DE3412955C2 - - Google Patents
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/60—Simultaneously removing sulfur oxides and nitrogen oxides
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art zum Entfernen von
sauren Komponenten und Stickoxiden aus Abgasen.
Aus der DE-PS 32 20 403 ist eine solches Verfahren
bekannt, bei dem die Abgase in einer ersten Absorp
tionsstufe mit einer kalkhaltigen Absorptionsflüssig
keit beaufschlagt werden, so daß es dort zur SO2-Ab
scheidung mit Sulfitbildung kommt. Danach werden
die Abgase mit einem Oxidationsmittel beaufschlagt,
vorzugsweise Ozon, um die Stickoxide in der Gasphase
zu oxidieren. Die Abgase mit dem gebildeten Stick
stoffdioxid werden in einer zweiten Absorptionsstufe
ebenfalls mit einer kalkhaltigen Waschlösung beauf
schlagt, wobei es zur Bildung von Calciumnitrit kommt.
In einem der zweiten Absorptionsstufe nachgeschalteten
Wäscher erfolgt eine Reduktion von überschüssigem
Ozon mittels aus der ersten Absorptionsstufe zuge
führten Calciumsulfits.
Zur Entfernung des überschüssigen Oxidationsmittels
ist somit bei der bekannten Verfahrensführung ein
dritter Wäscher erforderlich, der einen wesentlichen
Investitionsbedarf für eine Anlage zur Durchführung
des Verfahrens ausmacht und die Verfahrensführung
erschwert. Das Calciumsulfit und das Calciumnitrit
als Absorptionsprodukte der beiden Waschstufen werden
zumindest teilweise zu Calciumsulfat bzw. Calciumnitrat
aufoxidiert, wobei gemäß der DE-PS 32 20 403 die
Oxidation in getrennten, den Wäschern nachgeschalteten
Oxidationsbehältern erfolgt. Anstelle des Kalkwaschver
fahrens kann auch ein Ammoniakwaschverfahren einge
setzt werden.
Aus der DE-OS 22 05 978 ist ein Verfahren zur Be
kämpfung von Gerüchen, insbesondere Ozon, bekannt,
bei dem der geruchsbelastete Abgasstrom durch eine
Kohle-Kontaktzone geleitet wird, in der er mit fein
verteilter Aktivkohle beladen wird. Nach einer vorge
gebenen Mitführstrecke wird die fein verteilte Kohle
wieder aus dem Abgasstrom abgeschieden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren anzugeben, bei dem die Reduktion des über
schüssigen Oxidationsmittels auf einfachere Weise
erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Abgase nach der zweiten Absorptionsstufe
über ein oxidierbares Feststoffmaterial, ausgewählt
aus der Gruppe: Anthrazit, Aktivkoks, Petrolkoks
und/oder Aktivkohle, geführt werden.
Als Oxidationsmittel zur Oxidation der Stickoxide
wird vorzugsweise Ozon eingesetzt.
Unter "basischer" Absorptionsflüssigkeit werden an
sich bekannte erdalkali- und/oder alkalihaltige oder
ammoniakalische Verbindungen enthaltende Absorptions
flüssigkeiten verstanden, die wiederum bevorzugt
calcium-, natrium- und/oder magnesiumhaltig oder
ammoniakhaltig sind. Derartige Waschverfahren werden
üblicherweise als Kalkwäschen, als Doppelalkaliver
fahren buw. als Ammoniakverfahren bezeichnet. Das
Ausgangsmaterial kann in verschiedenen Formen vor
liegen, wie z. B. CaCO3, CaO(OH)2, MgO, Na2O,
NaOH und Mischungen hiervon oder als wäßrige NH3-Lö
sung. Dabei ist es zweckmäßig, daß bei Einsatz von
ammoniakalische Verbindungen enthaltender Absorp
tionsflüssigkeit Aktivkohle und/oder Aktivkoks als
Feststoffmaterial eingesetzt wird, dessen Porenvolumen
eine Absorption ammoniakalischer Verbindungen ermög
licht, da auf diese Weise neben dem Ozon auch restliche
Ammoniakverbindungen aus dem Abgas entfernt werden.
Es ist zweckmäßig, wenn die Abgase und die Absorptions
flüssigkeit in der zweiten Absorptionsstufe in Gegen
strom mit fallender Flüssigkeit und aufsteigendem
Gas geführt werden und der aufsteigende Gasstrom
nach Austritt aus dem fallenden Flüssigkeitsstrom
über das Feststoffmaterial geführt wird. Hierbei
kann das Material in hordenartigen Körben angeordnet
sein, die austauschbar angeordnet sind. Das oxidierbare
Feststoffmaterial ist ein Verbrauchsmaterial, was
nach einer gewissen Betriebszeit ersetzt werden muß.
Das oxidierbare Material kann aber auch in den Rauchgas
kanal nach der zweiten Absorptionsstufe integriert
werden. Dabei wird bevorzugt, daß die die zweite
Absorptionsstufe verlassenden Gase über einen Wärme
tauscher, in den das oxidierbare Feststoffmaterial
integriert ist, einem Kamin zugeleitet werden. Hier
ist das Material leicht zugänglich.
Die Erfindung soll nun anhand der Figur
beschrieben werden.
Aus einer nicht gezeigten Feuerungsanlage werden
die Abgase einem Luftvorwärmer 1 zugeführt. Die den
Luftvorwärmer 1 zulassenden Rauchgase werden in
einem Elektrofilter 2 entstaubt, wobei der Staub
bei 3 abgezogen wird. Die den Elektrofilter 2 verlas
senden Rauchgase werden über einem Wärmetauscher 4
einem ersten Wäscher 5 zugeführt. Dem Wäscher 5 wird
über eine Leitung 6 calciumhaltige Waschflüssigkeit
zugeführt. Im Wäscher kommt es zu einer SO2-Abscheidung
unter Bildung von Calciumsulfit. Das Calciumsulfit
wird einem Oxidationsbehälter 7 zugeführt, in dem
es mit Luftsauerstoff zu Calciumsulfat oxidiert wird.
Das Calciumsulfat wird über Leitung 8 abgezogen.
Das aus dem SO2-Wäscher 5 abgezogene Rauchgas wird
in einer Leitung 9 zur Oxidation der in den Abgasen
noch enthaltenden Stickoxide mit Ozon als Oxidations
mittel beaufschlagt. Hierzu ist eine Leitung 10 vorge
sehen, mit der Ozon in die Leitung 9 gasförmig einge
blasen wird. Das so behandelte Abgas wird in einen
Wäscher 11 eingeführt, dem über eine Leitung 12 und
ein Düsenfeld 12 a calciumhaltige Waschflüssigkeit
zugeführt wird. Das im Wäscher 11 entstandene Absorp
tionsprodukt wird einem weiteren Oxidationsbehälter
13 zugeführt. In diesem Behälter 13 wird Luftsauerstoff
zugemischt, um das aus dem Wäscher 11 in den Behälter
13 überführte Calciumnitrit in Nitrat umzuwandeln,
das bei 14 abgezogen wird.
In dem Wäscher 11 ist oberhalb des Düsenfeldes 12 a
der Rauchgase eine Trageinrichtung 15 angeordnet,
die mit Aktivkoks 16 aufgefüllt ist. In Strömungs
richtung gesehen kann der Trageinrichtung 15 ein
an sich bekannter Tröpfchenabscheider vorgeschaltet
sein.
Die durch den Wäscher streichenden Rauchgase verlassen
den Wäscher 11 am oberen Ende, so daß das überschüssige
Ozon an dem Aktivkoks absorbiert bzw. reduziert wird,
so daß in dem den Wäscher verlassenden Abgas kein
überschüssiges Ozon mehr enthalten ist. Mittels eines
Gebläses 17 wird das Abgas durch den Wärmetauscher
4 gedrückt und einem Kamin 18 zugeleitet.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensführung ist kein
dritter Wäscher erforderlich, sondern während der
Betriebszeit der Anlage muß nur in gewissen Zeitab
ständen das oxidierbare Material 16 am oberen Ende
des Wäschers 11 erneuert werden.
Im Wärmetauscher 4 ist bei 16′ schematisch angedeutet,
daß das oxidierbare Material in den Wärmetauscher
integriert werden kann, z. B. in den Paketen eines
Drehwärmetauschers.
Während bei der in der Figur gezeigten Ausführungsform
die Oxidation der Absorptionsprodukte in getrennten
Oxidationsbehältern 7 und 13 erfolgt, ist es auch
möglich, die der Oxidierung dienenden Luft direkt
dem Sumpf der Wäscher 5 und 11 zuzuführen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfernen von sauren Komponenten
und Stickoxiden aus Abgasen, bei dem die Abgase
in einer ersten Absorptionsstufe mit einer basischen
Absorptionsflüssigkeit beaufschlagt werden, dadurch
mit einem Oxidationsmittel beaufschlagt werden
und anschließend in einer zweiten Absorptionsstufe
mit einer basischen Absorptionsflüssigkeit beauf
schlagt werden und bei dem nach der zweiten Absorp
tionsstufe überschüssiges Oxidationsmittel aus
den Abgasen entfernt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgase nach der zweiten Absorptionsstufe
über ein oxidierbares Feststoffmaterial ausgewählt
aus der Gruppe: Anthrazit, Aktivkoks, Petrolkoks
und/oder Aktivkohle geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oxidationsmittel Ozon eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Einsatz von ammoniakalische Verbindungen
enthaltender Absorptionsflüssigkeit Aktivkohle
und/oder Aktivkoks als Feststoffmaterial eingesetzt
wird, dessen Porenvolumen eine Absorption ammoniaka
lischer Verbindungen ermöglicht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgase und die Absorptionsflüssigkeit
in der zweiten Absorptionsstufe in Gegenstrom
mit fallender Flüssigkeit und aufsteigendem Gas
geführt werden und der aufsteigende Gasstrom nach
Austritt aus dem fallenden Flüssigkeitsstrom über
das Feststoffmaterial geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die zweite Absorptionsstufe verlassenden
Gase über einen Wärmetauscher, in den das
oxidierbare Feststoffmaterial integriert ist,
einem Kamin zugeleitet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843412955 DE3412955A1 (de) | 1984-04-06 | 1984-04-06 | Verfahren zum entfernen von sauren komponenten und stickoxiden aus abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843412955 DE3412955A1 (de) | 1984-04-06 | 1984-04-06 | Verfahren zum entfernen von sauren komponenten und stickoxiden aus abgasen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3412955A1 DE3412955A1 (de) | 1985-10-24 |
DE3412955C2 true DE3412955C2 (de) | 1987-10-01 |
Family
ID=6232832
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843412955 Granted DE3412955A1 (de) | 1984-04-06 | 1984-04-06 | Verfahren zum entfernen von sauren komponenten und stickoxiden aus abgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3412955A1 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3703766A1 (de) * | 1987-02-07 | 1988-08-18 | Hoelter Heinz | Verfahren zur behandlung der reingase einer rauchgasentschwefelungsanlage |
US5827488A (en) * | 1996-09-06 | 1998-10-27 | Dravo Lime Company | Process for removing SO2 and NOx from a gaseous stream |
EP0858985A3 (de) * | 1997-02-18 | 1999-04-14 | Dravo Lime Company | Wässrige Erdalkalinitratdüngemittelzusammensetzung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
CN101428195B (zh) * | 2008-11-10 | 2011-10-19 | 浙江天蓝环保技术有限公司 | 利用氯化钠治理烟气氮氧化物并回收亚硝酸盐的系统 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1376077A (en) * | 1971-03-01 | 1974-12-04 | Stauffer Chemical Co | Odour control system |
-
1984
- 1984-04-06 DE DE19843412955 patent/DE3412955A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3412955A1 (de) | 1985-10-24 |
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