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Verfahren zur Herstellung von ausgesteiften, tragenden
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Strukturen aus faserverstärktem Kunststoff Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung ausgesteifter, tragender Strukturen aus faserverstärktem
Kunststoff, wobei die wesentliche Vektorkomponente der Versteifungen senkrecht zur
Werkstückebene steht und Mitteln zur Durchführung des Verfahrens.
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Bauteile oder deren Komponenten, beispielsweise für den Flugzeugbau,
sind äusseren Belastungen ausgesetzt. Aus diesen äusseren Belastungen resultieren
innere Beanspruchungen des für die Teile verwendeten Werkstoffs.
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Bauteileversagen bei statischen Beanspruchungen der Teile tritt auf,
wenn die Werkstoffestigkeit erschöpft ist (Festigkeitsversagen) bzw. wenn die "kritische
Beullast", die allein von geometrischen Gegebenheiten und Elastizitätsmoduli abhängt,
von den auftretenden Beanspruchungen übertroffen wird (Stabilitätsversagen).
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Die Notwendigkeit, das Festigkeits- und Stabilitätsversagen in Relation
zur vorhandenen Beanspruchung mit etwa stets gleicher Sicherheit auszuschliessen,
führt bei allen Leichtbaukonstruktionen zu ausgesteiften Strukturen.
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Durch Stabilitätsversagen bedrohte Strukturen werden in ihren "kritischen
Beullasten" durch Versteifungselemente verstärkt. Diese Versteifungselemente sind
im allgemeinen parallel und bzw. oder senkrecht zur Hauptkraftrichtung und im allgemeinen
normal zur Beanspruchungsebene angeordnet.
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Beispielsweise erhalten Schalen von Tragflügeln als Strukturelemente
des Flugzeugbaues Stringer parallel und Rippen oder Rippenfüße senkrecht zur Kraftrichtung.
Zugehörige Holme werden mit Beulsteifen parallel zur Querkraft-Schubrichtung bzw.
senkrecht zur Biegespannungsrichtung versehen.
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Bei Flugzeugrümpfen werden Stringer parallel bzw. Spanten senkrecht
zur Kraftrichtung vorgesehen.
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Die Querschnittsform der Versteifungselemente ist dabei vielfältig.
Sie hängt ab von der Belastungshöhe und häufig auch von den Fertigungsmöglichkeiten.
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Als Werkstoff für derartige Strukturen sind neben die üblichen Leichtmetalle
wie Aluminium, Titan oder dergleichen in neuerer Zeit faserverstärkte Kunststoffe
getreten. Das Interesse an diesen Werkstoffen resultiert aus deren besonderer Eigenschaftskombination
von geringem Gewicht und hoher Steifigkeit bzw. Festigkeit. Die Eigenschaften ergeben
sich
aus der Verwendung der Fasern,die beispielsweise aus Glas,
Kohlenstoff oder Bor bestehen können.
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Bei der Verwendung von faserverstärkten Kunststoffen ist zur Herstellung
von Bauteilen bzw. Werkstücken als Herstellungsverfahren allgemein bekannt, mehrere
Lagen gemit bildet au i atrix-Material vorimprägnierten Fasern (sogenannte Prepregs)
aufeinander zu schichten und danach durch Wärme und Druck in Autoklaven weiterzubehandeln.
Diese Technik wird allgemein auch als Vakuum-Technik bezeichnet.
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Es ist ferner eine Technik bekannt geworden, bei der die aus mehreren
Lagen vorimprägnierten Fasermaterials aufgebauten Werkstücke von einem hermetisch
abschließbaren, starren Gehäuse aufgenommen werden, wobei das Werkstück allseitig
von einem den Innenraum des Gehäuses ausfüllenden, temperaturexpansiven, gummiförmigen
Material umgeben ist, daß bei Erwärmung allseitig eine Druckwirkung auf das Werkstück
ausübt. Diese Technik wird allgemein auch als TEM-Technik bezeichnet.
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Die vorimprägnierten Faserschichten können sowohl eine unidirektionale
als auch eine multidirektionale (orthogonale) Ausrichtung aufweisen, wobei für die
letztgenannte Faseranordnung auch Gewebe-benutzt werden können. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren sind beide Anordnungsmöglichkeiten der Faserschichten einsetzbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nach der soqenannten ~insitu-Fertigungsart"
gegenüber dem bisher Bekannten versteifte Strukturen aus faserverstärktem Kunststoff
als Monolith, vergleichbar integralversteiften Metallstrukturen bei verbesserter
Bauteilqualität und gleichzeitig vereinfachtem und funktionssicherem Herstellungsverfahren,
sowie mittels vereinfachter Fertigungsmittel herzustellen.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren durch
die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. den Fertigungsmitteln wird
eine Reduzierung der Anzahl der bisher üblichen, notwendigen Fertigungsmittel, z.B.
die Verwendung von Umformkernen, Gelegeverpackungen sowie aussteifende Führungsleisten
und Vorrichtungen zur Fixierung der Werkstückgelege erreicht. Ferner ergibt sich
bereits beginnend mit dem Umformen der Versteifungsgelege und endend mit der Vakuumverpackung
des von den Fertigungsmitteln aufgenommenen Bauteilgeleges eine wesentlich vereinfachte
Handhabung.
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Es ergibt sich.ferner gegenüber bisher bekannten mit unabhänigen Umformkernen
arbeitenden Verfahren, eine wesentlich verringerte Anzahl von Verfahrensschritten.
Außerdem ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren in Verbindung mit der besonderen
Ausbildung der Fertigungsmittel ein vereinfachtes und sicheres Vakuum-Abdichten
aufgrund-der stetigen, freien
Oberfläche des aufgenommenen Bauteilgeleges,
da Störstellen durch Positionierungs- und Haltevorrichtungen vermieden werden.
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Die erfindungsgemäßen Fertigungsmittel erfüllen eine Reihe von Funktionen
während der Bauteilherstellung. Sie dienen einerseits als Umformwerkzeug für die
Versteifungsgelege und gleichzeitig zum Konturzuschnitt. Sie dienen außerdem zur
Positionierung der Versteifungsgelege auf dem Grundgelege und ferner als Halte-
und Fixiervorrichtung für die Versteifungsgelege während der Autoklavfahrt. Eine
wesentliche Funktion erfüllen die Fertigungsmittel auch durch die Bildung einer
stetigen, freien Oberfläche gegenüber dem Autoklavraum.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Verwendung billiger
Fertigungsmittel, sowie durch eine gegenüber dem Bekannten gesteigerte Bauteilgüte
und eine reduzierte Ausschußquote infolge Beschädigung der Vakuumverpackung.
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Anhand von Zeichnungen sind in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung
zwei Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 in Perspektive als
Ausführungsbeispiel eines herzustellenden Bauteiles, die versteifte Beplankung eines
Flugzeugtragflügelelementes, Figur 1a in Perspektive als weiteres Ausführungsbeispiel
für ein herzustellendes Bauteil einen Holm für einen Flugzeugtragflügel, Figur 2
in schematischer Darstellung eine Auswahl möglicher Querschnittsformen der Versteifungselemente
an Bauteilen gemäß Fig. 1 bzw. 1a, Figur 3 in Perspektive einen vergrößerten Ausschnitt
aus dem Tragflügelelement gemäß Fig. 1, Figur 3a in einem vergrößerten Ausschnitt
aus Fig. 1 bzw. Fig. 3 den Werkstück-Gelegeaufbau, schematisiert dargestellt, Figur
3b in einem vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 bzw. Fig. 3 den Werkstück-Geleaeaufbau,
in Verbindung mit einem Aufdickungsgelege, Figur 4 in einem Ausschnitt, perspektivisch
dargestellt, den Gelegeaufbau gemäß Fig. 3 bzw. 3b und der aufgenommenen Fertigungsmittel,
Figur 4a den Gelegeaufbau eines Teils der Fertigungsmittel in ebener Ablage, Figur
4b das Fertigungsmittel-Gelege in umgeformtem Zustand, Figur 4c das Fertigungsmittel-Gelege
gemäß Fig. 4b, eingesetzt in das Werkstück-Geiege gemäß Fig. 3, 3a bzw. 3b,
Figur
4d ein weiteres Fertigungsmittel, vorgesehen für den Einsatz in das Fertigungsmittel
gemäß Fig.
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4b, Figur 5 in perspektivischer Darstellung, schematisiert dargestellt,
den Aufbau des Werkstück-Geleges für einen Tragflügelholm gemäß Fig. 1a, Figur 5a
in vergrößertem Maßstab und in Perspektive einen Ausschnitt aus Figur 5, Figur 5b
in Explosivdarstellung den Aufbau des Werkstück-Geleges in einer Fertigungsphase,
Figur 5c das Werkstück-Gelege in Explosivdarstellung in einem weiteren Fertigungszustand,
Figur 6 in Perspektive, schematisiert dargestellt, einen gegenüber Fig. 5 unterschiedlichen
Aufbau eines Werkstück-Geleges für einen Flugzeugtragflügelholm, Figur 6a einen
vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 6, Figur 6b das Werkstück-Gelege in Explosivdarstellung
in einem Fertigungszustand, Figur 6c das Werkstück-Gelege in Explosivdarstellung
in einem weiteren Fertigungszustand, Figur 7 in Perspektive und vergrößerter Darstellung
das Werkstück-Gelege für einen Tragflügelholm gemäß Fig. la, zum Teil mit aufgenommenen
Fertigungsmitteln, Figur 7a in ebener Ablage das Gelege zur Bildung eines der Fertigungsmittel,
Figur
7b das aus der ebenen Ablage gemäß Fig. 7a umgeformte Gelege des Fertigungsmittels,
Figur 7c in Perspektive ein weiteres Fertigungsmittel, vorgesehen für den Einsatz
in das Fertigungsmittel gemäß Fig. 7b, Figur 8 in einem Querschnitt das Tragflügelelement
gemäß Fig. 1 bzw. 3 in Verbindung mit den Fertigungsmitteln gemäß Fig. 4 bis 4d
und in Verbindung mit der Vakuumverpackung, Figur 9 in einem Querschnitt gemäß Fig.
1a bzw. Fig. 7 das Werkstück-Gelege in Verbindung mit den Fertigungsmitteln gemäß
Fig. 7a bis 7c und in Verbindung mit der Vakuumverpackung, Figur 10 in einem Diagramm
einen Autoklavenzyklus für ein 1750 C-System eines Kohlefaserprepregs.
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In Fig. 1 bzw. 1a sind Ausführungsbeispiele für Bauteile gezeigt,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in Verbindung mit den zugehörigen Fertigungsmitteln
herstellbar sind.
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Figur 2 zeigt dazu beispielsweise mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
realisierbare Querschnittsformen von Bauteilen mit Versteifungselementen. Das herzustellende
Werkstück gemäß Fig. 1 ist eine tragende Strukturkomponente 1 eines Flugzeugtragflügels,
die aus einem Behäutungspaneel 2 mit einseitig angeordneten, zueinander parallellen
oder fächerförmig sich in Richtung der Flügelspannweite erstreckenden
Stringern
3 als Versteifungselemente besteht.
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Bei dem in Fig. 3, 3a bzw. 3b gezeigten Gelegeaufbau am Beispiel der
Strukturkomponente 1 gemäß Fig. 1 ist mit G das sogenannte Grundgelege bezeichnet,
das durch eine Anzahl aufeinander abgelegter, vorimprägnierter Faserschichten F5
mit unidirektionaler Faserausrichtung gebildet ist.
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Die Faserschichten sind dabei in bekannter Weise mit sich überkreuzender
Faserausrichtung~ angeordnet.
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Zum Gelegeaufbau gehören ferner Versteifungsgelege V, die ebenfalls
durch eine Anzahl aufeinander abgelegter, vorimprägnierter Verstärkungsfaserschichten
F5 mit spiegelbildlicher Faserausrichtung gegenüber dem Grundgelege G (Paneelabschnitt
2') gebildet sind. Die Versteifungsgelege V weisen im Querschnitt U-Profilform auf,
wobei der Stegabschnitt mit 10 und die Versteifungsabschnitte mit 11 bezeichnet
sind.
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Nach Ablage der Versteifungsgelege V auf das Grundgelege G zur Bildung
des Tragflügelelementes 1 liegen jeweils die aus einer Anzahl von Faserschichten
F5 gebildeten Stegabschnitte 10 der Versteifungsgelege V und der aus einer Anzahl
von Faserschichten FS gebildete Paneelabschnitt 2', sowie die aus einer Anzahl von
Faserschichten F5 gebildeten Versteifungsabschnitte 11 je zweier benachbarter Versteifungsgelege
V aneinander an. Je. zwei Versteifungsabschnitte 11 der Versteifungsgelege V bilden
somit die Stringer 3 und
die aus einer Anzahl von Faserschichten
gebildeten Abschnitte 10 bzw. 2' das Paneel 2 des herzustellenden Bauteiles.
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Über den beschriebenen Gelegeaufbau hinaus können auch örtliche Aufdickungsgelege
A erforderlich werden, die ebenfalls durch eine Anzahl aufeinander abgelegter, vorimprägnierter
Verstärkungsfaserschichten F mit unterschiedlicher, jedoch 5 zur Mittelebene des
Geleges symmetrischer Faserausrichtung gebildet sind. Die Aufdickungsgelege A sind
stets zwischen dem Grundgelege G und dem Versteifungsgelege V angeordnet.
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Bei dem beschriebenen Gelegeaufbau des herzustellenden Werkstückes
1 bilden die Mittelebene des Aufdickungsgeleges A oder die Trennebene E-E zwischen
dem Grundgelege G und den Stegabschnitten 10 der Versteifungsgelege V die Symmetrieebene
des Behäutungspaneels 2 der Strukturkomponente 1. Die Trennebene E'-E' der Versteifungsabschnitte
11 je zweier benachbarter Versteifungsgelege V bilden die Symmetrieebene der Stringer
3.
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Der in Fig. 1a als weiteres Anwendungsbeispiel der Erfindung gezeigte
Tragflügelholm 4 weist einen Holmsteg 5 auf, der in Längsrichtung als Versteifungselement
Gurte 6 und quer zu diesen angeordnete Beulsteifen 7 trägt. Die Beulsteifen 7 und
die Gurte 6 bilden dabei mit dem Holmsteg 5 Kassetten 8.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gelegeaufbau am Beispiel des Tragflügelholms
4 gemäß Fig. la ist das Grundgelege in gleicher Weise wie das des Tragflügelpaneels
3 nach den Fig. 3 bis 3b ausgebildet. Gegenüber dem Gelegeaufbau nach den genannten
Figuren weist das Grundgelege G hier jedoch U-Profilform auf, wobei die Schenkel
15 einen Teil der Gurte 6 bilden.
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Für den in Fig. 1a gezeigten Tragflügelholm 4 lassen sich zwei unterschiedliche
Arten des Gelegeaufbaus realisieren.
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Bei dem aus den Fig. 5 bis 5c ersichtlichen Gelegeaufbau ist das Grundgelege
G und gegebenenfalls vorhandene Aufdickungsgelege A in gleicher Weise wie die des
Behäutungspaneels 2 in den Fig. 3 bis 3b ausgebildet und stellt einen Teil des Holmstegs
5 und der Gurte 6 dar.
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Die mit dem Grundgelege G eine Einheit bildende Versteifungsgelege
V weisen zur Herstellung der sich in Holmlängsrichtung erstreckenden Gurte 6 und
der dazu senkrechten Beulsteifen 7 die Form von Kassetten 8 auf. Der Bodenabschnitt
16 des Versteifungsgeleges V zur Bildung des Holmstegs 5, sowie die dazu senkrechten
Abschnitte 17 bzw. 18 zur Bildung der Gurte 6 bzw. der Beulsteifen 7,bestehen aus
aufeinander abgelegten, vorimprägnierten Faserschichten F5 unterschiedlicher Ausrichtung,
wobei diese jedoch spiegelbildlich zu der des Grundgeleges G verlaufen müssen.
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Zur Bildung des Holmstegs 6 und der Beulsteifen 7 des Holms 4 sind
die Versteifungsgelege V mit ihren Stegabschnitten 16 auf das Grundgelege G, d.
h. auf die Stegabschnitte 14 aufgesetzt und es liegen die Versteifungsabschnitte
18 je zweier benachbarter Kassetten 8 zur Bildung der Beulsteifen 7 aneinander an.
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Bei diesem Gelegeaufbau bilden die Trennebenen zwischen den Stegabschnitten
14 des Grundgeleges G und den Stegabschnitten 16 der Versteifungsgelege V, die Trennebenen
zwischen den Versteifungsabschnitten 15 des Grundgeleges G und den Versteifungsabschnitten
der Versteifungsgelege V, sowie die Trennebenen zwischen den Versteifungsabschnitten
18 der Versteifungsgelege V die Symmetrieebene E-E.
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Wie aus Fig. 5b zu erkennen ist, werden die Versteifungsgelege V und
das Grundgelege G in ebener Ablage hergestellt.
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Danach wird wie aus Fig. 5c ersichtlich, den Versteifungsgelegen V
die Kassettenform und dem Grundgelege G die U-Profilform gegeben. Die Versteifungsgelege
V werden danach gemäß Fig. 5 aneinander anliegend in die U-profilförmigen Grundgelege
G eingesetzt. Damit sind die Gelege für die Autoklavfahrt vorbereitet.
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Bei der zweiten Art des Gelegeaufbaus gemäß den Fig. 6 bis 6d ist
im Gegensatz zur Version nach den Fig. 5 bis 5c vorgesehen, die Versteifungsgelege
V in Form von Halbkassetten zu bilden. Dabei ist das Grundgelege G allein das kräfteführende
Bauteil und hat daher einen in sich symmetrischen
Aufbau aus vorimprägnierten
Faserschichten Fs. Die Versteifungsabschnitte 18' je zweier aneinander anliegender
Versteifungsgelege V bilden die Beulsteifen 7 des Holms 4.
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Die Beulsteifen 7 sind über die Stegabschnitte 16' und die Gurtabschnitte
17' mit dem Grundgelege G verbunden und stellen mit diesem eine Einheit dar.
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Die Versteifungsgelege V und das Grundgelege G werden wie aus Fig.
6b ersichtlich in ebener Ablage gebildet. Danach erfolgt die Umformung sowohl der
Versteifungsgelege V als auch die Umformung des Grundgeleges G in die aus Fig. 6
ersichtliche Form. Die Versteifungsgelege V werden danach so in die U-Profilform
des Grundgeleges G abgelegt, daß jeweils die Versteifungsabschnitte 18' zweier benachbarter
Versteifungsgelege dicht aneinander anliegen. Damit ist das Werkstück-Gelege V bzw.
G für die Autoklavfahrt vorbereitet.
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In den Fig. 4a, 4b und 4d für das Tragflügelelement 1 und in den Fig.
7a bis 7c für einen Tragflügelholm 4 ist der Aufbau der Fertigungsmittel 20 bzw.
30 dargestellt. Zusätzlich zu der Ausführung gemäß Fig. 1 ist bei der Ausführung
gemäß Fig. 7a noch ein Schenkelabschnitt 22' gebildet der für die Anlage bzw. Beeinflussung
der Versteifungsabschnitte 18 der Versteifungsgelege V dient. Die Abschnitte 22
der Druckformteile 20 sind vorgesehen für die Anlage bzw. Druckbeeinflussung der
Versteifungsabschnitte 17 der Versteifungsgelege V und der Versteifungsabschnitte
15 des Grundgeleges G. Ferner ist der Stegabschnitt 21 der Druckformteile 20 für
die
Auflage auf die Stegabschnitte 16 der Versteifungsgelege V bzw. den Stegabschnitt
14 des Grundgeleges G vorgesehen.
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Die gummielastischen Schichten 20a bzw. 20b und die Versteifungsfaserschichten
20c werden in Verbindung mit der Trennschicht 23 eben abgelegt und nachfolgend in
einem entsprechenden Bauteilmodell geformt und ausvulkanisiert.
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Der Vulkanisiérungsprozeß erfolgt während einer Autoklavfahrt unter
Druck und Temperatur, wobei das Druckformteil 20 im Bauteilmodell aufgenommen ist
und beides als Einheit gegen die Formmulde 50 über eine Vakuumfolie 51 abgedichtet#
ist.
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Das Bauteilmodell weist gegenüber dem wirklichen Bauteil in seinen
Dickenabmessungen Gelegedicke auf. Das Bauteilmodell muß aus einem Material bestehen,
welches Formstabilität während des Vulkanisierens gewährleistet.
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Die Profilvertiefungen X' der Druckformteile 20 werden nach dem Vulkanisieren
zur Bildung der Druckformteile 30, wie in den Fig. 4 bis 4d bzw. 7 bis 7c dargestellt,
mit einem thermoexpansiven, kalt aushärtenden.Silikonchautschuk ausgegossen, nach
dem zuvor Versteifungsprofile 31 in die Profilvertiefungen X' plaziert wurden. Das
Ausgießen erfolgt bei Aufnahme der Druckformteile 20 im Bauteilmodell. Die eingebetteten
Profile 31 dienen zur Versteifung der Einheit aus den Druckformteilen 20 und 30,
über der die Versteifungsgelege V umgeformt werden und die anschließend als Positionierung
dient.
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Wie aus den Fig. 4a bzw. 7a zu erkennen ist, sind die Abschnitte 22
bzw. 22' sowie der Stegabschnitt 21 der Druckformteile 20 so aufgebaut, daß deren
Schenkelabschnitte 22, 22' und der Stegabschnitt 21 bei Ausdehnung der thermoexpansiven
Druckformteile 30 bei Autoklavfahrt eine begrenzte elastische Bewegung zur Druckbeeinflussung,
der Versteifungsabschnitte 11 bzw. 17, 18 und 14 und die Stegabschnitte 10 und 2'
bzw. 16 und 14 der Werkstückgelege G bzw. V ausüben.
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Dazu sind, wie aus den Figuren 4a und 7a ersichtlich, die Verstärkungsfasern
zur Erzeugung einer Formstabilität der Druckformteile 20 in bestimmtem Abschnitt
miteinander überkreuzender Ausrichtung und in anderem Abschnitt mit unidirektionaler
Ausrichtung angeordnet. Die Ausrichtung der Fasern ist durch eine Punktierung bzw.
mittels durchgezogener Linien angedeutet. Der Aufbau kann auch so erfolgen, daß
Bereiche der Abschnitte 21, 22, 23 der Druckformteile 20 ohne Verstärkungsfasern
gebildet werden.
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In Fig. 8 bzw. Fig. 9 sind die Werkstückgelege G bzw. V in Verbindung
mit den Druckformteilen 20 bzw. 30 und in Verbindung mit der Formmulde 50 sowie
der Vakuumfolie 51 dem Luftleiter 52 und einem Abdichtungsband 54 in Vorbereitung
für die Autoklavfahrt dargestellt.
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Fig. 8 zeigt dabei die für die Autoklavfahrt vorbereitete Einheit
zur Herstellung des Tragflügelelementes 1 und Fig.
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9 die des Flügelholmes 4.
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Für die Autoklavfahrt ist von Bedeutung, daß sämtliche Versteifungselemente
im konkaven (offenen) Bereich der Bauteile 1 bzw. 4 (in der Regel senkrecht) zur
Oberfläche liegen. Die innere Oberfläche besteht somit bei stringerversteiften Bauteilen
(Tragflügelelement 1) aus direkt aneinanderliegenden Bauteilgelegen G, A bzw. V
mit U-profilförmigem Querschnitt und bei versteiften Holmen (Tragflügelholm 4) aus
hintereinander gereihten Kassetten 8.
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Die Oberfläche der konkaven (offenen) Seiten der Bauteile 1 bzw. 4
sind abgedeckt durch körperähnliche Formen mit den halbstarren, formgebenden Druckformteilen
20. Die verbleibenden Profilvertiefungen X' der Druckformteile 20 sind durch die
aus thermoexpansivem Silikonchautschuk gebildeten Druckformteilen 30 bis zu einer
(stetigen) geschlossenen Oberfläche aufgefüllt. Für die Autoklavfahrt wird die Oberfläche
(Bauteilgelege G, V; Druckformteile 20; Druckformteile 30) nach Abdeckung durch
die Vakuumfolie 51 gegen die freie Fläche F der Formmulde 50 abgedichtet und der
Innenraum wird auf bekannte Weise evakuiert.
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Die Aushärtung der Bauteilgelege G, A bzw. V zum formgerechten Bauteil
während der Autoklavfahrt besteht dabei aus den nachfolgend aufgeführten Schritten,
die die Wirkungsweise des beschriebenen Aufbaus erklären: a) Die auf das Gesamtpaket
(Bauteilgelege G, A, V; Druckformteil 20; Druckformteil 30) einwirkende Temperatur
während
der Autoklavfahrt wird von der Raumtemperatur bis zur Geliertemperatur (für 1750C-Systeme
ca. 125 0C) erhöht, wobei innerhalb des Pakets ein Vakuum von Pabs = 0,08 bar wirksam
ist. In dieser Phase erfolgt die Verflüssigung des Harzes und gleichzeitig durch
das ständige Evakuieren ein Absaugen von eingeschlossener Luft und freiwerdender
Gase. Dadurch hervorgerufen erfolgt der Setzvorgang der Bauteilgelege G, A bzw.
V.
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Ferner wird die allseitige Ausdehnung des Druckformteils 30 infolge
der Temperaturerhöhung bewirkt, wodurch die halbstarren Druckformteile 20 gegen
die Gelege G, A bzw.
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V gedrückt werden, Die halbstarren Druckformteile 20 folgen dem Setzweg
der Werkstückgelege G bzw. V, wobei die Ähnlichkeit ihrer Gestalt durch die definierte
Armierung gewährleistet ist.
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b) Der Autoklavdruck wird nach einer Haltezeit auf der Geliertemperatur
erhöht (bei 1750C-Systemen auf ca. 7 bar) und gleichzeitig wird die Autoklavtemperatur
linear auf Aushärtetemperatur (bei 1750C-Systemen ca. 1750C) erhöht.
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Nach Abschluß der Gelierphase, bei der auch alle Setzungen abgeschlossen
sind, wirkt während der Aushärtephase der volle Autoklavdruck auf die freie Fläche
F'.
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c) Nach Abschluß der Aushärtephase werden die Temperatur, der Autoklavdruck
und das Vakuum zurückgenommen. Dadurch
erfolgt eine Volumenkontraktion
der Druckformteile 30 auf das Ausgangsmaß (zusätzlich eines geringen Schwundes,
der aber unter erneuter Temperaturaufbringung deutlich überschritten wird) und parallel
dazu eine elastische Zurückverformung der Druckformteile 20 auf ihre Ausgangsmaße.