DE4308796A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter Bauteile - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter BauteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung und
Diagnose schwingungserregter Bauteile mit einem Schwin
gungsaufnehmer und einer Einrichtung zur Filterung und De
modulierung des aufgenommenen Schwingungssignals des jewei
ligen Bauteils sowie ein Verfahren zur Überwachung und
Diagnose schwingungserregter Bauteile, bei welchem das
Schwingungssignal des jeweiligen schwingungserregten Bau
teils zeitabhängig aufgenommen wird, wobei anschließend
dieses Schwingungssignal ggf. einer Filterung unterzogen,
nachfolgend demoduliert und anschließend das demodulierte
Signal ausgewertet wird.
Die Schwingungsanalyse findet schon seit langem Anwendung
bei der Schadensdiagnose an Maschinen. Zur Erkennung von
Maschinenschäden ist in den meisten Fällen die reine Beur
teilung der Schwingstärke nicht aussagekräftig. Insbeson
dere bei komplexen Maschinen läßt sich ein Schaden weder im
Zeitsignal noch im Frequenzspektrum eindeutig diagnostizie
ren.
Bei einem Wälzlager beispielsweise erzeugen diskrete Fehler
in den verschiedenen Elementen bei ihrer Überrollung eine
periodische Folge von Einzelstößen. Diese Stoßimpulse regen
Strukturresonanzen des Lagers oder angrenzender Maschinen
teile an. Im Schwingungsbild tritt demnach eine regelmäßige
Folge von angestoßenen Schwingungen auf, die bis zum näch
sten Anstoß teilweise oder vollständig ausgeschwungen sind.
Die Impulsfolgefrequenz ist spezifisch für den Wälzlager
schaden und läßt sich bei Kenntnis der Geometrie des Lagers
sowie der Drehzahl ermitteln. Je nach Schadensort, bei
spielsweise Außenring, Innenring, Wälzkörper, ergeben sich
unterschiedliche Impulsfolgefrequenzen, die als kinemati
sche Lagerfrequenzen bezeichnet werden. Im Zeit- und Fre
quenzbereich sind sie nur schwer erkennbar, insbesondere,
wenn der Schaden sich im Frühstadium befindet oder Stör
signale dominieren.
Aus diesem Grunde ist es bereits bekannt geworden, bessere
Informationen über diese Impulsfolgefrequenzen durch die
Analyse der Einhüllenden des Zeitsignals zu erhalten. Diese
Hüllkurvenbildung ist ein Verfahren, um ein amplitudenmodu
liertes Signal zu demodulieren. Die periodische Anregung
der Strukturresonanzen der an der Signalübertragung
beteiligten Komponenten (Lager, Gehäuse, Aufnehmer) kann
als eine Art Amplitudenmodulation aufgefaßt werden, wobei
die Strukturresonanzen, als Trägerfrequenzen und die
Impulsfolgefrequenz als Modulationsfrequenz aufgefaßt
werden. Dabei kann die Hüllkurve des Zeitsignals entweder
durch Gleichrichtung mit nachfolgender Tiefpaßfilterung
oder über die sogenannte Hilberttransformation gebildet
werden. Im Schadensfall tauchen für die kinematischen
Lagerfrequenzen und deren Harmonischen erhöhte Amplituden
im Frequenzspektrum des Hüllkurvensignals auf. Durch
Trendbeobachtung oder Grenzwertbetrachtung der jeweiligen
kinematischen Lagerfrequenz können damit Lagerschäden
diagnostiziert werden.
Für diese Art der Diagnose ist allerdings die Kenntnis von
Drehzahl und Geometrie des zu überwachenden Lagers nötig.
Die Interpretation des Hüllkurvenspektrums ist somit re
lativ aufwendig. Aus diesem Grunde wurden Kennwerte für die
Schadensdiagnose an Lagern eingeführt. Es hat sich jedoch
herausgestellt, daß mit diesen Kennwerten nur sehr bedingt
eine Schadensfrühdiagnose durchgeführt werden kann.
Zur Durchführung dieser bekannten Überwachungs- und Diagno
severfahren sind Überwachungsvorrichtungen bekannt, die die
Hüllkurvenanalyse nutzen. Diese Überwachungsvorrichtungen
nehmen mechanische Schwingungen von Maschinen mittels hoch
wertiger teurer Aufnehmer (meist Beschleunigungssensoren
mit linearem Frequenzgang) auf. In einer nachfolgenden
Elektronik wird deren elektrisches Signal bandpaßgefiltert,
gleichgerichtet und tiefpaßgefiltert. Das entsprechend ge
filterte und demodulierte Signal kann dann weiter ausgewer
tet werden, um die vorerwähnten Kennwerte zu bilden.
Nachteilig bei diesen bekannten Überwachungsvorrichtungen
ist ihr relativ hoher Preis und die nur begrenzte Aussage
fähigkeit der verwendeten Kennwerte. Dabei resultieren die
hohen Kosten aus der Verwendung hochwertiger, industrie
tauglicher Beschleunigungssensoren (Größenordnung 500,-
bis 1.500,- DM). Die auf dem Hüllkurvensignal aufbauenden
Kennwerte zur Wälzlagerdiagnose sind meist extrem dreh
zahlabhängig. Bei niedrigen Drehzahlen ist damit überhaupt
keine Diagnose möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, mit
der zum einen auch bei niedrigen Drehzahlen und Wiederho
lungsfrequenzen eine zuverlässige, einwandfreie Signal
aufnahme und Demodulation bei geringem apparativen Aufwand
möglich ist und zum anderen unabhängig von den Drehzahl
bereichen eine zuverlässige Schadensdiagnose, insbesondere
Schadensfrühdiagnose, durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs be
zeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Schwingungsaufnehmer von einem eine nicht lineare Kennlinie
aufweisenden Vibrationssensor gebildet ist und die Einrich
tung zur Filterung und Demodulierung wenigstens einen dem
Vibrationssensor nachgeschalteten Gleichrichter oder dgl.
zur Hüllkurvenbildung und einen Tief- und/oder Bandpaß
filter aufweist.
Es hat sich überraschend herausgestellt, daß in Verbindung
mit den weiteren Elementen ein derartiger, an sich bekann
ter, nicht linearer Vibrationssensor geeignet ist, auch bei
niedrigen Frequenzen zuverlässig und einwandfrei die erfor
derlichen Schwingungssignale aufzunehmen, wobei überra
schend auch ein solcher einfacher Vibrationssensor mit
nicht linearer Kennlinie keine entscheidenden, nachteiligen
Auswirkungen auf das anzuwendende Hüllkurven- bzw. Demodu
lationsverfahren hat. Dies liegt in der Tatsache begründet,
daß die Trägerfrequenzen nicht betriebspunktabhängig sind,
somit also trotz einer nichtlinearen Frequenzkennlinie
immer mit dem gleichen Empfindlichkeitswert bewertet wer
den. Da aber nun die interessierenden Modulationsfrequenzen
über diese Trägerfrequenzen übertragen werden, spielt die
Nichtlinearität des Aufnehmers für die Aussagefähigkeit
bezüglich der Amplitudenbewertung nahezu keine Rolle. Diese
Tatsache wird bei den bisherigen, aufwendigen Verfahren
nicht berücksichtigt. Die Demodulation erfolgt auf einfacher
Weise mittels der dem Vibrationssensor nachgeschalteten
Filter und Gleichrichter. Ein solcher an sich bekannter
Vibrationssensor (Weg-, Geschwindigkeits- oder Beschleuni
gungsaufnehmer) stellt ein extrem preiswertes, industrie
taugliches Element dar, welches ein hochpaßgefiltertes
Signal liefert. Dieser auch als Klopfsensor bezeichnete
Aufnehmer wird bisher weitgehend an Otto-Motoren eingesetzt
und registriert dort unerwünschte Schwingungen des Motor
blocks, sogenanntes Klopfen, welche durch unkontrollierte
Selbstzündungen des Kraftstoff-Luftgemisches verursacht
werden. Mit dieser Information kann dann der Zündzeitpunkt
über das Gemisch reguliert werden. Gegenüber bisher für die
Hüllkurvenanalyse verwendeten Überwachungssensoren liegen
die Kosten für den erfindungsgemäß eingesetzten Sensor nur
im Bereich von etwa 5%.
In bestimmten Anwendungsfällen ist es zur Verstärkung des
aufgenommenen Signals von Vorteil, daß zwischen dem Vibra
tionssensor und dem Gleichrichter ein Ladungsverstärker
vorgesehen ist. Außerdem können zwischen dem Vibrations
sensor und dem Gleichrichter ein oder mehrere Bandpaßfilter
vorgesehen sein.
Die eingangs gestellte Aufgabe wird auch durch ein Verfah
ren zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter Bau
teile gelöst, bei welchem das Schwingungssignal des jewei
ligen schwingungserregten Bauteils zeitabhängig aufgenommen
wird, wobei anschließend dieses Schwingungssignal ggf. ei
ner Filterung unterzogen, nachfolgend demoduliert und an
schließend das demodulierte Signal ausgewertet wird, wobei
sich das Verfahren erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, daß
das demodulierte Schwingungssignal vom Zeitbereich in den
Frequenzbereich transformiert wird und anschließend zur
Signalauswertung eine Leistungsbestimmung im Frequenzspek
trum durchgeführt wird.
Erfindungsgemäß wird somit ausgehend von einem Zeitsignal
eines Vibrationssensors zunächst ggf. eine geeignete
Filterung des Signals vorgenommen, um Strukturresonanzen
der zu überwachenden Maschine oder des Meßsystems hervor zu
heben. Dies kann in einzelnen Fällen von wichtiger Bedeu
tung sein, da die Informationen zur Bewertung des zu
diagnostizierenden Bauteils als eine Art Amplitudenmodula
tion in diesen Frequenzbereichen enthalten sind. Es wird
dann anschließend durch ein geeignetes Demodulationsverfah
ren (z. B. Hilberttransformation) die Hüllkurve gebildet,
die in den folgenden Schritten das Erkennen von Impulsfol
gefrequenzen ermöglicht. Dieses derart aufbereitete Zeit
signal wird erfindungsgemäß anschließend mittels eines ge
eigneten, an sich bekannten Verfahrens in den Frequenzbe
reich transformiert. Das dann vorliegende Frequenzspektrum
ermöglicht unabhängig vom Frequenzbereich zuverlässig das
Erkennen von Schädigungen bis hin zur Angabe des von der
Schädigung betroffenen Einzelbauteils.
Da diese Informationen in der Regel sehr detailliert sind,
lassen sich aus den vorliegenden Frequenzsignalen geeignete
Kennwerte zur Informationsverdichtung bilden. So wird an
schließend eine Leistungsbestimmung im Frequenzspektrum
durchgeführt, selbstverständlich im schadensrelevanten Fre
quenzbereich. So kann die Leistung des Frequenzspektrums in
schadensrelevanten Frequenzbereichen beispielsweise mittels
Integration des Frequenzspektrums ermittelt werden. Es be
steht dann die weitere Möglichkeit, durch die Integration,
die Leistung des Signals in verschiedenen, bauteilspezifi
schen Frequenzbereichen gleichzeitig zu überwachen. Auf Ba
sis einer solchen Kenngröße lassen sich dann weitere defi
nieren, indem der jeweilige Kennwert auf Referenzgrößen im
Zeit- oder Frequenzbereich normiert oder mit diesen in ge
eigneter Weise verglichen wird.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß das demodulierte Schwingungssignal einer weiteren Fil
terung unterzogen wird. Diese Filterung des Zeitsignals
nach der Demodulation wird zusätzlich durchgeführt, um nur
die Frequenzanteile der nachfolgenden Auswertung und Kenn
wertbildung zugänglich zu machen, die zur Zustandsbeurtei
lung des Bauteils charakteristisch sind. Im Falle eines
Wälzlagers sind dies z. B. die kinematischen Frequenzen und
deren Harmonische.
In Ausgestaltung ist es dabei grundsätzlich möglich, daß
diese weitere Filterung nach der Demodulation des Zeitsig
nals und vor der Transformation in den Frequenzbereich oder
nach der Transformation in den Frequenzbereich durchgeführt
wird.
Es hat sich bei Untersuchungen herausgestellt, daß im di
rekten Vergleich mit herkömmlichen Untersuchungsverfahren
zur Wälzlagerdiagnose der mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren ermittelte Kennwert eine wesentlich höhere Empfindlich
keit in breiten Frequenzbereichen aufweist, so daß mit dem
erfindungsgemäß ermittelten Kennwert Lagerschäden unter den
unterschiedlichsten Betriebsbedingungen eindeutig erkannt
werden können, was mit bisher bekannten Verfahren bisher
nicht möglich ist.
Ferner kann vorgesehen sein, daß das demodulierte Schwin
gungssignal im Zeitbereich einer Leistungsbestimmung bei
spielweise über eine quadratische Mittelwertbildung unter
zogen wird.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit Auswerteinheit,
Fig. 2 ein vereinfachtes Schwingungssignal in Zeitab
hängigkeit und in Frequenzabhängigkeit,
Fig. 3 die Hüllkurve des Schwingungssignals nach Fig. 2
in Zeit- und Frequenzabhängigkeit und
Fig. 4 bis 7 Ablaufdiagramme des erfindungsgemäßen Ver
fahrens in unterschiedlichen Ausgestaltungen.
In Fig. 1 ist zunächst eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter Bauteile
dargestellt. Wesentlicher Bestandteil dieser Vorrichtung
ist ein extrem preiswerter, industrietauglicher Vibrations
sensor (Weg-, Geschwindigkeits- oder Beschleunigungsaufneh
mer) mit einer nicht linearen Kennlinie, der ein hochpaßge
filtertes Signal liefert und am oder in der Nähe eines zu
überwachenden Bauteils, beispielsweise eines Wälzlagers,
angeordnet wird. Ein bekannter Vibrationsaufnehmer dieser
Art, der auch als sogenannter Klopfsensor bekannt ist, wird
ursprünglich in bzw. an Otto-Motoren eingesetzt. Dort
registriert er unerwünschte Schwingungen des Motorblocks,
das sogenannte Klopfen, welches durch unkontrollierte
Selbstzündungen des Kraftstoff-Luftgemisches verursacht
wird.
Dem Klopfsensor nachgeschaltet ist bevorzugt ein Ladungs
verstärker mit einem nachgeschalteten Bandpaßfilter zur
Bandpaßbegrenzung auf die interessierenden Frequenzberei
che. Dem Bandpaßfilter nachgeschaltet ist ein Gleichrichter
sowie diesem ein Tief-/Bandpaßfilter, wobei in diesen bei
den Elementen eine Gleichrichtung mit Tiefpaß-/Bandpaßfil
terung in Analogtechnik erfolgt.
Eine solche erfindungsgemäße Vorrichtung liefert ein Hüll
kurvensignal des aufgenommenen zeitabhängigen Schwingungs
signals.
Beispielhaft ist in Fig. 2 ein vereinfachtes Schwingungs
signal (Zeitsignal und Frequenzspektrum) eines Wälzlagers
bei einer Überrollung eines diskreten Fehlers dargestellt.
Derartige diskrete Fehler in den verschiedenen Elementen
eines Wälzlagers erzeugen bei einer Überrollung eine
periodische Folge von Einzelstößen. Diese Stoßimpulse regen
Strukturresonanzen des Lagers, angrenzender Maschinenteile
und des Aufnehmers an. Im Schwingungsbild tritt demnach
eine regelmäßige Folge von angestoßenen Schwingungen auf,
die bis zum nächsten Anstoß teilweise oder vollständig aus
geschwungen sind.
Die Impulsfolgefrequenz ist spezifisch für den Wälzlager
schaden und läßt sich bei Kenntnis der Geometrie des Lagers
sowie der Drehzahl ermitteln. Je nach Schadensort, bei
spielsweise Außenring, Innenring, Wälzkörper, ergeben sich
unterschiedliche Impulsfolgefrequenzen, die als kinemati
sche Lagerfrequenzen bezeichnet werden. Im Zeit- und Fre
quenzbereich sind sie nur schwer erkennbar, insbesondere,
wenn der Schaden sich im Frühstadium befindet oder Störsig
nale dominieren.
Aus diesem Grunde versucht man bessere Informationen über
diese Impulsfolgefrequenzen durch die Analyse der Einhül
lenden des Zeitsignals zu erhalten. Diese Hüllkurvenbildung
ist ein Verfahren, um ein amplitudenmoduliertes Signal zu
demodulieren. Die periodische Anregung der Strukturresonan
zen kann als eine Art Amplitudenmodulation aufgefaßt wer
den, wobei die Strukturresonanzen die Trägerfrequenz und
die Impulsfolgefrequenz die Modulationsfrequenz darstellen.
In der Fig. 3 ist die Hüllkurve und ihr Frequenzspektrum
des in Fig. 2 dargestellten Schwingungssignals dargestellt.
Ein entsprechendes Signal wird von der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach dem Austritt aus dem Tief-/Bandpaßfilter
zur Verfügung gestellt. Das Hüllkurvensignal kann entweder
analog weiterverarbeitet werden, beispielsweise zu einem
Kennwert, basierend auf dem Leistungsgehalt des
Hüllkurvensignals oder es wird digitalisiert und mit einem
Rechner ausgewertet, was vereinfacht in Fig. 1 durch das
mit Auswerteeinheit bezeichnete Element angedeutet ist,
welches der erfindungsgemäßen Vorrichtung nachgeschaltet
ist.
Da das derart gewonnene Hüllkurvensignal sehr viel nie
derfrequenter als das Zeitsignal ist, ergeben sich folgende
entscheidende Vorteile:
Durch die niedrige Abtastrate können Daten über einen längeren Zeitraum bei gleicher Speichertiefe der A/D-Karte gesammelt werden. Dadurch können auch Maschinen mit sehr niedrigen Drehzahlen überwacht werden. Die niedrige Ab tastrate ermöglicht auch die Verwendung einer extrem preis werten A/D-Wandlerkarte, Größenordnung Faktor 10 preiswer ter.
Durch die niedrige Abtastrate können Daten über einen längeren Zeitraum bei gleicher Speichertiefe der A/D-Karte gesammelt werden. Dadurch können auch Maschinen mit sehr niedrigen Drehzahlen überwacht werden. Die niedrige Ab tastrate ermöglicht auch die Verwendung einer extrem preis werten A/D-Wandlerkarte, Größenordnung Faktor 10 preiswer ter.
In den Fig. 4 bis 7 sind verschiedene Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überwachung und Diagnose
schwingungserregter Bauteile dargestellt. Gemäß der Verfah
rensführung nach Fig. 4 wird zunächst das Zeitsignal (Fig. 2)
geeignet gefiltert, um die Strukturresonanzen der zu
überwachenden Maschine oder des Meßsystems hervorzuheben.
Dies kann im Einzelfall von entscheidender Bedeutung sein,
da die Informationen zur Bewertung des zu diagnostizieren
den Bauteils als eine Art Amplitudenmodulation in diesen
Frequenzbereichen enthalten sind.
Anschließend wird durch ein geeignetes Demodulationsverfah
ren (z. B. Hilberttransformation) die Hüllkurve gebildet (Fig. 3),
die in den folgenden Schritten das Erkennen von
Impulsfolgefrequenzen ermöglicht. Dieses Zeitsignal wird
anschließend erneut gefiltert, um nur die Frequenzanteile
der nachfolgenden Auswertung zugänglich zu machen, die zur
Zustandsbeurteilung des Bauteils charakteristisch sind. Im
Falle eines Wälzlagers sind dies z. B. die kinematischen
Frequenzen.
Ein derart aufbereitetes Zeitsignal, das beispielsweise von
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1 geliefert
wird, wird anschließend in einer Auswerteeinheit mit einem
geeigneten Verfahren z. B. FFT (Fast Fourier Transformation)
in den Frequenzbereich transformiert.
Das jetzt vorliegende Frequenzspektrum ermöglicht das Er
kennen von Schädigungen bis hin zur Angabe der von der
Schädigung betroffenen Einzelbauteile. Da diese Informatio
nen in der Regel zu detailliert sind, lassen sich aus dem
vorliegenden Frequenzsignal geeignete Kennwerte zur Infor
mationsverdichtung bilden.
Dazu wird mittels Integration des Leistungsdichtespektrums
der vorher ermittelten Hüllkurve die Leistung des demodu
lierten Zeitsignals (Ldz) in schadensrelevanten Frequenz
bereichen ermittelt. Hier besteht insbesondere die
Möglichkeit, durch die Integration die Leistung des Signals
in verschiedenen bauteilspezifischen Frequenzbereichen
gleichzeitig zu überwachen. Auf Basis dieser Kenngröße
lassen sich weitere definieren, indem der Kennwert auf
Referenzgrößen im Zeit- oder Frequenzbereich normiert oder
mit diesen in geeigneter Form verglichen wird.
Es hat sich herausgestellt, daß im Vergleich mit bekannten
Untersuchungsverfahren zur Wälzlagerdiagnose der nach dem
vorbeschriebenen Verfahren ermittelte Kennwert LdZ eine
wesentlich höhere Empfindlichkeit aufweist. Mit diesem LdZ-
Kennwert können Lagerschäden unter den unterschiedlichsten
Betriebsbedingungen eindeutig erkannt werden. Insbesondere
eignet sich das Verfahren auch zum Detektieren von
Schädigungen bei geringen Drehzahlen bzw. geringer Wie
derholfrequenz von Ereignissen.
In Fig. 5 ist eine abgewandelte Verfahrensführung darge
stellt. Nach der Demodulation erfolgt bei dieser Verfah
rensführung zunächst die Transformation in den Frequenzbe
reich, anschließend wird erst im Frequenzbereich die Filte
rung zur Eliminierung bauteilunspezifischer Frequenzberei
che vorgenommen.
Gemäß den Verfahrensbeispielen nach Fig. 6 und 7 wird al
ternativ vor der Demodulation des Zeitsignals keine Filte
rung zur Hervorhebung von Strukturresonanzen vorgenommen,
dies ist in bestimmten Anwendungsfällen günstig. Dabei un
terscheiden sich die Verfahrensführungen gemäß Fig. 6 und 7
dadurch, daß bei der Verfahrensführung gemäß Fig. 6 die
Filterung des demodulierten Signals im Zeitbereich erfolgt,
während diese Filterung bei der Verfahrensführung nach Fig. 7
im Frequenzbereich vorgenommen wird, d. h. nach der Trans
formation.
Natürlich eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung und
das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur zur Überwachung
und Diagnose an Wälzlagern, sondern prinzipiell für jegli
che Art von schwingungserregten Bauteilen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Überwachung und Diagnose schwingungser
regter Bauteile mit einem Schwingungsaufnehmer und einer
Einrichtung zur Filterung und Demodulierung des aufgenomme
nen Schwingungssignals des jeweiligen schwingungserregten
Bauteils,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungsaufnehmer von einem eine nichtlineare
Kennlinie aufweisenden Vibrationssensor gebildet ist und
die Einrichtung zur Filterung und Demodulierung wenigstens
einen dem Vibrationssensor nachgeschalteten Gleichrichter
oder dgl. zur Hüllkurvenbildung und einen Tief- und/oder
Bandpaßfilter aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Vibrationssensor und dem Gleichrichter ein
Ladungsverstärker vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Vibrationssensor und dem Gleichrichter
wenigstens ein Bandpaßfilter vorgesehen ist.
4. Verfahren zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter
Bauteile, insbesondere mit einer Vorrichtung nach Anspruch
1 oder einem der folgenden, bei welchem das Schwingungs
signal des jeweiligen schwingungserregten Bauteils
zeitabhängig aufgenommen wird, wobei anschließend dieses
Schwingungssignal ggf. einer Filterung unterzogen,
nachfolgend demoduliert und anschließend das demodulierte
Signal ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das demodulierte Schwingungssignal vom Zeitbereich in
den Frequenzbereich transformiert wird und anschließend zur
Signalauswertung eine Leistungsbestimmung im Frequenzspek
trum durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das demodulierte Schwingungssignal einer weiteren Fil
terung unterzogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Filterung vor der Transformation in den
Frequenzbereich durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Filterung nach der Transformation in den
Frequenzbereich durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das demodulierte Schwingungssignal im Zeitbereich einer
Leistungsbestimmung unterzogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308796 DE4308796C2 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter Bauteile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308796 DE4308796C2 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter Bauteile |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308796A1 true DE4308796A1 (de) | 1994-09-22 |
DE4308796C2 DE4308796C2 (de) | 1995-04-13 |
Family
ID=6483222
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934308796 Revoked DE4308796C2 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung und Diagnose schwingungserregter Bauteile |
Country Status (1)
Country | Link |
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