DE3434659C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Druckminderventils
als Regelventil.
Ein in Rede stehendes Druckminderventil ist aus der DE-OS 25 50 877 bekannt.
Dieses Druckminderventil weist ein Ein- und ein Auslaßventil
auf, mit jeweils einem Ventilsitz und einem elastisch
angepreßten Stellglied, wobei die Stellglieder des
Einlaßventils und des Auslaßventils verbunden sind, bei
dem für die Öffnung maximal eines der beiden Ventile
wenigstens ein auf der Vorderseite mit dem Druck des
Innenraumes beaufschlagter Stellkolben vorgesehen ist, der in
gleicher Richtung wie die Stellglieder in einem Gehäuse
verschiebbar ist, bei dem der Sitz des Einlaßventils durch
das Gehäuse gebildet wird, der Sitz des Auslaßventils durch
die Vorderseite des Stellkolbens, bei dem die zu dem
Auslaßventil gehörige Entlüftungsleitung durch den Stellkolben
in die Atmosphäre geführt ist und bei dem der Stellkolben
rückseitig an einer Druckfeder anliegt.
Aus der DE-AS 12 82 475 ist eine Luftfederanlage mit
pneumatischer Dämpfung bekannt, bei der die eigentliche
Luftfeder durch ein doppelt wirkendes Ventil mit einem
Ausgleichsraum verbunden ist. Das Ventil wird beim
schwingungsverursachten Auftreten von Differenzdrücken
zwischen der Luftfeder und dem Ausgleichsraum betätigt, was
zu einer gewissen Kompensation des Über- oder Unterdruckes in
der Luftfeder führt. Die damit erzielte Dämpfung ist jedoch
noch unbefriedigend, weil die der erzwungenden Schwingung
entgegenwirkende, gewollte Druckänderung in der Luftfeder nur
in sehr engen Grenzen tatsächlich eintritt.
Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, daß in dem
Ausgleichsraum und in der Gasdruckfeder ein im wesentlichen
identischer Mitteldruck herrscht, so daß lediglich von dem
Mitteldruck abweichende Druckänderungen ausgeglichen werden
können. diese grundsätzliche Situation ändert sich auch dann
nicht, wenn das Ventil mit einer zusätzlichen Dämpfungsein
richtung verbunden ist. Das ingesamt in der Luftfeder und dem
Ausgleichsraum enthaltende Gasvolumen ist indessen konstant
und gewährleistet ein konstantes Niveau des von der Luftfeder
abgestützten Körpers.
Eine andere Luftfeder wird in der US-PS 29 65 372 beschrieben.
Die nachgiebige und mit dem Erreger verbundene Begrenzungswand
wird dabei durch einen Kolben gebildet, der in einem Zylinder
hin- und herbewegbar ist. Der Kolben ist auf der Vorderseite
mit vorgespanntem Gas des mittleren Druckes PM beaufschlagt
und betätigt bei einer Verschiebung durch äußere Kräfte ein
Ventil. Hierdurch wird eine Rückführung des Kolbens in die
Ausgangslage bewirkt, somit eine Niveauregulierung, und
zugleich eine Isolierung und Dämpfung der erregenden
Schwingung angestrebt. Letzteres soll dadurch erfolgen, daß
die beiderseits auf dem Kolben lastenden Drücke während dessen
Aufwärtsbewegung aneinander angeglichen werden bzw. durch
Entlüften des den Kolben rückseitig begrenzenden Raumes in die
Atmosphäre während seiner Abwärtsbewegung. Die von der
jeweiligen Kolbenstellung abhängige Ventilbetätigung
berücksichtigt indessen nicht die Phasenschiebung des
momentanen Gasdruckes in der Luftfeder in bezug auf die
zugehörige Kolbenstellung, wenn Schwingungen einer höheren
Frequenz eingeleitet werden. Die diesbezüglichen Zusammenhänge
werden beispielsweise in der Formel 2.33 "Shock and
Vibration Handbook", McGraw-Hill Book Company, 1961, Seite 2
bis 9, erläutert.
Sie sind als physikalische Gesetzmäßigkeit aufzufassen und
schließen die Erzielung einer guten Isolier- und
Dämpfungswirkung aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Verwendung eines
Druckminderventils aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Druckminderventil als Regelventil in einer Luftfeder verwendet ist,
wobei die untereinander verbundenen, federbelasteten
Stellglieder des Ein- und Auslaßventils eine
Eigenfrequenz haben, die oberhalb der Frequenz von
Schwingungen liegt, die betriebsbedingt in die Luftfeder
eingeleitet werden.
Die in Rede stehende Luftfeder weist nur einen einzigen
Arbeitsraum auf. Dieser wird nachfolgend als Innenraum
bezeichnet. Er ist mit Gas des mittleren Druckes PM gefüllt,
das die eigentliche Feder für den auf dem schwingenden
Fundament gelagerten Körper bildet, beispielsweise eine
Kfz-Karosserie, die auf den Radlenkern abzustützen ist. Die
eigentliche Luftfeder kann dementsprechend einfach gestaltet
sein und beispielsweise durch einen Hohlkörper aus Gummi
gebildet werden, der einerseits an der Karosserie und
andererseits an dem Randlenker festgelegt ist und dessen
Innendruck in Abhängigkeit von der Art der eingeleiteten
Schwingungen gezielt veränderbar ist.
Der Innenraum der Luftfeder ist zur Erreichung dieses Zweckes
durch eine Leitung mit einem Druckgasreservoir verbunden, in
der erfindungsgemäß ein speziell modifizierter Druckregler
angeordnet ist. Dieser kann ähnlich der bekannten, jedoch
bisher für Federungszwecke nicht verwendeten Ausführung nach
der DE-OS 25 50 877 ausgebildet sein und wird nachfolgend
näher erläutert.
Ein Merkmal des bei der in Rede stehenden
Luftfeder zur Anwendung gelangenden Druckreglers besteht
darin, daß die Leitung, durch die der Innenraum der Luftfeder
mit dem Druckgasreservoir verbunden ist, durch ein
Einlaßventil versperrbar und durch ein Auslaßventil in die
Atmosphäre entlüftbar ist. Der im Innenraum der Luftfeder
herrschende, aktuelle Druck dient als Steuerdruck für die
Betätigung des Ein- und des Auslaßventils und genügt durch die
gegenseitige Abstimmung von deren Eigenfrequenz mit der
Frequenz der eingeleiteten Schwingungen für deren Betätigung.
Dadurch wird bei einem als Folge einer Einfederung
auftretenden Druckanstieg das Auslaßventil geöffnet, so daß
Luft in die Atmosphäre entweichen kann. Ein weiterer
Druckanstieg wird dadurch vermieden. Bei einem durch eine
Ausfederung verursachten Druckabfall in dem Innenraum wird
demgegenüber das Einlaßventil geöffnet, wodurch Druckluft aus
dem Druckgasreservoir in den Innenraum nachströmen kann und
einen weitergehenden Druckabfall verhindert. Eine
ausgezeichnete Kompensation der eingeleitete Schwingungen ist
hiervon die Folge. Sie findet Ausdruck in der in Fig. 1
gezeigten Gegenüberstellung der Übertragungsfunktion einer
Gasdruckfeder nach der eingangs behandelten DE-AS 12 82 475
und der vorgeschlagenen Ausführung.
Die Übertragungsfunktion "A" der Ausführung nach dem
Stande der Technik zeigt bei Einleitung von Schwingungen
im Resonanzbereich ein Aufschaukeln des abgestützten
Maschinenelementes, d. h. Schwingungsausschläge, die größer
sind als die Amplitude der Erregerschwingung. Ein ent
sprechender Effekt ist bei der durch die Kurve "B"
charaterisierten, vorgeschlagenen Aus
führung nicht vorhanden. Sie weist darüber hinaus durch
die Verwendung eines Druckreglers mit ausreichend hoher
Ansprechempfindlichkeit eine bessere Isolierung hoch
frequenter Schwingungen auf, wobei unter "ausreichend
hoch" in diesem Zusammenhang insbesondere zu verstehen
ist, daß die Eigenfrequenz der in dem Regler enthaltenen
und untereinander verbundenen Stellglieder des Ein- und
des Auslaßventils oberhalb der Frequenz von Schwingungen
liegt, die betriebsbedingt in die Luftfeder eingeleitet
werden. Diese Forderung läßt sich technisch unter Ver
wendung relativ kleinformatig gebauter Druckregler leicht
erfüllen, was dem Wunsch nach einer Geschwichtsersparnis sehr
entgegenkommt. Dem Fachmann gegebenenfalls erforderlich
erscheinende Niveauregler können in ihrer Funktion den
eingangs beschriebenen entsprechend.
Fig. 2 zeigt eine Ausführung der in Rede stehenden
Luftfeder. Diese wird nachfolgend
näher erläutert.
Die in Fig. 2 gezeigte Luftfeder umfaßt einen gasgefüllten
Gummibalg, der die Karosserie eines Kraftfahrzeuges auf dem
zugehörigen Radlenker abstützt. Der Innenraum 13 der Luft
feder ist durch eine Leitung 2 mit einem Druckgasreservoir
verbunden, welche durch den Druckregler 14 hindurchgeführt
ist.
Der Druckregler besteht äußerlich aus dem Gehäuse 19 und
der Stellschraube 18, welche drehbar im Oberteil des Ge
häuses gelagert ist.
Die aus dem Druckgasreservoir zugeführte Druckluft gelangt
im linken Teil des Druckreglers zunächst in die Speicher
kammer 17. Diese ist durch das Einlaßventil 11 mit der Vor
kammer 4 verbunden. Der zugehörige Ventilsitz 22 bildet
einen ortsfest gelagerten Bestandteil des Gehäuses 19, das
zugehörige Stellglied 23 ist auf einer Druckfeder geringer
Spannkraft gelagert und durch diese an den Ventilsitz 22
anpreßbar.
Das Stellglied des Einlaßventils 11 weist einen in senk
rechter Richtung nach oben vorspringenden Zapfen auf. Dieser
bildet seinerseits das Stellglied des Auslaßventils 1 mit
einem Ventilsitz, der in der Stirnfläche des Stellkolbens
3 angeordnet ist. Der Stellkolben 2 ist in diesem Sinne ra
dial innerhalb seines Ventilsitzes von der Entlüftungs
leitung 6 in senkrechter Richtung durchdrungen. Diese mündet
in den entlüfteten Innenraum des Gehäuseoberteiles.
Der Stellkolben 3 ist in dem Gehäuse in senkrechter Richtung
beweglich gelagert und durch eine Ringdichtung gegenüber
der Gehäusewandung abgedichtet. Die Ringdichtung kann in
Fällen, in denen eine besonders leichte Beweglichkeit des
Stellkolbens erwünscht ist, beispielsweise bei einer Ver
wendung der Luftfeder zur Abstützung eines Fahrersitzes,
durch eine Rollmembrane ersetzt sein.
An der Rückseite des Stellkolbens 3 liegt die Druckfeder
16 mit ihrer Stirnfläche an. Rückseitig ist die Druckfeder
16 auf einem Federteller 24 gelagert, der durch Verdrehen der
Stellschraube 18 mehr oder weniger stark an das Ende der
Feder anpreßbar ist. Die Federkraft der Druckfeder 16 ist
dadurch veränderbar.
Mit seiner Vorderseite begrenzt der Stellkolben 3 die Steuer
kammer 9. Diese ist durch die Ausgleichsleitung 10 mit der
Vorkammer 4 und somit im Innenraum 13 der Luftfeder ver
bunden. Der im Innenraum 13 der Luftfeder herrschende Druck
lastet daher zu jedem Zeitpunkt zugleich auch auf der Vorder
seite des Stellkolbens 3.
Zur Funktion ist folgendes auszuführen:
Bei vollkommen entleertem System herrscht im Innenraum 13
der Luftfeder keinerlei Überdruck. Demzufolge kann auch
keinerlei Überdruck auf der Vorderseite des Stellkolbens
3 lasten. Dieser wird als Folge davon durch die Druckfeder
16 nach unten bewegt, was bewirkt, daß das Stellglied des
Einlaßventils 11 gegen die Kraft der Feder 12 von seinem
Ventilsitz abgehoben wird. Aus dem Druckgasreservoir zu
geführte Druckluft kann dadurch das Einlaßventil passieren
und in den Innenraum 13 der Luftfeder einströmen.
Der Druckanstieg im Innenraum 13 der Luftfeder bewirkt einen
parallel verlaufenden Druckanstieg in der Steuerkammer 9
und als Folge hiervon eine zunehmende Kompensation der Kraft
der Druckfeder 16. Der Stellkolben 3 wird dadurch nach oben
angehoben, wobei das Stellglied des Einlaßventils, bedingt
durch die Kraft der Feder 12, seiner Bewegung folgt. Das
Einlaßventil wird so schließlich geschlossen. Weiteres Druck
medium kann nicht mehr in den Innenraum 13 der Luftfeder
nachströmen, ein weiterer Druckanstieg ist somit zunächst
unterbunden.
Es sei nun angenommen, daß sich unter Betriebsbedingungen
eine Einfederung der Luftfeder ergibt und als Folge hiervon
ein Druckanstieg im Innenraum 13. Der Druckanstieg wird un
mittelbar auf die Steuerkammer 9 übertragen und damit auf
die Vorderseite des Stellkolbens 3, welcher dadurch aus
seiner Ruhelage heraus nach oben bewegt wird. Das Stellglied
des Auslaßventils, dieses ist starr mit dem auf seinem Sitz
ruhenden Stellglied des Einlaßventils verbunden, vermag einer
solchen Bewegung des Stellkolbens nicht zu folgen, was be
dingt, daß das Stellglied des Auslaßventils 1 von dem in
dem Stellkolben 3 befindlichen Ventilsitz abgehoben wird.
Den normalen Druck übersteigendes Druckgas vermag dadurch
über die Entlüftungsleitung 6 aus dem Innenraum 13 zu ent
weichen. Parallel zu dem hierdurch bedingten Druckabfall
nähern sich das Stellglied und der Ventilsitz des Auslaß
ventils 1 wiederum einander an. Bei Erreichen des normalen
Druckes ist das Auslaßventil wiederum geschlossen.
Es sei nun angenommen, daß sich betriebsbedingt ein
Druckabfall im Innenraum 13 der Luftfeder ergibt. Ein ent
sprechender Druckabfall an der die Steuerkammer 9 be
grenzenden Vorderseite des Stellkolbens 3 ist hiervon die
Folge. Er bedingt, daß die Kraft der Druckfeder 16 nunmehr
den Druck des vorderseitig auflastenden Gases übersteigt
und eine Abwärtsverschiebung des Stellkolbens 3 bewirkt.
Das Stellglied des Auslaßventils 1, welches auf dem Ventil
sitz des Auslaßventils ruht, wird hierdurch nach unten ver
schoben und bedingt ein Anheben des Stellgliedes des Ein
laßventils 11 von seinem Ventilsitz. Zusätzliches Druckgas
kann dadurch in den Innenraum 13 der Luftfeder nachströmen
und bewirkt hier einen Druckanstieg. Dieser wird beendet,
wenn der momentan herrschende Druck erneut für eine
Kompensation der Kraft der Druckfeder ausreichend ist,
d. h. dem ursprünglichen Niveau entspricht.
Der für die Steuerung der vorgeschlagenen Luftfeder be
nötigte Druckregler zeichnet sich durch einen sehr ein
fachen Aufbau aus und durch eine besonders gute Be
triebssicherheit. Er gewährleistet, daß störende Schwin
gungen von den beiden an die Luftfeder angeschlossenen
Teilen nicht aufeinander übertragen werden können und er
möglicht so, beispielsweise in bezug auf Fahrzeug- oder
Sitzfederungen, die Erzielung eines bisher nicht
erreichten Fahrkomforts.
Daneben besteht ein besonders hervorzuhebender Vorteil
des Druckreglers darin, daß dieser wenige Einzelteile
umfaßt, als alle bisher in einschlägigen Verwendungen be
kanntgewordenen Ausführungen. Dennoch ist durch die Stell
schraube oder einen sinngemäß auf die Druckfeder wirkenden
Kolben eine Modifizierung des Betriebsverhaltens von außen
sehr leicht möglich, beispielsweise im Hinblick auf die
Niveauregulierung eines Kraftfahrzeuges. Für Kraftfahr
zeuge, die neben der Straße auch in offenem Gelände be
nutzt werden müssen, ist diese Möglichkeit von großer
Bedeutung.
- Bezugszeichenliste
1 Auslaßventil
2 Leitung
3 Stellkolben
4 Vorkammer
6 Entlüftungsleitung
9 Steuerkammer
10 Ausgleichsleitung
11 Einlaßventil
12 Feder
13 Innenraum
14 Druckregler
16 Druckfeder
17 Speicherkammer
18 Stellschraube
19 Gehäuse
24 Federteller
22 Ventilsitz
23 Stellglied
Claims (1)
- Verwendung eines Druckminderventils als Regelventil in einer Luftfeder, wobei die untereinander verbundenen, feder belasteten Stellglieder des Ein- und des Auslaßventils eine Eigenfrequenz haben, die oberhalb der Frequenz von Schwingungen liegt, die betriebsbedingt in die Luftfeder eingeleitet werden.
Priority Applications (4)
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