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Unterseebootsantrieb. Die Erfindung betrifft einen Unterseebootsantrieb
mit einer oder mehreren zu den normalen Antriebsschrauben konachsial liegenden Antriebsschrauben:
Bei Unterseebootsantriehen dieser Art, bei denen ein besonderer Antriebsmotor neben
den normalen Motoren vorgesehen ist, ist die Einrichtung so getroffen, daß für Unterwasserfahrt
der besondere Antriebsmotor ausschließlich das Boot, und zwar unter einer. sehr
geringen Geschwindigkeit fortbewegt, die sich mit den normalen Motoren wegen Regelungsschwierigkeiten
und Wirkungsgradabfall nicht erreichen läßt. Die« aufgewendete Energie soll lediglich
Schwimmtiefe und .Steuerfähigkeit gewährleisten und gerade ausreichen, um die Reibung
zwischen Bootswandung und umgebendem Wasser zu überwinden. Jene Bootsantriebe bezwecken
also für die Unterwassers fahrt eine Leistungsverminderung, die außerhalb der untersten
Grenze des Wirkungsbereiches der normalen Motoren liegt.
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Im Gegensatz hierzu wird durch den Gegenstand der Erfindung für die
Unterwasserfahrt der Unterseeboofe eine Leistungssteigerung erreicht, die die oberste
Grenze des Wirkungsbereiches der normalen Motoren übersteigt.
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Demzufolge besteht die Erfindung darin,
daß die besonderen
Antriebsschrauben, die durch besondere Motoren angetrieben werden, den normalen
Schrauben, die durch die normalen Motoren angetrieben werden, zuschalti bar sind.
Dadurch können neben -der V crgrößerung des Fahrbereiches des Bootes (Aktionsradius),
Schnelligkeit des Überganges von Überwasserfahrt zur Unterwasserfahrt und umgekehrt
sowie erhöhte Fahrgeschwindigkeit unter Wasser erreicht werden. Die zuschaltbaren
Schrauben nehmen den normalen Schrauben einen Teil der auszuübenden Schubkraft ab,
so daß der Flächendruck auf die normalen Schrauben nicht übermäßig hoch und ihr
Slip nicht ungünstig zu werden braucht. Die normalen Schrauben brauchen bei den
genannten Fahrten nicht wie bisher mit schlechtem Wirkungsgrad zu laufen, weil durch
die zuschaltbaren Schrauben für die normalen Schrauben eine ergänzende Flügelfläche
geschaffen ist, so daß der Propulsionswirkungsgrad des Bootes im Vergleich zur normalen
Überwasserfahrt auch bei Manövrierfahrten und Unterwasserfahrten erhöht, zum mindesten
jedoch erhalten wird.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. = und 2 zeigen das Schema einer Getriebeanlage für ein Tauchboot
mit zwei zuschaltbaren Schrauben in Seiten- und Hinteransicht und Abb. 3 und 4.
die Seiten- und Hinteransicht eines Tauchbootes mit nur einer zuschaltbaren Schraube.
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Die Getriebeanlage nach Abb. z besteht beispielsweise aus hintereinandergeschalteten
Hochdruck- und Niederdruckturbinen, von denen die Hochdruckturbine H mittels des
Zahnradgetriebes Z und die Niederdruckturbine N mittels des umsteuerbaren Flüssigkeitsgetriebes
F auf je eine Welle der normalen Schrauben i und 2 arbeiten. Auf der Welle W der
Hochdruckturbine ist zwischen der Turbine und dem Zahnradgetriebe Z eine elektrische
Maschine E angeordnet, die mittels einer Kupplung K zu- und abschaltbar ist.
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Die Wellen der zuschaltbaren Schrauben 3 und q. können je durch Elektromotor
M und Zahnradgetriebe G angetrieben werden. Falls das große Zahnrad des Getriebes
G Platz über die Bordwand hinaus beansprucht, kann eine Ausbuchtung A vorgesehen
werden. Die -Elektromotoren M erhalten Antriebsstrom direkt von den Maschinen E
oder über Akkumulatoren.
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Bei Überwassesfahrt arbeiten nur die normalen Schrauben i und 2. Die
elektrischen Maschinen sind abgeschaltet. Die beiden zuschaltbaren Schrauben 3 und
q. können aus dem Wasser herausragen.
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Bei Unterwasserfahrt arbeiten alle Schrauben i, 2, 3 und q.. Der Antrieb
erfolgt durch die umsteuerbaren Elektromotoren E und M. Im ersten Teil der Fahrt
können die Niederdruckturbinen, getrieben von einer als Wärmespeicher betriebenen
Ölkesselanlage, mitarbeiten. Ist dies nicht erwünscht, so können statt dessen auch
die Hochdruckturbinen H und die elektrischen Maschinen E nach Lösen der Kupplung
K Strom zum Laden der Akkumulatoren erzeugen. Nach Erschöpfung der Kesselanlagen
treiben dann die elektrischen Ma,chinen die unteren Schraubenwellen, die während
des Ladens stillgesetzt sind.
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Bei der Marschfahrt über Wasser arbeiten die mit Marschstutzen versehenen
Hochdruckturbinen H auf die Schrauben i und 2. Die Niederdruckturbinen N und die
Flüssigkeitsgetriebe F sind abgeschaltet. Rückwärtsfahrt kann mittels der elektrischen
Maschinen oder der Niederdruckturbinen N und der Flüssigkeitsgetriebe F erfolgen.
Bei der Unterwassermarschfahrt können eine, zwei, drei oder alle vier Wellen in
beliebiger Schaltung durch die Motoren M oder Maschinen E in Betrieb sein.
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Hinter den beiden zuschaltbaren Schrauben können in an sich bekannter
Weise Gegenschrauben 5 angeordnet werden, die den Zweck der weiteren Erhöhung des
Wirkungsgrades haben und die gleichzeitig als Schraubenschutz bei Überwasserfahrt
dienen.
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Die Anordnung sämtlicher Schrauben in der Weise, daß jede Schraube
für sich selbständig arbeiten kann, ergibt erhöhte Sicherheit für die Fortbewegbarkeit
des Bootes. Infolge der Verteilung der Gesamtleistung bei Überwasserfahrt auf zwei,
bei Unterwasserfahrt auf vier Schrauben nach Abb. i und 2 und auf drei Schrauben
nach Abb. 3 und 4. ist die Möglichkeit gegeben, die Drehzahlen für Über- und Unterwasserfahrt
entsprechend zu wählen und Flügelstellung und Flügelfläche in weiten Grenzen den
Über- und Unterwasserfahrten anzupassen.