DE3405726A1 - Isoxazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittel - Google Patents

Isoxazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittel

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DE3405726A1
DE3405726A1 DE19843405726 DE3405726A DE3405726A1 DE 3405726 A1 DE3405726 A1 DE 3405726A1 DE 19843405726 DE19843405726 DE 19843405726 DE 3405726 A DE3405726 A DE 3405726A DE 3405726 A1 DE3405726 A1 DE 3405726A1
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piperidine
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Friedrich-Johannes Dr. 6203 Hochheim Kämmerer
Rudolf Dr. 6238 Hofheim Schleyerbach
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Hoechst AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D261/00Heterocyclic compounds containing 1,2-oxazole or hydrogenated 1,2-oxazole rings
    • C07D261/02Heterocyclic compounds containing 1,2-oxazole or hydrogenated 1,2-oxazole rings not condensed with other rings
    • C07D261/06Heterocyclic compounds containing 1,2-oxazole or hydrogenated 1,2-oxazole rings not condensed with other rings having two or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D261/10Heterocyclic compounds containing 1,2-oxazole or hydrogenated 1,2-oxazole rings not condensed with other rings having two or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D261/18Carbon atoms having three bonds to hetero atoms, with at the most one bond to halogen

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  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Nitrogen And Oxygen As The Only Ring Hetero Atoms (AREA)
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Description

  • Isoxazol-DerivateVerfahren zu ihrer Herstellung und diese
  • Verbindungen enthaltende Arzneimittel Die Erfindung betrifft neue 4-Isoxazolcarbonsäurepiperidide, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel, die sich insbesondere zur Behandlung von Schmerz- und Fieberzuständen eignen, bzw. die Verwendung der Verbindungen zur Behandlung von Schmerz-und Fieberzuständen.
  • Zu den üblichen weltweit verwendeten schwachen oder milden Analgetika, die gegen die starken morphinähnlichen Analgetika mit ihrer mehr oder weniger stark ausgeprägten Fähigkeit zur Erzeugung von Sucht und Gewöhnung abzugrenzen sind und daher häufig auch als "nicht-opioide" Analgetika bezeichnet werden, zählen die Salicylate, Pyrazolone und das Anilin-Derivat Paracetamol (Acetaminophen). Die mit Ihnen gemachten therapeutischen Erfahrungen zeigen, daß sie wirsan sind und ein vertretbares Nutzen-Risikoverhaltnis aufweisen. Dennoch ist ersichtlich, daß es kein schwaches Analgetikum ohne mehr oder weniger gravierende Nebenwirkungen zum Teil sehr spezifischer Art gibt.
  • Dazu gehört beispielsweise die zwar äußerst selten auftretende, aber mitunter tödlich verlaufende Argranulocytose nach Pyrazolon-Einnahme. Paracetamol ist in normalen teapeutischen Dosen sicher, bei Überdosierung jedoch hepatotoxisch. Unter Acetylsalicylsäure-Medikat ion kommt es häufig zu Magne-Darmschädigungen, wie okkulten Blutungen in der Schleimhaut, Magengeschwüren und Perforation vorhandener peptischer Ulcera; ein weiterer Nachteil besteht in der hohen Wechelwirkungsrate mit anderen Medikamenten.
  • Es besteht daher ein dringendes Bedürfnis nach Analgetika, die diese unerwünschten Nebenwirkungen nicht besitzen.
  • Überraschend wurde nun gefunden, daß man mit der Herstellung von 4-Isoxazolcarbonsäureplperididen zu einer Verbindungsklasse gelangt, deren Vertreter hervorragende analgetische und antipyretische Eigenschaften ohne gastrale NebenwirKungen bei guter Leberverträglichkeit in chronischen Toxizitätsversuchen besitzen.
  • Im Gegensatz zu den meisten bekannten schwachen Analgetika weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen bemerkenswerterweise keine antiphlogistische Wirkungskomponente auf.
  • Ursache hierfür ist das Fehlen eines hemmenden Einflusses auf die periphere Prostaglandin-Biosynthese. Hierin ist zugleich der Grund für ihre gute Magenverträglichkeit zu suchen, denn bei den analgetisch wirksamen Antiphlogistika werden nicht nur der therapeutisch genutzte entzündungshemmende Effekt, sondern auch die unerwtinschten gastrointestinalen Nebenwirkungen auf eben diese Inhibierung der Prostaglandin-Synthetasen im peripheren Gewebe zurückgeführt.
  • Die neuen 4-Isoxazolcarbonsäurepiperidide stellen folglich antipyretisch aktive Analgetika ohne antiphlogistischen Effekt dar, die von ihrem Wirkungsprofil her dem klinisch etablierten Paracetamol (vergl. G. Kuschlnsky und H.Lüllmann, Kurzes Lehrbuch der Pharrnalcologie, 6. überarbeitete und erweiterte Auflage, Georg Thleme Verlag Stuttgart 1974, S. 109 ff) an die Scite zu stellen sind.
  • Aus der Deutschen Patentschrift 634 286 ist ein Verfahren zur Herstellung von Isoxazolcarbonsäureamiden bekannt, die wertvolle therapeutische Eigenschaften aufweisen und des- halb als Heilmittel verwendet werden sollen. Eine Indikationsangabe findet sich in dieser Patentschrift nicht. Das strukturell den erfindungsgemäßen Verbindungen nächstvergleichbare Verfahrensprodukt des Beispiels 6 ist Jedenfalls analgetisch unwirksam. In der Deutschen Patentschrift 653 835, die einen Zusatz zum Patent 634 286 darstellt, wird den Verbindungen des Hauptpatents eine analeptische Wirkung zugeschrieben.
  • Ferner sind aus der deutschen Patentschrift 25 24 959 4-Isoxazol-carbonsäureanilide mit antiphlogistischen und analgetischen Eigenschaften bekannt. Bei diesen Verbindungen steht jedoch die antiphlogistische Wirkung ganz eindeutig im Vordergrund, die auch hier im wesentlichen auf eine Hemmung der peripheren Prostaglandin-Biosynthese zurückzuführen ist.
  • Gegenstand der Erfindung sind demgegenüber die Verbindungen der allgemeinen Formel I worin R Alkyl mit bis zu 4 C-Atomen bedeutet.
  • Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Formel I, wobei im folgenden R die vorstehend genannten Bedeutungen hat.
  • Ein Verfahren besteht darin, daß man Piperidin mit einem 4-Isoxazolcarbonsäure-Derivat der Formel II umsetzt, in der X entweder ein Halogenatom, vorzugsweise Chlor oder Brom, oder eine Y0- oder Z0-CO-0-Gruppe bedeutet, wobei Y für gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Brom, Jod, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Trifluormethyl, Nitro oder Cyan einfach, zweifach oder dreifach substituiertes Phenyl oder für den Acylrest der allgemeinen Formel Ila und Z für (Cl-C4)-Alkyl, Phenyl oder Benzyl stehen.
  • Die Reaktion wird zweckmäßig in einem Verteilungs- oder Lösemittel durchgeführt, das sich unter den Reaktionsbedingungen gegenüber den Reaktionspartnern indifferent verhält. Hierfür kommen beispielsweise Nitrile wie Acetonitril, Ether wie Diethylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan und Alkohole wie Methanol, Ethanol, Propanol oder Isopropanol und Wasser in Frage.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Piperidin mit dem betreffenden Carbonsäurechlorid der Formel II, zweckmäßig in Gegenwart eines säurebindenden Mittels wie Kalium- oder Natriumcarbonat, Alkali- oder Erdalkalihydroxid oder -aloholat, einer organischen Base, wie Triethylamin, Pyridin, Picolin oder Chinolin oder des im Überschuß eingesetzten Piperidins bei Temperaturen von 0 bis 1200C, vorzugsseise von 20 bis 600C, umgesetzt. Die Reaktionszeiten können von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden betragen.
  • Sofern man in organischen Lösemitteln arbeitet, werden die Verfahrensprodukte der Formel I vorteilhaft nach Abfiltrieren der als Nebenprodukte ausgefallenen Salze durch Einengen der Filtrate isoliert. Aus wäßrigen Reaktionsinischungen lassen sich die Produkte vorteilhaft durch Extraktion mit einem polaren organischen Lösemittel wie Methylenchlorid, Chloroform oder Trichlorethylen und Eindampfen der Extrakte gewinnen. Die Produkte können anschließend durch Destillation oder Umkristallisieren aus einem organischen, vorzugsweise mäßig polaren Lösemittel wie Toluol, Dimethylbenzol, Benzol, Cyclohexan, Methanol, Ethanol, Diethyl- oder Diisopropylether oder unpolaren Solventien, wie Petrolether oder aber einem Gemisch aus solchen Lösemitteln gereinigt werden.
  • Die 4-IsoxazolcarbonsSure-Derivate der Formel II können nach üblichen Methoden aus den entsprechenden Carbonsäuren hergestellt werden. Die hierfür als Ausgangsstoffe benötigten 4-Isoxazolcarbonsäuren (Formel II: X = OH) sind bekannt (J.Amer. Chem. Soc. 89 (1967) 5461) oder aber analog darstellbar.
  • Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I besteht in der Umsetzung eines 3-Aminoacrylsäurepiperidids der allgemeinen Formel III in der R1 und R2, unabhängig voneinander, (C1-C4)Alkyl oder zusammen mit dem Stickstoff den Rest eines gesättigten heterocyclischen Amins wie Pyrrolidin, Piperidin oder Morpholin darstellen, mit dem aus einem Nitroalkan der allgemeinen Formel IV R-CH2-N02 (IV) intermediär erzeugten Nitriloxid der allgemeinen Formel V, R-C#N#O (V) in denen R die im Anspruch 1 definierten Bedeutungen hat.
  • Die Synthese der als Zwischenprodukte benötigten 3-Aminoacrylsäurepiperidide der Formel III kann in der Weise erfolgen, daß man Propiolsäurepiperidid der Formel VI mit einer zweckmäßig mindestens äquimolaren Menge eines sekundären Amins der allgemeinen Formel VII R1R2NH (VII) in der R1 und R2 die vorstehend genannten Bedeutungen haben, vorteilhaft unter Zusatz einer katalytischen Menge Ameisensäure, zweckmäßig in einem Verteilungs- oder Lösemittel, das sich unter den Reaktionsbedingungen gegenüber den Reaktionspartnern indifferent verhält, z.B. einem aromatischen Kohlenwasserstoff wie Toluol bei Temperaturen von 60 bis 1600C, vorzugsweise 80 bis 130°C, umsetzt.
  • Die anschließende Cyclisierungsreaktion des 3-Aminoacrylsäurepiperidids der Formel III mit dem Nitroalkan der Formel IV zum Verfahrensprodukt der Formel I gelingt in an sich bekannter Weise (G. Stork et al., J.
  • Amer. Chem. Soc. 89, 1967, S. 5461 - 5462) durch Umsetzung entweder in Gegenwart eines Isocyanats wie Phenylisocyanat und einer organischen Base, wie etwa Triethylamin, in einem Kohlenwasserstoff, z.B. Benzol oder Toluol, bei Temperaturen von 00 bis zur Siedetemperatur des Reaktionsgemisches oder aber unter der Mitwirkung eines anorganischen SSurehalogenids, beispielsweise Phosphoroxychlorid, in einem halogenierten Kohlenwasserstoff, wie etwa Chloroform, wobei vorzugsweise um OOC gearbeitet wird.
  • Die erfindungsgemäßen Isoxazolverbindungen der Formel I können auf Grund ihrer pharmakologischen Eigenschaften als Arzneimittel, insbesondere als Analgetika und Antipyretika, Verwendung finden. Sie können entweder allein, gegebenenfalls in Form von Mikrokapseln, oder vermischt mit geeigneten Trägerstoffen verabreicht werden.
  • Gegenstand der Erfindung sind somit auch Arzneimittel, die aus einer Verbindung der Formel I bestehen oder diesen Wirkstoff neben einem pharmazeutisch üblichen und physiologisch verträglichen Trägerstoff, Verdünnungsmittel und/oder Konstituens enthalten.
  • Die Mittel können oral, rektal oder parenteral appliziert werden, wobei die orale und rektale Anwendung bevorzugt ist.
  • Geeignete feste oder flüssige galenische Zubereitungsformen sind beispielsweise Granulate, Pulver, Dragees, Tabletten, Kapseln, Suppositorien, Sirupe, Sorte, Suspensionen, Emulsionen, Tropfen oder injizierbare Lösungen sowie Präparate mit protrahierter Wirkstofffreigabe. Als häufig verwendete Trägermittel seien z.B.
  • Calciumcarbonat, Calciumphosphate, verschiedene Zucker oder Stärkearten, Cellulosederivate, Gelatine, pflanzliche öle, Polyethylenglykole und physiologisch unbedenkliche Lösemittel genannt.
  • Eine weitere Anwendung der Verbindungen gemäß Formel I besteht in der Kombination mit anderen geeigneten Wirkstoffen, beispielsneise anderen zentral wirksamen Analgetika wie Codein, zentralen Stimulantien wie Coffein oder Spasmolytika.
  • Vorzugsweise werden die Präparate in Dosierungseinheiten hergestellt und verabreicht, wobei jede Einheit eine bestimmte Dosis an aktiver Substanz gemäß Formel I enthält. Bei festen Dosierungseinheiten wie Tabletten, Kapseln und Suppositorien kann diese Dosis bis zu 1500 mg, bevorzugt 100 bis 600 mg, und bei Injektionslösungen in Ampullenform bis zu 1000 mg, vorzugsweise 50 bis 500 mg, betragen.
  • Für die Behandlung eines an Schmerzen und/oder Fieber leidenden erwachsenen Patienten sind - je nach Wirksamkeit der Verbindung gemäß Formel I am Menschen - Tagesdosen von 200 bis 3000 mg Wirkstoff, vorzugsweise 500 bis 1000 mg bei oraler oder rektaler Verabreichung und von 100 bis 1500 mg, bevorzugt 200 bis 600 mg bei intravenöser Applikation indiziert.
  • Unter Umständen können jedoch auch höhere oder niedrigere Tagesdosen angebracht sein. Die Verabreichung der Tagesdosis kann sowohl durch Einmalgabe in Form einer einzelnen Dosierungseinheit oder aber mehrerer kleinerer Dosierungseinheiten als auch durch Mehrfachgabe unterteilter Dosen in bestimmten Zeitintervallen erfolgen.
  • Herstellungsbeispiele Die Struktur aller nachstehend beschriebenen Verbindungen wurde durch Elementaranalyse und IR- sowie 1K-NMR-Spektren gesichert.
  • Beispiel 1 N-(3-Methyl-4-isoxazolylcarbonyl)-piperidin 0,2 Mol 3-Methyl-4-isoxazolcarbonsäurechlorid (29,1 g), gelöst in 150 ml Acetonitril, werden unter Rühren bei Raumtemperatur tropfenweise mit einer Lösung von 0,4 Mol Piperidin (34,1 g) in 50 ml Acetonitril so versetzt, daß die Temperatur der Reaktionslösung nicht über 350C steigt. Anschließend wird 20 Minuten nachgerührt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Man saugt das ausgefallene Piperidin-Hydrochlorid ab und engt das Filtrat unter vermindertem Druck ein. Der ölige Rückstand wird in 150 ml Methylenchlorid gelöst und mit 100 ml 1 N Natronlauge gewaschen.
  • Die Metnylenchloridphase wird abgetrennt und die Wasserphase nochmals mit 100 ml Methylenchlorid extrahiert Die vereinigten Methylenchloridphasen werden mit 40 ml 2 N Salzsäure geschüttelt, mit Wasser neutralgewaschen und nach dem Trocknen über Natriumsulfat unter vermindertem Druck zur Trockne gebracht.
  • Der ölige Rückstand wird unter vermindertem Druck destilliert. Man erhält so N-(3-Methyl-4-isoxazolylcarbonyl)-piperidin mit einem Siedepunkt von 136 bis 1400C bei 2 mbar (Kugelrohrdestillaticn), das nach kurzer Zeit erstarrt: Schmelzpunkt (aus Methylcyclohexan) 41 bis 420C.
  • Analog Beispiel 1 wurden hergestellt: Beispiel 2 N-(3-Ethyl-4-isoxazolylcarbonyl)-piperidin Siedepunkt (4 mbar) 110-1120C.
  • Beispiel 3 N-(3-Propyl-4-isoxazolylcarbonyl)-piperidin Siedepunkt (0,2 mbar) 96-990C.
  • Pharmakologische Prüfung und Ergebnisse 1. Analgetische Wirkung a) Essigsäure-Strecktest an der Maus nach R. Koster et al., Fed. Prod. 18, 412 (1959) Als Versuchstiere dienten weibliche Mäuse eines N.M.R.I.-Stammes mit einem Körpergewicht (KG) zwischen 21 und 28 g. Gruppen von Je 12 Tieren erhielten 0>1 ml/10 g KG einer 0,6 %igen Essigsäurelösung intraperitoneal injiziert. Die Prüfsubstanzen wurden 30 min vorher verabreicht. Unmittelbar nach der Essigsäure-Injektion wurden die Tiere einzeln gesetzt und die innerhalb 15 min auftretenden typischen Streckbewegungen gezählt, die in einem kurzen Anspannen der Bauchmuskulatur mit Einziehen der Flankenpartien und anschlieendem Strecken des Hinterkörpers und mindestens einer Hinterextremität bestehen.
  • Zur Beurteilung des analgetischen Effektes wurde die Anzahl der Streck-Reaktionen in Beziehung zu jener einer unbehandelten Kontrollgruppe gesetzt, wobei jene Tiere, die weniger als die Hälfte der durchschnittlich von den Kontrolltieren ausgeführten Streckbewegungen zeigten, als analgesiert gewertet wurden.
  • Die Prüfsubstttnzen wurden oral in einem Volumen von 10 ml/kg KG in 1 %iger wäßriger Carboxymethylcellulose (CMC)-Suspension appliziert.
  • b) Modifizierter Randall-Selitto-Hyperalgesietest an der Ratte nach Atkinson et al., J. Pharm. Pharmac. 26, 727 (1974) Als Versuchstiere wurden männliche Sprague-Dawley-Ratten mit einem Körpergewicht von 200 bis 300 g verwendet.
  • Unter leichter Ethernarkose wurde den Versuchstieren subplantar in die linke Hinterpfote 0,2 ml Bierhefe-Suspension (40 % Hefe in 0,9 % NaCl-Lösung) injiziert.
  • Nach fünf Stunden wurde der Gang der Tiere über ein Metall-Gitter-Rost nach folgenden Schema beurteilt: 0 = dreibeiniger Gang 0,5 = starkes Hinken 1 = normaler Gang = Analgesie Die Auswertung erfolgte durch Bestimmung des prozentualen Anteils an Tieren, die mit Stufe 1 bzw. 0,5 beurteilt wurden, wobei zwei Tiere, die 0,5 erhielten, als ein analgesiertes gewertet wurden.
  • Die Prüfsubstanzen wurden oral an 15 Stunden nüchternen Tieren in CMC-Suspension in einem Volumen von 10 ml/kg KG zwei Stunden vor Beurteilung der Tiere verabreicht. Um subjektive Einflüsse auszuschließen, wurde die Beurteilung von zwei Personen unabhängig voneinander und ohne Wissen um die Vorbehandlung der Tiere durchgeführt (n = 10/dosi). Die ED50-Werte wurden mit Hilfe der linaren Regression nach Fieller und Sidak bestimmt.
  • 2. Antipyretische Wirkung Die Untersuchungen wurden an mit Trinkwasser ad libitum und Standarddiät ernährten weiblichen Sprague- Dawley-Ratten mit einem Körpergewicht von 150 g durchgeführt. Die erhöhte Körpertemperatur wurde durch subcutane Injektion von 10 ml/kg 15%iger (Gew./Vol.) Bierhefesuspensin in 0,9 %iger NaCl-Lösung induziert, worauf den Tieren das Futter bis zum Versuchsende entzogen wurde. 18 Stunden nach Hefeinjektion erfolgte die orale Verabreichung der Testsubstanzen in CMC-Suspension in einem Volumen von 10 ml/kg KG. Die Messung der Körpertemperatur wurde rektal mittels Sekundenthermometer bei Raumtemperatur (24°C) vorgenommen. Die Anzahl der Tiere betrug n = 6 pro dosi. Registriert wurde die mittlere Senkung der Körpertemperatur im Vergleich zu dem gleichzeitigen Wert der unbehandelten Kontrolltiere.
  • 3. Gastrointestinale Ulcerogenität Bei diesem Test an männlichen Sprague-Dawley-Ratten mit einem Körpergewicht zwischen 200 und 300 g wurde durch Hunger-Streß (Futterentzug für insgesamt 72 Stunden) eine erhöhte Sensibilität der gastralen Mucosa gegenüber der ulcerogenen Wirkung von nichtsteroidalen Antiphlogistika induziert.
  • 48 Stunden vor Applikation der Testsubstanzen wurde den Tieren bei freiem Zugang zum Trinkwasser das Futter bis zum Versuchsende entzogen.
  • 24 Stunden nach der oralen Präparatgabe erfolgte die Tötung und Entnahme der Mägen, die entlang der kleine Kurvatur aufgeschnitten, unter fließendem Wasser gereinigt und auf Schleimhautläsionen inspiziert wurden.
  • Als Ulcera galten alle makroskopisch sichtbaren Läsionen der Mucosa im Drüsenmagen. Bestimmt wurde der Anteil der Tiere mit Ulcera pro dosi.
  • - Die Testsubstanzen wurden, gelöst in CMC-Suspension, in einem Volumen von 1 ml/100 g Körpergewicht verabreicht. Die UD50 (Dosis, bei der 50 % der Tiere Ulcera aufweisen) wurde mit Hilfe der Probit-Analyse und der Vertrauensbereich nach Fieller bestimmt.
  • 4. Akute Toxizität Die LD50-Werte wurden nach oraler Applikation der Prüfpräparate an männliche und weibliche Wistar-Ratten mit einem Körpergewicht von 130-150 g nach Litchfield und Wilcoxon ermittelt.
  • Die Tiere kamen etwa 18 Stunden nüchtern zum Versuch und bekarnen erst fünf Stunden nach Präparatgabe wieder Futter. Nach dreiwöchiger Beobachtungszeit wurden sie mit Chloroform getötet und seziert. Es erfolgte eine makroskopische Begutachtung der Organe.
  • Die Testverbindungen wurden in 1%iger CMC-Suspension gelöst und den Ratten in einem Volumen von 5 ml/kg EG mit der Schlundsonde verabreicht.
  • 5. Ergebnisse Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I zeigen im Strecktest an der Maus starke analgetische Wirksamkeit, die in ihrem Ausmaß dem Standardanalgetikum Paracetamol überlegen ist (Tabelle 1). Die aus der Deutschen Patentschrift 634 286 bekannte Isoxazolverbindung liegt mit einer Hemmung von 25 % im Streubereich der Methode und ist somit analgetisch unwirksam.
  • Tabelle 1: Analgetische Wirkung im Essigsäure-Strecktest an der Maus Verbindung Analgesierte Tiere in % des nach einer oralen Dosis Beispiels von 158 mg/kg 1 92 2 59 3 83 3,5-Dimethyl-4-isoxazolcarbonsäurepiperidid *) 25 Paracetamol 50 *) Deutsche Patentschrift 634 286, Beispiel 6 Auch in den anderen Testmodellen ließ sich die Uberlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber dem Standardpräparat klar demonstrieren (Tabelle 2).
  • So weist beispielsweise die Verbindung des Beispiels 1 in dem spezifischen Schmerzmodell nach Randall-Selitto eine deutlich günstigere mittlere Wirkdosis (EDso) auf. Sie ist mit 150 mg/kg zweimal stärker wirksam als Paracetamol. Auch im Schmerztest an der Maus übertrifft sie mit einer EDso von 66 mg/kg per os die Wirkung des Vergleichspräparates um das Zwei- bis Dreifach.
  • Ihre aus der Relation zur Toxizität sich ergebende therapeutische Breite (LD50 : ED50) liegt ebenfalls in beiden Schnorztests günstiger als jene des Vergleichspräparates.
  • - Für die Beurteilung der therapeutischen Unbedenklichkeit von Analgetika ist vor allem auch die gastrale Ulcerogenität entscheidend. Hier zeigt beispielsweise die Verbindung des Beispiels 1 eine hervorragende Verträglichkeit, da in Dosen bis zu 400 mg/kg keine Schleimhautläsionen nachgewiesen wurden.
  • Tabelle 2: Analgetische Wirkung, Toxizität, Ulcerogenität und the Test- Analgetische Wirkung Toxizität Ulcerogenität Therapeutische Breite substanz ED50 in mg/kg per os LD50 in mg/kg UD50 in mg/kg LD50 : ED50 Randall-Selitto- Essigsäure- per os per os Randall-Selitto Essigsäure Test Strecktest Test Strecktest (Ratte) (Maus) (Ratte) (Ratte) Paracetamol 334 155 1 944 > 400 5,8 12,5 Beispiel 1 150 66 1 000 > 400 6,7 15,2 Wie bereits eingangs erwähnt, besitzen die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I auch starke antipyretische Eigenschaften. Im Hefefieber-Test an der Ratte (Tabelle 3) zeigt beispielsweise die Verbindung des Beispiels 1 mit einer oralen Dosis von 50 mg/kg eine sowohl stärkere als auch deutlich langer anhaltende Fiebers enkung als das Vergleichspräparat Parace ta;jol luit der doppelten Dosis von 100 mg/kg per os.
  • Tabelle 3: Antipyretische Wirkung an Ratten Test- Dosis in Senkung der Körpertemperatur in °C substanz mg/kg zur Zeit t (in Minuten) per os 60 120 180 min Paracetamol 100 1,3 1,1 0,4 Beispiel 1 50 1,2 2,0 1,9 Ein weiterer Vorteil ist schließlich in der Wasserlöslichkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen zu sehen, die die Herstellung parenteral verabreichbarer Zubereitungen gestattet.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRü GUF (1.) 4-Isoxazolcarbonsäurepiperidide der allgemeinen Formel I, in der R Alkyl mit bis zu 4 C-Atomen bedeutet.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Piperidin mit einem 4-Isoxazolcarbonsäure-Derivat der allgemeinen Formel II, in der R die in Anspruch 1 genannte Bedeutung hat und X entweder ein Halogenatom oder eine YO- oder ZO-CO-O-Gruppe bedeutet, wobei Y für gegebenenfalls durch Fluor, Chlor, Brom, Jod, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Trifluormethyl, Nitro oder Cyan einfach, zweifach oder dreifach substituiertes Phenyl oder für den Acylrest der allgemeinen Formel IIa, in der R ebenfalls die in Anspruch 1 genannte Bedeutung hat, und Z für (Cl-C4)-Alkyl, Phenyl oder Benzyl stehen,umsetzt oder ein 3-Aminoacrylsänrepiperidid der allgemeinen Formel III, worin R1 und R2 unabhängig voneinander (Cl-C4)Alkyl bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, den Pyorolidin-, Piperidin- oder Morpholinring bilden mit einem Nitroalkan der allgemeinen Formel IV R - CH2-N02 (1V) in der R die in Anspruch l genannte Bedeutung hat, in Gegenwart wasserentziehender Mittel zum Isoxazol-Derivat der Formel I cyclisiert.
  3. 3. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 enthalten.
  4. 4. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Behandlung von Schmerz- und/oder Fieberzuständen.
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