DE3428469C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/97—Rocket nozzles
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schubdüse für
Feststoff-Raketentriebwerke gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Schubdüsen, welche als hohles, in Triebswerkslängsrichtung gestrecktes
Ringgehäuse ausgebildet sind, sind bekannt. So zeigt die CH-PS 3 59 930
eine Schubdüse, deren Wandstruktur im Längsschnitt einem Dreieck ähnlich
ist, dessen kürzeste, vordere Seite den Übergang von maximalen
Brennkammerquerschnitt zum Düsenhalsquerschnitt bildet. In Verlängerung
der Triebwerkstruktur verläuft die längste, äußere Dreiecksseite
strömungsgünstig nach hinten zum Düsenaustritt. Die dritte Dreiecksseite
verbindet den Düsenhals mit dem Austrittsquerschnitt und bildet auf
diese Weise den divergenten Schubdüsenteil. Da diese dreieckige
Wandstruktur rotationssymmetrisch umläuft, bildet sie einen hohlen
Torus, in dessen Innenraum die Betätigungs- und Verriegelungsmechanik
der Strahlablenkungsvorrichtung untergebracht ist. Die Strahlablenkung
erfolgt mit vier in Längsrichtung verlaufenden Metallbändern, deren
abgewinkelte hintere Enden nach Bedarf in den Düsenstrahlquerschnitt
geschwenkt werden. Die Betätigung geschieht mechanisch oder pneumatisch
bei schräger Anströmung der radialen Leitwerksflächen. Die
Unterbringung der Strahlablenkungsvorrichtung hat zur Folge, daß die
Schubdüsen-Wandstruktur axial hinten und radial außen mehrfach
durchbrochen ist, was sich ungünstig auf die mechanische Festigkeit
auswirkt. Die Befestigung der Leitwerksflächen direkt an der
Schubdüsen-Außenwand bringt zusätzliche Belastungen mit sich. Ein
weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß durch die langgestreckte
Dreiecksform der Wandstruktur relativ viel Raum für die Unterbringung
des Feststoff-Treibsatzes verlorengeht.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine konstruktiv
einfache Schubdüse mit hoher Festigkeit, hoher thermischer Beständigkeit
und guter Konturtreue zu schaffen, welche zusätzlichen Raum für
Treibstoffmasse sich bringt.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten
Merkmale gelöst.
Die Besonderheit liegt in der - im Längsschnitt - etwa viereckigen
Wandstruktur, deren Vorderteil keilförmig in die Brennkammer ragt und
mit einem thermisch besonders widerstandsfähigen, massiven
Düsenhals-Ring versehen ist. Das von der Wandstruktur gebildete
Ringgehäuse ist als Einschubteil in die Triebwerksstruktur eingepaßt und
damit verbunden. Insgesamt ergibt sich so eine mechanisch und thermisch
besonders wiederstandsfähige und dennoch leichte und platzsparende
Bauweise.
Der gemäß der Erfindung gestaltete Schubdüsenkörper stellt einen in sich
steifen Kasten dar, der zusammen mit dem zylindrischen Triebwerksgehäuse
bzw. der Brennkammer einen in sich geschlossenen und verstärkten
Festigkeitsverband bildet und allen auf die Schubdüse einwirkenden
Belastungen in günstiger Weise standzuhalten vermag sowie eine optimale
Kräfteübertragung auf das Triebwerksgehäuse gewährleistet. So wird der
aus dem Brennkammerdruck resultierende, auf die Stirnfläche der
Schubdüse lastende Axialdruck aufgeteilt und im Bereich der
Schubdüsenbefestigung als Zug- und Druckkräfte auf das Triebwerksgehäuse
übertragen, und zwar einmal über die vordere, radial äußere Ringwand als
auf die hintere, radial äußere Ringwand einwirkende Schubkraft und zum
anderen über die hintere, radial innere Ringwand als auf die hintere,
radial äußere Ringwand einwirkende Zugkraft. Dabei wird der
Schubdüsenkörper durch den auf die Projektionsfläche des divergenten
Bereiches der Schubdüse lastenden axial Schubgegendruck zumindest zum
Teil in Längsrichtung entlastet.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der den Düsenhals
bildende massive Ring und die vordere, radial innere Ringwand des
Schubdüsenkörpers nur in radialer Richtung von innen her thermisch
belastet sind, und daß die vordere, radial äußere Ringwand, die mit
einer thermischen Schutzschicht versehen ist, den Düsenhalsbereich vor
zusätzlichen Wärmebelastungen schützt. Ferner ist der erfindungsgemäß
gestaltete Schubdüsenkörper durch seine steife Kastenbauweise, die dünne
Wandstärken erlaubt, insgesamt leichtgewichtig. Schließlich bringt die
erfindungsgemäße Formgebung des Schubdüsenkörpers festigkeitsmäßig noch
den Vorteil mit sich, daß die radial von innen her und die in axialer
Richtung von vorne her auf den hohlen Schubdüsenkörper einwirkenden
Druckkräfte sich gegenseitig in hohem Maße aufheben, insofern, als die
einen Druckkräfte den Körper zusammendrücken, während die anderen
Druckkräfte diesen aufzuweiten versuchen.
Eine weitere Möglichkeit zum Ausgleich von angreifenden Kräften bietet
die erfindungsgemäße Gestaltung der Schubdüse insofern, als durch
gezielte Dimensionierung der entsprechenden Bereiche des Ringgehäuses
die Beibehaltung der Kontur der Schubdüse erreicht werden kann, dadurch,
daß die aus den auf das Ringgehäuse lastenden Druckkräften
resultierenden Druckspannungen sich mit den Spannungen ausgleichen, die
durch die Dehnungen des Ringgehäuses infolge Erwärmung während des
Betriebes hervorgerufen werden. Dabei tritt das Phänomen auf, daß die in
den radial innenliegenden Ringwänden auftretenden Wärmedehnungen
versuchen, diese Ringwände zu strecken, wodurch der Ringkeil radial nach
auswärts gebogen werden würde, während die auf die vordere, radial
äußere Ringwand lastenden Druckkräfte diese radial nach innen zu drücken
versuchen, wobei sich beide Kräfte, die erstgenannten Wärmedehnungen und
die Druckbelastung, gegenseitig aufheben.
Die Unteransätze 2 bis 5 enthalten bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung.
Konstruktiv und mechanisch günstig ist die Herstellung des Ringgehäuses
aus zwei etwa gleich großen Bauteilen.
Zur Erhöhung des Widerstandsmomentes des vorderen Bereiches des
Schubdüsenkörpers wird vorgeschlagen, die vordere radial äußere
Ringwand nach vorne hin gewölbt auszubilden. Da dieser Bereich gegenüber
den angreifenden Druckkräften wie eine bogenförmige Staumauer wirkt, ist
es möglich, diese Ringwand mit geringerer Wandstärke auszubilden, so daß
hier zusätzlich Baugewicht gespart werden kann.
Die thermische Widerstandsfähigkeit läßt sich erhöhen, indem die
brennkammerseitige Ringwand und die den divergenten Schubdüsenteil
bildende Ringwand mit einer Wärmeisolierschicht versehen sind.
Eine Möglichkeit, einen Kräfteausgleich im Schubdüsenkörper
herbeizuführen oder zumindest die Wirksamkeit der auf diesem liegenden
Belastung zu vermindern, besteht nach einem weiteren Merkmale der
Erfindung darin, den Innenraum des Ringgehäuses unter Überdruck
(Gasdruck) zu setzen, der die äußere Drücke größtenteils kompensiert
und die durch die thermische Belastung hervorgerufene Verminderung der
Materialfestkeit ausgleicht.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Bereich der Schubdüse eines
Feststoffraketentriebwerks und die
Fig. 2 und 3 Varianten zu der Ausführung nach Fig. 1.
Das Triebwerks- bzw. Brennkammergehäuse 1 ist zylindrisch ausgebildet
und nimmt in seinem mittleren Bereich die Treibstoffladung 2, im
vorliegenden Fall ein Innenbrenner, auf. Innerhalb des hinteren Teiles
des Triebwerksgehäuses 1 ist die Schubdüse als eigenes Bauteil
eingesetzt. Dabei bildet der Schubdüsenkörper ein hohles, in
Triebwerkslängsrichtung sich erstreckendes Ringgehäuse 3, das im
Querschnitt ähnlich einem verschobenen Parallelogramm ausgeführt ist.
Dessen kürzere vordere, radial äußere Seite bzw. Ringwand 4 und dessen
kürzere, radial innere Seite bzw. Ringwand 5 ragen zusammen keilförmig
in die Brennkammer hinein, wobei die Ringwand 5 zur Anordnung eines die
Kontur des Düsenhalses bildenden Ringes 6 dient. Die längere hintere,
radial äußere Seite bzw. Ringwand 7 ist zylindrisch und an dem hier
ebenfalls zylindrischen Triebwerksgehäuses 1 lösbar oder unlösbar, im
vorliegenden Fall durch mehrere Reihen von Schrauben- oder
Nietverbindungen 8, befestigt. Die längere hintere, radial innere Seite
bzw. Ringwand 9 bildet den hinteren divergierenden Schubdüsenbereich.
Mit Hilfe der Schrauben- oder Nietverbindungen 8 werden gleichzeitig
Stabilisierungsflügel 10 befestigt, so daß ein überaus steifer
Festigkeitsverband entsteht.
Gemäß Fig. 2 ist das die Schubdüse bildende Ringgehäuse 3 ohne
Durchbrechungen ausgeführt und sein Innenraum 11 steht unter Überdruck,
wodurch den auf das Ringgehäuse 3 lastenden äußeren Druckkräften
entgegengewirkt wird bzw. letztere werden im wesentlichen kompensiert.
Die Verbindung des Ringgehäuses 3 und der Stabilisierungsflügel 10
erfolgt hier z. B. durch Schweißen.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die vordere, radial äußere Ringwand 14
konvex, also nach vorne hin gewölbt ausgebildet.
Die vorne keilförmige Gestaltung des Ringgehäuses 3 erlaubt eine
zusätzliche Unterbringung von Treibstoffmasse im Bereich 12 um diesen
Ringkeil 4,5 bzw. 14,5 herum.
Die vordere, radial äußere Ringwand 4 bzw. 14 sowie die hintere, radial
innere Ringwand 9 sind jeweils mit einer Wärmeisolationsschicht 13
versehen.
Claims (5)
1. Schubdüse für Feststoff-Raketentriebwerke, welche innerhalb der
Triebwerksstruktur angeordnet ist, welche als hohles, in
Triebswerkslängsrichtung gestrecktes Ringgehäuse ausgebildet ist, dessen
Wandstruktur im Längsschnitt ähnlich einem Vieleck ausgeführt ist, wobei
die radial inneren Wandabschnitte die konvergent-divergente
Schubdüsenkontur bilden, und wobei ein radial äußerer Wandabschnitt mit
der Triebwerksstruktur verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandstruktur des Ringgehäuses (3)
im Längsschnitt etwa ein schiefwinkeliges Viereck bildet, daß die beiden
vorderen Ringwände (4, 5) kürzer ausgeführt sind als die beiden hinteren
(7, 9), wobei die vordere, radial äußere Ringwand (4) und die vordere,
radial innere Ringwand (5) zusammen keilförmig in die Brennkammer
hineinragen, daß die innere Ringwand (5) zur Anordnung eines die Kontur
des Düsenhalses bildenden, thermisch widerstandsfähigen, massiven Ringes
(6) dient, und daß die hintere, radial äußere Ringwand (7) parallel zur
Triebwerksstruktur (1) verläuft, konzentrisch in diese eingepaßt und
lösbar oder unlösbar damit verbunden ist.
2. Schubdüse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ringgehäuse (3) aus zwei etwa
gleich großen Bauteilen zusammengesetzt ist, aus einem radial äußeren
Bauteil, das aus der vorderen, radial äußeren Ringwand (4) sowie aus der
hinteren, radial äußeren Ringwand (7) besteht, und aus einem radial
inneren Bauteil, das aus der vorderen radial inneren Ringwand (5) sowie
aus der hinteren, radial inneren Ringwand (9) besteht.
3. Schubdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die vordere, radial äußere Ringwand
(14) konvex gewölbt ausgebildet ist (Fig. 3).
4. Schubdüse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die vordere, radial äußere
Ringwand (4, 14 ) und die hintere, radial innere Ringwand (9) mit einer
Wärmeisolierschicht (13) versehen sind.
5. Schubdüse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (11) des
Ringgehäuses (3) unter Überdruck steht.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3251554A (en) * | 1962-01-29 | 1966-05-17 | Aerojet General Co | Rocket motor nozzle |
-
1984
- 1984-08-02 DE DE19843428469 patent/DE3428469A1/de active Granted
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