DE3336659C2 - Meßgerät zum Bestimmen des Profils des Feuchtigkeitsgehalts einer Materialbahn quer zu ihrer Laufrichtung - Google Patents
Meßgerät zum Bestimmen des Profils des Feuchtigkeitsgehalts einer Materialbahn quer zu ihrer LaufrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät zum
Bestimmen des Profils des Feuchtigkeitsgehalts
einer Materialbahn quer zu ihrer Laufrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie es aus CH-PS 5 23 500
bekannt ist.
Es hat sich gezeigt, daß spektroskopische Messungen
des Feuchtigkeitsgehalts einer laufenden Materialbahn
unter Verwendung von Infrarot-Strahlung bei vielen
industriellen Anwendungen genaue und zuverlässige
Ergebnisse liefern. Dabei ist in den meisten bekannten
Systemen eine Infrafrot-Feuchtigkeitssensoranordnung
an einem Rahmen montiert und wird mittels mechanischer
Antriebseinrichtungen, beispielsweise mittels eines
Motors mit zugehöriger Kupplung, quer zur Material
bahn bewegt. Obwohl dieses Abtastverfahren im allge
meinen befriedigend ist, leidet es doch unter ver
schiedenen Nachteilen. Zunächst einmal bewegt sich
die Sensoranordnung quer über die Materialbahn, wäh
rend diese in Längsrichtung mit relativ hoher Ge
schwindigkeit weiterläuft, so daß sich anstelle eines
echten Querprofils ein diagonaler Verlauf des schließ
lich ermittelten Feuchtigkeitsprofils ergibt. Wenn
beispielsweise mit den üblichen mechanisch angetrie
benen Sensoranordnungen Messungen an einer Material
bahn durchgeführt werden, welche mit einer Geschwin
digkeit von etwa 2200 m/min läuft, dann bewegt sich
die Materialbahn, wenn sie auf einer Breite von etwa
10 m abgetastet wird, bei einem Abtastzyklus um etwa
1300 m weiter. Dies hat zur Folge, daß die von der
Sensoranordnung erhaltene Information bezüglich der
Schwankungen der Prozeßvariablen in Querrichtung
der Materialbahn dadurch verzerrt wird, daß die Quer
abtastung erfolgt, während eine beträchtliche Länge
der Materialbahn unter der Sensoranordnung hindurch
läuft.
Weiterhin werden die aktiven Bauteile, insbesondere
Halbleiterbauelemente der Sensoranordnung, während
diese quer über die Materialbahn hinwegläuft, unter
Umständen den relativ hohen Temperaturen im Bereich
der Materialbahn ausgesetzt.
Im einzelnen beschreibt die weiter oben bereits erwähnte
CH-PS 523 500 ein gattungsgemäßes Feuchtigkeitsmeßgerät, bei
dem die Filterung der Ausgangssignale der einzelnen
Detektorelemente erst im eigentlichen Empfänger mit seinen
Filtern erfolgt, was eine Verfälschung der Meßergebnisse bzw.
des Meßprofils in Abhängigkeit von den unterschiedlichen
charakteristischen Parametern mehrerer Meßschaltungen zur
Folge haben kann. Weiterhin ist aus der DE 29 11 177 A1 ein
Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Oberflächenprüfung von
durchlaufenden Bändern bekannt, bei dem bzw. bei der jede von
mehreren Fotodioden mit einer Abtastfrequenz zwischen 1 und
10 MHz abgetastet wird, wobei der durch Abtastung gebildete
und sich zeitlich wiederholende Signalverlauf in einer
Schaltung ausgewertet wird, die zur Speicherung des
Signalverlaufs aus einem taktweise fortschaltbaren Speicher
besteht, der mit einer Rechenschaltung verbunden ist. Das
bekannte Verfahren befaßt sich jedoch nicht mit der
Erstellung eines Feuchtigkeits-Querschnittsprofils, sondern
mit der Erfassung von an der Oberfläche eines Bandes
vorhandenen Fehlerstellen, die durch eine starke Streuung der
Strahlung ermittelt werden.
Weiterhin befaßt sich die Zeitschrift Chemie-Ing.-Techn., Jg.
35, 1963, Seiten 55 bis 62, mit einem Verfahren zur
Feuchtemessung durch Infrarotreflexion, wobei jedoch wiederum
keine Möglichkeit für das Erfassen eines Feuchtigkeitsprofils
besteht. Aus der zitierten Druckschrift ist es jedoch im
Prinzip bereits bekannt, bei der Feuchtemessung durch
Infrarotreflexion auf der Eingangsseite des Strahlengangs ein
Filterrad mit Interferenzfiltern vorzusehen.
Ausgehend vom Stande der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Infrarot-Feuchtigkeitsmeßgerät
anzugeben, mit dessen Hilfe es möglich ist, ein echtes
Querprofil des Feuchtigkeitsgehalts einer
laufenden Materialbahn zu erhalten, welches nicht da
durch beeinflußt ist, daß die Materialbahn während
des Meßvorganges weiterläuft.
Diese Aufgabe wird bei einem Meßgerät gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß
durch die in seinem kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale
gelöst.
Es ist ein Vorteil des erfindungsgemäßen Feuchtigkeits
meßgeräts, daß die einzelnen Detektorelemente, die
den verschiedenen quer zur Materialbahn hintereinander
liegenden Punkten zugeordnet sind, elektronisch mit
so hoher Geschwindigkeit abgetastet werden können,
daß praktisch eine gleichzeitige Abtastung aller Meß
punkte der Materialbahn erfolgt, so daß ein echtes
Querprofil erhalten wird.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Feuchtig
keitsmeßgeräts besteht darin, daß durch die Verwen
dung von Lichtleiterelementen die Möglichkeit geschaf
fen wird, sowohl die Sendeeinrichtungen als auch die
temperaturempfindlichen Empfangseinrichtungen in ei
nem erheblichen Abstand von der Materialbahn anzu
ordnen, wo die Betriebsbedingungen (beispielsweise
hinsichtlich der Temperatur, der Feuchtigkeit usw.)
gut kontrollierbar sind. Weiterhin ist es ein Vorteil
des erfindungsgemäßen Feuchtigkeitsmeßgeräts, daß
durch die schnelle Erfassung einer Vielzahl von Meß
daten auch schnelle Änderungen der Prozeßbedingungen
bei der Herstellung der Materialbahn sofort erfaßt
und entsprechend korrigiert werden können.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung wer
den nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine grafische Darstellung des
Zusammenhangs zwischen der Wellen
länge der einfallenden Strahlung
und der vom Feuchtigkeitsgehalt
abhängigen Durchlässigkeit einer
Materialbahn;
Fig. 2 eine schematische Darstellung ei
ner ersten bevorzugten Ausführungs
form eines Feuch
tigkeitsmeßgeräts, welches mit von
der Materialbahn reflektierter
Strahlung arbeitet;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Filter
scheibe des Feuchtigkeitsmeßge
räts gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht
der Sensoreinrichtungen des Feuch
tigkeitsmeßgeräts gemäß Fig. 2,
gesehen von der Linie 4-4 in dieser
Figur;
Fig. 5 ein schematisches Blockschaltbild
eines Mikroprozessor-Steuersystems
eines Feuchtig
keitsmeßgerätes und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer
abgewandelten bevorzugten Ausfüh
rungsform eines Feuchtigkeitsmeß
gerätes bei dem die durch die Materialbahn hin
durchgehende Infrarot-Strahlung aus
gewertet wird.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 der Zeichnung für Material
bahnen mit unterschiedlich hohem Feuchtigkeitsgehalt
(zwischen 1,3 und 10,3%) den Verlauf der (Licht-)Durch
lässigkeit in Prozent über der Wellenlänge in µm.
Man sieht, daß eine maximale Absorption von Infrarot-Strah
lung durch Wassermoleküle in der Bahn bei einer
Wellenlänge von 1,94 µm zu beobachten ist, während
Licht mit einer relativ dicht benachbarten Wellen
länge von beispielsweise 1,81 µm vergleichsweise wenig
beeinflußt wird, so daß diese Wellenlänge bzw. die
Lichtdurchlässigkeit bei dieser Wellenlänge zur Erzeu
gung eines Bezugssignals verwendet werden kann.
Wie Fig. 2 zeigt, wird bei dem
Feuchtigkeitsmeßgerät 10 ein nach einer Seite ge
richteter Sensorkopf von einem Hauptrahmen 12 getragen,
welcher von zwei Kolbenstangen 14 und 16 gehaltert ist.
Diese Kolbenstangen 14,16 gehören zu pneumatischen
Aggregaten 18, welche betätigbar sind,
um den Hauptrahmen 12 auf eine laufende Materialbahn
20 zu und von dieser weg zu bewegen. Der Sensorkopf
wird je nach Anwendungszweck sowie zu Prüfzwecken
relativ zu der Materialbahn 20 bewegt.
Die aktiven Elemente des Sensorkopfes, der nachstehend
auch als Feuchtigkeitssensor bzw. nur als Sensor be
zeichnet wird, sind im Abstand von der Materialbahn
zu einem getrennten Detektormodul 22 zusammengefaßt, jedoch
mit dem Hauptrahmen 2 über Lichtleiter 23, 24 in Form
von Faserbündeln verbunden. Man erkennt sofort, daß
die aktiven Elemente des Sensors wegen der Verwendung
der Lichtleiter 23, 24 in einem solchen Abstand von
der Materialbahn 20 angeordnet werden können, daß sie
durch hohe Temperaturen der Materialbahn 20 nicht be
einträchtigt werden. Das Modul mit den aktiven Ele
menten kann also an einer Stelle montiert werden, wo
die Umgebungsbedingungen kontrolliert werden können.
Es hat sich gezeigt, daß der Abstand zwischen den
aktiven Bauteilen und der Materialbahn 20, insbeson
dere einer Papierbahn, etwa 0,9 m oder
größer ist, wodurch eine deutliche Verbesserung der
Leistung des Sensors erreicht wird.
Wie nachstehend noch näher erläutert werden wird,
überträgt das Detektormodul 22 Analogsignale zu einem
Sensor-Schnittstellenmodul 26, welches ein Mikropro
zessor-Steuersystem enthält, um die Analogsignale in
Daten umzusetzen, die dem Feuchtigkeitsgehalt in einer
der gängigen technischen Einheiten entsprechen. In
bekannter Weise steht das Sensor-Schnittstellenmodul 26 über
ein Schnittstellenmodul 27 eines Terminals für den
Bedienungsmann mit einem übergeordneten Rechner in
Verbindung, welcher entsprechende, an sich bekannte
Regler steuert, die einem Prozeß-Schnittstellenmodul
28 zugeordnet sind, um hinsichtlich der Feuchtigkeit
für eine Stabilisierung des Prozesses zu sorgen.
Gemäß Fig. 2 bis 4 umfaßt das Detektormodul 22 eine
Lichtquelle 28, eine Filterscheibe 30 und eine Stan
dard-Scheibe 32. Die Filterscheibe 30 besitzt vier
Segmente, wobei ein Segment 34 eine Strahlung mit
einer Wellenlänge von 1,94 µm passieren läßt, wäh
rend ein weiteres Segment 36 eine Strahlung mit einer
Wellenlänge von 1,81 µm passieren läßt, d. h. Strah
lung mit einer Bezugswellenlänge zur Erzeugung eines
Bezugssignals. Die beiden anderen Segmente 38 und 40
der Filterscheibe 30 sind derart maskiert, daß kein
von der Lichtquelle ausgehendes Licht übertragen wird,
wenn sich diese Segmente im optischen Übertragungsweg
befinden. Die Filterscheibe 30 wird von einem Motor 42 z. B. einen Synchron
motor angetrieben, dem ein Winkelcodierer (nicht
dargestellt) zugeordnet ist, welcher anzeigt, welches
Segment jeweils gerade im optischen Übertragungsweg
liegt. Die Standard-Scheibe 32, welche von einem Motor
44 angetrieben wird, umfaßt fünf interne Standards
zur Verwendung bei der regelmäßigen diagnostischen
Sensorüberprüfung sowie eine Öffnung zur Verwendung
während des normalen On-Line-Meßbetriebes. Bei der
Standardisierung bzw. Kalibrierung wird nacheinander jeder
der fünf internen Standards in den optischen Über
tragungsweg gedreht, um die Kalibrierung zu prüfen. Dies
geschieht, während der Sensorkopf mit Hilfe des pneu
matischen Aggregats 18 von der Materialbahn 20 weg
geschwenkt ist. Da das Kalibriersystem selbst keinen Teil
der Erfindung darstellt, soll hier auf eine detail
liertere Beschreibung verzichtet werden.
Eine Optik bzw. ein Linsensystem 46 bündelt das Licht
aus der Lichtquelle 8, ehe das Licht durch die Fil
terscheibe 30 und die Standard-Scheibe 32 hindurch
auf den Lichtleiter 23 gerichtet wird. Der Lichtlei
ter 23 besteht aus mehreren einzelnen Faserleitern
50, von denen jeder geeignet
ist, einfallende Strahlung zu einem Strahlungsausgang 52
zu übertragen. Die Strahlungsausgänge 52 sind bezüglich des
Hauptrahmens 12 derart montiert, daß sie fluchtend
auf einer Linie liegen, welche sich über die gesamte
Breite der Materialbahn 20. erstreckt und im wesent
lichen senkrecht zur Laufrichtung der Materialbahn 20
orientiert ist. Die Strahlung wird von den Strahlungs
ausgängen 52 über zugeordnete Diffusoren 54, die am Haupt
rahmen 12 befestigt sind, gegen die laufende Material
bahn 20 gerichtet.
Jedem der Strahlungsausgänge 52 ist ferner ein Strah
lungseinlaß 56 zugeordnet. Auch die Strahlungsein
lässe 56 sind längs einer quer zur Laufrichtung der
Materialbahn 20 verlaufenden Linie ausgerichtet und
am Hauptrahmen 12 befestigt. Die von der Materialbahn
20 reflektierte Streustrahlung wird an den Strahlungs
einlässen 56 empfangen und über die einzelnen Faser
leiter 58 des Lichtleiters 24 wieder zu dem Sensor
modul 22 übertragen. Die Enden der Faserleiter 58 sind
dabei angrenzend an die Strahlungsausgänge 52 der Fa
serleiter 50 unter einem Winkel von etwa 450, bezogen
auf die Ebene der Materialbahn 20, ausgerichtet. Das
aus dem Lichtleiter 24 austretende Licht wird mit
Hilfe eines optischen Systems 62 auf eine mehrere Fo
todetektoren, beispielsweise Fotodioden, umfassende
Detektorfeld 64 derart ausgerichtet, daß das
Licht aus jedem Faserleiter 58 auf ein bestimmtes Ele
ment des Detektorfeldes 64 gelenkt wird. Auf diese
Weise kann die Strahlung von jeder Stelle über die
Breite der Materialbahn mit Hilfe eines zugeordneten
Detektorelementes erfaßt werden. Wie nachstehend
noch näher erläutert wird, dient die auf die Detektor
elemente auftreffende Strahlung dazu, den Feuchtig
keitsgehalt der Materialbahn 20 zu bestimmen. Außerdem
wird noch deutlich werden, daß jeder Strahlungseinlaß
56 eine andere Eingangscharakteristik hat, für die ein
spezielles Feuchtigkeitsprofil ermittelt wird.
Wie Fig. 5 zeigt, ist der Ausgang des Detektorfeldes
64 mit einem Multiplexer 66 verbunden, welcher die
Ausgangssignale der einzelnen Detektorelemente dem
Mikroprozessorsteuersystem zuführt, welches sich in
dem Sensor-Schnittstellenmodul 26 befindet. Das Steuer
system umfaßt einen Mikroprozessor 68, welcher einen
Schreib/Lesespeicher 70,
einen Lesespeicher 72 zur Speicherung
des Betriebsprogramms und eine Schnittstellen-Steuerung
74 umfaßt. Der Mikroprozessor 68 steuert die Umsetzung
der ankommenden Analogsignale durch einen Analog/Di
gital-Wandler 76, dem die Analogsignale der einzel
nen Detektorelemente über den Multiplexer 66, einen
Verstärker 78 mit einstellbarer Verstärkung und einen
Abtast/Halte-Verstärker 80
zugeführt werden. Nach der Umsetzung werden die digi
talen Werte mit Hilfe eines Unterprozessors bzw. einer
Bussteuerung 86 in zwei Pufferspeichern 82 bzw. 84 ge
speichert.
Der Mikroprozessor 68 überwacht weiterhin die Tempe
ratur des Detektorfeldes 64 und hält diese Temperatur
mit einer Toleranz von ± 5°C mittels einer geeigneten
Temperaturregeleinheit 88 konstant. Außerdem überwacht
der Mikroprozessor 68 die Position der Standard-Scheibe
32 über eine geeignete Steuereinheit 90 und die Posi
tion der Filterscheibe 30 über einen geeigneten Detek
tor 92. Der Mikroprozessor 68 steht mit jeder der ge
nannten Baugruppen des Steuersystems über einen digi
talen Datenbus 94 in Verbindung.
Während des normalen Betriebes des Sensors wird das
Licht aus der Lichtquelle 8 gebündelt und durch die
Filterscheibe 30 und die Öffnung in der Standard-Scheibe
32 hindurch auf das Ende des aus den einzelnen
Faserleitern 50 bestehenden Lichtleiters 23 gerichtet.
Über den Lichtleiter 23 wird das Licht zu den einzel
nen Strahlungsausgängen 52 übertragen und von dort
durch die Diffusoren 54 hindurch gegen die Material
bahn 20 gerichtet. Die Streustrahlung von der Material
bahn 20 wird an den Strahlungseinlässen 56 aufgefangen
und über die Faserleiter 58 des Lichtleiters 24 zu dem
Detektorfeld 64 übertragen.
Die Auswahl der Wellenlänge der Strahlung erfolgt durch
die vier Segmente aufweisende Filterscheibe 30, welche
von dem Motor 42 mit etwa 250 Hz gedreht wird. Vier
Detektorausgangssignale (eines für jedes Filtersegment)
werden dabei pro Umdrehung der Filterscheibe 30 für
jedes Detektorelement des Detektorfeldes 64 erhalten.
Jedes Detektorelement erfaßt dabei die Strahlung von
einem bestimmten Strahlungseinlaß, deren Anzahl bei
spielsweise 60 betragen kann, so daß alle 240 ms ein
Meßprofil für 60 Punkte erzeugt wird. Die analogen
Detektorausgangssignale werden dann von dem Mikroprozessor
68 mit Hilfe des Multiplexers 66 digitalisiert, und
60 Sätze von jeweils vier umgewandelten Signalen, die
den Meßwerten für das 1,81 µm-Segment 36, das 1,94 µm-Seg
ment 34 und für die beiden maskierten Segmente 38
und 40 entsprechen, werden für jeden Strahlungseinlaß
56 mit Hilfe des Unterprozessors 86 in einem der Puf
ferspeicher 82 bzw. 84 gespeichert, wobei diese Puffer
speicher auch als Pufferspeicherbank A und Pufferspei
cherbank B bezeichnet werden. Das den maskierten Seg
menten zugeordnete Ausgangssignal der Detektoren er
möglicht es, den Einfluß des Umgebungslichtes auf die
Signalwerte durch entsprechende Aufbereitung der
Signale auszuschließen. Andererseits sind die Aus
gangssignale der Detektoren, die bei der Bezugswellen
länge erzeugt werden, sehr nützlich, um die Sensorin
stabilitäten, die sich aufgrund von Änderungen der
Detektorcharakteristik und der Lichtquellencharakteristik
ergeben, auf ein Minimum zu reduzieren.
Nach jedem Durchlauf des Detektorfeldes 64 speichert
der Unterprozessor 86 die nächsten Sätze von umgewan
delten Daten in dem jeweils anderen Pufferspeicher
und informiert den Mikroprozessor 68, daß ein Satz
von Meßdaten verfügbar ist. Während nunmehr der
Hilfs- oder Unterprozessor 86 den anderen Pufferspei
cher füllt, kann der Hauptprozessor die Daten nach
Belieben aus dem ersten Pufferspeicher auslesen. Der Mikro
prozessor 68 vergleicht dann die Intensität der Streu
strahlung bei 1,94 µm mit derjenigen bei 1,81 µm, um
daraus den Feuchtigkeitsgehalt in der gewünschten
technischen Einheit zu ermitteln. Das Meßergebnis
wird kontinuierlich zum Schnittstellen-Modul 27 am
Terminal des Bedienungsmannes übertragen, wo ein oder
mehrere übergeordnete Rechner verfügbar sind, um die
Information zu verarbeiten und die verschiedenen Regel
kreise (nicht dargestellt) so einzustellen, daß der
Feuchtigkeitsgehalt für die Materialbahn bei der Her
stellung derselben stabilisiert wird.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß
die Zuverlässigkeit des Systems durch die Verwendung
des Detektorfeldes 64 einerseits
erhöht wird, während andererseits das Detektorfeld 64
kompakt aufgebaut ist und hinsichtlich der Temperatur
leicht stabilisiert werden kann. Außerdem wird deut
lich, daß mehrere einzelne Detektoren mit kleinem
Querschnitt auch direkt an den Enden der einzelnen
Faserleiter 58 befestigt werden könnten. Weiterhin
könnte auch ein optischer Abtaster verwendet werden,
um die Strahlung nacheinander auf die einzelnen Strah
lungsausgänge 52 zu geben.
Gemäß Fig. 6 umfaßt der Detektormodul 100 auf der
Übertragungsseite des elektronisch
abtastenden Systems zur Feuchtemessung mittels Infra
rot-Strahlung eine Lichtquelle 102 hoher Intensität,
deren Licht mittels einer Optik 104 durch eine Filter
scheibe 106 und eine Standard-Scheibe 108 auf ein
Faserbündel 110 gebündelt werden kann. Dabei entspre
chen die Filterscheibe 106 und die Standard-Scheibe
108, die durch zugeordnete Motoren 122 bzw. 120 ange
trieben werden, im wesentlichen der Filterscheibe 30
und der Standard-Scheibe 32.
Das Faserbündel 110 besteht aus mehreren Lichtfasern
124, die mit ihrem einen Ende der Licht
quelle 102 zugewandt sind und an deren anderem Ende
jeweils ein Strahlungsausgang 126 vorgesehen ist. Da
bei ist jeder Strahlungsausgang als eine Linse aus
gebildet, aus der die Strahlung durch einen Diffusor
130 in Form einer Milchglasscheibe oder dergleichen
gegen die laufende Materialbahn 128 gerichtet wird.
Die Strahlungsausgänge 126 sind über die Breite der
Materialbahn 128 hinweg zu einer Reihe geordnet,
welche im wesentlichen senkrecht zur Laufrichtung der
Materialbahn 128 ausgerichtet ist, und werden von ei
nem Gehäuse 132 gehaltert, welches den unteren Sensor
bzw. den Sendekopf bildet.
Die auf das Faserbündel 110 auftreffende Strahlung
wird längs der Faserleiter zu den Strahlungsaus
gängen 126 transportiert und gelangt von dort zu der
Materialbahn 128. Nach dem Passieren der Materialbahn
128 wird das Licht von mehreren Strahlungseinlässen
134 gesammelt, von denen jeder ein linsenförmiges Ende
hat, welches an dem zugehörigen Licht
leiter 136 montiert ist. Die Strahlungseinlässe 134
sind quer über die Breite der Materialbahn 128 zu ei
ner Reihe geordnet, die im wesentlichen senkrecht zur
Laufrichtung der Materialbahn 128 verläuft. Die Strah
lungseinlässe 134 sind ferner in einem Gehäuse 138
gehaltert, welcher einen oberen Sensor bzw. einen
Empfangskopf bildet. Jeder Strahlungseinlaß 134 ent
spricht exakt einem Strahlungsausgang 126 auf der
gegenüberliegenden Seite der Materialbahn 128.
Die Lichtleiter 136 sind zu einem zweiten Faserbündel
140 zusammengefaßt, welches zu dem Detektormodul 100
führt. Die Ausgänge der Fasern des Faserbündels 140
werden mittels einer Optik 142 auf ein Detektorfeld
144 mit einer Vielzahl von Fotodetektoren fokusiert,
derart, daß das Licht aus jedem Lichtleiter 136 zu
einem ihm allein zugeordneten Detektorelement gelangt.
Wie oben für den Streulichtsensor beschrieben, werden
auch bei dem Durchlichtdetektor die Ausgangssignale
des Detektorfeldes 144 einem Multiplexer 146 zuge
führt, über den für jedes Detektorelement ein Signal
an ein Mikroprozessor-Steuersystem geliefert wird, um
dort in einen Feuchtemeßwert mit der gewünschten Maß
einheit umgesetzt zu werden.
Die Gehäuse 138 und 132 für den oberen bzw. den unteren
Detektorteil überspannen die Materialbahn 128 und sind
derart montiert, daß eine optimale Isolation gegenüber
Vibrationen erreicht wird. Jedes der Gehäuse 132, 138
wird dabei mittels eines Ventilators (nicht darge
stellt) belüftet, welcher Frischluft über ein Filter
ansaugt. Die Linsen bzw. die Strahlungsausgänge und
-einlässe 126, 134 sind im Inneren der Gehäuse 132, 138
auf INVAR-Stäben montiert, um eine maximale Temperatur
stabilität zu erreichen. Ferner sind die
Diffusoren 130 am Sendegehäuse leicht gewölbt bzw.
verdickt, und zwar für den Fall, daß der Sensorkopf
in Berührung mit der Materialbahn 128 stehen muß.
In den meisten Fällen bleiben jedoch sowohl der obere
wie auch der untere Detektorteil außer Kontakt mit
der Materialbahn und sind mindestens etwa 30 cm von
der Laufebene der Materialbahn 128 entfernt, um das
Einfädeln der Materialbahn 128 beim Anlaufen oder nach
einer Unterbrechung zu erreichen. Weiterhin wird jeder
Strahlungsausgang und -einlaß kontinuierlich mit sau
berer Luft "gespült".
Das Ausrichten der Strahlungsausgänge und -einlässe
126, 134 wird durch die Höhe der Ausgangsspannung der
Detektoren des Detektorfeldes 144 erleichtert. Sowohl das obere wie auch
das untere Sensorgehäuse gleiten auf Lagern (nicht
dargestellt) und sind mittels einer Mikrometer-Schraube
(nicht dargestellt) an ihrem einen Ende verstellbar,
um eine fluchtende Ausrichtung herbeizuführen.
Für das Gehäuse (nicht dargestellt) des
Detektormoduls 100 ist eine geeignete Temperaturrege
lung vorgesehen, beispielsweise eine Klimaanlage mit
Wasserkühlung, wobei in diesem Fall ein leicht über
höhter Innendruck aufrechterhalten wird, so daß ein
Lecken nur von innen nach außen erfolgen kann. Weiter
hin besteht die Möglichkeit, die Lichtquelle 102 selbst
auf einer wassergekühlten Basis zu montieren. Dies ist
gegebenenfalls erforderlich, da das Gehäuse für die
Montage an dem oberen oder dem unteren Gehäuse geeig
net ist oder für eine Montage in einem gewissen Ab
stand von der Materialbahn wie im Falle des Streulicht
sensors.
Man sieht ohne weiteres, daß wie beim Streulichtsensor
Änderungen in der Leuchtintensität der Lichtquelle 102 und
Änderungen in der Lichtleiter-Charakteristik dadurch
in erheblichem Maße kompensiert werden, daß man die
Streustrahlung bei einer Wellenlänge von 1,94 µm mit
der Streustrahlung bei einer Wellenlänge von 1,81 µm
vergleicht. Außerdem wird das Signal mit Hilfe des
Empfangssensors noch weiter korrigiert, indem man die
Messungen an sämtlichen Anschlüssen mit denjenigen am
ersten Anschluß 148 vergleicht, der sich in einer Lage
außerhalb der Breite der Materialbahn befindet.
Schwankungen in der Intensität des Umgebungslichtes,
welches die Detektoren erreicht, werden dadurch unwirk
sam gemacht, daß man das Strahlungssignal abzieht,
welches für die maskierten Segmente der Filterscheibe 106
vor der Lichtquelle 102 erhalten wird.
Das Strahlungssignal mit einer Wellenlänge von 1,81 µm
liefert eine konstante Bezugsgröße, so daß der Empfangs
sensor kontinuierlich stabilisiert wird. Außerdem wird
das Signal mit der Bezugswellenlänge dazu verwendet,
das Empfangssignal bei Änderungen der relativen Empfind
lichkeit des Detektorfeldes 144 und bei Änderungen,
die durch Staubbildung auf den Sensorfenstern (den
Diffusoren 130) hervorgerufen werden, zu korrigieren.
Es ist ferner wünschenswert, den Sensor durch Verwen
dung der Standard-Scheibe 108 zu kalibrieren. Bei
einer Form der Kalibrierung zur Verwendung bei
Brüchen der Materialbahn und während der Standzeiten
der Maschine werden die Spannungspegel für alle vier
Filterscheibensegmente und für alle fünf Standards im
optischen Übertragungsweg für jedes Detektorelement
des Detektorfeldes ermittelt und gespeichert. Diese
Meßergebnisse werden dann benutzt, um die relative
Ansprechempfindlichkeit der Detektoren für das Licht
von den verschiedenen Strahlungseinlässen zu bestimmen.
Diese Art der Kalibrierung wird bei jedem Material
wechsel und bei jedem Bruch der Materialbahn durchge
führt, wobei außerdem sämtliche Strahlungsausgänge
und -einlässe daraufhin geprüft werden, daß dort keine
Reste der Materialbahn mehr vorhanden sind.
Eine zweite Form der Kalibrierung wird angewandt,
wenn sich die Materialbahn 128 zwischen den
Gehäusen 132 und 138 befindet. In diesem Fall werden
die Ausgangsspannungen für jeden der Strahlungsein
lässe 134 abgerufen und für volle 60 Umdrehungen der
Filterscheibe 106 gespeichert. Anschließend wird ein
Histogramm für die 60 Verhältniswerte für jeden Ein
laß ermittelt. Danach wird die Standard-Scheibe 108
gedreht, um einen einzigen Standard in den optischen
Übertragungsweg zu bringen. Die Ausgangsspannungen
für jeden einzelnen Strahlungseinlaß 134 werden dann
erneut abgetastet und für volle 60 Umdrehungen der
Filterscheibe 106 gespeichert, um einen zweiten Satz
von Histogrammen der 60 Verhältniswerte für jeden der
Strahlungseinlässe 134 zu bestimmen. Alle Meßwerte,
die jenseits einer Standard-Abweichung für die Ver
hältniswerte liegen, werden dabei außer acht gelassen,
und man berechnet die mittleren Verhältniswerte für
jeden der Strahlungseinlässe. Aus diesen Meßwerten
wird dann ein Satz von Standardisierungs-Parametern
gewonnen. Dieses Standardisierungsprogramm versagt,
wenn die Grenzwerte der Standardisierungs-Parameter
überschritten werden oder wenn die Histogramme zu
breit sind, und in diesen Fällen wird wieder zu den
Standardisierungs-Parametern übergegangen, die bei
Fehlen einer Materialbahn zwischen den Sensorköpfen
ermittelt wurden.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß
ein Infrarot-Feuchtig
keitsmeßsystem mit elektronischer Abtastung geschaffen
wird, bei dem die aktiven Elemente des Sensors im Ab
stand von der zu prüfenden Materialbahn angeordnet
werden können. Weiterhin wird deutlich, daß mit dem
beschriebenen Meßsystem ein echtes Querschnitts
profil des Feuchtigkeitsgehaltes der Materialbahn er
halten wird, da durch das Laufen der Materialbahn keine
Verzerrungen wie bei einem verfahrbaren Detektor her
vorgerufen werden können. Außerdem können
zur Diagnose schneller Änderungen der Prozeß
bedingungen große Datenmengen schnell verarbeitet
werden.
Claims (5)
1. Meßgerät zum Bestimmen des Profils des Feuchtigkeitsge
halts einer Materialbahn quer zu ihrer Laufrichtung durch
Messung der von der Materialbahn zu einer im Abstand von
der Materialbahn angeordneten Detektoranordnung gelangen
den Strahlungsmenge beim Bestrahlen der Bahn mit Infra
rot-Strahlung einer im Abstand von der Materialbahn ange
ordneten Lichtquelle, mit
- - einer Anzahl von diskreten Bestrahlungselementen, die in einer quer zur Laufrichtung der Materialbahn ver laufenden Reihe angeordnet sind und mit deren Hilfe die von der Lichtquelle ausgehende Infrarot-Strahlung der Materialbahn an den dieser Reihe zugeordneten Be reichen zuführbar ist,
- - einer Anzahl von diskreten Strahlungsemp fangselementen, die quer zur Laufrichtung der Ma terialbahn in einer Reihe angeordnet sind, um Infra rot-Strahlung von den durch die jeweils zugeordneten Bestrahlungselemente bestrahlten Bereichen der Ma terialbahn zu empfangen,
- - einer optischen Filteranordnung,
- - einer Detektoranordnung, welche eine Anzahl von Detek torelementen umfaßt,
- - Lichtleiterelementen, mit denen die von der Licht quelle abgegebene Infrarot-Strahlung den diskreten Be strahlungselementen und die von den Strahlungsemp fangselementen empfangene Strahlung den zugeordneten Detektorelementen der Detektoranordnung zuführbar sind, und mit
- - einer Auswerte- und Anzeigeeinrichtung für den Feuch tigkeitsgehalt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die optische Filteranordnung im Strahlengang zwischen der Lichtquelle (8; 102) und den Bestrahlungselementen (Strahlungsausgänge 52; 126) angeordnet ist und als optische Filterscheibe (30; 106) mit mehreren Segmen ten (34, 36, 38, 40) ausgebildet ist,
- - ein Motor (42; 122) zum Drehen der Filterscheibe (30; 106) vorgesehen ist, um die einzelnen Segmente (34, 36, 38, 40) nacheinander in den Strahlengang zu brin gen,
- - eine Meßschaltung (Schnittstellen-Module 26, 27, 28; Analog/Digital-Wandler 76, Verstärker 78, Abtast/Hal te-Verstärker 80) zum aufeinanderfolgenden Erfassen der Ausgangssignale jeweils eines der Detektorelemente für die jeweilige Position der einzelnen Segmente (34, 36, 38, 40) vorgesehen ist, und daß
- - ein Multiplexer (66; 146) vorgesehen ist, der derart steuerbar ist, daß der Meßschaltung bei jeder nachfolgenden Umdrehung der Filterscheibe (30; 106) die Ausgangssignale eines jeweils anderen Detektorele ments zuführbar sind.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestrahlungselemente Strahlungsausgänge (126) auf der
einen Seite der Materialbahn (128) vorgesehen sind und
daß die zugeordneten Strahlungsempfangselemente Strah
lungseinlässe (134) zum Erfassen der an den einzelnen Be
reichen durch die Materialbahn (128) hindurchgetretenen
Infrarot-Strahlung auf der gegenüberliegenden Seite der
Materialbahn (128) angeordnet sind.
3. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestrahlungselemente Strahlungsausgänge (52) auf der
einen Seite der Materialbahn (20) angeordnet sind und daß
die zugeordneten Strahlungsempfangselemente Strahlungs
einlässe (56) zum Erfassen der von der Materialbahn (20)
reflektierten Infrarot-Strahlung auf derselben Seite der
Materialbahn (20) angeordnet sind.
4. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bestrahlungselemente Strahlungs
ausgänge (52; 126) und die zugeordneten Strahlungsemp
fangselemente Strahlungseinlässe (56; 134) senkrecht zur
Laufrichtung der Materialbahn (20) angeordnet sind.
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