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"Anordnung von Spritzen zum Einspritzen von Insulin"
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung von Spritzen zum Einspritzen
von Insulin, insbesondere zum Spritzen durch den Patienten selber. Zu diesem Zweck
wurden bisher sogenannte Wegwerfspritzen mit einer Gradeinteilung in ccm bzw. ml
und/oder internationalen Insulineinheiten (i.u.) verwendet, wobei das Insulin bis
zu einer jeweils vorgeschriebenen Gradeinteilung in die Spritze eingefüllt (aufgezogen)
werden mußte. Zuckerkranke Personen müssen zu bestimmten Tageszeiten jeweils eine
bestimmte Menge von Insulin sich spritzen oder gespritzt bekommen, wobei die zu
spritzende Menge je nach der Tageszeit zumeist unterschiedlich ist. In der Regel
spritzen sich die Patienten das Insulin selber ein.
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Denn das Durchführen dieser Insulineinspritzungen durch einen Arzt
oder eine Krankenschwester bei nicht klinisch aufgenommenen Patienten wäre viel
zu aufwendig und kompliziert, insbesondere auch unter Berücksichtigung des vorgenannten
Umstandes, daß diese Insulinspritzungen mehrmals am Tage und jeweils zu einer ganz
bestimmten Uhrzeit durchgeführt
werden müssen. Es hat sich nun in
der Praxis gezeigt, daß die sich selber spritzenden Patienten, insbesondere ältere
Personen, oft nicht in der Lage sind, die für den jeweiligen Zeitpunkt vom Arzt
vorgeschriebene Dosierung einzuhalten, d.h. genau die richtige Menge an Insulin
in die Spritze aufzuziehen. Zum Teil gründet sich dies auf Unachtsamkeit, zum Teil
aber auch auf Alterserscheinungen. So kommen z. B. ältere, sehbehinderte }'Personen
mit der auf den üblichen Insulinspritzen vorgesehenen Gradeinteilung nicht zurecht,
bzw. können diese nicht mehr genau erkennen. Wird aber eine von der ärztlichen Vorschrift
abweichende Menge Insulin gespritzt, so kann dies sehr erhebliche gesundheitliche
Beeinträchtigungen zur Folge haben, im Extremfall sogar zum Tode führen.
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Daß Fehler der vorgenannten Art unter Umständen auch im stets unter
Zeitdruck stehenden Krankenhausbetrieb vorkommen können, sei der Vollständigkeit
halber bemerkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung gemäß dem
eingangs genannten Oberbegriff des Anspruches 1 so auszugestalten, daß ein Fehlverhalten
bzw. Irrtümer bei dem Dosieren der zu spritzenden Insulinmenge nicht mehr vorkommen
können; zumindest auf ein weitaus geringeres Maß als bisher reduziert werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen, ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches
l, zunächst die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1. Hiermit ist der wesentliche
Vorteil gegeben, daß der Patient nicht mehr selber durch Ablesen einer Skala oder
dergleichen die in die Spritze
einzufüllende Insulinmenge bestimmt,
sondern daß sämtliche Spritzen einer bestimmten Gruppe die gleiche maximale Füllmenge
aufweisen. Der Patient weiß also, daß wenn er Spritzen dieser Gruppe maximal füllt,
daß dann genau die der Gruppe zugeordnete Menge an Insulin in der Spritze enthalten
ist. Versehen, Fehler oder Ungenauigkeiten, wie sie beim Aufziehen bzw. Füllen der
eingangs erläuterten bekannten Insulinspritzen vorkommen konnten, sind hiermit vermieden.
Es versteht sich, daß die Spritzen der jeweiligen Gruppen entsprechend der ihnen
jeweils zugeordneten maximalen Füllmenge gekennzeichnet sind. Der Patient muß also
nur noch diese ihm vom Arzt vorgeschriebene Kennzeichnung beachten, z. B.
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mit einer der Spritzen der einen Gruppe sich jeweils morgens spritzen
und mit einer der Spritzen der anderen Gruppe jeweils abends. Dann sind aber Verwechslungen
nahezu ausgeschlossen.
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Der Oberbegriff des Anspruches 2 bezieht sich auf die zurzeit gebräuchliche
Form solcher Spritzen, die in einfacher Weise und mit geringen Kosten aus Kunststoff
herstellbar sind und daher nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden können. Gemäß
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung lt. Kennzeichen des Anspruches 2 wird
die Oefinierung der maximalen Füllmenge durch einen Stopanschlag erreicht, der ein
einfaches und ebenfalls mit geringen Kosten herzustellendes und im Rohr anzubringendes
Bauteil ist.
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Mit den Merkmalen des Anspruches 3 werden die zur Verwendung Fmmenden
Spritzen und deren Bauteile weitgehend
standardisiert. Der einzige
bauliche Unterschied liegt in der verschiedenen Positionierung des Stopanschlages
im Rohrinnern.
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Mit den Merkmalen des Anspruches 4 werden dem Patienten in einem Behältnis
Spritzen mit derselben maximalen Füllmenge in die Hand gegeben. Damit weiß der Patient,
daß z. ß. das eine Behältnis seine Spritzen für den Morgen und das andere Behältnis
seine Spritzen für den Abend beinhaltet.
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Die Merkmale des Anspruches 5 erleichtern weiter die Handhabung. Der
Apotheker muß lediglich entsprechend der ärztlichen Anweisung auf dem Rezept am-Behältnis
die entsprechenden Haftstreifen oder dergleichen so abziehen, daß die zum Spritzen
inhalt gehörende Injektionszeit "morgens", oder"mittags" oder "abends" auf dem Behältnis
sichtbar als einzige Injektionszeit vorhanden ist. Damit ist auch insoweit Verwechslungsmöglichkeiten
seitens des Patienten die Grundlage entzogen.
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Die Merkmale des Anspruches 6 erleichtern die Rezeptierung und geben
in der letzten Alternative sogar beide in der Praxis gebräuchliche Einheiten, nämlich
"ccm" und an.
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Die Merkmale des Anspruches 7 stellen eine bevorzugte, aber nicht
ausschließliche Stufung in der Bemessung der maximalen Füllmengen der einzelnen
Gruppen dar.
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Da es bei dem hier hauptsächlich angesprochenen Personenkreis, nämlich
sich selber spritzenden älteren Patienten
oft vorkommt, daß diese
die Kanüle bzw. die Nadel durch die Hautfalte so hindurchstoßen, daß die Austrittsöffnung
der Kanüle an der anderen Seite der Hautfalte wieder heraustritt, ist eine Verkürzung
der Nadel- bzw. Kanülenlänge gemäß Anspruch 8 vorgesehen.
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In der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung sind
schematisch Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. In der Zeichnung zeigt:
Fig. l: In der Seitenansicht und zum Teil im Längsschnitt eine Spritze einer bestimmten
Gruppe, Fig. 2: in der Seitenansicht und zum Teil im Längsschnit eine Spritze einer
anderen Gruppe als in Fig. 1 dargestellt, Fig. 3: die Draufsicht auf ein Behältnis
nach der Erfindung, Fig. 4: die Draufsicht auf das Innere eines Behältnisses nach
der Erfindung.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils eine Spritze bestehend aus der Nadel,
bzw. Kanüle l und einem dazugehörigen Halter 2 sowie einem Rohr 3 mit Handhabe 4
und einem darin längsverschiebbaren Kolben 5 mit Kolbenstange 6 und Handhabe 7.
Die Teile 2, 3 sind aneinander befestigt. Der Kolben 5 ist in Richtung des Doppelpfeiles
8 innerhalb
des Rohres mit Hilfe der beiden Handhaben 4, 7 verschiebbar.
Er hat in bekannter Weise zum Rohrinnern einen solchen Paßsitz, daß mit seinem Bewegen
in Richtung zu dem der Kanüle 1 abgewandten Rohrende 9 er in den zwischen ihm und
dem Kanülenende befindlichen Raum 10 Insulin einzieht. Die Bewegung des Kolbens
5 zum Rohrende 9 hin wird durch einen Stopanschlag 11 begrenzt, der sich zwischen
dem Kolben 5 und dem o. g. Rohrende 9 befindet und je nach der gewünschten maximalen
Insulinmenge in der Längsrichtung der Spritze betrachtet an einer dementsprechenden
Stelle des Rohrinnern befestigt ist. So kann z. B. der Stopanschlag ll ein aus Kunststoff
bestehender Ring sein, der an der erforderlichen Stelle mit der Innenfläche 3' des
Rohres verklebt ist. Der Stopanschlag könnte auch ein nicht dargestellter Hohlzylinder
(zylindrische Hülse) sein, der die Kolbenstange 6 mit etwas Spiel u#mgibt. In der
Zeichnungsanordnung gemäß den Fig. 1 und 2 würde die linke Stirnfläche dieser Hülse
an der Stelle liegen, an der sich die linke Stirnfläche des gezeichneten Stopanschlages
ll, bzw.
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11' befindet, während die jeweils rechte Stirnseite des Hohlzylinders
an der zum Rohrinnern gelegenen Seitenfläche der Handhabe 4 (soweit sich diese innerhalb
des Rohres 3 befindet) anliegen würde. Eine solche zylindrische Hülse ist noch einfacher
zu montieren als der in der Zeichnung dargestellte Stopanschlag in Form eines Ringes.
Die zylindrische Hülse kann am Kolben 5, aber auch am Rohr 3, bzw.
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der genannten Innenfläche des Anschlages 4 befestigt sein.
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In jedem Fall wird die als Anlagefläche dienende (hier in der Zeichnung
links gelegene) Stirnseite des Stopanschlages so positioniert, daß beim Anliegen
des Kolbens 5 an dieser Seite d-es Stopanschlages
die sich aus
dem Kanüleninnern und dem Raum 10 ergebende maximale Füllmenge einen ganz bestimmten
Wert, z. B.
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l,O ml (= 40 i.u.) hat. Dabei ergibt sich der Inhalt des Raumes 10
aus dem Rohrinnendurchmesser d und der Länge dieses Raumes 10, die bei einer Positionierung
des Stopanschlages 11 gemäß Fig. 1 den Betrag 11 hat und bei einer Positionierung
des Stopanschlages ll gemäß Fig. 2 die Länge 12. Im vorliegenden Beispiel sei 12
halb so groß wie 1 so daß eine Spritze gemäß Fig. 2 gegenübereiner Spritze nach
Fig. 1 nur die halbe maximale Füllmenge hat, d.h. im vorgenannten Beispiel 0,5 ml
bzw. 20 i.u. Es stellen also Spritzen gemäß Fig. 1 eine Gruppe und Spritzen gemäß
Fig. 2 eine andere Gruppe im Sinne der Erfindung dar. Es versteht sich, daß nicht
nur zwei sondern auch mehrere Gruppen von Spritzen vorgesehen sein können, z. B.
beginnend mit einer Gruppe von Spritzen mit einer maximalen Füllmenge von 4 i.u.,
einer nächsten Gruppe mit Spritzen deren maximale Füllmenge 8 i.u. beträgt usw.
sich in Stufen von jeweils 4 i.u.
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steigernd bis zu einer Gruppe, deren Spritzen jeweils die größte vorkommende
Füllmenge haben.
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Aus Gründen der Rationalisierung bzw. Standardisierung empfiehlt es
sich Spritzen zu verwenden, bei denen zumindestens die Rohrdurchmesser außen und
innen gleich sind und bei denen bevorzugt auch die Gesamtlängen 1 der Rohre einander
gleich sind. Dies verringert nicht nur die Herstellungskosten für die Spritzen,
sondern erlaubt auch eine entsprechende Rationalisierung und Standardisierung der
nachstehend anhand der Fig. 3 und 4 zu erläuternden Behältnisse.
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Aus den genannten Gründen empfiehlt es sich, die effektive Länge a
der Nadel 1 mit Kanüle zu reduzieren, z. B.
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auf einen Wert bis zu 10 mm.
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Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf ein Behältnis 12, in dem Spritzen
einer Gruppe, d. h. Spritzen mit ein und derselben maximalen Füllmenge untergebracht
sind. Auf dem Behältnis wird nur eines der Worte "morgens", "mittags" und "abends"
durch Entfernen von abziehbaren Haftstreifen durch den Apotheker entsprechend der
ärztlichen Verordnung sichtbar gemacht, bzw. es verbleibt nur das entsprechende
Wort, daß dem jeweils anzugebenden Tagesabschnitt entspricht.
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In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
auf dem Behältnis aufgetragenen Worte "morgens", "mittags" und "abends" jeweils
durch einen abziehbaren Haftstreifen oder dergleichen 13, 14 und 15 abgedeckt Gemäß
der Zeichnung sind die Streifen 13, 15 noch aufgeklebt und aus diesem Grunde sind
die Aufschriften "morgens" und "abends" in Fig. 3 nur gestrichelt dargestellt, da
sie für den Beschauer nicht sichtbar sind. Der Streifen 14, dessen Konturen strichpunktiert
angedeutet sind, ist bereits abgezogen, so daß das Wort "mittags" für den Patienten
lesbar ist. Der Patient weiß also, daß hierin die Spritzen mit der maximalen Füllmenge
enthalten sind, die er für die mittagliche Spritzung zu verwenden hat. Außerdem
ist hiermit ein weiterer Rationalisierungsvorteil gegeben. Spritzen einer bestimmten
maximalen Füllmenge, z.B. von 20 i.u. können für den einen Patienten für die morgendliche
Spritzung zutreffen, für einen anderen Patienten für die mittagliche Spritzung und
schließlich für einen dritten Patienten für die abendliche Spritzung. Somit kann
ein und dasselbe Behältnis mit einer bestimmten Spritzengruppe lediglich durch
Abziehen
des zutreffenden Streifens (entsprechend der Rezeptur des Arztes) dem erforderlichen
Einsatzzweck eindeutig, d.h. verwechslungsfrei zugeführt werden Ferner ist es möglich
(diese Ausführungsform ist in der Zeichnung nicht dargestellt), drei Klebstreifen
mit der Aufschrift "morgens", "mittags" und "abends" auf dem Behältnis vorzusehen.
Der Apotheker zieht dann die beiden Klebestreifen ab, die nicht dem in der ärztlichen
Verordnung angegebenen Tagesabschnitt entsprechen, so daß in diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung nur der Klebestreifen mit der Aufschrift des zutreffenden Tagesabschnittes
auf dem Behältnis verbleibt.
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Fig. 4 zeigt das Innere eines solchen Behälters mit z.B zehn einander
gleichen Spritzen.
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