DE3339844C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Absorption
von Gasen und Dämpfen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1,
wie sie aus der ausgelegten deutschen Patentanmeldung 2 43 955,
ausgelegt am 25. August 1955, bekannt ist.
Eine Absorption findet beispielsweise bei Aufnahme von
Gasen durch Flüssigkeit unter Bildung einer Lösung als
Bestandteil von Trennverfahren bei der Gasreinigung durch
Waschprozesse statt. Zur Zeit bekannte Absorptions-Verfahren
- wie das von Ciba-Geigy; Saarberg-Hölter;
Bischoff; Chemicon; Wellmann-Lord und das Kugelbett-Verfahren
- haben alle gemeinsam, daß die Absorption mittels
Turmwäscher vorgenommen wird. Diese Verfahren sind
in der Hauptsache auf die Absorption von einer Schadstoffkomponente
wie etwa "SO₂" ausgerichtet. In Anwesenheit
mehrerer Schadstoffe wie "SO₂, HCl, HF, NOx und
P₂O₅", muß die Absorption in mindestens zwei Turmwäschern
erfolgen.
Bei Verbrennungsgasen mit hohen Schadstoffgehalten wie
zum Beispiel 10 g SO₂, 25 g HCl, 0,2 g HF und 0,3 g NOx,
sowie 20 mg CdO, 80 mg PbO und 60 mg Cr₂O₃ je Nm³-Gas,
wie sie bei der Verbrennung von Säureteeren im Gemisch
mit hochchlorierten Lösungsmittel entstehen, sind die
vorbenannten Verfahren nicht in der Lage, die Gase soweit
zu reinigen, daß der Restschadstoffgehalt im Reingas
in den zulässigen Grenzen der TA-Luft verbleibt.
Diese Einschränkung der bekannten Verfahren macht es
für die chemische Industrie zwingend, solch hochkonzentrierten
Abfallstoffe mittels Verbrennungsschiffen auf
See verbrennen zu lassen, da der Stand der Technik eine
Verbrennung in Landanlagen zur Zeit nicht zuläßt.
Ausgehend von einem beispielsweisen Abfallprodukt
einer Zusammensetzung wie
10 Gew.-% C₁₂H₆Cl₄ | |
Tetrachlordiphenyl | |
6 Gew.-% C₆H₅Cl | Chlorbenzol |
6 Gew.-% C₆H₄ClOH | Chlorphenol |
7 Gew.-% CCl₃CH₃ | Trichloräthan |
6,5 Gew.-% CCl₃CH | Trichloräthylen |
7 Gew.-% C₂Cl₄ | Tetrachloräthylen |
10 Gew.-% CH₄Cl₂OSO₂ | Schwefelsäurechlorid |
6 Gew.-% FC₂Cl₃ | Fluortrichloräthylen |
41,5 Gew.-% C₇H₁₄ | Methylzyklohexan |
100,0 Gew.-% Sonderabfall - Brennstoff |
entsteht ein Abgasvolumen von 7,686 Nm³/Kg-Brennstoff
mit einem Heizwert von 5813 Kcal/Kg
oder 24 337 Kj/Kg.
Die Luftüberschußrate beträgt 1,15fach
mit einem Heizwert von 5813 Kcal/Kg
oder 24 337 Kj/Kg.
Die Luftüberschußrate beträgt 1,15fach
Diese geringe Luftrate ist erforderlich, um Feuerraumtemperaturen
von etwa 1300-1350°C zu erreichen, die
wiederum notwendig ist, um langkettige Molekülreihen
zu brechen und die hohen Cl-Anteile voll in HCl umzusetzen.
Bei der Verbrennung eines solchen Abfallproduktes ist
die Stoffzusammensetzung im Verbrennungsgas etwa wie
folgt:
Bei den erwähnten Turmwäschern wird das Waschwasser
mit einem Düsendruck von etwa 1 bis 1,5 bar von oben
nach unten gesprüht. Hier ist die Tropfenanfangsgeschwindigkeit
maximal 20 m/s, und die Waschwasserumsatzrate
beträgt etwa 1,5 bis 2,5 ltr/Nm³. Die Tropfengröße
liegt bei diesen Turmwäschern aufgrund der Düsenanordnung,
des Düsenvordruckes und der Durchsatzrate
je Düse im Mittel bei 80 bis 200 µm.
Die Tropfengeschwindigkeit wird durch Gegenströmung
der Gase soweit gebremst, bis die Tropfen aufgrund
ihrer Masse und der daraus resultierenden Fallgeschwindigkeit
den Widerstand des Gasgegendruckes aufhebt.
Durch die Fallbeschleunigung der Tropfen verändert
sich aber die Tropfengröße bis auf annähernd 500-
600 µm, wodurch die Tropfenoberfläche extrem verringert
und somit auch die Stoffaustauschfläche wesentlich
kleiner wird. Die Gasgeschwindigkeit bei Turmwäschern
beträgt 1-1,5 m/s, die mittlere Tropfengeschwindigkeit
etwa 5-6 m/s. Durch diese vorgegebenen
kinetischen Bedingungen ist die Aufprallenergie der
Stoffpartikel sehr gering.
Alle bisher bekannten Verfahren sind z. Z. nicht in
der Lage, diese Verbrennungsgase mit solch hohen Abscheideraten
zu reinigen, daß die zulässigen Emissionsraten
der einzelnen Stoffarten im Reingas unterschritten
werden.
Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder
das Ziel gesetzt, eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit denen
das Reinigen von Verbrennungsgasen aus der Verbrennung
solch relevanter Abfallstoffe verbessert wird. Insbesondere
beabsichtigt der Erfinder eine Verbesserung des
Absorbierens von gasförmigen Schadstoffen wie SO₂, SO₃,
H₂S, NO, NO₂, HF, HCl, NH₃, CmHn und P₂O₅ als Feinststaub
mit einer Körnung kleiner als 1 µm, sowie die
Abscheidung von Schwermetallverbindungen wie Pb, Cd,
Hg, Cr, Ni, Cu, Zn, Sn, Ba, Mg usw. in Form von
dampfförmigen wie auch festen Stoffen als Oxide oder
Chloride usw. wie auch karzinogener Stoffe und
Aerosole.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt die im Patentanspruch 1
gekennzeichnete Vorrichtung.
Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, daß die den
Ausgangsstutzen aufweisende Absorptionskammer sich
bei einer Vorrichtung mit ungerader Kammerzahl zum
Ausgangsstutzen hin querschnittlich erweitert oder,
daß bei einer geraden Kammerzahl jene letzte der
Absorptionskammern sich zu dem Ausgangsstutzen hin
querschnittlich verjüngt und ihr eine Absorptionskammer
mit in Strömungsrichtung zunehmendem Querschnitt
vorgeschaltet ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der
Boden der Absorptionskammer zu einer Lösungsmittelleitung
unter Veränderung des Strömungsquerschnittes
geneigt; bevorzugt ist allen Absorptionskammern der
Gehäuseboden gemeinsam. Als günstig hat es sich erwiesen,
letzteren vom Eingangsstutzen ab abwärts zu neigen.
Die - wie gesagt - nebeneinander verlaufenden Absorptionskammern
sind erfindungsgemäß durch vom Boden
aufragende, nach oben hin mit dem Gehäusedeckel verbundene
Trennwände gebildet; vorteilhafterweise endet
jede dieser Trennwände wechselweise im Abstand zu
einer der beiden Stirnwände des Gehäuses und erzeugt
so einen Strömungsspalt, der bei einer bevorzugten
Ausführungsform einen Materialstreifen als Flutschwelle
oder Flutwehr aufnehmen kann.
Dank der beschriebenen Maßnahmen ergibt sich in Draufsicht
eine mäanderförmige Strömungsbahn, innerhalb
deren das Strömungsmittel jeweils an der freien Kante
jener Trennwände zur Strömungsumkehr gezwungen wird
und dann erneut die gesamte Gehäuselänge durchwandert
bis zum Eingangsspalt der nachgeschalteten Absorptionskammer.
Mit dem geneigten Boden entsteht die gewünschte Querschnittsveränderung
und zudem in allen Absorptionskammern
ein gleichgerichtetes Gefälle; die überschüssige
Absorptionslösung wird den genannten Lösungsmittelleitungen
zugeführt und durch diese abgezogen.
So ist es bevorzugt und erfindungsgemäß bei einem
Absorber mit vier parallel angeordneten Absorptionskammern
möglich, bis zu vier Absorptionslösungen
einzusetzen; es ist damit beispielsweise - wie später
noch zu erläutern - die Voraussetzung geschaffen, HCl
oder H₂SO3/4 als Säurekomponente aus dem Strömungsmedium
zurückzugewinnen, wenn die erwähnte Flutschwelle
eingesetzt ist.
Von besonderer Bedeutung ist die Zuordnung eines Reaktionsbeckens
zur Absorptionskammer. In dieses Reaktionsbecken
wird durch ein Zuführorgan, z. B. einen Luftverteiler,
Preßluft, dreiatomiger Sauerstoff od. dgl.
Oxidationsmittel eingebracht, um eine Aufoxidation des
Beckeninhalts zu ermöglichen.
Aus dem Reaktionsbecken wird jede Absorptionsstufe
über eine eigene Pumpenleitung mit Sprühwasser versorgt,
welches durch die Düsenstöcke in den Absorptionskammern
gegen die Strömungsrichtung versprüht wird.
Als günstig hat es sich erwiesen, den Düsenstock einer
Absorptionskammer aus dem Reaktionsbecken der nachfolgenden
Absorptionskammer zu versorgen, wobei die
letzte dieser Absorptionskammern an ein Frischwasserbecken
angeschlossen sein kann. Dies hat zur Folge,
daß sich im Reaktionsbecken der ersten der Absorptionskammern
eine aufkonzentrierte Säurelösung einstellt.
Dem Ausgangsstutzen ist nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung ein Tropfenabscheider nachgeschaltet,
der seinerseits über eine Abscheiderleitung mit dem
Reaktionsbecken verbunden ist, welches - nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung - durch eine Flutwand
von einem Eingangsbecken getrennt sein kann; in dieses
führen die Lösungsleitungen der Absorptionskammern.
Mit dem erfindungsgemäßen Absorber
können Abscheideraten und
Reingaswerte bei der Verbrennung des vorher angeführten
Abfallproduktes wie folgt erreicht werden.
SO₂ | |
= 6 mg/Nm³-Reingas, entspricht=99,9%ige Abscheidung | |
HCl | =20 mg/Nm³-Reingas, entspricht=99,95%ige Abscheidung |
HF | = 1 mg/Nm³-Reingas, entspricht=99,92%ige Abscheidung |
NOx | =60 mg/Nm³-Reingas, entspricht=66,66%ige Abscheidung |
Mit der Restwärme der aus einer Verbrennungsanlage ankommenden
Rohgase als Strömungsmedium von etwa 250-
350°C wird die Waschwasseraufbereitungsanlage zur Erzeugung
von anhydrierten Gipsen und Steinsalzen wärmemäßig
versorgt. Durch den in der Waschwasseraufbereitung
stattfindenden Wärmetausch wird das Gas auf etwa
140-150°C abgekühlt und tritt mit dieser Temperatur
in den Absorber ein.
Der Pumpen- bzw. Düsenvordruck für die Düsenstöcke
ist abhängig von der abzuscheidenden Stoffmenge und
kann zwischen 4,5-10 bar ausgelegt werden, da der
Sprühdruck vor den Düsen einen entscheidenden Einfluß
auf die Absorptionswirkung hat.
Die Waschwasserumsatzrate je Nm³ Gas, ist ebenfalls
von der Stoffmenge im Rohgas abhängig und bewegt sich
zwischen 3-10 ltr/Nm³ Gas.
Dank des Gefälles am Boden der Absorptionskammern
kann - wie gesagt - das eingesprühte Waschwasser
über die in jeder Absorptionskammer angelegte Rücklaufleitung
ins Reaktionsbecken zurückfließen, womit
der Waschwasserkreislauf geschlossen ist.
Das Reaktionsbecken ist in zwei Beckenteile geteilt
und zwar so, daß das rückfließende Waschwasser in
das mit der Überflutungswand vom Ausgangsbecken getrennte
sog. Eingangsbecken fließt. Diese Beckenteilung
hat zur Folge, daß das mit gebundenen Schadstoffen
angereicherte rückfließende Waschwasser in
der Menge im Eingangsbecken verbleibt, die das Füllungsvolumen
des Eingangsbeckens ausmacht. Überschüssiges
rückfließendes Waschwasser gelangt über die
Überflutungswand in das Ausgangsbecken, wo das Niveau
tiefer gehalten wird, was durch die Überflutungswand
im Eingangsbecken gegeben ist. In diesem Ausgangsbecken
wird das Waschwasser mit Neutralisationsmitteln
angesetzt.
Die Wahl der Neutralisationsmittel ist wiederum abhängig
von der Schadstoffmenge im Rohgas. Die hauptsächlich
verwendeten Neutralisationsmittel sind
NaOH oder Ca(OH)₂.
Vorzugsweise wird bei geringer Schadstoffmenge im
Rohgas bei maximal 4 g/Nm³ Gas als Neutralisationsmittel
"Ca(OH)₂" angesetzt, da die Löslichkeit von
Ca(OH)₂ nur 0,2 Gew.-%, d. h. 2 g/ltr. Waschwasser ist.
Alle übrigen Ca(OH)₂-Anteile liegen in Suspension
vor. Da aber das Angebot von Ca-Ionen mindest gleich
groß sein muß wie jenes an Reaktionsstoffen im Rohgas,
wäre bei zu hoher Suspension eine Ca⁺-Kristallisationsablagerung
im gesamten Medienkreislauf gegeben,
die das System verstopfen würde.
Bei höheren Stoffkonzentrationen im Rohgas sollte das
Waschwasser vorzugsweise mit "NaOH" als Neutralisationsmittel
angesetzt werden, da die Löslichkeit bei einer
Beckenwassertemperatur von etwa 50-60°C bei 60 Gew.-%
oder 600 g/ltr liegt.
Da bei Sonderabfällen die Stoffkonzentration im Rohgas
höher wie 4 g/Nm³ Gas ist, kann von einer Neutralisation
mit "NaOH" ausgegangen werden. Die Versorgung der
Düsenstöcke der Absorptionskammern geschieht vom Ausgangsbecken
- wo auch die Neutralisation vorgenommen wird -
mittels Pumpen. Gleichzeitig wird dem Ausgangsbecken -
neben der Neutralisation - soviel Frischwasser zugeführt,
wie dem Beckenvolumen durch die Sättigung der
Gase auf 100% rel.-Feuchte und durch die abgeführte
Laugenmenge zur Waschwasseraufbereitungsanlage verloren
geht.
Um die durch die Absorption mit NaOH angesetztem Waschwasser
im Ausgangsbecken eingetragenen Natriumsulfate
(Na₂SO₃) zu Natriumsulfate (Na₂SO₄ · 10 H₂O) aufoxidieren
zu können, wird dem Ausgangsbecken Preßluft über Düsenrohre
zugeführt. Bei dem ständig im Kreislauf befindlichen
Waschwasser läuft die Aufoxidierung mit O₂-Anteilen der
Preßluft aufgrund der zur Verfügung stehenden Reaktionszeit
ab.
Bei der Verbrennung von Sonderabfällen mit hohen Schadstoffgehalten
muß die Absorption in pH-Bereichen von
über 12 pH gefahren werden, um eine optimale Abscheidung
zu gewährleisten. Die anzustrebenden pH-Bereiche im
Waschwasser sind bei geringen Stoffmengen zwischen 6-7
pH und bei großen Stoffmengen im Rohgas 12-13 pH. In
pH-Bereichen von 8-11 pH setzt eine extreme CO₂-Bindung
zu Calziumcarbonat (CaCO₂) oder Natriumcarbonat (NaHCO₃
bis zu Na₂CO₃) ein, die aus ökonomischen Gründen vermieden
werden sollte.
Vom Eingangsbecken wird mit einer Pumpe kontinuierlich
durch die Absorption voll mit Schadstoffen belasteten
und den geringsten Na- oder Ca-Ionenüberschuß aufweisendes
Waschwasser abgepumpt und zwar so viel, daß der darin
befindliche Stoffanteil gleich groß ist, den Stoffmengen,
die durch das rückfließende Waschwasser aus
der Absorberanlage ins Eingangsbecken eingebracht werden.
Dadurch ist ein Stoffkonzentrationsgleichgewicht im
Beckenwasser erreicht.
Die Stoffkonzentration im Beckenwasser kann ohne Beeinträchtigung
der Absorptionsfunktion bei mit NaOH-angesetztem
Waschwasser mit 20-28 Gew.-% und bei mit Ca(OH)₂-
angesetztem Waschwasser mit 9-11 Gew.-% gefahren werden.
Die abgepumpte Waschwassermenge mit einer eingestellten
Stoffkonzentration von 25 Gew.-%, wird nun einem Reaktor
zugeführt, in welchem dem Waschwasser bei der Absorption
von hohen HCl-Anteilen im Rohgas CaCl₂-Calziumchlorid
zugegeben wird und bei hohen SO₂-Anteilen Ca(OH)₂-
Calziumhydroxid zugegeben wird.
Bei Abfallstoffen mit vorwiegend Schwefelanteilen, wie
sie bei der Verbrennung von Säureteeren auftreten, wird
Calziumhydroxid (Ca(OH)₂) zugegeben.
Bei Abfallstoffen mit hohen Chlorwasserstoffanteilen wird
Calziumchlorid (CaCl₂) zugegeben.
Die ausreagierte Lösung wird anschließend einem Schneckenfilter
zugeführt, wo CaSO₄ · 2 H₂O, CaCO₃ mit Anteilen von
Ca(NO₃)₂ · 4 H₂O und CaF₂ in eine feste Phase als Gips
zum Austrag kommt, und eine flüssige Phase als NaOH
beim Reaktionsmittel Ca(OH)₂ verunreinigt oder als
NaCl beim Reaktionsmittel CaCl₂ verunreinigt mit Spuren
von NaNOx und NaF zum Austrag kommt.
Die feste Phase in Form von Gips wird in eine Trocknungsschnecke
eingebracht und dort soweit anhydriert, daß der
so getrocknete Gips in Form von CaSO₄ · 1/2 H₂O ausgetragen
wird und damit auf jeder normalen Deponie abgelagert
werden kann.
Die Flüssigphase NaOH verunreinigt, kann dem Absorptionsprozeß
wieder zugeführt werden und verringert damit die
Betriebskosten.
Die Flüssigphase NaCl verunreinigt, kann entweder zur Flug
staubbefeuchtung verwendet oder auch zu Streusalz mit einer
Restfeuchte von 2% eingedampft werden.
Als dritte Möglichkeit ist die Einleitung der NaCl-Lösung
in eine Elektrolyseanlage denkbar, sofern kein NaF (Natriumfluorid)
vorhanden ist und die Anwesenheit von NaNO₂-Natriumnitrit
und NaNO₃-Natriumnitrat 10 ppm insgesamt nicht
übersteigt. Hierbei wird aus der Chlorgewinnung als Nebenprodukt
"NaOH" gewonnen, daß dem Absorptionsprozeß wieder
zugeführt werden kann. Auch hier ist eine Betriebskostensenkung
gegeben.
Der Prozeß im Absorber läuft im einzelnen wie
folgt ab. Das von der Verbrennungsanlage über die
Waschwasseraufbereitungsanlage auf etwa 140-150°C
runtergekühlte Rohgas wird in die erste Absorptionskammerstufe
eingebracht, in der eine mit NaOH auf
12-13 pH oder mit Ca(OH)₂ auf 6-7 pH angesetzte
Waschwasserlösung im Gegenstrom zum Gasstrom mit
einem Düsenvordruck von 4,5-10 bar eingedüst wird.
Für die Absorption vorbenannter Rohgaszusammensetzung
würde ein Düsenvordruck von 10 bar und ein pH-Wert
im Waschwasser von 12-13 pH eingesetzt werden. Durch
die Anordnung der Düsenraster der einzelnen Düsenstöcke
wird beim Düsenvordruck von 10 bar eine in horizontaler
Ebene kompakte Feinsttropfenwand aufgebaut. Die
Tropfengröße beträgt aufgrund der Spezialdüse und
des hohen Düsenvordruckes etwa 20-40 µm. Dadurch ist
bei einer Waschwasserumsatzrate von 9 ltr/Nm³ eine
extrem große Tropfenoberfläche und Tropfendichte
erreicht.
Von besonderer Bedeutung ist, daß durch die horizontale
Anordnung des Sprühbereiches keine Tropfengrößenveränderung
eintritt, so daß die Stoffaustauschfläche
konstant bleibt.
Aufgrund des hohen Düsenvordruckes bei dem der Erfindung
zugrundeliegenden Absorbers, liegt die
Austrittsgeschwindigkeit der Tropfen bei 50-60 m/s.
Die anströmende Gasgeschwindigkeit beträgt 3-4 m/s.
Durch die Anströmgeschwindigkeit der Gase wird das
Tropfenspektrum komprimiert, wodurch die Tropfendichte
optimiert wird. Aufgrund der vorgegebenen
Geschwindigkeiten der Gas- und Flüssigphase entsteht
eine laufend steigende Aufprallenergie, die
für den Stoffaustausch neben der optimalen Austauschfläche
für den Absorptionsvorgang von entscheidender
Bedeutung ist.
Da die Gase durch den Absorber gesaugt werden, ist
im Absorber ein ständiger Unterdruck von 25-35 mbar
vorhanden. Dieser Unterdruck bewirkt, daß den Feststoffpartikeln
umspülenden Gasphasen im Aerosolbereich
desorbiert werden und durch die kinetischen
Einflüsse abgeschieden werden.
Neben diesen Einflußgrößen wird eine Differenz der
Partialdrücke über der Waschwasserlösung und der
Gasphase eingehalten, da beim Gleichgewicht der
Partialdrücke ein Stoffaustausch nicht stattfindet.
Der Partialdruck über der Waschwasserlösung ist
abhängig von der Menge gelöster Stoffe im Waschwasser.
Um ein Lösungsgleichgewicht im Waschwasser zu vermeiden,
wird der pH-Wert im Waschwasser um mindestens
2 pH über den Pks-Wert der Stoffkomponenten
gehalten, wobei der Pks-Wert durch die Dissoziationskonstante
gegeben ist.
Da die Stoffkomponenten unterschiedliche Reaktionszeiten
haben, muß die Verweilzeit in Abhängigkeit der Gasgeschwindigkeit
so bemessen sein, daß selbst durch
reaktionsverzögernde Querreaktionen wie z. B. die Anwesenheit
von "SO₂" gegenüber "HCl" so vorgegeben
werden, daß die Reaktionsstufen voll durchlaufen können.
Die optimale Reaktionszeit beträgt in Anwesenheit
mehrerer gleich widerstandsstarker gasförmiger Stoffe,
die sich in dem Reaktionsablauf behindern etwa 2,5-3 sek.
In der ersten Absorptionsstufe sättigen sich die Gase
durch die H₂O-Verdampfung auf 100% rel.-Feuchte auf,
wodurch sich das Gas
adiabatisch bis auf die Taupunkttemperatur bei etwa
55-65°C abkühlt.
Nach Durchströmen der ersten Absorptionskammerstufe,
wo die Gase eine durch die Düsenstöcke aufgebaute
kompakte Waschwassernebelwand durchströmen mußten und
sich im Taupunktbereich bei etwa 55-65°C befinden,
müssen die Gase umkehren und treten in die zweite Absorptionskammerstufe
ein.
In dieser zweiten Stufe müssen die Gase wieder eine
durch die Düsenstöcke aufgebaute Waschwassernebelwand
durchströmen.
Nachdem die Gase die zweite Absorptionskammerstufe durchströmten,
muß das Gas wiederum umkehren und tritt nun
in die dritte Absorptionskammerstufe ein. In dieser Stufe
müssen die Gase, wie in der ersten und zweiten Stufe
eine durch die Düsenstöcke aufgebaute kompakte Waschwassernebelwand
durchströmen, wobei die Reaktionen bis zum
Ende ablaufen.
Durch das in einer Richtung verlaufende Gefälle des
Absorbers kommt ein zusätzlicher Effekt für die
Absorptionsabläufe hinzu. Dieser Effekt bewirkt,
daß das Gas in der ersten Absorptionsstufe expandiert
und damit die Gasgeschwindigkeit abnimmt. In der
zweiten Absorptionsstufe wird das Gas komprimiert
und die Gasgeschwindigkeit erhöht sich. In der
dritten Absorptionsstufe expandiert das Gas wieder,
wobei die Gasgeschwindigkeit wieder abnimmt.
Das aus dem Absorber mitgerissene Flugwasser, wird
aufgrund der vorgegebenen Gasgeschwindigkeit anschließend
über einen Tropfenfänger abgeschieden und fließt
von dort in das Ausgangsbecken zurück.
Der Druckverlust im Absorber liegt je nach Düsenvordruck
bei etwa 4-6 mbar.
Danach wird das Gas mit dem Absaugventilator über
einen Kamin in die Atmosphäre gedrückt.
Beim Zusatz mit "Ca(OH)₂" als Reaktionsstoff verhalten
sich die Metallhydroxide neutral.
Bei Gasen oder Produktionsablüften, wo in der Hauptsache
Metallverbindungen vorhanden sind, erfolgt die Absorption
mit Absorptionsmitteln wie "HCl oder H₂SO₄" im sauren
Bereich bei 3-5 pH im Waschwasser.
Die im Absorber entstandenen Metallchloride und Sulfate
werden durch die kinetischen Einflüsse in den Absorptionsstufen
mit optimalen Abscheidegraden bis zu
98% abgeschieden. Selbst Spuren von 5-6 µg Cd-
Cadmium/Nm³ Gas oder Abluft werden noch um 55-60%
abgeschieden.
Wenn auch die Metallverbindungen pH-neutral sind, reagieren
sie doch in niederen pH-Bereichen unter 5 pH aufgrund
des höheren Säuregehaltes im Waschwasser schneller,
d. h., die Reaktionszeiten verändern sich mit dem
pH-Wert.
Bei Ablüften aus der Salpeterherstellung, wo bis zu
5 g NO und 2 g NO₂/Nm³-Abluft bei einer Temperatur von
ca. 50°C vorhanden sind, muß der NO-Anteil vor und
während der Absorption zu NO₂ aufoxidiert werden.
Die Aufoxidation erfolgt über einen "O₃-Reaktor" vor
der Absorptionsstufe und mit "H₂O₂" als Oxidationsmittel
im Absorptionsprozeß.
Der Prozeßablauf ist wie folgt.
Die anströmenden Ablüfte werden in den O₃-Reaktor geleitet,
wo unter starker turbulenter Strömung durch
ein Ozonerzeuger O₃-angereicherte Preßluft, dem Abluftstrom
zugemischt wird. Die erforderliche Reaktionszeit
beträgt 12 sek, wobei die O₃-Menge mit einem
20%igen Oxidationsüberschuß ausgelegt wird.
Nach Durchströmen des O₃-Reaktors gelangt die Abluft
mit Restanteilen von nicht oxidierten NO-Anteilen in
den Absorber. Die Absorption kann mit H₂O₂ plus NaOH,
wie auch mit H₂O₂ plus Ca(OH)₂ vorgenommen werden. Für
die Weiterverwendung als Kunstdünger ist die Absorption
mit H₂O₂ plus NH₄OH (Ammoniumhydroxid) zu empfehlen.
Die Lösungen können bis zur Feststoffproduktion wie
vorher beschrieben eingedampft und der Kunstdüngerindustrie
zugeführt werden.
Bei Prozeßablüften aus der Aluminiumverhütung, oder
Gase aus der Klinkerstein- und Keramikherstellung, wo
neben HF noch SO₂, NO und NO₂ vorhanden ist, kann die
Absorption mit NaOH vorgenommen werden.
Hierbei ist die Gewinnung von Aluminiumfluorid (AlF₃)
anzustreben. Der dafür notwendige Prozeß läuft wie
folgt ab.
Die Na⁺-Lösung wird in den Reaktor eingebracht, wo
der Lösung Ca(OH)₂ zugeführt wird. Diese Reaktionsmischung
wird wie schon vorher beschrieben, über die
Filterstation und Trocknungsschnecke als anhydrierte
Gipsmasse, und als Prozeßlösung bestehend aus NaOH+
NaNO₂ und NaF ausgetragen.
Die Prozeßlösung wird in einen Mischreaktor gepumpt,
wo Al(OH)₃-Aluminiumhydroxid zugemischt wird.
Diese Reaktionslösung in dickflüssiger Form wird in
eine zweite Filterstation, oder wechselseitig in die
Gipsfilterstation eingebracht und genau so behandelt,
wie schon bei der Gipsfraktion beschrieben.
Die Flüssigphase aus der Filterstation, in der Hauptsache
NaOH mit geringen Anteilen an NaNO₂, kann dem
Absorptionsprozeß wieder zugeführt werden.
Die Stoffanteile NaOH verhalten sich reaktionsneutral,
NaNO₃ reagiert nur schwach mit Al(OH)₃ und ist vernachlässigbar.
Das ausgetragene Trockenprodukt AlF₃-Aluminiumfluorid,
ist ein Produkt, das bei der Aluminiumherstellung verwendet
wird und etwa bei 700,- DM/T kostet. Von da
ist ein ökonomisches Interesse gegeben.
Angesichts der nicht einfach zu beherrschenden Emissionen von Kohlenwasserstoffen
in der Abluft aus dem Trocknungsprozeß
bei Rollenoffset-Druckanlagen, bietet die
Erfindung eine optimale Lösung
gegenüber der bisher angewandten thermischen Nachverbrennung.
Die Energieeinsparung liegt, bei Gegenüberstellung
der Nachverbrennung, bei 80%, wobei mit diesem Verfahren
eine Rückgewinnung der Mineralölanteile aus
der Abluft zur Weiterverwendung erreicht wird. Der
Prozeßablauf ist wie folgt.
Die aus der Rollenoffset-Anlage ausströmende Abluft,
mit einer Temperatur von 90-120°C muß, um mit "O₃"
reaktionsfähig zu sein, auf mindestens 50°C mittels
Wärmetauscher runtergekühlt werden. Die hierbei übertragene
Wärme wird zur Aufheizung des Wärmeträgers
für Verdampfung verwendet. Die Kühlung der Abluft
auf 50°C kann auch mittels Luftkühler vorgenommen
werden.
Die auf 50°C runtergekühlte Abluft wird einem O₃-
Reaktor zugeführt, wo der Abluft bei starker
turbulenter Strömung über ein Ozonisierungsgerät
O₃-angereicherte Preßluft beigemischt wird.
Da bei dieser Reaktionsstufe, in Anwesenheit großer
Stoffmengen von CmHn (Kohlenwasserstoffe) die Aufoxidierung
nicht voll abläuft, wird die Abluft in
den vorher beschriebenen Absorber eingeleitet.
Hier wird das Waschwasser mit H₂O₂ angesetzt, um
damit die Restoxidation im Absorber vornehmen zu
können.
Die in der Abluft anteiligen Mineralölpartikel werden
aufgrund der kinetischen Absorptionsbedingungen
abgeschieden und mit der Lösungsphase in das Reaktions-
und Auffangbecken eingebracht. Hier laufen die Reaktionen
durch den ständigen Kreislauf der Waschwasser
bis zur Endreaktion ab.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der
Zeichnung; diese zeigt in:
Fig. 1: eine als Verfahrensstammbaum schematisierte
Wiedergabe einer erfindungsgemäßen Anlage
mit Absorber;
Fig. 2 die gegenüber Fig. 1 vergrößerte Draufsicht
auf den teilweise gebrochenen Absorber;
Fig. 3 den Längsschnitt durch Fig. 2 nach deren Linie
III-III;
Fig. 4: die Draufsicht auf ein anderes Ausführungsbeispiel
des Absorbers;
Fig. 5: den Längsschnitt durch Fig. 4 nach deren Linie
V-V;
Fig. 6: die schematische Frontansicht eines vergrößerten
Details der Fig. 4 zu deren Schnittlinie
VI-VI;
Fig. 7: den Schnitt durch Fig. 6 nach deren Linie
VII-VII.
Aus dem Fuchs 10 od. dgl. einer nicht dargestellten
Verbrennungsanlage in Pfeilrichtung x anströmendes
Gas einer Temperatur von 240 bis 350°C wird über einen
Gasstutzen 11 mit Stellklappe 12 und einen Verbindungskanal
13 einem Wärmetauscher 4 zugeleitet, in dem es
auf etwa 150°C heruntergekühlt wird. Aus diesem tritt
das Gas über eine Verbindungsleitung 15 in die erste
Absorptionsstufe eines bei 20 angedeuteten Absorbers
ein.
Dieser Absorber 20 weist gemäß Fig. 2, 3 ein Gehäuse
21 aus Boden 22, Seitenwänden 23, Stirnwänden 24 und
einem Deckel 25 auf. Innerhalb dieses Gehäuses 21 verlaufen
parallel zu jenen Seitenwänden 23 sowie in Abstand
a zu ihnen Trennwände 26. Jede Trennwand 26 ist
einerseits an einer der Stirnwände 24 festgelegt und
endet anderseits an einer mit den gegenüberliegenden
Stirnwand 24 einen Spalt 27 der Länge b bildenden Kante
28.
Die in Fig. 2 unterliegende Stirnwand 24 begrenzt mit
der ihr gegenüberliegenden Trennwand 26 eine erste Absorptionskammer
31, in welche das Gas oder Strömungsmedium
aus einem Stutzen 19 der Verbindungsleitung 15
eintritt und die es - nach Umlenkung an der Kante 28
- durch den Spalt 27 verläßt, um in eine parallele
zweite Absorptionskammer 32 zu gelangen. Diese wird
beidseits von Trennwänden 26 begrenzt, von den jede an
eine andere Stirnwände 24 angefügt ist; die von den
beiden Trennwänden 26 gebildeten Spalte 27 sind somit
in Draufsicht der Fig. 2 seitlich versetzt, und das aus
der ersten Absorptionskammer 31 austretende Strömungsmedium
muß die zweite Absorptionskammer 32 durchziehen;
an deren anderem Ende wird das Strömungsmedium - um
die Kante 28 der dort befindlichen Trennwand 26 - in
eine dritte Absorptionskammer 33 geführt. Diese ist an
ihrem spaltfernen Ende mit einem Ausgangsstutzen 35
für das Strömungsmedium versehen.
In Fig. 2 ist der in Draufsicht mäanderartig geführte
zwangsläufige Weg des Strömungsmediums durch einen
Pfeil S angedeutet.
In die drei Absorptionskammern 31, 32, 33 sind jeweils
zwei Düsenstöcke 40 so eingesetzt, daß die Sprühkegel
41 ihrer Sprühdüsen 42 gegen die Strömungsrichtung des
Strömungsmediums S gerichtet sind. Im Bedarfsfall können
auch beispielsweise drei Düsenstöcke 40 je Absorptionskammer
31, 32, 33 eingefügt werden.
Der Boden 22 des Gehäuses 21 ist in Strömungsrichtung y
der ersten und dritten Absorptionskammer 31, 33 abwärts
geneigt. Der Bodenwinkel w des Bodens 22 bestimmt ein Gefälle
in den drei Absorptionskammern 31, 32, 33; in einer
gemeinsamen Richtung kann überschüssige Absorptionslösung
über Lösungsleitungen 36 aus jeder der Absorptionskammern
31, 32, 33 ohne weiteres abfließen.
Mit einem Absorber 20 a gemäß Fig. 4, 5 ist es möglich,
mit bis zu vier Absorptionslösungen zu fahren. Hier
ist beispielsweise die Voraussetzung geschaffen, HCl
oder H₂SO3/4 als Säurekomponente aus dem Strömungsmedium
zurückzugewinnen; in den Spalten 27 zwischen den
Kammertrennwänden 26 und der - hier gemeinsamen -
Stirnwand 24 ist eine Flutschwelle 30 angeordnet.
Der 2 bis 4 Komponenten-Absorber 20 a der Fig. 4, 5 ist
i. w. so aufgebaut wie der beschriebene Absorber
20, weist aber - dank einer weiteren Trennwand 29
- noch eine vierte Absorptionskammer 34 auf. Die
vier Absorptionskammern 31 bis 34 führen das Strömungsmedium
S gemäß Draufsicht der Fig. 4 ebenfalls
mäanderartig bis zum Ausgangsstutzen 35, wozu die
beiden den Seitenwänden 23 benachbarten Trennwände
26, 29 jeweils mit einer gemeinsamen (in Fig. 4: der
rechten) Stirnwand 24 jenen Spalt 27 bilden, wohingegen
die mittlere Trennwand 26 a an der letztgenannten
Stirnwand 24 festliegt, wie dies auch Fig. 5
verdeutlicht.
Für jede der Absorptionskammern 31 bis 34 ist ein
Reaktionsbecken 45, 46, 47, 48 mit in ihm mündender
Druckluftleitung 50 vorgesehen; entsprechende Reaktionsbecken
45 bis 47 sind im Ausführungsbeispiel
der Fig. 2, 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit vernachlässigt.
Die dem Reaktionsbecken 45, 46, 47, 48 zugeführte
Preßluft dient zur Aufoxidation der in das
Reaktionsbecken 45, 46, 47, 48 eingebrachten Substanz.
Jede der durch die Absorptionskammern 31 bis 34 erzeugten
Absorptionsstufen A, B, C, D wird über eine
eigene Pumpenleitung versorgt; die Düsenstöcke 40
der ersten Absorptionskammer 31 werden über eine
Pumpenleitung aus dem Reaktionsbecken 46 der zweiten
Absorptionskammer 32, deren Düsenstöcke 40 über eine
Pumpenleitung aus dem Reaktionsbecken 47 der nachfolgenden
Absorptionskammer 32 und die Düsenstöcke
40 der dritten Absorptionskammer 33 mit Frischwasser
aus einem Wasserbecken 49 versorgt. Damit ist
erreicht, daß sich im Reaktionsbecken 45 der ersten
Absorptionsstufe A eine aufkonzentrierte Säurelösung
einstellt.
Weitere Einzelheiten des Absorbers
20 sind in den nachfolgenden Betriebsbeispielen
beschrieben.
Die Fig. 6, 7 zeigen die rasterartige Anordnung und
die Winkelstellung der Sprühdüsen 42 eines der Düsenstöcke
40, wobei die von den Sprühdüsen 42 eines
Astes 43 erzeugten Projektionswinkel t bevorzugt 15
bis 45° betragen. Die Abstände i dieser Äste 43 voneinander
messen zwischen 105 bis 315 mm, die Abstände
q zwischen den Sprühdüsen 42 eines derartigen Astes 43
etwa 35 bis 105 mm. Die Breite des Düsenstockes 40 ist
so gewählt, daß er den Querschnitt der Absorptionskammer
31 etwa ausfüllt.
In der ersten - von der Absorptionskammer 31 gebildeten
- Absorptionsstufe A muß das Strömungsmittel S
eine durch die Düsenstöcke 40 aufgebaute Wand
aus Waschwasserfeinstnebel durchströmen. Hierbei setzen
aufgrund der H₂O-Verdampfungsphase bis zur Sättigung
auf 100% rel.-Feuchte die Verdampfungsreaktionen der
Stoffkomponenten im Rohgas ein. Durch die Sättigung
der Gase auf 100% rel.-Feuchte kühlt sich das Gas
adiabatisch bis auf die Taupunkttemperatur bei etwa
55-65°C ab, wobei sich gleichzeitig das Gasvolumen
im Betriebszustand (Bm³) um etwa 10-20% verringert.
Durch die Volumenreduzierung der Gase und die lineare
Vergrößerung des Strömungsquerschnittes fällt die Gasgeschwindigkeit
im Strömungsraum ab.
Nach Durchströmen der ersten Absorptionsstufe A muß
das Strömungsmittel S umkehren und tritt in die
zweite Absorptionskammer 32 bzw. in Absorptionsstufe B
ein, worin es wieder eine durch die Düsenstöcke 40
aufgebaute Flüssigkeitfeinstnebelwand durchströmen
muß. Hier laufen die Absorptionsreaktionen voll durch,
wobei sich die Gasgeschwindigkeit durch die lineare
Verkleinerung des Strömungsquerschnitts dank des Bodenwinkels
w entsprechend erhöht.
Am Ende der zweiten Absorptionsstufe B muß das Strömungsmedium
S wiederum umkehren und gelangt in die
dritte Absorptionskammer 33 bzw. die dritte Absorptionsstufe
C. Durch die lineare Vergrößerung des Strömungsquerschnittes
- entsprechend jener in Absorptionsstufe
A - fällt die Geschwindigkeit des durch den Flüssigkeitsfeinstnebel
getriebenen Strömungsmediums S ab.
Nach Durchgang durch die dritte Absorptionsstufe C -
oder weitere Absorptionskammern mit jeweils wechselndem
Querschnitt - werden die Gase über den Ausgangsstutzen
35 und einen Kanal 51 durch einen in Fig. 1 erkennbaren
Absauglüfter 52 in einen Tropfenabscheider
53 gesaugt. Hier werden die vom Gasstrom mitgerissenen
Wassertropfen abgeschieden und über eine Abscheiderleitung
54 in ein Reaktionsbecken abgelassen, das in
Fig. 1 der Übersichtlichkeit wegen mit 2 bezeichnet
ist und den Reaktionsbecken 45; 46; 47; 48 anderer Ausführungsbeispiele
entspricht.
Die Gase werden mittels jenes Absauglüfters 52 durch
eine Stellklappe 56 und einen Verbindungsstutzen 57
einem Anschlußkanal 58 zugeleitet, strömen aus
dessen Kanalstutzen 58 m in den Rohgaskanal 59 eines
Kamins 60 und aus diesem in die Atmosphäre.
Das für den Absorptionsprozeß nach Fig. 1 erforderliche
Waschwasser ist mit NaOH auf 13 pH angesetzt und wird
mit einer Pumpe 61 einer Druckleitung 62 aus dem
Reaktionsbecken 2 über eine - Membranventile aufweisende
- Filterstation 63 angesaugt. Eine bei 64 im
Bypaß geführte Filtergruppe mit Membranventil wird
über ein Kontaktdruckmanometer der Druckleitung 62 wie
folgt gesteuert. Bei verstopfter Filterstation 63 fällt
zwangsläufig der Pumpendruck bis zu einem eingestellten
Mindestdruck ab. Dann wird ein Magnet-Vorsteuerventil
einer Preßluftsteuerleitung 65 geöffnet und dadurch
jenes Membranventil der Filterstation 63 geschlossen.
Parallel dazu wird ein ebenfalls der Preßluftsteuerleitung
65 zugeordnetes Magnet-Vorsteuerventil der
Bypaß-Filtergruppe 64 geschlossen und so ein Membranventil
der Bypaßleitung geöffnet. Nun saugt die Pumpe
61 über die Bypaß-Filtergruppe 64, so daß die verschmutzte
Filterstation 63 gereinigt werden kann.
Die Pumpe 61 drückt mit vorgegebenem Pumpendruck die
Waschwasserlösung durch die Druckleitung 62 zu Düsenstockversorgungsleitungen
39 für die Düsenstöcke 40
der einzelnen Absorptionsstufen A, B, C.
Aufgrund des Düsenvordruckes, der Düsenraster i, q
der einzelnen Düsenstöcke 40 und der eingesetzten
Spezialdüsen 42 wird in jeder Absorptionsstufe A, B, C
eine kompakte Feinsttropfenwand von etwa 2/3 der
Kammerlänge e aufgebaut. Dadurch entsteht in der Wirklänge
des Tropfenspektrums - und auf den Kammerquerschnitt
ausgelegt - eine optimale Tropfendichte,
wodurch eine bis zu 99,95%ige Abscheidung aller gasförmigen
Stoffkomponenten im Gas erreicht wird.
Die im Gasstrom befindlichen Feststoffpartikel mit
Korngrößen von 0,01-3 µm werden bis zu 99% durch
die hohe Aufprallenergie im Tropfenkern eingebunden
und ausgeschlämmt. Über die Anströmgeschwindigkeiten
der Gase, mit im Mittel 4 m/s, und der Tropfen mit
40 bis 50 m/s ist die Aufprallenergie so stark, daß
die feinkörnigen Feststoffpartikel in den Tropfenkern
eindringen und - durch die Oberflächenspannung der
Tropfenhülle gekapselt - mit dem Tropfen ausgetragen
werden.
Die Feststoffpartikel <3 µm schlagen aufgrund
ihrer Masse durch den Tropfen durch und werden nur
zum Teil mit maximal 70% durch die Umlagerung mehrerer
Tropfen abgeschieden.
Da das Gas an H₂O-Menge durch Verdampfung bis zur
Sättigung auf 100% rel.-Feuchte weniger aufnimmt
als die Waschwasserumwälzmenge in Kg/Nm³-Gas ausmacht,
fließt überschüssiges Waschwasser über Rücklaufleitungen
37 in ein Eingangsbecken 66 am Reaktionsbecken
2 zurück.
Durch die im Absorber 20 abgelaufenen Reaktionen ist
der Na-Ionenüberschuß der mit NaOH auf 13 pH angesetzten
Waschwasserlösung verbraucht, so daß der pH-
Wert der in jenes Eingangsbecken 66 rückfließenden
Na⁺-Lösung bis auf etwa 9 pH abgesunken ist. Diese
Na⁺-Lösung mit geringem Na-Ionenüberschuß flutet nach
Füllung des Eingangsbeckens 66 über eine Flutwand 67
in das Reaktionsbecken 2. Hiermit ist erreicht, daß
im Eingangsbecken 66 nur eine Na⁺-Lösung mit geringstem
Na-Ionenüberschuß für die Waschwasser-Aufbereitung
vorhanden ist.
Die zur Waschwasser-Aufbereitungsanlage abzupumpende
Na⁺-Lösungsmenge ist so ausgelegt, daß die Stoffmengen
der Na⁺-Lösung gleich groß sind wie die Stoffmengen,
die durch die Reaktion im Absorber 20 mit der rückfließenden
Waschwasserlösung ins Eingangsbecken 66
eingebracht werden. Dadurch ist ein Stoffgleichgewicht
erreicht, d. h. eine relativ konstante Stoffkonzentration
im Waschwasser.
Um die Waschwassermenge konstant zu halten, wird über
einen Schwimmer-Kontaktgeber 2.12 bei auf die untere
Niveaugrenze absinkendem Niveau ein Magnet-Vorsteuerventil
der Preßluftsteuerleitung 65 für ein Membran-
Ventil 2.13 geschlossen und dadurch letzteres durch
den Druckabfall in der Preßluftsteuerleitung 65 geöffnet.
Nun fließt soviel Frischwasser aus einer Wasserleitung
2.14 mit Ventilgruppe 2.15 in das Reaktionsbecken
2 bis die obere Niveaustellung des Schwimmer-
Kontaktgebers 2.12 erreicht ist.
Nun wird das Membran-Ventil 2.13 durch den Druck der
Preßluftsteuerleitung 65 dank deren sich öffnendem
Magnet-Vorsteuerventil geschlossen.
Um den pH-Wert im Reaktionsbecken 2 während des Absinkens
des pH-Wertes (auf 12 pH) bei 13 pH zu halten,
wird über ein pH-Meter 2.12 ein weiteres Magnet-Vorsteuerventil
der Preßluftsteuerleitung 65 geschlossen und
dadurch ein am Ausgang eines NaOH-Silos vorgesehenes
Membran-Ventil 2.18 geöffnet. Nach dem Einschalten einer
Laugenpumpe 2.19 wird über eine Leitung 69 NaOH-
Lauge aus dem NaOH-Silo 68 ins Reaktionsbecken 2 gepumpt,
bis der pH-Wert auf 13 pH angestiegen ist. Dann
wird durch Öffnen jenes Magnet-Vorsteuerventils der
Preßluftsteuerleitung 65 das Membran-Ventil 2.18
geschlossen, gleichzeitig wird die Laugenpumpe 2.19
ausgeschaltet.
Um ein Aufoxidieren von Natriumsulfiten - NaHSO₃,
Na₂SO₃ - und Natriumnitriten - NaNO₂ - zu Natriumsulfaten
- NaHSO₄, Na₂SO₄- und Natriumnitraten
- NaNO₃ - zu erreichen, wird dem sich ständig im
Kreislauf befindlichen Waschwasser im Reaktionsbecken
2 Preßluft über eine Preßlufthauptleitung 70 mit Absperrventil
71 sowie einem Luftverteiler 72 zugeführt,
welcher der Mündung 50 in Fig. 4 entspricht.
Für erforderliche Preßluftmenge kann
als Faustregel bezogen auf die Rohgasmenge mit
0,011 m³/Nm³ h
gerechnet werden.
Zur Waschwasser-Aufbereitung ist das Eingangsbecken
66 mit einer Leitung 73 an einem Reaktor 3 angeschlossen.
Bei unterer Niveaustellung eines Schwimmer-Kontaktgebers
3.10 des Reaktors 3 wird - gesteuert durch
ein Magnet-Vorsteuerventil der Preßluftsteuerleitung
65 - ein Membranventil 3.12 geöffnet. Zudem wird eine
Pumpe 3.11 eingeschaltet. Nun wird soviel Na⁺-Lösung
in den Reaktor 3 gepumpt, bis eine obere Niveaustellung
erreicht ist; das Magnet-Vorsteuerventil der Preßluftsteuerleitung
65 wird durch den Schwimmer-Kontaktgeber
3.10 geöffnet und somit das Membran-Ventil 3.12 geschlossen.
Dem Reaktor 3 ist ein Silo 75 für CaCl₂ zugeordnet, dessen
Verschluß zu einer Leitung 76 hin mit Membranventil
3.18 und Laugenpumpe 3.19 entsprechend jenem des
NaOH-Silos 68 aufgebaut ist; nach dem Auffüllen des
Reaktors 3 mit Na⁺-Lösung - wodurch der pH-Wert der
vorhandenen Mischlösung auf über 7,2 pH ansteigt - wird
durch ein pH-Meter 3.13 ein Magnet-Vorsteuerventil der
Preßluftsteuerleitung 65 für das Membranventil 3.18
jenes Verschlusses geschlossen und dadurch letzteres
geöffnet. Parallel dazu wird die Laugenpumpe 3.19
eingeschaltet. Nun wird soviel CaCl₂-Lösung aus dem
CaCl₂-Silo 75 über die Leitung 76 in den Reaktor 3
gepumpt, bis der pH-Wert der Mischlösung auf 6,8 pH
abgesunken ist. Das Schließen der Leitung 76 erfolgt
wie in Leitung 69 beschrieben.
Die in den Reaktor 3 eingebrachten Na⁺- u. CaCl₂-
Lösungen werden entweder über ein Rührwerk oder durch
Preßlufteindüsung homogen vermischt, wobei zur Gewährleistung
der Stoffumsetzung die erforderliche
Reaktionszeit von etwa zehn Minuten über das
Reaktorvolumen eingehalten werden kann.
Unterhalb des Reaktors 3 ist in Fig. 1 nach einem
Membranventil 3.14 ein Filter 77 zu erkennen; dieses
Membranventil 3.14 wird durch einen Niveauregler
3.15 über ein Magnet-Vorsteuerventil der Preßluftsteuerleitung
65 je nach Niveaustellung geöffnet
oder geschlossen.
Die bei geöffnetem Membran-Ventil 3.14 in das Filter
77 fließende Mischlösung gelangt dort in einen Filtrierungs-
Schneckengang, der mit Loch- oder Schlitzraster
versehen ist und um den kontinuierlich sowie
langsam Filtermaterial in Form von Filterpapier oder
Filtertuchgewebe vom Antriebsmotor einer aufrollenden
Filtermedienwelle transportiert wird.
Durch die im Reaktor 3 abgelaufenen Reaktionen, dringt
die Flüssigphase der Mischlösung durch das Filtermaterial
in einen Lösungs-Auffangraum ein, in dem im übrigen die
Niveauregelung erfolgt. Die Flüssigphase wird von dort über
einen Niveau-Regler 3.17 einer ersten Verdampferstufe 80
abgerufen. Um den Filtrierungsprozeß zu optimieren,
wird über einen Preßluftinjektor 3.20 ein Unterdruck von
etwa 4 mbar erzeugt.
Der Niveauregler 3.17 der ersten Verdampferstufe 80
schaltet bei Einstellung des unteren Niveaus und schließt
ein Magnet-Vorsteuerventil der Preßluftsteuerleitung 65
für ein Membran-Ventil 3.18 m; dieses wird geöffnet, parallel
dazu wird eine Pumpe 3.19m eingeschaltet. Nun wird soviel
Filtrierungslösung in Form von NaCl mit geringen Spuren
von NaNO₂, mit der Pumpe 3.19m über eine Leitung 81 in
die erste Verdampferstufe 80 gepumpt, bis die obere Niveaustellung
erreicht ist. Dann wird über den Niveauregler 3.17
das Magnet-Vorsteuerventil geöffnet und dadurch das Membran-
Ventil 3.18 m geschlossen.
In dieser ersten Verdampferstufe 80 werden etwa 70% H₂O-
Anteile der NaCl-Lösung verdampft, so daß sich nach einer
entsprechenden Betriebszeit eine konzentrierte NaCl-Lösung
mit etwa 60 Gew.-% einstellt. Der Kristallisationspunkt
liegt bei der Verdampfungstemperatur von 101°C etwa bei
64-65 Gew.-%.
Eine zweite Verdampferstufe ist mit 82 bezeichnet. Über
deren Niveauregler 3.22 schaltet und schließt - bei
Einstellung des unteren Niveaus der zweiten Verdampferstufe
84 - ein Magnet-Vorsteuerventil der Preßluftsteuerleitung
65 eines Membran-Ventils 3.23, das sich öffnet.
Parallel dazu wird eine Pumpe 3.24 eingeschaltet. Nun wird
soviel vorkonzentrierte NaCl-Lösung über eine Leitung 83
in die zweite Verdampferstufe 82 gepumpt, bis die obere
Niveaustellung erreicht ist.
In der zweiten Verdampferstufe 82 wird vom verbliebenen
H₂O-Anteil der NaCl-Lösung etwa 60-70% verdampft, so daß
sich eine Stoffkonzentration von etwa 80 Gew.-% aufbaut.
Um eine Auskristallisation an den Gehäuse- u. Rohrwänden
zu vermeiden, wird die so aufkonzentrierte Lösung mit dem
eingebauten Rührwerk in turbulenter Bewegung gehalten.
Dadurch ist diese hochkonzentrierte NaCl-Lösung bei der
Verdampfungstemperatur von 101°C noch pumpfähig und kann
in einen Dünnschicht-Verdampfer 84 gepumpt werden.
Ein Niveauregler 3.27 schaltet und schließt ein Magnet-
Vorsteuerventil der Preßluftsteuerleitung 65 eines Membran-
Ventils 3.28 und öffnet dieses. Parallel dazu wird eine
Pumpe 3.29 eingeschaltet. Nun wird soviel hochkonzentrierte
NaCl-Lösung in den Dünnschicht-Verdampfer 84 gepumpt, bis
die obere Niveaustellung erreicht ist. Dann wird das Magnet-
Vorsteuerventil geöffnet und das Membran-Ventil 3.28 geschlossen.
Im Dünnschicht-Verdampfer 84 wird nun von dem in der
NaCl-Lösung vorhandenen H₂O-Gehalt etwa 50% verdampft, so
daß sich ein NaCl-Granulat im Schneckentrakt bildet, der
durch den Schneckenvorschub in einen Austrittsschacht 85
transportiert wird. Von hier aus gelangt das Granulat in
einen Trocknungs-Schneckenverdampfer 86
Im Trocknungs-Schneckenverdampfer 86 wird der Rest H₂O-
Anteil der NaCl-Lösung bis auf maximal 2% verdampft. Die
so getrocknete NaCl-Lösung wird dann in feiner grobkörniger
Form durch den Schneckenvorschub über einen
Austragsschacht 87 mit Drehschleuse 88 ausgetragen.
Dieses so ausgetragene NaCl-Salz kann dann als Streusalz
od. dgl. Verwendung finden.
Im Filtrierungs-Schneckengang des Filters 77 verbliebene
Filtermasse - in Form von CaSO₄ · 2 H₂O+CaCl₂+CaF₂+
Ca(NO₃)₂ · 4 H₂O+CaCO₃ usw. - wird durch den langsamen
Schneckenvorschub des im Flüssigkeitsraum herrschenden Unterdruckes
von 4 mbar unter kontinuierlichem Abzug der freien
Flüssigphase beim Transport im Schneckengang langsam eingedickt,
so daß ein stichfester Filterkuchen in Form einer
Gipsmasse in einen Austragsschacht 89 und so in eine
Hydrierungsschnecke 90 gefördert wird.
In dieser Hydrierungsschnecke 90 wird der freie H₂O-Anteil
der Gipsmasse, wie auch 3/4 der gebundenen Kristallwasser,
verdampft. Über den Schneckenvorschub der Hydrierungsschnecke
90 wird der so anhydrierte Gips in deren Austragsschacht
91 gefördert und mit einer Drehschleuse 92
ausgetragen.
Dieser so anhydrierte Gips kann auf jeder normalen Hausmülldeponie
abgelagert werden - einer Gipsflächendeponie
bedarf es nicht.
Mit dem Wärmetauscher 4, der als Wärmeträger Dampf oder
Thermalöl einsetzen kann, entzieht man der vorhandenen
Gaswärme bei etwa 240-350°C die Wärmemengen, die für
die Verdampfungsprozesse der Gipstrocknung wie der Steinsalz-
Verdampfung benötigt werden.
Die ankommenden Rohgase mit einer mittleren Temperatur von
300°C werden durch den stattfindenden Wärmetausch auf
unterste Grenze von 150°C abgekühlt. Die unterste Grenze
von 150°C ist durch den Säuretaupunkt von SO₃ bei 145°C
bedingt, um Korrosionen zu vermeiden.
Die freie Wärme, bezogen auf 1 Nm³ beträgt danach etwa
218 Kj/Nm³ h
das heißt, daß zur Verdampfung von 1 Kg H₂O etwa
12 Nm³ Gas
benötigt werden.
Die Wärmeversorgung der einzelnen Verdampferstufen wird über
ein Temperatur-Regelventil 4.11, die Hauptvorlaufleitung 4.12,
den Vorlauf-Verteiler 4.13 und die Vorlaufleitungen der einzelnen
Verdampferstufen 80, 82 vorgenommen. Der Rückfluß des
Wärmeträgers erfolgt über die Rücklaufleitungen der einzelnen
Verdampferstufen 80, 82, einen Rücklaufsammler 4.14 und eine
Hauptrücklaufleitung 4.15.
Die in den einzelnen Verdampferstufen entwickelten
Dampfmengen einer Temperatur von etwa 101°C können
in einem Wärmetauscher 5 (s. Fig. 1, unten) wie folgt
verwertet werden.
Der Dampf beider Verdampferstufen 80, 83 wird bei
5.11 in eine Hauptdampfleitung 93 eingelassen. In diese
gelangt der Dampf des Dünnschicht-Schneckenverdampfers
84 durch eine Dampfleitung 5.13, der des Trocknungs-
Schneckenverdampfers 86 über eine Dampfleitung 5.14
und der der Hydrierungsschnecke 90 über eine Dampfleitung
5.15 sowie von der Hauptdampfleitung 93 über
einen Sammelstutzen 5.16 in den Wärmetauscher 5 transportiert.
Mit letzterem kann Warmwasser in einer Spreizung
von 70/50°C erzeugt werden.
Der durch den Wärmetausch anfallende Wasserdampf (Naßdampf)
wird durch den in eine Ableitung 94 herrschenden
Unterdruck über den Glasstutzen 11 aus dem Wärmetauscher
5 abgesaugt. Das entstehende Kondensat wird über einen
Kondensatabscheider 5.17 mit Kondensatpumpe 5.18
in einer Kondensatleitung 95 in das Reaktionsbecken 2
gepumpt und senkt somit die Wasserkosten des Verfahrens.
Von Bedeutung ist auch ein Bypaßkanal 96 am Rohgaskanal
59 des Kaminbereiches; in jenem wird - veranlaßt
durch ein Kanalschott 55 als Vollabsperrung des Rohgaskanals
59 - bei Defekt der Absorptionsanlage der
aus der Verbrennungsanlage kommende Gasstrom direkt
in den Kamin 60 abgeführt.
Bei Notausschaltung der Absorptionsanlage wird parallel
dazu die Feuerungsanlage auf Verbrennung mit Heizöl-
EL oder Erdgas umgeschaltet. Gleichzeitig werden die
Stellklappen 12, 56 geschlossen und eine Stellklappe
97 des Bypaßkanals 96 geöffnet.
Nun wird das Verbrennungsgas über einen Ansaugstutzen
96 m, die Stellklappe 97, den Bypaßkanal 96 und den Verbindungsstutzen
57 durch den Absaug-Lüfter 52 in den
Anschlußkanal 50 sowie den Rohgaskanal 59 in den Kamin
60 gefördert.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Absorption von Gasen und Dämpfen, mit horizontal
hintereinander angeordneten Absorptionskammern, die mit
Sprühdüsen versehen sind, und mit einer Eingangsleitung sowie
einem Ausgangsstutzen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Gehäuse (21) mehrere Absorptionskammern (31, 32, 33, 34)
nebeneinander angeordnet und jeweils zwei an ihren benachbarten
Enden miteinander zu einer in Draufsicht U-förmigen
Strömungsbahn verbunden sind, und daß die erste Absorptionskammer
(31) in Strömungsrichtung (S) von der Eingangsleitung (19)
ab einen zunehmenden Querschnitt aufweist und die nachfolgende
mit in Strömungsrichtung abnehmendem Querschnitt versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Ausgangsstutzen (35)
aufweisende Absorptionskammer (33) sich zu jenem
hin querschnittlich erweitert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Ausgangsstutzen (35) aufweisende
Absorptionskammer (34) sich zu jenem hin
querschnittlich verjüngt und ihr eine Absorptionskammer
(33) mit in Strömungsrichtung zunehmendem
Querschnitt vorgeschaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden (22) der Absorptionskammer
(31, 32, 33, 34) zu einer Lösungsleitung
(36) geneigt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (21) mit einem
geneigten Boden (22) für alle Absorptionskammern
(31 bis 34) versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (22) in Strömungsrichtung (S) der
ersten Absorptionskammer (31) geneigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum des
Gehäuses (21) oberhalb des Bodens (22) durch mit
diesem verbundene parallele Trennwände (26, 29) in
die Absorptionskammern (31 bis 33; 34) unterteilt
ist, wobei die Trennwände wechselweise zu einer der
Gehäusestirnwände (24) unter Bildung einer Kante
(28) in Abstand (b) enden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Kante (28) und der gegenüberliegenden
Gehäusestirnwand (24) am Boden (22)
eine Flutschwelle (30) verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Absorptionskammer
(31 bis 33; 34) wenigstens ein
Düsenstock (40) mit gegen das Strömungsmedium (S)
gerichtetem Sprühkegel (41) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühkegel (41) rasterartig über den
Strömungsquerschnitt der Absorptionskammer (31
bis 34) verteilt und/oder die die Sprühkegel (41)
erzeugenden Sprühdüsen (42) in unterschiedlicher
Neigung zum Boden (22) des Gehäuses (21) eingestellt
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Absorptionskammer
(31 bis 34) wenigstens ein Reaktionsbecken
(45 bis 48, 55) zugeordnet und dieses mit wenigstens
einem Zuführorgan (50, 77) für ein Oxidationsmittel
versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Absorptionskammer (31 bis 34)
und Reaktionsbecken (2) ein Eingangsbecken (60)
angeordnet und dieses vom Reaktionsbecken durch
eine Flutwand (67) getrennt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgangsstutzen
(35) ein Tropfenabscheider (53)
nachgeschaltet und dieser über eine Abscheiderleitung
(54) mit dem Reaktionsbecken (2) verbunden
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingangsleitung
(19) des Absorbers (20) wenigstens
ein Wärmetauscher (4) vorgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
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DE19833339844 DE3339844A1 (de) | 1983-05-17 | 1983-11-04 | Vorrichtung und verfahren zur absorption von gasen und daempfen |
Publications (2)
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DE3339844C2 true DE3339844C2 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=25810803
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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FR2734736B1 (fr) * | 1995-05-29 | 1997-09-05 | Cdf Ingenierie | Epurateur de fumees par flux croise avec du lait de chaux ou de calcaire |
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FR2771020B1 (fr) * | 1997-11-19 | 1999-12-31 | Inst Francais Du Petrole | Dispositif et methode de traitement d'un fluide par compression diphasique et fractionnement |
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- 1983-11-04 DE DE19833339844 patent/DE3339844A1/de active Granted
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