DE3440914A1 - Schmelzbare, elektrisch leitfaehige mischungen - Google Patents
Schmelzbare, elektrisch leitfaehige mischungenInfo
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- H01B1/06—Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors mainly consisting of other non-metallic substances
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Description
34409U
Hierbei wird ein TCNQ-Molekül durch Jodid zum TCNQ-Anion
unter Freisetzung von Jod reduziert.
Ein anderes Verfahren besteht in der Umsetzung von stick stoffhaltigen Heteroaromaten oder tertiären Aminen mit
H2TCNQ (I) und TCNQ, z.B.
TCNQ
Reaktionsschema II
Die Verarbeitung dieser Komplexe bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes bereitet Schwierigkeiten, da die
bisher bekannten Verbindungen nur geringe Unterschiede in der Schmelz- und Zersetzungstemperatur zeigen. Aus
der DE-OS 3 214 355 ist bekannt, daß spezielle TCNQ-Komplexe
kurze Zeit auf Temperaturen oberhalb ihres Schmelzpunktes erhitzt werden können, ohne daß ihre
elektrische Leitfähigkeit verloren geht. Aber auch bei diesen Komplexen ist dieser Zeitraum mit max. 1 bis 2
Minuten gering. Außerdem sind die benötigten Temperaturen sehr hoch.
Es wurde gefunden, daß Mischungen aus TCNQ-Komplexen
und schmelzbaren, niedermolekularen, bei Raumtemperatur festen organischen Verbindungen bei niedrigeren Temperaturen
als die reinen TCNQ-Komplexe zu festen,
Le A 23 447
34409H
-af-
elektrisch leitfähigen überzügen auf Substraten verarbeitet
werden können, ohne daß die Leitfähigkeit verloren geht.
Geeignete organische Verbindungen sind z.B. gegebenenfalls
substituierte lineare oder cyclische Kohlenwasserstoffe wie Octadecan, 1-Chloroctadecan, Ester
aliphatischer Carbonsäuren, wie Palmitinsäuremethylester, Stearinsäuremethylester, Ethylencarbonat;
lineare oder cyclische aliphatische Ketone und Alkohole, wie Cyclododecanon, Cyclooctanon; Octadecanol; gegebenenfalls
substituierte, aromatische oder araliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Naphthalin, Anthracen, Biphenyl,
Fluoren, Terphenyl;
gegebenenfalls substituierte aromatische oder araliphatische Ketone wie Diphenylketon, Dibenzylketon; gegebenenfalls substituierte aromatische oder araliphatische Ether wie Diphenylether;
gegebenenfalls substituierte aromatische oder araliphatische Ketone wie Diphenylketon, Dibenzylketon; gegebenenfalls substituierte aromatische oder araliphatische Ether wie Diphenylether;
gegebenenfalls substituierte aromatische oder araliphatische Thioether und Sulfone wie Dibenzylsulfid,
Diphenylsulfon;
Ester aromatischer Carbonsäuren, wie 4-Chlorbenzoesäuremethylester,
Terephthalsäuredimethylester; Nitrile aromatischer Carbonsäuren wie 4-Chlorbenzonitril;
heterocyclische Verbindungen, wie Caprolactam, Phthalimid, Isochinolin.
Schmelzpunkte geeigneter organischer Verbindungen liegen im allgemeinen oberhalb 300C, bevorzugt oberhalb 600C,
aber unterhalb des Schmelzpunktes des TCNQ-Komplexes.
Le A 23 447
Die organischen Verbindungen können einzeln oder in mehreren Gemischen verwendet werden. Die erfindungsgemäßen
Mischungen mit TCNQ-Komplexen enthalten 0,5
bis 99 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 90 Gew.-% TCNQ-Komplex der Formel II und 1 bis 99,5 Gew.-%, bevorzugt 10 bis
90 Gew.-% einer oder mehrerer der beschriebenen organischen Verbindungen.
Die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Mischungen geeigneten TCNQ-Komplexe sind an sich bekannt. Ihre Zusammensetzung
kann durch die Formel II
D . (TCNQ)n (II)
beschrieben werden, in der
D für einen Elektronendonator bzw. für ein Kation und
D für einen Elektronendonator bzw. für ein Kation und
η für eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise für 2, steht.
Sie werden auch als Chargetransfer- oder CT-Komplexe
bzw. Radikalionensalze bezeichnet. Ein Überblick findet sich in J. Am. Chem. Soc. 84, 3374-3387 (1962).
Bevorzugt werden im Rahmen der Erfindung solche CT-Komplexe,
deren Donatoranteil leicht zugänglich ist und sich von einer organischen, Stickstoff und/oder Sauerstoff
und/oder Schwefel und/oder Phosphor enthaltenden, Verbindung ableitet und als Kation vorliegt. Beispiele
Le A 23 447
" 3A409H
-JeT-
hierfür sind die Kationen der folgenden Verbindungen bzw. die entsprechenden quarternären Ammonium·*, Sulfonium-
oder Phosphoniumionen:
Triethylamin, Diethylcyclohexylamin, Chinolin, Benzo-2,3-chinolin,
o-Phenanthrolin, Benzthiazol, N-Methylbenzimidazol,
Pyridin, 2,2'-Dipyridin, 4,4'-Dipyridin,
4,5-Dimethylthiazolin, 1-Phenylimidazolidin, Bis-/T,3-diphenyl-imidazolidinyliden-{2)J,
Bis-/3-methyl-benzthiazolinyliden-(2)/,
Isochinolin, Triphenylphosphin, Trimethylsulfoniumion.
Besonders bevorzugt sind TCNQ-Komplexe der Formel II,
in denen D für ein Kation der Formel III, IV oder V
(III) (IV)
in dem
R für einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen
Rest mit 1 bis 30 C-Atomen steht und
η 1 oder 2 ist. Le A 23 447
Die erfindungsgemäßen Mischungen können durch Mischung
der Einzelbestandteile im festen Zustand nach bekannten Verfahren z.B. durch Mahlen, Mörsern usw. hergestellt
werden. Man kann aber auch den TCNQ-Komplex in eine Schmelze der organischen Verbindungen eintragen.
Die Leitfähigkeit der Mischungen kann durch Verändern
des Verhältnisses TCNQ-Komplex zu organischer Verbindung in weiten Bereichen variiert werden. Die Mischungen
können im allgemeinen mindestens 5 Minuten in der Schmelze gehalten werden, ohne daß ihre elektrischen
Eigenschaften verloren gehen. Auch ein mehrmaliges Aufschmelzen der Mischungen ist möglich.
Die Schmelzpunkte der erfindungsgemäßen Mischungen hängen vom Mischungsverhältnis sowie von den Schmelzpunkten der
Einzelbestandteile ab. Sie liegen aber immer deutlich unter den Schmelzpunkten der reinen TCNQ-Komplexe, wodurch
eine geringere thermische Belastung der TCNQ-Komplexe und leichtere Verarbeitung erreicht werden.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können darüber hinaus
noch weitere Bestandteile enthalten, wie z.B. polymere Binder, Stabilisatoren, Pigmente u.a..
Aufgrund ihres günstigen Schmelz- und Zersetzungsverhaltens können die erfindungsgemäßen Mischungen zur Herstellung
elektrisch leitender überzüge auf Substraten durch Aufschmelzen verwendet werden.
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Als geeignete Substrate seien genannt: Glas, Metalle, Metalloxide, organische Polymere. Solche Substrate
können beschichtet werden, indem Schmelzen der erfindungsgemäßen Mischungen auf vorgeheizte Substrate
aufgebracht werden. Man kann auch die erfindungsgemäßen Mischungen bei Raumtemperatur auf die zu beschichtenden
Substrate aufbringen und anschließend in einem vorgeheizten Ofen aufschmelzen. Beide Verfahren
führen zu elektrisch leitfähigen gut haftenden Uberzügen.
Die so hergestellten überzüge können in der Elektrotechnik
und in der Elektronik verwendet werden.
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-χ-
Eingesetzte TCNQ-Komplexe:
oTo,
/TCNQ/ J*
oTo
C R = CH.
DR= -CH'
.CH.
X.
CH3 CH3
Le A 23
■ 34409H
- y-
- M*
Die Leitfähigkeiten der Mischungen wurden mittels Zweielektrodenmessung
bei einem Druck von 2000 kp/cm bestimmt .
Xg TCNQ-Komplex der Formel A und Y g der Verbindung *
(siehe Tabelle 1) werden durch Mörsern innig vermischt und anschließend für 2 Minuten in einem Glasprobenröhrchen
durch Erhitzen in einem Metallbad der Temperatur T geschmolzen. In allen Fällen wurden dünnflüssige
Schmelzen erhalten. Die Leitfähigkeiten der wieder erstarrten Schmelzen wurden bestimmt.
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:- " ■* ; 3U09U
- yr-
X | O | y | * | Z | 0C | (T |
O | Sl | /Min? | /S/cm? | |||
/3/ | O | - | — | _ | _ | 3.10"2 |
1, | 75 | - | - | 4 | 250 | 5.10"8 |
1, | 75 | 0,1 | Naphthalin | 4 | 230 | 2.10"2 |
1, | 75 | 0r25 | Il | 4 | 200 | 3r7.10"2 |
Or | 75 | 0,25 | η | 10 | 200 | 2,8.10"2 |
Or | O | 0,25 | Il | 20 | 200 | 5.10"3 |
0, | 0,25 | Il | 6x4 | 200 | 1,5.10"2 | |
Or | O | 0,5 | Naphthalin | 6 | 200 | 3,6.10~2 |
Ir | O | Anthracen 1:1 | ||||
O | 0,5 | Il | 6x4 | 220 | 1,1.10"2 | |
Ir | O | 0,5 | Il | 15 | 200 | 8.10"3 |
Ir | O | 1rO | Naphthalin | 4 | 200 | 1.10"2 |
1r | 5 | 1rO | Il | 2 | 250 | 2,6.10"2 |
1r | 5 | 1rO | Il | 3 | 250 | 1,3.10"2 |
1r | 5 | 3 | Il | 4 | 200 | 9.10"3 |
Or | 5 | 10 | Il | 4 | 200 | 5.10"4 |
Or | 5 | 15 | Il | 6 | 200 | 6.10"6 |
Or | 5 | 0,5 | Biphenyl | 4 | 220 | 5.10"3 |
Or | 5 | 5,0 | 4 | 220 | 10.10"5 | |
Or | 5 | 0,5 | Dioxolan-2-on | 4 | 200 | 4.10"3 |
Or | 5 | 0,5 | Benzil | 4 | 200 | 5.10"2 |
O, | 0,5 | Dibenzylsulfid | 4 | 200 | 6.10"2 | |
0, | 0,3 | Diphenylsulfon | 4 | 200 | 1,2.10"^ | |
O, |
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-M-
Es wird wie im Beispiel 1 vorgegangen unter Verwendung der TCNQ-Komplexe B-E.
TCNQ- Komplex |
X LH |
Y LH |
* | _ζ | 0C | (Γ ^S/cm? |
B | 1,0 | — | — | 4 | 240 | 7.10"9 |
B | 0,5 | 0,5 | Naphthalin | 2 | 200 | 3,2.10 |
B | 0,5 | 0,5 | Il | 4 | 200 | 1,1.10 |
B | 0,5 | 0,5 | η | 1 | 250 | 1,5.10 |
C | 1,0 | -. | - | 4 | 270 | 6.10"7 |
C | 0,5 | 0,5 | Naphthalin | 4 | 220 | 2.10"4 |
C | 0,5 | 0,2 | η | 4 | 220 | 1.10"3 |
C | 0,5 | 0,1 | η | 4 | 220 | 1,5.10 |
D | 0,5 | 0,5 | η | 4 | 200 | 1,4.10 |
D | 0,5 | 0,5 | η | 6 | 200 | 1,2.10 |
D D |
0,5 0,5 |
0,25 0,25 |
η η |
2 4 |
250 250 |
4,1.10 2.10"3 |
D | 0,5 | 0,25 | Diphenyl | 4 | 200 | 1,2.10 |
E | 0,5 | 0,5 | Naphthalin | 4 | 200 | 5.10"2 |
Ξ | 0,5 | 0,5 | η | 4 | 180 | 7.10"2 |
E | 0,5 | 0,5 | If | 10 | 180 | 4,6.10 |
E | 0,5 | 0,5 | Il | 15 | 180 | 1,4.10 |
Aus den Beispielen 1 und 2 wird deutlich, daß die erfindungsgemäßen
Mischungen gegenüber den reinen TCNQ-Komplexen niedrigere Schmelzpunkte bei stark erhöhter Stabilität
bei hohen Temperaturen und gute elektrische Leitfähigkeit aufweisen.
Le A 23 447
Mischungen aus je 2 g der TCNQ-Komplexe der Formeln A-E
und je 2 g Naphthalin wurden bei 2000C aufgeschmolzen. Die erhaltenen Schmelzen wurden in flüssigem Zustand
auf vorgeheizte (1800C) Glasplatten bzw. Aluminiumplatten aufgetragen. Schichtdicke ca. 0,5 mm. Nach dem
Abkühlen wurden in allen Fällen harte, glänzende überzüge
mit guter elektrischer Leitfähigkeit erhalten.
In eine Schmelze von 2 g Naphthalin bei 1600C werden
unter Rühren 2 g TCNQ-Komplex der Formel B eingetragen.
Es wird eine dünnflüssige Schmelze erhalten, die nach dem Abkühlen eine elektrische Leitfähigkeit von
0=2. 10 S/cm aufweist.
Le A 23 447
Claims (2)
1. Schmelzbare Mischungen mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, bestehend aus 0,5 bis 99 Gew.-% eines
TCNQ-Komplexes der Formel
TCNQ
in der
für einen Elektronendonator oder ein Kation und
für eine Zahl von 1 bis 5 steht,
und 1 bis 99,5 Gew.-% einer oder mehrerer bei Raumtemperatur
festen, schmelzbaren, niedermolekularen organischen Verbindung.
2. Schmelzbare Mischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenion zum TCNQ Radikalanion durch ein organisches Kation, insbesondere durch
eine der Formeln A-C wiedergegeben wird,
Le A 23 447
ITEXT FEHLT
MXT MlSSI
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