DE3325714A1

DE3325714A1 - Vorrichtung zum abbremsen von kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE3325714A1
Application number: DE19833325714
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dipl.-Ing. Lauer (Fh); Albert Dipl.-Phys. Dr. 7300 Esslingen Wiesmeier
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 1983-07-16
Filing date: 1983-07-16
Publication date: 1985-01-31
Also published as: JPH0425182B2; DE3325714C2; JPS6038238A

Description

"Vorrichtung zum Abbremsen von Kraftfahrzeugen" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen von Kraftfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es ist eine Einrichtung zum Abbremsen von Kraftafhrzeugen mit cinem selbsttätigen Bremscnbetätigungssystem für die Bremsanlage bckannt (DE-OS 25 13 517), welche cine Radaranlage zum Ermitteln des Abstandes zwischen dem Kraftfahrzeug und einem davor befindlichen Objekt und zum Errechnen eines notwendigen Sciherhcitsabstandes und eine Vorrichtung zum Zbgeben cines Steuersignals an das Bremsenbetätigungssystem aufweist. Diescs Steuersignal wird abgegeben, wenn das Kraftfahrzeug einen vorgegebenen Abstand zu dem Objekt unterschreitet, wobei eine Übersteuerschaltung mit einem ersten Sensor zum Messen der Stellung des Gashebels und cinem zwciten Sensor zum Feststellen der Stellung des Getriebeschalthecls und eine Gattervorrichtung bewirken, da# das Steuersignal zur selbsttätigen Bremschbetätigung nur dann druchgelassen wird, wenn der Gashebel in der kleiner oder minimaler Beschleunigung entsprechenden Stellung steht und wenn die gewählte Gangstufe einem hohen Geschwindigkeitsbereich entspricht, hingegen das Steuersignal gesperit wild, wenn der Gashebel sich in Beschleunigung stellung bei hoher oder maximaler Beschleunigung befindet und/oder die Gangstufe eienr kleinen bis mittleren Fahrgeschweindigkeit entspricht. Die Übersteuerschaltung verhindert also ein selbsttätiges Anlegen der Bremsen dann, wenn das Fahrzeug sich in den genannten Fahristuationen befindet und in denen der Fahrer besser scin Fahrzeug in üblicher Wcisc hand- oder fußbremst.
Nicht verhindert werden kann voii der Einrichtung, daß sie in bestimmten 1:ahrsituationen in kritischen Momenten auch eine Vollbremsung durchführen kann. Somit besteht die Gefahr, daß bei dem Fahrzeug eine Vollbremsung auch einmal irrtümlich eingeleitet werden kann, beispielsweise durch Fehlalarm der Radaranlagc, wenn diese in einer Kurve z.B. durch die Warnbake am Straßenrand ausgelöst wurde. Die nachfolgenden Fahrzeunge werden dadurch in eine gefährliche Zwangslage und höchste Gefahr gebracht. Eine weitere kritische Situation könntc dadurch eintreten, daß die Bereitschaft des Fahrers zum eigenen Bremsen durch die Bremsautomatik nachläßt. Fällt diese Einrichtung jedoch einmal aus, so kann die rechtzeitige Reaktion des Fahrers ausbleiben.
Neben diesen Problemen sind jedoch noch folgende weiteren Überlegungen zu berücksichtigen. Eine Reihe von Auffahrunfällen ist darauf zurückzuführen, da# der betroffene Fahrer beim Erkennen einer Gefahrensituation nicht frühzeitig genug und nicht in ausreichendem Maße die Bremse betätigt. Häufig wird stattdessen der Bremsvorgang nur zögernd cingelcitet und erst dann der Druck auf das Bremspedal verstärkt, wenn eine Vollbremsung nicht mehr zur Verhütung des Unfalles ausrcicht, d.h. wenn der minimale Bremsweg bereits unterschirten worden ist. Zwei Ursachen können hierfür angegeben werden. Die erset Ursache ist darin zu schen, da# der Fahrer - vor allem bei schlechter Sicht - cin vor ihm ligenedes Hindernis nicht richtg in seiner Gefährickeit einschätzen kann und em Hindernis erst näherkommen möchte, um über de Notwendgkeit einer dcharfen Bremsun zu entscheiden. Die zweite Ursache ist, da# in der Alltagsroutine des Fahrbetricbs Bremsverzögerungen von 3 m/s2 nicht überschritten werden. Dies ist darauf zurückzuführen, da# sehr viele Autofahrer kein Gefühl für die jeweils maximal mögliche Bremsverzögerung haben und deshalb bei weitem nicht in der Lage sind, die Leistungsgrenze des Fahrzeuges zu nutzen, wenn sic das Fahrzeug inerhalb einer kürzestmöglichen Strecke zum Stillstand bringen sollen.
Zwar kann dieser Problematik mit rechnergesteuerten Abstandsregelungsradaranlagen Rechnung getragen werden, jedoch hängt die Einsatzfähigkeit solcher Anlagen in der Praxis in entscheidendem Maße davon ab, daß es gelingt, mit Hilfe des Radarechos wahre von scheinbaren Hindernissen zu unterscheiden. Bei den gegenwärtig verwirklichten Systemen ist eine absolutc Sicherheit in der Unterscheidung von wahren und scheinbaren Hindernissen trotz großcr Fortschritte noch nicht gegeben und dürfte erst nach langfristiger weiterer Entwicklungsarbeit erreicht werden Aufabe der Erfindung ist es daher, cine gattungsgemä#e Vorrichtung zum Abbremmsen von Kraftfahrzeugen so auszubliden, da# einerscits die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Bremsung - und damit de Souveränität über das Fahrezug - beim Fahrer belassen wird, dieser aber andererseits bei der Abschätzung und der Durchführung der notwendigen Bremsvcrzögerung unterstützt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemä# durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Ean Ausführungsberspiel der Erindung i:t in der @erchnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Dieaus cinem Radarsensor 2 und einem Rechner 5 bestchende Abstandsradaranlage 1 liefert über den Radarsensor 2 Informationen über Abstand und Relativegeschwindigkeit des Kraltfahreuges zu potentellen Hindernissen. Der Rechner 5 crmittelt aus diesen Größcn und untcr Berücksichtigung der eigenen Daten des Kraftfahrzeuges den notwendigen Sicherheitsabstand zu dem davor befindlichen Objekt. Wid nun der notwendige Sicherheitsabstand errcicht bzw. gar unterschritten, so signalisiert eine mit der Abstandstadaranlage 1 gekoppelte Warneinrichtung 4 die Gefahrensituation an den Fahrer. Wird Jicse Warnung vom Fahrcr dadurch bestätigt, daß er auf d:is Bremspedal 5 tritt, so wird ab einem bestimmten Schwellwert des Bremspedals über einen weg- und/oder druckabhängigen Fußbremspedal-Schwellwertgeber 6 ein Signal 7 abgegeben. Dieses Signal 7 wird einem Bremsdrucksensor 8 zugeführt, welcher mit dem Bremsenbetätigungssstem 9 verbunden ist und dessen von der Intensität der Bremspedalbetätigung abhängigen Hydraulikdruck mißt. Dieser gemessene IST-Bremsdruck wird über eine Signalleitung 10 einem Gefahrenrechner 11 zugeführt, welcher hicraus eine IST-Bremsverzögerung des Fahrzeuges errechnet. Ferner errechnet dieser aus den über eine Signalleitung 12 erhaltenen IST-Daten der Abstandsradaranlage 1 eine SOLL-Verzögerung des Fahrzeuges und vergleicht diese mit der IST-Bremsverzögerung . Besteht nun die Gefahr daß durch den nicht ausreichenden IST-Bremsdruck bzw. die nicht ausreichende IST-Bremsverzögerung der notwendige Sicherheitsabstand unterschritten wird, dann aktiviert der Rechner 11 über eine Steuersignaleinrichtung 13 eine Speicherbremse 14 in der Weise, daß der Bremsdruck i im Bremsenbetätigungssystem 9 in ausreichenden' Maße verstärkt wird. 7ur Vermeidung eventuell blockierender R:'ider durch die Bremsverstärkung ist in vortcilhefter Weise das Bremsenbetätigungssystem 9 mit einem Bremsenantiblockiersystem (ABS) 15 kobiniert.
Sobald jedoch der Fahrer den Druck auf das Bremspedal 5 deutlich mindert oder es ganz loslä#t, wird über den Fu#bremspedalschwellwertgeber 6 ein umgekehrtes Signla 16 abgegebenm, welches über die Steuersignaleinrichtung 13 die Speicherbremse 14 entsprechend inaktiviert, so da# die Verstärikung des Bremsdruckes teilweise oder gan zurückgenommen wird. Auf diese Weise wird verhindert, da# beispielsweise wegen des zufälligen Zusammentreffens eines leichten Abbremsvorganges - etwa vor einer Kurve - mit einer Fehlwarnung durch das Radarsystem - eventuell durch eine Warnbake am Straßenrand ausgelöst - eine nicht gerechtfertige Vollbremsung ausgelöst wird.
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Claims

Ansprüche 1Vorrichtung zum Abbremsen von Kraftfahrzeugen mit einem ansteuerbaren Bremsenbetätigungssystem für die Bremsanlage, welche über ein üblichcs Fußbremspedal verfügt, mit einer Abstandsradaranlage zum Frmitteln des Abstandes und der Rclativgeschwindigkeit zwischen dem Kraftfahrzeug und einem davor befindlichen Objekt und zum Errechnen eines notwendigen Sicherheitsabstandes unter Berücksichtigung der Radardaten und der eigenen Daten des Kraftfahrzeuges und mit ciner Stcuresi gnalenirichtung zum Abgeben cines Steuersignals an das Bromschbetätigungssystem, g e k e n n z e i c h n c t durch eine mit der Abstandsradaranlage (1) gekoppelte Warnanzeige (4) Zur Signalisicrung einer sicherheitsabstandsabhängigen Gefahrensituation an den Fahrer des Kraftfahrzeuges, cinen wge- und/oder druckabhängigen Fu#-bremspeddal-Schwellwertgeber (6), einen Bremsdrucksensor (8), welcher auf einSchwellwertsignal (7) hin den gemessenen IST-Bremsdruck des Bremsenbetätigungssystems (9) an einen Gefahrenrechner (11) leitet (10) und dieser (11) aus den IST-Daten der Abstandsradaranlage (1) eine SOLL-Verzögerung crrechnet und mit der weiter cerrechneten IST-Bremsverzögerung vegleicht und bezogen auf die Einhaltung des notwendigen Sicherheitsabstandes erforderlichenfalls über die Steuersignaleinrichtung (13) eine Speicherbremsc (14) zur Vcrstärkung des Bremsdruckes im Bremsenbetätigungssystem (9) in ausreichendem Maß aktiviert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g c k e n 11 z e i c h n e t daß bei einem umgekehrten Schwellwertsigna1 (16) die Verstärkung des Bremsdruckes im Bremsenbetätigungssystem (9) durch die Speicherbremse (14) teilweise oder ganz aufgehoben wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsenbetätigungssystem (9) mit einem Bremsenantiblockiersystem (15) kombiniert ist.