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BAUTEILSATZ ZUR HERSTELLUNG VERBUNDENER PLATTENKONSTRUK-
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TIONEN Die Erfindung betrifft einen Bauteilsatz zur Herstellung verbundener
Plattenkonstruktionen für den Ausstellungs-und Ladenbau oder dergleichen.
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Im Ausstellungs- und Ladenbau werden Konstruktionen aus plattenförmigen
Materialien zur Bildung von Trennwänden, Ablageflächen, Regalen und dergleichen
eingesetzt. Da zumeist nur ein zeitlich begrenzter Einsatz beabsichtigt ist, müssen
Konstruktionen dieser Art leicht montierbar und demontierbar sein. Zudem ist eine
möglichst große Vielseitigkeit in den Kombinationsmöglichkeiten einzelner Bauteile
wünschenswert, damit eine Anpassung der Gesamtkonstruktion an den jeweiligen Einsatzzweck
und die räumlichen Verhältnisse mit vorgefertigten und standadisierten Elementen
möglich ist und die Notwendigkeit der Herstellung von gesonderten Elementen für
die einzelnen Einsatz entfallen kann. Schließlich müssen sich die Kosten des Systems
in verhältnismäßig engen Grenzen halten, da hohe Aufwendungen für den vorliegenden
Anwendungszweck zumeist nicht gerechtfertigt sind.
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Herkömmliche Verbindungsbeschläge, Scharniere etc. sind für das zuvor
geschilderte Einsatzgebiet zumeist zu aufwendig, und ihre Montage erfordert vielfach
vorbereitende Bohr- oder Fräsarbeiten, die den Montageaufwand erhöhen und nach der
Demontage und bei einer anderweitigen Kombination der einzelnen Elemente störende
Montagespuren hinterlassen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bauteilsatz der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, der mit einfachen Verbindungsteilen vielseitige Verwendungs- und
Kombinationsmöglichkeiten
bietet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Bauteilsatz der eingangs genannten
Art gelöst, der gekennzeichnet ist durch wenigstens einen plattenförmigen, wenigstens
zwei mit jeweils einer Bohrung versehene Abschnitte aufweisenden Scharnierarm, wenigstens
zwei mit einem in ihren Rand eintretenden Schlitz zur Aufnahme der Abschnitte des
Scharnierarms versehene Platten, und jeweils eine einen Bolzen aufnehmende, senkrecht
zur Ebene des Schlitzes verlaufende Bohrung in den Platten, die mit der in dem Schlitz
liegenden Bohrung des zugehörigen Abschnitts des Scharnierarms ausgerichtet ist.
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Mit Hilfe einer geeigneten Anzahl von Scharnierarmen können einzelnen
Platten in jeder beliebigen Winkelstellung verbunden werden. Dies ermöglicht eine
freie Anpassung an die gewünschte Form eines Ausstellungsstandes oder dergleichen.
Vorbereitende Bohrarbeiten oder dergleichen sind nicht erforderlich. Die einzelnen
Platten können vorab mit Schlitzen und Bohrungen in verschiedenen Positionen ihres
Randes versehen sein und somit in verschiedener Orientierung montiert und kombiniert
werden.
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Die plattenförmigen Scharnierarme können mehr als zwei Bohrungen,
beispielsweise drei Bohrungen aufweisen und damit die Möglichkeit bieten, drei Platten
in einer Achse zusammenzuführen. Entsprechendes gilt für vier oder mehr Platten.
Die Stärke der Schlitze in den Platten kann aber auch derart bemessen sein, daß
zwei oder mehr Scharnierarme übereinandergelegt werden können, so daß entweder weitere
Platten angekoppelt oder auch geeignete Zubehörteile, etwa Beleuchtungskörper, Ablageflächen
für Austellungsteile
etc. hinzugefügt werden können.
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In den Bohrungen der Platten befindet sich vorzugsweise eine Gewindehülse,
die das wiederholte Ein- und Ausdrehen von Gewindebolzen, Innensechskantschrauben
etc. gestattet.
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Bei einer rechtwinkligen Platten befinden sich die Schlitze vorzugsweise
in der Nähe der Ecken, und die Bohrungen zur Aufnahme der Bolzen treten von dem
um 900 abgewinkelten Rand der Platte her ein, so daß sie bei geeigneter Position
senkrecht zur Ebene der Schlitze durch diese hindurchgeführt werden können.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine Teilansicht zweier nebeneinander angeordneter Platten
mit zwei Scharnierarmen zur Verbindung der Platten; Fig. 2 zeigt eine perspektivische
Darstellung einer ähnlichen Verbindung zweier Platten; Fig. 3 ist eine Teildraufsicht
zu Figur 1; Fig. 4 ist eine Draufsicht auf zwei miteinander verbundene Plattenelemente
mit senkrecht zueinander verlaufenden Schwenkachsen;
Fig. 5 bis
7 veranschaulichen in drei aufeinanderfolgenden Schritten das Zusammenlegen eines
aus den erfindungsgemäßen Bauteilen hergestellten Kastens; Fig. 8 bis 10 veranschaulichen
die entsprechenden Schritte bei einer erfindungsgemäß hergestellten Pyramide; Fig.
11 bis 20 sind Draufsichten auf verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Scharnierarms.
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In Figur 1 sind zwei ausschnittweise dargestellte Platten mit 10 und
12 bezeichnet. Es muß sich nicht um Platten im eigentlichen Sinne handeln. Vielmehr
kommen auch andere, weitgehend flache Elemente, etwa Rahmen im vorliegenden Zusammenhang
in Betracht.
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Senkrecht zu den einander zugewandten Rändern 14,16 der Platten und
zugleich senkrecht zur Plattenebene treten in Abstand liegende Schlitze 18,20,22,24
in die Platten ein, die aufgrund ihrer Positionen einander jeweils paarweise zugeordnet
sind. In den einander zugeordneten Schlitzen 18,22 bzw. 20,24 liegen jeweils gemeinsame
Scharnierarme 26,28, die in Figur 2 in perspektivischer Lage angedeutet und in Figur
12 in der Draufsicht gezeigt sind. Die Scharnierarme 26,28 bestehen jeweils aus
zwei im wesentlichen kreisförmigen Abschnitten 30, 32 bzw. 34,36, die nach Art einer
8 miteinander verbunden sind. Jeweils einer der Abschnitte liegt in einem der einander
zugeordneten Schlitze 18,22 bzw. 20, 24. Im Mittelpunkt der Abschnitte 30,32,34,36
befinden sich Bohrungen 38,40,42,44. Diese Bohrungen werden von Bolzen 46,48 durchlaufen,
die in Bohrungen 50,52 in
den Platten 10,12 liegen, die senkrecht
zu der Ebene der Schlitze 18,20,22,24 verlaufen. Aus Figur 1 geht hervor, daß die
Bohrungen 50,52 von den oberen Rändern 54,56 der Platten ausgehen, die senkrecht
zu den zuvor erwähnten Rändern 14,16 verlaufen, in die die Schlitze 18,20,22,24
eintreten. Bei der dargestellten und beschriebenen Konstruktion bilden die Bolzen
46,48 Scharnierachsen, so daß im Zusammenhang mit den Scharnierarmen 26,28 eine
scharnierartige Verbindung mit zwei Achsen entsteht. Die beiden Platten 10,12 können
daher in einem Ausstellungsstand oder dergleichen in beliebiger Winkelanordnung
angebracht werden.
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Aus Figur 1 und 2 geht hervor, daß die Bolzen 46,48 die Form von Innensechskantschrauben
aufweisen.
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Figur 1 zeigt in Verbindung mit Figur 3 insoweit eine Besonderheit,
als der untere Schlitz 20 der links in der Zeichnung liegenden Platte 10 im Verhältnis
zu den anderen Schlitzen 18,22,24 die doppelte Höhe aufweist, so daß unterhalb des
bereits erwähnten Scharnierarms 28 ein weiterer Scharnierarm 58 aufgenommen werden
kann.
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Der Scharnierarm 58 kann in entsprechender Weise zum Ankoppeln einer
dritten Platte oder zur Montage von Zubehörteilen, zur Befestigung von Ausstellungsgegenständen
etc. verwendet werden.
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Figur 4 zeigt zwei Platten 60,62, die durch einen Scharnierarm 64
verbunden sind, dessen beiden Abschnitte 66, 68 in zueinander senkrechten Ebenen
liegen. Während der Abschnitt 66 in der links dargestellten Platte 60 in der zuvor
beschriebenen Weise befestigt ist, dringt in der rechts gezeigten Platte 62 der
Schlitz 70 parallel zur Plattenebene in diese ein. Eine Stiftsschraube 72 legt den
Abschnitt 68 des Scharnierarms 64 schwenkbar fest.
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Eine derartige Verbindung gestattet eine gegenseitige Beweglichkeit
der verbundenen Platten um zwei zueinander senkrechte Achsen.
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Figur 5 zeigt einen nach unten offenen Kasten 74, der mit den erfindungsgemäßen
Bauteilen hergestellt ist. Ein derartiger Kasten kann beispielsweise als Ablagefläche
im Laden- oder Ausstellungsbau verwendet werden. Die innerhalb des Kreises 76 liegende
EckVerbindung entspricht im wesentlichen der.zuvor geschilderten Verbindung und
soll daher nicht noch einmal im einzelnen erläutert werden. Gemäß Figur 6 können
jeweils zwei gegenüberliegende Seiten 78,80 bzw. 82, 84 von oben und von unten auf
eine Grundplatte 86 geklappt werden. Aufgrund der doppelachsigen, erfindungsgemäß
vorgesehenen Scharnierverbindung der einzelnen Platten liegen diese nach dem Zusammenlegen
vollständig flach aufeinander, wie aus Figur 7 hervorgeht, so daß die Plattenanordnung
nach dem Gebrauch raumsparend transportiert und gelagert werden kann, ohne daß eine
vollständige Demontage aller Teile erforderlich ist.
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Figur 8 bis 10 zeigen eine entsprechende Darstellung am Beispiel einer
Pyramide 88. Wie aus Figur 9 und 10 hervorgeht, muß lediglich die Verbindung zwischen
zwei der vier Seiten 90,92,94,96 gelöst werden, während der Verband im übrigen verbleiben
kann. Auch in diesem Falle ergibt sich eine vollständig flache Endstellung, wie
Figur 10 zeigt.
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Da bei dem zuvor beschriebenen, teilweisen oder vollständigen Zerlegen
und erneuten Montieren der einzelnen erfindungsgemäßen Bauteile ein wiederholtes
Ein- und Ausdrehen der Bolzen 46,48 erforderlich ist, sind in
den
zugehörigen Bohrung 50,52 Gewindehülsen 98,100 (Figur 1) oder dergleichen vorgesehen.
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Im folgenden soll auf verschiedene Ausführungsformen des Scharnierarms
unter Bezugnahme auf Figur 11 bis 20 eingegangen werden.
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Figur 11 zeigt eine runde Scheibe 102 mit einer Bohrung 104. Eine
derartige Scheibe kann in erster Linie als Distanzstück verwendet werden, wenn beispielsweise
in einem Schlitz 20 doppelter Breite gemäß Figur 1 nur ein Scharnierarm verwendet
werden soll.
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Figur 12 zeigt den bereits in Verbindung mit Figur 1 bis 3 erläuterten
Scharnierarm 26 mit zwei kreisförmigen Abschnitten 30,32, in deren Mittelpunkt.Eohrungen
38, 40 vorgesehen sind. Die beiden Abschnitte sind nach Art einer 8 miteinander
verbunden.
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Ein Scharnierarm 106 gemäß Figur 13 entspricht im wesentlichen demjenigen
gemäß Figur 12, jedoch treten in die Bohrungen Schlitze 108,110 ein. Ein derartiger
Scharnierarm kann verwendet werden, wenn etwa in ein vorhandenes System ein zusätzlicher
Scharnierarm ohne Demontage des Systems eingefügt werden soll, da die Schlitze 108,
110 ein Aufschieben auf die Bolzen 46,48 ermöglichen.
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Figur 14 zeigt einen Scharnierarm 112 mit drei in Reihe liegenden
Abschnitten 114,116,118, in deren Mittelpunkt Bohrungen 120,122,124 vorgesehen sind.
Ein derartiger Scharnierarm gestattet beispielsweise die Zusammenführung von drei
plattenförmigen Wänden. Entsprechendes gilt für den Scharnierarm 126 gemäß Figur
15, bei dem drei Abschnitte 128,130,132 mit Bohrungen 134,136,138 in einer dreieckigen
Anordnung zusammengefaßt sind.
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Figur 16 und 17 zeigen Scharnierarme 140,142 mit jeweils vier nicht
im einzelnen bezeichneten Abschnitten und Bohrungen. Die Bohrungen bilden gemäß
Figur 16 ein Quadrat, gemäß Figur 17 eine Raute.
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Figur 18 zeigt einen Scharnierarm 64 mit zwei in zueinander senkrechten
Ebenen liegenden Abschnitten 66, 68. Ein derartiger Scharnierarm wurde bereits anhand
von Figur 4 erläutert. Er dient zur Bildung einer Scharnierverbindung mit zwei zueinander
senkrechten Schwenkachsen.
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Figur 19 zeigt einen Scharnierarm 144 mit drei in Reihe liegenden
Abschnitten 146,148,150, von denen der mittlere Abschnitte 148 in Bezug auf die
beiden äußeren Abschnitte 146,150 in einer um 900 gedrehten Ebene liegt.
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Figur 20 zeigt einen Scharnierarm 152 mit zwei Abschnitten 154,156,
deren einer eine mit einem Schlitz versehene Bohrung gemäß Figur 13 und einer eine
geschlossene Bohrung gemäß Figur 12 aufweist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehenen Scharnier arme sind leicht und mit
geringen Kosten herstellbar und können beispielsweise aus einem geeigneten Blech
ausgestanzt werden. Als Material kommen neben Stahl auch Messing und andere Metalle
oder auch Kunststoffe, etwa Polyamide (Nylon) in Betracht. -Die zusätzlich für die
Scharnierverbindungen benötigten Bolzen können handelsübliche Innensechskantschrauben
sein. Als Material für die Platten kommen Holz oder Spanplatten mit Umleimer in
Betracht. Es können jedoch auch andere Materialien, wie Acrylglas, Metall oder
Kunststoff
verwendet werden, die in Verbindung mit einem Profilteil aus Holz oder Kunststoff
eingesetzt werden.
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Anstelle von Gewindehülsen 98,100 zur axialen Festlegung der Bolzen
46,48 können Scheiben gemäß Figur 11, jedoch mit einem Innengewinde entsprechend
dem Außengewinde der Bolzen verwendet werden.
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Sofern die Verbindung höheren Belastungen ausgesetzt ist, können zwei
oder auch mehrere Scharnierarme übereinandergelegt werden.
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Da jede Verbindung wenigstens zwei Scharnier achsen aufweist, lassen
sich die Platten, ggf. nach teilweiser Demontage einer Gesamtanordnung, flach aufeinanderlegen.
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Eine vollständige Demontage ist zu diesem Zweck nicht erforderlich.
Dies ist ein besonderer Vorteil für Ausstellungsstände, die zumeist in kurzer Zeit
auf-und abgebaut werden müssen.
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