DE3343596C2

DE3343596C2 -

Info

Publication number: DE3343596C2
Application number: DE19833343596
Authority: DE
Inventors: Hans-Peter 7250 Leonberg De Knauss
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 1983-12-02
Filing date: 1983-12-02
Publication date: 1988-04-28
Also published as: DE3343596A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Antriebssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es sind Bremseinrichtungen für Planetengetriebe in Arbeits fahrzeugen mit einer Mehrscheibenbremse bekannt (WO 81/03 469). Diese umfaßt Bremslamellen, welche abwechselnd in einer Verzahnung auf der Getriebewelle und in einer gegenüber liegenden Hohlradverzahnung axial verschiebbar gehalten sind. Eine Betätigung erfolgt über einen Bremskolben, wobei eine Abstützung über einen in der Verzahnung des Hohlrades gehalte nen Druckring erzielt wird, der sich am rotierenden Planeten träger abstützt. Ferner ist eine Bremseinrichtung für einen Schwenkantrieb eines Baggers bekanntgeworden (Patent anmeldung 32 45 720), die eine auf der Getriebewelle gehaltene Bremsscheibe umfaßt, welche beidseitig Bremslamellen aufweist, die in eine Innenverzahnung des Getriebegehäuses eingreifen. Über einen innerhalb des Getriebegehäuses gehaltenen Stützring ist eine Druckscheibe mit dem Gehäuse zur Bremsmomentabstützung verbunden. Die bekannten Bremseinrichtungen benötigen zur verdrehsicheren Aufnahme des Bremslamellenpakets nach der WO 81/03 469 und der Bremslamellen nach Patentanmeldung 32 45 720 eine entsprechend lange Verzahnung, die über die für die Planeten räder erforderliche Länge der Verzahnung hinausgeht. Diese zusätzliche Verzahnung ist aufwendig und in der Herstellung teuer und bringt des weiteren den Nachteil einer Vergrößerung der Baulänge des Getriebegehäuses mit sich.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bremseinrichtung für ein Antriebssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein fach herzustellen und zu montieren ist und mit der ein kurzbauendes Getriebegehäuse erzielt wird und durch die ein unbehinderter Schmieröldurchfluß von der Bremseinrichtung zu den einzelnen Planetenstufen des Getriebes erfolgen kann.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.

Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, daß zur Verkürzung des Antriebsgehäuses die Innen verzahnung nur im Bereich des Eingriffs der Planetenräder vorgesehen ist. Eine Verlängerung dieser Innenverzahnung über diesen Eingriffsbereich hinaus, wie es bei der Bremseinrichtung nach der DE-OS 32 45 720 aufgrund der Bremslamellen erforderlich wird, ist nach der Erfindung nicht mehr notwendig. Die erfindungsgemäße Ausbildung der Bremseinrichtung ist ohne Bremslamellen ausgeführt und die Bremsfläche ist in Kontakt mit der Druckscheibe, wobei die Abstützung der Druckscheibe direkt am Getriebegehäuse erfolgt. Sie stützt sich hierbei axial auf einem einfach herzustellenden Innenabsatz des Getriebegehäuses ab und ist zur Aufnahme von Bremskräften über eine form schlüssige Verbindung verdrehsicher am Getriebegehäuse gehalten. Diese formschlüssige Verbindung wird nach Anspruch 2 durch korrespondierend zu einer Innenverzahnung des Gehäuses angeordnete Rastungen in der Druckscheibe gebildet, wobei diese Rastungen der Form der Innenverzahnung entsprechen und in Längsrichtung des Gehäuses und parallel zur Innenverzahnung verlaufen.

Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung umfaßt gegenüber den bekannten Bremseinrichtungen wenige Bauteile, die einfach zu montieren und herzustellen sind. Die Druckscheibe wird hierzu auf den Gehäuseabsatz gelegt und stirnseitig entweder in die Innenverzahnung gepreßt, so daß sich entsprechende Ein prägungen in der Druckscheibe ergeben und sie dann automatisch verdrehsicher festgelegt ist. In anderer Weise können die Einprägungen durch eine spanabhebende Bearbeitung erzeugt werden oder aber sie werden über einen Prägestempel vor der Montage eingedrückt. Benachbart der Einprägungen ist in der Druckscheibe eine Ringnut vorgesehen, die dazu dient, bei einem Einpressen der Einprägungen den Werkstoffüberschuß aufzunehmen.

Die Form der Scheibe mit randseitigen Ausnehmungen ist erforderlich, damit ein Schmierölaustausch durch die Brems einrichtung nicht unterbunden wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch ein Planetengetriebe mit Bremseinrichtung für ein Dreh- und Schwenkwerk eines Baggers, wobei das linke Schnittbild die Stellung der Einrichtung bei geöffneter und das rechte Schnittbild die Stellung bei geschlossener Bremse darstellt,

Fig. 2 eine Draufsicht eines Druckringes der Einrichtung mit Rastausnehmungen,

Fig. 3 einen Schnitt durch den Druckring nach der Linie III-III der Fig. 2 mit Rastungen,

Fig. 4 eine Einzelheit Z aus Fig. 3 in vergrößerter Dar stellung,

Fig. 5 eine Einzelheit X aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung, und

Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 1 oder der Fig. 5.

In Fig. 1 ist ein Antriebssystem für einen Schwenkantrieb eines Baggers mit einem mehrstufigen Planetengetriebe 2 und einer Bremseinrichtung 3 dargestellt. Eine gleiche Bremseinrichtung ist auch in einem Planetengetriebe für einen Kettenantrieb eines Fahrzeugs einsetzbar, was nicht näher dargestellt ist.

Das Planetengetriebe 2 wird von einem Motor 4 über eine Motorausgangswelle 5 angetrieben, die mit einer Getriebe eingangswelle 6 verbunden ist, welche endseitig ein Abtriebs zahnrad aufweist, das mit einem Zahnkranz am Fahrzeugaufbau zusammenarbeitet.

Das Getriebe 2 ist in einem feststehenden, aus einem mehr teiligen zylinderförmigen Hohlkörper bestehenden Gehäuse 7 angeordnet, das über einen angeformten Befestigungsflansch 9 mit dem Fahrzeug verbunden wird.

Die Bremseinrichtung 3 ist als Federspeicherbremse ausgeführt und umfaßt im wesentlichen eine in einer vorhandenen Verzahnung 10 der Welle 6 gehaltene Bremsscheibe 11. Sie ist in dieser Verzahnung 10 axial verschiebbar gehalten und erstreckt sich nahezu bis zum größten inneren Durchmesser des Gehäuses 7. Die Verzahnung 10 ist bis zum Ort der Bremsscheibe 11 über die erste Planetenstufe hinaus verlängert und sie entspricht der Sonnenradverzahnung des Getriebes 2.

Die Bremsscheibe 11 ist zwischen einem Bremskolben 14 und einer Druckscheibe 15 angeordnet, die zur Aufnahme und Ableitung von Bremskräften in das Gehäuse 7 dient.

Das Gehäuse 7 weist im Inneren einen Absatz 16 auf, auf dem die Druckscheibe 15 axial abgestützt gehalten wird und über eine formschlüssige Verbindung 17 zwischen dem Gehäuse 7 und der Druckscheibe 15, ist diese darüber hinaus noch verdrehsicher gehalten. Diese formschlüssige Verbindung 17 wird durch Rastungen 18 an der Druckscheibe 15 und einer korrespondierend mit diesen Rastungen 18 angeordneten Innenverzahnung 19 des Gehäuses 7 gebildet. Diese vorhandene Innenverzahnung 19 steht mit den Planetenrädern 20, 21 der beiden Planetenstufen des Getriebes 2 in Eingriff.

Die Rastungen 18 entsprechen der Form der Innenverzahnung 19 und verlaufend entsprechend dieser Verzahnung 19, wie Fig. 6 näher zeigt.

Die Druckscheibe 15 weist am äußeren Randbereich 23 einen Absatz 24 auf (Fig. 5), dessen Stirnfläche 24 a sich auf der gegenüberliegenden Fläche des Gehäuseabsatzes 16 abstützt. Die zu dieser Stirnfläche 24 a rechtwinklig verlaufende weitere Fläche 24 b weist die Rastungen 18 auf, die sich vorzugsweise über den gesamten Umfang erstrecken. Sie werden durch Einprägungen gebildet, welche durch ein Aufpressen der Druckscheibe 15 auf den Gehäuseabsatz 16 oder durch einen separaten Prägestempel herstellbar sind. Damit das über schüssige Material beim Prägevorgang entsprechend abfließen kann und keinen hinderlichen Wulst bildet, ist eine Ringnut 25 in der Druckscheibe 15 vorgesehen.

Durch die Rastungen 18 wird die Druckscheibe 15 gegen ein Verdrehen beim Bremsvorgang gesichert. Gegenüberliegend dieser Druckscheibe 15 ist der Bremskolben 14 unter Zwischenschaltung der Bremsscheibe 11 angeordnet. Er ist im Gehäuse 7 axial geführt und wird über einen Bolzen 27 verdrehsicher gehalten. Eine Druckfeder 26 hält den Kolben 14 ständig unter Spannung, um ein Bremsen zu erzielen. Zum Lösen der Bremse wird der Kolben in einem Raum 28 mit Druck beaufschlagt, wodurch dieser dann gegen die Spannung der Druckfeder 26 eine Bewegung in Pfeilrichtung 29 zum Öffnen der Bremse durchführt.

Damit über die Bremseinrichtung 3 keine Absperrung des Ölflusses im Getriebe von oben nach unten erfolgen kann, ist die Druckscheibe 15 randseitig mit kreissegmentförmigen Aussparungen 33 versehen, so daß das Öl zu den Planetenrädern 20, 21 der Stufen eins und zwei durchtreten kann.

Die Nabe der Bremsscheibe 11 ist zwischen Anschlägen 31 und 32 axial gegen eine Federkraft verschiebbar gehalten, damit beim Lösen der Bremse in Pfeilrichtung 29 eine Leerlaufreibung zwischen der Bremsscheibe 11 und dem Kolben 14 einerseits und der Druckscheibe 15 andererseits vermieden wird, ist zwischen dem Anschlag 32 und der Nabe 30 der Bremsscheibe 11 eine in Öffnungsstellung der Bremse (Pfeilrichtung 29) wirkende Feder 34 angeordnet.

Claims

1. Antriebssystem für einen Dreh-, Schwenk- und Fahrantrieb eines Fahrzeuges, insbesondere für einen Bagger, bei dem ein Antriebsmotor über eine Motorausgangswelle mit einem eine Getriebeeingangswelle aufweisenden Planetengetriebe verbunden ist und die Wellen mit einer druckmittelbetätigten Bremseinrichtung, insbesondere mit einer Federspeicherbremse, zusammenarbeiten, die im Gehäuse des Getriebes angeordnet ist und eine Bremsscheibe umfaßt, die sich auf einer Sonnenrad-Verzahnung des Getriebes abstützt und zwischen einem Brems kolben und einer Druckscheibe angeordnet ist, wobei der Bremskolben im Oberteil des zylinderförmig ausgeführten Gehäuses axial und verdreh gesichert geführt wird und die Druckscheibe sich verdrehsicher am Gehäuse abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckscheibe (15) mit einem äußeren Randbereich (23) teilweise auf einem inneren Absatz (16) des zylinderförmigen Gehäuses (7) aufliegt und dieser Randbereich (23) mit kreissegmentförmigen Aussparungen (33) versehen ist.

2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssige Verbindung (17) durch eine Innenverzahnung (19) des Gehäuses (7) und korrespondierend mit dieser angeordnete Rastungen (18) in der Druckscheibe (15) gebildet ist.

3. Antriebssystem nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastungen (18) der Form der Innenverzahnung (19) entsprechen und in Längsrichtung des Gehäuses (7) und parallel zur Innenverzahnung (19) verlaufen.

4. Antriebssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckscheibe (15) am äußeren Randbereich (23) einen Absatz (24) aufweist, dessen Stirnfläche (24 a) sich an einer gegenüberliegenden Fläche des Gehäuseabsatzes (16) abstützt und dessen sich anschließende, rechtwinklig zu dieser Stirnfläche verlaufende weitere Fläche (24 b) die Rastungen (18) aufweist.

5. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastungen (18) aus Einprägungen bestehen, die durch eine Verspannung mit der Innenverzahnung (19) im Gehäuse (7) gebildet sind.