DE3417803A1 - Drehsteife, elastisch beugefaehige wellenkupplung - Google Patents
Drehsteife, elastisch beugefaehige wellenkupplungInfo
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Description
w 3 -
G 4113 Voith Turbo GmbH & Co.KG
Kennwort: "Mehrschnittkupplung" Crailsheim
Die Erfindung betrifft eine drehsteife, elastisch beugefähige
Wellenkupplung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Wellenkupplung ist durch das deutsche Gebrauchsmuster 73 21 095 bekannt. Dort findet als elastisches Übertragungselement
zwischen den beiden Kupplungshälften eine Scheibe aus geschichteten Membranen Verwendung. Vom Innenrand des Membranpakets
her greifen an beiden Seiten Mitnehmer der einen Kupplungshälfte an. Dabei ist der eine Mitnehmer als Bund der
Kupplungshälfte ausgebildet, während der als Ringscheibe gestaltete
andere Mitnehmer drehfest auf einem Zapfen dieser Kupplungshälfte sitzt. Die Mitnehmer dieser Kupplungshälfte
und das Membranpaket sind kraft- und formschlüssig mittels Durchsteckschrauben verbunden. Auf diese Weise ist eine zweischnittige
Befestigung des Membranpakets an dieser Kupplungshälfte erzielt.
Der Außenrand des Membranpakets der bekannten Wellenkupplung ist von Mitnehmern der anderen Kupplungshälfte umgriffen. Die
Verbindung zwischen diesen Mitnehmern und dem Membranpaket ist hier durch Niete hergestellt. Weil aber lediglich die an einer
Seite des Membranpakets angreifenden Mitnehmer drehfest mit der zugeordneten Kupplungshälfte verbunden sind, ist nur eine einschnittige
Befestigung der Membranen an der Kupplungshälfte gegeben. Durch die zweischnittige Befestigung am Innenrand und
die einschnittige Befestigung am Außenrand des Membranpakets ist zwar den auf verschiedenen Radien angreifenden, unterschiedlich
großen Kräften Rechnung getragen, dennoch liegt hier eine unharmonische Übertragung der Kräfte zwischen deren Angriffspunkten
am Membranpaket vor. Das dabei auf Schub beanspruchte Membranpaket ist im Hinblick auf die am Außenrand
des Membranpakets wirkenden niedrigeren Kräfte dort im Querschnitt überdimensioniert. Dies hat aber einen höheren Beugewiderstand
des Membranpakets zur Folge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Belastbarkeit einer Wellenkupplung bei verbesserter Beugefähigkeit zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination gelöst.
Die Lösung ist insofern vorteilhaft, als die Übertragung eines Drehmoments durch Kräfte von den Mitnehmern der einen Kupplungshälfte
auf die biegeelastische Ringscheibe und von dieser auf die Mitnehmer der anderen Kupplungsnälfte auf einem Radius
erfolgt. Die an den Angriffspunkten der Mitnehmer wirkenden Kräfte sind daher gleich groß und belasten die Ringscheibe im
wesentlichen auf Druck und Zug. Aufgrund dieser ausgeglichenen Kraftübertragung wird die Ringscheibe gleichmäßig beansprucht,
so daß sie im Vergleich zum Entwicklungsstand einen geringeren Querschnitt bei gleicher Ubertragungsfähigkeit und verbesserter
Beugefähigkeit haben kann. Durch die mehrschnittige Befestigung der Mitnehmer beider Kupplungshälften an der biegeelastischen
Ringscheibe auf einem vergleichsweise großen Radius ist die Übertragungsfähigkeit der Kupplung gegenüber der bekannten Ausführung
wesentlich gesteigert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Durch die im Patentanspruch 2 angegebene Maßnahme wird erreicht, daß die Mitnehmer bei gleichzeitiger Verringerung ihrer
Masse eine hohe Festigkeit aufweisen und die Ringscheibe beiderseits umfassen können.
Die in den Patentansprüchen 3 und 4 erwähnten Ausgestaltungen der Erfindung haben den Zweck, die Mehrschnittigkeit der Verbindung
zwischen den Ringscheiben bzw. Ringscheibenpaketen und den Mitnehmern zu erhöhen.
Durch die Maßnahme des Anspruchs 5 wird die Übertragung besonders
hoher Kräfte auf einem kleinen Radius sichergestellt.
Die im Patentanspruch 6 angegebene Maßnahme hat den Zweck, die
Kerbwirkung zwischen den Mitnehmern und der Ringscheibe bzw. den Ringscheiben zu verringern, wenn bei Überschreiten des
Reibschlusses ein Teil der Drehmomentübertragung formschlüssig erfolgt.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine zwischen zwei Kupplungshälften
angeordnete Wellenkupplung als erstes Ausführungsbeispiel, die im wesentlichen aus Mitnehmern der beiden
Kupplungshälften und dazwischen angeordneten Kingscheioen als elastisches Übertragungselement
besteht,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. gesehen je eines Mitnehmers der entsprechenden
Kupplungshälfte mit dazwischenliegender Ringscheibe in gegenüber Fig. 1 verkleinertem Maßstab,
und
Fig. 3 einen Querschnitt einer nur eine Ringscheibe aufweisenden gleichartigen Wellenkupplung als zweites
Ausführungsbeispiel, bei der die Verbindung der Mitnehmer zur inneren Kupplungshälfte zusätzlich
mit Formschluß erfolgt.
Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel einer drehsteifen, elastisch beugefähigen Wellenkupplung
10 weist eine Kupplungshälfte 11 mit einem Flansch großen Durchmessers auf. An diesen Flansch 12 sind stirnseitig drei
Mitnehmer 13, 14 und 15 deckungsgleich angefügt. Wie Fig. 2 links am Beispiel des Mitnehmers 14 zeigt, sind die Mitnehmer
13, 14 und 15 als konzentrisch zur Drehachse 16 der Wellenkupplung 10 verlaufende, geschlossene Kreisringe 17 ausgebildet.
Von .diesen gehen drei in gleichmäßiger Teilung von 120° sich radial gegen die Drehachse 16 erstreckende, zungenförmige
Laschen 18 aus. Die beiden Mitnehmer 13 und 15 sind sowohl im Bereich des Ringes 17 als auch der Laschen 18 gleich dick. Der
Ring 17 des Mitnehmers 14 ist im Querschnitt beiderseits seiner Lasche 18 verstärkt, so daß ein Spalt entsprechender Breite
zwischen den Laschen 18 der aufeinandergeschichteten Mitnehmer 13 bis 15 verbleibt. In Abweichung vom beschriebenen Ausführungsbeispiel
kann der Mitnehmer 14 aber auch aus einem oder zwei formgleichen Mitnehmern 13 oder 15 bestehen, an den bzw.
an die beiderseits Distanzringe entsprechender Breite angefügt sind. Die Mitnehmer 13 bis 15 sind mit dem Flansch 12 der Kupplungshälfte
11 mittels Durchsteck- und Paßschrauben 19 drehfest verbunden.
Die zweite Kupplungshälfte 20 der Wellenkupplung 10 weist einen
Flansch 21 geringeren Durchmessers als derjenige der anderen Kupplungshälfte 11 auf. An den Flansch 21 sind konzentrisch zur
Drehachse 16 angeordnete, deckungsgleich aufeinanderliegende Mitnehmer 22, 23 und 24 angefügt. Der rechts in Fig. 2 dargestellte
Mitnehmer 24 der Kupplungshälfte 20 weist einen geschlossenen Kreisring 25 auf, von dem drei in gleichmäßiger
Teilung von 120° radial nach außen verlaufende Laschen 26 ausgehen. Entsprechend sind auch die beiden anderen Mitnehmer
22 und 23 gestaltet. Die Mitnehmer 22 bis 24 sind mit Durchsteck- und Paßschrauben 27 am Flansch 21 der Kupplungshälfte 20
drehfest verschraubt.
Wie Fig. 1 deutlich zeigt, haben die sich in der jeweils gleichen Radialebene erstreckenden Laschen der Mitnehmer 13 bis
15 und 22 bis 24 einen gleich breiten Querschnitt. Außerdem greifen die in Umfangsrichtung um 60 gegeneinander versetzten
Laschen 18 und 26 der jeweils einander zugeordneten Mitnehmer 13 und 22 bzw. 14 und 23 bzw. 15 und 24 der beiden Kupplungshälften
11 und 20 mit gegenseitigem Spiel ineinander, wie dies links in Fig. 2 mit strichpunktierten Linien vereinfacht
für die Mitnehmer 14 und 23 dargestellt ist.
Als Übertragungsglieder für die beiden Kupplungshälften 11 und
20 sind zwischen die im Querschnitt einander benachbarten Laschen 18 bzw. 26 der entsprechenden Mitnehmer elastische Ringscheiben
28 eingefügt. Die dünnwandigen Ringscheiben 28 haben im wesentlichen Kreisringform (Fig. 2). Sie sind unter einer
Teilung von 60° mit Gruppen von drei Bohrungen 29 versehen. Zwischen diesen Bohrungsgruppen 29 ist der Querschnitt der
Ringscheiben 28 radial verjüngt. Die auf einem mittleren Radius r liegenden Bohrungsgruppen 29 finden sich auch bei den Laschen
18 und 26 der Mitnehmer 13 bis 15 und 22 bis 24 wieder. Die Bohrungen 29 nehmen Durchsteckschrauben 30 zur drehfesten Ver-
bindung der Ringscheiben 28 mit den Mitnehmern 13 bis 15 und
bis 24 der beiden Kupplungshälften 11 und 20 auf, wobei in jeder Bohrungsgruppe jeweils mindestens eine Schraube als Paßschraube
ausgebildet oder von einer Paßhülse (nicht dargestellt) umgeben ist. Dabei sind zu beiden Seiten der Ringscheiben
28 entsprechend gestaltete Unterlegscheiben 31 eingefügt (geschwärzte Querschnitte in Fig. 1). Diese können aus einem
Werkstoff mit geringerem Ε-Modul als die Ringscheiben bestehen. Sie können zur Verminderung der Einspannkerbwirkung mit den
Ringscheiben durch Kleben oder Löten verbunden sein. Anstelle der Unterlegscheiben können die Ringscheiben im Einspannbereich
zusätzlich axial mit allmählichem Übergang zum biegeelastisch federnden Bereich verstärkt werden (nicht dargestellt).
Beim in Fig. 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel einer Wellenkupplung 40 sind an ihrer einen Kupplungshälfte 41 am
Flansch 42 großen Durchmessers lediglich zwei Mitnehmer 43 und 44 mit Laschen 45 befestigt. Diese Mitnehmer entsprechen den
Mitnehmern 13 und 15 des ersten Ausführungsbeispiels. Zwischen die Mitnehmer 43 und 44 ist ein Distanzring 46 eingefügt. Diese
drei Bauteile sind mit Schraubverbindungen 47 reibschlüssig am Flansch 42 gehalten.
Am Flansch 48 kleinen Durchmessers der anderen Kupplungshälfte 49 sind zwei Laschen 50 aufweisende Mitnehmer 51 und 52 mit
dazwischen liegendem Distanzring 53 durch Schraubverbindungen 54 befestigt. Die Mitnehmer 51 und 52 entsprechen den außenliegenden
Mitnehmern 22 und 24 des ersten Ausführungsbeispiels. Da sich die als einschnittig zu betrachtende Befestigung der Mitnehmer
51 und 52 am Flansch 48 auf einem relativ kleinen Radius befindet, kann unter Umständen der von der Schraubverbindung 54
erzielte Reibschluß zur Übertragung eines hohen Drehmoments nicht ausreichen. Die Kupplungshälfte 49 ist daher im Bereich
der Mitnehmer 51 und 52 mit einer Außenverzahnung 55 versehen,
in welche die Mitnehmer mit einer Innenverzahnung 56 an ihrem Innenrand formschlüssig eingreifen. Dieser zusätzliche Formschluß
kann auch durch (nicht dargestellte) Stirnverzahnung der einander zugewandten Stirnseiten des Mitnehmers 52 und des
Flansches 48 der Kupplungshälfte 49 erzielt werden. Ferner sind als weitere, die Mitnehmer beider Kupplungshälften mit dem jeweiligen
Kupplungsflansch verbindende Formschlußelemente, wie Paßbolzen, Zylinderstifte u.dgl. geeignet. Eine Vergrößerung
der Übertragungsfähigkeit ist durch Verbesserung des Reibschlusses, z.B. mittels eines Flachgewindes oder geeigneter
Profilierung der Stirnseiten der einander zugeordneten Bauteile möglich.
Zwischen die in jeweils gleichen Ebenen verlaufenden Laschen 45 und 50 der Mitnehmer 43, 44 und 51, 53 der beiden Kupplungshälften 41 und 49 ist als Übertragungsglied nur eine elastische
Ringscheibe 57 eingefügt, welche einer der Scheiben 28 des ersten Ausführungsbeispieles entspricht. Hierdurch ist die Wellenkupplung
40 beugeweicher als eine solche mit unter gegenseitigem axialem Abstand angeordneten Übertragungsgliedern. Anstelle
einer Ringscheibe kann aber auch ein Ringscheibenpaket (nicht dargestellt) verwendet werden.
Die Ringscheibe 57 ist in Umfangsrichtung wechselweise mit den Laschen 45 der Mitnehmer 43, 44 bzw. den Laschen 50 der Mitnehmer
51, 52 unter Zwischenlage von Unterlegscheiben 58 (geschwärzte Querschnitte) verbunden. Hierzu sind diese Bauteile
von jeweils einer Bundhülse 59 durchdrungen, die mit ihrem bundabgewandten Endabschnitt in eine Scheibe 60 eingreift. Die
Bundhülse 59 und die Scheibe 60 sind durch eine Schraube 61 verspannt, um den erforderlichen Reibschluß zwischen den Mitnehmern
43, 44 bzw. 51, 52 und der Ringscheibe 57 zu erzielen. Anstelle der beschriebenen Verbindung kann auch eine Verschraubung
aus einer Paßschraube mit Mutter ausreichend sein.
Die erfindungsgemäße Wellenkupplung kann auch abweichend von den beiden Ausführungsbeispielen mit einer größeren Anzahl von
Ringscheiben versehen werden. Diese können als Paket geschichtet zwischen die Laschen der Mitnehmer eingefügt sein. Bei der
Anordnung einer größeren Anzahl von Ringscheiben oder Ringscheibenpaketen mit gegenseitigem Abstand ist die Zahl der Mitnehmer
entsprechend zu erhöhen. Als Übertragungsglieder können auch Laschen oder Laschenpakete Verwendung finden, die zu einem
Ring zusammengefaßt sind.
Heidenheim, 11.04.84
0019k/0085k/HKa/Srö
0019k/0085k/HKa/Srö
- Leerseite -
Claims (6)
1. Drehsteife, elastisch beugefähige Wellenkupplung (10) mit
wenigstens einer rechtwinklig zur Drehachse (16) angeordneten elastischen Scheibe (28), an der Mitnehmer (13 bis 15,
22 bis 24) beider Kupplungshälften (11, 20) angreifen, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) die Scheibe (28) ist als Ring ausgebildet,
b) die Angriffspunkte (29) der die Scheibe (28) beiderseits
umfassenden Mitnehmer (13 bis 15, 22 bis 24) beider Kupplungshälften (11, 20) liegen wenigstens
annähernd auf einem Radius (r).
2. Wellenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (13 bis 15, 22 bis 24) als sich radial erstreckende,
zungenförmige Laschen (18, 26) ausgebildet sind, die gegen die zugeordnete Kupplungshälfte (11, 20)
hin in einen konzentrisch zur Drehachse (16) verlaufenden, geschlossenen Kreisring (17, 25) übergehen.
3. Wellenkupplung nach Anspruch 1 oder 2, mit wenigstens zwei Ringscheiben (28), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
einzelnen Ringscheiben (28) jeweils ein Mitnehmer (14, 23) der beiden Kupplungshälften (11, 20) angeordnet ist.
4. Wellenkupplung nach Anspruch 1 oder 2, mit in Paketen angeordneten
Ringscheiben, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stirnseiten der einzelnen Scheibenpakete Mitnehmer der beiden
Kupplungshälften beiderseits angreifen.
5. Wellenkupplung (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit Mitnehmern (51, 52), welche an der zugeordneten Kupplungshälfte (49) auf einem kleineren Radius angreifen als an der
Ringscheibe (57) bzw. den Ringscheioen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (51, 52) mit der Kupplungshälfte
(49) durch eine Verzahnung (55, 56) formschlüssig in Eingriff stehen.
6. Wellenkupplung (40) nach einem der Ansprüche 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (45; 50) der Mitnehmer
(43, 44; 51, 52) und die Ringscheibe (57) bzw. die Ringscheiben von einer Bundhülse (59) durchdrungen sind, in
die unter Zwischenlage einer Scheibe (60) eine Schraube (61) eingreift, welche die Laschen und die Mitnehmer zwischen
dem Bund der Hülse und der Scheibe verspannt.
Heidenheim, 11.04.84
00l9k/0085k/HKa/Srö
00l9k/0085k/HKa/Srö
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