DE3406563A1 - Vorrichtung und verfahren zur entfernung von heparin aus blut oder einer blutfraktion und blutbehandlungssystem - Google Patents

Vorrichtung und verfahren zur entfernung von heparin aus blut oder einer blutfraktion und blutbehandlungssystem

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DE3406563A1
DE3406563A1 DE19843406563 DE3406563A DE3406563A1 DE 3406563 A1 DE3406563 A1 DE 3406563A1 DE 19843406563 DE19843406563 DE 19843406563 DE 3406563 A DE3406563 A DE 3406563A DE 3406563 A1 DE3406563 A1 DE 3406563A1
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Horst Prof. Dr.-Ing. 7250 Leonberg Chmiel
Klaus Prof.Dipl.-Chem.Dr. 7034 Gärtringen Kulbe
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    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M1/00Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
    • A61M1/36Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits
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    • A61M1/3675Deactivation

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Description

  • B E 5 C H R E 1 B U N G
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Entfernung von Heparin aus Blut oder Blutfraktionen und ein Blutbehandlungssystem.
  • Medizinische Behandlungsverfahren, bei denen das Blut von Patienten in einem extrakorporalen Kreislauf durch technische Hilfseinrichtungen, wie beispielsweise "künstliche Nieren", ~Herz-Lungen-Maschinen" oder "Plasmaseparatoren", geführt werden muß, sind heute weit verbreitet. Es besteht dabei die Gefahr, daß das Blut innerhalb dieser Vorrichtungen gerinnt. Zur Beseitigung dieser Gefahr muß dem Blut der Patienten teilweise in sehr hohen Dosierungen Heparin zugesetzt werden, das die Gerinnung des Blutes verhindert.
  • Heparin hat ein Molekulargewicht von ca. 17 000. Heparin ist ein in kleinen Mengen an Eiweißstoffe gebunderen, in menschlichen und tierischen Organen, wie Leber, Lunge, Darmschleimhaut und Herz, vorkommender Stoff, der das Gerinnen des im Körper kreisenden Blutes verhindert und für den Patienten lebenswichtig ist.
  • Wird das Blut dem Patienten wieder zugeführt, muß das zugesetzte Heparin, wenn es in höheren Dosierungen zugesetzt wurde, wieder entfernt werden. Auch eine relativ geringe Heparingabe führt, wenn das Blut wieder dem Menschen zugeführt wird, zu relativ häufigen Komplikationen, wie beispielsweise Gewebeblutungen. Durch die Verlängerung der Perfusionszeiten durch verbesserte Maschinen, wie zum Beispiel Membran-Oxygenoratoren, sind diese Schwierigkeiten immer größer geworden.
  • Um die mit der Heparinisierung verbundenen Schwierigkeiten zu beseitigen, sind eine Reihe von Vorschlägen gemacht wor- den. Man hat vorclaycn, die zur Behandlung erforderliche Heparindosis herabzusetzen, die Blutverträglichkeit durch Zugabe anderer Materialien zu verbessern, die Oberfläche der Geräte mit Heparin, Albumin oder fibrinolytischen Enzymen zu belegen. Es wurde weiterhin vorgeschlagen, das Heparin durch andere antithrombotische Substanzen zu ersetzen oder aber das eingesetzte Heparin nach der Behandlung beispielsweise durch Protamin zu neutralisieren.
  • All diese Verfahren sind jedoch nicht zufriedenstellend.
  • Besonders im letzteren Fall bleibt die Kontrolle des Heparinspiegels im Blut ein ernstes Problem, da ein Protaminüberschuß seinerseits, zum Beispiel bei einer Reihe von Diabetikern, zu Allergenreaktionen mit tödlichem Ausgang geführt hat.
  • Bei der Dialysebehandlung oder Hämofiltration sind Heparinkonzentrationen üblich, die eine nachträgliche Entfernung durch externe Eingriffe im allgemeinen nicht erfordern. Bei der Behandlung der Hyperlipoproteinämien bzw. der Hypercholesterinämien sind zur Fällung von "low density lipoprotein" Gaben von bis zu 100 000 Einheiten Heparin erforderlich.
  • Dieses Heparin muß unbedingt beseitigt werden, bevor das so behandelte Plasma bzw. Blut dem Patienten reinfundiert wird.
  • Auch das bei Herzoperationen mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine dem Blut in bis zu 30 000 Einheiten zugesetzte Heparin muß vor dessen Rückführung in den Patienten unwirksam gemacht werden.
  • In der Leber des Menschen kommt das heparinspaltende Enzym Heparinase vor. Dies ist aufgrund seiner geringen Gesamtaktivität nicht in der Lage, ein massives Heparinangebot, wie es bei der zusätzlichen Gabe von Heparin und Rückführung des Blutes im Körper auftritt, in ausreichend kurzer Zeit zu inaktivieren.
  • In der US-PS 4 373 023 wird ein Verfahren zur Neutralisation von Heparin beschrieben. Gemäß diesem Verfahren wird das Blut eines Patienten, das größere Mengen an Heparin enthält, extrakorporal zur Entfernung des Heparins behandelt, indem man das Heparin mit immobilisierter Heparinase, die unter Verwendung von Mikroorganismen hergestellt wurde, in Berührung bringt.
  • Bei dem bekannten Verfahren ist die Heparinase an Agarose gebunden. Es besteht die Gefahr, daß die Agarose durch Enzyme im Blut abgebaut wird und daß lösliche Abbauprodukte entstehen und Heparinase freigesetzt wird, die dann ins Blut übertritt und in diesem verbleibt.
  • Das zusätzliche Heparinase enthaltende Blut wird in den Körper zurückgeführt, und die nun im Ueberschuß im Körper vorhandene Heparinase stört den gesamten Enzymhaushalt im Körper beachtlich und inaktiviert das Heparin, welches im Blut verbleiben muß. Dies kann für den Patienten tödliche Konsequenzen haben. Außerdem kann die synthetisch hergestellte Heparinase Immunreaktionen hervorrufen.
  • Nach Schätzungen von Klinikern kann für die Behandlungsverfahren bei verschiedenen Formen von Hyperlipoproteinämien und Hypercholesterinämien in den nächsten Jahren mit einem Patientenkollektiv von 10 000 bis 15 000 Personen allein in der Bundesrepublik Deutschland gerechnet werden. Diese müßten sich in ca. zweiwöchigen Abständen einer Behandlung zur Low-Density-Lipoprotein-Abtrennung unterziehen. Besonders schwere Krankheitsbilder mit einer derzeitigen Lebenserwartung von nur 20 bis 30 Jahren sind bei der homozyten familiären Hypercholesterinämic gegeben.
  • Für eine Durchsetzung eines entsprechenden Therapieverfahrens ist es jedoch unbedingt erforderlich, daß ein Verfahren zur Verfügung steht, mit dem der hohe Heparingehalt des Blutes oder von Blutfraktionen herabgesetzt werden kann.
  • Bei der Herstellung von Blutkonserven ist es üblich, dem in den Blutkonserven gelagerten Blut Heparin oder Citrate zuzusetzen, um das Gerinnen des Blutes zu verhindern. Die Verwendung von Heparin als Gerinnungshemmer bei Blutkonserven hat bis heute noch keine breite Anwendung gefunden, da es nur mit Schwierigkeiten verbunden ist, das Heparin aus dem Blut zu entfernen, und erst vor kurzem das Verfahren zur Entfernung von Heparin, wie es in der US-PS 4 373 023 beschrieben wird, vorgeschlagen wurde. Dieses Verfahren ist jedoch, wie oben erläutert wurde, mit Nachteilen verbunden.
  • In der DE-OS 30 04 990 wird eine Vorrichtung zur Entgiftung von Blut und Blutkompartimenten beschrieben, die aus einer semipermeablen Membran besteht, an der das Blut bzw. Blutkompartiment auf der einen Seite entlangströmt und an der es aufgrund eines angelegten transmembranen Druckes oder einer angelegten transmembranen Konzentrationsdifferenz zu einem Durchtritt am mit Toxinen beladenen Fluid durch die Poren der Membran kommt.
  • Bei dieser bekannten Vorrichtung ist auf der dem Blut bzw.
  • dem Blutkompartiment abgekehrten Seite der semipermeablen Membran ein Depot vorgesehen, das mindestens einen Aggregationshemmer oder mindestens einen Aggregationshemmer und mindestens einen Katalysator enthält. Die Membran ist für mit Toxinen beladenes Fluid durchlässig. Diese bekannte Vorrichtung kann man auch zur Entfernung von Heparin verwenden, wenn das Depot aus Kohlenstoff besteht.
  • Mit dieser bekannten Vorrichtung ist es jedoch nicht möglich, das Heparin ausreichend zu entfernen. In dem Depot wird ein Teil des neparins absorbiert. Diese Absorption kann aber nur sehr schwer gesteuert werden, und es ist, wie aus Seite 5, erster Absatz dieser Druckschrift hervorgeht, ebenfalls erforderlich, in den Zu- und Ableitungsschläuchen derartige Depots vorzusehen. Dies ist von Nachteil, da eine genaue Bestimmung der Heparinkonzentration nur mit Schwierigkeiten verbunden ist.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit denen Heparin aus Blut oder Blutfraktionen entfernt werden kann, ohne daß das Blut durch andere Verbindungen oder Substanzen verunreinigt wird.
  • Insbesondere soll vermieden werden, daß das Blut durch Heparinase verunreinigt ist, welche auf enzymatischem Wege hergestellt wurde und, wenn sie in den Körper des Menschen kommt, Antigenkörperbildung verursacht.
  • Erfindungsgemäß soll es möglich sein, Heparin, welches dem Blut oder Blutfraktionen zugesetzt wurde, aus Blut oder Blutfraktionen zu entfernen, ohne daß zusätzlich komplizierte Einrichtungen erforderlich sind. Gemäß der vorliegenden Erfindung soll es weiterhin möglich sein, die Heparinkonzentration auf einfache Weise zu kontrollieren.
  • Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung für die Entfernung von Heparin in Blut oder Blutfraktionen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine erste Kammer für die Aufnahme einer ein heparinspaltendes Enzym und/oder ein Citrat enthaltenden Lösung, eine zweite Kammer für die Aufnahme voniieparin enthaltendem Blut oder einer Heparin enthaltenden Blutfraktion, eine Membran mit einer Trenngrenze im Bereich von 30 000 bis 25 000 D sowie Zuleitungen und Ableitungen zu den Kammern und Einrichtungen zum Verschließen der Zu- und Ableitungen umfaßt.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Entfernung von Heparin aus Blut oder einer Blutfraktion, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Blut oder die Blutfraktion unter Verwendung einer Membran mit einer Trenngrenze im Bereich von 30 000 bis 25 000 D gegenüber einer ein heparinspaltendes Enzym und/oder ein Citrat enthaltenden Lösung dialysiert.
  • Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Behandlung von Blut mit einer Blutentnahmeeinrichtung mit Leitungen, Pumpen#, Ventilen, Blutleckdetektoren, Luftblasenfallen, gegebenenfalls einem oder mehreren Plasma-Separationsmodul(en), einer Toxinentfernungsstufe, gegebenenfalls einer Einrichtung zur Vereinigung der Blutbestandteile und einer Blutrückführungseinrichtung, welche Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß sie zusätzlich eine erfindungsgemäße Vorrichtung für die Inaktivierung von Heparin in Blut oder Blutfraktionen umfaßt.
  • Uberraschenderweise wurde gefunden, daß es möglich ist, das Heparin aus dem Blut bzw. einer Blutfraktion zu entfernen, wenn man das Blut bzw. die Blutfraktion an einer Membran vorbeileitet, deren Porengröße so bemessen ist, daß nur das Heparin durchtreten kann und höhermolekulare Stoffe zurückgehalten werden, und wenn auf der dem Blut abgewandten Seite eine Lösung vorhaneJen ist, die ein heparinspaltendes Enzym undjoder ein Citrat enthält.
  • Es ist ein besonderer Vorteil, daß gemaß der Erfindung das Heparin auf einfache Weise aus dem Blut bzw. einer Blutfraktion entfernt werden kann. Gleichzeitig werden die Abbauprodukte des Heparins entfernt, so daß sie niedermolekular sind und in der Dialyselösung verbleiben.
  • Erfindungsgemäß kann man aus Blut oder Blutfraktionen das Heparin entfernen. Das dem Patienten in einem extrakorporalen Kreislauf entnommene Blut oder eine entsprechende Blutfraktion oder Blut als einer Kunser#e, , die Heparin enthalten, werden erf erfindungsgemäß bet:inde Lt und danach dem Patienten, gegebenenfalls nach vereinigung der verschiedenen Blutbestandteile, wie zum Beispiel dem Blutplasma mit den Blutkörperchen, wieder ohne Gefahr zugeführt.
  • Erfindungsgemäß ist es möglich, die immunologischen und blutbedingten Schwierigkeiten zu beseitigen, die durch eine ungenügende Entfernung oder Neutralisation des Heparins auftreten, wenn dieses dem Blut in Mengen bis zu 100 000 Einheiten während der extrakorporalen Behandlung zugesetzt wurde, wie beispielsweise bei der Entfernung bestimmter Lipoproteine (LDL) bei der Hyperlipoproteinämie oder der Hypercholesterinämie und bei Aorta-Coronar-Bypass-Operationsverfahren, bei denen Herz-Lungen-Maschinen verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß kann man nicht nur Blut sondern sämtliche Blutfraktionen behandeln, in denen EIe~arin vorhanden ist.
  • Bei vielen Verfahren, bei denen dem Patienten in einem extrakorporalen Kreislauf das Blut entnommen wird, wird das Blut in Blutplasma und Blutkörperchen getrennt. In einem solchen Fall wird das Heparin im Blutplasma enthalten sein, und das Blutplasma wird erfindungsgemäß behandelt.
  • Selbstverständlich ist es auch möglich, Plasmabestandteile erfindungsgemäß zu behandeln. Das abgetrennte Plasma kann über Membranen in weitere Fraktionen geteilt worden sein, und alle verschiedenen Blutfraktionen, die Heparin enthalten und beispielsweise durch Zentrifugieren, Elektrophorese, Chromatographie, Membrantechniken etc. gewonnen wurden, können erfindungsgemäß behandelt werden.
  • Gemäß der Erfindung kann man Blut, welches als Konserven längere Zeit gelagert wurde, behandeln und es, bevor es dem Patienten durch Infusion verabreicht wird, vom Heparin befreien. Das von Heparin befreite Blut,i1a#a oder die Plasmafraktion wird entweder dem Patienten zurückgeführt oder mit den anderen Blutbestandteilen, von denen sie ursprünglich abgetrennt wurden, wieder vereinigt und dann dem Patienten reinfundie#t.
  • Erfindungsgemäß kann man als Membran alle Membranen verwenden, die bei Blutbehandlungssystemen eingesetzt werden. Der- artige Membranen müssen bioverträglich sein und die geeignete Trenngrenze oder Ausschlußgrenze aufweisen. Im Handel sind derartige Membranen erhältlich, und sie sind beispielsweise aus Polyfluorethylenpropylen-Folien oder anderen inerten halogenierten Polymeren hergestellt. Die Membranen sollten eine Trenngrenze im Bereich von 30 000 bis 25 000 Dalton aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, Membranen zu verwenden, die Trenngrenzen außerhalb dieser Bereiche besitzen.
  • Es ist nur von Bedeutung, daß die Heparinmoleküle durch die Membran hindurchgehen und die Bestandteile des Blutes bzw.
  • der Blutfraktion, insbesondere des Blutplasmas, nicht durch die Membran hindurchgehen. Heparin besitzt, wie oben angegeben, ein Molekulargewicht im Bereich von 15 000 bis 20 000.
  • Damit das Heparin ohne Schwierigkeiten durch die Membran hindurchgehen kann, ist eine Trenngrenze von 25 000 Dalton erforderlich.
  • In der deutschen Patentanmeldung P 3k062- der gleichen Anmelderin mit dem Titel "Membran für die Inaktivierung von Heparin in Blut und Blutfraktionen, Verfahren zu ihrer Herstellung, ihre Verwendung und Verfahren zur Inaktivierung von Heparin in Blut und Blutfraktionen" mit der Case Nr.
  • 4372, die am gleichen Tag wie die vorliegende Anmeldung eingereicht werden wird und von der eine Kopie in der Anlage beigefügt ist, werden Membranen beschrieben, die mit einem heparinspaltenden Enzym belegt sind.
  • Derartige Membranen können auch bei der in der vorliegenden Anmeldung beanspruchten Vorrichtung, dem beanspruchten Verfahrer und der Vorrichtung zur Behandlung von Blut Verwendet werden. Sie werden bevorzugt dann verwendet, wenn die Dialyselösung, die auf der dem Blut abgewandten Seite liegt, nur Citrat enthält. Sie können aber auch dann eingesetzt werden, wenn die Dialyselösung ein heparinspaltendes Enzym und Citrat enthält.
  • Erfindungsgemäß kann man als heparinspaltendes Enzym beispielsweise Heparinase, O-Sulfatase, N-Sulfatase, ß-Glucuroni- dase, Aldosereductase oder Glucuronatreductase oder ihre Gemische verwenden. Bevorzugt wird Heparinase verwendet.
  • Die Konzentration des heparinspaltenden Enzyms in der Dialyselösung wird so gewählt, daß sie ausreicht damit das vorhandene Heparin gespalten wird. Die Konzentration kann vom Fachmann leicht bestimmt werden und hängt im wesentlichen von der Konzentration des Heparins in der zu behandelnden Flüssigkeit ab.
  • Vor kurzem wurde ein Verfahren zur Herstellung von Heparinase vorgeschlagen (vgl. US-PS 43 41 869). Nach diesem Verfahren wird die Heparinase mittels Bakterien gezüchtet.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man diese Heparinase verwenden, da keine Gefahr besteht, daß sie in das Blut des Patienten gelangt und dort Immunreaktionen hervorruft.
  • Die Dialyselösung kann zusätzlich zu dem heparinspaltenden Enzym Citrat enthalten. Das Citrat ist im Gegensatz zum Heparin eine leicht metabolisierbare Substanz, denn Zitronensäure ist eine physiologische Substanz, die aus dem menschlichen Körper sehr leicht ausgeschieden wird.
  • Beispiele für Citrate sind das Natriumcitrat, Dinatriumcitrat und das Trinatriumcitrat. Bevorzugt wird das Dinatriumcitrat verwendet. Es können jedoch auch andere Metallcitrate, solange sie nicht giftig sind und mit dem Blut keine unerwünschten Nebenreaktionen eingehen, verwendet werden.
  • Die Konzentration der Citrate wird so gewählt, daß sie einer physiologischen Konzentration entspricht. Sie kann vom Fachmann leicht bestimmt werden.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Dialyselösung nur Citrat und eine Membran, die mit dem heparinasespaltenden Enzym belegt ist, wie es in der oben erwähnten Patentanmeldung des gleichen Anmelders die am gleichen Tag wie die vorliegende Anmeldung eingereicht wird, beschrieben ist.
  • Erfindungsgemäß kann man alle Arten von Membranen verwenden, wie sie bereits zum Behandeln von Blut in der Praxis eingesetzt werden. Man kann beispielsweise Flachmembranen oder Hohlfasermembranen, symmetrische Membranen oder asymmetrische Membranen verwenden. Die Poren der erfindungsgemäßen Membranen können glatt sein, einheitliche oder uneinheitliche Größen aufweisen. jian kann symmetrische oder asymmetrische Lilembranen verwenden.
  • Gemäß der Erfindung werden bevorzugt asymmetrische Membranen verwendet. Derartige asymmetrische Membranen besitzen auf der dem Blut zugewandten Seite eine kleinere Porenweite als auf der dem Blut abgewandten Seite. Das bedeutet beispielsweise, daß die Poren konisch verlaufen. Asymmetrische Membranen können auch aus einer Trennschicht und einer Stützschicht aufgebaut sein. Bevorzugte erfindungsgemäße Membranen sind solche, die aus einer Trenn- und einer Stützschicht aufgebaut sind. Die dem Blut zugewandte Seite ist dabei immer die Trennschicht.
  • Besonders bevorzugte Membranen sind solche, die als Hohlfaser vorliegen und eine Trennschicht und eine Stützschicht aufweisen. Die Trennschicht kann im Inneren der Hohlfaser vorgesehen sein. In einem solchen Fall wird das Blut oder die Blutfraktion, aus der das Heparin abgetrennt werden soll, in das Innere der Hohlfaser geleitet.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Membran als Hohlfaser vor, wobei die Trennschicht an der Außenseite der Hohlfaser vorgesehen ist. In einem solchen Fall strömt das Blut an der Außenseite der Hohlfaser entlang.
  • Erfindungsgemäß werden bevorzugt Hohlfasermembranen mit asymmetrischer Struktur verwendet. Die asymmetrische Membran hat auf der dem Blut zugewandten Seite eine kleiner Porenweite als auf der dem Blut abgewandten Seite. Das bedeutet beispielsweise auch, daß die Poren konisch verlaufen können.
  • Die eigentliche Trennschicht, die zwischen Blutbestandteilen und Heparinase trennen soll, ist die mit dem kleineren Porendurchmesser.
  • Anhand der beigefügten Zeichnung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung näher erläutert. In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, die aus zwei Kammern 1 und 2 besteht, die durch die Membran 3 getrennt sind. Die Kammer 1 dient für die Aufnahme der das heparinspaltende Enzym oder/und ein Citrat enthaltenden Lösung, wohingegen die Kammer 2 für die Aufnahme des Blutes oder der Blutfraktion dient, aus dem bzw. aus der das Heparin entfernt werden soll. Die Kammern besitzen Zuleitungen und Ableitungen 4, 5, 6 und 7 und Einrichtungen zum Verschließen der Kammern 8. Man kann die beiden Lösungen einfach in den Kammern stehen lassen und die Kammern verschließen. Die Verweilzeit hängt in einem solchen Fall von der Art der zu behandelnden Materialien, insbesondere von der Heparinkonzentration und der Konzentration des heparinspaltenden Enzyms bzw. von der Konzentration des Citrats, ab. Sie kann vom Fachmann auf einfache Weise bestimmt werden, indem man die Konzentration des Heparins im Blut bzw. in dem Blutbestandteil in Intervallen prüft. Man kann aber auch die Lösung in der Kammer 1 statisch halten und die Lösung in der Kammer 2 daran vorbeiströmen lassen. Maßnahmen um dies zu erreichen sind dem Fachmann geläufig. Es ist aber auch möglich, beide Lösungen aneinander im Gleichstrom oder im Gegenstrom vorbeifließen zu lassen.
  • Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird ein Reaktor verwendet, der Hohlfasern enthält.
  • In der DE-OS 26 42 535 wird ein Blutbehandlungssystem beschrieben. Auf die Offenbarung in dieser Druckschrift wird ausfrücklich Bezug genommen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Behandlung von Blut, wie sie in der DE-OS 26 42 535 beschrieben wird, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie nach der Vorrichtung zur Reinigung des Blutplasmas oder nach der Vorrichtung zum Mischen des Blutes mit Blutplasma eine Vorrichtung zur Entfernung des Heparins aus dem Blut oder einer Blutfraktion gemäß der vorliegenden Erfindung aufweist, wie sie oben beschrieben wurde.
  • Die Vorrichtung zur Behandlung von Blut weist in an sich bekannter Weise Blutentnahmeeinrichtungen, Leitungen, Pumpen, Ventile, Blutleckdetektoren, Luftblasenfallen, gegebenenfalls Temperiereinrichtungen, gegebenenfalls einen oder mehrere Plasmaseparationsmodule, Toxinentfernungsstufen, Einrichtungen zur Vereinigung der Blutbestandteile, eine Blutrückführungseinrichtung zum Patienten sowie andere übliche Einrichtungen auf. Es ist das erfindungsgemäße Merkmal, daß diese Vorrichtung zusätzlich eine Vorrichtung für die Inaktivierung von Heparin im Blut oder Blutfraktionen gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt.

Claims (8)

  1. Vorrichtung und Verfahren zur Entfernung von Heparin aus Blut oder einer Blut fraktion und Blutbehandlungssystem PATENTANSPRÜCHE 1. Vorrichtung für die Entfernung von Heparin in Blut oder Blutfraktionen, g e k e n n z e i c h n e t durch eine erste Kammer (1) für die Aufnahme einer ein heparinspaltendes Enzym und/oder ein Citrat enthaltenden Lösung, eine zweite Kammer (2) für die Aufnahme von Heparin enthaltenden Blutfraktion, eine Membran (3) mit einer Trenngrenze im Bereich von 30 000 bis 25 000 D sowie Zuleitungen und Ableitungen zu den Kammern (1,2,4,5,6 und 7) und Einrichtungen zum Verschließen der Zu- und Ableitungen (8).
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Membran (3) in Form von Hohlfasern ausgebildet ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß sie als Ultrafiltrationsmodul ausgebildet ist.
  4. 4. Verfahren zur Entfernung von Heparin aus Blut oder einer Blutfraktion, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß man das Blut oder die Blutfraktion unter Verwendung einer Membran mit einer Trenngrenze im Bereich von 30 000 bis 25 000 D gegenüber einer ein heparinspaltendes Enzym und/ oder ein Citrat enthaltenden Lösung dialysiert.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß man als heparinspaltendes Enzym Heparinase, O-Sulfatase, N-Sulfatase, t3-Glucoronidase, Aldosereductase und/oder Glucuronatreductase verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Blut oder die Blutfraktion und die Dialyselösung im Gleichstrom oder im Gegenstrom aneinander vorbeiströmen.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß längs der Membran eine Druckdifferenz erzeugt wird.
  8. 8. Vorrichtung zur Behandlung von Blut mit einer Blutentnahmeeinrichtung mit Leitungen, Pumpen, Ventilen, Blutleckdetektoren, Luftblasenfallen, gegebenenfalls einem oder mehreren Plasma-Separationsmodul(en) , einer Toxinentfernungsstufe, gegebenenfalls einer Einrichtung zur Vereinigung der Blutbestandteile und einer Blutrückführungseinrichtung, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß sie zusätzlich eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 umfaßt.
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