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Optische Stern-Netze für stochastische Zugriffsver-
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fahren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft optische Stern-Netze für stochastische
Zugriffsverfahren, insbesondere aktive und passive optische Stern-Netze.
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In lokalen Netzen mit stochastischen Zugriffsverfahren treten unvermeidlich
Kollisionen auf. Diese gilt es mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit zu erkennen.
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In elektrischen Netzen, wie beispielsweise dem Ethernet-Bus können
Kollisionen häufig durch eine Pegelauswert-Methode erkannt werden, weil a) die Pegelschwankungen
(Dynamik) im System im Vergleich zu einem optischen Stern oder Bus gering sind,
und weil b) die Sendeleistung im elektrischen Netz hinreichend konstant ist.
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In optischen lokalen Stern-Netzen kann durch die Leistungsstreuungen
der Lichtwellen durch die unterschiedlichen Faserlängen, durch die Leistungsschwankungen
am Ausgang des passiven optischen Sternkopplers die Pegeldynamik 20-30 dB betragen.
In optischen lokalen Bus-Netzen ist die Pegeldynamik noch um einige 10 dB höher.
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Als eine zuverlässige Methode zur Erkennung von Kollisionen kommt
daher in optischen lokalen Netzen die Pegelbewertung im allgemeinen nicht in Frage.
Für die meisten Anwendungen wird verlangt, daß schon auf der untersten Protokollebene
alle Teilnehmer des Systems auch
im Falle einer hohen Pegeldynamik
zuverlässig erfahren, daß eine Datenkollision stattgefunden hat.
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Bei optischen Stern-Netzen ist hinsichtlich der bekannten Verfahren
zur Kollisionserkennung zu unterscheiden zwischen sog. aktiven optischen Stern-Netzen
und passiven optischen Stern-Netzen. Gemeinsam ist beiden ein zentraler optischer
Sternkoppler, an den die Teil nehmer über je eine Faser für den Hin- und Rückweg
angekoppelt sind. Im passiven Netz wird das in den Koppler einlaufende Licht ohne
Umwandlung von optisch in elektrisch und umgekehrt auf alle Ausgänge aufgeteilt.
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Im aktiven Stern-Netz enthält der zentrale Sternkoppler zusätzlich
eine Stromversorgung und einige optoelektrische Bausteine für die Leistungsaufspaltung.
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In den aktiven Stern-Netzen wird die Datenkollision im aktiven zentralen
Sternkoppler festgestellt. Die Mitteilung über die Datenkollision an alle Teilnehmer
erfolgt dann über ein Kollisionssignal, ein sog. JAM-Signal. Dieses und nur dieses
JAM-Signal soll eindeutig Auskunft über eine stattgefundene -Kollision geben.
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Im obengenannten Fall a) ist der Sternkoppler aus mehreren optischen
Transceivern, d.h. Sender-Empfänger-Geräten mit jeweils einem optischen Sender und
Empfänger für die Daten zusammengesetzt, wobei alle elektrischen Ausgänge über einen
Ethernet-Bus im Koppler koppeln. Durch Vergleich der elektrischen Pegel auf dem
Ethernet-Bus wird eine Kollision festgestellt, woraus ein JAM-Signal abgeleitet
wird. Es wird dann ausschließlich dieses JAM-Signal an alle Teilnehmer gesandt (siehe
dazu R.V. Schmidt, E.G. Rawson, R.E. Norton, S.B.
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Jackson, M.D. Bailey: "Fibernet II: A Fiber-Optic Ethernet", IEEE
J. Selected Areas Commun., Vol. SAC-1, No. 5, Nov. 1983, S. 702-711).
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Im obengenannten Fall b) wird aus jeder zum zentralen Sternkoppler
führenden Faser ein kleiner Bruchteil des ankommenden Lichts auf je einen optischen
Empfänger abgezweigt. Die Feststellung einer Kollision basiert hier nicht auf einem
Amplitudenvergleich, sondern auf der Anzahl derjenigen Empfänger im aktiven Koppler,
die gleichzeitig Licht empfangen. Im übrigen verhält sich der aktive Koppler wie
ein passiver Koppler, was unter anderem bedeutet, daß die zugeleiteten Signale passiv
aufgeteilt werden, um an die Teilnehmer zu gelangen (siehe deutsche Patentanmeldung
P 33 23 317.9 (= VPA 83 P 1433 DE) und R.P. Kelley, J.R. Jones, V.J. Bhatt, P.W.Pate
"Transceiver Design and Implementation Experience in an Ethernet-Compatible Fiber
Optic Local Area Network, Infocom 1984, April 9-12, 1984, San Francisco).
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Aktive Stern-Netze sind wegen der Verwendung aktiver Bauteile im Koppler
störanfälliger als passive Netze.
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Dies ist im Fall a) besonders problematisch, weil hier der aktive
Kreis nicht nur für die Kollisionserkennung, sondern auch für die Netzwerkkommunikation
verantwortlich ist. Von dem sehr hohen Aufwand an elektrooptischen Bauteilen im
Koppler abgesehen, gewährleistet der Fall a) eine 100%ige Kollisionserkennung und
einfache JAM-Signalerkennung im Teilnehmer-Empfängerkreis mit geringen Dynamikproblemen.
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Beim Fall b) gibt es ein Dynamikproblem bei der Übertragung des JAM-Signals.
Wegen der großen Leistungsschwankungen im System muß der Teilnehmer-Empfänger mit
einer Regelschleife, z.B. einer Schaltung mit automatischer Verstärkungssteuerung
bzw. AGC-Schaltung (AGC = automatic gain control) ausgestattet sein, wodurch sich
die Verstärkung nach der jeweiligen Amplitude der Signale einstellt. Nun kann es
passieren, daß an diesem Empfänger gleichzeitig Daten mit großer Amplitude und
ein
JAM-Signal mit kleiner Amplitude ankommen. Die Attw Schaltung pegelt sich auf das
starke Signal ein und regelt ihre Verstärkung herunter. Die Verstärkung kann dadurch
so klein geworden sein, daß das JAM-Signal nicht mehr erfaßt werden kann, d.h. nicht
alle Teilnehmer erhalten Kenntnis von der stattgefundenen Kollision.
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Wegen des Fehlens eines aktiven zentralen Kopplers ist das passive
Stern-Netz weniger verwundbar. Ein Vorschlag (siehe T. Tamura, M. Nakamura. S. Oshima,
T. Ito, T. Ozeki: "Optical Cascade Star Network - A New Configuration für a Pasive
Distribution System with Optical Collision Detection Capability", IEEE J. Lightwave
Technology, Vol. LT-2, No. 1, Febr. 1984, S. 61-66) sieht vor, daß durch Verwendung
eines komplizierten Kopplers die Signale, die von einem Teilnehmer kommen, zu allen
Teilnehmern mit Ausnahme des einen Teilnehmers gelangen.
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Alle sendenden Teilnehmer fragen den Bus auf einlaufende Signale ab.
Empfängt also ein sendender Teilnehmer Signale, so muß eine Kollision stattgefunden
haben. Auf diese Weise erkennen alle sendenden Teilnehmer eine Kollision. Die nicht
sendenden Teilnehmer erfahren von der Kollision z. B. durch abgebrochene Datenpaketlängen
wie beim elektrischen Ethernet-Bus.
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Bei einem weiteren Vorschlag (siehe DE-OS 32 46 30i (= VPA 82 P 2071
DE)) horchen die sendenden Teilnehmer für die Zeit, die gleich ihrer individuellen
Bus-Umlaufzeit ist, in den Bus, ob bei ihnen Signale einlaufen. Treffen Signale
während dieser Zeit ein, so muß eine Kollision stattgefunden haben. Im allgemeinen
stellen dies jedoch nicht alle sendenden Teilnehmer fest, so daß ein JAM-Signal
erforderlich ist.
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Bei dem erstgenannten Vorschlag ist zur Realisierung des benötigten
passiven Sternkopplers hoher technologischer
Aufwand erforderlich,
wobei sich der Aufwand mit wachsender Teilnehmerzahl drastisch erhöht. Bei nur vier
Teilnehmern besteht der Sternkoppler aus bereits acht 3dB-Kopplern.
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Bei dem zweitgenannten Vorschlag ist 1) keine 10%ige Kollisionserkennung
gewährleistet und 2) da in Systemen mit hoher Pegeldynamik eine AGC-Schaltung im
Empfänger erforderlich wird, kann das JAM-Signal im Datensignal untergehen.
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Bisher wurde das JAM-Signal durch eine lange Folge ununterbrochener
Binärwerte 1 dargestellt. Die Länge dieser Folge war größer gewählt als die durch
die Streckenkodierung, beispielsweise Manchester-Kodierung, maxial mögliche Folge
von Binärwerten "1". Wenn das System ohne AGC-Schaltung auskommt - was natürlich
nur möglich ist, wenn die Systemdynamik auf etwa 10-15 dB beschränkt bleibt - wird
dieses JAM-Signal eindeutig erkannt. Bei Verwendung einer AGC-Schaltung allerdings
kann sich das JAM-Signal möglicherweise aus dem atenstrom nicht herausheben.
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Angesichts der vorstehend geschilderten Problematiken zielt die vorliegende
Erfindung generell ab auf die Verbesserung, insbesondere zuverlässigere Erkennung
von Datenkollisionen in optischen Stern-Netzen für stoachstische Zugriffsverfahren.
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Insbesondere soll sowohl für aktive als auch für passive Stern-Netze
bei beliebiger oder hoher Dynamik eine sichere Erkennung einer stattgefundenen Kollision
ermöglicht werden.
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Im Hinblick auf aktive optische Stern-Netze wird diese
Aufgabe,
ausgehend von einem aktiven optischen Stern-Netz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, durch die im kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Sie wird in diesem Rahmen auch jeweils ausgehend von einem aktiven
optischen Stern-Netz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2, 3 oder 4 durch
die im kennzeidhnenden Teil dieses Anspruchs 2, 3 bzw. 4 gelöst.
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Gemeinsam ist diesen vier Lösungsversionen, daß die Kollision im aktiven
optischen Stern-Koppler durch die Abzählmethode festgestellt wird, auf die oben
hingewiesen worden ist (siehe deutsche Patentanmeldung P 33 23 317.9 und Infocom
'84, April 9-12, 1984). Jede dieser Versionen ermöglicht bei beliebiger Dynamik
die sichere Erkennung des JAM-Signals in allen Transceivern als Mitteilung einer
stattgefundenen Kollision.
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Im Hinblick auf passive optische Stern-Netze wird die genannte Aufgabe
ausgehend von einem passiven optischen Stern-Netz nach dem Oberbgriff des Patentanspruchs
5 durch die im kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs angegebenen Merkmale gelöst,
wobei diese Lösung zwei Alternativen umfaßt.
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Die Erfindung wird anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Von den Figuren zeigen: Figur 1 in schematischer Darstellung ein
aktives optisches Stern-Netz, das im wesentlichen allen erfindungsgemäßen aktiven
optischen Stern-Netzen zugrundeliegt;
Figur 2 in schematischer
Darstellung ein der ersten Lösungsversion entsprechendes aktives optisches Stern-Netz;
Figur 3 in schematischer Darstellung ein der zweiten Lösungsversion entsprechendes
aktives optisches Stern-Netz; Figur 4 in schematischer Darstellung ein der dritten
Lösungsversion entsprechendes aktives optisches Stern-Netz; Figur 5 in schematischer
Darstellung ein der vierten Lösungsversion entsprechendes aktives optisches Stern-Netz;
Figur 6 in schematischer Darstellung die erste Alternative eines erfindungsgemäßen
passiven optischen Sternkopplers; und Figur 7 in schematischer Darstellung die zweite
Alternative des erfindungsgemäßen passiven optischen Sternkopplers.
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Bauteile, die in allen dargestellten Netzen vorkommen und die gleiche
Funktion ausüben, sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Das in der Figur 1 dargestellte aktive optische Stern-Netz besteht
aus n Transceivern Tcl bis Tcn und aus einem aktiven Sternkoppler aSK, der aus einem
passiven optischen Sternkoppler pSK, einer Auskoppeleinrichtung AKl bis AKn und
einer zentralen Kollisionserkennungseinrichtung zKE gebildet ist.
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Jeder Transceiver Tcl,...,Tcn weist je einen optischen Sender S und
Empfänger E für die Daten auf und ist an
ein zugeordnetes Terminal
l,...bzw. Terminal n angeschlossen.
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Dem passiven optischen Sternkoppler pSK sind die Signale jedes Senders
S über je eine zuführende optische Faser zFl ,... ,zFn zugeleitet, und er verteilt
die zugeleitet ten Signale über fortführende optische Fasern fFl,...,fFn auf sämtliche
Empfänger E.
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Die Auskoppeleinrichtung, die aus einer der Anzahl n der zuführenden
optischen Fasern zFl,.. . ,zFn entsprechenden Anzahl n von Strahlaufteilern AKl,...,AKn
besteht, von denen jeder in eine dieser zuführenden Fasern geschaltet ist, koppelt
aus jeder dieser Fasern einen Signalanteil aus. Sämtliche ausgekoppelten Signalanteile
sind der zentralen Kollisionserkennungseinrichtung zKE zugeleitet.
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Diese Kollisionserkennungseinrichtung zKE erzeugt in Abhängigkeit
von den zugeleiteten Signalanteilen ein optisches JAM-Signal, das eine stattgefundene
Datenkollision erkennen läßt, und das durch den passiven optischen Sternkoppler
pSK und die fortführenden optischen Fasern fFl,...,fFn sämtlichen Transceivern Tcl,...,Tcn
zugeleitet ist.
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Der passive optische Sternkoppler pSK, die Auskoppeleinrichtung AKl,...,AKn
und die zentrale Kollisionserkennungseinrichtung zKE bilden, wie schon erwähnt,
zusammen den aktiven optischen Sternkoppler aSK des aktiven õptischen Stern-Netzes,
der in der Regel als Baueinheit realisiert wird. Der aktive Teil dieses aktiven
optischen Sternkopplers aSK ist durch die Kollisionserkennungsein richtung zKE gebildet,
die aktive Bauelemente enthält.
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Wie ebenfalls schon erwähnt, arbeitet die Kollisionserkennungseinrichung
zKE nach der bekannten Abzählmethode.
Das von der zentralen Kollisionserkennungseinrichtung
zKE erzeugte JAM-Signal wird dem zentralen passiven optischen Sternkoppler pSK auf
der gleichen Seite zugeführt, wie die Signale der Sender S.
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Es wird nun auf die Stern-Netze nach den Figuren 2 bis 5 eingegangen.
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Das aktive optische Stern-Netz nach Figur 2 unterscheidet sich von
dem Netz nach Figur 1 im wesentlichen nur durch optische Schalter Stl,...,Stn zum
Unterbrechen sämtlicher zuführenden optischen Fasern zFl,...,zFn beim Erkennen einer
Datenkollision, so daß nur das JAM-Signal zu den Transceivern Tcl,...,Tcn gelangt.
Die Schalter Stl,...,Stn werden von der Kollisionserkennungseinrichtung zKE gesteuert.
Zweckmäßigerweise werden sie zwischen der Auskoppeleinrichtung AK1, ..., AKn und
den passiven Sternkopplern pSK angeordnet, so wie es in der Figur 2 gezeigt ist.
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Das aktive optische Stern-Netz nach Figur 3 unterscheidet sich von
dem Netz nach Figur 1 im wesentlichen durch einen von dem einen passiven optischen
Sternkoppler pSK getrennten zweiten passiven optischen Sternkoppler pSK', dem nur
das JAM-Signal aus der Kollisionserkennungseinrichtung zKE zugeleitet ist und der
dieses Signal über eigene, von den fortführenden optischen Fasern fFl,...,fFn getrennte
zweite fortführende optische Fasern fF'l,...,fF'n auf sämtliche Transceiver Tcl,...,Tcn
verteilt, von denen jeder einen von dem Empfänger getrennten zweiten Empfänger E'
aufweist, der nur für den Empfang des JAM-Signals vorgesehen ist. Dem einen passiven
Sternkoppler pSK wird das JAM-Signal nicht zugeführt.
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Wie in dem Netz nach Figur 2 kann auch bei dem Netz nach Figur 3 das
JAM-Signal unverfälscht zu den Transceivern
und damit zu den Teilnehmern
gelangen, unabhängig von der Dynamik des Systems.
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Das aktive optische Stern-Netz nach Figur 4 unterscheidet sich von
dem Netz nach Figur 1 dadurch, daß das JAM-Signal von der Seite der fortführenden
Fasern fFl,...,fFn her durch den passiven optischen Sternkoppler pSK und die zuführenden
optischen Fasern zFl,... ,zFn auf sämtliche Transceiver Tcl,...,Tcn verteilt ist,
von denen jeder einen von seinem Empfänger E getrennten zweiten Empfänger E " aufweist,
dem nur das JAM-Signal in Form eines aus der zugeordneten zuführenden optischen
Faser durch eine Koppeleinrichtung Kl,...,Kn ausgekoppelten Anteils zugeleitet ist.
Die Koppeleinrichtung kann beispielsweise aus einzelnen 3 dB-Strahlaufteilern Kl
bis Kn bestehen, von denen jeder in einer der betreffenden Fasern angeordnet sind.
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Das aktive optische Stern-Netz nach Figur 5 unterscheidet sich von
dem Netz nach Figur 1 dadurch, daß das JAM-Signal über eine andere Wellenlänge >2
trans portiert wird, als die über der Wellenlänge A1 transportierten Signale der
Sender S, daß in jeder fortführenden optischen Faser fFl,...,fFn ein optischer Wellenlängendemultiplexer
WDl,...,WDn zum Trennen der Signale der Sender von dem JAM-Signal vorgesehen sind,
und daß jeder Transceiver Tcl,...,Tcn neben dem Empfang ger E für die Signale der
Sender einen Empfänger E"' für das JAM-Signal aufweist.
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Allen Netzen nach den Figuren 2 bis 5 ist gemeinsam, daß das JAM-Signal,
welches eine Kollision erkennen läßt, getrennt von den Datensignalen übertragen
und empfangen wird oder empfangen werden kann, wodurch bewirkt ist, daß sämtliche
Teilnehmer die Kollision unabhängig von der Dynamik des Systems sicher erkennen
können.
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Es wird nun auf die passiven optischen Stern-Netze eingegangen.
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Bei den passiven optischen Stern-Netzen findet die Kollisionserkennung
nicht mehr zentral im Sternkoppler statt, sondern in den Teilnehmern selbst. Die
Kenntnis aller Teilnehmer über eine stattgefundene Kollision erfolgt in zwei Schritten:
I) durch Sende-Adressen-Bitvergleich erkennt mindestes ein sendender Teilnehmer,
im allgemeinen nicht alle sendenden Teilnehmer eine Kollision.
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II) Diejenigen Teilnehmer, die eine Kollision erkannt haben, senden
ein JAM-Signal aus, wodurch alle Teilnehmer Kenntnis über die stattgefundene Kollision
erlangen.
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Wenn ein oder mehrere sendende Teilnehmer oder Terminals entsprechend
II eine Kollision erkannt haben, erzeugen sie jeweils ein JAM-Signal, das auch bei
hoher Dynamik von allen Teilnehmern erkannt werden muß, auch wenn gleichzeitig Daten
auf der Strecke sind.
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In der Figur 6 ist die erste Version eines passiven optischen Stern-Netzes
dargestellt, bei dem diese Aufgabe gelöst ist.
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Dieses Netz besteht aus einer Anzahl Transceivern Tcl,...,Tcn, von
denen jeder einen optischen Sender S und Empfänger E für die Daten aufweist und
aus einem passiven optischen Sternkoppler pSK, dem die Signale jedes Senders S über
je eine zuführende optische Faser zFl,...,zFn zugeleitet sind und der die zugeleiteten
Signale über fortführende optische Fasern fFl,...,fFn auf sämtliche Transceivern
Tcl,...,Tcn verteilt.
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Jedem Transceiver Tcl,...,Tcn ist je eine nicht dargestellte Kollisionserkennungseinrichtung
zugeordnet, die aus den ihrem zugeordneten Transceiver zugeleiteten Signalen eine
stattgefundene Datenkollision erkennt und beim Erkennen einer solchen Kollision
ein JAM-Signal erzeugt, das die Kollision erkennen läßt und das von diesem zugeordneten
Transceiver auf die an seinen Sender angeschlossene zuführende optische Faser abgegeben
wird, wodurch die Kenntnis über die stattgefundene Kollision an alle Transceiver
Tcl,...,Tcn gelangt.
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Der bis hierher beschriebene Aufbau des Netzes nach Figur 6 liegt
auch dem später beschriebenen Netz riach Figur 7 zugrunde.
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Beim Netz nach Figur 6 wird das erzeugte JAM-Signal über einer anderen
Wellenlänge t2 übertragen, als die übet der Wellenlänge Ä1 übertragenen Signale
der Sender S.
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Dazu ist in jeder zuführenden Faser zFl,.. . ,zFn ein Wellenlängenmultiplexer
WMl,...,WMn zum Einkoppeln des JAM-Signals in die betreffende zuführende optische
Faser und in jeder fortführenden optischen Faser fFl,...,fFn ein Wellenlängendemultiplexer
WDl,...,WDn zum Trennen der Signale der Sender S von dem JAM-Signal vorgesehen,
das einem vom Empfänger E für die Signale der Sender 5 getrennten Empfänger E" des
betreffenden Transceivers zugeführt ist.
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Das über der anderen Wellenlänge 72 übertragene JAM-Signal wird vom
betreffenden Transceiver, vorzugsweise von dem vom Sender S für die Daten getrennten
Sender S" des Transceivers erzeugt. Danach benötigt man also nach Figur 6 für jedes
Terminal mit einem Transceiver Tcl,...,Tcn zwei Sender, zwei Empfänger, einen Multiplexer
und einen Demultiplexer. Von den geringen Zusatzverlusten im Multiplexer und Demultiplexer
abgesehen,
hat man bei beliebig hoher Systemdynamik keinen Leistungsverlust.
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Das passive optische Stern-Netz nach Figur 7 weist bis zur obengenannten
Stelle den gleichen Aufbau auf, wie das Netz nach Figur 6. Da es bei dem Netz nach
Figur 7 mehr auf die Kollisionserkennung und die Erzeugung des Kollisionssignals
im Transceiver ankommt, ist nur ein einziger solcher Transceiver im Blockschaltbild
und stellvertretend für alle übrigen Transceiver dargestellt, die alle den gleichen
Aufbau aufweisen.
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Das passive optische Stern-Netz nach Figur 7 arbeitet nach folgendem
Grundgedanken: Im Sender S werden im Frequenzspektrum DFSp der auszusendenden Daten
die tiefen Frequenzen, beispielsweise zwischen 0 und 200 kHz durch einen Hochpaßfilter
HpF abgeschnitten, so daß nur Daten des auf diese Weise modifizierten Frequenzspektrums
DFS'p zum LED-Treiber Tr gelangen, der die entsprechenden optischen Datensignale
auf die zugeordnete zuführende optische Faser zF absetzt, in der sie zum passiven
optischen Sternkoppler pSK gelangen.
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Das JAM-Signal wird so gewählt, daß es praktisch nur dort Frequenzanteile
aufweist, wo das modifizierte Daten-Spektrum DFS'p keine Frequenzanteile hat. Ein
entsprechendes Frequenzspektrum ist durch KSp angedeutet.
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Im Empfänger E gelangt die über die zugeordnete fortführende Faser
fF und beispielsweise einen Vor- und Hauptverstärker Vst auf die beiden Zweige DZ
und KsZ.
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Im Zweig KsZ, dem sog. Kollisionssignalerkennungszweig, wird das JAM-Signal
erkannt, und zwar auch in
Gegenwart von Daten. Wichtig ist dabei,
daß Daten in diesem Kollisionssignalerkennungszweig KsZ nicht das Vorhandensein
eines JAM-Signals vortäuschen. Zu diesem Zweck passieren die einlaufenden Signale
in diesem Zweig KsZ den Tiefpaßfilter TF, dessen Grenzfrequenz so gewählt ist, daß
Daten nicht, dafür aber das JAM-Signal möglichst unbeeinflußt diesen Filter passieren.
Bei dem angegebenen Beispiel, bei dem das Frequenzspektrum der Daten zwischen 0
und 200 kHz abgeschnitten ist, kånh die Grenzfrequenz des Tiefpaßfilters TF beispielsweise
zwischen 100 und 200 kHz liegen.
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Im anderen Zweig DZ, dem Datenerkennungszweig, werden die Daten erkannt.
Es ist unerheblich, daß diesen Daten erkennungszweig DZ auch das JAM-Signal passiert.
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Wenn ein sendender Teilnehmer, beispielsweise ein Rethz ner, keine
Kollision durch Adressen-Bit-Vergleich in einer entsprechenden Vergleichseinrichtung
ABV erkennt, sendet er seine frequenzmäßig modifizierten Daten über einen dem LED-Treiber
Tr vorgeschalteten Analog-Umschalter U auf das Netz. In den Empfängern E können
diese Daten wegen des Tiefpaßfilters TF nicht die Erkennung eines JAM-Signals bewirken.
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Stellt durch Bitvergleich ein sendender Teilnehmer eine Kollision
fest, so schaltet er seine Daten ab, ereugt ein JAM-Signal aus einer zugeordneten
JAM-Signalerzeugungseinrichtung JSE, die beispielsweise im Sender 5 des betreffenden
Transceivers angeordnet ist, wobei dieses JAM-Signal durch Steuerung des UmschalterS
U auf das Netz gelangt.
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In der Figur 7 ist beispielsweise die Vergleichsein richtung ABV zusammen
mit einer den betreffenden Teilnehmer zugeordneten JAM-Signalerzeugungseinrichtung
JSt
in einem eigenen Kollisionsteil C untergebracht. Der JAM-Signalerzeugungseinrichtung
JSE wird sowohl das durch Adressen-Bit-Vergleich in der Vergleichseinrichtung ABV
erzeugte Signal, das den Teilnehmer selbst eine Kollision erkennen läßt, sowie das
von anderen Teilnehmern gesendete JAM-Signal zugeführt. Sie erzeugt bei Zufuhr jedes
dieser beiden Signale ein Kollisionssignal für diesen Teilnehmer, das gegebenenfalls
geeignet kodiert ist.
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Die Figur 7 ist nur soweit detailliert dargestellt, wie es für das
Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
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Sie enthält weitere Einzelheiten, die nicht dargestellt sind, wie
beispielsweise die AGC-Schaltung und die Komparatoren im Empfänger. Ebenso sind
schaltungstechnische Maßnahmen weggelassen, die die Einwirkungen der Ein- und Ausschaltvorgänge
beim Auf- und Abschalten der Daten unwirksam machen.
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5 Patentansprüche 7 Figuren