DE3433238C1

DE3433238C1 - Verfahren zur Wirbelschichtvergasung vom Müll zusammen mit anderen Brennstoffen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE3433238C1
Application number: DE19843433238
Authority: DE
Inventors: Artur Richard 6000 Frankfurt Greul
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1984-09-11
Filing date: 1984-09-11
Publication date: 1986-01-09

Description

Der Querstromofen besteht dabei aus einem ringförmigen Behandlungsraum mit senkrechtem, durch mehrere Verschlüsse unterteiltem Innenrohr, welches durch fast den ganzen Behandlungsraum reicht und mit seitlichen Öffnungen zum Behandlungsraum hin versehen ist. Der Berhandlungsraum wird von ringförmigen Außenkammern umgeben, welche mit verdeckten Öffnungen zum Behandlungsraum hin versehen sind. Die aus der ersten Trocknungszone, aus dem Behandlungsraum abgezogenen Wasserdämpfe können mit Vorteil unmittelbar einem Generator zugeführt werden.
Die DE-OS 23 12350 beschreibt ein Verfahren zur Vergasung von Kohle und anderen kohlehaltigen Feststoffen, die vorbehandelt und in einem Wirbelschicht-Vergasungsreaktor zu Synthesegas umgesetzt werden, welches anschließend methanisiert wird. Die Kohlebeschickung wird zunächst in einem Vorbehandlungsgefäß mit einem heißen, verwirbelnden, wasserstoffreichen Produktgas aus dem Wirbelschicht-Vergasungsreaktor bei Temperatur zwischen 315-510"C und hohem Druck vorbehandelt. Die vorbehandelte Kohle und die verflüchtigten Bestandteile aus der vorbehandelten Kohle werden anschließend mit Wasserdampf gemischt und in den Wirbelschicht-Vergasungsreaktor eingeführt, wo das Produktgas gebildet wird. Der aus dem Produktgas des Wirbelschichtvergasers abgeschiedene Staub wird unten in diesen, wie auch Wasserdampf und Sauerstoff, eingeführt. Die Rückstände werden aus dem Vergaser als Schlacke abgezogen.
Aus dem »Handbuch der Gasindustrie«, 1940, von H.
Brückner, geht Seiten 2/22 bis 2/28 weiter hervor, daß bei der Winkler-Vergasung aschereiche Vergasungsrohstoffe ohne Schwierigkeiten verarbeitet werden können, wenn weitgehende Zerkleinerung erfolgt. Rohbraunkohle wird dabei nach Vortrocknung auf 6 bis 8% Wassergehalt, z. B. in Feuergastrocknern, durch Hammermühlen zerkleinert, üblicherweise auf kleiner als 6 mm. Als Vergasungsmittel dienen Luft sowie Sauerstoff und Wasserdampf. Kohlenwasserstoffe treten im Produktgas dabei kaum auf. Die fühlbare Wärme der Produktgase wird hinter dem Gaserzeuger ausgenutzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Müll so aufzubereiten und zu homogenisieren, daß er durch eine an sich bekannte Wirbelschichtvergasung verwertet werden kann. Dabei sollen nach Möglichkeit billige und leicht verfügbare Zusatzbrennstoffe verwendet werden.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Müll durch aus der Wirbelschichtvergasung zurückgeführtes Rohgas direkt getrocknet wird, und daß der Zusatzbrennstoff in Form von Kohle bzw. auf gleiche Weise gesondert behandeltem Stroh, Holz oder Bagasse der Wirbelschicht gesondert zugeführt wird.
Die bekannte Wirbelschichtvergasung hat den Vorteil, daß sie in einem Temperaturbereich von ca. 850 bis 11000 C, also in einem Temperaturbereich um 1000"C, durchgeführt wird. Damit ist eine weitgehende thermische Spaltung von Öl, Teeren und anderen chemischen Verbindungen gegeben. Durch die Einstellung einer homogenen Temperatur kann ein einfaches Produktgasspektrum eingehalten werden.
Das in der Wirbelschicht erzeugte Rohgas hat eine Temperatur von ca. 850 bis 1100°C, bevorzugt von 900 bis 1000"C. Wird ein Teil dieses Rohgases in die vorgeschaltete Stufe der Trocknung zurückgeführt, so bewirkt die fühlbare Wärme der Rohgase eine Trocknung des Materials, das im Falle der Verwertung von Hausmüll bis zu 30% Feuchtigkeit beinhalten kann, sowie eine Vorvergasung von leichten flüchtigen Materialien, wie beispielsweise von Kunststoffen, die dabei nicht zu vermeiden ist. Die dabei entstehenden Brüdengase werden dem Wirbelschichtvergaser wieder zugeführt. Die Temperatur in der Trocknung kann durch Zugabe von Kaltgasen, z. B. von abgekühltem Rohgas aus dem Wirbelschichtvergaser bzw. dem nachgeschalteten Abhitzkessel, reguliert werden. Durch die Erhitzung in der Trocknungsstufe wird dem getrockneten Material die Elastizität genommen, es wird stark versprödet, so daß es in einer Mühle leicht zu kleinen Korngrößen, beispielsweise zu Korngrößen von weniger als 8 mm, gemahlen werden kann. Dieses Material kann dann der Wirbelschichtvergasung, beispielsweise über eine Schnecke, zugeführt werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die erste Stufe in einer sogenannten Kaskadenmühle, die in Form einer gekapselten Müllkaskadenmühle für Durchsatzleistungen bis zu etwa 100 Tonnen pro Stunde zur Verfügung steht, durchzuführen.
Jahreszeitlich kommt es in der Erntezeit zu einem hohen Anfall an Stroh oder Strohballen. In den übrigen Jahreszeiten kann stückiges Holz und dergl. anfallen.
Diese Stoffe besitzen einen relativ hohen Heizwert, der teilweise mit dem Heizwert von Braunkohle vergleichbar ist. Nachteilig ist der Feuchtigkeitsgehalt, weshalb es erforderlich ist, diese Stoffe einer gesonderten Trocknung zu unterwerfen. Insbesondere bei stückigem Holz ist hierbei eine Vortrocknung erforderlich, da der Wassergehalt von Holzstücken nur schwer entfernbar ist.
Die Trocknung ist unbedingt erforderlich, da feuchtes und selbst lufttrockenes Holz schlecht vermahlbar ist. Je nach Anfall dieser Biomassen ist eine ausschließliche oder abwechselnde Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Hausmüll, Gewerbemüll usw. zusammen mit Holz oder Stroh vorgesehen.
Den im erfindungsgemäßen Verfahren zu verarbeitenden Abfällen können als Zugabestoffe neben lufttrockenen Biomassen, wie Stroh, zerkleinertem Holz, auch noch vorentwässerte Klärschlämme oder Kohle zugesetzt werden. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, bei der Zugabe von vorentwässertem Klärschlämmen, die noch einen relativ hohen Wassergehalt aufweisen, diese mit Staub zu versetzen, der bei der Entstaubung des in der zweiten Stufe, der Wirbelschichtvergasung, gewonnenen Gases erhalten wurde.
Durch die Zugabe dieses trockenen Staubes erhält vorentwässerter Klärschlamm eine Konsistenz, die es ermöglicht, ihn mit Fein- und Mittelgut gemeinsam weiterzuverarbeiten, d. h. in den Mischbunker und den Trockner zu überführen.
Die Trocknung wird in einer Vorrichtung durchgeführt, die ein intensives Anströmen des zu trocknenden Guts durch die heißen Gase aus dem Wirbelschichtvergaser und dadurch einen guten Austausch der fühlbaren Wärme ermöglicht, z. B. in einem Muldentrockner oder in einer Kaskadenmühle. Um den unerwünschten Zutritt von Luft oder den Austritt von Dämpfen zu verhindern, muß die gesamte Trocknungsvorrichtung, ebenso wie die nachgeschaltete Wirbelschichtvergasung und die zugehörigen Rohrleitungen, luftdicht verkapselt sein.
Der im erfindungsgemäßen Verfahren zur Trocknung von Strohballen verwendete Trockner besteht aus einem horizontalen Trockenraum, in den seitlich über eine trichterförmige Schleuse Strohrundballen vermittels einer Preßscheibe eingepreßt werden. Der Schleusenraum ist so bemessen, daß sein Durchmesser etwas kleiner ist als der Durchmesser der üblichen Strohrundballen, so daß die Strohballen beim Einpressen zusammengedrückt werden und so den Reaktionsraum gegenüber der Atmosphäre abschließen.
Die heißen Rohgase aus dem Wirbelschichtvergaser werden über Düsen direkt in den Trockenraum eingegeben, wo sie ihre fühlbare Wärme direkt an das Material abgeben. Vorteilhaft ist z. B. die Verwendung zusätzlicher Lanzendüsen. Die getrockneten, versprödeten Strohballen gelangen dann beim weiteren Vorschub in einen Zerkleinerungsraum, in dem Rotorschlegel die vorentgasten Strohballen zu Strohstaub zerkleinern.
Die Brüdengase mit dem Stohstaub werden dem Wirbelschichtvergaser zugeführt.
Zum Trocknen von stückigem Holz ist ein Trockner besonders geeignet, in dem die heißen Rohgase das stückige Holz, das von oben nach unten durch die Vorrichtung geführt wird, im Querstrom durchstreichen. Eine solche Vorrichtung besteht beispielsweise aus einem ringförmigen Behandlungsraum mit einem senkrechten Innenrohr mit düsenartigen Öffnungen zum Behandlungsraum hin, wobei um den Behandlungsraum herum eine ringförmige Außenkammer verläuft, und zwischen dem Behandlungsraum und der Außenkammer verdeckte Öffnungen vorgesehen sind. Das behandelte Holz wird vorzugsweise mit einer übergangslos darunter angeordneten Mühle auf eine Korngröße von weniger als 8 mm zerkleinert, daß die Brüdengase vorzugsweise über eine Leitung von einem Verdichter abgezogen und so durch die Mühle geleitet werden, daß sie die zerkleinerten Holzteilchen mitreißen und zum Wirbelschichtvergaser befördern.
Die Kombination der Wirbelschichtvergasung von Müll mit dessen Vortrocknung bietet die verschiedenen Vorteile: 1. Die Wirbelschichtvergasung wird mit den Brüdengasen der Vortrocknung betrieben. Sie kann entweder mit Luft oder mit einem Luft-Sauerstoff-Gemisch sowie mit Reinsauerstoff unter Zugabe weiterer Vergasungsmittel, wie Kohlendioxid oder Wasserdampf betrieben werden, je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck der Gase.
2. Da nur die Rohgase gereinigt werden müssen, ist die Gasreinigung sehr vereinfacht.
3. Die thermischen Reaktionsschritte, d. h. die Trocknung und Wirbelschichtvergasung, lassen sich in einem völlig geschlossenen System verwirklichen.
Die Reststoffe, wie Asche, Keramik, Steine usw.
werden trocken über den Ascheaustrag ausgeschieden.
4. Der gesamte Müll wird während seines thermischen Abbaus einer Hygienisierung unterworfen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert F i g. 1 zeigt ein Fließschema zur Durchführung des Verfahrens; F i g. 2 zeigt einen Längsschnitt durch den Trockner für Strohballen mit angesetzter Rohrleitung; F i g.2A zeigt eine Seitenansicht der aufgeklappten Füllkammer mit Schleuse; F i g. 2B zeigt einen Querschnitt durch den Rotorteil des Strohtrockners; F i g. 2C zeigt einen Querschnitt durch den Trocknungsraum; F i g. 3A zeigt einen Vertikalschnitt durch den Trockner für stückiges Holz; F i g. 3B zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Außenwand des Behandlungsraumes mit verdeckten Öff- nungen; F i g. 3C zeigt einen Querschnitt durch den Trocknungsraum entlang der Schnittlinie A-A der F i g. 3A.
Hausmüll oder hausmüllähnliche Abfälle, welche weitgehend von anorganischem Material befreit sind, werden in den Mischbunker 34 eingeführt. Die im Mischbunker 34 gelagerten Stoffe werden über einen Aufgeber, beispielsweise eine Zellenradschleuse 35; unter Luftabschluß einem Trockner 36 zugeführt. Über eine Rohgasleitung 42 werden Rohgase aus dem Wirbelschichtvergaser 40 mit einer Temperatur von ca.
900" C bis 1000" C in das im Trockner enthaltene Material eingeleitet. Das darin enthaltene Wasser verdampft durch die hohe Temperatur, andere Stoffe, wie Papier, Biomassen usw. können zum Teil entgast und Kunststoffe bereits zum Teil zersetzt werden.
Über den Austrag 37 wird das so versprödete Material einer Mühle 38 unter Luftabschluß zugeleitet und auf eine Korngröße von weniger als 8 mm vermahlen. Die Trocknung und Vermahlung lassen sich vorteilhaft in einer einzigen Verfahrensstufe in einer Kaskadenmühle durchführen.
Das Mahlgut wird dann über eine Schnecke 39 in den Wirbelschichtvergaser 40 eingetragen.
Strohballen, vorzugsweise Strohrundballen, aber auch Haufwerk, wie vorgetrocknete Bagasse und dergl.
werden einem speziellen Trockner 66 zugeführt, der eine schnelle und gute Verarbeitung gewährleistet, vergleiche F i g. 2. Es handelt sich um einen zylindrischen, horizontal angeordneten Trockner, in welchem in die Füllkammer 79 mindestens ein Strohrundballen eingetragen wird, was von der Seite oder von oben geschehen kann (siehe Fig.2a). Nach Schließen der Verschlußklappe 83 wird mit der über den Antrieb 86 und den Druckstempel 85 angetriebenen Preßscheibe 84 der oder die Ballen über die trichterförmige Verengung 82 in die Schleuse 80 gedrückt. Hier wird jeder Ballen so verdichtet, daß er als Pfropfen wirkt Beim nächsten Takt erreicht er den Trocknungsraum 61, in welchem über die Leitung 42 und die Zuführungsrohre 81 und Düsen 87 heiße Rohgase mit einer Temperatur von 900- 10000C aus dem Wirbelschichtvergaser 40 eingeführt werden. Bei sehr feuchtem Material können auch Lanzendüsen 89 eingesetzt werden, welche in den Ballen eingeschoben werden und die bei jedem Takt zurückgezogen werden. - Durch die weiteren Takte schieben sich die Ballen unter Auflösung und Abgabe von Wasserdampf, CO2, CO usw., den Brüdengasen, weiter und erreichen am Ende des Reaktors den mit Antrieb 92 versehenen Rotorschlegel 91, welcher das Material zerkleinert Im Material befindliche Fremdkörper werden in den Steinkasten 95 geschleudert. Die entstehenden Brüdengase werden über Leitung 88 und das Gebläse 90 abgezogen und in den Steinkasten eingeblasen, um zu verhindern, daß sich hier Stäube absetzen.
Sie verlassen den Reaktor durch Siebböden 94 unter Mitreißen des zerkleinerten Materials in den Gasraum 93 und werden über Leitung 96 und 43 dem Gasgenerator 40 über die Leitung 48 zugeführt.
Zum Trocknen von stückigem Holz eignet sich am besten ein Trockner 66a, der aus einem ringförmigen Behandlungsraum 102 mit einem senkrechten Innenrohr 103 besteht, welches über die gesamte Höhe des Trockners reicht und oben und unten verschlossen ist, vgl.
i g. 3A - C. Nach Art eines »Tortenstücks« ist ein keilförmiges Stück 104 aus dem Behandlungsraum 102 abgetrennt, durch welches die Gaszuleitungsrohre 105 zum Innenrohr 103 verlaufen. Durch diese Abtrennung ist im übrigen Behandlungsraum 102 eine gleichmäßige Wanderung des Materials von oben nach unten gewährleistet.
Durch einen Verdichter werden die heißen Gase aus der Rohgasleitung 42 über die Gaszuleitungen 105 in das Innenrohr 103 gedrückt, wo sie einen leichten Über druck aufbauen sollten. Durch düsenartige Öffnungen 107 verlassen die Gase das Innenrohr 103, durchströmen das Material im Behandlungsraum quer, Pfeil 108 und werden über verdeckte Öffnungen 109, die versetzt gegenüber den düsenartigen Öffnungen 107 in der Außenwand 110 des Behandlungsraumes 102 angebracht sind, in die ringförmige Außenkammer 111 abgezogen. Die ringförmige Außenkammer 111 umgibt also den Behandlungsraum 102. Die Außenwand 112 der Außenkammer 111 ist gleichzeitig die Außenwand des Trockners.
Das stückige Holz durchwandert übergangslos den Behandlungsraum 102 von oben nach unten und wird in Mühle 118 zu Staub vermahlen. Die Brüdengase werden über Leitung 116 von einem nicht dargestellten Verdichter abgezogen, durch die Mühle 118 geleitet und nehmen den Holzstaub mit. Das Staub-Gas-Gemisch geht über Leitung 96,43,48 zum Vergaser 40.
Um ein Abkühlen der Gase an der Außenwand 112 der ringförmigen Außenkammer 111 zu verhindern, sollte diese mit einer Isolierung versehen werden. Um das einfache Durchrutschen des Materials durch den Behandlungsraum 102 zu verhindern, werden zwischen der inneren und äußeren Wand des Behandlungsraumes 102 in Abständen Querstreben 124 eingebaut. Diese sind mit einem drehbaren Rohr ummantelt. Auf diesem Rohr können Nocken 123 angeordnet sein. Diese Querstreben 124 können auch durch das Mittelrohr 103 geführt werden und so das gesamte Mittelrohr 103 tragen.
Der Vergaser 40 ist ein Winklergenerator. Über die untere Leitung 49 wird das Vergasungsmittel eingeführt. Die Rohgase werden entstaubt und können einem Verbraucher 50 zugeführt werden.
Die bei der Entstaubung 46 des Rohgases 41 erhaltenen Stäube können in den Wirbelschichtvergaser zurückgeführt werden. Falls jedoch Klärschlämme 98 zur Verfügung stehen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, diese mit aus dem Entstauber 46 stammenden, heiß über Leitung 97 in einen Mischer 99 eingetragenen Stäuben dort mit dem vorentwässerten Klärschlamm 98 zu vermischen. Die vorentwässerten Klärschlämme, die wegen ihrer Konsistenz nur schwer verarbeitbar sind, lassen sich auf diese Weise in ein leicht verarbeitbares Gemisch überführen. Solche getrockneten Klärschlämme können dann ohne weitere Vorbehandlung über Leitung 100 dem Mischbunker 34 zugeführt werden.
- Leerseite -

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Wirbelschichtvergasung von Müll mit Zusatzbrennstoff, wobei der von anorganischem Material befreite Müll nach Wärmebehandlung zerkleinert und mit seinen gsförmigen Behandlungsprodukten der Wirbelschicht zugegeben wird, dadurch gekennzeichnet, - daß der Müll durch aus der Wirbelschichtvergasung zurückgeführtes Rohgas direkt getrocknet wird und - daß der Zusatzbrennstoff in Form von Kohle bzw. auf gleiche Weise gesondert behandeltem Stroh, Holz oder Bagasse der Wirbelschicht gesondert zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mülltrocknung bei der Vermahlung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bagasse vorgetrocknet eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung von stückigem Holz im Querstrom erfolgt und die Holzstücke anschließend auf eine Korngröße von weniger als 8 mm zerkleinert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Müll vorentwässerter Klärschlamm zugesetzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Klärschlamm mit bei der Entstaubung des Rohgases abgetrenntem Staub versetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem der Trocknung zugeführten heißen Rohgas abgekühltes Rohgas zur Temperaturregulierung zugemischt wird.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer dem Wirbelschichtvergaser vorgeschalteten Wärmebehandlungsvorrichtung und einem Zerkleinerer, dadurch gekennzeichnet, daß eine Brüdengasleitung (43) vom oberen Abzug des Mülltrockners (36) zum Einlaß (48) für die Zusatzbrennstoffe des Wirbelschichtvergasers (40) führt und eine aus dem Wirbelschichtvergaser (40) herausführende Rohgasleitung (41) sich in Leitungen zu den Trocknern (36, 66) für den Müll, für Stroh bzw. Holz und zum Verbraucher (50) verzweigt
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Mülltrockner ein Mühlentrockner (38) ist
10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner für Stroh aus einem horizontal angeordneten Trocknungsraum (61) besteht, dem in Aufstromrichtung ein Verdichtungsraum (80) mit einer trichterförmigen Verengung (82), und ein Eintragsraum (79) mit einer Klappe (83) vorgeschaltet sind, wobei eine Preßscheibe (84) seitlich einen Druck in Stromrichtung erzeugt, und der Trocknungsraum (61) Zuführungsrohre (81) mit Düsen (87) für die Vergasungsrohgase sowie Ableitungsrohre (88) enthält, die die Brüdengase aus dem Trocknungsraum (61) abziehen und einem Zerkleinerungsraum (93) mit einem Rotorschlegel (91) oberhalb ei- nes Steinkastens (95) zuleifen, aus dem sie durch Siebböden (94) hindurch Strohstaub zum Wirbelschichtvergaser (40) transportieren.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Düsen (87) zusätzliche, einschiebbare Lanzdüsen (89) vorgesehen sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner (66A) für stückiges Holz aus einem ringförmigen Behandlungsraum (102) mit einem senkrechten Innenrohr (103) besteht, welches über die gesamte Höhe des Trockners reicht und oben und unten verschlossen und mit düsenartigen Öffnungen (107) zum Behandlungsraum (102) hin versehen ist, sowie mit einer den Behandlungsraum (102) umgebenden ringförmigen Außenkammer (111) mit verdeckten Öffnungen (109) zum Behandlungsraum (102), der übergangslos mit einer darunter angeordneten Mühle (118) verbunden ist, aus der die über eine Leitung (116) aus dem Behandlungsraum (102) abgezogenen Brüdengase das getrocknete Holz zum Wirbelschichtvergaser (40) leiten.
13. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wirbelschichtvergaser (40) ein Entstauber (46) nachgeschaltet ist, dessen Staubleitung (97) an einen Mischer (99) angeschlossen ist, wo der Staub mit vorentwässertem Klärschlamm (98) vermischt und über eine Leitung (100) dem Müllbunker (33,34) zugeführt wird.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wirbelschichtvergasung von Müll mit Zusatzbrennstoff, bei dem der von anorganischem Material befreite Müll nach Wärmevorbehandlung zerkleinert und mit seinen gasförmigen Behandlungsprodukten der Wirbelschichtvergasung zugegeben wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Die DE-OS 30 04 111 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur integrierten Vergasung von Müll und Abfallkohle mit Wirbelschichttechnik. Bei diesem Verfahren zur Wirbelschichtvergasung von Müll mit Zusatzbrennstoff, bei dem der von anorganischem Material befreite Müll nach einer Wärmevorbehandlung zerkleinert und mit seinen gasförmigen Reaktionsprodukten der Wirbelschichtvergasung zugegeben wird, wird das Gemisch aus Müll und Kohle zunächst pyrolysiert und zerkleinert und dann mit den Pyrolysegasen in das Wirbelbett überführt, wobei die Pyrolysegase vermittels spezieller Übergabevorrichtungen in das Wirbelbett geführt werden. Dem entgasten Material bzw.

dem Wirbelbett selbst kann dabei noch weiterer Zusatzbrennstoff (Schlamm) zugesetzt werden.

Die DE-PS 5 lot 792 beschreibt eine Mahltrocknung von Kohle, u. a. für deren Vergasung. Die Kohle wird in einer Mühle bei ständiger Einführung von heißem Gas zerkleinert und auf dem Weg von der Mühle zum Abscheider durch Einleiten eines heißen Gases u. a. bis zum Entgasen nacherhitzt In der DE-PS 3 02 322 ist ein Verfahren zur trockenen Destillation, zum Schwelen und Vergasen von Kohle in einem Querstromofen beschrieben, wobei die Temperatur stufenweise erhöht wird und die Destillationsprodukte der einzelnen Stufen getrennt abgeführt werden.