DE3401290A1 - Verwendung von in 1-stellung substituierten triazolo-benzodiazepinen bei der bekaempfung von psychosen - Google Patents
Verwendung von in 1-stellung substituierten triazolo-benzodiazepinen bei der bekaempfung von psychosenInfo
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Zugelassene Vertreter vor dem Europaischen Patentamt
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Dr phil G Henkel. München Dipl.-Ing. J Pfenning. Berlin
Dr rer. nat L Feiler. München Dipl.-Ing. W Hänzel. München Dipl.-Phys K. H Meinig. Berlin Dr Ing. A Butenschon. Berlin
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Telegramme: ellipsoid
THE UPJOHN COMPANY,
Kalamazoo, Michigan 49001,
USA
USA
TUC 4075
Verwendung von in 1-Stellung substituierten
Triazolo-benzodiazepinen bei der Bekämpfung
von Psychosen
Triazolo-benzodiazepinen bei der Bekämpfung
von Psychosen
Verwendung von in 1-Stellung substituierten Triazolo-benzodiazepinen
bei der Bekämpfung von Psychosen
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Adinazolam und einigen anderen 1-substituierten Triazolo-benzodiazepinen
als antipsychotische Mittel/ insbesondere als Antischizophrenlemittel.
Das auch als "Adinazolam" bezeichnete 8-Chlor-1-[(dimethylamino)-methyl]-6-phenyl-4H-s-triazolo[4,3-a]
[1 ,4]-benzodiazepin ist aus der US-PS 4 250 094 bekannt. 20
Bei Laboruntersuchungen von möglicherweise als antipsychotische Mittel einsetzbaren chemischen Verbindungen werden die auf eine Verabreichung von Testverbindungen
in vivo bei dem H-Spiroperidol-Bindungstest hervorgerufene Wirkungen beobachtet. Der H-Spiroperidol-Bindungstest
ist ein mit Versuchstieren durchzuführender Standardlabortest zur Vorermittlung, ob die betreffende
Verbindung im Rahmen späterer Tests bei der Bekämpfung von Psychosen, einschließlich von Schizophrenie
bei Menschen, aktiv ist oder nicht. Die im folgenden beschriebenen Verbindungen haben bei diesem Test eine
vielversprechende Aktivität gezeigt.
Bei Menschen haben sich Untersuchungen bezüglich der Einsatzmöglichkeit bestimmter Verbindungen als anti-
-χ-
psychotische Mittel auf die Fähigkeit dieser Verbindungen zur Steuerung der positiven Schizophreniesymptome,
z.B. Wahnvorstellungen, Halluzinationen, positive Geistesverwirrung und bizarres Verhalten, konzentriert.
Anerkanntermaßen bleiben jedoch behandelte Schizophreniepatienten wegen der negativen Symptome, z.B.-abgeflachte
Gemütsbewegung, Ausdrucksarmut (Alogie), fehlende Initiative, Freudlosigkeit (Anhedonie), Beeinträchtigung
der Aufmerksamkeit und Hyposozialisierung, ein Problem für sich selbst und die Gesellschaft
(vgl. N.C. Andreason und Mitarbeiter in "Arch.Gen. Psychiatry", Band 39, Seiten 789-794 (1982) "Negative
and Positive Schizophrenia").
Adinazolam und einige andere 1-Aminotriazolo-benzodiazepine
wurden bei Versuchstieren im Rahmen des
H-Spiroperidol-Bindungssystemtests, der in hohem Maße
für antipsychotisch wirksame Verbindungen selektiv ist, einem in-vivo-Vortest unterworfen. Die Testergebnisse
mit Adinazolam waren zwar schwach, sie ließen jedoch eine Art antipsychotische Aktivität erkennen.
Verschiedene andere Verbindungen der erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungsklasse zeigten bei diesen Tests
ebenfalls eine Aktivität.
Bei dem bekannten Benzodiazepin "Diazepam" wurde eine antipsychotische Aktivität gefunden (vgl. Y.Lerner und
Mitarbeiter in "American J. Psychiatry", Band 136, Seiten 1061-1064 (1979) "Acute High Dose Parenteral
Haioperidol Treatment of Psychosis"). In der genannten Literaturstelle berichten die Autoren darüber, daß
Diazepam über eine 24-stündige Behandlung einer akuten Psychose mindestens ebenso wirksam war wie Haloperidol.
Die Autoren berichten jedoch auch darüber, daß die beobachtete deutliche Sedierungswirkung weiteren Erwä-
2.
gungen bezüglich eines Einsatzes von Diazepam als antipsychotisches Mittel der Wahl hinderlich ist.
Somit besteht also1 ein weiterer Bedarf nach antipsychotischen
Mitteln zur Bekämpfung und Abschwächung von durch Psychosen, einschließlich Schizophrenie,
hervorgerufenen Zuständen, die bei den behandelten Patienten keine merkliche Sedierung bzw. hypnotische
Wirkung bewirken.
Erfindungsgemäß wird nun eine Gruppe von 1-aminosubstituierten
Triazolo-benzodiazepinverbindungen bereitgestellt, die sich in höchst wirksamer Weise zur
Behandlung an Psychosen, einschließlich schizophrener Zustände, leidender Patienten eignen und vermutlich
weniger Nebenwirkungen aufweisen als die bisher bekannten antipsychotischen Mittel.
Im Rahmen des H-Spiroperidol-Bindungstests bei Tieren
hat es sich gezeigt, daß Adinazolam und bestimmte andere 1-aminosubstituierte Triazolo-benzodiazepinverbindungen
aktiv sind. Dies deutet auf ihre mögliche Brauchbarkeit als antipsychotische Mittel, einschließlich
Antischizophreniemittel, hin. Bei weiteren vorläufigen klinischen Untersuchungen mit der Leitverbindung, d.h.
der repräsentativen Verbindung "Adinazolam" hat es sich gezeigt, daß durch die Verabreichung geringer, jedoch
wirksamer Dosismengen Adinazolam an Patienten, die an Formen eigensinniger bzw. störrischer Psychosen oder
schizoaffektiver Erkrankungen leiden, die Schizophreniesymptome gelindert und eine Affektverbesserung erreicht
werden.
Erfindungsgemäß hat es sich somit gezeigt, daß Aminotriazolo-benzodiazepinverbindungen
der allgemeinen
Formel:
(D
worin bedeuten:
R- ein Wasserstoffatom oder eine C1- bis C3-Alkylgruppe
,·
R2/ R3 * R4 und R5/ die gleich oder verschieden sein
können, jeweils ein Wasserstoff-, Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder eine C1- bis C^-Alkyl-, Nitro- oder Trifluormethylgruppe
und
Y einen Rest der Formeln:
2B / \
(a) R-N N ,
(b) R" -O oder
N-CH-CH2-
(c) R1 R0
N-CH-
R"
/\o
mit R gleich einem Wasserstoffatom, einer C1- bis C3-Alkylgftlpi>Ö
öder einer ß-Hydroxyethylgruppe;
R1 und R", die gleich oder verschieden sein können,
gleich einem Wasserstoffatom oder einer C1- bis C,-0
ij
Alkylgruppe und R gleich einem Wasserstoffatom oder
einer C1- oder C^-Alkylgruppe,
oder deren pharmakologisch akzeptable Salze zur Bekämpfung von Psychosen, einschließlich von Schizophrenie/
bei Menschen eingesetzt werden können.
Erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen der angegebenen
Formel sind:
Adinazolam = 8-Chlor-i-[(dimethylamine)-methyl]-6-phenyl-4H-s-triazolo[4,3-a][1,4]benzodiazepin
und sein Methansulfonatsalz sowie ähnliche aus der US-PS 4 250 094 bekannte Verbindungen;
8-Chlor-1-(4-methylpiperazino)-G-phenyl^H-s-triazolo-[4,3-a][1,4]benzodiazepin
und ähnliche aus der US-PS 3 894 025 bekannte Verbindungen;
8-Chlor-1-[2-(dimethylamino)-ethyl]-6-phenyl-4H-striazolo [4,3-a] [1,4]benzodiazepin und andere ähnliche,
aus der US-PS 4 012 413 bekannte Verbindungen,
sowie jeweils deren pharmazeutisch akzeptable Salze.
Pharmazeutisch akzeptable Säureadditionssalze der genannten Verbindungen erhält man durch Umsetzen der
freien Base einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) mit einer stöchiometrischen Menge einer Säure, z.B.
Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff-, Jodwasserstoff-, Schwefel-, Phosphor-, Essig-, Propion-, Butter-, Milch-,
Zitronen-, Bernstein-, Benzoe-, Methansulfon-,
Salicyl-, Pamoe-, Phthal-, Cyclohexansulfam-, p-Toluolsulfon-,
Malein- oder Fumarsäure und dergleichen.
Die Erfindung betrifft ferner pharmazeutische Dosierformen
in Einheitsdosis bzw. Dosiereinheiten zur oralen, parenteralen und rektalen, systemischen Verabreichung
an an Psychosen und Schizophrenie leidende Patienten. Der Ausdruck "Dosiereinheit" bzw. "Einheitsdosis" bezieht
sich auf physikalisch unterteilte Einheiten zur Einzelverabreichung an Patienten, wobei jede Einheit
eine gegebene Menge des Wirkstoffs, d.h. einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder eines pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalzes derselben (wobei die Menge danach berechnet ist, daß sich die gewünschte Wirkung einstellt) in Kombination mit den erforderlichen pharmazeutischen Mitteln, die den betreffenden Bestandteil zur systemischen Verabreichung geeignet machen, enthält. Beispiele für Dosiereinheiten bzw. Einheitsdosen sind Tabletten, Kapseln, oral
zu verabreichende flüssige Zubereitungen in flüssigen Trägern, sterile Zubereitungen in flüssigen Trägern
zur intramuskulären oder intravenösen Verabreichung,
eine gegebene Menge des Wirkstoffs, d.h. einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder eines pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalzes derselben (wobei die Menge danach berechnet ist, daß sich die gewünschte Wirkung einstellt) in Kombination mit den erforderlichen pharmazeutischen Mitteln, die den betreffenden Bestandteil zur systemischen Verabreichung geeignet machen, enthält. Beispiele für Dosiereinheiten bzw. Einheitsdosen sind Tabletten, Kapseln, oral
zu verabreichende flüssige Zubereitungen in flüssigen Trägern, sterile Zubereitungen in flüssigen Trägern
zur intramuskulären oder intravenösen Verabreichung,
Suppositorien und sterile Trockenpräparate zur gelegentlichen Zubereitung von sterilen injizierbaren Zubereitungen
in einem flüssigen Träger. Feste Verdünnungsmittel oder Träger für feste orale Einheitsdosen
oder Dosiereinheiten sind beispielsweise Lipide,
Kohlenhydrate, Proteine und mineralische Feststoffe,
z.B. Stärke, Saccharose, Kaolin, Di-calciumphoephat,
Gelatine, Akaziengummi, Maissirup, Maisstärke, Talkum u.dgl.. Kapseln, und zwar sowohl harte als auch weiche Kapseln, erhält man mit üblichen Verdünnungsmitteln
z.B. Stärke, Saccharose, Kaolin, Di-calciumphoephat,
Gelatine, Akaziengummi, Maissirup, Maisstärke, Talkum u.dgl.. Kapseln, und zwar sowohl harte als auch weiche Kapseln, erhält man mit üblichen Verdünnungsmitteln
und Streckmitteln, beispielsweise eßbaren ölen, Talkum,
Calciumcarbonat, Calciumstearat und dergleichen. Flüssige Zubereitungen zur oralen Verabreichung werden in
Wasser oder wäßrigen oder nicht-wäßrigen Trägern, die aweckmäßigerweise Suspendiermittel enthalten ι z.B.
Ethanol, Natriumcarboxymethy!cellulose, Akaziengummi,
-r-
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol u.dgl., zubereitet. Im Falle injizierbarer Darreichungsform^ müsöen
diese steril und so weit flüssig sein, daß sie leicht durch Spritzen- oder infusionsnadel hindurchfließen.
Solche Zubereitungen müssen unter den Herstellungsund Lagerungsbedingungen stabil sein, üblicherweise
enthalten sie demzufolge neben dem Grundlösungsmittel oder der Suspendierflüssigkeit Konservierungsmittel
in Form bakteriostatischer und fungistatischer Mittel, beispielsweise Parabene, Chlorbutanol, Benzylalkohol,
Phenol/ Thimerosal und dergleichen. In vielen Fällen enthalten sie vorzugsweise isotonische Mittel, beispielsweise
isotonische Mengen an Zucker oder Natriumchlorid. Träger sind beispielsweise Pflanzenöle,
Ethanol und Polyole, beispielsweise Glycerin, Propylenglykol,
flüssiges Polyethylenglykol und dergleichen. Sämtliche festen Zubereitungen zur späteren gelegentlichen
Zubereitung steriler injizierbarer Darreichungsformen werden sterilisiert, vorzugsweise indem sie einem
sterilisierenden Gas, z.B. Ethylenoxid, ausgesetzt werden. Die genannten Träger, Grundstoffe, Verdünnungsmittel,
Streckmittel, Konservierungsmittel, isotonische Mittel u.dgl. bilden die pharmazeutischen Zusätze,
die Zubereitungen zur systemischen Verabreichung geeignet machen.
Bei psychotischen, einschließlich schizophrenen Erkrankungen, ist eine tägliche Dosis von 1 - 700, vorzugsweise
10 - 200 mg, angezeigt. Die Verabreichung erfolgt in zwei, drei oder vier Dosen. Die genaue Menge
wird je nach dem Gewicht, Alter und Zustand des Patienten eingestellt.
Die pharmazeutischen Einheitsdosen bzw. Dosiereinheiten werden unter Beachtung der vorherigen allgemeinen
Anweisungen mit etwa 0,5 bis etwa 100 mg an Wirkstoff
pro Dosiereinheit bzw. Einheitsdosis hergestellt.
Die Menge an Wirkstoff in der jeweiligen pharmazeutisehen
Einheitsdosis oder Dosiereinheit beruht auf der Erkenntnis, daß die wirksame Menge des ein repräsentatives
Beispiel für die erfindungsgemäß einsetzbaren Verbindungen und deren Säureadditionssalze bildenden
Adinazolams zur Herbeiführung einer antipsychotischen Wirkung bei Menschen im Bereich von etwa 0,01 bis etwa
10, vorzugsweise von 0,06 bis 1,0 mg/kg Körpergewicht liegt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Wirkstoffe können auch
in Kombination mit anderen Mitteln zum Einsatz gelangen. Die Menge an den sonstigen Wirkstoffen entspricht
der für die betreffenden Wirkstoffe üblichen Dosismenge. So können die erfindungsgemäß eingesetzten Wirkstoffe
beispielsweise mit blutdrucksenkenden Mitteln, z.B. o-Methyldopa (100 - 250 mg), mit Diuretika, z.B. Hydrochlorthiazid
(10 - 50 mg), mit Tranquilizern, wie Meprobamate (200 - 400 mg), Diazepam (2-10 mg) und
mit Muskelentspannungsmitteln, z.B. Carisoprodol (200 - 400 mg) kombiniert werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen
.
Die folgenden repräsentativen Verbindungen werden in vivo an Mäusen
tests getestet.
tests getestet.
vivo an Mäusen im Rahmen des H-Spiroperidol-Bindungs-
Verbindung Nr.
^Bezeichnung
8-Chlor-i-[(dimethylamino)-methyl]-6-phenyl-4H-s-triazolo[4
,3-a] [1,4]benzodiazepin (Adinazolam)
8-Chlor-1-(4-methyl-1-piperazinyl)-S-phenyl-4H-s-triazolof4,3-a][1f4]benzodiazepin
8-Chlor-i-[2-(dimethylamine)-ethyl]-6-phenyl-4H-s-triazolo[4/3-a][1r4]benzodiazepin
1-(4-Methyl-1-piperazinyl)-6-phenyl-4H-s-triazolo[4,3-a][1,4]benzodiazepin
8-Chlor-1-(4-methyl-1-piperazinyl)-4-methyl-5,6-dihydro-6-phenyl-4H-striazolo[4,3-a][1/4]benzodiazepin
1-(4-Methyl-1-piperazinyl)-6-(2-chlorphenyl)-4H-s-triazolot4,3-a][1,4]
benzodiazepin
1-(4-Ethyl-1-piperazinyl)-6-(2-chlorphenyl)-4H-s-triazolo[4/3][1,4]benzodiazepin
Kontrollversuch/Standard-
verbindung Clozapine
Das Testverfahren ist folgendes:
Als Versuchstiere dienen 20 - 22 g schwere ICR-Mäuseböcke.
Die Mäuse erhalten 1 h vor Injektion von
66 Mikro-Curie/kg (in 0,2 ml) H-Spiroperidol (spezifische
Aktivität: 29,9 Curie/mMol) Lösungen der zu testenden Verbindungen bzw. Trägergemische subkutan
verabreicht. Die zu testenden Verbindungen sind in physiologischer Kochsalzlösung, 1 M wäßriger Zitronensäurelösung
oder 33 %iger wäßriger Propylenglykollösung gelöst und mit physiologischer Kochsalzlösung
auf das jeweilige Volumen verdünnt.
Die Versuchstiere erhalten die H-Spiroperidol-Lösung
von 66 Mikro-Curie/kg in 0,2 ml auf subkutanem Wege. 2 h nach der Verabreichung werden die Versuchstiere
getötet, worauf Abschnitte der Mäusegehirne mit Striata und Septeum und etwas daran hängender Rinde
entnommen werden. Nach dem Gefrieren auf Trockeneis werden die Gewebe gewogen und über Nacht bei 35°C in
1 ml Protosol gelöst. Nach Neutralisation des Protosols mit 80 μΐ 6N Salzsäure werden 15 ml ACS-Szintillationsflüssigkeit
zugegeben. Sämtliche Flüssigkeiten werden dann in einem Flüssigkeitsszintillationszähler ausgewertet.
Von den Zahlenwerten jeder ausgewerteten Probe wird ein Hintergrund von 25 Zahlenwerten/Minute (CPM)
abgezogen. Nun wird der CPM/mg-Wert des Gewebes ermitteltj und ein statistischer t-Test dient zur Ermittlung
der Signifikanz des Wertes.
Bei diesem Test werden für die genannten Verbindungen Nr. 1 - 7 folgende i:
testwerte ermittelt:
testwerte ermittelt:
Nr. 1 - 7 folgende in-vivo- H-Spiroperidol-Bindungs-
Verbindung Nr, ; |
Dosis (mg/kg) |
In vivo H-Spiro- peridol % des Kontrollver suchs |
1 | 50 | 82 % |
2 | 50 | 69 % |
73 % | ||
3 | 50 | 78 % |
4 | 50 | 59 % |
5 | 50 | 89 % |
6 | 50 | 65 % |
7 | 50 | 72 % |
Standard verbindung |
||
Clozapine | 15 | 65 % |
Diese Werte zeigen, daß die genannten Verbindungen sämtlich aktiv sind. Da die genannten Verbindungen Bindungsinhibitoren für H-Spiroperidol (antipsychotisches Mittel)
sind, wird daraus der Schluß gezogen, daß sie ebenfalls als antipsychotische, einschließlich antischizophrene
Mittel aktiv sind.
Ein schizoaffektiver Patient, der an stimmungsgemäßen
Wahnvorstellungen und quälenden Gehörhalluzinationen litt und auf eine 4-monatige Therapie mit einem tricyclischen
Antidepressivum und Stelazine nicht ansprach, erhält 2 Tage lang Adinazolam, und zwar in einer Dosis
von 5 mg zweimal/Tag am ersten Tag und 5 mg dreimal/Tag
AT- ■
-MC- ■
am zweiten Tag. Der den Patienten versorgende Arzt fand
eine deutliche etwa 50%ige Besserung $es Zustands des Patienten nach der zweitägigen Behandlung mit Adinazolam.
j Beispiel 3 ■
Es laufen klinische Tests mit der Lei t-verbindung Adinazolam hinsichtlich der Behandlung von Patienten
mit psychotischen, einschließlich schizophrenen Zu-
10. ständen ohne Depressionen. Die fünf behandelten Patienten zeigen sämtliche eine mäßige oder deutliche
Verbesserung. Bei den Patienten wird eine Dosis von 2r5 - 20 mg Adinazolam viermal/Tag aufrechterhalten.
Ein Patient zeigte eine dramatische Wirkung nach unbeabsichtigter 24-stündiger Unterbrechung der
Adinazolamgabe. Während dieser 24 h kehrte bei diesem Patienten der psychotische Zustand zurück. Nachdem
am Morgen wieder mit der Adinazolambehandlung begonnen wurde, wurde der Patient am selben Tag wieder
klar.
Hoffentlich zeigen die Versuche, daß Adinazolam gegenüber den bekannten antipsychotischen-Mitteln erhebliche
Sicherheitsvorteile (Fehlen extrapyramidaler Neben-Wirkungen, Fehlen einer Sedationswirkung, Fehlen tardiver
Diskinesie und Fehlen einer Serumprolactinerhöhung) bietet. Bei einem Patienten verschwanden die auf eine
vorhergehende Behandlung zurückzuführenden extrapyramidalen Nebenwirkungen bei der Adinazolamtherapie.
Erhöhungen in der striatalen Homovanillinsäure (HVA)
können als Anzeichen für die Neigung eines antipsychotischen Mittels zur Induktion extrapyramidaler
Nebenwirkungen und von verzögert eintretender Dyskinesie bewertet werden. Benzodiazepine kehren diese HVA-er-
höhende Wirkung um (vgl. H.H. Keller und Mitarbeiter
in "Arch» Pharmacol.", Band 294, Seiten 1-7, "Interaction of Benzodiazepines with Neuroleptics at
Central Dopamine Neurons"). So können also Benzo-B diazepine auch extrapyramidale Nebenwirkungen und
verzögert eintretende Dyskinesie umkehren. Neuroendocrine
Wirkungen (insbesondere Prolactinerhöhungen) antipsychotischer Mittel stellen einen deutlich ausgeprägten
Nebeneffekt dar. Die Erkenntnis, daß Benzodiazepine die prolactinerhöhende Wirkung bei Ratten
umzukehren vermögen (vgl. L. Grandison "Anterior Pituitary GABA Receptors and Their Regulation of
Prolactin Secretion, GABA and Benzodiazepine Receptors", Herausgeber E. Costa und Mitarbeiter, Verlag
Raven Press, New York 1981), stützt in hohem Maße die
beobachtete Wirkung auf HVA.
In Übereinstimmung mit der genannten "wissenschaftlichen
Literatur zeigte Adinazolam bei den "offenen" Depressionsstudien keine deutlich erhöhende Wirkung
auf den Serumprolactingehalt. Bei vier Patienten (zwei Männer, zwei Frauen) mit erhöhten Prolactinspiegeln
zu Beginn des "Screening" normalisierten sich · die Proteinspiegel während der Adinazolambehandlung
(drei der Patienten wurden zuvor mit Phenothiazin oder Amoxapin behandelt).
Claims (7)
1.j Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel:
(D
- bis C-j-Alkyl-
worin bedeuten:
R1 ein Wasserstoff atom oder eine
gruppe;
R2, R3, R4 und R5, die gleich oder verschieden sein
können, jeweils ein Wasserstoff-, Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder eine C1- bis C3-AIkVl-, Nitro- oder
Trifluormethylgruppe und
Υ einen Rest der Formeln:
(a)
(b) R" R0
N — CH CH0—■ oder
(c) R1 R0
N— CH
N— CH
R"
mit R gleich einem Wasserstoffatom, einer C1- bis
Co-Alkylgruppe oder einer ß-Hydroxyethylgruppe;
R1 und R", die gleich oder verschieden sein können,
gleich einem Wasserstoffatom oder einer C1- bis C3-Alkylgruppe
und R gleich einem Wasserstoffatom *° oder einer C1- oder C2-Alkylgruppe,
oder von deren pharmakologisch akzeptablen Salzen bei der Bekämpfung von Psychosen bei Menschen.
2_
2. Verwendung von Verbindungen der in Anspruch 1 angegebenen
Formel, in welcher Y für eine Gruppe der Formel
R1 RO
N—CH
R"
mit R gleich einem Wasserstoffatom oder einer C1-
oder Co-Alkylgruppe und R' und R" jeweils gleich
einer C1- bis C--Alkylgruppe, steht, oder von deren
pharmakologisch akzeptablen Salzen bei der Bekämpfung von Psychosen bei Menschen.
3. Verwendung von 8-Chlor-1-[(dimethylamino)-methyl]-6-35
phenyl-4H-s-triazolo[4,3-a][1,4]benzodiazepin oder
von deren pharmakologisch akzeptablen Salzen bei der
Bekämpfung von Psychosen bei Menschen.
4. Verwendung von 8-Chlor-1-[(dimethylamino)-methyl]-6-phenyl-4H-s-triazolo[4,3-a][1,4]benzodiazepin
bei der Bekämpfung von Psychosen bei Menschen.
5. Verwendung von Verbindungen der in Anspruch 1 angegebenen Formel, worin Y für eine Gruppe der Formel
N—CH
mit R gleich einem Wasserstoffstom oder einer C..-
oder C2-Alkylgruppe und R1 und R", die gleich oder
verschieden sein können, gleich einem Wasserstoffatom oder einer C1- bis C,-Alkylgruppe, steht, bei
ZO I j
der Bekämpfung von Psychosen bei Menschen.
6. Verwendung von Verbindungen der in Anspruch 1 angegebenen Formel, worin Y für eine Gruppe der Formel
R — N N
mit R gleich einem Wasserstoffatom, einer C1- bis C
Alkylgruppe oder einer ß-Hydroxyethylgruppe, steht, bei der Bekämpfung von Psychosen bei Menschen.
7. Verwendung von Verbindungen der in Anspruch 1 angegebenen Formel, worin Y für eine Gruppe de.r Formel
35
R0
N -CH -CH.
mit R1 und R", die gleich oder verschieden sein können,
gleich einem Wasserstoffatom oder einer C1- bis
C .,-Alkylgruppe und R gleich einem Wasser stoff atom
oder einer C1- oder C2-Alkylgruppe, steht, bei der
10 Bekämpfung von Psychosen bei Menschen.
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