DE3422729C2 - Verfahren und Einrichtung zur hochgenauen Messung eines Fahrzeugkurses sowie einer rechtweisenden Peilung auf bewegtem Fahrzeug - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur hochgenauen Messung eines Fahrzeugkurses sowie einer rechtweisenden Peilung auf bewegtem FahrzeugInfo
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Abstract
Das Verfahren und die Einrichtung zur hochgenauen Messung eines Fahrzeugkurses sowie der rechtweisenden Peilung auf bewegtem Fahrzeug sieht einerseits zur Bestimmung des Fahrzeugkurses vor, die Daten von mehreren (z. B. drei) in ihrem stochastischen Fehlerverhalten unterschiedlichen, sich jedoch mindestens partiell kompensierenden Kreiselkompassen zu erfassen, um Einzelfehler zu ermitteln, die Daten einer arithmetischen Mittelwertbildung zuzuführen und eine Fahrtfehlerkorrektur vorzunehmen. Zur Ermittlung der Seitenpeilung des Objekts andererseits werden ein oder mehrere Peildiopter eingesetzt, deren Winkel zwischen ihrer optischen Achse und der Schiffslängsachse über einen Winkelencoder abgegriffen und zur Weiterverarbeitung an einen Kurs- und Peilrechner gegeben wird, wobei die Gültigkeit des Peilwerts von einem Beobachter durch Auslösen eines elektrischen Signals markiert wird. Fahrzeugkurs und Peilung werden dann in einem Kurs- und Peilrechner zur Ermittlung der rechtweisenden Peilung verknüpft.
Description
a) wenigstens drei Kreiselkompasse mit digitaler Kursangabe (ä) vorgesehen sind, mit Hilfe eines
digitalen Kurs- und Peilrechners die Ausgangssignale der Kreiselkompasse sequentiell miteinander
verglichen werden, bei Überschreiten einer vorgebbaren Mindestschwelle (f) der Differenz
der Ausgangssignale von jeweils zwei verglichenen Kreiselkompassen durch logische
Verknüpfung derjenige Kreiselkompaß ermittelt wird, der von den übrigen abweicht, sodann
eine arithmetische Mittelwertbildung aus den Daten der verbleibenden Kreiselkompasse vorgenommen
wird und unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Werts der geographischen Breite (φ) und der Fahrt (V) der Kurs (λ) um den
Fahrfehler korrigiert wird,
b) eine Mehrzahl von an unterschiedlichen Positionen
des Fahrzeugs (1) angeordneten Peildioptern (Pu P2, Pi) zu wahlweisen Seitenpeilung
(ß) des Objekts (5) vorgesehen sind, deren Nullinien auf eine bestimmte Fahrzeugachse
ausgerichtet sind und die eine Schalteinrichtung zur elektrischen Gültigkeitsmarkierung eines
momentanen abgelesenen Peilwerts aufweisen, daß eine der Anzahl der Peildiopter (Pu Pi, P])
entsprechende Anzahl von Winkelencodern (SDn SD2, SD3) zur Umsetzung des jewe'ls ermiitelten
Winkelwerts der Seitenpeilung {ß) in ein entsprechendes Digitr'signal vorhanden
sind und ein Multiplexer (3) die ausgangsseitigen Digitalwerte der Winkeiencoder (SDn SD2,
SD3) zyklisch abfragt und daß die am Ausgang des Multiplexers (3) anstehenden digitalisierten
und adressierten Peilwerte (ß) laufend vom digitalen Kurs- und Peilrechner (2) abgefragt werden,
der jeweils als gültig markierter Peilwert übernommen und mit dem korrigierten Kurs
zur Peilung (y) additiv verknüpft wird.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem digitalen Kurs- und Peilrechner
zusätzlich die Daten eines Magnetkompasses zugeführt sind, und daß der aus den Werten der Kreiselkompasse
ermittelte Mittelwert mit den Daten des Magnetkompasses verglichen wird, wobei bei einer
Abweichung über eine vorgebbare Mindestschwelle zur Kursbestimmung die Daten des Magnetkompasses
verwendet werden.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Peilwerte iß) durch Bezugnahme
auf einen vorgegebenen gemeinsamen fiktiven Aufstellortauf dem Fahrzeug korrigiert werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur hochgenauen Messung einer rechtweisenden
Peilung eines Objektes von einem bewegten Fahrzeug, insbesondere einem Schiff nach den Oberbegriffen der
Ansprüche 1 und 7.
Eine derartige Einrichtung ist aus Müller-KrauÖ,
»Handbuch für die Schiffsführung«, Bd. 1, 8. Auflage
(1983), bekannt. Dort ist ein Peilgerät auf einem Schiff angegeben, mit dessen Hilfe eine Winkelmessung von
Objekten vom Schiff aus erfolgen kann. Die Peilungen von der Peilsche'be, deren Nullinien genau parallel zur
Kiellinie liegen, werden dort mit Hilfe des anliegenden Kurses auf dem Kompaß übertragen.
Mit diesem bekannten Peilverfahren ist jedoch nur eine relativ ungenaue Peilung eines Objektes möglich.
Insbesondere durch ungeeignete Aufstellung, nicht zeitgleiche Messung von Peilwinkel und Fahrzeugkurs, rauhe
See oder ungenügende Ermittlung des Fahrzeugkurses kann die auf diese Weise gewonnene Peilung große
Fehler hervorrufen.
Beim Anpeilen eines Ziels auf See, beispielsweise einer Boje, mit Radarpeilung oder auch mit aktiver Funkpeilung
mit zwei Antennen an Bord des Schiffs und einer selbststrahlenden Boje wird eine Meßge.kiuigkeit
von 1 bis 2° erreicht. Für manche Anwendungszwecke ist eine höhere Genauigkeit wünschenswert, beispielsweise
beim Manövrieren großer Schiffskörper in engen Wasserstraßen oder bei seismischen Explorationsmessungen
zur genauen und reproduzierbaren Positionsbestimmung der einzelnen Geophoneinheiten eines am
Ende markierten, beispielsweise mit einer Boje versehenen seismischen Kabels (Streamer-Kabel). Bei der letztgenannten
dreidimensionalen Meßaufgabe wird in einem gitterartig zu vermessenden Meeresoberflächenbereich
unabhängig von den jeweiligen Wind- und Strömungsverhältnissen, denen das Schiff und das mehrere
Kilometer lange Streamer-Kabel unterliegt, eine reproduzierbare Genauigkeit bezüglich der einzelnen Meßpunkte
von beispielsweise ± 10 m gewünscht. Eine derart hohe Meßgenauigkeit verlangt für die rechtweisende
Peilung über zwei Winkelwerte einerseits eine extrem genaue oestimmung des Fahrzeugkurses (Schiffskurses) und andererseits eine sehr genaue Bestimmbarkeit
der Richtung des Objekts (beispielsweise der Boje) in bezug auf eine bestimmte Fahrzeugachse, beispielsweise
die Schifflängsachse. Für derartige Anforderungen ist die bekannte gattungsbildende Einrichtung unbrauchbar.
Zur Bestimmung des Fahrzeugkurses ist die Verwendung von Richtungssensoren auf Kreisel- oder Magnetkompaßbasis
bekannt. Bei Kreiselkompassen treten neben dem sog. Fahrtfehler, welcher rechnerisch kompensiert
werden kann, nach Fahrmanövern Übergangsfehlweisungen auf. die nur langsam abklingen, wenn das
Schiff wieder konstant geradeaus fährt. Weitere Fehler treten durch technisch bedingte Unvollkommenheiten
bei der mechanischen Realisierung auf, wie z. B.: Reibungsmomente der inneren Hochachsenlager, Zwangskräfte und Unsymmetrien im Koppelmechanismus, ungewollte
Gewichtsverschiebungen, gegenseitige Beeinflussung durch Luftwirbel der rotierenden Kreisel, Störungen
im Aufhänge- und Zentriermechanismus. Abweichung der Form der <Dämpfungsoberflächen vom
Kreisquerschnitt und Anregung von Nutationsschwingungen infolge von Schiffsvibrationen.
Die in der ersten Gruppe erwähnten.· Fahrmanöver können durch ein geeignetes Rechenprogramm größtenteils
eliminiert werden. Eine Möglichkeit der Positionsbestimmung eines Fahrzeugs unter Verwendung
eines Kreiselkompasses, bei dem durch Systemfehler bedingte Richtungsangaben rechnerisch korrigiert werden,
zeigt die DE-AS 22 11 063. Dieses Verfahren setzt aber voraus, daß das idealisierte Kreiselmodell, welches
dem Programm zugrunde liegt auch grundsätzlich erfüllt ist und daß zusätzlich keine Unvollkommenheiten
der zweiten Gruppe auftreten. Erfahrungsgemäß treten solche Fehler während des Betriebes sporadisch auf.
Ebenso ist das mit mechanischen Mitteln erzielte Kreiselmodell zeitabhängigen Änderungen unterworfen. Bei
den üblichen Installationen mit nur einem Kreiselsystem können daher während des Betriebes sowohl die sporadischen
als auch die sich langsam aufbauenden Fehler und Modellabweichungen nicht erkannt werden.
Bei Richtungssensoren auf Magnetkompaßbasis treten praktisch keine Übergangsfehlweisungen auf, jedoch
besitzen Magnetkompasse kursabhängige Aufstellfehler und Langzeitfehler.
Bekannte Peileinrichtungen verfügen als Nordreferenz
im allgemeinen über eingebaute Kompasse, die als Tochterkompasse ihre Daten von eine ' Mutterkompaß
erhalten. Damit ist die Peügenauigkeät itirch die Qualität
der Übertragungseinrichtungen mitbestimmt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur hochgenauen Messung
einer rechtweisenden Peilung eines Objekts von
einem bewegten Fahrzeug, insbesondere einem Schiff anzugeben, welche bei seismischen Messungen und bei
den auf einem Schiff vorherrschenden Bedingungen einsetzbar sind, sowie Fehler verhindern.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 und 7 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei der Erfindung werden der Schiffskurs und die Seitenpeilung zur Ermittlung der rechtweisenden Peilung
eines Peilobjekts (rechtweisend Nord) getrennt erfaßt. Während bei herkömmlicher Bestimmung des
Fahrzeugkurses beispielsweise mittels einr*s Kreiselkompasses
keine oder nur eine Aussage begrenzter Gültigkeit über die Zuverlässigkeit des Kompaßsystems
mögich ist, sieht die Erfindung zur Ermittlung des Kurses
vor, die Daten von mehreren, vorzugsweise von drei, hinsichtlich ihres stochastischen Fehlerverhaitens möglichst
kompensierend ausgesuchten Richtungssensoren auf Kreiselkompaßbasis sequentiell und paarweise, d. h.
jeder gegen jeden vergleichend zu untersuchen. Aus dem Ergebnis des Vergleichs und unter Beachtung einer
vorgebbaren Mindestschwelle wird dann über einen Kurs- und Peilrechner bestimmt, ob alle drei Richtungssensoren
in Ordnung sind. Streuen die Daten eines Richtungssensors zu einem gegebenen Augenblick über einen
bestimmten Toleranzbereich hinaus, in dem die Daten de· beiden übrigen Richtungssensoren liegen, so
wird der unzulässig streuende Richtungssensor bei der anschließend vorgenommenen arithmetischen Mittelwertbildung
nicht berücksichtigt. Bei de.· zusätzlichen Fahrtfehlerkorrek'ur mittels des Kurs- und Peilrechners
werden zur Ermittlung des richtigen Kurses zusätzlich die Geschwindigkeu des Fahrzeugs (Schiffs) sowie die
geographische Breite berücksichtigt. Eine Korrektur von Meßwerten durch Mittelwertbildung von unabhängig
voneinander gewonnenen Beobachtun^swerten ist z. B. aus »ABC Technik und Naturwissenschaft«,
Band 2, Verlag Harri Deutsch (1970), bekannt.
Durch den Einsatz eines redundanten Mehrfachkreiselsystems mit mindestens drei Kreiseleinheiten lassen
sich auf einfache Weise sporadisch auftretende Meßfehler einzelner Systeme erkennen und durch Abschaltung
oder Auswahl von geeigneten Wichtungsfaktoren eliminieren. Ebenfalls kann durch Mittelwertbildung über die
Meßwerte der redundanten Systeme die Meßgenauigkeit gesteigert werden. In Weiterführung dieser Technik
können die durch Fahrmanöver entstehenden Übergangsfehlweisungen durch Vergleich des arithmetischen
Mittelwertes mit den Daten eines zusätzlichen Richtungssensors auf Magnetkompaßbasis erkannt und
eliminiert werden. Damit ist ein solches System in der Lage, auch nach beliebigen Fahrmanövern noch exakt
berechnete aktuelle Kurse zu liefern. Durch Einbeziehung eines zusätzlichen Magnetkompasses als synergistisches
Referenzsystem können daher noch bessere Resultate erzielt werden.
Der andere Teil der Meßaiifgabe, nämlich die hochgenaue
rechtweisende Peilung des Objekts, wird mittels eines oder vorzugsweise mittels mehrerer Peildiopter
erreicht, die insbesondere bei eingeschränktem Sichtwinkeibereich zum Objekt an unier&ciiicduchcri Positionen
des Fahrzeugs montiert und jeweils mit einem Winkelencoder gekoppelt sind. Über ein drehbares Fernrohr
der Peildiopter mit Fadenkreuz und einen beispielsweise manuell zu betätigenden Signalschalter wird
auch bei bewegter See eine Peilgenauigkeit von 0,05° erreicht. Der Winkelwert kann sehr schnell während des
Durchlaufs eines Zielwinkels festgelegt und dann für längere Zeit gehalten werden.
Der Winkel zwischen optischer Achse eines Diopters und der Fahrzeuglängsachse wird vorzugsweise direkt
digital mit einem hochpräzisen Winkelencoder erfaßt. Wenn insbesondere aus räumlichen Gründen der Einbau
eines digitalen Encoders in die Dioptergehäuse nicht möglich ist, kann auch ein räumlich kleinerer analoger
Synchrogeber (Drei- oder Zweiphasen-Synchro) bzw. Resolver im Diopter verwendet werden und die
Umwandlung in Digitalwerte erfolgt dann mit einem
Aus dem Firmenprospekt »Elta 2« der Fa. Zeiss, Oberkochen, 1981, ist zwar eine digitale Winkelmeßeinrichtung
bekannt, bei der der Winkel durch ein Koinzidenzmikrometer bestimmt wird. Diese Art der Winkelmessung
ist jedoch nicht für Bewegtmessungen vorgesehen, sondern bezieht sich auf stationäre geodätische
Punkte, bei deren Vermessung keinerlei Probleme hinsichtlich Erschütterungen, bewegtem Meßstandort oder
bewegtem Objekt auftreten. Eine Übertragung dieses Meßprinzips auf die Winkelmessung an Bord eines
Schiffes ist daher nicht möglich.
Vorzugsweise werden sämtliche Kurs- und Peildaten im Kurs- und Peilrechner auf eine gemeinsame Schiffslängsachse bzw. einem gemeinsamen fiktiven Aufstellort
bezogen.
Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind die folgenden:
— Zu jedem Zeitpunkt wird die Zuverlässigkeit des gesamten Meßsystems gemeldet, da stets eine Aussage
über den Ausfall oder nichttoleranzgemäßes Verhalten eines Richtungssensors möglich ist
— Durch die gezielte Auswahl der Richtungssensoren (z. B. Kreiselkompasse) ist bei der Mittelwertbildung
eine Fehlerkompensation möglich.
— Durch die Einzelauswertung aller drei Kursanzeigen können Kursfehler erkannt werden.
— Durch Muliiplexabtastung der Werte der Peüdiopter
mit kurzer Zykluszeit können die Einflüsse der Schiffsdrehung durch eine Echtzeitdatenverarbeitung
weitgehend ausgeschaltet werden.
— Durch unmittelbare digitale Winkelcodierung ergibt sich kein analog/digitaler Umwandlungsfehler.
Die Erfindung eignet sich vorzugsweise zur relativen Positionsbestimmung eines Objekts in Verbindung mit
einem genauen Entfernungsmesser, z.B. einem HF- oder Laser-Entfernungsmesser.
Bei der bereits angesprochenen Anwendung auf Explorationsschiffen kann die Position der Endboje bei
gekannter Länge und stückweise bekannter Richtung des Streamer-Kabels mit bisher nicht gekannter Genauigkeit
bestimmt werden.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Skizze zur Verdeutlichung des der Erfindung zugrunde liegenden Meßproblems und
Fig.2 die Blockschaltbildanordnung einer erfindüngsgcuiaßEn
Einrichtung züt hochgenatisn Messung
einer rechtweisenden Peilung.
F i g. 1 läßt die Umrisse eines Schiffs 1 mit Längsachse 4 erkennen. Bezogen auf einen Punkt (beispielsweise auf
der Kommandobrücke) ist mit et der (fahrtfehlerberichtigte)
Kurs (rechtweisend Nord) und mit/?die Seitenpeilung zu einem Objekt 5 bezeichnet. Der sich aus λ und/"
summierende Winkel γ wird als rechtweisende Peilung bezeichnet.
Die Ge jmtanordnung des Kursbestimmungs- und Peilsystems zeigt die Fig.2. Darin sind mit Gi, Gi und
Gi drei hinsichtlich ihres stochastischen Fehlerverhaltens
sich gegenseitig möglichst kompensierende Kreiselkompasse, mit 2 ein Kurs- und Feilrechner, mit 3 ein
Multiplexer und mit P\, Pi und Pz drei Peildiopter mit
nachgeschalteten Synchro-Digitalwandlern SDi, SDi
und SDi bezeichnet. Vorzugsweise erfolgt die Winkelmessung
jedoch mit Hilfe eines im Peildioptergehäuse integrierten digitalen Winkelencoders. Die Kreiselkompasse
Gi, Gi und G3 liefern über mit ausgezogener Linienführung
gezeichnete Leitungen den jeweils ermittelten Kurs als Digitaisignal (beispielsweise 13 Bit-Signal)
an den Kurs- und Peilrechner Z Eine jeweils gestrichelte Leitungsverbindung wird als Status-Leitung
bezeichnet; über sie wird dem Kurs- und Peilrechner 2 mitgeteilt, ob der jeweilige Kreiselkompaß eine Fehlanzeige
liefert. Es ist weiterhin ein Magnetkompaß Gi,
vorhanden, dessen Daten ebenfalls dem Kurs- und Peilrechner 2 zugeführt werden.
Der Kurs- und Peilrechner 2 vergleicht zunächst unter Beachtung einer vorgebbaren Schwelle ε die digitalisierten
Kurswerte der einzelnen Kreiselkompasse Gi, G2 bzw. Gj gegeneinander, d. h. jeder gegen jeden, und
überprüft so die Zuverlässigkeit der einzelnen Kurswerte. Durch diese Differenzwertbildung ist mit ausreichender
Sicherheit eine Erkennung von Kursfehlanzeigen möglich. Im Normalfall werden die Kursanzeigen aller
drei Kreiselkompasse innerhalb eines relativ eng vorgegebenen Toleranzfeldes liegen, so daß bei der anschließenden
Mittelwertbildung auch alle drei Kursanzeigen berücksichtigt werden können. Wird bei der vorausgehenden
Vergleichsmessung ermittelt, daß die Kursanzeige eines Kreiselkompasses zu stark von den beiden
übrigen abweicht, so wird einerseits bezüglich dieses Kreiselkompasses eine Kursfehlanzeigemeldung gegeben
und andererseits wird die Kursanzeige dieser Kreiselkompasse
bei der anschließenden Mittelwertbildung nicht berücksichtigt Bei einer plötzlichen Kursänderung
weisen jedoch Kreiselkompasse systembedingte Übergangsfehlweisungen auf. Diese können zwar rech-
nerisch zum größten Teil kompensiert werden, es verbleiben jedoch Restfehler, da ein rechnerisches Kompensationssystem
zum Teil auf idealisierten und vereinfachten Annahmenberuht.
Zur weiteren Verringerung dieser Restfehlcr werden
die Mittelwertangaben der Kreiselkompasse vorteilhaft mit den Daten eines Magnetkompasses verglichen. Dieser
wejjps nahezu keine systembedingten Übergangsfehlweisu'iigen
auf und hat daher eine gute Kurzzeitgenauigkeit. Diese kann noch erhöht werden, wenn unter
Zuhilfenahme der besseren Langzeitwerte dkv Kreiselkompasse
die Daten des Magnetkompasses für jeden Winkelwert mit Korrekturwerten verbessert werden.
Bei Abweichungen der Daten des Magnetkompasses von den Daten der Kreiselkompasse nach plötzlichen
Kursänderungen werden daher bei Überschreiten einer Entscheidungsschwelle kurzzeitig nur die Daten des
Magnetkompasses verwendet, bis die Differenz der Daten wieder unterhalb der EmscheidungsschweHe liegt.
Dem Kurs- und Peilrechner 2 werden außerdem die geographische Breite φ ζ. Β. von einem Navigationsrechner
oder auch als manuell einstellbarer Vorgabewert sowie die Geschwindigkeit V des Fahrzeugs (des
Schiffs), z. B. aus einem Fahrtrechner, einer Fahrtmeßanlage oder ebenfalls durch manuelle Eingabe, mitgeteilt,
um eine Fahrfehlerkorrektur zu ermöglichen. Aus diesen Vorgabewerten berechnet der Kurs- und Peilrechner
der fahrtfehlerberichtigten Kurs α und liefert als Ausgänge beispielsweise die drei unkorrigierten
Kurse der Kreiselkompasse, den gemittelten, um den Fahrtf-.iler berichtigten Kurs α sowie gegebenenfalls
ein Statuswort (z. B. 6 Bit), das angibt, ob und gegebenenfalls welcher Kreiselkompaß momentan außerhalb
der Toleranzschwelle ε liegt bzw. defekt ist. Der Kursund Peilrechner kann außerdem mit einem Digital-Synchro-Wandler
ausgerüstet sein, an dessen Ausgang der gemittelte, ebenfalls um den Fahrtfehler berichtigte
Kurs für ein Steuertochtergerät zur Verfügung steht.
Die drei Peildiopter P\, P2 und Pj sind an unterschiedlichen
Positionen des Schiffs so angeordnet, daß bei eingeschränktem Sichtwinkelbereich sowie in jeder Position
und Lage des Schiffs das Objekt jederzeit von wenigstens einem Peilwertgeber aus angepeilt werden
kann. Die Peildiopter Pu Pi und P] bestehen in bekannter
Weise im wesentlichen aus einem Fernrohr mit Fadenkreuz und weisen jeweils einen manuell zu betätigenden
Signalschalter auf, über den durch den Beobachter augenblicklich ein Statussignal erzeugbar ist, das die
Gültigkeit eines momentan ermittelten Peilwerts signalisiert. Die Peildiopter können zur Stabilisierung der Beobachtungsmöglichkeit
bei Seegang zusätzlich kardanisch gelagert sein. Die Anzeigewerte der Peildiopter
Pu Pz und Pz gelangen auf jeweils zugeordnete Synchro-Digitalwandler
5Di, SD2 und SD3 oder vorzugsweise unmittelbar
auf digitale Winkelencoder, die den digitalisierten jeweiligen Peilwert an den nachgeschalteten
Multiplexer 3 weitergeben. Der Multiplexer 3 schaltet in zyklischer Folge die drei Peilwerte nacheinander auf
den Kurs- und Peilrechner 2, beispielsweise in Form eines 16-Bit-Signals, von dem jeweils 13 Bit den Wert
der Seitenpeilung/1,/2 bzw./?3, zwei Bit eine Adresse
zur Identifizierung des jeweiligen Peüdiopters und das letzte Bit den Zustand am jeweiligen Peildiopter angeben,
wobei mit Zustand die Aussage darüber gemeint ist, ob der Signalschalter am Peildiopter durch den Beobachter
gesetzt oder gelöscht ist, so daß dem Kursund Peilrechner 2 mitgeteilt wird, ob ein über den Multiplexer
gerade anstehender Peilwert zur Auswertung herangezogen werden soll oder nicht. Die Zykluszeit
der Multiplexabtastung aller Peiler ist vorteilhafterweise so gewählt (z. B. 10 ms), daß bis zu einem bestimmten
Grenzwert die Schiffsdrehrate ohne Einfluß auf die Auflösungsgenauigkeit der Peilung bleibt.
Bei der Erfindung erfolgt die Zusammenfassung der Kursreferenz und der Peilwerte erst im Kurs- und Peilrechner.
Dadurch können Übertragungsfehler vermieden werden, die bei Bezugnahme einer Peilung auf einen
in den Peildiopter eingebauten Tochterkompaß zwischen Mutter- und Tochterkompaß auftreten können.
Vorzugsweise erfolgt im Kurs- und Peilrechner eine Bezugnahme der Aufsteilorte der Peildiopter auf einen
gemeinsamen fiktiven Bezugspunkt, z. B. die Brücke des Schiffes.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur hochgenauen Messung einer rechiweisenden Peilung eines Objekts von einem
bewegten Fahrzeug, insbesondere einem Schiff, durch getrennte Messung von rechtweisendem
Fahrzeugkurs und Seitenpeilung des Objekts, bei dem der Fahrzeugkurs unter Verwendung von Richtungssensoren
ermittelt wird und die Seitenpeilurg des Objekts mittels eines auf einer Peilschiebe gelagerten
optischen Peildiopters erfolgt, gekennzeichnet durch die Kombination folgender
Merkmale:
15
a) Die Erfassung des rechtweisenden Fahrzeugkurses erfolgt durch arithmetische Mittelwertbildung
der Werte von mindestens drei Richtungssensoren auf Kreiselkompaßbasis und anschließt
rider Korrektur um den Fahrtfehler.
b) Der Winke! zwischen der optischen Achse des
Peildiopters und der der Fahrzeuglängsachse entsprechenden Nullinie der Peilscheibe wird
über einen Winkelencoder abgegriffen, bei dem die Gültigkeit des Peüwertes vom Beobachter
durch Auslösen eines elektrischen Signals markiert wird.
c) Die Werte der markierten Seitenpeilung und des rechtweisenden Fahi^eugkurses werden einer
rechnerischen Verknüpfung zur Ermittlung der recbrweisenden Peilung des Objektes zugeführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Ausgangswerte dreier Richtungssensoren sequentiell miteinander verglichen werden;
b) beim Überschreiten einer vorgegebenen Mindestschwelle der Differenz der Ausgangssignale
von jeweils zwei verglichenen Richtungssensoren durch logische Verknüpfung derjenige Sensor
ermittelt wird, der von den übrigen abweicht,
c) für die Mittelwertbildung nur die Daten der verbleibenden Sensoren herangezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ergebnis der Mittelwertbildung
zusätzlich mit den Daten eines Richtungssensors auf Magnetkompaßbasis verglichen wird, und
daß bei einer über eine vorgegebene Schwelle hinausgehenden Abweichung zwischen dem errechneten
Mittelwert und den Daten des Richtungssensors auf Magnetkompaßbasis dessen Daten in die Kursberechnung
einbezogen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Mehrzahl von Peildioptern
an unterschiedlichen Positionen des Fahrzeugs und Multiplexauswertung der Ausgangssignale der
■''■} 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelencoder unmittelbar ein digitales Signal abgibt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Winkelencoder ein Synchro oder Resolver verwendet ist, dessen Ausgangssignal
zur Weiterverarbeitung digitalisiert wird.
7. Einrichtung zur hochgenauen Messung einer rechtweisenden Peilung eines Objekts von einem
bewegten Fahrzeug, insbesondere einem Schiff, dessen rechtweisender Kurs, der von Richtungssensoren
abgeleitet ist dem Winkelwert einer von einem auf einer Peilscheibe gelagerten optischen Peildiopter
gewonnenen Seitenpeilung additiv überlagert wird zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843422729 DE3422729C2 (de) | 1984-06-19 | 1984-06-19 | Verfahren und Einrichtung zur hochgenauen Messung eines Fahrzeugkurses sowie einer rechtweisenden Peilung auf bewegtem Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843422729 DE3422729C2 (de) | 1984-06-19 | 1984-06-19 | Verfahren und Einrichtung zur hochgenauen Messung eines Fahrzeugkurses sowie einer rechtweisenden Peilung auf bewegtem Fahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3422729A1 DE3422729A1 (de) | 1985-12-19 |
DE3422729C2 true DE3422729C2 (de) | 1986-07-10 |
Family
ID=6238717
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843422729 Expired DE3422729C2 (de) | 1984-06-19 | 1984-06-19 | Verfahren und Einrichtung zur hochgenauen Messung eines Fahrzeugkurses sowie einer rechtweisenden Peilung auf bewegtem Fahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3422729C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19856621A1 (de) * | 1998-12-08 | 2000-06-15 | Rohde & Schwarz | Verfahren zum Bestimmen des Standortes eines Senders mit Hilfe mehrerer Funkpeiler |
-
1984
- 1984-06-19 DE DE19843422729 patent/DE3422729C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19856621A1 (de) * | 1998-12-08 | 2000-06-15 | Rohde & Schwarz | Verfahren zum Bestimmen des Standortes eines Senders mit Hilfe mehrerer Funkpeiler |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3422729A1 (de) | 1985-12-19 |
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