DE3434564C2 - - Google Patents
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- DE3434564C2 DE3434564C2 DE3434564A DE3434564A DE3434564C2 DE 3434564 C2 DE3434564 C2 DE 3434564C2 DE 3434564 A DE3434564 A DE 3434564A DE 3434564 A DE3434564 A DE 3434564A DE 3434564 C2 DE3434564 C2 DE 3434564C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckplatte für Tiefdruck
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der US-PS 40 60 031 ist ein indirektes
Tiefdruckverfahren (Tampondruckverfahren) bekannt,
bei dem ein Druckfarbmuster durch ein sehr nachgiebiges
Zwischenträgerkissen aus geätzten flachen Vertiefungen
einer Tiefdruckformplatte auf eine zu bedruckende Ober
fläche übertragen wird. Die Vertiefungen in der Druck
formplatte werden typischerweise durch ein Photogravü
reverfahren hergestellt, so daß die farbaufnehmenden,
druckenden Teile den geätzten Bereichen der Druckform
entsprechen. Bei einem vollständigen Zyklus wird zu
nächst Druckfarbe aus einem Behälter auf der Oberfläche
der Druckformplatte verteilt, um die Vertiefungen mit
Druckfarbe zu füllen. Die überschüssige Druckfarbe
wird dann mittels einer Rakel entfernt und wieder in
den Behälter zurückgeleitet, so daß die Fläche um die
druckenden Vertiefungen frei von Druckfarbe ist, während
die Vertiefungen mit Druckfarbe gefüllt sind. Das Zwi
schenträgerkissen wird darauf mit der Druckformplatte
in Berührung gebracht, um das Druckfarbmuster aus den
Vertiefungen aufzunehmen und überträgt dann dieses
Muster auf die Bedruckfläche, die für die Aufnahme
der Druckfarbe vorbereitet worden ist. Im nächsten
Zyklus wird wieder Druckfarbe auf der Oberfläche der
Druckformplatte verteilt, um die Vertiefungen in der
Druckformplatte erneut zu füllen, so daß der Prozeß
wiederholt werden kann.
Mit einem solchen Zwischenträgerkissen können unveränder
liche und gegebenenfalls auch komplizierte Muster auch
auf harte, nichtebene, irreguläre Oberflächen von nicht
absorbierenden Materialien gedruckt werden, nicht jedoch
Muster, die von Druckzyklus zu Druckzyklus verschieden
sind.
In der US-PS 44 03 548 wird eine Druckplatte
zum Drucken von Strichcodesymbolen beschrieben, bei
der sich in einem Mittelteil angeordnete entsprechend
der Codierung beabstandete Stege mit dazwischen liegen
den Vertiefungen abwechseln. Die Stege sind mit Rand-
und Schlußteilen der Druckplatte einstückig verbunden.
Der Nachteil einer solchen Druckplatte besteht darin,
daß zum Wechseln der Strichcodesymbole jedesmal der
Druckvorgang unterbrochen und die Druckplatte durch
eine andere ersetzt werden muß. Insbesondere zum Drucken
von sich ständig ändernden Symbolen, z.B. von Seriennum
mern, die sich von den vorhergehenden wie von den
folgenden unterscheiden, ist eine solche Druckplatte
nicht geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Druckplatte für Tiefdruck, insbesondere
für Tampondruck zu schaffen, mit der nicht nur unverän
derliche Muster oder Markierungen, sondern veränderbare
Muster und Markierungen gedruckt werden können.
Diese Aufgabe wird durch eine Druckplatte mit den Merkma
len des Patentanspruchs 1 gelöst.
Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren kann das Muster
aus den flachen Vertiefungen in der Druckformplatte
nach jeder Übertragung geändert werden. Jedes von der
Druckformplatte übertragene Druckfarbmuster kann sich
also von dem vorangehenden Druckfarbmuster und dem
folgenden Druckfarbmuster unterscheiden.
Bei der erfindungsgemäßen Druckplatte können verschiede
ne vorgegebene Muster von Vertiefungen gebildet werden.
Bei einer Ausführungsform sind die Böden mindestens
einiger Vertiefungen zwischen einem Niveau in der Plat
tenoberfläche und einem vorgegebenen geringen Abstand
unterhalb dieser Oberfläche nach Wunsch verstellbar.
Bestimmte der verstellbaren beweglichen Böden werden
in dem vorgegebenen geringen oder flachen Abstand ange
ordnet und der Rest der beweglichen Böden wird so ange
ordnet, daß sie mit der Plattenoberfläche fluchten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Druck
form einen Körper mit einer Druckplattenoberfläche,
in der sich eine rechteckige Ausnehmung oder Öffnung
befindet; in der Ausnehmung ist ein Stapel flacher,
leisten- oder plattenartiger Stäbe mit rechteckigem
Querschnitt so angeordnet, daß die Enden der Stäbe
die Öffnung vollständig ausfüllen. Die Stäbe sind je
weils individuell zwischen den beiden erwähnten Posi
tionen verstellbar, z. B. durch die Kombination einer
Feder und einer Magnetspule.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Einrichtung
zur Durchführung eines Tampondruckverfahrens
mit der erfindungsgemäßen Druckplatte;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Einrichtung
zur Durchführung eines Tampondruckverfahrens
mit der erfindungsgemäßen Druckplatte;
Fig. 3 eine teilweise weggebrochene, isometrische An
sicht einer Druckplatte, wie sie in den Einrich
tungen gemäß Fig. 1 und 2 verwendet werden kann;
Fig. 4 eine vereinfachte geschnittene Seitenansicht
der Druckplatte gemäß Fig. 3 in einer Schnittebe
ne 4-4 und
Fig. 5 eine Schnittansicht eines Teiles der Druckplatte
gemäß Fig. 3 in einer Schnittebene 5-5 der
Fig. 3.
Die Schritte eines Tampondruckverfahrens unter Verwen
dung der erfindungsgemäßen Druckplatte werden im folgen
den unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5 am Beispiel
der Bildung und Übertragung einer Balken- oder Strich
code-Markierung von einer Intaglio- oder Tiefdruckform
auf die Seitenwand einer Frontglaswanne einer Farbfern
sehbildröhre erläutert. Eine geeignete, mit einem kissen
förmigen Zwischenträger arbeitende Druckmaschine ist,
bis auf die unten erläuterten Abweichungen, in der
bereits erwähnten US-PS 40 60 031 beschrieben. Die
Druckplatte gemäß der Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf diese spezielle Anwendung beschränkt, sondern
kann auch für das Drucken anderer Muster oder Markierun
gen, und zwar sowohl codierter als auch uncodierter,
verwendet werden.
Die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis
5 am Beispiel der Bildung und Übertragung einer Balken-
oder Strichcode-Markierung von einer Intaglio- oder
Tiefdruckform auf die Seitenwand einer Frontglaswanne
einer Farbfernsehbildröhre erläutert. Strichcodemarkie
rungen sind beispielsweise in den US-PSen 43 27
283 und 43 74 451 beschrieben.
Eine geeignete, mit einem kissenförmigen Zwischenträger
arbeitende Druckmaschine ist, bis auf die unten erläuter
ten Abweichungen, in der bereits erwähnten US-PS
40 60 031 beschrieben. Das Verfahren und die Druckform
gemäß der Erfindung sind selbstverständlich nicht
auf diese spezielle Anwendung beschränkt, sondern
können auch für das Drucken anderer Muster oder Markie
rungen, und zwar sowohl codierter als auch uncodierter,
verwendet werden.
Die in Fig. 1 vereinfacht dargestellte Einrichtung
enthält einen Tisch 21, auf der eine Intaglio-Druck
form oder Tiefdruckplatte 23, die unten noch näher
erläutert werden wird, angeordnet ist, und eine Klemm-
oder Halterungsvorrichtung 25, mit der eine Frontglaswan
ne 27 mit nach oben weisender, zu bedruckender Seiten
wandoberfläche 29 seitlich am Tisch 21 positioniert
werden kann. Die Tiefdruckplatte 23 weist mehrere
Vertiefungen 31 auf, die jeweils 0,025 bis 0,125
mm tief sind und deren Formen
in direkter Beziehung zu dem zu druckenden Muster
stehen.
Über dem Tisch 21 ist eine Übertragungsvorrichtung
durch einen sich vom Tisch 21 nach oben erstreckenden
Pfosten und einen nach außen reichenden Querarm 35
gehaltert. Die Übertragungsvorrichtung enthält ein
elastisches oder nachgiebiges Kissen 37 z. B. aus
einem Siliconpolymer, welches eine geeignet geformte
Zwischenträgerfläche 39 bildet und über eine Halterungs
vorrichtung 41 an einem gemeinsamen Support 43 befestigt
ist. Der gemeinsame Support 43 ist mit dem Querarm
35 über eine nicht dargestellte Vertikalverstellvor
richtung, mit der die Übertragungsvorrichtung vertikal
nach oben oder unten bewegt werden kann, und eine
nicht näher dargestellte Horizontalverstellvorrich
tung verbunden, welch letztere die Übertragungsvorrich
tung horizontal zwischen einer Position über der
Tiefdruckplatte 23 oder über der zu bedruckenden
Oberfläche 29 der Seitenwand der Frontglaswanne positio
niert werden kann.
Die oben beschriebene erste Einrichtung arbeitet
folgendermaßen:
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausgangsposition
ist bereits eine Frontglaswanne 27 durch die Halterungs
vorrichtung 25 in der vorgesehenen Position festge
klemmt. Die Vertiefungen in der die Druckform darstellen
den Tiefdruckplatte 23 werden eingestellt, wie unten
noch erläutert werden wird. Mittels eines horizontal
bewegten Farbkissens oder Abstreichers 45 wird etwas
Druckmedium (im folgenden "Druckfarbe") 49 von einem
nicht dargestellten Behälter auf die Oberfläche der
Tiefdruckplatte 23 verteilt, wobei die Vertiefungen
31 mit der Druckfarbe gefüllt werden. Anschließend
wird eine fest gegen die Oberfläche der Tiefdruckplatte
gedrückte Rakel in der entgegengesetzten Richtung
über die Tiefdruckplatte geführt, um die Oberfläche
der Platte 23 von überschüssiger Druckfarbe zu befreien,
die in den Behälter zurückgeführt wird, und das
Niveau der Druckfarbe in den Vertiefungen auf die
Höhe der Oberfläche der Druckform oder Tiefdruckplatte
23 einzustellen. Als nächstes wird die Übertragsvor
richtung abgesenkt, bis die Oberfläche 39 des Zwischen
trägerkissens auf der Plattenoberfläche 23 unter
Druck aufliegt, wie durch die strichpunktierten Linien
37 A dargestellt ist, dabei wird die Druckfarbe in
den Vertiefungen 31 von der Zwischenträgeroberflä
che 39 aufgenommen. Die Übertragsvorrichtung mit
dem sich auf der Zwischenträger-Oberfläche 39 befind
lichen gewünschten Druckfarbmuster wird dann wieder
in die in Fig. 1 dargestellte Position angehoben.
Die Übertragsvorrichtung wird dann horizontal in
eine Position über der zu bedruckenden Oberfläche
29 der Seitenwand der Frontglaswanne bewegt. Nun
wird die Übertragsvorrichtung abgesenkt, bis die
Zwischenträger-Oberfläche 39 die Oberfläche 29 der
Frontglaswanne berührt und gegen diese gedrückt wird,
wie es durch die strichpunktierten Linien 37 B angedeu
tet ist. In dieser Position benetzt das Druckfarbmuster
auf der Oberfläche 39 des Zwischenträgerkissens die
empfangende (Bedruckstoff-) Oberfläche 29. Die Übertrags
vorrichtung wird dann wieder angehoben und in die
in Fig. 1 dargestellte Stellung zurückbewegt. Während
des anfänglichen Teiles der Aufwärtsbewegung löst
sich das Druckfarbmuster praktisch vollständig von
der Zwischenträger-Oberfläche 39, und es verbleibt
auf der empfangenden Oberfläche 29. Nachdem das Zwischen
trägerkissen 37 in die in Fig. 1 dargestellte ausgezo
gene Ausgangsstellung zurückgekehrt ist, wird die
Frontglaswanne 27 entfernt und eine neue Frontglaswanne
wird an ihre Stelle gebracht, so daß die Einrichtung
für die Durchführung des nächsten Bedruckzyklus bereit
ist.
Die in Fig. 2 dargestellte zweite Einrichtung enthält
einen ersten Tisch 51, auf dem eine Intaglio- oder
Tiefdruckformplatte 53 (die unten noch näher erläutert
werden wird), angeordnet ist und einen zweiten Tisch
55 zur Aufnahme einer Frontglaswanne 47 in einer
Position, bei der die zu bedruckende Seitenwand-Oberflä
che 59 seitlich in Richtung zur Druckplatte 53 weist.
Bei der Tiefdruckformplatte 53 kann es sich um die
selbe Art von Platte 23 wie bei Fig. 1 oder um eine
andere Druckformplatte handeln.
Die Einrichtung enthält ferner einen Rahmen 61, der
sich vom ersten Tisch 51 nach oben erstreckt, über
diesen reicht und eine Übertragsvorrichtung über
dem ersten Tisch 51 haltert. Die Übertragsvorrichtung
enthält ein elastisches Kissen 63, das beispielsweise
aus einem Siliconpolymer, wie Silicongummi, besteht
und eine im wesentlichen rechteckige Zwischenträger-Ober
fläche 65 hat, und eine Kissenhalterung 67. Die Kissen
halterung 67 ist an einer ersten Kolbenstange 69
befestigt, die durch einen ersten pneumatischen Zylinder
71 betätigbar ist, welcher an einer Trommel 67 gehaltert
ist, die ein durchgehendes Loch hat, das bezüglich
ihrer Drehachse versetzt ist und von der ersten Kolben
stange 69 durchsetzt wird. Die Trommel 73 ist auf
einer Welle 75 angeordnet, die über Lagerböcke 77
am Rahmen 61 gelagert ist. An der Welle 75 ist ein
Ritzel 79 angebracht, das mit einer Zahnstange 81
im Eingriff steht, die durch eine zweite Kolbenstange
und einen zweiten pneumatischen Zylinder (nicht darge
stellt) betätigbar ist. Die Trommel 73 kann mittels
des zweiten Pneumatikzylinders über das Ritzel 79
und die Zahnstange 81 um mindestens 90° zwischen
zwei Positionen verstellt werden, in denen die erste
Kolbenstange 69 vertikal oder horizontal verläuft.
Auf dem ersten Tisch 51 ist angrenzend an die dem
zweiten Tisch 55 abgewandte Seite der Druckformplatte
53 eine Druckfarbwanne oder ein Druckfarbbehälter
83 angeordnet. An einer durch einen dritten Pneumatikzy
linder 89 betätigbaren dritten Kolbenstange 87 sind
eine Rakel- und Formauftragvorrichtung 85 befestigt, die
sich im Ruhezustand im Druckfarbbehälter 83 befinden.
Die Einrichtung gemäß Fig. 2 arbeitet wie folgt:
Ausgehend von der dargestellten Ausgangsstellung
wird zuerst der dritte Pneumatikzylinder betätigt,
um die dritte Kolbenstange 87 mit der Rakel- und
Farbauftragvorrichtung 85 horizontal über die Druckplat
te 53 und zurück in die Ausgangsstellung zu bewegen,
wobei während des Hinweges Druckfarbe auf die Druckplat
te 53 aufgebracht wird und die Vertiefungen in ihr
mit Druckfarbe gefüllt werden, während beim Rückweg
die überschüssige Druckfarbe von der Oberfläche der
Druckfarbe abgewischt oder abgestreift und in den
Druckfarbbehälter 53 zurückgebracht wird. Anschließend
wird der erste Pneumatikzylinder 71 betätigt, um
das Zwischenträgerkissen 63 nach unten in Berührung
mit der Druckplatte 53 zu bringen, wie durch die
gestrichelten Linien 63 A dargestellt ist, und dann
wieder zurück in seine Ausgangsstellung, wobei ein
Druckfarbmuster auf der Zwischenträger-Oberfläche
65 mitgenommen wird. Als nächstes wird der zweite
Übertragszylinder betätigt, um die Übertragsvorrichtung
mittels der Zahnstange 81 und des Ritzels 79 um etwa
90° zu drehen, so daß sich das Zwischenträgerkissen
63 in der durch die gestrichelten Linien 63 B dargestell
ten Position befindet und die erste Kolbenstange
69 zwischen Horizontalrichtung bewegen kann. Während
sich die Übertragsvorrichtung in dieser Position
befindet, wird der erste Pneumatikzylinder 71 betätigt,
um das Zwischenträgerkissen 63 mit dem auf ihm befind
lichen Druckfarbmuster von der zweiten Position 63 B
in Berührung mit der zu bedruckenden Seitenwandoberflä
che 59 der Frontglaswanne 57 zu bringen, wie durch
die gestrichelten Linien 63 C dargestellt ist. Das
Zwischenträgerkissen 63 wird dann in die zweite Position
63 B zurückgebracht, wobei das Druckfarbmuster auf
der Oberfläche 59 verbleibt. Die Übertragsvorrichtung
wird dann in die Ausgangsstellung zurückbewegt, so
daß ein neuer Zyklus begonnen werden kann, nachdem
die Frontglaswanne 57 durch eine neue Frontglaswanne
ersetzt worden ist.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Einrichtungen
können für ein übliches Zwischenträger-Drucken verwendet
werden, bei dem die Druckform feste, unveränderliche
Vertiefungen, die durch Erosion oder Gravüre oder
dergleichen gebildet wurden, hat. Bei dem Verfahren
gemäß der Erfindung wird jedoch anstelle einer solchen
Druckform eine Druckformplatte verwendet, bei der
die Vertiefungen oder die Anordnung der Vertiefungen
in der Druckform vor und nach jedem Druck- und Übertra
gungszyklus geändert werden kann. Zu diesem Zweck
sind die Böden mindestens einiger der Vertiefungen
in der Druckform nach Wunsch zwischen dem Niveau
der Druckform- oder Druckplattenoberfläche und einem
vorgegebenen geringen Abstand unterhalb der Druckform-
oder Druckplattenoberfläche getrennt beweglich oder
verstellbar. Mit der Ausnahme der Verstellbarkeit
der Böden der Vertiefungen verläuft das vorliegende
Verfahren wie ein bekanntes indirektes Druckverfahren.
Bei einer Ausführungsform, die in den Fig. 3,
4 und 5 dargestellt ist, enthält die für das Drucken
"weißer" Balken oder Striche auf einem "schwarzen"
Untergrund geeignete Druckformplatte gemäß der Erfindung
eine Mehrzahl von Stäben in Kombination mit einem
Verstellmechanismus zum getrennten Verstellen der
Stäbe nach oben oder unten zur Bildung eines vorgegebe
nen Musters von Vertiefungen für die Aufnahme von
Druckfarbe. Wenn bei der gleichen codierten Markierung
"schwarz" auf einem "weißen" Untergrund gedruckt
werden soll, werden die Positionen der vertieften
und der nicht vertieften Bereiche umgekehrt bzw.
vertauscht. Die in Fig. 3 dargestellte Druckformplatte
ist für das Drucken einer Markierung ausgelegt, die
zwölf Ziffern eines verschachtelten Zwei-Aus-Fünf-Strich
codes lang ist. Da jede Ziffer neun Breiteneinheiten
erfordert, sind in diesem Falle 108 bewegliche, eine
Einheit breite Stäbe erforderlich. Ferner werden
vier Einheiten am einen Ende als Anfangszeichen und
fünf Einheiten am anderen Ende als Endzeichen der
Markierung benötigt. Die Anfangs- und End-Zeichen-Einhei
ten können beweglich sein, da sie sich jedoch nicht
ändern, kann man auch unveränderliche, also z.B.
geätzte oder gravierte Vertiefungsmuster in der Druck
formoberfläche verwenden. Der optimale Hub der Stäbe
hängt von der Art der verwendeten Druckfarbe ab und
kann normalerweise etwa 0,125 mm betragen.
Wie aus den Fig. 3, 4 und 5 ersichtlich ist, enthält
die Druckformplatte einen Körper 91 aus Metall mit
einer Oberfläche 93, in der sich eine rechteckige
Ausnehmung oder Öffnung 95 befindet. Die Öffnung
95 wird durch die ebenen Stirnflächen oder Enden
98 von 108 flachen, plattenartigen Stäben 97 ausgefüllt
oder verschlossen, die jeweils getrennt zwischen
einer Position, in der die Stirnfläche des betreffen
den Stabes mit der Oberfläche 93 fluchtet und einer
Position, in der sich die Stirnfläche in einem geringen
Abstand unterhalb der Oberfläche 93 der Druckform
befindet, so daß dort eine flache Vertiefung gebildet
wird. An den entgegengesetzten Enden der Öffnung
95 befinden sich ferner einige eingeätzte balken-
oder strichförmige Nuten 99, die als unveränderliche
Anfangs- und Ende- oder Stop-Zeichen dienen. Wenn
"weiß" auf einen "schwarzen" Untergrund gedruckt
werden soll, wird (nicht dargestellt) an jedem Ende
der Strichcodestruktur ein ausgeätzter Bereich vorge
sehen, der mindestens zehn Einheiten breit ist und
als ruhige oder neutrale Zone wirkt.
In Fig. 3 befindet sich das Start-Zeichen links von
der Öffnung 95 und von links nach rechts sind eine
Vertiefung oder Nut 99, ein Zwischenraum 100, eine
zweite Nut 99 und ein zweiter Zwischenraum 100, die
jeweils eine Einheit breit sind, vorgesehen. Das
Stop- oder Ende-Zeichen befindet sich rechts von
der Öffnung 95 und enthält von der Öffnung 95 aus
gelesen drei Zwischenräume 102, eine Nut 101 und
einen weiteren Zwischenraum 102, die jeweils eine
Einheit breit sind. Bei diesem Beispiel ist die Einheits
größe für alle Zwischenräume, Nuten und Stabenden
etwa 19 mm hoch und 0,6 mm breit.
Die beweglichen Stäbe 97 sind so angeordnet, daß
eine codierte Zahl im verschachtelten Zwei-Aus-Fünf-Code
gebildet werden kann. Alle Stäbe 97 haben ein ebenes
Stirnende mit der gleichen Einheitshöhe und Einheitsbrei
te. Die Stäbe sind in Form eines Stapels nebeneinander
so angeordnet, daß sie sich mit ihren langen Hauptsei
ten berühren. Um einen Zwischenraum für ein Codezeichen
zu bilden, wird das Ende 98 des betreffenden beweglichen
Stabes 97 in die Ebene der Plattenoberfläche 93 ge
bracht. Um einen Strich zu drucken, wird der betref
fende bewegliche Stab 97 so angeordnet, daß sich
sein Ende 98 in einem vorgegebenen kleinen Abstand
unterhalb der Oberfläche 93 der Druckplatte befindet.
Die Einzelheiten eines Stabes 97 und der ihm zugeordne
ten Anordnung sind in den Fig. 4 und 5 dargestellt.
Die Stäbe 97 enthalten jeweils einen flachen, platten
artigen Körper mit einem ebenen, in der Öffnung 95
freiliegenden Ende 98, ferner mit zwei auf entgegenge
setzten Seiten des Druckplattenkörpers liegenden
Schultern 103, die als Anschlag für die mit der Oberflä
che 93 fluchtende Position des Endes 98 dienen, und
einem Seitenarm 107, der als Anschlag für die abgesenk
te Position des Endes 98 wirkt, wenn er an einem
Block 109 anliegt. An der Unterseite des Körpers
91 ist eine Feder 111 angebracht, die am Seitenarm
107 anliegt und den Stab 97 in die abgesenkte Position
gegen den Block 109 drückt. Der Stab 97 kann gegen
die Kraft der Feder 111 durch eine Magnet- oder Solenoid
spule 113, die über ein Gestänge 115 mit dem Stab
97 verbunden ist, in die fluchtende Stellung gebracht
werden, wenn die Spule erregt wird. Die Bewegung
der Stäbe 97 wird durch Führungen 117 in den vorgese
henen Grenzen gehalten. Im Betrieb kann zur Ümsetzung
der gewünschten Zahlen in das entsprechende Muster
von fluchtenden und abgesenkten Positionen der Stäbe
eine fest verdrahtete Schaltung oder eine entsprechend
programmierte Datenverarbeitungsschaltung verwendet
werden. Die jeweiligen Positionen müssen so lange
beibehalten werden, bis die Vertiefungen mit Druck
farbe gefüllt worden sind, die überschüssige Druckfarbe
entfernt worden ist und das Druckfarbmuster aus den
Vertiefungen auf den Zwischenträger übertragen worden
ist. Anschließend kann dann ein neues Muster von
Vertiefungen mit der erfindungsgemäßen Farbe- oder
Druckformplatte erzeugt werden.
Es gibt auch andere Möglichkeiten für die Konstruktion
des Mechanismus, der die beschriebene Verstellung
der Druckstäbe bewirkt, wie Steuerkurven, Nocken
oder Keile, die durch Magnetspulen betätigt werden,
oder elektrisch steuerbare Kupplungen, durch die
gewünschte Nocken oder Steuerkurven mit einer kleinen
Anzahl von Wellen koppelbar sind, die sich um 90
Grad bis 180 Grad drehen. Das Hauptproblem ist bei
allen Konstruktionen das gleiche, nämlich eine große
Anzahl, wie 108 Stäbe mit geringen Mittenabständen
individuell zu steuern, d.h. Mittenabstände von etwa
0,6 mm wie sie für eine etwa 9 cm lange, zwölfstellige
oder zwölfziffrige Markierung in einem verschachtelten
Zwei-Aus-Fünf-Strichcode typisch ist. Wenn beispielswei
se Solenoide oder Magnetspulen verwendet werden,
müssen diese fächerartig angeordnet werden, wie bei
Nadeldruckern, um genügend Platz für die Anordnung
zu schaffen. Die durch die Magnetspule erzeugte Bewe
gung, die in der Größenordnung von einigen 25 µm
liegt, kann auf den jeweiligen Druckformstab durch
einen Draht übertragen werden, der in einer Röhre
geführt ist.
Bei dem vorliegenden Verfahren kann im allgemeinen
jede Druckfarbe verwendet werden, die sich für ein
indirektes Druckverfahren eignet. Solche Druckfarben
enthalten im allgemeinen einen Farbstoff oder ein
Pigment und ein Bindemittel in einem nichtwäßrigen
Medium. Druckfarben, die ein organisches Lösungsmit
tel enthalten, können verwendet werden, sie sind
jedoch für die Übertragung auf nichtabsorbierende
Oberflächen, wie Glasoberflächen, nicht besonders
gut geeignet, da das übertragene Muster durch Verdampfen
des Lösungsmittels trocknen muß und unter Umständen
für ein vollständiges Trocknen des übertragenen Musters
einer Erwärmung bedarf. Für die Übertragung auf nicht
absorbierende Oberflächen wird vorzugsweise eine
Druckfarbe verwendet, die im wesentlichen aus einem
durch Ultraviolettstrahlung polymerisierbaren oder
härtbaren Polymer besteht. Die Druckfarbe kann ein
feinteiliges Pigment und/oder Glaspulver enthalten.
Ein Muster aus einer solchen polymerisierbaren Druckfar
be kann nach Übertragung auf eine nicht absorbierende
Oberfläche durch einen kurzen Ultraviolettstrahlungs
blitz in weniger als 10 Sekunden in eine feste, nicht
mehr klebrige Form gehärtet werden.
Die Druck- oder Zwischenträgerkissen (37 und 63 in
Fig. 1 bzw. 2) sind so ausgebildet, daß sie das gewünsch
te Druckfarbmuster aus der Druckformplatte aufnehmen
und es im wesentlichen vollständig an die Oberfläche
des Bedruckstoffes abgeben. Die Adhäsion der Druckfarbe
des Musters an der Zwischenträgerkissenoberfläche
sollte daher verhältnismäßig klein sein und kleiner
als die Adhäsion der Druckfarbe an der Oberfläche
des Bedruckstoffes. Dies kann auf verschiedene Weise
erreicht werden. Der Druckzyklus kann so ausgelegt
werden, daß etwas Lösungsmittel aus dem Druckfarbmuster
verdampfen kann, während es sich auf dem Zwischenträger
kissen befindet. Man kann auch ein Kissen mit einer
klebrigen Oberfläche verwenden, an der das Druckfarb
muster schlechter haftet als an der Bedruckstoffoberflä
che. Wieder eine andere Möglichkeit besteht darin,
den Druckzyklus so auszubilden, daß sich der Zwischenträ
ger bei der Aufnahme der Druckfarbe aus der Farb-
oder Druckformplatte relativ langsam bewegt und von
der Bedruckstoffoberfläche dagegen schnell zurückgezogen
wird.
Außer der Klebrigkeit der Oberfläche kann das Zwischen
trägerkissen hinsichtlich Größe, Form, Nachgiebigkeit
und Porosität modifiziert werden. Für die Übertragung
von durch Ultraviolettstrahlung härtbaren Druckfarbmu
ster wird ein weiches Kissen bevorzugt, das eine
optimale Druckverteilung über die Kissenoberfläche
ergibt, wenn sich diese in Berührung mit einer anderen
Oberfläche befindet. Wenn das Muster streifenförmig
ist, wie eine zwölfziffrige Strichcode-Markierung,
wird ferner vorgezogen, ein rechteckförmiges Kissen
zu verwenden. In manchen Fällen ist ein Kissen vorteil
haft, welches geringfügig porös und mit Siliconöl
imprägniert ist.
Claims (6)
1. Druckplatte für Tiefdruck, insbesondere Tampondruck,
mit einem Körper (91), der eine Hauptfläche mit Druckfar
be aufnehmenden Vertiefungen aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Hauptfläche (93) eine Öffnung (95)
vorgesehen ist, in der mehrere individuell bewegliche
Stäbe (97) angeordnet sind, welche, ebene Stirnenden (98)
aufweisen, welche jeweils zwischen einer ersten Stellung,
in der sie mit der Hauptfläche (93) fluchten, und einer
zweiten Stellung, in der sie sich in einem geringen
Abstand unterhalb der Hauptfläche (93) befinden und eine
druckende Vertiefung bilden, verstellbar sind und zusam
men die Öffnung vollständig und ohne Zwischenraum
auszufüllen vermögen.
2. Druckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stäbe (97) jeweils zwei parallele, entgegenge
setzte Hauptseiten haben und mit den Hauptseiten stapel
artig nebeneinander angeordnet sind.
3. Druckplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (95) des Körpers (91) rechteckig ist und
daß die Stäbe (97) gleiche Dicken und Breiten haben.
4. Druckplatte nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung (111, 113, 115) zum individuellen
Verstellen jedes Stabes (97) zwischen der fluchtenden und
der vertieften Stellung seines Stirnendes (98).
5. Druckplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellvorrichtung für jeden Stab (97) eine
Feder (111), die den Stab in die eine der beiden
Stellungen drückt, und ein Solenoid (113), das bei
Erregung den betreffenden Stab gegen die Kraft der Feder
in die andere Stellung drückt, vorgesehen ist.
6. Verwendung einer Druckplatte nach einem der Ansprüche
1 bis 5 zum Tampondruck.
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