DE3437757A1 - Verfahren zur herstellung von kuenstlichen biomimetischen haptenen bzw. antigenen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kuenstlichen biomimetischen haptenen bzw. antigenenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von künstlichen biomimetischen
Haptenen bzw. Antigenen.
Beschreibung:
Die Immunprophylaxe und -Therapie durch aktive Immunisierung mit Antigenen ist weiterhin von
größter praktischer Bedeutung. Nach Verbrennungen und beim akuten Strahlensyndrom treten
Toxine auf, die sekundär zur Schädigung des Individuums führen. Diese Toxine können zur Prophylaxe
und Therapie entsprechender Krankheiten als Impfvaccine benutzt werden (vgl. K. Theurer:
Immunologische Prophylaxe und Therapie des akuten Strahlensyndroms: Atompraxis H. 9, S. 327-330,
1958).
Die Gewinnung solcher Impfstoffe aus entsprechend vorgeschädigten Individuen stößt auf Schwierigkeiten,
ebenso auch die Gewinnung von tumorassoziierten Antigenen (Tumormarkern) und anderen
Zellfaktoren, die vom ,Normalen abweichen, ist wegen den geringen zur Verfügung stehenden Antigenmengen
unbefriedigend. Besonders für diagnostische Zwecke sind größere Antigenmengen erforderlich, um
spezielle krankheitsbedingte Antikörper beim Patienten nachweisen zu können. Die Antigene sollten dabei
auch möglichst rein bzw. isoliert zur Verfügung stehen.
Vorliegendes Verfahren ermöglicht die fortlaufende Gewinnung von biomimetischen Stoffen analog den natürlichen Haptenen, Antigenen und Toxinen. Diese natürlichen Stoffe werden aus Individuen gewonnen und isoliert, die vorher der
Noxe ausgesetzt waren oder abweichende Zellfaktoren enthalten. Haptene werden zu Voll-Antigenen
komplettiert und diese wie Antigene zur Gewinnung eines primären Antikörpers in einem gesunden In
dividuum in vivo oder in vitro aus Hybridomen ver
wendet. Das Antikörpergemisch kann an Normalgewebc durch Atlsorptionschromatographic eingeengt und daraus die
dntideterminanten Gruppen abgetrennt werden. Dieses Verfahren bedeutet eine spezielle Anwendung des
Verfahrens zur Synthese von biologischen Peptidwirkstoffen (DP 2819110 vom 29.4.1978). Die antideterminanten Fragmente der ersten Antikörper
oder auch die gesamten Antikörper werden zur Erzeugung eines zweiten Antikörpers ebenfalls in
einem gesunden Individuum verwendet. Dabei entstehen auch Anti-Idiotyp-Antikörper mit der gleichen antigenen Spezifität wie das ursprüngliche
Antigen. Da es sich bei Toxinen, die nach Bestrahlungen oder Verbrennungen auftreten, um ein Ge-
misch von schädlichen Substanzen handelt, ist hier eine Klonierung, d.h. Einengung auf einen Faktor
der verschiedenen Anti-Idiotyp-Antikörper nicht erforderlich. Es ist möglich hier das gesamte Antikörperspektrum zur Gewinnung der Impfstoffe zu ver-
wenden. Durch Klonierung der in Hybridomen gewonnenen Anti-Idiotyp-Antikörper lassen sich aber auch
weitgehend isolierte biomimetische Antigene bzw. Haptene gewinnen. Bei Erzeugung der Antikörper im
homologen System wird die Möglichkeit der Entstehung
' : 3Λ37757
von über Kreuz reagierenden Antikörpern verhindert bzw. vermindert, weil gegen die im gesunden Organismus
vorhandenen Körperbestandteile keine Antikörper gebildet werden, andererseits aber gegen
die neu entstandenen Toxire bzw. Reaktionsprodukte, wie auch Tumorantigene und embryofoetale Antigene,
gegen die keine Immuntoleranz besteht. Die Gewinnung von Antikörpern sollte in nicht vorsensibilisierten
Individuen erfolgen.
Für die Erzeugung des primären Antikörpers wie auch für den Anti-Idiotyp-Antikörper können wie in DP
2819110 Adjuvantien und Verfahren zur Komplettierung durch Konjugation mit einem Carrier Verwendung
finden.
1. Beispiel:
Synthese von biomimetisch immunogen wirkenden analogen
tumorassoziierten Antigenen aus Tumorgewebe. Diese erfolgt in gleicher Weise wie in DP 3119110,
Beispiel 1. Es werden nach bekannten Aufarbsitungsverfahren
die jeweiligen Tumormarker isoliert und zur Sensibilisierung von Antikörper-erzeugenden
Tieren bzw. zur Sensibilisierung von Hybridomzellen verwendet. Es können auch embryofoetale Zellmarker,
die bei Tumorzellen wieder auftreten, in gleicher Weise verarbeitet werden.
Die entstehenden primären Antikörper werden durch Bioessny auf ihre Fähigkeit zur Blockierung der biologischen
Wirkung des ursprünglichen Antigens bzw. Haptens, das zu Voll-Antigen komplettiert wurde,
gegebonenfalls unter Anwendung von radiologischen
Tracer-Methoden getestet. Durch Absorption und Absättigung bei Normalgewebe wird der 'pezifische
Antikörper oder das Antikörperspektrum gereinigt und zum Antigen komplettiert oder aber seine bzw.
ihre antideterminanten Gruppen als Antikörperfragmente isoliert und ebenfalls zum Antigen komplettiert,
bevor man sie zur Gewinnung von Anti-Idiotyp-Antikörpern in einem anderen, nicht vorsensibilisierten
Immunsystem verwendet. Auch hier kann die Antikörpersynthese in vitro über Hybridome erfolgen.
Aus den gewonnenen Anti-Idiotyp-Antikörpern werden die antideterminanten Fragemente gewonnen.
Diese können zum diagnostischen Nachweis entsprechender Antikörper aus den KörperflUssigkeiten
durch Antigen-Antikörperreaktionen verwendet werden. Der primäre Antikörper und die aus ihm gewonnenen
antideterminanten Gruppen lassen sich therapeutisch wie auch diagnostisch entsprechend DP 2456224 verwenden.
Dabei können diese mit Zytostatika oder zytotoxisch wirksamen Substanzen ebenso wie mit Radionukliden
gekoppelt oder konjugiert werden.
Beispiel 2: $
Gewinnung von biomimetisch immunogenen analogen toxi- |
sehen Faktoren wie sie bei Letalbestrahlung mit ioni- «j
sierenden Strahlen in einem Individuum entstehen. P\
Die Gewinnung der "Radiotoxine" erfolgt wie in Atom- h
praxis H. 9, S. 327-330, 1958, angegeben. Außer Blut- ·!
lysat kann dazu jedoch auch Gcwebchomogenat, insbeson- ^
dere aus Knochenmark, Leber und Milz verwendet werden. ;
Wie in Beispiel 1 wird die Immunogenität der Faktoren ■
verstärkt für die Gewinnung von primären Antikörpern ?4
in einem nicht vorsensibilisierten Immunsystem in vivo |ΐ
i'i oder in vitro. Die daraus gewonnenen Antikörper werden v'
gegebenenfalls an Normalgewebe adsorptionschromatographisch gereinigt und wie in Beispiel 1 zu Anti-Idiotyp-Antikörpern weiterverarbeitet. Diese werden zum Antigen komplettiert und zur Prophylaxe
5 bzw. Therapie von Strahlenschäden als Impfvaccine ve rwende t.
i' Beispiel 3:
f.)
Gewinnung von "Verbrennungstoxinen"-Uhnlichen Anti-
,j 10 geschädigte Individuen aus deren Blut oder Körperge-
}i
webe die Verbrennungstoxine möglichst in isolierter
*| Form gewonnen werden. Die weitere Verarbeitung zu
ι Anti-Idiotyp-Antikörpern bzw. -Antikörperfragmenten
erfolgt wie in Beispiel 1 und 2 angegeben.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von künstlichen biomimetischen Haptenen bzw. Antigenen.Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von künstlichen biomimetischen Haptenen bzw. Antigenen analog νder Herstellun3 biologischer Peptidwirk- 1stoffe unter Verwendung eines isoliertenPeptidwirkstoffes zur Gewinnung primärer ",Antikörper nach DP 2819110, bei welchem man mit der antideteririnanten Gruppe oder den Fragmenten des primären Antikörpers einen Anti-Idiotyp-Antikörper, dessen determinante reaktive Gruppe in Form leichter oder schwerer Ketten oder dessen Fab-Fragmente erzeugt, dadurch gekennzeichnet,daß Haptene und Antigene, insbesondere j,.Toxine, die nach Schädigung mit ionisie- \*renden Strahlen und nach Verbrennungen 'ύentstehen, sowie Turnormarker als Ausgangs- fcstoffe verwendet werden. i
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE3437757A DE3437757A1 (de) | 1984-10-16 | 1984-10-16 | Verfahren zur herstellung von kuenstlichen biomimetischen haptenen bzw. antigenen |
AT85102586T ATE57017T1 (de) | 1984-05-09 | 1985-03-07 | Verfahren zur herstellung von kuenstlichen biomimetischen haptenen bzw. antigenen. |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE3437757A1 true DE3437757A1 (de) | 1986-06-05 |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1984002848A1 (en) * | 1983-01-28 | 1984-08-02 | Centocor Inc | Anti-idiotypic antibodies to t cell antigen receptors |
DE2819110C2 (de) * | 1978-04-29 | 1985-05-02 | Harald Dr.rer.nat. 7000 Stuttgart Porcher | Verfahren zur Synthese von biologischen Peptidwirkstoffen |
-
1984
- 1984-10-16 DE DE3437757A patent/DE3437757A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2819110C2 (de) * | 1978-04-29 | 1985-05-02 | Harald Dr.rer.nat. 7000 Stuttgart Porcher | Verfahren zur Synthese von biologischen Peptidwirkstoffen |
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Deutsche Medizinische Wochenschrift 110, 615-617 (1985) * |
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