DE3408126C2 - - Google Patents
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Description
Die Herstellung von Polyphenylenoxiden durch oxidatives
Kuppeln von aromatischen Monohydroxyverbindungen ist dem
Fachmann bereits bekannt. Von den US-PSen, welche Poly
phenylenoxide und Verfahren zu ihrer Herstellung betreffen,
seien die nachstehenden aufgeführt: 33 06 874, 33 06 875,
33 84 619, 34 32 466, 36 39 656, 36 42 699, 36 61 848,
37 33 299, 39 14 266 und 40 28 341.
Zur Zeit sind die bevorzugten Katalysatoren für die Herstellung
von Polyphenylenoxiden aus aromatischen Monohydroxyverbindungen
Kupfer-Bromid-Amin-Katalysatoren. Diese
werden typischerweise durch Mischen (oftmals in Lösung in
der aromatischen Monohydroxyverbindung) einer Quelle von
Kupferionen, einer Quelle von Bromidionen und einer Aminkomponente
hergestellt. Die Aminkomponente enthält zumindest
ein Amin und gewöhnlich eine Vielzahl von Aminen mit
verschiedenartigen chemischen Strukturen. Insbesondere bevorzugt
sind Mischungen von zumindest einem tertiären Monoamin,
zumindest einem sekundären Monoamin und zumindest
einem Diamin.
Wie in der US-PS 40 28 341 beschrieben wird, haben die
Diamine, welche für eine Verwendung in dem Katalysator bevorzugt
werden, eine C2-4-Alkylen- oder C3-7-Cycloalkylen-
und vorzugsweise eine Äthylengruppe, welche die zwei Stickstoffatome
verbindet und zusätzlich eine, an jedes Stickstoffatom
gebundene, voluminöse Alkylgruppe. Das in dieser
Patentschrift als bevorzugt offenbarte Diamin ist
N,N′-Di-tert.-butyläthylendiamin. Es wurde jedoch festgestellt,
daß dieses Diamin oftmals ziemlich rasch in der
Polymerisation verbraucht wird und zur Vervollständigung
der Polymerisation häufig ergänzt werden muß.
Aus der DE-OS 25 05 328 ist weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von Polyphenylenätherharz durch oxidative
Kupplung von aromatischen Monohydroxyverbindungen bekannt,
bei dem als Katalysator eine Kupferionenquelle, eine Bromionenquelle
und eine Aminkomponente, die zumindest ein
tertiäres Monoamin, zumindest ein sekundäres Monoamin und
zumindest ein Diamin der Formel
enthält, worin R₂ ein aliphatischer Rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
ist, Anwendung findet.
Bei diesem bekannten Verfahren unterliegt ebenfalls die
Diaminkomponente einem starken Verbrauch und muß zur Aufrechterhaltung
der Katalysatoraktivität ständig ergänzt
werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung von Polyphenylenoxiden
unter Verwendung eines Katalysators zu schaffen, bei dem
dieser vorerwähnte Nachteil nicht auftritt und der sich
durch Langlebigkeit auszeichnet.
Ausgehend von dem vorerwähnten Verfahren nach der DE-OS
25 05 328 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß jeder der Reste A und B einen aromatischen Rest
mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt, jeder der
Reste R₁ und R₃ Wasserstoff ist
oder aber einen gesättigten niedrigen aliphatischen Rest
darstellt oder R₁ und R₃ zusammen einen zweiwertigen gesättigten
aliphatischen Rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
bilden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes
Katalysatorsystem für die Herstellung von Polyphenylenoxiden
zu schaffen.
Dasselbe besteht aus einer Quelle von Kupferionen
einer Quelle von Bromidionen und einer Aminkomponente,
die zumindest ein tertiäres Monoamin, zumindest ein sekundäres
Monoamin und
zumindest ein Diamin der nachfolgenden allgemeinen
Formel I
enthält, worin R₂ ein aliphatischer Rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, das dadurch
gekennzeichnet ist daß jeder der Reste A und B einen aromatischen Rest
mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt, jeder der
Reste R¹ und R³ Wasserstoff oder ein gesättigter niedriger aliphatischer
Rest ist
oder R₁ und R₃ zusammen einen zweiwertigen gesättigten aliphatischen
Rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bilden.
Andere Aufgaben und Ziele der Erfindung werden zum Teil
nach Kenntnisnahme der Beschreibung offensichtlich sein
und zum Teil nachstehend erläutert werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und des Katalysators für die Durchführung des Verfahrens
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Typische aromatische Monohydroxyverbindungen (nachstehend
manchmal der Kürze halber als "Phenole" bezeichnet), die
für die Herstellung von Polyphenylenoxiden gemäß dieser
Erfindung brauchbar sind, sind solche der nachstehenden
allgemeinen Formel
in welcher der Rest R⁴ eine niedrige primäre Alkylgruppe
und der Rest R⁵ eine niedrige primäre oder sekundäre Alkylgruppe
ist, wobei das Wort "niedrig" bedeutet, daß sie bis
zu 7 Kohlenstoffatome enthält. Beispiele von niedrigen
primären Alkylgruppen sind Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-,
n-Butyl-, Isobutyl-, n-Amyl-, Isoamyl-, 2-Methylbutyl-,
n-Hexyl-, 2,3-Dimethylbutyl-, 2-, 3- oder 4-Methylpentyl-
und die entsprechenden
Heptylgruppen. Beispiele von niedrigen sekundären Alkylgruppen
sind Isopropyl-, sek.-Butyl- und 1-Äthylpropylgruppen.
Vorzugsweise sind die Reste R⁴ und R⁵ eher geradkettig
als verzweigtkettig. Da die Polyphenylenoxide, in welchen die
Reste R⁴ und R⁵ andere Reste als Methylgruppen sind, im allgemeinen
keine wünschenswerteren Eigenschaften aufweisen als
solche, in welchen die beiden Reste Methylgruppen sind, und
da 2,6-Xylenol das am leichtesten verfügbare und billigste
2,6-Dialkylphenol ist, wird dessen Verwendung bevorzugt. Das
erhaltene Polyphenylenoxid ist dann Poly(2,6-dimethyl-1,4-
phenylenoxid). Andere geeignete Phenole werden in den US-PSen
33 06 874, 33 06 875 und 40 28 341 beschrieben.
Es wurden verschiedene Kupfer-Bromid-Amin-Katalysatoren, die
Monoamine enthalten, für die Herstellung von Polyphenylenoxiden
beschrieben, und es können beliebige derartiger Katalysatoren
und/oder Monoamine gemäß der Erfindung verwendet
werden. Die Quelle für Kupferion kann darin eine beliebige
der Kupfer(II)- oder Kupfer(I)-Verbindungen sein, die
in den US-PSen 33 06 874 und 33 06 875 (beispielsweise in der
US-PS 33 06 874 von Spalte 3, Zeile 62 bis Spalte 4, Zeile 61)
beschrieben werden, sein; vorzugsweise ist sie Kupfer(I)-oxid
(Cu₂O).
Die Quelle für Bromidion kann eine beliebige der in der US-PS
40 28 341 beschriebenen Quellen sein, wobei besonders auf die
Passage in Spalte 8, Zeile 61 bis Spalte 9, Zeile 53 hingewiesen
wird. Beispielsweise kann sie ein anorganisches Bromid
(ausgenommen Ammoniumbromid, da das Ammoniumion auch einen
starken Komplex mit Kupferionen bilden kann) sein und kann
Brom und Bromwasserstoff einschließen. Ebenso brauchbar sind
organische Bromverbindungen, welche unter Reaktionsbedingungen
Bromidionen bilden. Ein Beispiel dafür ist 4-Brom-2,6-
xylenol. Die einzige grundlegende Forderung besteht darin,
daß die Bromverbindung fähig sein muß, eine Form des Bromidions
zu liefern, die in der Reaktionsmischung löslich ist.
Wenn die Bromverbindung als solche unlöslich ist, kann sie
noch zufriedenstellend sein, wenn sie lösliche Komplexe mit
der Aminkomponente bildet oder unter den oxidativen Kupplungsbedingungen
ein lösliches Produkt liefert. Wenn andere Metallbromide
als die Kupferbromide verwendet werden, ist das besondere
verwendete Metall lediglich ein solches der Wahl. Da
einige dieser Materialien (z. B. Kobalt) Komplexe mit Aminen
bilden, können manchmal geeignete Regulierungen in der Menge
des verwendeten Amins erforderlich sein. Wegen der niedrigen
Kosten und der leichten Verfügbarkeit werden oftmals die Alkali-
oder Erdalkalimetallbromide, z. B. Natriumbromid, eingesetzt,
wenn ein Metallbromid verwendet wird. Da Bromwasserstoff
mit Aminen unter Bildung eines Aminhydrobromidsalzes
reagieren und Bromid das Phenol bromieren und gleichzeitig
Bromwasserstoff bilden wird, können bei derartigen Verhältnissen
wiederum Regulierungen hinsichtlich der Aminmenge notwendig
sein.
Die im allgemeinen bevorzugte Bromquelle ist HBr, die geeigneterweise
mit der Kupferquelle als eine Lösung von Kupfer(I)-
oxid in wässeriger Bromwasserstoffsäure kombiniert sein kann.
Die Monoamin-Bestandteile der Katalysatormischung können irgendwelche
der in den US-PSen 33 06 874, 33 06 875, 39 14 266
und 40 28 341 beschriebenen sein. Bevorzugterweise schließen
sie jedoch zumindest ein tertiäres Monoamin ein, welches aus
den in den US-PSen 33 06 875 und 40 28 341 beschriebenen ausgewählt
sein kann; besonders hingewiesen wird auf die Spalten
3 bis 5 der US-PS 33 06 875 und auf Spalte 8, Zeilen 24
bis 33 der US-PS 40 28 341. Das tertiäre Monoamin kann hete
rocyclisch oder ein Trialkylamin sein, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aminstickstoff mit zumindest zwei Gruppen verbunden
ist, die eine kleine Querschnittsfläche besitzen. In
dem Fall eines Trialkylamins wird es bevorzugt, daß zumindest
zwei der Alkylgruppen Methylgruppen sind und die dritte eine
C1-8-primäre oder C3-8-sekundäre Alkylgruppe ist, und es wird
eher bevorzugt, daß der dritte Substituent nicht mehr als
4 Kohlenstoffatome besitzt. Erläuternde Beispiele für tertiäre
Monoamine sind N-Methylpyrrolidin und Dimethyl-n-butylamin,
wobei die letztere Verbindung bevorzugt wird.
Zumindest ein sekundäres Monoamin, wie es in der US-PS 33 06 874
in der Passage von Spalte 4, Zeile 62 bis Spalte 6, Zeile 13
offenbart ist, kann gegebenenfalls in den Katalysator eingesetzt
werden. Die Anwesenheit eines derartigen sekundären Monoamins
scheint die Wirkungen einer ansteigenden Schlagzähigkeit
des Polymerproduktes und einer ansteigenden Katalysatoraktivität
zu besitzen. Erläuternde Beispiele für sekundäre Monoamine
sind Dimethylamin, Diäthylamin, Dipropylamin, Dibutylamin,
Diisopropylamin, Dibenzylamin, Dicyclohexylamin, Diäthanolamin,
Äthylmethylamin, Methylpropylamin, Allyläthylamin,
Methylcyclohexylamin, Morpholin, Methyl-n-butylamin, Äthyliso
propylamin, Benzylmethylamin, Octylbenzylamin, Octylchlorben
zylamin, Methylcyclohexylamin, Methylphenäthylamin, Benzyläthylamin,
Di(chlorphenäthyl)-amin, 1-Methylamino-2-phenylpropan und
1-Methylamino-4-penten. Aliphatische Amine, insbesondere solche,
in welchen die aliphatischen Gruppen geradkettige Kohlen
wasserstoffgruppen sind, werden bevorzugt. Das besonders bevorzugte
Amin dieses Typs ist Di-n-butylamin.
Das neue Hauptmerkmal der Erfindung liegt in der
Identität des Diamin-Bestandteils des Katalysator, wobei dieses
Diamin die allgemeine Formel I besitzt. In dieser Formel
ist jeder der Reste A und B ein aromatischer Rest mit
6 bis 10 Kohlenstoffatomen. Er kann ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest
sein oder auch Substituenten enthalten,
typischerweise elektronenspendene Substituenten, wie Alkyl,
Hydroxy, Alkoxy oder Alkylthio. Im allgemeinen werden nicht
mehr als etwa drei derartiger Substituenten an irgendeinem
aromatischen Rest vorhanden sein. Erläuternde aromatische
Reste sind Phenyl, Naphthyl, Tolyl, Xylyl, Hydroxyphenyl,
Methoxyphenyl, Hydroxynapthyl und Methylthionaphthyl. Die
aromatischen Kohlenwasserstoffreste werden bevorzugt, insbesondere
der Phenylrest.
Jeder der Reste R¹ und R³ ist Wasserstoff oder ein gesättigter,
aliphatischer Rest
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Diese Reste können Kohlenwasserstoffreste oder substituierte
Reste sein, in welchen die Substituenten den Kohlenwasserstoffcharakter
des Restes nicht wesentlich verändern. Erläuternde
Substituenten sind Hydroxy-, Alkoxy-, Fluor-, Alkylthio-,
Keton und Carbonsäureesterreste. Im allgemeinen werden
an jedem Rest nicht mehr als zwei dieser Substituenten
vorhanden sein.
Ebenfalls ins Auge gefaßt sind Verbindungen der allgemeinen
Formel I, in welchen die Reste R¹ und R³ zusammen einen zweiwertigen,
gesättigten, aliphatischen Rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
bilden. So können die Reste R¹ und R³ zusammen
Äthylen, Propylen, Trimethylen, Tetramethylen, oder dergleichen,
sein. In derartigen Verbindungen ist der zentrale Teil
des Moleküls ein heterocyclischer Anteil, in welchem die zwei
Stickstoffatome die Heteroatome sind. Die bevorzugten Verbindungen
der allgemeinen Formel I sind solche, in welchen jeder
der Reste R¹ und R³ Wasserstoff (was besonder bevorzugt wird)
oder Methyl ist, oder in welchen sie zusammen einen Äthylenrest
bilden.
Der Rest R² ist ein zweiwertiger, gesättigter, aliphatischer
Rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen. Erläuternde
Reste schließen die bezüglich R¹ und R³ beschriebenen
zweiwertigen, aliphatischen Reste ein.
Der Rest R² ist bevorzugterweise
der Äthylenrest.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, können eine
weite Vielzahl von sekundären, tertiären und gemischten sekundär-tertiären
Diaminen gemäß dieser Erfindung eingesetzt werden.
Erläuternde Diamine sind N,N′-Diphenyläthylendiamin, N,N′-
Diphenyl-N,N′-dimethyläthylendiamin und N,N′-Diphenylpiperazin.
Ein Phasenübertragungsmittel kann ebenfalls gegebenenfalls in
dem Reaktionssystem als Promoter der Reaktionsgeschwindigkeit
verwendet werden. Brauchbare Phasenübertragungsmittel werden
in der US-PS 39 88 297 beschrieben, wobei besonders auf die
Passagen in Spalte 2, Zeilen 11 bis 26 und in Spalte 3, Zeilen 1
bis 23 hingewiesen wird. Das zur Zeit bevorzugte Phasenübertragungsmittel
ist Adogen 464®, das ein Methyltrialkylammoniumchlorid
ist, in welchem die Alkylgruppen von 8 bis 10 Kohlenstoffatome
besitzen.
In der Reaktionsmischung können eines oder mehrere Lösungsmittel
zugegen sein. Typische Lösungsmittel sind in den US-PSen
33 06 874, 33 06 875 und 40 28 341 beschrieben. Die Funktion
des Lösungsmittels besteht darin, eine flüssige Phase zu schaffen,
in welcher sowohl das Phenol als auch der Katalysator
löslich sind. Es braucht nicht als Lösungsmittel für die
Reaktionsprodukte zu wirken. Erläuternde Lösungsmittel sind
Toluol und Benzol; andere preiswerte und leicht verfügbare
technische Lösungsmittel können ebenfalls eingesetzt werden.
Das exakte Verfahren zur Herstellung des Kupfer-Bromid-Amin-
Katalysators ist nicht entscheidend, obwohl er oftmals in
Form einer Lösung in dem Phenol eingesetzt wird, und es kann,
wenn er so verwendet wird, bevorzugt sein, das Phenol eher
zu dem vorgebildeten Katalysator zuzugeben als umgekehrt. In
der US-PS 33 06 875 sind in Spalte 17, Zeilen 9 bis 19 verschiedene
mögliche Verfahren beschrieben.
Auf alle in der vorliegenden Beschreibung angeführten Patentschriften
und Veröffentlichungen wird ausdrücklich Bezug genommen
und der Offenbarungsgehalt aller dieser Veröffentlichungen
durch diese Bezugnahme in vollem Umfang in die vorliegende
Anmeldung integriert.
Gemäß der Erfindung wird die oxidative Kupplungsreaktion
lediglich durch Einleiten von Sauerstoff in die Mischung
aus Phenol, Katalysator und Lösungsmittel (falls verwendet)
bei einer Temperatur bis zu 40°C und typischerweise
bei einer Geschwindigkeit von 22,7 bis 34,0 Normliter/Stunde
durchgeführt, bis keine Wärme
mehr erzeugt wird und die gewünschte Sauerstoffmenge absorbiert
ist. Die im allgemeinen verwendete Sauerstoffmenge beträgt
0,5 bis 1 Mol pro Mol Phenol. Falls gewünscht, kann der
Sauerstoff mit Inertgasen verdünnt werden oder man kann Luft
verwenden, jedoch wird die Verwendung von reinem Sauerstoff
bevorzugt. Unter- oder überatmosphärische Drucke können angewandt
werden, sind jedoch, falls überhaupt erforderlich, nur
selten.
Die Erfindung kann sowohl im chargenweisen als auch im kontinuierlichen
Betrieb angewandt werden. Falls ein chargenweises
Verfahren angewandt wird, beträgt die erforderliche Zeit
normalerweise 2 bis 4 Stunden.
Die Verhältnisse von Reaktionsteilnehmern und eingesetzten
Katalysator-Bestandteilen in dem oxidativen Kupplungsverfahren
sind etwas von Bedeutung, jedoch wird kein einziges Verhältnis
als entscheidend angesehen. Das Phenol wird im allgemeinen
in einer Menge von 5 bis 60%, vorzugsweise in
einer Menge von 10 bis 40%, und besonders bevorzugt in einer
Menge von 15 bis 25% des Gesamtgewichts der Lösung eingesetzt.
Produkte, die ein kommerziell erwünschtes Molekulargewicht
besitzen, werden besonders leicht in dem Bereich von 25%
Phenol erhalten.
Die Aktivität der Katalysatoren dieser Erfindung ist derart,
daß sie in einer relativ niedrigen Konzentration angewandt
werden können. Die Kupferverhältnisse liegen beispielsweise
im allgemeinen bei 1 Mol Kupfer auf 100 bis 1500, und
vorzugsweise auf 250 bis 1000 Mol Phenol. Das Molverhältnis
von Bromid zu Kupferionen in dem Katalysator beeinflußt die
Katalysatoraktivität und ein Verhältnis von zumindest
3,5 Mol Br auf 1 Mol Cu wird bevorzugt. Die obere Grenze des
Br : Cu-Verhältnisses ist nicht entscheidend und Molverhältnisse
bis zu 6 oder 12, oder darüber, können angewandt werden.
Derzeit bevorzugte Molverhältnisse liegen bei 5 bis 6 Mol
Br pro Mol Cu.
Das Diamin wird im allgemeinen in einer Menge von 0,4 bis
3 Mol pro Mol Kupfer eingesetzt, und das tertiäre Monoamin in
einer Menge von 10 bis 100 Mol, und vorzugsweise von 20
bis 60 Mol pro Mol Kupfer. Das sekundäre Monoamin wird, falls
vorhanden, im allgemeinen in der Menge von 0,5 bis 3 Molprozent,
bezogen auf das Phenol, eingesetzt, wobei 0,5 bis
2 Molprozent bevorzugt werden. In dieser Hinsicht scheint
Dibutylamin dem Dimethylamin überlegen zu sein, das die Kata
lysatoraktivität herabsetzen kann. Das Phasenübertragungsmittel
wird, falls vorhanden, typischerweise in einer Menge von
0,1 bis 0,8 Gewichtsprozent, vorzugsweise in einer Menge
von 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Phenol, eingesetzt.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Polyphenylenoxide
haben typischerweise ein Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
von 5000 bis 75 000, was einer Intrinsik-Viskosität
von 0,01 bis 0,75 dl/g, bestimmt in Chloroform bei
25°C, entspricht. Das Molekulargewicht liegt vorzugsweise oberhalb
50 000. Das Polymerprodukt kann aus der Lösung mittels
herkömmlicher Verfahren, wie beispielsweise Ausfällung
durch Zugabe eines Nichtlösungsmittels für das Polymere, isoliert
werden.
Die in den Katalysatoren dieser Erfindung eingesetzten Diamine
sind durch eine niedrige Verbrauchsgeschwindigkeit während
der Polymersiation im Vergleich zu den früher verwendeten Diaminen
gekennzeichnet. Außerdem sind die Katalysatoren dieser
Erfindung hydrolytisch stabil, so daß es nicht erforderlich
ist, das in der Reaktion gebildete Wasser zu entfernen.
Eine Mischung von 40 g 2,6-Xylenol, 1,96 ml Dimethyl-n-butylamin,
0,52 ml Di-n-butylamin, 0,02 g Adogen 464® und 0,1546 g
N,N′-Diphenyläthylendiamin wurden mit Toluol auf 200 ml verdünnt
und in ein mit einem Vibromischer, einem Einleitungsrohr
für Sauerstoff und einem Thermometer versehenes Rohr
überführt. Sauerstoff wurde während eines Zeitraums von 1 Minute
durch die Mischung geleitet und anschließend 0,224 ml
einer Lösung von 2,36 g Kupfer(I)-oxid in 20 ml 48%igem wässerigen
Bromwasserstoff zugegeben. Die Sauerstoffeinleitung
wurde 2 1/4 Stunden lang bei 40°C bei 0,84 Mol pro Stunde
fortgesetzt. Das Polyphenylenoxid-Polymere wurde durch Ausfällen
mit Methanol isoliert. Es hatte eine Intrinsik-Viskosität
von 0,43 g/dl, entsprechend einem Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
von 52 800.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch
das N,N′-Diphenyläthylendiamin auf äquimolarer Basis durch
N,N′-Diphenylpiperazin ersetzt wurde. Die Polymerisationszeit
betrug 2½ Stunden. Das Produkt hatte eine Intrinsik-
Viskosität von 0,38 g/dl, entsprechend einem Molekulargewicht
(Gewichtsmittel) von 49 100.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch
das N,N′-Diphenyläthylendiamin auf äquimolarer Basis durch
N,N′-Diphenyl-N,N′-dimethylendiamin ersetzt und 0,448 ml der
Cu₂O/HBr-Lösung verwendet wurde. Die Polymerisationszeit betrug
1½ Stunden. Das Produkt hatte eine Intrinsik-Viskosität
von 0,43 g/dl, entsprechend einem Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
von 50 200.
Eine Mischung aus 900 Mol 2,6-Xylenol, 9 Mol Di-n-butylamin,
40 Mol Dimethyl-n-butylamin, 2 Mol N,N′-Diphenyläthylendiamin,
0,1 Gew.-% (bezogen auf das Xylenol) Adogen 464®, eine solche
Menge Kupferoxidhydrogenbromidlösung, das 1 Grammatom Kupfer
und 5,3 Grammatome Brom zugegeben wurden, 200 ml Toluol (20%
der Lösung des Xylenols) und eine geringe Menge Diphenyl als
interner Standard wurde 2 Stunden lang mit Sauerstoff behandelt.
Der Diamin-Verbrauch wurde dadurch überwacht, daß entsprechende
Mengen der Reaktionsmischung der Hochdruckflüssig
chromatographie unterworfen wurden und die Intensität des Di
aminchromophors bei 254 nm wurde gemessen. Es zeigte sich dabei,
daß die Diamin-Konzentration nur von 0,62 auf 0,56 mg/l
innerhalb von 2 Stunden absank. Neben dieser gleichbleibenden
Konzentration und Aktivität während der Reaktion ergibt sich
darüberhinaus mit dem aromatischen Diamin die Möglichkeit
einer einfachen Analysenmethode.
Es wurde das gleiche Verfahren wie im vorstehenden Beispiel
angewendet mit der Ausnahme, daß anstelle des aromatischen
Diamins eine äquimolare Menge N,N′-Di-t-butylethylendiamin
verwendet wurde. Wegen der Abwesenheit eines Chromophors in
dem aliphatischen Diamin war es notwendig, die Reaktionsmischung
durch Gaschromatographie zu analysieren, wobei eine
im Handel erhältliche spezielle Säule für die Kennzeichnung
der Amine verwendet wurde. Nach 15 bis 20 Minuten war im wesentlichen
das gesamte Diamin verbraucht und ein Ersatz des
Diamins war notwendig.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polyphenylenoxids
durch oxidative Kupplung einer aromatischen
Monohydroxyverbindung in Gegenwart eines
Katalysators aus einer Kupferionenquelle, einer
Bromionenquelle und einer Aminkomponente, die
zumindest ein tertiäres Monoamin, zumindest ein
sekundäres Monoamin und zumindest ein Diamin
der Formel
enthält, worin R₂ ein aliphatischer Rest mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der Reste A und B einen aromatischen
Rest mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt,
jeder der Reste R₁ und R₃
Wasserstoff ist oder aber einen
gesättigten niedrigen aliphatischen Rest darstellt
oder R₁ und R₃ zusammen einen zweiwertigen
gesättigten aliphatischen Rest mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Quelle
für Kupfer- und Bromidionen eine Lösung von
Kupfer(I)-oxid in wässerigem Bromwasserstoff ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
von Bromidionen zu Kupferionen zumindest
3,5 : 1, das Molverhältnis von tertiärem
Monoamin zu Kupfer von 10 : 1 bis
100 : 1 und das Molverhältnis von Diamin zu
Kupfer von 0,4 : 1 bis 3 : 1 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge an
sekundärem Monoamin 0,5 bis 3 Molprozent,
bezogen auf die aromatische Monohydroxyverbindung,
beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das tertiäre
Monoamin Dimethyl-n-butylamin und das sekundäre
Monoamin Di-n-butylamin ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die aromatische
Monohydroxyverbindung 2,6-Xylenol ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ferner noch
ein Phasenübertragungsmittel in einer Menge von
0,1 bis 0,8 Gewichtsprozent, bezogen auf die aromatische
Monohydroxyverbindung, zugegen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Katalysatormenge
so groß ist, daß das Molverhältnis von
Kupfer zu 2,6-Xylenol im Bereich von 1 : 100
bis 1 : 1500 liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Diamin
N,N′-Diphenyläthylendiamin ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Diamin
N,N′-Diphenyl-N,N′-Dimethyläthylendiamin ist.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Diamin
N,N′-Diphenylpiperazin ist.
12. Katalysator zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, bestehend aus einer Kupferionenquelle,
einer Bromionenquelle und einer Aminkomponente,
die zumindest ein tertiäres Monoamin, zumindest
ein sekundäres Monoamin und zumindest ein
Diamin der Formel
enthält, worin R₂ ein aliphatischer Rest mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder der
Reste A und B einen aromatischen Rest mit
6 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt, jeder der
Reste R₁ und R₃ Wasserstoff
ist oder aber einen gesättigten niedrigen
aliphatischen Rest darstellt oder R₁ und R₃
zusammen einen zweiwertigen gesättigten aliphatischen
Rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bilden.
13. Katalysator nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Quelle
von Kupfer- und Bromidionen eine Lösung von
Kupfer(I)-oxid in wässerigem Bromwasserstoff ist.
14. Katalysator nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
von Bromidionen zu Kupferionen zumindest
3,5 : 1, das Molverhältnis von tertiärem
Monoamin zu Kupfer von 10 : 1 bis
100 : 1 und das Molverhältnis von Diamin zu
Kupfer von 0,4 : 1 bis 3 : 1 beträgt.
15. Katalysator nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das tertiäre
Monoamin Dimethyl-n-butylamin und das sekundäre
Monoamin Di-n-butylamin ist.
16. Katalysator nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Diamin
N,N′-Diphenyläthylendiamin, N,N′-Diphenyl-N,N′-
dimethyläthylendiamin oder N,N′-Diphenylpiperazin
ist.
17. Katalysator nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Diamin
N,N′-Diphenyläthylendiamin ist.
18. Katalysator nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Diamin
N,N′-Diphenyl-N,N′-dimethyläthylendiamin ist.
19. Katalysator nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Diamin
N,N′-Diphenylpiperazin ist.
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