PRINZ, LEISER, SUNKE K: PARTNER
Patentanwälte · E*j.rof>ean Peiemi* Attorneys
München % Stuttgart ooouoo ι
11. Oktober 1983
Endress u. Hauser GmbH u. Co.
Hauptstraße 1
7867 Maulburg
Unser Zeichen: E 1193
Vorrichtung zur Feststellung und/oder überwachung eines vorbestimmten Füllstands in einem Behälter
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Feststellung und/oder überwachung eines vorbestimmten Füllstands in
einem Behälter, mit einem mechanischen Schwingungsgebilde, das zwei in den Behälter ragende Schwingstäbe aufweist,
die im Abstand voneinander an einer am Rand eingespannten Membran befestigt sind, einer Erregungsanordnung, die die
Schwingstäbe in gegensinnige Schwingungen quer zu ihrer Längsrichtung versetzt und einen Erregungswandler mit wenigstens
einem von einer Wechselspannung erregbaren piezoelektrischen Element enthält, einem Empfangswandler
mit wenigstens einem piezoelektrischen Element, der die Schwingungen des mechanischen Schwingungsgebildes in ein
elektrisches Ausgangssignal umwandelt, und mit einer Auswerteschaltung zur Auslösung von Anzeige- und/oder Schaltvorgängen
in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Empfangswandlers.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-AS 17 73 815 bekannt. Im Vergleich zu anderen bekannten Vorrichtungen
mit einem einzigen in den Behälter ragenden Schwingstab ergibt sie den Vorteil/ daß sich die von jedem Schwingstab
auf die Einspannung der Membran ausgeübten Wechselkräfte infolge der Gegensinnigkeit der Schwingungen
gegenseitig aufheben, so daß keine Schwingungsenergie durch übertragung auf die Behälterwand verlorengeht und
auch die Einspannung mechanisch weniger belastet wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung sind die mit der Membran
verbundenen Enden der Schwingstäbe durch zwei mechanisch voneinander entkoppelte Brücken miteinander verbunden,
von denen jede aus einem auf der Membran aufliegenden Joch und einem das Joch überspannenden Bügel besteht.
Die eine Brücke ist mit dem Erregungswandler und die andere Brücke mit dem Empfangswandler dadurch gekoppelt,
daß das piezoelektrische Element des Wandlers zwischen den Bügel und das Joch eingespannt ist. Der Erregungswandler
ist an den Ausgang eines Verstärkers angeschlossen, dessen Eingang mit dem Empfangswandler verbunden
ist, so daß eine Selbsterregung von Schwingungen mit der Eigenresonanzfreguenz des mechanischen Schwingungsgebildes
erfolgt. Die an den Ausgang des Verstärkers angeschlossene Auswerteschaltung ist so ausgebildet, daß
sie auf Amplitudenänderungen anspricht. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung beruht darauf, daß die mechanischen
Schwingungen der Schwingstäbe beim Eintauchen in das Füllgut gedämpft werden, so daß sich eine Verringerung
der Schwingungsamplitude ergibt, die von der Auswerteschaltung festgestellt wird und die Auslösung
eines Anzeige- und/oder Schaltvorgangs verursacht.
Es hat sich gezeigt, daß diese bekannte Vorrichtung infolge der Ausbildung des mechanischen Schwingungsgebildes
und der Anordnung der piezoelektrischen Wandler eine
verhältnismäßig starke Bedämpfung der Schwingstäbe durch
das Füllgut voraussetzt, damit ein sicheres Ansprechen auf die Amplitudenänderungen gewährleistet ist. Diese
Vorrichtung kann daher nur zur überwachung von Füllgütern verwendet werden, die bei Bedeckung der Schwingstäbe eine
starke Bedämpfung verursachen, wie Schüttstoffe oder Flüssigkeiten hoher Viskosität. Zur Erzielung
einer ausreichenden Schwingungsamplitude ist eine große Erregungs-Wechselspannung erforderlich, die gewöhnlich
in der Größenordnung der Netzwechselspannung von 220 V liegt, und auch die aufzuwendende Erregungsenergie
ist beträchtlich. Die große Erregungs-Wechselspannung erschwert die Verwendung der Vorrichtung in explosionsgefährdeten
Bereichen.
Bei Füllstandsüberwachungsvorrichtungen mit einem einzigen Schwingstab ist es auch bekannt, anstelle der Amplitudenänderungen
die Änderungen der Eigenresonanzfrequenz beim Eintauchen des Schwingstabs in das Füllgut zur Auslösung
der Anzeige- und/oder Schaltvorgänge auszunutzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art mit zwei in den Behälter ragenden Schwingstäben so auszubilden, daß sie für
Füllgüter beliebiger Art geeignet ist, mit einer niedrigen Erregungs-Wechselspannung und geringer Erregungsenergie betrieben werden kann und eine große Eigensicherheit
aufweist.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß auf der den Schwingstäben abgewandten Seite der Membran eine
Brücke durch biegeelastische, am einen Ende jeweils
starr mit einem Schwingstab verbundene stabförmige Stützen im Abstand von der Membran gehalten ist, und daß die
piezoelektrischen Elemente des Erregungswandlers und des Empfangswandlers in einem Stapel angeordnet sind, der
unter Vorspannung der Membran zwischen der Brücke und dem zwischen den Schwingstäben liegenden Teil der Membran
eingespannt ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des mechanischen Schwingungsgebildes
ergibt eine große Übersetzungswirkung zwischen dem Erregungswandler und dem mechanischen Schwingungsgebilde,
so daß die zur Erzielung einer ausreichenden Schwingungsamplitude erforderliche Verformung der
piezoelektrischen Elemente sehr klein ist. Ferner ergibt diese Ausbildung bereits bei sehr geringfügigen Änderungen
der mitgeführten Masse eine ausgeprägte Änderung der Eigenresonanzfrequenz, bevor noch eine merkliche Bedämpfung
der Schwingungsamplitude eintritt. Diese ausgeprägte Änderung der Eigenresonanzfrequenz tritt auch bei sehr
kleinen Schwingungsamplituden der Schwingstäbe auf. Wenn daher die Auswerteschaltung so ausgebildet ist, daß sie
nicht auf Amplitudenänderungen, sondern auf Frequenzänderungen anspricht, wird bereits mit sehr kleinen Schwingungsamplituden
der Schwingstäbe eine große Empfindlichkeit und Ansprechsicherheit erzielt. Daher genügt eine
verhältnismäßig kleine Wechselspannung zur Ansteuerung des Erregungswandlers, die beispielsweise in der Größenordnung
von 10V liegen kann. Infolge der niedrigen Anregungsspannung ist die Vorrichtung für die Verwendung
in explosionsgefährdeten Bereichen besonders gut geeignet.
Infolge der niedrigen Anregungsspannung und der geringen Schwingungsamplitude ist auch die erforderliche Anregungsleistung klein, wodurch der Aufbau der elektronischen
Schaltungen vereinfacht und verbilligt wird.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung
der Vorrichtung besteht darin, daß für die Erzielung einer erkennbaren Frequenzänderung schon sehr geringe
Änderungen der mitgeführten Masse genügen. Daher spricht die Vorrichtung bereits auf sehr kleine Unterschiede der
Dichte des Umgebungsmediums an. Es ist dadurch möglich, Füllstände von Füllgütern sehr geringer Dichte oder auch
Übergänge zwischen zwei Füllgütern mit sehr kleinen Dichteunterschieden zu erkennen und zu überwachen. Ferner
kann der Ansprechpunkt sehr genau eingestellt werden. So ist es beispielsweise möglich, den übergang zwischen
Luft und einem Schaum oder zwischen einem Schaum und einer Flüssigkeit zu detektieren.
Außerdem hat es sich gezeigt, daß die Änderungen der Eigenresonanzfrequenz, insbesondere bei sehr kleinen
Schwingungsamplituden, weitgehend unabhängig von der Viskosität des Füllguts sind. Die Viskositätsunabhängigkeit
ist eine sehr erwünschte Eigenschaft, weil sich bei vielen Füllgütern die Viskosität des Füllguts, beispielsweise
in Abhängigkeit von TemperatürSchwankungen, in weiten Grenzen ändern kann, wobei es natürlich nicht zulässig
ist, daß die Vorrichtung bei Viskositätsänderungen irrtümlich eine Änderung des Füllstands anzeigt.
Die kleinen Schwingungsamplituden, mit denen die erfindungsgemäße Vorrichtung betrieben werden kann, ergeben
weiterhin den Vorteil, daß alle Bestandteile mechanisch wenig beansprucht werden, was die Konstruktion vereinfacht
und verbilligt.
Schließlich ergibt die Auswertung der Frequenzänderungen anstelle der Amplitudenänderungen eine erhöhte Eigensicherheit
der Vorrichtung, weil in jedem Betriebszustand
Schwingungen vorhanden sind, die sich lediglich durch ihre Frequenz unterscheiden. Ein Aussetzen der Schwingungen
zeigt daher einen Ausfall der Vorrichtung an.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr schnell auf
geringfügige Dichteänderungen der mitgeführten Masse anspricht, besteht eine bevorzugte Ausgestaltung darin,
daß die Auswerteschaltung eine Ansprechverzögerungsschaltung enthält, die die Auslösung eines Anzeige- und/
oder Schaltvorgangs erst dann zuläßt, wenn das überschreiten bzw. Unterschreiten der Referenzfrequenz während
einer vorbestimmten Anzahl von Perioden festgestellt worden ist.
Dadurch wird ein Ansprechen auf sporadische Dichteänderungen vermieden, wie sie beispielsweise durch Luft- oder
Gasblasen verursacht werden, die sich in gasenden Flüssigkeiten kurzzeitig um die Schwingstäbe bilden, oder
auch durch Luftblasen, die künstlich in den Behälter eingeblasen werden, wie es bei manchen Anwendungsfällen
vorkommt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im nicht eingebauten Zustand,
Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch die in eine Behälterwand eingebaute Vorrichtung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Einschraubstück mit den Schwingstäben und der Wandleranordnung, wobei
die Schnittebene senkrecht zur Schnittebene von Fig. 2 steht,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Membran und das Einschraubstück im Schnitt durch die Schwingstäbe
längs der Schnittlinie A-B von Fig. 3,
Fig. 5 einen vergrößerten Querschnitt durch einen Schwingstab längs der Schnittlinie C-D von Fig. 2,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der Wandlersäule,
Fig. 7 eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung der Bestandteile der Wandlersäule,
Fig. 8 eine schematische Darstellung des Schwingungssystems im Ruhezustand,
Fig. 9 eine schematische Darstellung des Schwingungssystems in einem Zustand während des Schwingens,
Fig. 10 eine entsprechende schematische Darstellung des
Schwingungssystems in einem anderen Zustand während des Schwingens,
Fig. 11 das Blockschaltbild der elektronischen Schaltung
der Vorrichtung und
Fig. 12 das Blockschaltbild einer Ausführungsform der
Frequenzauswerteschaltung.
-Λ -
Die in Fig. 1 in perspektivischer Darstellung und in Fig. 2 im Schnitt dargestellte Vorrichtung zur Feststellung
und/oder überwachung eines vorbestimmten Füllstands besteht aus den folgenden Hauptbestandteilen:
- einem Einschraubstück 10;
- einem Schwingstabsystem 20;
- einem Elektronikkopf 30;
-: einer Wandleranordnung 40.
Das Einschraubstück 10 dient zur Befestigung der Vorrichtung in der Wand des Behälters, dessen Füllstand mit der
Vorrichtung überwacht werden soll. Es hat einen Gewindeabschnitt 11, der in die mit einem entsprechenden Innengewinde
versehene Öffnung der Behälterwand 9 (Fig. 2) eingeschraubt wird/ und einen Sechskantkopf 12, der zum
Ansetzen eines Schraubenschlüssels dient, mit dem das Einschraubstück 10 unter Einfügung eines Dichtungsrings
13 gegen die Behälterwand 9 festgezogen werden kann,
üblicherweise erfolgt der Einbau der Vorrichtung in horizontaler Lage an einer vertikalen Behälterwand auf der
Höhe des zu überwachenden Füllstands, doch ist die Einbaulage der Vorrichtung beliebig; sie kann beispielsweise
auch in vertikaler Lage an der Oberseite eines Behälters montiert werden, wenn der zu erfassende Füllstand
der vollständigen Füllung des Behälters entspricht.
Der Innenraum 14 des EinschraubStücks 10 ist hohl und
dient zur Aufnahme der Wandleranordnung 40, wie später noch im einzelnen erläutert wird.
Das Schwingstabsystem 20 wird vom dem Einschraubstück 10
auf der dem Behälterinneren zugewandten Seite getragen.
Es besteht aus einer Membran 21, die das dem Behälterinneren zugewandte Ende des EinschraubStücks 10 verschließt
und deren Rand fest mit dem Einschraubstück verbunden ist, und zwei Schwingstäben 22, 23, die am einen Ende
im Abstand nebeneinander fest mit der Membran 21 verbunden sind, während ihre freien Enden in den Behälter
ragen. Jeder Schwingstab ist mit einer Kröpfung 24 bzw. 25 versehen, so daß die im wesentlichen parallel nebeneinanderliegenden
Hauptteile der Schwingstäbe einen größeren Abstand voneinander haben als die mit der Membran
21 verbundenen Enden. Durch die Kröpfungen 24, 25 wird bewirkt, daß von der Membran 21 noch mitübertragene
Reste von longitudinalen Schwingungen ebenfalls in quer zu den Schwingstäben gerichtete Schwingungen umgewandelt
werden. Die Hauptteile der Schwingstäbe haben einen runden Querschnitt und sind an den freien Enden zugespitzt.
Die gekröpften Abschnitte 24, 25 verbreitern sich zu einem größeren, unrunden Querschnitt an der Verbindungsstelle
mit der Membran 21, wie aus der Schnittansicht von Fig. 4 erkennbar ist.
Am freien Ende jedes Schwingstabs 22, 23 ist ein Paddel 26 senkrecht zu der die Achsen der Schwingstäbe enthaltenden
Ebene angebracht. Jedes Paddel 26 erstreckt sich vom freien Ende des Schwingstabs über eine verhältnismäßig
große Länge, die zwischen 40 und 60% der Länge des Schwingstabs beträgt und vorzugsweise bei etwa 50%
dieser Länge liegt. Dagegen ist die Breite jedes Paddels senkrecht zur Längsachse des Schwingstabs wesentlich
kleiner als die Längsausdehnung. Diese Breite der Paddel 26 und die Kröpfungen 24, 25 sind so aufeinander
abgestimmt, daß die Schwingstäbe 22, 23 mit den daran angebrachten Paddeln 26 durch die in der Behälterwand
9 angebrachte Gewindeöffnung hindurchgeführt werden können. Trotz der dadurch bedingten, verhältnismäßig
geringen Breite der Paddel 26 ergibt sich infolge der großen Längsausdehnung der Paddel eine große wirksame
Paddelfläche.
Der Rand 27 jedes Paddels ist um den ganzen Umfang herum schneidenartig zugeschärft, wie aus der Schnittansicht
von Fig. 5 erkennbar ist.
Vorzugsweise sind das Einschraubstück 10, die Membran 21, die Schwingstäbe 22, 23 und die Paddel 26 als einstückiges
metallisches Formteil hergestellt.
Der Elektronikkopf 30 ist an dem dem Schwingstabsystem
20 entgegengesetzten Ende des Einschraubstücks angebracht, so daß er im Einbauzustand (Fig. 2) außerhalb
des Behälters liegt. Er enthält die elektronische Schaltung der Vorrichtung, die von einem Gehäuse
31 umschlossen ist. Eine Kabeldurchführung 32 ermöglicht die Durchführung des für die Stromversorgung
und Signalübertragung erforderlichen Kabels. Ein inneres Verbindungskabel 33 verbindet die im Gehäuse 31 untergebrachte
elektronische Schaltung mit der im hohlen Innenraum 14 des Einschraubstücks 10 untergebrachten Wandleranordnung
4 0.
Wie Fig. 3 zeigt, enthält die Wandleranordnung 4 0 eine Wandlersäule 41, die zwischen der Membran 21 und einer
durch stabförmige Stützen 42, 43 im Abstand von der Membran 21 gehaltenen Brücke 44 eingespannt ist. Eine
in die Brücke 44 eingeschraubte Einstellschraube 45 liegt mit ihrem ballig ausgebildeten Ende oder über ein
balliges Zwischenstück an der der Brücke 44 zugewandten Stirnfläche der Wandlersäule 41 an, wodurch die mechanische
Vorspannung der Membran 21 einstellbar ist, mit der die Wandlersäule 41 zwischen der Membran 21 und
der Brücke 44 eingespannt ist.
Das der Brücke 44 entgegengesetzte Ende der stabförmi-
gen Stütze 42 ist etwa in der Mitte des mit dem Schwingstab 22 verbundenen Flächenbereichs der Membran 21 starr
mit dem Schwingstab 22 verbunden. In gleicher Weise ist die stabförmige Stütze 43 etwa in der Mitte des mit dem
Schwingstab 23 verbundenen Flächenbereichs der Membran 21 starr mit dem Schwingstab verbunden. Die beiden stabförmigen
Stützen 42 und 43 sind biegeelastisch ausgebildet, so daß sie sich quer zu ihrer Längsrichtung elastisch
durchbiegen können.
Der Aufbau der Wandlersäule 41 ist in Fig. 6 in einer
schematischen Seitenansicht und in Fig. 7 in einer auseinandergezogenen perspektivischen Darstellung gezeigt.
Sie besteht aus einem Stapel aus den folgenden Bestandteilen, beginnend an der Brücke 44:
- einem Metallstempel 50;
- einer Isolierscheibe 51;
- einer Elektrode 52;
- einer Isolierscheibe 53;
- einer Elektrode 54;
- einem piezoelektrischen Element 55;
- einer Elektrode 56;
- einer Isolierscheibe 57;
- einer Elektrode 58;
- einem piezoelektrischen Element 59;
- einer Elektrode 60;
- einem piezoelektrischen Element 61;
- einer Elektrode 62;
- einer Isolierscheibe 63;
- einem Metallstempel
Alle Bestandteile des Stapels haben vorzugsweise den gleichen Querschnitt, der bei dem dargestellten Beispiel
(Fig. 7) kreisrund ist, so daß die Wandlersäule zylindrisch ist. An jeder Elektrode ist jedoch eine
aus dem Stapel herausragende Lötfahne angeformt. Die Metallstempel 50 und 64 bestehen vorzugsweise aus
Messing und dienen einerseits als Abstandsstücke zur
Erzielung der erforderlichen Länge der Wandlersäule zwischen der Membran 21 und der Brücke 44 und andererseits
zur übertragung der Kräfte auf die übrigen Bestandteile des Stapels. Insbesondere besteht die Aufgabe
des Metallstempels 50 darin, daß der von der Einstellschraube
45 erzeugte Flächendruck parallel auf die piezoelektrischen Elemente 55, 59, 61 übertragen
wird, damit eine Biegung der sehr bruchempfindlichen piezoelektrischen Elemente ausgeschlossen wird. Der Metallstempel
64 bewirkt, daß die von der Vorspannung und den Schwingungen stammenden Verbiegungen der Membran
21 nicht auf die piezoelektrischen Elemente 55, 59, 61 übertragen werden; auch diese Maßnahme verhindert,
daß die bruchempfindlichen piezoelektrischen Elemente auf Biegung beansprucht werden. Außerdem kann
durch die Verwendung des Metallstempels 64 auf eine präzise Bearbeitung der Rückseite der Membran 21 verzichtet
werden, die sonst ebenfalls zur Verringerung der Bruchgefahr der piezoelektrischen Elemente notwendig
wäre.
Die Wandlersäule 41 ist so angeordnet, daß die der Membran 21 zugewandte Stirnfläche an dem zwischen den Endflächen
der Schwingstäbe 22 und 23 liegenden freien Teil der Membran anliegt. Diese Stirnfläche ist so bemessen,
daß ihr Durchmesser D (Fig. 6) nicht größer ist als der Abstand d zwischen den mit der Membran 21 verbundenen
Enden der Schwingstäbe 22 und 23 (Fig. 4) -r vorzugsweise
ist der Durchmesser D jedoch gleich diesem Abstandd oder
nur wenig kleiner. Mit anderen Worten: Die an der Membran 21 anliegende Stirnfläche des Metallstempels 64 soll den
freien Zwischenraum zwischen den Enden der Schwingstäbe und 23 möglichst vollständig überspannen, die Endflächen
der Schwingstäbe jedoch nicht überlappen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser D
gleich dem Durchmesser aller Bestandteile des zylindrischen Stapels. Bei größeren, kleineren, unrunden oder
ungleichförmigen Querschnitten der Stapelbestandteile ist es jedoch stets möglich, den Metallstempel 64 so zu
formen, daß die vorstehende Bedingung erfüllt ist.
Die piezoelektrischen Elemente 59 und 61 bilden zusammen mit den Elektroden 58, 60, 62 den Erregungswandler 65, der
die Aufgabe hat, eine von der elektronischen Schaltung gelieferte Wechselspannung in mechanische Schwingungen
der Schwingstäbe 22 und 23 umzuwandeln. Die beiden Elektroden 58 und 62 sind mit dem einen Pol der Wechselspannungsquelle,
vorzugsweise Masse, verbunden, und die Elektrode 60 ist an den anderen Pol der Wechselspannungsquelle
angeschlossen. Die piezoelektrischen Elemente 59 und 61 sind daher elektrisch parallel und mechanisch in
Serie geschaltet. Infolge der angelegten Wechselspannung erfährt jedes der piezoelektrischen Elemente 59 und 61
eine Verformung (Dickenänderung) in der Achsrichtung der Wandlersäule 41, die der angelegten Spannung proportional
ist. Die mechanischen Verformungen der piezoelektrischen Elemente 59 und 61 addieren sich, so daß für eine
gegebene Größe der angelegten Wechselspannung eine Verdoppelung der Längenänderung der Wandlersäule 41 erzielt
wird.
Das piezoelektrische Element 55 bildet zusammen mit den Elektroden 54 und 56 den Empfangswandler 66, der die Aufgabe
hat, die mechanischen Schwingungen des Schwingstabsystems 20 in ein elektrisches Ausgangssignal umzuwandeln,
das der im Elektronikkopf 30 enthaltenen elektronischen Schaltung zugeführt wird. Die Elektrode 52 liegt
an Masse und dient zur Abschirmung des Empfangswandlers 66. Zur Abschirmung des Empfangswandlers 66 auf
der anderen Seite wird die Tatsache ausgenutzt, daß die benachbarte Elektrode 58 des Erregungswandlers 65 an
Masse liegt und somit zugleich als Abschirmelektrode für den Empfangswandler verwendet werden kann. Dadurch
erübrigt sich die Anbringung einer zusätzlichen Abschirmelektrode auf dieser Seite des Empfangswandlers.
Die Funktionsweise der Wandleranordnung 40 soll anhand
der stark schematisierten Darstellungen von Fig. 8, 9
und 10 erläutert werden. Diese Figuren zeigen sehr vereinfacht und übertrieben die Verformungen und Lageänderungen
der Teile unter der Einwirkung der Vorspannung und der an den Erregungswandler angelegten Wechselspannung.
In Fig. 8 sind die Teile im Ruhezustand gezeigt. Infolge der durch die Einstellschraube 45 erzeugten Vorspannung
ist die Membran 21 zwischen den Stützen 42 und 4 3 nach außen durchgebogen, wodurch die Schwingstäbe 22
und 23 nach außen verschwenkt und die biegeelastischen
stabförmigen Stützen 42 und 43 etwas nach innen durchgebogen sind. Die Vorspannkraft wird somit von der Membran
21 und den stabförmigen Stützen 42 und 43 elastisch aufgenommen, und die Federwirkung dieser Teile gleicht auch
unterschiedliche Wärmeausdehnungen aus.
Fig. 9 zeigt den Zustand der Teile, wenn die Länge der Wandlersäule 41 infolge der an den Erregungswandler 55
angelegten Wechselspannung gegenüber ihrer Ruhelänge vergrößert ist. Die vorgespannte Membran 21 ist noch
weiter nach außen durchgebogen, wodurch die Schwingstäbe 22 und 23 weiter nach außen verschwenkt und die
stabförmigen Stützen 42 und 43 stärker nach innen durchgebogen werden.
Wenn dagegen in der anderen Halbperiode der Wechselspannung die Länge der Wandlersäule 41 gegenüber ihrer Ruhelänge
verkürzt ist, können die Schwingstäbe 22 und 23
nach innen schwingen, während die Durchbiegungen der
Membran 21 und der biegeelastischen Stützen 42 und 43 zunächst zurückgehen und dann, je nach der eingestellten
Vorspannung, in entgegengesetzte Durchbiegungen übergehen können, wie in Fig. 10 dargestellt ist.
Es ist zu beachten, daß die Verformungen in den Figuren
8, 9 und 10 sehr übertrieben dargestellt sind; sie sind
in Wirklichkeit sehr klein und können beispielsweise in der Größenordnung von einigen μΐη liegen.
Die Darstellungen von Fig. 8 und 9 lassen erkennen, daß durch die Wirkung des Erregungswandlers in der Wandlersäule
41 die Schwingstäbe 22 und 23 in gegensinnige Schwingungen quer zu ihren Längsachsen in der diese Längsachsen
enthaltenden gemeinsamen Ebene versetzt werden. Die dargestellte Ausbildung und Bemessung der Teile ergibt
eine große Übersetzungswirkung, so daß die zur Erzielung einer ausreichenden Schwingungsamplitude erforderliche
Verformung der piezoelektrischen Elemente sehr klein ist. Infolge der Gegensinnigkeit der Schwingungen heben sich
die von jedem Schwingstab auf die Einspannung der Membran 21 ausgeübten Wechselkräfte gegenseitig auf, so daß keine
Schwingungsenergie durch übertragung auf das Einschraubstück 10 und die Behälterwand 9 verlorengeht.
Das als Rückholfeder dienende Federsystem des mechanischen Schwingungssystems ist durch die Membran 21 in
Verbindung mit den biegeelastischen stabförmigen Stützen 42 und 43 gebildet. Die Masse des mechanischen Schwingungssystems
besteht einerseits aus der Masse der Schwingstäbe 22 und 23 und andererseits aus der von den Schwingstäben
bei der Schwingbewegung mitgenommenen Masse des umgebenden Mediums. Diese mitgenommene Masse wird durch
die quer zu der Schwingungsrichtung angeordneten Paddel 26 vergrößert. Die Eigenresonanzfrequenz des mechanischen
Schwingungssystems hängt einerseits von der Feder-
konstante des Federsystems ab, die als konstant angenommen werden kann, und andererseits von der Gesamtmasse,
die in Abhängigkeit von der mitgeführten Masse veränderlich ist. Wenn sich die Schwingstäbe 22, 23 mit ihren
Paddeln in Luft befinden, ist die mitgeführte Masse der Luft vernachlässigbar, und es stellt sich eine Eigenresonanzfrequenz
ein, die im wesentlichen durch die Masse der Schwingstäbe bestimmt ist. Wenn dagegen die
Schwingstäbe mit ihren Paddeln in ein Füllgut eintauchen, ändert sich die mitgeführte Masse und damit die
Eigenresonanzfrequenz des mechanischen Schwingungssystems. Die dargestellte Form der Paddel ergibt unter Berücksichtigung
der durch das Einschraubloch vorgegebenen Beschränkung der Breite die optimale Wirkung. Es hat sich gezeigt,
daß die durch eine weitere Verlängerung der Paddel über 60% der Schwingstablänge hinaus erzielte Flächenvergrößerung
keine wesentliche Verbesserung hinsichtlich der Frequenzänderung mehr ergibt.
Die Erregung der Schwingungen des mechanischen Schwingungssystems erfolgt stets mit seiner Eigenresonanzfrequenz,
auch wenn diese sich ändert. Dies geschieht nach einem üblichen Verfahren dadurch, daß das mechanische
Schwingungssystem selbst als frequenzbestimmendes Glied eines elektrischen Schwingungserzeugers dient. Zu diesem
Zweck sind die beiden Elektroden 54 und 56 des Empfangswandlers mit dem Eingang eines Verstärkers verbunden, an
dessen Ausgangsklemmen einerseits die Elektroden 58, und andrerseits die Elektrode 60 des Erregungswandlers
angeschlossen sind. Die Frequenz der an den Erregungswandler angelegten Wechselspannung folgt daher stets der
Eigenresonanzfrequenz des mechanischen Schwingungssystems.
Es hat sich gezeigt, daß sich mit dem beschriebenen Aufbau des Schwingstabsystems 20 und der Wandleranordnung
40 bereits bei sehr geringfügigen Änderungen der mitgeführten Masse eine ausgeprägte Änderung der Eigenreso-
-Vl-
nanzfequenz ergibt. Diese ausgeprägte Änderung der Eigenresonanzfrequenz
tritt auch bei sehr kleinen Schwingungsamplituden der Schwingstäbe auf. Das Schwingstabsystem
wird daher vorzugsweise mit einer sehr kleinen Schwingung Samplitude betrieben, die im wesentlichen konstant
bleibt, und die in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des
Empfangswandlers gesteuerte Einrichtung zur Auslösung von Anzeige- und/oder Schaltvorgängen ist so ausgebildet,
daß sie auf Frequenzänderungen anspricht. Dadurch ergibt
sich eine Reihe von beträchtlichen Vorteilen:
1. Um die sehr kleinen Schwingungsamplituden der Schwingstäbe
zu erzeugen, genügt eine verhältnismäßig kleine Wechselspannung zur Ansteuerung des Erregungswandler.
Es hat sich gezeigt, daß im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen gleicher Größenordnung, für die eine
Anregungsspannung von 220 V erforderlich war, mit der
beschriebenen Ausbildung eine Anregungsspannung von 10V zur Erzielung der gleichen Ansprechempfindlichkeit
genügt. Die niedrige Anregungsspannung ist insbesondere bei Anwendungen in explosionsgefährdeten
Bereichen vorteilhaft.
2. Verbunden mit der niedrigen Anregungsspannung und der
kleinen Schwingungsamplitude ist eine geringe erforderliche Anregungsleistung, die den Aufbau der elektronischen
Schaltungen vereinfacht und verbilligt.
3. Da für die Erzielung einer erkennbaren Frequenzänderung schon sehr geringe Änderungen der mitgeführten
Masse genügen, spricht die Vorrichtung auf sehr kleine Änderungen der Dichte des Umgebungsmediums an. Dadurch
ist es möglich, Füllstände von Füllgütern sehr geringer Dichte oder Übergänge zwischen Füllgütern mit sehr
kleinen Dichteunterschieden zu erkennen und zu überwachen. Ferner kann der Ansprechpunkt sehr genau eingestellt
werden. So ist es beispielsweise möglich,
den Übergang zwischen Luft und einem Schaum oder zwischen einem Schaum und einer Flüssigkeit zu detektieren.
4. Auf der anderen Seite hat es sich gezeigt, daß die Änderungen der Eigenresonanzfrequenz weitgehend unabhängig
von der Viskosität des Füllguts sind. Dies beruht in erster Linie auf der zugeschärften Form
der Umfangskanten der Paddel 26. Die Viskositätsunabhängigkeit ist eine sehr erwünschte Eigenschaft,
weil sich bei vielen Füllgütern die Viskosität des Füllguts, beispielsweise in Abhängigkeit von Temperaturschwankungen,
in weiten Grenzen ändern kann; es ist natürlich nicht zulässig, daß die Vorrichtung bei
Viskositätsänderungen irrtümlich eine Änderung des Füllstands anzeigt.
5. Die kleinen Schwingungsamplituden, mit denen die beschriebene Vorrichtung betrieben werden kann, ergeben
weiterhin den Vorteil, daß alle Bestandteile mechanisch wenig beansprucht werden, was die Konstruktion
vereinfacht und verbilligt.
6. Schließlich ergibt die Auswertung der Frequenzänderungen eine erhöhte Eigensicherheit der Vorrichtung,
weil in jedem Betriebszustand Schwingungen vorhanden sind, die sich lediglich durch ihre Frequenz unterscheiden.
Ein Aussetzen der Schwingungen zeigt daher einen Ausfall der Vorrichtung.
Fig. 11 zeigt das Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der im Elektronikkopf 30 angeordneten elektronischen Schaltung. In diesem Schaltbild ist wieder der
Empfangswandler 66 mit dem piezoelektrischen Element 55 und den Elektroden 54 und 56 sowie der Erregungswandler 65 mit
den piezoelektrischen Elementen 59, 61 und den Elektroden 58, 60, 62 dargestellt.
Die Elektroden 54, 56 des Empfangswandlers 66 sind mit den
beiden Eingangsklemmen eines Verstärkers 70 verbunden. An den Ausgang des Verstärkers 70 ist ein Tiefpaß 71
angeschlossen, dessen Durchlaßbereich dem Bereich der Grundfrequenzen der Schwingungen des mechanischen Schwingungssystems
entspricht, während er Harmonische dieser Grundfrequenzen sperrt. Der Tiefpaß 71 stellt sicher,
daß sich das Schwingungssystem nur auf einer Grundfrequenz erregen kann, und verhindert eine Selbsterregung
auf einer Harmonischen.
Der Ausgang des Tiefpasses 71 ist mit dem Eingang eines Leistungsverstärkers 72 verbunden, an dessen Ausgang
der Erregungswandler 65 angeschlossen ist. Der Leistungsverstärker 72 liefert somit zum Erregungswandler eine
Wechselspannung, die die gleiche Frequenz wie das Ausgangssignal des Empfangswandlers hat. Da der Erregungswandler über das mechanische Schwingungssystem mit dem
Empfangswandler gekoppelt ist, erregt sich das Schwingungssystem stets mit der Eigenresonanzfrequenz des mechanischen
Schwingungssystems.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der Leistungsverstärker
72 stark übersteuert, so daß die von ihm abgegebene Wechselspannung nahezu rechteckförmig
ist. Dadurch wird der Erregungswandler stets mit der gleichen Spannungsamplitude angesteuert, auch wenn die
Schwingstäbe durch ein Füllgut stark bedämpft sind. Außderdem wird die digitale Signalverarbeitung in den
angeschlossenen Schaltungen erleichtert.
An den Ausgang des Leistungsverstärkers 72 ist der Eingang einer Frequenzauswerteschaltung 73 angeschlossen,
die feststellt, ob die Frequenz der Ausgangswechselspannung des Leistungsverstärkers 72 über oder unter einer
einstellbaren Referenzfrequenz liegt. Das Ausgangssignal der Frequenzauswerteschaltung 73 nimmt den einen oder
den anderen von zwei Werten an, je nachdem, ob die Ausgangsfrequenz des Leistungsverstärkers 72 über oder
unter der eingestellten Referenzfrequenz liegt. Dadurch wird angezeigt, ob die Schwingstäbe in Luft (bzw. einem
Füllgut geringer Dichte) oder in einem Füllgut größerer Dichte schwingen.
Der Ausgang der Frequenzauswerteschaltung 73 ist mit dem Eingang einer Minimum-Maximum-Umschaltanordnung 74 verbunden,
die entweder auf Minimum-Überwachung oder auf Maximumüberwachung umschaltbar ist. Je nachdem, ob das Schwingstabsystem
zur Überwachung des minimalen oder des maximalen Füllstands in einem Behälter verwendet wird, bestehen nämlich
unterschiedliche Bedingungen. Bei der Überwachung des maximalen Füllstands schwingt das Schwingstabsystem
normalerweise in Luft, und der kritische Zustand wird erreicht, wenn das Schwingstabsystem vom Füllgut bedeckt
wird. In diesem Fall muß daher ein Schaltvorgang oder eine Anzeige ausgelöst werden, wenn die Schwingungsfrequenz
unter die eingestellte Referenzfrequenz fällt. Bei der Minimum-Überwachung schwingt das Schwingstabsystem
normalerweise im Füllgut, und der kritische Zustand tritt ein, wenn die Schwingstäbe nicht mehr vom
Füllgut bedeckt sind und in Luft schwingen. In diesem Fall muß daher ein Schaltvorgang oder eine Anzeige ausgelöst
werden, wenn die Schwingungsfrequenz die eingestellte Referenzfrequenz übersteigt. Die Minimum-Maximum-Umschaltanordnung
74 ist so aufgebaut, daß sie je nach
-2A-
ihrer Einstellung im einen oder im anderen Fall ein Ausgangs signal abgibt.
Das Ausgangssignal der Minimum-Maximum-Umschaltanordnung 74 wird nach Verstärkung und Stabilisierung in einer
Endstufe 76 einem Verbraucher 77 zugeführt, beispielsweise einem Relais oder einer Anzeigevorrichtung.
In Fig. 12 ist das Blockschaltbild einer Ausführungsform der Frequenzauswerteschaltung 73 in näheren Einzelheiten
dargestellt.
Die vom Ausgang des Leistungsverstärkers 72 kommende, gegebenenfalls bereits nahezu rechteckförmige Wechselspannung
wird einem Impulsformer 80 zugeführt, an dessen Ausgang ein Frequenzteiler 81 mit dem Teilerverhältnis
1:2 angeschlossen ist. Am Ausgang des Frequenzteilers besteht somit ein sauberes Rechtecksignal mit dem Tastverhältnis
1:2, dessen Frequenz gleich der Hälfte der Schwingungsfrequenz des Schwingstabsystems ist. Dieses
Rechtecksignal wird dem Auslöseeingang eines wiedertriggerbaren Monoflops 82 zugeführt, dessen Haltezeit einstellbar
ist, wie symbolisch durch einen Einstellwiederstand 83 angedeutet ist. Durch die Einstellung der Haltezeit
des Monoflops 82 wird die Referenzfrequenz definiert.
Der Ausgang des wiedertriggerbaren Monoflops 82 ist mit dem D-Eingang eines D-Flipflops 84 verbunden, das an
seinem Takteingang CL die Rechteckimpulse vom Ausgang des Frequenzteilers 81 empfängt. Bekanntlich übernimmt
ein D-Flipflop bei einer bestimmten Impulsflanke jedes an den Takteingang CL angelegten Taktimpulses den im
gleichen Zeitpunkt am D-Eingang anliegenden Signalwert.
- 24 -
Das D-Flipflop 84 bildet daher eine Zeitvergleichsschaltung, die feststellt/ ob die Folgeperiode der vom Frequenzteiler
81 abgegebenen Rechteckimpulse über oder unter einem Wert liegt, der durch die im Monoflop 82
eingestellte Haltezeit bestimmt ist. Wenn nämlich diese Folgeperiode kürzer als die eingestellte Haltezeit ist,
wird das Monoflop durch jeden vom Frequenzteiler 81 abgegebenen Rechteckimpuls neu getriggert, bevor es in
den Ruhezustand zurückgekehrt ist. Das Ausgangssignal
des Monoflops 82 bleibt dann dauernd auf dem Signalwert "1". In diesem Fall liegt bei jedem dem Takteingang CL
des D-Flipflops zugeführten Taktimpuls am D-Eingang der Signalwert "1" an, so daß das Flipflop 84 stets im Arbeitszustand
(oder Zustand "1") bleibt, in welchem am Ausgang Q der Signalwert "0" besteht.
Wenn dagegen die Folgeperiode der vom Frequenzteiler 81 abgegebenen Rechteckimpulse langer ist als die Haltezeit
des wiedertriggerbaren Monoflops 82, kehrt das Monoflop vor dem Eintreffen des nächsten Auslöseimpulses in den
Ruhezustand zurück. Da der gleiche Ausgangsimpuls des Frequenzteilers 81 auch dem Takteingang CL des Flipflops
84 zugeführt wird, findet dieser Taktimpuls am D-Eingang den Signalwert "0" vor, so daß das Flipflop 84 in den
Ruhezustand (oder Zustand "0") zurückgestellt wird. Am Ausgang Q besteht dann der Signalwert "1", der anzeigt,
daß die Periode des Rechteck-Ausgangssignals des Frequenzteilers 81 größer als die im Monoflop 82 eingestellte
Haltezeit ist, was gleichbedeutend damit ist, daß die Schwingungsfrequenz des Schwingstabsystems unter der
eingestellten Referenzfrequenz liegt.
An den Ausgang Q des D-Flipflops 84 ist eine Zeitverzögerungsschal·
tung 85 angeschlossen, die bewirkt, daß die
nachgeschalteten Anordnungen nicht sofort auf das erste Ausgangssignal des D-Flipflops 84 ansprechen, sondern
erst dann, wenn das Unterschreiten der eingestellten Referenzfrequenz für eine bestimmte Mindestanzahl von
aufeinanderfolgenden Perioden festgestellt worden ist. Dadurch soll verhindert werden, daß durch sporadische
Störungen Schaltvorgänge oder Anzeigen ausgelöst werden. Solche sporadischen Störungen werden beispielsweise
durch Luft- oder Gasblasen verursacht, die sich in gasenden Flüssigkeiten kurzzeitig um die Schwingstäbe
bilden, oder auch durch Luftblasen, die künstlich in den Behälter eingeblasen werden, wie es bei manchen Anwendungsfällen
vorkommt.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 12 ist die Ansprechverzögerungsschaltung
85 durch ein RC-Glied mit einem Widerstand 86 und einem Kondensator 87 gebildet. Wenn
am Ausgang Q eine Spannung mit dem Signalwert "1" erscheint, lädt sich der Kondensator 87 mit der Zeitkonstante
des RC-Glieds auf diese Spannung auf. Ein an den Ausgang des RC-Glieds angeschlossener Trigger 88
spricht an, wenn die Ladespannung des Kondensators 87 einen vorbestimmten Ansprech-Schwellenwert erreicht, der
beispielsweise 2/3 LL· betragen kann (UR = Stromversorgungsspannung)
, und er fällt wieder ab, wenn die Ladespannung des Kondensators 87 unter einen niedrigeren
Abfall-Schwellenwert fällt, der beispielsweise 1/3 U
betragen kann. Die Zeitkonstante des RC-Glieds 85 ist so gewählt, daß der Ansprech-Schwellenwert erst dann
erreicht wird, wenn die Spannung am Ausgang Q für die Dauer mehrerer Perioden der Ausgangsspannung des Frequenzteilers
81 den Wert "1" hatte. Wenn das Flipflop wieder in den Arbeitszustand geht, bevor die Ladespannung
am Kondensator 87 den Ansprech-Schwellenwert erreicht hat, geht die Spannung am Ausgang Q wieder auf den Wert
"0" zurück, und der Kondensator 87 entlädt sich wieder.
-Ah-
Zur Erzielung eines stabilen Schaltverhaltens ist ferner der Ausgang des Triggers 88 mit einem Eingang des
wiedertriggerbaren Monoflops 82 verbunden. Wenn der Trigger 88 ausgelöst wird, so daß er eine Ausgangsspannung
zu der nachgeschalteten Minimum-Maximum-Umschaltanordnung 74 liefert, gelangt diese Ausgangsspannung
auch zum Monoflop 82, in welchem sie eine Verkürzung der eingestellten Haltezeit bewirkt. Dadurch wird verhindert,
daß geringfügige FrequenzSchwankungen des vom Frequenzteiler 81 abgegebenen Rechtecksignals abwechselnd
zu einer Überschreitung und zu einer Unterschreitung der am Monoflop 8 2 eingestellten Haltezeit und
somit zu einem dauernden Hin- und Herschalten des Flipflops 84 führen.
- Leerseite --