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Verfahren zum Befreien von Korund-Schleifkörpern von
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Schleifstaub Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befreien von
Korund-Schleifkörpern von Schleifstaub, insbesondere Metallstaub.
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Bei der Bearbeitung von Werkstücken, insbesondere metallischen Werkstücken,
werden vielfach Korund-Schleifkörper verwendet, die z. B. in Form von auf einem
Aufspanndorn befestigten Körper aus Korund in der Borm eines Kegels oder auch als
Schleifbändwbekannt sind. Bei derartigen Schleifkörpern tritt das Problem auf, daß
diese nach einer gewissen Bearbeitungszeit sich mit Schleifstaub, der von dem zu
bearbeitenden Werkstück abgeschliffen wird, zusetzen.
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Dies ist so zu verstehen, daß die Oberfläche des Schleifkörpers eine
Körnigkeit besitzt, die eine unregelmäßig geformte Oberfläche mit Vertiefungen und
Kavernen ergibt, in die sich der Schleifstaub des zu bearbeitenden Werkstückes hineinsetzt.
Dieses Zusetzen von Schleifstaub führt dazu, daß der Schleifkörper seine Anfangsschärfe
verliert und für gleichen Abschliff von dem Werkstück ein erhöhter Druck erforderlich
ist. Dieser erhöhte Druck führt aber andererseits dazu, daß auf das Werkstück eine
erhöhte Wärmebelastung einwirkt, die in vielen Fällen nicht zulässig ist. Daher
führen zugesetzte Schleifkörper zu einer Verlängerung der Bearbeitungsdauer, oder
sie werden nach einer relativ kurzen Standzeit ersetzt.
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Im Stand der Technik werden verschiedene Verfahren zur Befreiung der
Oberfläche eines Schleifkörpers von Schleifstaub angewendet. Insbesondere ist ein
mechanisches Entfernen des Schleifstaubes mit Bürsten oder ähnlichen Hilfsmitteln
bekannt. Dies kann jedoch dazu führen, daß der Schleifkörper leicht beschädigt werden
kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Befreien von Korund-Schleifkörpern von Schleifstaub, insbesondere Metallstaub, anzugeben,
das ohne mechanische Hilfsmittel auskommt, einfach und kostengünstig auszuführen
ist und die Standzeit eines Schleifkörpers beträchtlich erhöht.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung ermöglicht in einfacher Weise das Entfernen von Schleifstaub,
ohne daß mechanische Hilfsmittel zu verwenden sind. Die zur Anwendung kommende plastische
Masse führt dazu, daß der Schleifstaub in den Öffnungen und
Kavernen
der Oberfläche des Schleifkörpers aufgeschwemmt wird und sich löst, so daß er z.
B. bei schneller Drehung des Schleifkörpers von der Oberfläche abfliegt. Die Erfindung
eignet sich insbesondere zur Verwendung im Dentalbereich, in dem Schleifkörper sehr
kleinen Durchmessers verwendet werden. Wegen deren Kleinheit ist ihre Standzeit
naturgemäß gering, so daß sehr stark darauf geachtet werden muß, daß ihre Schärfe
erhalten bleibt und der Abrieb gering ist.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen.
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In der folgenden Beschreibung sind vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt. Die zugehörigen Figuren zeigen in Fig. 1 einen Schleifkörper
in Form eines Kegels, Sig. 2 einen Ausschnitt aus der Oberfläche eines Schleifkörpers,
Fig. 3 eine weiter vergrößerte Ansicht der Oberfläche eines Schleifkörpers.
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In Fig. 1 ist ein Schleifkörper 1 dargestellt, der in diesem Beispiel
die Form eines Kegels aufweist. Dieser Schleifkörper besteht aus Korund, entweder
in gesinterter Form oder mit Bindemitteln, die die einzelnen Schleifkörner festhalten.
Das Material Korund besitzt eine extrem hohe Härte und ist daher insbesondere zum
Schleifen von Metallen, insbesondere Schwermetallen, Leichtmetallen, Stahl und Nichteisenmetallen
geeignet. Der Schleifkörper selbst befindet sich auf einem Aufspanndorn 2. Diese
Form von Schleifkörpern findet sowohl in der Maschinenbearbeitung, als auch in der
Feinmetallbearbeitung, insbesondere der Dentaltechnik, Verwendung. Bei der Bearbeitung
von Werkstücken mit derartigen Schleifkörpern unterliegen diese einem gewissen Abrieb,
insbesondere reißen einzelne Schleifkörner aus der Oberfläche heraus. Der von dem
Werkstück abgeschliffene
Schleifstaub kann sich jedoch auch in
die Öffnungen, die auf der Oberfläche z. B. kavernenartig ausgebildet sind, hineinsetzen,
so daß die wirksame Schleiffläche des chleifkörpers verringert wird. Tiefer gelegene
Schleifkörner können daher keinen Beitrag mehr zum Schleifen liefern, so daß für
die gleiche Schleifleistung ein erhöhter Anpreßdruck erforderlich ist.
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Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Oberfläche eines Schleifkörpers
nach Fig. 1. Es ist zu sehen, daß die einzelnen Schleifkörner unregelmäßig aneinandergepackt
sind, wobei die Schleifwirkung durch die am weitesten außen liegenden Schleifkörner
verursacht wird.
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Fig. 3 zeigt einen noch weiter vergrößerten Ausschnitt der Oberfläche
eines Schleifkörpers. Die Öffnungen und Kavernen haben sich bei der Darstellung
nach Fig. 3 bereits mit Schleifstaub 4 soweit zugesetzt, daß nur noch die äußeren
Schleifkörner 3 und 5 einen Beitrag zum Schleifen liefern können. Hingegen liegen
die Schleifkörner 6-9 bereits innerhalb der durch Schleifstaub zugesetzten Oberfläche.
Diese Schleifkörner können daher keinen Beitrag mehr zum Schleifen liefern.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, die Oberfläche des Schleifkörpers
von dem Schleifstaub 4 zu befreien. Der chleifkörper 1 wird dazu mit seiner Oberfläche
in Berührung mit einer plastischen Masse gebracht, die die Eigenschaft hat, daß
sie in flüssigem Zustand zwischen Schleifstaub und Schleifkörner in die Oberfläche
des Schleifkörpers eindringt und durch Aufschlämmen des Schleifstaubes dessen Lösen
von den Schleifkörnern verursacht. Die geschmolzene Masse dringt zwischen Schleifstaub
und Schleifkörner in die Oberfläche ein und lockert damit das Gefüge zwischen Schleifkörner
und Schleifstaub auf. Bei einer anschließenden schnellen Drehung des Schleifkörpers
kann sich daher der Schleifstaub 4 von den
Schleifkörnern lösen
und fliegt von der Oberfläche ab.
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Damit liegen auch die tieferliegenden chlifkörnr wieder frei nach
außen vor und können so zum Schleifen beitragen. Der Schleifkörper weist damit die
ursprüngliche Schärfe wieder auf.
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Es hat sich gezeigt, daß insbesondere Stearin geeignet ist, zwischen
Schleifstaub und Schleifkörner einzudringen. Es wird daher erfindungsgemäß eine
plastische Masse verwendet, die überwiegend Stearin enthält, insbesondere ist es
auch möglich, eine völlig aus Stearin bestehende Masse zu verwenden. Damit das Stearin
zwischen Schleifstaub und Schleifkörner eindringen kann, ist es erforderlich, das
Stearin in geschmolzenem Zustand in die Oberfläche des Schleifkörpers eindringen
zu lassen.
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Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß der noch von der Arbeit erhitzte
Schleifkörper in Berührung mit einem Stearinblock gebracht wird, wodurch an der
Berührungsstelle das Stearin schmilzt und in die Oberfläche des Schleifkörpers eindringt.
Es ist aber auch möglich, das Stearin vorzuheizen, so daß auch ein an sich kühler
Schleifkörper das Stearin aufnehmen kann. In einer Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann das Stearin auch unmittelbar während der Arbeit dem Schleifkörper
zugeführt werden, insbesondere in Form von Stäben, die kontinuierlich oder in gewissen
zeitlichen Abständen an den Schleifkörper herangeführt werden.
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Bei der Verwendung von Schleifkörpern in der Dental-Medizin unterliegen
diese einem besonderen Abrieb, insbesondere wegen ihrer Größe und der Härte der
in diesem Bereich zu schleifenden Metalle. Die Schleifkörpcr sind daher hier besonders
schnell von Schleifstaub zugesetzt.
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In der Praxis führt dies dazu, daß die Bearbeitung solange unter erhöhtem
Druck fortgesetzt wird, bis nahezu überhaupt kein Schleifen mehr möglich ist. Die
dabei entstehende
Reibungswärme kann einerseits den Schleifkörper
zerstören, andererseits werden die Härteeigenschaften des zu schleifenden Metalls
leicht unzulässig verändert.
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Daher ist es in diesem Bereich von besonderer Bedeutung, einen Schleifkörper
mit hoher Schärfe zu verwenden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine beträchtliche Erhöhung
der Standzeit, da jeweils die volle Oberfläche des Schleifkörpers zum Schleifen
zur Verfügung steht und nach Zusetzen von Schleifstaub dieser relativ leicht wieder
entfernt werden kann.
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Es hat sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere
beim Schleifen von Gußstücken mit Vorteil eingesetzt werden kann. Im Dentalbereich
kommt das erfindungsgemäße Verfahren vor allem beim Schleifen von Kobalt-Chrom-lwIolubdän-Legierungen
zum Einsatz. Es wurde ermittelt, daß der Nutzungsgrad der Schleif körper, die mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt sin#d, um 30 - 40 jo über dem Nutzungswert
von Schleifkörpern liegt, die ohne das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt wurden.
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Verwendete Bezugsziffern: 1 Schleifkörper 2 Aufspanndorn 3,5 freiliegende
Schleifkörner 4 Schleifstaub 6-9 verdeckt liegende Schleifkörner
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