DE3335724C2 - Verfahren zum Borieren von Werkzeugen und Anwendung des Verfahrens auf austenitische Werkzeuge sowie Anwendung der Werkzeuge für die Herstellung von Hohl- und Preßgläsern - Google Patents
Verfahren zum Borieren von Werkzeugen und Anwendung des Verfahrens auf austenitische Werkzeuge sowie Anwendung der Werkzeuge für die Herstellung von Hohl- und PreßgläsernInfo
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Description
a) der Borierpaste werden vor der Beschichtung des Werkzeugs 1 bis 10 Gewichtsprozent Kupferpulver
— bezogen auf die wasserfreien Anteile der Paste — mit einer Partikelgröße, die
überwiegend unter 30 μπι liegt, zugesetzt und
das Gemisch wird innig gerührt,
b) die derart mit Kupferpulver versetzte Borierpaste
wird durch Änderung des Wassergehaltes auf eine Viskosität zwischen 103 und
IO4 Pa ■ see eingestellt, und
c) die Wärmebehandlung wird unter Inertgasatmosphäre in einem einzigen Schritt und ohne
Zwischenkühlung bei Temperaturen zwischen 8000C und 10000C durchgeführt, bis eine einphasige
Schicht aus Fe;B mit einer Dicke zwischen 15 und 50 μπι erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Borarpasu mit 2 bis 5 Gewichtsprozent
Kupferpulver, bezogen auf die wasserfreien Anteile der Paste, verwendet wi J.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Entfettungsvorbehandiung bei
gleichzeitiger Ultraschallbehandlung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung 2 bis 4 Stunden
durchgeführt wird.
5. Anwendung des Verfahrens nach Patenten spruch 1 auf einen austenitischen Werkzeugstahl,
der nach dem Boriervorgang mittels eines Argon-Stroms
abgekühlt wird.
6. Anwendung der nach den Patentansprüchen 1 bis 4 hergestellten borierten Werkzeuge aus Eisen
und Eisenlegierungen mit einer rissefreien einphasigen Oberflächenschicht aus Fe2B für die Herstellung
von Hohl- und Preßgläsern.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren dieser Gattung, also zum Borieren von Werkzeugen für die
Herstellung von Hohl- und Preßgläsern, anzugeben, durch das unabhängig vom Grundwerkstoff rissefreie,
einphasige und weniger spröde Schichten aus FejB erzeugt
werden können.
Durch das »Merkblatt 446« der Beratungsstelle für Siiihlverwciidung in Düsseldorf, I.Auflage 1979, ist es
bekannt, Hiirtc und Verschleißfestigkeit der Oberflächen
von Werkzeugen aus Eisenwerkstoffen durch Borieren zu erhöhen, so daß die Standzeiten derartiger
Werkzeuge verlängert und die Ausfallzeiten der mit den Werkzeugen ausgestatteten Maschinen verringert werden
können. Beim Borieren bilden sich üblicherweise zweiphasige Schichten aus FeB und Fe2B, wobei FeB
einen etwa dreifach größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist, der zudem auch noch stark
von demjenigen des Grundwerks'offs abweicht. Es heißt zwar, daß eine Rißbildung in dünnen einphasigen
Boridschichten aus Fe2B weitgehend unterbleiben wird,
jedoch hat die Erfahrung gezeigt, daß eine RiPbildung
eben doch auftritt
ίο Bei den meisten Werkzeugen, insbesondere bei solchen
für die Metallbearbeitung, sowie bei Maschinenteilen ist eine Rissebildung jedoch nicht störend. Es ist
sogar bekannt, daß sich in derartigen Oberflächenrissen Schmiermittel sammelt welches die Standzeit derartiger
Schichten noch weiter erhöht
Unter den Borierungsmitteln haben sich solche auf der Basis von Borcarbid B4C als einzige durchgesetzt
Übliche Borierungsmittel bestehen daher aus dem genannten Borcarbid als Borspender, aus Kaliumfluoroborat
(KBF4) als Aktivator und aus Siliciumcarbid zur Regulierung
des Borangebots.
Durch den Aufsatz von Matuschka »Borieren mit pulver- und pastenförmigen Boriermitteln — Stand der
Technik«, veröffentlich in »Werkstoffe und ihre Veredelung«, 1981, Heft 5, Seiten 205 bis 209, ist es weiterhin
bekannt, pastenförmige Boriermittel einzusetzen, die durch Veränderung des Wassergehalts in ihrer Viskosität
einstellbar sind. Es wird auch angegeben, daß für gute Boridschichtqualitäten metallisch blanke, glatte
und korrosionsschutzmittelfreie Oberflächen Voraussetzung
sind. Es ist weiterhin angegeben, daß derartige Boridschichten auf höher legierten Stählen nicht einphasig,
sondern zweiphasig sind und aus Fe2B und FeB
bestehen. Derartige Schichten können durch Nachdiffusion in einphasige Schichten aus Fe2B umgewandelt
werden, indem ein Nachglühen unter Schutzgas bei Temperaturen von beispielsweise 10000C durchgeführt
wird. Derartige Nachdiffusionsvorgänge finden also bei höheren Temperaturen statt wie der eigentliche Borier-Vorgang,
der bereits bei Temperaturen oberhalb 8000C durchgeführt werden kann. Eine derartige Schicht neigt
zwar weniger zur nachträglichen Rißbildung, jedoch können bereits ursprünglich vorhandene Risse nicht
mehr rückgängig gemacht werden.
Boricrte Werkzeuge haben auch bereits Eingang bei Maschinen für die Herstellung von Hohl- und Preßgläsern
gefunden, jedoch sind hier zusätzliche Probleme aufgetaucht: Bei der Glasherstellung haben sich die unvermeidbaren
Risseniuster auf den Werkzeugobcrflächen als extrem störend erwiesen. Während die Risse
auf dem Werkzeug selbst bei Zuhilfenahme optischer Hilfsmittel nicht oder kaum sichtbar sind, bilden sich auf
der Oberfläche der mit diesen Werkzeugen hergestellten Gläser komplementäre Rissemuster aus, die etwa
lOmal stärker ausgebildet sind als auf dem betreffenden
Werkzeug. Dies ist bei Gebrauchsgläsern optisch störend; bei technischen Gläsern wird eine mangelnde
Festigkeit zumindest vermutet. Es wird angenommen, daß die wesentlich deutlichere Ausbildung der Risscmuster
auf den Glasoberflächen durch unterschiedlichen Wärmeübergang zwischen Glas und Werkzeug hervorgerufen
wird, da der Wärmeübergang naturgemäß an der Stelle der Risscbildung gestört ist. Dieser Effekt läßt
sich auch nicht durch eine zweite Wärmebehandlung
to des Werkzeugs, d. h. durch die Umwandlung in einphasiges
FcjB beseitigen.
Hinzu kommt, daß durch die hohe Sprödigkeit tier
Boridschichten bei Werkzeugen für die Glasherstellung
an den besonders hoch beanspruchten Stellen (Kanten) sehr frühzeitig Ausbrüche aus der Boridschicht stattfinden,
wodurch das Werkzeug nach kurzer Zeit unbrauchbar wird. Selbst Werkzeuge mit Boridschichten haben
also sehr ungünstige Standzeiten. So sind beispielsweise
bei sogenannten Glasstempeln Standzeiten von etwa 12 Stunden zu beobachten, während Ringe beispielsweise
an sogenannten Blasköpfen Standzeiten von zwei bis drei Tagen haben, jeweils einen D'ei-Schichten-Betrieb
vorausgesetzt Die kurzen Standzeiten sind nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, daß die oben beschriebenen
Risse sich beim Beirieb ständig vergrößern. Die Glasindustrie leidet also durch die Wechselwirkung
Glas-Werkzeug besonders unter hohen Stillstandszeiten für das Auswechseln der Werkzeuge sowie unter
hohen Werkzeugkosten.
Durch den Aufsatz von Fichtl/Hoideried/Riedl
»Möglichkeiten zur Beeinflussung der Beständigkeit von Boridschichten auf Stahl«, veröffentlich in ZwF 77
(1982), Seiten 90 bis 95, sind Versuche bekannt, die Beständigkeit
von Boridschichien auf unlegierten Stählen durch zusätzliche Eindiffusion von Metallen wie Chrom,
Aluminium, Nickel und Metallen der Gruppen IVA bis VIIA und VIII zu verbessern. Bei der Versuchsauswertung
ergab sich jedoch, daß zum Teil die Metalle im Grundwerkstoff und in der Boridschicht nicht nachweisbar
waren und daß in zahlreichen Fällen eine 2-phasige Boridschicht erzielt wurde, wobei die Härte der äußeren
Phase auch noch sehr gering war. Soweit überhaupt 1-phasige Schichten erzeugt wurden, war dies nur im
Einsatzverfahren mit pulverförmigem Borierwerkstoff sowie mit einer komplizierten Verfahrensführung möglich.
Es ist auch nicht angegeben, ob es durch die bekannten Diffusionsverfahren möglich war, überhaupt
rissefreic Boridschichten zu erzeugen.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem
eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß durch die Kombination der Verfahrensschritte nach
dem Kennzeichendes Patentanspruchs 1.
Es ist dabei besonders vorteilhaft eine Borierpaste mit 2 bis 5 Gewichtsprozent Kupferpulver, bezogen auf
die wasserfreien Anteile der Paste, zu verwenden. Beim Ausführungsbeispiel hat sich ein Kupferanteil von 3,5
Gewichtsprozent als optimal erwiesen.
Es wurde überraschend festgestellt, daß bei der Anwesenheit vor: Kupfer in der Borierpaste, das selbst
nicht in merklichem Umfang in die Boridschicht eindringt, Schichten entstehen, die zwar hochgradig verschleißfest,
nicht aber so spröde wie die bisherigen Schichten sind. Frühzeitige Abplatzungen bzw. Ausbrüche
an den Werkzeugen traten hierbei nicht mehr auf. In ursächlicheiri Zusammenhang damit dürfte die Tatsache
stehen, daß feirn Vorhandensein von Kupfer in der Borierpaste
Boidschichten mit wesentlich kleineren Krislallen entstehen, was sich unter dem Elektronenmikroskop
deutlich feststellen läßt. Vor allem aber entstehen einphasige FejB-Schichten in einem einzigen Arbeitsgang,
die auCh noch frei von Rissen sind. Bezüglich der Bedeutung dieses Sachverhalts muß man sich vor Augen
halten, daß die bisher unvermeidbaren Risse, die ohnehin schon lOfach stärker auf der Glasoberfläche
wahrnehmbar waren, sich durch den Gebrauch des Werkzeugs noch vergrößern, so daß schon durch diese
Tatsache die Standzeit von Werkzeugen, die nach dem bekannten Verfahren boriert wurden, begrenzt war. Bei
Werkzeugen, die nach dem Erfindungsgegenstand hergestellt sind, konnte die Standzeit von 12 Stunden auf
zwei bis drei Monate und bei den sogenannten Ringen von Blasköpfen von zwei bis drei Tagen auf sieben bis
zehn Tage erhöht werden, jeweils einen Drei-Schichten· Betrieb vorausgesetzt
Gleichfalls von erheblicher Bedeutung ist die Einstellung
einer ganz bestimmten Viskosität vor dem Auftragen der Borierpaste und deren Trocknen auf der Werkstückoberfläche.
Eine zu trockene Borierpaste führt ganz offensichtlich nicht zu einer guten Verbindung mit
der Werkstückoberfläche. Eine zu wasserhaltige Borierpaste neigt zum Herabfließen unmittelbar nach dem
Auftragen (durch Spritzen oder Anstreichen), so daß ungleichmäßige Schichtdicken der Borierpaste die Folge
sind. Die Einstellung einer Viskosität innerhalb des angegebenen Viskositätsbereichs führt hingegen zu einer
tadellosen Verarbeitbarkeit der Paste und letztendlich zu einem sehr homogenen Boriervorgang.
Weiterhin ist der Entfettungsvorgang von ganz erheblichem
Einfluß auf die Qualität bzw. Einphasigkeit der Boridschicht Es genügt nicht, daß die Werkstücke,
die in der Regel spanabhebend bearrr;tet wurden, nur
metallisch blank sind. Durch den Bearbciiungsvorgang
befindet sich unvermeidbar sogenanntes Schneidöl auf der Werkstückoberfläche. Es konnte durch Vergleich
von nicht-entfetteten und hochgradig entfetteten Werkstücken festgestellt werden, daß bei den fetthaltigen
Werkstücken noch ein merklicher FeB-Anteil vorhanden
war. Es wird vermutet, daß durch das Verkoken des Schneidöls beim Boriervorgang freier Kohlenstoff entsteht,
der die Bildung von FeB und damit die Rissebildung begünstig. Eine hochgradige Entfettung, die bevorzugt
bei gleichzeitiger Ultraschallbehandlung durchgeführt wird, verhindert jedenfalls die Ausbildung einer
Zwei-Phasen-Schicht
Schließlich wird die Wärmebehandlung in einem einzigen Schritt und ohne Zwischenkühlung bei Temperaturen zwischen 8000C und 1000°C ausgeführt, wodurch eine einphasige Schicht aus Fe2B mit einer Dicke zwischen 15 und 50 μπι erhalten wird. Durch einen Verricht auf eine zweite Wärmebehandlung, die auch noch bei einer höheren Temperatur durchgeführt werden müßte, findet nicht nur eine erhebliche Einsparung von Energie statt, sondern die Maßhaltigkeit der Werkzeuge bleibt wesentlich besser erhalten, weil die Gefahr eines Wärmeverzuges bei der zweiten Temperaturbehandlung nicht mehr vorhanden ist Hierbei muß man sicn vor Augen halten, daß eine Nacharbeitung des Werkstücks durch Schleifen wegen der großen Oberflächenhärte nicht oder nur mit ganz besonderen Werkzeugen auf Diamantpulverbasis möglich ist Durch einen solchen Schleifvorgang würde aber die ohnehin bereits recht dünne Schicht noch weiterhin in ihrer Stärke verringert. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgimäPrn Verfahrens ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen. Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auch auf die Anwendung des Verfahren nach Va tentanspruch I auf einen austenitischen Werkzeugstahl, der nach dem Boriervorgang mittels eines Argonstroms abgekühlt wird. Schließlich bezieht sich die Erfindung noch auf die Anwendung der nach den Patentansprüchen 1 bis 4 Hergestellten borierten Werkzeuge aus Eisen und Eisenlegierungen mit einer rissefreien, einphasigen Oberflächenschicht aus Fe2B für die Herstellung von Hohl- und Preßgläsern.
Schließlich wird die Wärmebehandlung in einem einzigen Schritt und ohne Zwischenkühlung bei Temperaturen zwischen 8000C und 1000°C ausgeführt, wodurch eine einphasige Schicht aus Fe2B mit einer Dicke zwischen 15 und 50 μπι erhalten wird. Durch einen Verricht auf eine zweite Wärmebehandlung, die auch noch bei einer höheren Temperatur durchgeführt werden müßte, findet nicht nur eine erhebliche Einsparung von Energie statt, sondern die Maßhaltigkeit der Werkzeuge bleibt wesentlich besser erhalten, weil die Gefahr eines Wärmeverzuges bei der zweiten Temperaturbehandlung nicht mehr vorhanden ist Hierbei muß man sicn vor Augen halten, daß eine Nacharbeitung des Werkstücks durch Schleifen wegen der großen Oberflächenhärte nicht oder nur mit ganz besonderen Werkzeugen auf Diamantpulverbasis möglich ist Durch einen solchen Schleifvorgang würde aber die ohnehin bereits recht dünne Schicht noch weiterhin in ihrer Stärke verringert. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgimäPrn Verfahrens ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen. Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auch auf die Anwendung des Verfahren nach Va tentanspruch I auf einen austenitischen Werkzeugstahl, der nach dem Boriervorgang mittels eines Argonstroms abgekühlt wird. Schließlich bezieht sich die Erfindung noch auf die Anwendung der nach den Patentansprüchen 1 bis 4 Hergestellten borierten Werkzeuge aus Eisen und Eisenlegierungen mit einer rissefreien, einphasigen Oberflächenschicht aus Fe2B für die Herstellung von Hohl- und Preßgläsern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1
es und 2 sowie aer Verfahrensbeispiele 1 bis 3 näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht auf einen Preßstempel einer Glasform mit einer erfindungsgemäßen Boridschicht
Fig. 2 einen Radialschnitt durch einen Arbeitsring
eines Blaskopfes.
In F i g. I ist ein Preßstempel 1 einer Glasform dargestellt,
der als Rotationskörper ausgebildet ist. Der Preßstempel besteht aus den Teilen 2 und 3, die einen unterschiedlichen
Durchmesser aufweisen und durch ein konisches Übergangsstück 4 miteinander verbunden sind.
Die gesamte Oberfläche dieses Werkzeugs ist mit einer 25 μΓη dicken Schicht aus FejB überzogen. Dies ist in
stark vergrößertem Maßstab anhand eines Teilausschnitts im Kreis 5 dargestellt, und zwar ist auf dem
Grundwcikr'off 6 die FejB-Schicht 7 angebracht, die
mit dem Grundwerkstoff 6 eine Art Verzahnung bildet, die jedoch in Fig. 1 nicht dargestellt ist. Eine besonders
gefährdete Zone dieses Werkzeugs liegt im Bereich der Umlaufkante 8. Das Werkzeug ist beim Betrieb mittels
eines Stempelschaftes 9 mit dem Antrieb einer Glasmaschine verbunden.
F i g. 2 zeigt den zentralen Teil eines Arbeitsringes 10 für einen sogenannten Blaskopf. Dieser Arbeitsring ist
gleichfalls ein Rotationskörper mit einer zylindrischen Bohrung 11, die sich in einer Kegelfläche 12 fortsetzt.
Die besonders gefährdete Stelle liegt hier im Bereich der Umlaufkante 13.
Ein Kilogramm einer handelsüblichen Borierpaste mit der Zusammensetzung 49% SiC: 3% B4C; 8% KBF4.
Rest H2O und ein anorganisches Verdickungsmittel jo
wurde auf seinen Wassergehalt untersucht: Es enthielt 650 g Trockenmasse. Die Paste wurde mit 23 g Kupferpulver
mit einer Partikelgröße unter 30 μνη versetzt, so
daß sich ein Kupfergehalt von 3,5 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse, ergab. Die Paste wurde mittels eines
Rührers homogenisiert. Nachfolgend wurde die Viskosität bestimmt, die je nach Lagerdauer der Paste unterschiedlich
sein kann, also einen Wasserüberschuß oder Wassermangel aufweisen kann. Im vorliegenden Fall ergab
sich ein Wassermangel, d. h. eine zu hohe Viskosität von 105 Pa · see. Durch Zusatz von 45—60cmJ Wasser
und weiteres intensives Rühren wurde die Viskosität auf \0' Pa · see eingestellt. Die Bestimmung der Viskosität
erfolgte durch ein Fallkörper-Viskosimeter.
Eine für die Praxis durchaus geeignete Messung der Viskosität besteht darin, daß man einen Rundstab von
5 mm Durchmesser auf eine Länge von 30 mm in die Borierpaste eintaucht und wieder herauszieht. Bildet
sich am unteren Ende des senkrecht gehaltenen Rundstabes ein Pastenstrang von 40—50 mm Länge, so entspricht
diese Viskosität mit ausreichender Genauigkeit der oben in Pa · see angegebenen Viskosität Diese Viskosität
kann durch Wasserzusatz oder Wasserentzug (durch Verdampfen) eingestellt werden. Die kupferhaltige
Borierpaste befand sich nunmehr in einem gebrauchsfertigen Zustand.
Werkzeuge nach den Fig. 1 und 2 wurden in einem
Entfettungsbad aus einem handelsüblichen Lösungsmittel unter gleichzeitiger Ultraschallbehandlung für die
Dauer von zwei Minuten gründlich entfettet
Ein Preßstempel nach Fig. 1. bestehend aus dem üblichen,
hierfür verwendeten Werkstoff, wurde in kaltem Zustand mit der Borierpaste nach Beispiel 1 überzogen,
bis eine Schichtdicke von 3 mm erreicht war. Der Überzug wurde in einem Trockenschrank mit Luftumwälzung
bei 35°C getrocknet. Alsdann wurde der Prcßstempel in einen Glühofen eingebracht und innerhalb
einer Zeitspanne von 40 Minuten auf eine Temperatur von 900" C aufgeheizt. Während der gesamten Zeit wurde
der Glühofen mit Argon in einer solchen Menge versorgt, daß ein geringfügiger Überdruck im Ofenraum
herrschte. Beheizung und Argonzufuhr wurden für die Dauer von 180 Minuten fortgesetzt. Danach wurde
der Preßstempel aus dem Glühofen entnommen und innerhalb eines kastenförmigen Rahmens mittels einer
Argondusche abgekühlt, bis seine Temperatur unterhalb 600°C lag.
Ein Schnitt durch das Werkzeug sowie die Anfertigung eines Schliffbildes zeigten unter dem Mikroskop,
daß eine einphasige Schicht aus Fe2B entstanden war,
die eine sehr geschlossene, d. h. rissefreie Oberfläche aufwies. Auch die mikroskopische Untersuchung weiterer
Oberflächenteile ergab, daß das ansonsten iihlirhp
Rissemuster völlig fehlte.
Der Einsatz eines nach dem gleichen Verfahren hergestellten Preßstempcls in einer Glasmaschine zeigte
von Anfang an eine einwandfreie Oberflächenbeschaffenheit der erzeugten Gläser. Eine Verschlechterung
der Eigenschaften des Werkzeuges war auch innerhalb der nächsten zwei Monate bei einem Drei-Schichtcn-Bctriob
nicht zu beobachten; insbesondere blieb die ansonsten TM beobachtende Ausbildung eines sich ständig
vergrößernden Rissemusters auf der Glasoberflächc aus.
Es konnte weiterhin festgestellt werden, daß ein Ausbrechen von Oberflächenteilen ir,">
Bereich der stark gefährdeten Umlaufkante 8 (F i g. 1) ausblieb.
Ein gemäß Beispiel 2 gereinigter Arbeitsring für einen Blaskopf nach Fig. 2 aus einem üblichen, hierfür
geeigneten Werkstoff wurde in vollständig analoger Weise wie der Preßstempel gemäß Beispiel 2 mit einer
3 mm starken Schicht aus der Borierpaste nach Beispiel 1 überzogen und getrocknet.
Ein solcher Arbeitsring wurde in einen mit Argon beschleierten Glühofen eingesetzt und innerhalb einer
Zeitdauer von 30 Minuten auf eine Temperatur von 920°C aufgeheizt. Diese Temperatur wurde für eine
Dauer von 240 Minuten eingehalten, wobei die Beschlcierung
des Glühofens mit Argon fortgesetzt wurde. Im Anschluß daran wurde der Arbeitsring dem Ofen
entnommen und gleichfalls innerhalb eines kastenförmigen Rahmens mit Argon abgekühlt, bis eine Tempc. ntur
von etwa 600°C unterschritten wurde. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurden die gleichen Untersuchungen
wie an dem Preßstempel nach Beispie! 2 vorgenommen. Es zeigte sich eine einphasige Schicht
aus FejB mit einer vollkommen geschlossenen, d. h. rissefreien
Struktur, und zwar sowohl anhand eines Schnittes bzw. Schliffbüdes als auch anhand einer Untersuchung
der Oberfläche mittels eines Mikroskops. Beim praktischen Gebrauch eines nach dem beschriebenen
Verfahren hergestellten Arbeitsringes stellte sich eine Standzeit von 9 Tagen bei einem Drei-Schichten-Betrieb
heraus, ohne daß das Werkzeug vorzeitig Ausbrechungen an der gefährdeten Umlaufkante oder das gefürchtete
Rissemuster auf den Glasoberflächen zeigte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Borieren von metallisch blanken •Werkzeugen aus Eisen und Eisenlegierungen für die
Herstellung von Hohl- und Preßgläsern unter Verwendung einer wäßrigen, hinsichtlich der Viskosität
einstellbaren, Borkarbid (B4C) enthaltenden Borierpaste
und durch Erwärmen der mit der Borierpaste beschichteten und getrockneten Werkzeuge auf Boriertemperatur,
dadurch gekennzeichnet, daß folgende Verfahrensschritte kombiniert werden:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833335724 DE3335724C2 (de) | 1983-10-01 | 1983-10-01 | Verfahren zum Borieren von Werkzeugen und Anwendung des Verfahrens auf austenitische Werkzeuge sowie Anwendung der Werkzeuge für die Herstellung von Hohl- und Preßgläsern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833335724 DE3335724C2 (de) | 1983-10-01 | 1983-10-01 | Verfahren zum Borieren von Werkzeugen und Anwendung des Verfahrens auf austenitische Werkzeuge sowie Anwendung der Werkzeuge für die Herstellung von Hohl- und Preßgläsern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3335724A1 DE3335724A1 (de) | 1985-05-02 |
DE3335724C2 true DE3335724C2 (de) | 1985-08-29 |
Family
ID=6210700
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833335724 Expired DE3335724C2 (de) | 1983-10-01 | 1983-10-01 | Verfahren zum Borieren von Werkzeugen und Anwendung des Verfahrens auf austenitische Werkzeuge sowie Anwendung der Werkzeuge für die Herstellung von Hohl- und Preßgläsern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3335724C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4139956A1 (de) * | 1991-12-04 | 1993-06-09 | Adam Opel Ag, 6090 Ruesselsheim, De | Verfahren zur herstellung von verschleissbestaendigen borierschichten auf metallischen gegenstaenden |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE788747A (fr) * | 1971-09-16 | 1973-03-13 | Kempten Elektroschmelz Gmbh | Formation de couches de borures metalliques |
-
1983
- 1983-10-01 DE DE19833335724 patent/DE3335724C2/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4139956A1 (de) * | 1991-12-04 | 1993-06-09 | Adam Opel Ag, 6090 Ruesselsheim, De | Verfahren zur herstellung von verschleissbestaendigen borierschichten auf metallischen gegenstaenden |
DE4139956C2 (de) * | 1991-12-04 | 2003-04-24 | Opel Adam Ag | Verfahren zur Herstellung von verschleißbeständigen Borierschichten auf metallischen Gegenständen sowie Metallgegenstand mit einer verschleißbeständigen Borierschicht |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3335724A1 (de) | 1985-05-02 |
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