungsrades (2) am
Feinbearbeitungswerkzeug (1) durch darin vorgesehene
Schrauben (3) erfolgt, die durch Langlöcher (4)
im Führungsrad (2) ragen.
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