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Verfahren und Vorrichtung zur Schallanalyse von Maschinen und Anlagen
Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
14.
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Aus der DE-OS 29 50 869 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Qualitätsprüfung von Werkstoffen (Prüflingen) bebekannt, bei dem der Prüfling zur
Schallemissionsanalyse einer Belastung unterworfen wird und die sich hieraus ergebenden
Schallemissionen erfaßt werden, und zwar abschnittweise in Abhängigkeit vorgegebener
Belastungsstufen. Da sich der Beginn einer Rißbildung bei belasteten Pruflingen
durch Schall-
emissionen deutlich bemerkbar macht, kann man so feststellen,
bei welcher Belastungsstufe die Rißbildung anfängt, bzw. bei der zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung untersuchen, ob der Prüfling bestimmte Belastungsstufen ohne Rißbildung
aushält.
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Die Einrichtung gemäß DE-OS 29 50 869 hat hierzu einen Schallaufnehmer
und ein Meßgerät zur Ermittlung einer spezifischen Kenngröße des Prüflings, beispielsweise
Belastung oder Durchbiegung. Die Signale des Schallaufnehmers werden aufeinanderfolgend
einem Verstärker, einem Analysator, einem Impulsformer und einem Impulshöhenanalysator
zugeführt, wobei die mehreren Ausgänge des Impulshöhenanalysators je einem Zähler
zugeführt werden. Die Zähler werden über Signale des Meßgerätes für die Kenngröße
des Prüflings gesteuert, wobei die Ausgänge der Zähler Speichern zugeführt werden.
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Aus der DE-PS 30 12 773 ist ein Verfahren zur Überwachung von Maschinen
und Bauteilen im Betriebszustand durch Erfassung ihrer Schallschwingungen bekannt,
bei dem Schwankungen der Schallschwingungsamplituden über einen Integrator mit vorgegebener
Entladesteilheit erfaßt werden. Die Zeitkonstante für die Entladekennlinie ist so
gewählt, daß sich die Entladung zeitlich mindestens über die kleinste zu erwartende
Periodendauer der Schallschwingung erstreckt, wobei der Integrierer von dem jeweils
erfaßten Spitzenwert der Amplitude ausgehend entladen wird, bis die während der
Entladezeit sich ändernde Amplitude der Schallschwingung den Entladewert des Integrierers
erreicht hat. Es wird dann die Differenz zwischen dem Entladewert und dem jeweils
erfaßten Spitzenwert der Amplitude ermittelt, und die aufeinanderfolgenden Differenzwerte
werden zur Feststellung von Unregelmäßigkeiten der Maschine und deren Bauteile miteinander
verglichen.
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Aus einem Aufsatz von Dunegan und Green "Factors Affecting Acoustic
Emission Response From Materials" (Acoustic emission ASTM STP.505. American Society
for Testing and Materials, 1972, Seite 100 - 113) ist es ebenfalls bekannt, eine
Schallemissionsanalyse auf die Beanspruchung bzw. Deformierung eines Prüflings zu
beziehen.
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Bei der Analyse von Schwingungs-Signalen, unabhängig davon, ob sie
im Zeitbereich oder Frequenzbereich erfolgt, wird üblicherweise die Größe der Schwingung
als Scheitelwert oder als Mittelwert oder auch die Energie der Schwingung als Effektivwert
bzw. Integrationswert ermittelt.
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Die verschiedenen Meßgrößen ergeben sich in vereinfachter Form dadurch,
daß die Signale einfach oder doppelt gleichgerichtet werden und ein Kondensator
mit aufeinander abgestimmter Bei und Entladezeit aufgeladen wird. Durch geschickte
Abstimmung der Bei und Entladezeiten des Kondensators und die Abstimmung der Zeitkonstanten
mit dem nachgeschalteten Meß- und Anzeigesystem ergeben sich dann unterschiedliche
Informationen über die Schwingungsform der Signale.
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Mit dieser Meßmethode lassen sich kontinuierliche Sinusschwingungen
genau beschreiben. Je weiter die Signal form jedoch von einem Sinus abweicht und
zusätzlich diskontinuierl ich bzw. stochastisch auftritt, desto weiter weichen die
Meßwerte von den tatsächlichen Signalgrößen ab und reichen nicht mehr aus, um das
charakteristische Verhalten eines Systems zu beschreiben.
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Anstelle der analogen Meßtechnik besteht heute die Möglichkeit, das
Signal mit genügend schnellen Analog-Digital-Wandlern mit einem vorgegebenen Abtasttakt
zu digitalisieren und anschließend in Rechnern weiter zu verarbeiten.
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Je nach Geschwindigkeit des A/D-Wandlers kann in einem Abtasttdkt
der jeweilige Momentanwert der Schwingung übernommen und digitalisiert werden. Je
weiter das untersuchte
Signal von der Sinusform abweicht, d. h.
um so mehr höherfrequente Anteile das Signal enthält, desto mehr digitale Meßwerte
müssen abgetastet werden, um die Signalform noch genau wiedergeben zu können. Bei
einer Echt-zeitmessung verhältnismäßig hochfrequenter Signale ist daher die Speicherkapazität
selbst größerer Rechner schnell ausgelastet.
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Mit der oben beschriebenen DE-PS 30 12 773 erhält man zwar eine Informationsverdichtung,
d. h. es muß nicht mehr der vollständige Signalverlauf gespeichert und verarbeitet
werden, andererseits geht durch diese Informationsverdichtung so viel Information
verloren, daß nicht mehr alle gewünschten Prüfungen durchgeführt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Verfahren und die Vorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß sie bei laufenden Maschinen
so wenig Informationen wie möglich aufnehmen und speichern, um die gewünsch te Schallanalyse
durchführen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche
1 bzw. 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltung und Weiterbildung der Erfindung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Der Grundgedanke der Erfindung liegt somit darin, daß das Signal nicht
mehr fortlaufend abgetastet und zwischengespeichert wird, sondern in größere Segmente
zerlegt wird und für jedes Segment nur noch ein Wert gespeichert wird.
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Die Breite der Segmente wird durch das Bewegungsverhalten des Prüflings
bestimmt, beispielsweise bei Motoren durch einen vorgegebenen Kurbelwellenwinkel
oder bei Getrieben durch den Drehwinkel einer Zahnbreite. Der einzige Meßwert eines
Segmentes wird dann gespeichert und ausgewertet. Besonders günstig ist eine Kombination
von analoger und digitaler Signalverarbeitung. Innerhalb jedes Segmentes wird der
einzige zu erfassende Wert in Analogtechnik ermittelt und anschließend digitalisiert
und in digitaler Form ge-
speichert. Durch diese Kombination von
analoger und digitaler Signalverarbeitung wird dem Problem der Abstimmung der Lade-
bzw. Entladezeiten des Kondensators aus dem Wege gegangen. Die Ladezeit des Kondensators
wird so schnell gewählt, daß die im zu analysierenden Frequenzbereich höchstfrequenten
Signale noch sauber erfaßt werden. Am Ende jedes Segmentes wird der am Kondensator
anstehende Wert digitalisiert, worauf der Kondensator sehr schnell gelöscht werden
kann, da die Entladezeitkonstante keinen Einfluß auf das Analyfzenergebnis hat.
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Durch Wahl der Segmentbreite kann man sich der Signal form anpassen.
Hierdurch kann je nach gewünschter Analysegenauigkeit die Speicherkapazität entlastet
werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Beispiel eines Signalverlaufs zur Erläuterung
des Verfahrens nach der Erfindung; Fig. 2 ein Prinzipschaltbild einer Vorrichtung
zur Schallanalyse nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 3 ein Schaltbild
eines anderen Ausführungsbeispiels eines Analysators zur Verwendung bei dem Blockschaltbild
gemäß Fig. 2; Fig. 4 den Signalverlauf einzelner Signale zur Erläuterung der Wirkungsweise
des Schaltbildes der Fig. 2.
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In Fig. 1 ist beispielhaft ein Schallgeräusch-Signal einer laufenden
Maschine dargestellt. Hierbei sei angenommen, daß die Maschine gleichmäßig laufe,
so daß ein exakt linearer Zusammenhang zwischen der Zeit t und einer Bewegungsgröße
der Maschine, z. B. Kurbelwellenwinkel bestehe. Das zu analysierende Signal wird
nun in einzelne Segmente S1-S10 aufgeteilt, wobei beispielsweise das Segment S1
vom Zeitpunkt to-t1 läuft, was bei dem Beispiel eines Verbrennungsmotors einem Kurbelwellenwinkel
von ovo entspricht.
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Innerhalb jedes Segmentes wird nur ein spezifischer Wert Am1 -Am1o
ermittelt. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 handelt es sich hierbei um den Spitzenwert
der Amplitude des Signales. Nach anderen Varianten der Erfindung kann statt dem
Spitzenwert auch das Integral über das Segment ermittelt werden, der Effektivwert
des Signales oder ein sonstiger Wert. Die ermittelten spezifischen Werte Am1-Am1o
werden am Ende jedes zugeordneten Segmentes dann in digitaler Form abgespeichert.
Bei der Auswertung werden die gespeicherten Digitalwerte von Am1-Am1o miteinander
und/oder mit Schwellwerten verglichen Fig. 2 zeigt ein Schaltbild einer Vorrichtung,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. Ein Schallaufnehmer
10 empfängt die vom dem Prüfling erzeugten Schallsignale. Der Schallaufnehmer 10
kann ein Mikrofon, ein piezo-elektrischer Wandler sein und kann entweder direkt
an den Prüfling angekoppelt sein zur Körperschallmessung,oder auch etwas weiter
von ihm entfernt angeordnet sein zur Messung des Luftschalles. Für die Prüfung von
Motoren ist der Schallaufnehmer für einen Frequenzbereich von ca. 4 Hz bis 100 kHz
ausgelegt. Es können auch parallel ein Körperschallaufnehmer und ein Mikrofon vorgesehen
sein.
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Die elektrischen Ausgangssignale des Schallaufnehmers 10 werden in
einem Vorverstärker 11 verstärkt und dann in einem Hochpass 12 und einem nachgeschalteten
Tiefpass 13 ge-
filtert, so daß ein bestimmtes Frequenzband ausgewählt
wird. Dem Tiefpass 13 ist ein Verstärker 14 nachgeschaltet, dessen Ausgangssignale
hier einem Doppelweggleichrichter 15 zugeführt werden. Über einen nachgeschalteten
Umschalter 16, der über Signale auf einer Leitung 17 gesteuert wird, werden die
Ausgangssignale des Gleichrichters 15 wahlweise auf einer Leitung 18 oder einer
Leitung 19 eines 1. Meßkanals 20 bzw. eines 2. Meßkanales 21 gegeben. In einer praktischen
Ausführungsform ist der Umschalter 16 selbstverständlich mit elektronischen Bauteilen
aufgebaut und arbeitet somit kontaktlos.
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Die beiden Kanäle 20 und 21 sind identisch aufgebaut, so daß es genügt,
den 1.Kanal 20 detaillierter zu beschreiben. Der Analysator ist hier als Spitzenwertdetektor
ausgebildet, der durch einen Kondensator 22 (23) realisiert ist, der zwischen der
Leitung 18 (19) und Masse liegt. Da der Verstärker 14 und der Gleichrichter 15 einen
geringen Innenwiderstand haben, hat der Kondensator 22 eine sehr kleine Ladezeitkonstante
und speichert somit stets die höchste Spannung (Spitzenwert) des Signales auf der
Leitung 18. Parallel zu dem Kondensator 22 (23) ist ein steuerbarer Schalter 24
(25) geschaltet, der über Signale auf einer Steuerleitung 26 (27) betätigbar ist.
Wird der Schalter 24 geschlossen, so wird der Kondensator 22 nahezu schlagartig
entladen. Oem Kondensator 22 (23) ist ein steuerbarer Analog/Digital-Wandler 28
(29) nachgeschaltet, der, gesteuert durch Signale auf einer Steuerleitung 33 (34),
die an seinem Eingang anstehenden Analog-Signale in digitale Signale umwandelt und
über eine Datenleitung 30 (31) an einen Steuerkreis 32 übermittelt. Dieser Steuerkreis
32 ist für beide Kanäle 20 und 21 gemeinsam vorhanden.
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Von dem Steuerkreis 32 werden die digitalen Signale über eine Datenleitung
35 einem Speicher 37 übermittelt und dort abgespeichert.
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Da der Steuerkreis 32 einen Rechner enthält, der die Auswertung durchführt,
können von dem Speicher 37 über eine Datenleitung 36 auch die gespeicherten Daten
zurück zu dem Steuerkreis übertragen werden.
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Weiterhin ist ein Meßgerät 38 für die spezifische Bewegungsgröße des
Prüflings, beispielsweise für den Kurbelwellenwinkel eines Motors, an den Steuerkreis
32 angeschlossen und schließlich auch ein Zeitgeber 39 für den Fall, daß die Segmente
bei bestimmten Messungen eine konstante Zeitdauer haben sollen.
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Im folgenden sei die Arbeitsweise der Vorrichtung gemäß Fig. 2 erläutert.Es
sei angenommen, daß eine Verbrennungskraftmaschine geprüft werden soll und daß das
Meßgerät 38 den Kurbelwellenwinkel mißt. Ein Segment soll hierbei einem Kurbeiwellenwinkel
von 10 entsprechen. Zum Zeitpunkt tO (Fig. 1), was dem Kurbelwellenwinkel von 0o
entsprechen soll, wird der Meßvorgang gestartet und der Kanal 20 ausgewählt. Durch
einen Impuls auf der Leitung 17 wird der Schalter 16 in die dargestellte Stellung
gebracht. Die Spannung an dem Kondensator 22 stellt dann den Scheitelwert des erfaßten,
gefilterten. verstärkten und gleichgerichteten Schallsignales dar. Zum Zeitpunkt
t (Fig. 1), was einem Kurbelwellenwinkel von 10 entspricht, ist das erste Segment
51 beendet. Der Schalter 16 wird nun über ein Signal auf der Leitung 17 umgeschaltet,
so daß nachfolgende Signale zu dem Kanal 21 geleitet werden. Gleichzeitig erscheint
auf der Steuerleitung 33 ein Aktivierungssignal für den Analog/Digital-Wandler 28,
der nun sein Eingangssignal, das dem Wert Aml (Fig. 1) entspricht, in ein digitales
Signal umwandelt und über die Leitung 30 an den Steuerkreis 32 übermittelt, von
wo es an den Speicher 37 weitergegeben wird. Sobald die Analog/Digital-Wandlung
abgeschlossen ist, wird über ein Signal auf der Steuerleitung 26 der Schalter 24
geschlossen, so daß der Kondensator 22 kurzgeschlossen und damit sehr schnell ent-
laden
wird. Währenddessen hat bereits der Kanal 21 seine Arbeit aufgenommen, wo nun während
des Segmentes S2 (t1-t2) in entsprechender Weise im Zusammenhang mit Kanal 20 beschrieben
der Meßvorgang abläuft. Zum Zeitpunkt t2 (Kurbelwellenwinkel 2°) wird nun wieder
auf den Kanal 20 umgeschaltet, wo der oben beschriebene Vorgang für das Segment
S3 abläuft. Die beiden Kanäle 20 und 21 arbeiten also alternierend. Der Grund für
die Anordnung von zwei Kanälen liegt darin, daß das Entladen der Kondensatoren,
die Analog-Digital-Wandlung und die übertragung der digitalen Werte in den Speicher
doch eine gewisse Zeitdauer beanspruchen, während welcher ein Meßkanal nicht aufnahmebereit
ist. Während dieser Lücke könnten interessierende Meßwerte auftreten, so daß es
zur Erhöhung der Genauigkeit günstig ist, die beiden Kanäle vorzusehen. Bei verhältnismäßig
niedrigen Frequenzen des zu analysierenden Schallsignales kann man jedoch auch mit
einem Meßkanal auskommen, wenn die Entladezeit Konstante des Kondensators und die
Dauer der Analog-Digital-Wandlung sehr klein im Verhältnis zur Periodendauer der
zu analysierenden Signale sind.
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Bei der Motorenprüfung genügt es, die Messung für 7200 Kurbelwellenwinkel
durchzuführen. Im Speicher 37 sind dann bei einer Segmentbreite von 10 Kurbenwellenwinkel
insgesamt 720 Spitzenwerte in digitaler Form gespeichert, die anschließend ausgewertet
werden. Für die Auswertung gibt es nun verschiedene Möglichkeiten: 1. Vorgaben zur
Gut/Schlecht-Erkennung werden als Grenzwerte (Schwellwerte) bzw. Grenzkurven fest
programmiert; 2. es wird eine adaptive Auswertung vorgenommen, bei der dem System
bei der Messung einer größeren Anzahl von Aggregaten eingegeben wird, welches Aggregat
akzeptiert und welches verworfen werden soll. Hieraus kann die Auswerteschaltung
dann selbsttätig die dazugehorenden Geräuschmuster bzw. Grenzwerte oder Grenzkurven
ermitteln und speichern;
3. die Grenzwerte und Grenzmuster werden
nach statistischen Funktionen aus einer größeren Anzahl von Messungen selbsttätig
berechnet oder programmiert.
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Bei diesen drei Wegen gibt es nun verschiedene Untervarianten. Bei
einer Untervariante werden die einzelnen Meßwerte jedes Segmentes mit einem Grenzwert
für eben dieses Segment verglichen.
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Weitere Informationen erhält man dann, wenn die gemessenen Werte der
einzelnen Segmente miteinander verglichen werden, also beispielsweise die Differenz
oder der Quotient der Werte Aml und Am2 gebildet wird.
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Schließlich können die Meßwerte mehrerer Segmente auch zu einer Gruppe
zusammengefaßt werden, indem beispielsweise die Segmente S1-S5 eine erste Gruppe
und die Segmente S6-S10 eine zweite Gruppe bilden. Aus den Werten einer Gruppe kann
dann ein spezieller Wert ausgewählt werden, beispielsweise der Maximalwert der Werte
Am1 Am5 oder der Minimalwert der Werte Am1~ Am5 Letzterer stellt dann bei der beschriebenen
Scheitelwerterfassung das Minimum der Maxima der Segmente S1-S5 dar. Die ausgewählten
Werte der einzelnen Gruppen werden dann miteinander verglichen, beispielsweise durch
Differenz- oder Quotientenbildung.
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Fig. 3 zeigt einen abgewandelten Analysator, der hier in Form eines
Integrierers ausgebildet ist. Die Kondensatoren 22 bzw. 23 der Fig. 2 sind hierbei
durch einen Integrierer aus dem Widerstand 40 und dem Kondensator 41 ersetzt. Die
Schalter 24 bzw. 25 sind hier über einen Transistor 43 mit Arbeitswiderstand 42
ersetzt, wobei die Basis 44 des Transistors dann mit den Steuerleitungen 26 bzw.
27 verbunden sind. Die übrigen Teile entsprechen denen der Fig. 2 und sind daher
nicht mehr dargestellt.
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Fig. 4 zeigt den Verlauf verschiedener Signale an einzelnen Meßpunkten
der Vorrichtung der Fig. 2. Mit U38 sind Impulse
des Meßgerätes
38 bezeichnet, welche die Segmentbreite bestimmen. Hieraus werden die Steuersignale
U17 auf der Leitung 17 für den Schalter 16 abgeleitet. Die Spannung an dem Kondensator
22 ist mit U22 bezeichnet, während die Spannung an dem Kondensator 23 mit U23bezeichnet
ist. Man sieht, daß die beiden Kondensatoren abwechselnd wirksam sind und als Spitzenwertdetektor
arbeiten. Mit AD1 bzw. AD2 sind die Steuersignale für die Analog-Digital-Wandler
28 bzw. 29 bezeichnet. Diese Signale erscheinen kurz nach Beendigung des jeweiligen
Segmentes. Nach Beendigung der Signale ADl bzw.
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AD2 werden die Steuersignale U26 bzw. U27 erzeugt, welche die Schalter
24 bzw. 25 schließen und die Kondensatoren 22 bzw. 23 dann entladen. Für die Schallanalyse
ist die Segmentbreite von besonderer Bedeutung. Wählt man die Segmentbreite relativ
klein, bezogen auf die Periodendauer des zu analysierenden Signales, so erhält man
praktisch eine Hüllkurvenbildung des zu analysierenden Signales, andererseits jedoch
auch eine verhältnismäßig große Anzahl von Meßwerten, was Probleme mit der Speicherkapazität
mit sich bringt.
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Wählt man die Segmentbreite dagegen sehr groß, so verringert sich
das Auflösungsvermögen, d. h. gewisse interessierende Signaländerungen können nicht
mehr erfaßt werden.
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Aus Obigem ist erkennbar, daß mit der Erfindung eine Zeitanalyse durchgeführt
wird, die im Regelfall sogar in Realzeit ausführbar ist. Da die Speicherkapazität
bei der Erfindung relativ gering belastet ist, kann die gesamte Analyse parallel
in mehreren Kanälen durchgeführt werden, in denen die Signale jeweils unterschiedlich
gefiltert werden.
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Mit anderen Worten können Zeitanalysen für mehrere Frequenzkanäle
durchgeführt werden, so daß man eine frequenzbewertete Analyse erhält. Obwohl oben
mehrfach auf die Motorenprüfung hingewiesen wurde, sei hervorgehoben, daß jegliche
laufende Maschinen oder Anlagen mit der Erfindung analysiert werden können; beispielsweise
können bei der Getriebeprüfung die Abrollgeräusche von Zahnrädern analysiert werden
und durch Zuordnung der Segmentbreite zu einer Zahn-
breite die
Abrollgeräusche der einzelnen Zähne des Zahnrades analysiert werden.
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Mit der oben beschriebenen Auswertung können nicht nur Gut/ Schlecht-Informationen
erhalten werden; es können vielmehr aus sehr komplexen Geräuschen ganz spezielle
Fehler erkannt werden. Ist beispielsweise bei der Motorenprüfung der Spitzenwert
innerhalb eines ganz bestimmten Segmentes, bei welchem gerade ein bestimmter Zylinder
gezündet wird, zu hoch, so deutet dies auf einen Lagerfehler des Kurbenwellenlagers
für diesen Zylinder hin (falsches Lagerspiel). Amplituden in anderen Segmenten weisen
auf die Ventilsteuerung hin, während ein übermäßiger Grundgeräuschpegel (Minima
der Meßwerte aller Segmente) auf fehlerhafte Spannung der Zahnriemen für den Nockenwellenantrieb
hinweist. Liegen einzelne Maxima um ein Segment gegenüber dem Soll-Wert verschoben,so
deutet dies auf eine falsche Zündzeitpunkteinstellung hin.
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Auch lassen sich bestimmte Rhythmen oder zeitliche serschiebungen
im Auftreten bestimmter Signalanteile erkennen oder auch Schwebungen, d. h. Überlagerungen
mit anderen Störgeräuschen .
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Bei der Einstellung der Segmentbreite ist als Untergrenze noch zu
beachten, daß die Zeiten für das Entladen des Kondensators, das Analog-Digital-Wandeln
und die Übermittlung des Signales an den Speicher kürzer sind als die Zeit für ein
Segment. Kann diese Bedingung nicht erfüllt werden, so müssen noch weitere parallele
Meßkanäle, z. B. drei oder mehr vorgesehen sein. Die Steuerung mit Auswerteschaltung
32 ist in der Praxis mit einem programmierbaren Mikrocomputer realisiert, der für
beliebige Meßaufgaben umprogrammiert werden kann.
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Sämtliche in den Patentdnsprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung
dargestellten technischen Einzelheiten können sowohl für sich als auch in beliebiger
Kombination erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenl i ste 10 Schallaufnehmer 11 Vorverstärker 12 Hochpassfilter
13 Tiefpassfilter 14 Verstärker 15 Gleichrichter 16 Umschalter 17 Steuerleitung
für 16 18 Signalleitung für Kanal 20 19 Signalleitung für Kanal 21 20 1. Kanal 21
2. Kanal 22 Kondensator (Analysator) 23 Kondensator (Analysator) 24 Schalter 25
Schalter 26 Steuerleitung für 24 27 Steuerleitung für 25 28 Analog-Digital-Wandler
29 Analog-Digital-Wandler 30 Datenleitung 31 Datenleitung 32 Steuerkreis/Auswerteschaltung
33 Steuerleitung für 28 34 Steuerleitung für 29 35 Datenleitung zu 37 36 Datenleitung
von 37 37 Speicher/Anzeige 38 Meßgerät 39 Zeitgeber 40 Widerstand 41 Kondensator
42 Widerstand 43 Transistor 44 Steuerleitung (entspr .2627)
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