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Munition zur Bekämpfung von tieffliegenden Objekten,
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wie Flugzeugen, Flugkörpern.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Munition zur Bekämpfung von tieffliegenden
Objekten, wie Flugzeugen, Flugkörpern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der DE-OS 25 19 507 ist eine Munition zur Bekämpfung von Zielen,
insbesondere Flugzielen im Vorbeiflug bekannt. Hierbei handelt es sich um eine zylindrische
Munition, bei der am Umfang wenigstens drei Hohlraumladungen in einer Ebene und
mit einer zentralen Sprengladung angeordnet sind. Diese Munition ist für einen Flugkörper
mit einer Zielerkennungseinrichtung in Form eines Selbstsuchkopfes vorgesehen.
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Zur Abwehr von tieffliegenden Objekten, wie Flugzeugen, Flugkörpern,
die boden- oder wassergestützt ist wird eine Munition benötigt, die eine nahezu
100 °Óige Trefferwahrscheinlichkeit aufweist und kostengünstig ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, für die Abwehr von tieffliegenden
Objekten, wie Flugzeugen, Flugkörpern eine einfache und kostengünstige Munition
zu schaffen, mit der großflächige Objekte, wie Flugplätze, Häfen, Wasserwerke und
anderes bis zu einer Zielhöhe von ca. 200 m effektiv geschützt werden kann.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung nach den kennzeichnenden Merkmålen
5 des Anspruches 1.
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Der minenähnliche Sprengkörper, der auf dem Erdboden oder mit Hilfe
geeigneter Schwimmkörper auch auf dem Wasser fixiert werden kann, wird durch Sensoren,
die mit der Munition eine Einheit bilden, ausgelöst. Hierzu ist entweder vorgesehen,
daß die im Verbund verlegte Munition zentral durch eine, über Sensoren angesteuerte
Feuerleitanlage gezündet wird, oder die einzelne Munition bezüglich der Zündung
autark ist.
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Neben der stationären Anordnung der Munition auf dem Erdboden ist
es auch durch pendelnde oszillierende Aufhängung der Munition möglich, einen raltiv
großen Zielbereich zu erfassen und damit die ansonst bei stationärer Anordnung benötigte
Anzahl für derartige Munition zu verkleinern. Auch liegt eine größere Trefferwahrscheinlichkeit
und/oder die Erfassung eines größeren Zielgebietes vor.
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Entsprechend der Erfindung werden durch jede Munition bündelförmige.
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divergierende Projektile in das Zielgebie gerichtet. Dadurch ist in
50 m Höhe ein Zielgebiet mit ca. 50 m Durchmesser zu erfassen.
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Dies erhöht nicht nur die Treffsicherheit, sondern auch Flugkörper
mit verschiedenen Geschwindigkeiten sind zu erfassen. Für den Anflug in größeren
Höhen - z.B. 100 m - würde sich die Zielfläche auf 100 m Radius und analog noch
weiter vergrößern. Naturgemäß nehmen damit die, Flächendeckung ab und die Chancen
des Flugkörpers zu. Die Energiedichte solcher Hohlladungen ist jedoch so groß, daß
auch wenn das Ziel nicht unmittelbar getroffen wird, eine Beschädigung oder eine
erhebliche Störung noch sehr wahrscheinlich ist.
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Die über die Feuerleitanlage zentral gesteuerte, im Verbund installierte
Munition eignet sich zur Abwehr von Tieffliegern, Hubschrauber, Drohnen, Marschflugkörper,
Seeskimmer. Auch leicht gepanzerte Fahrzeuge sind damit zu bekämpfen , wenn die
Wirkrichtung der Munition entsprechend festgelegt ist.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, projektilbildende Ladungen
mit Auslösemechanismus als abgeschlossene Baugruppe zur Sicherung gegen tieffliegende
Objekte zu erstellen. Diese Baugruppe ist wie eine Kiste auf die Eroberfläche zu
legen und zerstört über die divergierenden Bündel der gebildeten Projektile das
tieffliegende oder die tieffliegende Objekte. Aufgrund des divergierenden Bündels
der Projektile liegt eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit vor. Zum Schutz von Schiffen
und Hafenanlagen sind diese Baugruppen auf entsprechenden Schwimmkörpern zu montieren
und relativ fest über den Meeresboden zu verankern. Durch geeignete Verkettung dieser
Baugruppen untereinander ist der gegenseitige Abstand der Baugruppen voneinander
auch bei mittlerem Seegang zu wahren.
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Die Elektronik dient zur Sicherung und Initiierung des Systems.
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Im einfachsten Fall wird neben der Sprengladung ein oder mehrere optische
Sensoren mit Öffnungswinkel in Wirkrichtung des Hohlladungen montiert, der beim
Erfassen des infraroten Spektrums eines Flugkörpers selbständig die Ladung zündet.
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Sollte ein Vorhaltewinkel nötig sein, - d.h. eine Abweichung der Mittelachse
des Wirkungsbündels zur optischen Achse der Sensoren -, so wäre dieser leicht einzuhalten,
indem die Ladung durch einen Pfeil markiert und entsprechend im Gelände ausgelegt
wird. Da sich der Flugkörper immer auf das zu schützende Objekt zubewegen wird,
ist dessen Bewegungsrichtung ebenfalls festgelegt. Die Größe des Vorhaltewinkels
hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Im Interesse einer größeren Zuverlässigkeit
wäre ein Vorhaltewinkel "Null" anzustreben bei einer entsprechenden Öffnung des
Sensors. Hiermit würden auch noch abfliegende Flugkörper erfaßt.
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Außer den hier angesprochenen IR-Sensoren wäre noch jede andere Methode
zur Zielerfassung denkbar. So z.B. Schall, Radar, Bilderfassung und deren Kombinationen.
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Dieses System stellt eine einfache zu bedienende, zuverlässige und
nahezu wartungsfreie Möglichkeit zur Abwehr von tieffliegenden Objekten dar. Umgibt
man ein zu schützendes Objekt mit einem Mehrfachgürtel solcher Ladungen, können
nicht einmal eine Mehrzahl von Flugkörpern in Kiellinie diese Sperre überwinden.
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Eine Vielzahl solcher hier beschriebener Mehrfach-Projektilbildender
Ladungen werden um ein gegen Flugkörper zu sicherndes Objekt herum auf den Erdboden
gelegt und scharf gemacht. Beim Überfliegen zündet die Ladung durch einen oder mehrere
Sensoren und zerstört den Flugkörper mithilfe von Projektilen. Dieses Konzept läßt-sich
in einer Vielzahl von Varianten modifizieren.
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Man kann solche Ladungen als selbständig arbeitende Einheiten im Gelände
auslegen aber auch über eine Verkabelung an ein zentrales Radarsystem anschließen.
Naturgemäß muß oder kann noch eine Vielzahl von Sicherungen eingebaut werden wie
z.B. Freund-Feind-Kennung oder zentral gesteuerte Verriegelungen für das Überfliegen
eigener Flugzeuge.
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Ferner wäre ein Einsatz auf einer schwimmfähigen Plattform mit oder
ohne Eigenantrieb sowie auf einem Bodenfahrzeug mit oder ohne Eigenantrieb möglich.
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Die nicht verwendeten Ladungen können elektrisch von der Stromversorgung
- abgekoppelt und durch Ausschwenken der Zündübertragungsladung gesichert und zur
weiteren Verwendung oder Einlagerung ab- -transportiert werden.
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Eine einfache Sicherung und auch Entsicherung der Baugruppe ist, bspw.
für Lagerung und Transport dadurch zu erreichen, daß die Übertragungsladung in einem
bewegbaren Schieber, einem Kugelrotor oder einem Zylinder dezentral angeordnet ist.
Es genügt ein einfacher Stellmechanismus um die Übertragungsladung entweder manuell
oder motorisch in die jeweilige Stellung zu überführen.
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Beschädigungen der Übertragungsladung sind dabei nicht zu befürchten.
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So ist es zu gewährleisten, daß eine Vielzahl von Sicherungs- und
Entsicherungsvorgängen getätigt werden können, ohne daß die Funktion der Baugruppe
beeinträchtigt ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Munition im Querschnitt Fig. 2 die Wirkrichtung
der Munition nach Fig. 1 Fig. 3 den Wirkungsbereich der Munition nach Fig. 1, von
oben gesehen.
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Fig. 4,5 weitere Munitionen Fig. 6 die kardanische Lagerung der Munition
nach Fig. 1 Fig. 7 die pendelnde Aufhängung der Munition nach Fig. 1 Fig. 8 die
Sicherung einer Rollbahn mit der Munition nach Fig. 1 Fig. 9 die Sicherung eines
Shelters mit der Munition nach Fig. 1 Fig. 10 eine Munition mit Auftriebskörper
Fig. 11 die Sicherung eines Hafenbeckens mit der Munition nach Fig. 10.
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Nach Fig. 1 weist eine Munition 1 ein Gehäuse 2 mit daran strichpunktiert
gezeichneten, einstellbaren Stützen 3 auf.
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Projektilbildende Einlagen 5 sind wabenförmig an einem flächendeckenden
Gehäuseoberteil 6 vorgesehen und begrenzen zusammen mit einer Zwischenplatte einen
gegossenen Sprengstoffkörper 9. Der Sprengstoffkörper 9 weist einen zentralen Halsabschnitt
10 auf. Daran schließlich sich eine, an einem manuell betätigbaren Schieber 12 befestigte
Übertragungsladung 13 und ein fest im Gehäuse 2 angeordneter, elektrisch zündbarer
Detonator 15 an. Zur Entsicherung der Munition 1 wird der Schieber 12 in Pfeilrichtung
14 bewegt.
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Im Gehäuse 2 ist weiterhin ein optischer Sensor 18 und eine Steckereinheit
19 für die Signalverarbeitung bzw. Initiierung der Munition 1 vorgesehen. Ein Boden
des Gehäuses 2 ist mit 20 bezeichnet.
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Nach Fig. 2 ist die Munition 1 auf dem Erdboden 25 liegend angeordnet.
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Die Hauptwirkrichtung der Munition 1 ist durch einen Pfeil 26 vertikal
nach oben angegeben. Ein winkliger Wirkungsbereich der durch die Einlagen 5 und
dem Sprengstoff 9 bewirkten Projektile 27, ist mit 28 bezeichnet. Der optische Sensor
18 ist mit einem Vorhaltewinkel 29 im Gehäuse 2 angeordnet. Die Sehachse der optischen
Sensors 18 trägt die Ziff. 30.
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Pfeile 32 und 33 bezeichnen die Flughöhen von nicht gezeichneten,
abzuwehrenden Objekten in 50 m und in 100 m Höhe.
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Fliegt ein Objekt gemäß dem Pfeil 32 in 50 m Höhe über'die. Munition
i so löst der optische Sensor18 - bei entsprechender Sensierung -die Munition 1
aus. Die durch die Munition 1 gebildeten Projektile 27 wirken auf das nicht gezeichnete
Objekt und beschädigen es oder schießen es ab. Die selbe Sachlage liegt vor, wenn
ein nicht gezeichnetes Objekt in der Flughöhe von 100 m - gemäß dem Pfeil 33 - die
Munition 1 überfliegt.
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Nach Fig. 3 hat eine Munition 1 entsprechend einem Kreis 35 einen
Wirkungsbereich durch die Projektile 27 entsprechend einer Höhe von 50 m über dem
Erdboden 25.
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Der von dem optischen Sensor 18 erfaßte Bereich ist mit 36 bezeichnet.
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Ein Flugkörper 37 mit Flugrichtung 38 hat bereits über den optischen
Sensor 18 die Munition 1 ausgelöst. Dementsprechend wirkt auf den Flugkörper 37
ein divergierender Fächer bestehend aus Projektilen 27.
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Nach Fig. 4 sind in einem quadratischen Gehäuse 40 vier Sensoren 18,
ein Gehäuseoberteil 41 mit getrennt voneinander angeordneten Einlagen 42 in eckiger
Ausführung sowie eine Steckereinheit 19 angeordnet.
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Die Einlagen 42 erzeugen bei entsprechender Initiierung einer nicht
dargestellten Sprengladung ebenfalls einen Fächer bestehend aus sprengstoffgeformten
Projektilen.
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Nach Fig. 5 weist ein vieleckiges Gehäuse 45 das Gehäuseoberteil 41
mit den Einlagen 42 auf.
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Nach Fig. 6 ist die Munition 1 über eine bekannte kardanische Lagerung
- die über strich punktierte Linien 46 angedeutet ist - entsprechend der Pfeile
47, 48 schwenkbar.
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Nach Fig. 7 ist die Munition 1 über Seile 50 in einem Gestell 51 pendelnd
aufgehängt.
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Nach Fig. 8 ist das Ende einer Rollbahn 55 eines nichtgezeichneten
Flughafens durch die Munitionen 1 mit überschneidenden Wirkungsbereichen 28 gesichert.
Die Munitionen 1 sind über Steuerleitungen 56 mit einer nichtgezeichneten Feuerleitanlage
verbunden. Dadurch sind die Munitionen 1 entweder einzeln, reihenweis entsprechend
der Reihen 57, 58 oder zusammen bei Anflug von Objekten aktivierbar.
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Nach Fig. 9 ist ein.Shelter60 durch Munitionen 1 gesichert.
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Nach Fig. 10 ist die Munition 39 nach Fig. 4 mit einem Auftriebskörper
60 in Pontonform versehen. An der Unterseite des Pontons ist eine Öse 63 angebracht.
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Nach Fig. 11 sind die Auftriebskörper 60 an Hafenwänden 64, 65 über
ein Ankertau 66 und daran befestigte Seile 67 gesichert. Die Seile 67 sind mit den
Ösen 63 verbunden. Die Auftriebskörper 60 schwimmen an der Oberfläche des Wassers
70.