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Die Erfindung betrifft ein Böschungssternlager
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für Zuschlagstoffe für die~Beton- bzw. Mörtelherstellung, mit durch
vertikale Radialwände abgeteilten Kammern, einem, jeder der Kammern zugehörigen
Kammerboden, mindestens einem Dosierverschluß in oder unter jedem Kammerboden, sowie
einer Zuschlagstoffwaage mit Waagenbehälter unterhalb der Ebene der Dosierverschlüsse.
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Solche Böschungssternlager sind bekannt. Die Dosierverschlüsse sind
unmittelbar benachbart der Zentralachse des Sterns über einen Umfangswinkel von
meistens etwas über 1800 verteilt angeordnet. Unterhalb aller Dosierverschlüsse
befindet sich der Waagenbehälter, dessen obere Aufnahmeöffnung groß genug ist, um
die Zuschlagstoffe aus allen Dosierverschlüssen aufnehmen zu können. Um an Bauhöhe
zu sparen wird die obere Einlaßöffnung des Waagenbehälters so klein wie möglich
gemacht, weswegen die dichte Anordnung der Dosierverschlüsse um das Sternzentrum
herum zwingend ist. Diese Anordnung der Dosierverschlüsse hat aber den Nachteil,
daß das sogenannte Aktivlager in jeder Kammer im Vergleich zum Passivlager gering
ist. Als Aktivlager wird hier die frei auslauffähige Menge der Schüttgüter definiert,
die aus der Höhe des Lagers, dem Lagerbereichswinkel und der inneren Reibung des
betreffenden
Schüttgutes resultiert. Die innere Reibung von Schüttgütern kann, nicht zuletzt
durch Umwelteinflüsse bestimmt, so groß werden, daß das Aktivlager zu klein wird
und für den normalen Betriebsablauf nicht mehr ausreicht.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Sternlager ist die begrenzte Anzahl
der zu lagernden Komponenten.
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Je nach Lagerbereichswinkel können maximal 6-8 Komponenten gelagert
werden, weil die Kübelbreite des Schrappers beim Befüllen des Aktivlagers immer
einen entsprechenden Abstand zum Sternmittelpunkt erfordert, damit sich derselbe
nicht zwischen den Sterntrennwänden einklemmt. Je mehr Komponenten gelagert werden,
umso kleiner ist der öffnungswinkel der einzelnen Kammern und umso größer muß der
Abstand des hochgezogenen Schrapperkübels zur Sternachse sein. Der Aktivlagerbereich
wird daher noch weiter reduziert, weil ein totales Auffüllen praktisch nicht möglich
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das Aktivlager ohne Erhöhung der Sterntrennwände
zu vergrößern bzw. eine Möglichkeit zu schaffen, bei gleich großem Aktivlager die
Dosierverschlüsse auf ein höheres Niveau zu legen. Weiterhin sollen sich mit der
Erfindung
auch die Gesamtlagermenge und die Komponentenzahl vergrößern
lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Dosierverschlüsse
in Abständen außerhalb des Sternzentralbereiches um die Sternachse herum ringförmig
angeordnet sind und sich längs des Ringes unter den Dosierverschlüssen eine ebenfalls
ringförmige Förderbahn erstreckt, die eine außerhalb des von den Sternkammern eingenommenen
Bereiches liegende Abgabestation aufweist.
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Die ringförmige Förderbahn kann eine längliche Gestalt aufweisen,
sodaß ein langgestrecktes Sternlager mit erhöhter Lagerkapazität geschaffen wird.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich
die Förderbahn kreisringförmig und koaxial zur lotrechten Sternlagerachse.
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Zwei grundsätzliche Ausführungsmöglichkeiten fallen unter den Erfindungsgedanken.
Einmal weist die Förderbahn einen bewegbaren Boden auf, der sich längs der gesamten
Förderbahn erstreckt und der den Waagenbehälter bildet. Im einfachsten Fall ist
der bewegbare Boden als Drehringtisch ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform können
die Dosierverschlüsse gleichzeitig die ringförmige Förderbahn beschicken. Im
Fall
des Drehringtisches dreht sich dieser einmal um 3600, sodaß die Zuschlagstoffe durch
geeignete Maßnahmen, z.B. Abweisbleche an der Abgabestation z.B. an Förderkübel
übergeben werden. Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang eine Ausbildung,
bei der der Ringtischboden eine Auslaßöffnung aufweist und im Bereich der Abgabestation
ein ortsfestes Auffangblech angeordnet ist, das bis an den Ringtischboden heranreicht.
Beim Drehen des Ringtischbodens stauen sich die Zuschlagstoffe an dem Auf fangblech,
solange, bis die Auslaßöffnung des Ringtischbodens in die Abgabeposition gelangt1
sodaß die Zuschlagstoffe durch die Auslaßöffnung nach unten in den Kübel oder ein
sonstiges Fördergerät fallen. Während dieser Abgabe kann der Ringtischboden erneut
Zuschlagstoffe aus den Dosierverschlüssen aufnehmen.
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Eine alternative Lösung im Rahmen des Erfindungsgedankens besteht
darin, daß der Waagenbehälter längs der Förderbahn verfahrbar angeordnet ist und
daß die obere Aufnahmeöffnung des Waagenbehälters in Förderbahnrichtung kürzer als
der Abstand zweier Dosierverschlüsse oder zweier Gruppen von Dosierverschlüssen
ist. Bei dieser Ausführung ist der Waagenbehälter mit einem hängenden Fahrwerk oder
einem
Bodenfahrwerk versehen oder ist an einem Drehgestell angeordnet.
Das Fahrwerk bzw. die Aufhängung des Behälters weist die Zuschlagstoffwaage auf.
Der Behälter fährt nacheinander unter die verschiedenen Dosierverschlüsse, gelangt
dann in die Abgabestation, wo er in bekannter Weise entleert werden kann. Dank der
Ringanordnung kann der Behälter in beiden Richtungen bewegt werden, sodaß er während
seiner Rücklaufbewegung weitere Zuschlagstoffchargen aufnimmt und in dieser Bewegungsrichtung
von der anderen Seite her die Abgabestation erreicht.
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Eine Ausgestaltung besteht darin, daß das Fahrgestell zwei Aufnahmeeinrichtungen
für wechselseitiges Aufnehmen eines Waagenbehälters aufweist. Während der eine Waagenbehälter
mit Zuschlagstoffen beschickt wird, wird der vorher beladene Waagenbehälter über
eine Fördereinrichtung auf das Niveau oberhalb der Mischeinrichtung gebracht und
dort entleert. Das Fahrgestell wird im Bereich der Abgabestation so positioniert,
daß der Leerbehälter aufgenommen werden kann, das Fahrgestell wird dann kurz bewegt,
bis der volle Behälter an die Hochfördereinrichtung übergeben wird, wonach das Fahrgestell
mit dem in der Wechselposition befindlichen Waagenbehälter seine Rundfahrt beginnt.
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Im Fall einer kreisförmigen Sternanlage beträgt der Lagerbereichswinkel
annähernd 3000. Es können wesentlich mehr Kammern aufgebaut werden.
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Gleichwohl können die Zuschläge auch mit einem vollautomatischen Schrapper
angeböscht werden, da dieser sich nicht mehr an den Kammerwänden verklemmen kann,
denn das Zentrum des Aktivlagers in jeder Kammer befindet sich dank der ringförmigen
Förderbahn im Radialabstand vom Sternzentrum.
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Dieser Abstand kann 3 m und mehr betragen. Es versteht sich, daß durch
diese Ausbildung eine Vervielfachung der Menge des Aktivlagers erreicht wird.
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Im Normalfall liegen die Kammerböden mit den Dosierverschlüssen im
Fundamentbereich des Sternlagers. Die ringförmige Förderbahn ist dann unter Flur
angebracht. Dank der erheblichen Vergrößerung des Aktivlagers ist es aber ohne weiteres
möglich, die Förderbahn auch oberhalb des Bodens für das Passivlager anzuordnen.
Im Rahmen der Erfindung kann die Förderbahn unter Beibehaltung der Kapazität des
Aktivlagers eines herkömmlichen Sternlagers in ausreichendem Abstand oberhalb des
Sternlagerbodens angeordnet werden und da die Förderbahn nur eine sehr geringe Bauhöhe
im Vergleich
zu herkömmlichen Waagenbehältern benötigt, läßt sich
die Mischeinrichtung unmittelbar unter der ringförmigen Förderbahn im Bereich der
Abgabestation anordnen, derart, daß Transportfahrzeuge die Mischeinrichtung im Bereich
der Abgabestation unterfahren können. Die zusätzliche Hochfördereinrichtung entfällt
dann. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Sternanlage mit im Bereich der Sternachse
angeordneten Dosierverschlüssen kann bei der erfindungsgemäßen Ausbildung dieselbe
Größe des Aktivlagers zur Verfügung gestellt werden, wenn die Lagerhöhe um etwa
25% verringert wird.
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Anhand der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele darstellt, sei
die Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Sternanlage,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Sternanlage gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine abgewandelte
Ausführung der Dosier-und Fördereinrichtung einer Sternanlage und Fig. 4 eine Draufsicht
auf die Anlage gemäß Fig. 3.
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Ein Sternlager 10 ist durch eine Anzahl radialer Trennwände 12 in
sektorförmige Kammern 14 unterteilt. Der von den Kammern 14 eingenommene Umfangsbereich
beträgt ca. 3000, Im freibleibenden Bereich stehen mehrere Bindemittelsilos 16 und
eine dazwischen angeordnete, von einem Transportfahrzeug unterfahrbare Mischeinrichtung
18. Unterhalb des Sternlagerbodens 20 befindet sich ein Ringkanal 22, der in diesem
Ausführungsbeispiel koaxial zur lotrechten Sternachse verläuft. In der Deckwand
des Ringkanals 22 befindet sich für jede Kammer 14 mindestens ein Auslaßschacht
mit Dosierverschluß 24. Die innere zylindrische Umfangswand des Ringkanals 22 ist
als Führungsbahn für ein Kreisfahrwerk 26 ausgebildet, an dem ein Waagerahmen 28
befestigt ist, in welchen ein Waagenbehälter 30 kippbar eingehängt ist. Der Waagenbehälter
30 ist somit auf einer kreisbogenförmigen Bahn bewegbar und unter fährt nacheinander
die einzelnen Dosierverschlüsse 24. Die fahrbare Waage steuert diese Verschlüsse.
Der Behälter 30 gelangt dann in die Abgabestation 32 im Bereich des kammer freien
Sektors und wird dort in einen Aufzugkübel 34 ausgekippt. Der Aufzugkübel 34 fährt
längs des Hochförderers 36 nach oben in eine obere Entleerungsstellung oberhalb
der Mischeinrichtung 18 und entleert die Charge in diese.
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Anschließend fährt der Kübel 34 wieder in seine Aufnahmestellung nach
unten. Während der Auf-und
Abbewegung des Kübels 34 wird der Waagenbehälter
30 erneut mit Zuschlagstoffen beschickt.
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Dank der maßgeblichen Radialentfernung der Dosierverschlüsse 24 von
der Sternachse ergibt sich ein wesentlich vergrößertes Aktivlager 40, das etwa innerhalb
des durch die gestrichelten Linien 38 gebildeten Kegels liegt. Das Passivlager ist
mit 42 bezeichnet.
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Es versteht sich, daß die im Ringkanal 22 vorgesehene Förderbahn für
den Waagenbehälter 30 nicht notwendigerweise kreisförmig sein muß, obwohl dies eine
bevorzugte Ausführungsform darstellt. Mittels eines hängenden Fahrwerkes oder eines
Bodenfahrwerkes ließe sich jede beliebige Ringform, z.B. eine ovale oder langgestreckte
Ringform realisieren.
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Statt eines einzelnen Waagenbehälters 30, der die Dosierverschlüsse
24 nacheinander unterfährt, könnte im Ringkanal 22 auch ein umlaufender Ringtisch
angeordnet sein, der die Chargen aus den Dosierverschlüssen 24 gleichzeitig aufnehmen
kann und der nach Drehung um 3600 die Einzelchargen nacheinander an den Auf zugkübel
34 übergibt.
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Die Figuren 3 und 4 zeigen ein ähnliches Sternlager
wie
die vorbeschriebene Ausführung. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß das
Kreisbahn-Seitenfahrwerk 26 einen Waagerahmen 28 in Form einer Wiegeplattform trägt,
welche zwei nebeneinander angeordnete Aufhängeeinrichtungen 44, 46 trägt, in die
wechselweise jeweils ein Waagenbehälter 30 einhängbar ist. Gemäß Figuren 3 und 4
befindet sich der Waagenbehälter 30 in der Aufhängeeinrichtung 46.
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Ein weiterer Waagenbehälter 30' befindet sich am oberen Ende des Hochförderers
36 über der Mischeinrichtung 18. Während der'Behälter 30 unter den Dosierverschlüssen
im Ringkanal in Richtung des Pfeiles entlangbewegt wird, fährt der Behälter 30'
nach Entleerung am Hochförderer 36 nach unten und die Bewegungen sind so aufeinander
abgestimmt, daß die Aufnahmeeinrichtung 44 der Wiegeplattform 28 in der Abgabestation
(Ubernahmeposition) steht, sodaß der Behälter 30' in die Aufnahmeeinrichtung 44
eingehängt werden kann, Der Rahmen 28 wird dann um ein kleines Stück weiter gedreht
bis sich die Aufnahmeeinrichtung 46 in der Übergabeposition befindet, sodaß der
Behälter 30 vom Hochförderer 36 übernommen werden kann. Der Rahmen 28 kann dann
zur Aufnahme einer neuen Charge Zuschlagstoffe weiterbewegt werden.
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