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Verstellbare Scharnierlagerung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine verstellbare Scharnierlagerung,
insbesondere für Scharnierarme, deren Scharnierauge durch eine mit einer exzentrisch
angeordneten Scharnieraugenbohrung versehene und zur Einstellung der Lage der Scharnierachse
vermittels eines Klemmgliedes gegen eine Klemmkraft verdrehbar in einer am einen
Scharnierteil, Scharnierflügel oder Scharnierarm, angeordneten rohrförmigen Aufnahme
aufgenommenen Scharnieraugenbuchse gebildet ist.
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Zur nachträglichen Einjustierung an einer Fahrzeugkarosserie angebrachter
schwenkbarer Klappen oder Deckel und dergleichen in eine zur übrigen Fahrzeugkarosserie
fluchtende Lage, empfiehlt sich die Anwendung verstellbarer Scharnierlagerungen,
mit deren Hilfe durch eine Verlagerung der Scharnierachse der jeweilige Deckel bzw.die
jeweilige Klappe ohne großen Arbeitsaufwand in die zur übrigen Fahrzeugkarosserie
fluchtende Lage eingeste lt werden kann.Bei der Ausgestaltung derartiger verstellbarer
Scharnier lagerungen kommt der Festlegung der Scharnierachse in der jeweils eingestellten
Lage eine besondere Bedeutung zu, ebenso wie auch der Umstand, daß die Scharnierlagerung
einerseits wartungsfrei sein muß, andererseits aber die beim Einbrennen der Lackierung
der Fahrzeugkarosserie und ihrer Teile auftretenden hohen Temperaturen schadfrei
überstehen muß. Für die schwenkbare Lagerung von Deckeln oder Klappen an Fahrzeug
karosserien werden neben Flügelscharnieren insbesondere auch Scharnierarme verwendet,
welche vermittels eines Scharnierauges an einem an der Fahrzeugkarosserie befestigten
Scharnierstift schwenkbar gelagert sind. An der Fahrzeugkarosserie ist der Scharnierstift
seinerseits in vielen Fällen mittels eines U-förmigen
Aufnahmebockes,
in dessen Profil der Scharnierarm mit seinem Scharnierauge eingreift, gelagert.
Für die Einzelausgestaltung einer derartigen verstellbaren Scharnierlagerung kann
vorgesehen sein, daß in einer am freien Ende eines Scharnierarmes oder Scharnierflügels
befestigten, durch einen Stahlrohrabschnitt gebildeten rohrförmigen Aufnahme eine
mit einer exzentrisch angeordneten Scharnieraugenbohrung versehene Scharnieraugenbuchse
angeordnet ist, welche einenends einen radial nach aussen gerichteten, die Stirnflächen
der rohrförmigen Aufnahme übergreifenden Bund aufweist, und welche vermittels eines
auf ihr mit Preßsitz zu befestigenden Klemmgliedes in der jeweils eingestellten
Lage der Scharnierachse in der rohrförmigen Aufnahme gegen eine Klemmkraft verdrehbar
festgelegt ist. Eine derartige Ausführungsform einer verstellbaren Scharnierlagerung
ist mit einer Reihe von, insbesondere in der Herstellung ihrer Einzelteile und deren
Montage begründeten Nachteilen versehen. Die Herstellung der Einzelteile ist äußerst
schwierig, da extrem hohe Paßgenauigkeiten erforderlich sind, welche naturgemäß
eine hohe Ausschußquote zur Folge haben.
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Zum anderen erfordert die Montage des Klemmgliedes mittels Preßsitz
einen besonderen Montageaufwand.
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Ausgehend von diesem angenommenen Stand der Technik liegt der Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, eine verstellbare Scharnier lagerung der eingangs genannten
Bauart mit verstellbarer Lage der Scharnierachse zu schaffen, welche bei wesentlichstem
verringerten Herstellungs- und Montageaufwand einerseits eine sichere Einstellung
der jeweils gewünschten bzw. erforderlichen Lage der Scharnierachse erlaubt und
bei der andererseits ein weitgehend automatischer Toleranzausgleich unter den einzelnen
Teilen der verstellbaren Scharnierlagerung stattfindet. Weiterhin soll auch in axialer
Richtung eine sichere Festlegung der Scharnieraugenbuchse in der rohrförmigen Aufnahme
ohne zusätzliche, insbesondere mit Preßsitz zu montierende Teile gewährleistet und
die Scharnierlagerung auch wartungsfrei gestaltet - bzw. gestaltbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß das Klemmglied durch eine mindestens über einen Teil der Länge der rohrförmigen
Aufnahme hinreichende Klemmhülse aus einem federnd elastischen Material gebildet
und über an ihr und der Scharnieraugenbuchse wechselseitig angeordnete radiale Vorsprünge
und Ausnehmungen in axialer Richtung kraft - und formschlüssig festgelegt ist.
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Die Klemmhülse dient dabei zur Festlegung der Scharnieraugenbuchse
in der jeweils eingestellten Lage der Scharnierachse innerhalb der rohrförmigen
Aufnahme und erstreckt sich vorteilhafterweise über die gesamte Länge der rohrförmigen
Aufnahme hin. Die gegenseitige form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen Klemmhülse
und Scharnieraugenbuchse erfolgt erfindungsgemäß über mindestens einen im Bereich
der einen Endseite der Klemmhülse angeordneten, radial nach innen gerichteten und
in eine entsprechende radial gerichtete Ausnehmung der Scharnieraugenbuchse eingreifenden
Vorsprung. Vorteilhaft ist der radial nach innen gerichtete Vorsprung der Klemmhülse
durch einen nach innen zeigenden, umlaufenden Wulstvorsprung gebildet, welcher eine
entsprechende, umlaufende Nutausnehmung der Scharnieraugenbuchse zugeordnet ist.
Da die Klemmhülse ohnehin aus federndelastischem Material bestehen muß, kann sie
bei geeigneter Ausbildung der wechselseitig angeordneten radialen Ausnehmungen und
Vorsprünge ohne weiteres auf die Scharnieraugenbuchse aufgeschoben werden.
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Für eine federndelastische Ausbildung der Klemmhülse wird deren Herstellung
aus einem faserverstärktem Kunststoffmaterial, insbesondere einem glasfaserverstärktem
Kunststoffmaterial (mit der Bezeichnung PA) bevorzugt. Zur Erhöhung der Federelastizität
der Klemmhülse kann diese mit einem oder mehreren, vorzugsweise drei über einen
Teil ihrer Länge hinreichenden Längsschlitzen versehen sein, wobei diese Längsschlitze
zweckmäßigerweise von dem einen radial nach innen gerichteten Vorsprung aufweisenden
Endbereich der Klemmhülse ausgehen und etwa bis zu deren halber Länge reichen. Zur
weiteren Erhöhung der Klemmkraft für die Festlegung der Scharnieraugenbuchse in
ihrer jeweils eingestellten Lage kann darüber hinaus vorgesehen sein, daß die rohrförmige
Aufnahme im Bereich
ihrer einen Stirnseite mit einer axial gerichteten,
insbesondere einer sich von innen nach aussen erweiternden Anphasung versehen ist.
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Die Scharnieraugenbuchse besteht bei dieser Ausführungsform aus einem
formstabilen Material, wobei beliebige Materialien, wie beispielsweise faserverstärktes
Kunststoffmaterial, Zink. bzw. Aluminium -Druckguß, Sinterwerkstoffe, Stahl oder
dergl. formstabile Materialien eingesetzt werden können, Je napoh;lhrer für den
speziellen Anwendungsfall zur Lagerung des--Scharnierstiftes bestmöglichen Eignung.
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Zur axialen Festlegung sowohl der Klemmhülse als auch der Scharnieraugenbuchse
in der rohrförmigen Aufnahme, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Scharnieraugenbuchse
einenends einen radialen, die Stirnseiten der Klemmhülse und der rohrförmigen Aufnahme
übergreifenden Bund aufweist, welcher allerdings die Stirnseite der rohrförmigen
Aufnahme nicht über deren volle Höhe hin übergreifen muß. Insbesondere kann dieser
Bund als Vielkant ausgebildet sein, derart, daß das Ansetzen eines Schraubenschlüssels
die Verstellung der Scharnieraugenbuchse ermöglicht. Andererseits ist die Klemmhülse
an ihrem dem radial nach aussen gerichteten Bund der Scharnieraugenbuchse gegenüberliegenden
Ende mit einem zusätzlichen, radial nach aussen gerichteten, die Stirnfläche der
rohrförmigen Aufnahme wenigstens teilweise übergreifenden Bund versehen, welcher
seinerseits in Verbindung mit der form- und kraftschlüssigen Verbindung zwischen
der Scharnieraugenbuchse und der Klemmhülse eine axiale Sicherung sowohl der Klemmhülse
als auch der Scharnieraugenbuchse in der rohrförmigen Aufnahme gewährleistet.
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Die brfindungsgemäße Aufgabe kann ausgehend von einer verstellbaren
Scharnierlagerung, insbesondere für Scharnierarme, deren Scharnierauge durch eine
mit einer exzentrisch angeordneten Scharnieraugenbohrung versehene und zur Einstellung
der Lage der Scharnierachse gegen eine Klemmkraft verdrehbar in einer am einen Scharnierteil,
Scharnierarm oder Scharnierflügel befestigten rohrförmigen Aufnahme aufgenommene
Scharnieraugenbuchse
gebildet ist, auch dadurch gelöst werden, daß die Scharnieraugenbuchse in sich federndelastisch
ausgebildet ist. Die Scharnieraugenbuchse besteht dabei zweckmäßigerweise aus einem
faserverstärktem Kunststoffmaterial, welches gleichzeitig die für eine wartungsfreie
Scharnierlagerung erforderlichen Materialqualitäten aufweist. Bei dieser Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen verstellbaren Scharnierlagerung ist die Scharnieraugenbuchse
beidendig mit Je einem die Stirnseiten der rohrförmigen Aufnahme wenigstens teilweise
übergreifenden radial nach aussen vorspringenden Bund versehen. Zur Erhöhung der
erzielbaren Klemmkraft kann auch hier vorgesehen sein, daß die rohrförmige Aufnahme
wenigstens einendig mit einer sich von aussen nach innen erweiternden Anphasung
versehen ist.
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Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung an Hand
zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele im einzelnen beschrieben.
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In der Zeichnung zeigt die Figur 1 einen Längsschnitt durch eine erste
Ausführungsform einer verstellbaren Scharnierlagerug; Figur 2 eine Stirnansicht
der verstellbaren Scharnierlagerung gemäß Figur 1; Figur 3 eine Stirnansicht der
Klemmhülse der verstellbaren Scharnierlagerung gemäß Figur 1 und 2; Figur 4 einen
Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der Klemmhülse für die verstellbare
Scharnierlagerung gemäß Figur 3; Figur 5 eine ausschnittweise Einzeldarstellung
der verstellbaren Scharnierlagerung gemäß Figur 1 im vergrößerten Maßstab;
Figur
6 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer verstellbaren Scharnier
lagerung.
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Bei dem in den Figuren 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
ein Scharnierteil, Scharnierarm 1 vermittels einer mit einer exzentrisch angeordneten
Scharnieraugenbohrung 2 versehenen und über eine Klemmhülse 3 in einer am Scharnierarm
1 befestigten -I rohrförmigen Aufnahme 4 gegen eine Klemmkraft verdrehbar angeordneten
Scharnieraugenbuchse 5 an einem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Scharnierstift
schwenkbar gelagert, Die rohrförmige Aufnahme 4 besteht dabei aus einem Stahlrohrabschnitt,
welcher mit dem Scharnierarm 1 insbesondere mittels Schweißung 6 starr verbunden
ist.
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In der rohrförmigen Aufnahme 4 ist die Scharnieraugenbuchse 5 vermittels
der Klemmhülse 3 gegen eine Klemmkraft verdrehbar gelagert und in axialer Richtung
in einer Bewegungsrichtung durch einen radial nach aussen vorspringenden, die Klemmhülse
3 und die Stirnfläche der rohrförmigen Aufnahme 4 wenigstens teilweise übergreifenden
Bund 7 gegen eine Verschiebung gesichert. Der Bund 7 ist dabei, wie insbesondere
aus der Darstellung der Figur 2 ersichtlich, als Sechskant 8 ausgebildet und dient
dem Ansetzen eines Werkzeuges, insbesondere eines Schraubenschlüssels zum Verstellen
bzw. Verdrehen der Scharnieraugenbuchse 5.
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Im Bereich ihres dem Bund 7 gegenüberliegenden Endes 9 ist die Scharnieraugenbuchse
5 mit einer umlaufenden radialen Nutausnehmung lo versehen, in welche ein radial
nach innen gerichteter, umlaufender Wulstvorsprung 11 der Klemmhülse 3 eingreift.
Andererseits ist die Klemmhülse 3 dem Wulstvorsprung 11 gegenüberliegend mit einem
radial nach aussen gerichteten Bund 12 versehen, welcher die Stirnfläche 13 der
rohrförmigen Aufnahme 4 mindestens teilweise übergreift und somit in Folge seiner
form - und kraftschlüssigen Verbindung mit dieser die Scharnieraugenbuchse 5 gegen
eine axiale Verschiebung in der rohrförmigen Aufnahme 4 sichert.
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Die Klemmhülse 3 besteht aus einem federndelastischem
Material,
insbesondere einem faserverstärktem Kunststoffmaterial und kann aufgrund ihrer materialeigenen
Federelastizität einerseits auf die Scharnieraugenbuchse 5 aufgeschoben und mit
dieser über den Wulstvorsprung 11 axial unverschieblich verrastet werden, bewirkt
aber andererseits auch eine Halterung der Scharnieraugenbuchse 5 in der rohrförmigen
Aufnahme 4. Zur Erhöhung der Klemmwirkung zwischen rohrförmiger Aufnahme 4 und Scharnieraugenbuchse
5 kann weiterhin, wie insbesondere aus der Darstellung der Figur 5 ersichtlich,
die rohrförmige Aufnahme 4 wenigstens in ihrem einen Endbereich 13 mit einer sich
von innen nach aussen erweiternden Anphasung 14 versehen sein.
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Zur Erhöhung der federnden Elastizität der Klemmhülse 3 kann diese
über einen Teil, insbesondere die Hälfte ihrer Länge hin mit Längsschlitzen 15 ausgestattet
sein.
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Die Längsschlitze 15 gehen dabei jweils von dem den Wulstvorsprung
11 aufweisenden Ende der Klemmhülse 3 aus und erstrecken sich im wesentlichen über
deren halbe Länge hin.
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Bei der im Ausführungsbeispiel nach Figur 6 dargestellten verstellbaren
Scharnierlagerung ist am Ende eines Scharnierteiles, Scharnierarm loo eine rohrförmige,
aus einem Stahlrohrabschnitt gebildete Aufnahme 400 durch Schweißung unlösbar und
starr befestigt. In die rohrförmige Aufnahme 400 ist eine Scharnieraugenbuchse 500
eingesetzt, wobei die Scharnieraugenbuchse 500 an ihrem einen Ende einen radial
nach aussen gerichteten, die Stirnfläche der rohrförmigen Aufnahme 400 wenigstens
teilweise übergreifenden Bund 700 aufweist. Der Bund 700 kann dabei ebenfalls als
Vielkant zum Ansetzen eines Werkzeuges ausgebildet sein. Im Bereich ihres dem Bund
700 gegenüberliegenden Endes weist die Scharnieraugenbuchse 500 einen zweiten, die
andere Stirnfläche der rohrförmigen Aufnahme 400 ebenfalls mindestens teilweise
übergreifenden radial nach aussen gerichteten Bund 1200 auf, so daß die Scharnieraugenbuchse
500 in der rohrförmigen Aufnahme 400 gegen axiale Verschiebung sicher festgelegt
ist.
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Bei dieser Ausführungsform einer verstellbaren Scharnierlagerung besteht
die Scharnieraugenbuchse 500 insggsamt aus' einem federndelastischem Material und
dabei vorzugsweise aus einem glasfaserverstärktem Kunststoffmaterial mit für eine
wartungsfreie Scharnierlagerung geeigneten Qualitäten. Die Verklemmung der Scharnieraugenbuchse
500 gegenüber der rohrförmigen Aufnahme 400 in der. jeweils eingestellten Lage erfolgt
dabei durch eine federndelastische Eigenverformung der Scharnieraugenbuchse 500,
Zur Erhöhung der Klemmkraft kann dabei ebenfalls vorgesehen sein, daß die rohrförmige
Aufnahme 500 in ihrem dem radial nach aussen gerichteten Bund 1200 der Scharnieraugenbuchse
5oo benachbarten Bereich eine sich von innen nach aussen erweiternde Anphasung 1400
aufweist.
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