DE34313C - Desinfektion - Verfahren für Flüssigkeiten und poröse Körper mittelst salpetriger Säure - Google Patents

Desinfektion - Verfahren für Flüssigkeiten und poröse Körper mittelst salpetriger Säure

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DE34313C
DE34313C DENDAT34313D DE34313DA DE34313C DE 34313 C DE34313 C DE 34313C DE NDAT34313 D DENDAT34313 D DE NDAT34313D DE 34313D A DE34313D A DE 34313DA DE 34313 C DE34313 C DE 34313C
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Dr. G. LANGBEIN in Leipzig
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D1/00Detergent compositions based essentially on surface-active compounds; Use of these compounds as a detergent

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
I. Wirkungsweise dieses neuen Desinfections-Verfahrens.
Freie. salpetrige Säure, erzeugt durch Vermischen der Lösung eines salpetrigsauren Salzes mit verdünnter Schwefelsäure, wirkt energisch oxydirend auf die organischen Bestandtheile der Wässer etc. und tödtet in erster Linie die niederen Organismen ab unter Bildung von Stickoxydgas, welches, in Wasser etwas löslich, in Berührung mit atmosphärischem Sauerstoff sich zu Untersalpetersäure oxydirt; diese wirkt ebenfalls energisch oxydirend, wobei sich wieder Stickoxydgas bildet, so dafs also eine rasche Verbrennung der organischen Substanzen unter fortwährender Regeneration des desinficirenden Agens auf Kosten des Sauerstoffes der Luft stattfindet. Das bei der Zersetzung ■ des salpetrigsauren Natrons mit verdünnter Schwefelsäure sich bildende schwefelsaure Natron ist leicht löslich und ganz unschädlich.
II. Vorzüge dieses neuen Desinfections-
' Verfahrens.
Alle bis jetzt gebräuchlichen Desinfectionsmethoden, namentlich: die der Kanalwässer grofser Städte, gaben mehr oder weniger ungenügende Resultate, insbesondere aus folgenden Gründen:
Entweder werden Präcipitate gebildet, z. B. bei Anwendung von Chlorkalk, Eisen-, Zink-, Magnesia-, Alaunsalzen etc., welche sehr bald, lästige Verstopfungen der Kanäle hervorrufen, oder es werden die niederen Organismen nicht vollkommen zerstört, sondern dieselben erwachen wieder zu neuem Leben nach einer mehr oder weniger lang andauernden Erstarrung, oder die Wasser verlieren durch die angewendeten Reagentien vollkommen ihren Düngerwerth.
Im Gegensatz zu allen den genannten und änderen Uebelständen vereinigt die Desinfection mit einer Lösung von salpetrigsaurem Natron und einer sehr verdünnten Schwefelsäure folgende Vortheile in sich:
1. werden keinerlei Präcipitate gebildet,
2. ist die Abtödtung der niederen Organismen eine momentane und vollständige, und
3. wird der Stickstoff der organischen Substanzen in salpetersaure und ammoniakalische~ Verbindungen übergeführt, auf Kosten der immer sich regenerirenden Untersalpetersäure. Zu diesen addirt sich sämmtlicher - in Form salpetrigsauren Natrons eingeführter Stickstoff, so dafs also die Wässer nicht nur bereits desinficirt nach den Feldern kommen, sondern auch durch ihren hohen Stickstoffgehalt in direct assimilirbarer , Form als vorzugliches Düngmaterial Verwendung finden.
4. Ist infolge der regenerirenden Wirkung des desinficirenden Agens der Verbrauch desselben im Verhältnifs zu anderen ein weit geringerer, wie dies viele vergleichende Versuche zu wiederholten Malen ergeben haben. (So wurden z. B. zur Desinfection eines Cubikmeters stinkenden Wassers durchschnittlich 50 g Nitrit nebst der entsprechenden Schwefelsäure verbraucht.)
5. Ist vorauszusetzen, dafs durch die Einfachheit und Billigkeit dem in Rede stehenden Verfahren in Zukunft auch in kleinen Ortschaften Eingang verschafft werden wird, und mufs es durch eine derartige Verallgemeinerung

Claims (2)

dahin kommen, dafs die schrecklichen Epidemien, wie Cholera,, Typhus, Wechselfieber etc., nach und nach unmöglich gemacht werden, da gerade die Miasmen der Kanalwässer wesentlich zur Entwickelung jener verheerenden Krankheiten beitragen. III. Ausführung des neuen Desinfections-Verfahrens." In einem Behälter aus Holz befindet sich eine Lösung des salpetrigsauren Salzes, vorzugsweise salpetrigsauren Natrons in Wasser, während in einem zweiten Behälter aus Holz sich eine ganz verdünnte Schwefelsäure befindet. Wählt man die Concentration der Lösung des salpetrigsauren Natrons, derart, dafs auf je ido 1 Flüssigkeit 69 kg salpetrigsaufes Natron gelöst sind, und stellt man die verdünnte Schwefelsäure dadurch her, dafs man 5 kg concentrirtes Schwefelsäurehydrat in 1 000 1 Wasser giefst, so sind zur Herstellung der Desinfectionsflüssigkeit je ein Raumtheil der Lösung von salpetrigsaurem Natron mit 100 Raumtheilen verdünnter Schwefelsäure zu vermischen, welche sofort nach erfolgter Mischung der zu desinficirenden Flüssigkeit zuzusetzen sind. Es kann auch die Desinfection nach Herstellung der hierzu erforderlichen Menge salpetriger Säure selbstthätig dadurch stattfinden, dafs beide Flüssigkeiten aus Hähnen mit entsprechenden Querschnitten in ununterbrochenem Strahl in den Kanal, Senkgrube etc. laufen, woselbst nur für eine gleichmäfsige Mischung beider Lösungen und Vertheilung Sorge zu tragen ist. Je nach Erfordernifs kann man bei Kanälen eine solche Desinfectionsstation am Anfange oder auch mehrere in ihrem Lauf errichten. Pat ε nt-Ansprüche:
1. Verfahren zur Desinfection von Flüssigkeiten und porösen Körpern mittelst sal-. petriger Säure, welche dargestellt wird durch Vermischen der Lösung eines salpetrigsauren , Alkalisalzes oder salpetrigsauren Salzes der alkalischen Erden, vorzugsweise jedoch einer Lösung salpetrigsauren Natrons mit verdünnter Schwefelsäure, wobei die freigemachte salpetrige Säure, die in den zu desinficirenden Körpern enthaltenen Organismen sofort sicher abtödtet und die organischen Stoffe oxydirt.
2. Die Erzeugung vollständig desinficirter Abfallwässer, Kanalwässer etc. mit einem hohen Stickstoffgehalt in direct assimilirbarer Form als salpetersajires Ammoniak bezw. salpetersaures Natron, also hohem Düngerwerthe, und unter Vermeidung der-Bildung lästiger Präcipitate unter Benutzung des unter 1. bezeichneten Verfahrens.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0530906A1 (de) * 1991-08-29 1993-03-10 Coöperatieve Verkoop- en Productievereniging van Aardappelmeel en Derivaten 'AVEBE' B.A. Verfahren zum Aufbewahren und Lagerung von Flüssigkeiten welche biologisch abbaubare Verbindungen enthalten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0530906A1 (de) * 1991-08-29 1993-03-10 Coöperatieve Verkoop- en Productievereniging van Aardappelmeel en Derivaten 'AVEBE' B.A. Verfahren zum Aufbewahren und Lagerung von Flüssigkeiten welche biologisch abbaubare Verbindungen enthalten

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