DE3410550C2 - Verfahren zur Herstellung eines kuppelförmigen Formkörpers mit flachem Rand - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines kuppelförmigen Formkörpers mit flachem RandInfo
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C51/00—Shaping by thermoforming, i.e. shaping sheets or sheet like preforms after heating, e.g. shaping sheets in matched moulds or by deep-drawing; Apparatus therefor
- B29C51/26—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C51/261—Handling means, e.g. transfer means, feeding means
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- B29C51/42—Heating or cooling
- B29C51/426—Producing specific thermal regimes during thermoforming to obtain particular properties
Description
Beider allgemein gebräuchlichen Umformtechnik zur Herstellung derartiger Teile wird eine Kunststofftafel
ganzflächig mit einem IR-Strablerfeld über die Erweichungstemperatur
erhitzt, der Rand auf einer Umformvorrichtung fest eingespannt und die vom Rand eingeschlossene
Fläche umgeformt Nach der Abkühlung des Formteils wird die Randeinspannung gelöst und das
Formteil aus der Umformvorrichtung entnommen (vgL Firmenschrift Imperial Chemical Industries Ltd, 1960,
»Acrylic Materials, Shaping by Heat Forming«, Seite 12,
13,64,65).
Nachteile des Standes der Technik
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der flache Rand des erkalteten Formteils infolge innerer Spannungen
unregelmäßig verzogen ist und deshalb in der Regel
abgeschnitten werden muß. Die Spannungen entstehen durch die unterschiedlichen Bedingungen während der
Abkühlphase. Während sich die nicht eingespannten . Teile unterhalb der Erweichungstemperatur beim Abkühlen
thermisch kontrahieren können, ist der fest eingespannte Randbereich daran gehindert Die Verwerfung
des Randes läßt sich nicht dadurch verhindern, daß die Spannwerkzeuge frühzeitig nach der Abkühlung unter
die Erweichungstemperatur gelöst werden. Noch schwerere Verwerfungen im Randbereich treten auf,
wenn die eingespannte Tafel in der Umformvorrichtung selbst durch Wärmestrahlung erhitzt wird. Jedoch wird
gerade eine solche Arbeitsweise aus Gründen einer wenig arbeitsaufwendigen Herstellungsweise angestrebt
Aufgabe und Lösung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines kuppeiförmigen Kunststofformkörpers mit flachem Rand durch Erhitzen einer ebenen Kunststofftafel
durch Wärmestrahlung bis zum thermisch erweichten Zustand, Umformen der vom Rand der Tafel eingeschlossenen
Fläche durch mechanischen oder pneumatischen Druck, während der Rand durch einen ausreichenden
Spanndruck festgehalten und nicht umgeformt wird, und Abkühlen der umgeformten Fläche.
Bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art soll das Erhitzen der Kunststoff tafel in der Umformvorrichtung
selbst vorgenommen werden und in einer kurzen Bearbeitungszeit ein kuppeiförmiger Kunststoffformkörper
mit flachem, nicht verzogenem Rand hergestellt werden. Weiterhin soll das nachträgliche Besäumen
des fertigen Formteils entfallen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß man die Wärmestrahlung nur auf die von dem Rand eingeschlossene Fläche einwirken läßt und den Rand spannungsios läßt oder höchstens einen Spanndruck einwirken läßt, der eine thermische Dehnungsbewegung des Randes zuläßt, bis die der Wärmestrahlung ausgesetzte Fläche eine Temperatur erreicht hat, dia dicht unterhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffes liegt, nach diesem Zeitpunkt und vor Beginn der Umformung den Spanndruck so erhöht daß der Rand festgehalten wird, und die Strahlungseinwirkung solange fortsetzt, bis die der Wärmestrahlung ausgesetzte Fläche die Erweichungstemperatur überschritten hat, die Strahlungseinwirkung beendet und die auf Umformtemperatur erwärmte Fläche umformt und danach bis dicht unter die Erweichungstemperatur abkühlen läßt, sodann die auf den Rand einwirkende Spannkraft aufhebt oder so vermindert, daß sie thermische Kontraktionsbewegungen zuläßt, und die Abkühlung fortsetzt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß man die Wärmestrahlung nur auf die von dem Rand eingeschlossene Fläche einwirken läßt und den Rand spannungsios läßt oder höchstens einen Spanndruck einwirken läßt, der eine thermische Dehnungsbewegung des Randes zuläßt, bis die der Wärmestrahlung ausgesetzte Fläche eine Temperatur erreicht hat, dia dicht unterhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffes liegt, nach diesem Zeitpunkt und vor Beginn der Umformung den Spanndruck so erhöht daß der Rand festgehalten wird, und die Strahlungseinwirkung solange fortsetzt, bis die der Wärmestrahlung ausgesetzte Fläche die Erweichungstemperatur überschritten hat, die Strahlungseinwirkung beendet und die auf Umformtemperatur erwärmte Fläche umformt und danach bis dicht unter die Erweichungstemperatur abkühlen läßt, sodann die auf den Rand einwirkende Spannkraft aufhebt oder so vermindert, daß sie thermische Kontraktionsbewegungen zuläßt, und die Abkühlung fortsetzt.
Vorteile und gewerbliche Anwendung der Erfindung
Es können Kunststofftafeln eingesetzt werden, die bereits die Randabmessungen der herzustellenden Formkörper
haben. Das hergestellte kuppeiförmige Formteil
hat einen ebenen oder nur sehr schwach verzogenen Rand, der im allgemeinen nirgends mehr als 1 cm von
der ebenen Form abweicht. Dadurch kann ein nachträgliches Besäumen oder Abtrennen des Randes entfallen,
so daß der dafür früher erforderliche Arbeitsaufwand eingespart und Materialverlust vermieden wird. Der
flache ebene Rand erleichtert die wasserdichte Verlegung der Formkörper auf einer ebenen Unterkonstruktion
wesentlich.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich in besonderem Maße zur Herstellung von Lichtkuppeln, vor allem
solchen von niedriger Scheitelhöhe, oder ähnlichen schalen-, wannen- Ode' kuppeiförmigen Kunststoffteiien
mit flachem Rand.
Die Kunststofftafel
Es können ebene Kunststofftafeln einer Dicke von z. B. 1 bis 12 mm in allen verfügbaren Abmessungen
eingesetzt werden. Bei rechteckigen Zuschnitten liegen
die Kantenlängen meistens zwischen 300 und 30CO mm, jedoch sind größere oder kleinere Tafeln ebenfalls verarbeitbar.
Runde, elliptische, dreieckige oder andere polygonale Tafeln lassen sich mit entsprechenden Spannwerkzeugen
ebenfalls verarbeiten.
Geeignete Kunststofftafeln können beispielsweise aus Polyvinylchlorid, Celluloseestern, schlagfesten Polystyrolkunststoffen
und dergleichen bestehen. Bevorzugt sind Acrylglas, also gegossenes oder extrudiertes PoIymethylmethacrylat
oder Methylmethacrylat-Copolymerisate, und Polycarbonatkunststoffe, insbesondere
Bisphenol-A-Polycarbonat Die Kunststoffe können klar und farblos, weiß oder farbig getrübt, opak eingefärbt
oder oberflächlich gemustert sein. Die Oberflächen können glatt, mattiert oder beliebig strukturiert
sein. Vorzugsweise werden glasklare, glatte Acryigias- oder Polycarbonattafeln eingesetzt.
Ausführung der Erfindung
Eine zweckmäßige Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figur erläutert
Die Figur zeigt einen Querschnitt der Umformvorrichtung mit der eingespannten Tafel vor der Umformung
und — in gestrichelten Linien — nach der Umformung.
Die Kunststofftafel 1 kann kalt in die Umformvorrichtung eingelegt werden. Jedoch läßt sich die Bearbeitungszeit
abkürzen, wenn die Tafel vorgewärmt ist. Ihre Temperatur soll wenigstens 100C unter der Erweichungstemperatur
(Glastemperatur nach DIN 7 724) liegen; bei Acrylglas also nicht über 95° C und bei PoIycarbonat
nicht über 1400C.
Die Umformvorrichtung enthält einen Arbeitstisch 2 und einen darauf angebrachten unteren Spannrahmen 3
mit einer ebenen Oberseite. Auf diesen wird die Tafel 1 aufgelegt Auf den Rand der Tafel wird der obere
Spannrahmen 4, der eine ebene Unterseite hat, zunächst ohne hohen Spanndruck aufgelegt Wenn der Spannrahmen
4 aus Vierkantstahlrohren besteht, kann er mit seinem Eigengewicht auf dem Rand lasten. Auf jeden Fall
darf der Spanndruck nur so hoch sein, daß sich der Plattenrand beim Erhitzen der Tafel entsprechend der
thermischen Dehnung zu bewegen vermag. Sollte der Rahmen zu schwer sein und die thermische Dehnung
behindern, kann er mittels Federn 5 etwas angehoben werden. Die Spannkraft soll möglichst ausreichen, um
ein Verwerfen des Randes während des Aufheizens zu unterdrücken und das Herausgleiten der erweichten
Platte zu verhindern. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung
heizbarer Spannrahmen 3, 4. Sie können z. B. elektrische Heizbänder 6,7 im Innern enthalten. Zweckmäßig
ist eine Temperatur etwa 20 bis 500C unterhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffes; z. 3. etwa
55°C bis 85°C für Acrylglas, 105°C bis 135°C für PoIycarbonat. Die Temperatur der Spannrahmen kann dauernd
gleichbleiben.
Sobald der obere Spannrahmen 4 aufgelegt ist, kann die Wärmestrahlungsqueile 8 eingeschaltet werden,
welche auf die Fläche der Kunststofftafel innerhalb des oberen Spannrahmens 4 einwirkt Erst wenn diese Fläche
durchgehend bis in die Nähe der Erweichungstemperatur erwärmt ist, wird die Spannkraft durch Anziehen
der Spannmittel 9 in solchem Maße erhöht, daß sich der Rand bei der weiteren Erhitzung der Tafel nicht
mehr bewegt Die Einwirkung der Wärmestrahlung wird festgesetzt, bis die Erweichungstemperatur des
Kunststoffes überschritten ist uni sine Temperatur im thermoplastischen bzw. thermoelastischen Umformbereich
erreicht ist Erfahrungsgemäß liegt ein günstiger Zeitpunkt zum Erhöhen der Spannkraft nach dem Ablauf
von 2Z3 bis 3U der gesamten Einwirkungsdauer der
Wärmestrahlung bis zum Erreichen der Umformtemperatur. In diesem Zustand kann die Tafel nach üblichen
Verfahren umgeformt werden. Sie kann durch pneumatischen Ober- oder Unterdruck berührungsfrei zu einer
Kuppel gewölbt oder in der gleichen Weise in eine Hohlform gedrückt werden. Ebenso können mechanische
Formwerkzeuge von einer oder von beiden Seiten einwirken. Das Verfahren der Erfindung eignet sich besonders
zur Herstellung von Formkörpern, deren größte Höhe nicht mehr als die Hälfte oder drei Viertel des
kleinsten Flächendurchmessers der Ausgangstafel beträgt Da das Problem der Kandverwerfung vor ailem
bei verhältnismäßig flachen Formkörpem auftritt, ist die Herstellung von Formkörpern mit einer größten Höhe
von höchstens einem Viertel des kleinsten Durchmess?rs eine besonders bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung.
Die Wärmestrahlung wird in der Regel vor, gewünschtenfalls während oder nach dem Umformen abgeschaltet
Nach dem Umformen läßt man den umgeformten Bereich unter Aufrechthaltung der Formkräfte
bis dicht unter die Erweichungstemperatur abkühlen und vermindert die Spannkraft wieder so, daß sie thermische
Kontraktionsbewegungen des Kunststoffkörpers zuläßt In diesem Stadium kann bereits der obere
so Spannrahmen entfernt und der Formkörper abgenommen werden und — möglichst auf einer ebenen, wenig
wärmeleitenden Unterlage, beispielsweise aus Holz — aubernalb der Umformvorrichtung vollends auskühlen.
Ausschlaggebend für den Erfolg des Verfahrens ist die unbehinderte thermische Expansionsfähigkeit der
Tafel während der Aufheizzeit und die Kontraktionsfähigkeit während der Abkühlung. Wenn diese Expansions-
und Kon'-aktionsbewegungen durch eine feste Einspannung des Randes unterbunden werden, so entstehen
Spannungen im Übergangsbereieh zwischen dem Rand und dem umgeformten Bereich, die zu den
Verwerfungen im Randbereich führen. Diese Spannungen sind um so größer, je breiter der Temperaturbereich
ist, den dei umzuformende Bereich durchläuft, während der Rand fest eingespannt ist. Es wird daher
angestrebt, diesen Bereich so klein wie möglich zu halten. Er ist am kleinsten, wenn die Spannmittel 9 erst
unmittelbar vor der Umformune. also nach dem Errei-
chen der Umformtemperatur fest angezogen werden. Wenn jedoch die Gefahr besteht, daß sich die Tafel nach
dem Erweichen unter ihrem Eigengewicht aus dem Spalt der Spannrahmen herauszieht, so wird die Spannkraft schon kurz vor Erreichen der Erweichungstempe-
ratur erhöht Dies kann in dem Bereich bis etwa 10° C unterhalb der Erweichungstemperatur geschehen. Wird
die Spannkraft zu früh erhöht, so muß mit zunehmenden Randverwerfungen gerechnet werden.
Während der Abkühlung muß die hohe Spannkraft mindestens so lange aufrechterhalten bleiben, bis die
Erweichungstemperatur unterschritten worden ist, jedoch muß sie gelöst oder vermindert werden, bevor der
umgeformte Bereich mehr als etwa 20° C unter die Erweichungstemperatur abgekühlt ist.
Die unerwünschten Spannungen werden weiterhin durch den Temperaturunterschied zwischen dem umgeformten Bereich und dem eingespannten Randhereich
beeinflußt Besonders spannungsarme Formkörper werden erhalten, wenn eine vorgewärmte Platte zwischen
vorgewärmte Spannrahmen von etwa gleicher Temperatur gelegt wird. Diese Maßnahme verkürzt gleichzeitig die Bearbeitungsdauer in der Umformvorrichtung.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines kuppeiförmigen Kunststofformkörpers mit flachem Rand durch
Erhitzen einer ebenen Kunststofftafel durch Wärmestrahlung bis zum thermisch erweichten Zustand,
Umformen der vom Rand der Tafel eingeschlossenen Fläche durch mechanischen oder pneumatischen
Druck, während der Rand durch einen ausreichenden Spanndruck festgehalten und nicht umgeformt
wird, und Abkühlen der umgeformten Fläche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wärmestrahlung
nur auf die von dem Rand eingeschlossene Fläche einwirken läßt und den Rand spannungslos
läßt oder höchstens einen Spanndruck einwirken läßt, der eine thermische Dehnungsbewegung
des Randes zuläßt, bis die der Wärmestrahlung ausgesetzte Fläche eine Temperatur erreicht hat, die
dicht y?terhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffes liegt, nach diesem Zeitpunkt und vor
Beginn der Umformung den Spanndruck so erhöht, daß der Rand festgehalten wird, und die Strahlungseinwirkung solange fortsetzt, bis die der Wärmestrahlung
ausgesetzte Fläche die Erweichungstemperatur überschritten hat, die Strahlungseinwirkung
beendet und die auf Umformtemperatur erwärmte Fläche umformt und danach bis dicht unter die Erweichungstemperatur
abkühlen läßt, sodann die auf den Rand einwirkende Spannkraft aufhebt oder so
vermindert, daß sie thermische Kontraktionsbewegungen
zuläßt, und die Abkühlung fortsetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine voiifläct 3 auf eine Temperatur,
die mindestens 10° C unter der Erweichungstemperatur iiegt, vorgewärmte Tafel eingesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkraft mittels
Spannwerkzeugen erzeugt wird, die auf eine Temperatur von 20 bis 50° C unterhalb der Erweichungstemperatur
des Kunststoffes erwärmt sind
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dauurch
gekennzeichnet, daß der Zeitraum der Bestrahlungsdauer, in dem keine oder eine begrenzte, thermische
Dehnungsbewegungen des Randes zulassende Spannkraft auf den Rand ausgeübt wird, 2Ii bis 3A
der gesamten Bestrahlungsdauer ausmacht
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erwärmte Fläche auf eir.e
größte Höhe von höchstens einem Viertel des kleinsten Flächendurchmessers der Kunststofftafel über
die Ausgangsfläche umgeformt wird.
Stand der Technik
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