-
-
Mesomorphe aromatische Polyester, mit hoher Steifigkeit
-
und Zähigkeit, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
zur Herstellung von-Formkörpern, Filamenten, Fasern und Folien Die Erfindung betrifft
hochmolekulare mesomorphe vollaromatische Polyester mit hoher Steifigkeit, Schlagzähigkeit
und günstiger Schmelzviskosität, ein Verfahren. zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
zur Herstellung von Formkörpern, Filamenten, Fasern und Folien.
-
Al's tmesomorph" bezeichnet man solche Polykondensate, die flüssig-kristalline
Schmelzen bilden. Sie sind hinreichend bekannt, vergleiche z.B.
-
F. E. McFarlane et al., Liquid Crystal Polymers II, Contemporary Topics
in Polymer Science, Vol. 2, Plenum Publishing Corporation, 1977; S. L. Kwolek et
al., Macromolecules 10, 1390 (1977);
w. J. Jackson und H.F. Kuhfuss,
J. Polymer Science, Polymer Chem. Ed. 14, 2042 (1976); W.C.Wooten et al. in A.Ciferri
"Ultra-high Modulus Polymers", Applied Science Publ., London 1979, S. 362 f.; A.
Blumstein et al., "Liquid Crystalline Order in Polymers", Academic Press 1978; EP
22 344, 24 499, 15 856, 17 310, 15 088, 8 855, WO 79/01034, 79/797 und DE-OS 2 751
653.
-
Der flüssig-kristalline Zustand der Polykondensatschmelzen läßt sich
mit Hilfe eines Polarisationsmikroskops untersuchen:- Für die Untersuchungen war
das Okular mit einem Aufsatz ausgerüstet, der eine Fotodiode im Brennpunkt: der)rOkularl-inse
angeordnet enthielt. Anhand eines nachgeschalteten Meßverstärkers mit Regeleinrichtung
wurde der Meßwert am eingeschalteten Mikroskop bei parallel angeordneten Nicolschen
Prismen in Abwesenheit einer Materialprobe auf 100 Skalenteile eingestellt. Bei
gekreuzten Nicolschen Prismen ergab sich dann ein Wert von 0,01 Skalenteilen.
-
Die Schichtdicke der untersuchten Polykondensatschmelzen betrug 100
µm.
-
Die Untersuchung der flüssig-kristallinen Schmelzen erfolgte nach
dem Aufschmelzen der Proben bei'Temperaturen zwischen 280 und- 4000C. Sofern in
diesem gesamten Bereich oder in einem Teil davon e'i«e"flü'ssig-kristalline Schmelze
beobachtet wird, nennen wir das Polykondensat mesomorph.
-
Um sicherzustellen, daß die optische Anisotropie der Schmelzen auf
einen flüssig-kristaliinen Zustand und nicht etwa -auf in der Schmelze schwimmende
Kristalle des Polykondensats zürückzuführeh ist, wurde die Schmelze nach der Messung
noch weitere 300C über die Untersuchungstemperatur aufgeheizt. Kristalle schmelzen
dabei auf, wodurch die optische Anisotropie der Schmelze verschwindet. Nur wenn
die Aufhellung der zwischen Nicolschen Prismen beobachteten Schmelze trotz des weiteren
Aufheizens nicht verschwand, wurden die Pol-ykondensate als mesomorph eingestuft.
Sie zeigten in der-Meßanordnung Werte über 1 Skalenteil, meist Werte'von 3 bis 90
Skalenteilen. Für amorphe Schmelzen, z.B. -aromatische Polycarbonate, wurden dagegen
Werte von weniger als 0,1 Skalenteil gefunden.
-
Die oben beschriebene Methode ist für eine Schnellbestimmung im Laboratorium
besonders geeignet und liefert in nahezu allen Fällen zweifelsfreie Ergebnisse.
In Zweifelsfällen kann es dagegen sinnvoll sein, das Vorhandensein flüssig-kristalliner
Komponenten mittels Röntgenweitwinkelstreuung in der Schmelze nachzuweisen, wie
es z.B. bei G.W. Gray und P.A. Windsor, "Plastic Crystals,
Physico-Chemical
-Properties and Methods of Investigation"; -inshesondere Chapter 3, John Wiley &
Sons, New York, Sydney, Toronto 1974 beschrieben ist.
-
Die DE-OS 20 25 971 betrifft hochmolekulare voll-aromatische Polyester
auf Basis von p-Hydroxybenzoesäure, aromatischen Dicarbonsäuren (wie Phthal- und
Isophthalsäure) und Diphenolen (wie Hydrochinon oder 4,4'-Dihydroxybiphenyl). Aufgrund
der verwendeten Komponenten sind diese Polyester mesomorph; sie können z.B. zu Fasern
verarbeitet werden. Von den 13 Polyestern der Beispiele schmilzt ein einziger unter
300°C. Diese Polyester;~sind also schlecht verarbeitbar.
-
Formkörper, die aus flüssig-kristalliner Schmelze hergestellt werden,
weisen mechanische Festigkeiten auf, wie sie normalerweise bei unverstärkten, aus
isotroper Schmelze verarbeiteten Polykondensaten nicht gefunden werden; jedoch läßt
die Zähigkeit solcher Formkörper manche Wünsche offen (vgl. US 42 42 496, EP 44
175, W.J. Jackson.jr., Brit. Polym. J. 12, 154 (1980)).
-
Durch eigene Untersuchungen wurde bestätigt, daß mesomorphe Polyester
hoher Festigkeit in der Regel geringe Zähigkeit und mesomorphe Polyester hoher Zähigkeit
in der Regel weniger ausgeprägte Festigkeit besitzen.
-
Aufgabe der Erfindung war es daher, mesomorphe vollaromatische Polyester
bereitzustellen, die gegenüber den
Polyestern der DE-OS 20--25 971
besser verarbeitbar sind und dennoch hervorragende mechanische Eigenschaften aufweisen.
-
Weitere Aufgabe der Erfindung war es, mesomorphe vollaromatische Polyester
zur Verfügung zu stellen, die durch thermoplastische Verformung zu Formteilen verarbeitet
werden können, welche sowohl hohe mechanische Festigkeit als auch hohe Zähigkeit
besitzen.
-
Bevorzugte neue mesomorphe voll-aromatische Polyester sollten eine;
Schlagzähigkeit von mindestens 20, vorzugsweise von mindestens 30, insbesondere
von mindestens 40 kJ/m' besitzen. Außerdem sollten diese bevorzugten Polyester eine'Kerbsc'hlägzähigkeit
von mindestens 10, vorzugsweise von mindestens 20, insbesondere von mindestens 25
kJ/m² haben. Weiterhin sollten diese bevorzugten Polyester einen' Biege-E-Modul-
von mindestens 4500, vorzugsweise von mindestens 5000, insbesondere von mindestens
6000 besitzen.
-
Überraschenderweise -wurden gefunden, daß voll-aromatische Polyester,
die einkondensierte Reste von p-Hydroxybenzoesäure, Isophthalsäure, Hydrochinon
und 3,4'- und/oder 4,4'-Dihydroxydiphenyl, -diphenylether und/oder -diphenylsulfid
enthalten, die gewünschte Kombination vorteilhafter Eigenschaften besitzen.
-
Gegenstand der Erfindung sind mesomorphe voll-aromatische Polyester
auf Basis von (a) (gegebenenfalls substituierter) p-Hydroxybenzoesäure, (b) Isophthalsäure,
(c) Hydrochinon und (d) 3,4'- und/oder 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 341 und/od-er 4,4'-Dihydroxydiphenylether
und/oder 3,4'- und/oder 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfid, wobei das Molverhältnis der
einkondensierten Reste a/b 80 : 20 bis 50 : 50, vorzugsweise 70 : 30 bis 55 : 45,
insbesondere 65 : 35 bis 60 : 40, das Molverhältnis der einkondensierten Reste b/c/d
20:10:10 bis 50:48:2, vorzugsweise 30:22:8 bis 45:41:4, insbesondere 35:29:6 bis
40:35:5, und das Molverhältnis der einkondensierten Reste b/(c+d) = 0,95 bis 1,05
betragen.
-
Bevorzugte (a) p-Hydroxybenzoesäuren sind durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy,
C6-C10-Aryl oder C7-C12-Alkylaryl (wie Phenyl, Tolyl, Naphthyl), kernsubstituierte
p-Hydroxybenzoesäuren, wie z.B. 4-Hydroxy-2-methylbenzoesäure, 4-Hydroxy-3-methyl-benzoesäure,
2-Ethyl-4-hydroxybenzoesäure, 3-Ethyl-4-hydroxybenzoesäure, 4-Hydroxy-2-phenylbenzoesäure
oder 4-Hydroxy-3-phenylbemzoesäure,
vorzugsweise jedoch unsubstituierte
p-Hydroxlbenzoesäure selbst.
-
Die erfindungsgemäßen Polyester können die Reste der Verbindungen
(a) bis (d) in statistischer Verteilung, in Segmenten oder in Blöcken enthalten.
Betreffend Komponente (a) ist darauf zu achten, daß längere, Blöcke den Schmelzpunkt
- und. die Schmelzviskosität stark erhöhen können.
-
Als Endgruppen können die er,findungsgemäßen Polyester-COOH, -H, -OH,
-OCsH5, Acyloxy oder von Kettenabbrechern herrührende Reste enthalten. Bevorzugte
Kettenabbrecher sind monofunktionelle aromatische Hydroxylverbindungen, wie 4-Hydroxydiphenyl,
p-Nonylphenol, 4-(1,1,3,3-Tetramethylbutyl)-phenol, ß-Naphthol, und aromatische
Monocarbonsäuren, wie Diphenylcarbonsäuren und Maphthalincarbonsäuren. Kettenabbrecher
können in Mengen von 0,5 bis5 Mol-t, bezogen auf die Summe der Komponenten a und
b, eingesetzt werden.
-
Gegebenenfalls können auch verzweigende drei- oder hdherfunktionelle
- vorzugsweise aromatische - Monomere in Mengen von 0,1 bis 1 Mol-%, bezogen auf
die Summe der Komponenten a und b, wie z.B. Phloroglucin, 1,3,5-Benzoltricarbonsäure
und 3-, 5-Dihydroxybenzoesäure, eingesetzt werden.
-
Die erfindungsgemäßen Polyester besitzen in der Regel eine inhärente
Viskosität von mindestens 0,5, vorzugsweise von mindestens 1,0, dl/g (gemessen an
einer Lösung
von 5 mg Polyester/ml p-Chlorphenol bei 45°C). Sollten
Polyester in p-Chlorphenol unlöslich sein, wird angenommen, daß sie die angegebene
Mindestviskosität besitzen; sie sind somit erfindungsgemäß, sofern sie den Parametern
des Hauptanspruchs genügen.
-
Die erfindungsgemäßen Polyester besitzen vorzugsweise eine Schmelzviskosität
von weniger als 1000 Pa.s, gemessen bei einer Schergeschwindigkeit von 10³ sec-1
unter Verwendung einer Düse mit einem Länge/Durchmesserverhältnis von 20 bei einer
Temperatur von weniger als 360°C, vorzugsweise weniger als 330°C.
-
Die erfindungsgemäßen Polyester können nach verschiedenen Verfahren
hergestellt werden, z.B. durch Kondensation bzw. Umesterung der reaktiven Derivate,
der Verbindungen (a) bis (d) z.B. ihrer Ester bzw. Säurechloride, und anschließende
Polykondensation.
-
Beispiele für bevorzugte Ausgangsverbindungen sind also ihre Arylester,
ihre Acylester und ihre Säurechloride.
-
Nach einem bevorzugten Syntheseverfahren werden die niederen Acylester,
vorzugsweise die Acetate, der Verbindungen (a), (c) und (d) mit Isophthalsäure (b)
umgesetzt, wobei die Acylester auch in situ hergestellt werden können.
-
Die Reste der Verbindungen (a) bis (d) werden im Verhältnis der Ausgangskomponenten
in den Polyester eingebaut.
-
Die erfindungsgemäßen Polyester sind vorzugsweise frei von Carbonatgruppen.
-
Es ist zweckmäßig, sowohl die Kondensations- bzw. Umesterungsreaktionen-
als auch die Polykondensationsreaktionen katalytisch zu beschleunigen. Derartige
*-" Katalysatoren,-sind bekanntlich z.B. Lëwis-Säuren und Halogenwasserstoffsäuren;
; Oxide, Hydride, Hydroxide, Halogenide, Alkoholate, Phenolate, Salze anorganischer
oder organischer Säuren (vorzugsweise Carbonsäuresalze), Komplexsalze oder Mischsalze
der Alkalimetalle, wie z.B.
-
Magnesium, Calcium der Nebengruppenelemente, wie z.B.
-
Vanadium, Titan, Mangan, Cobalt, Nickel, Zink, Lanthan, Cer, Zirkonium
oder der Elemente aus anderen Gruppen des Periodensystems, wie z.B. Germanium, Zinn,
Blei und Antimon oder auch die Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle selbst, insbesondere
Natrium, Natriumhydroxid, Lithiumacetat, Natriumacetat, Kaliumacetat, Calciumacetat,
Magnesiumacetat, Cobaltacetat, Zinkacetat, Calciumbenzoat, Magnesiumacetylacetonat,
Zinkacetylacetonat, Vanadyl-C1-C8-alkoxide, Titanalkoxide wie Titantetrabutylat,tTitantetrapropylat,-Alkõxytitansilikate,
Zirkoniumbutylat, Zirkoniumpropylat, Titantetraphenolat, Natriumphenolat, - Germaniumdioxid,
Antimontrioxid, Dialkyl- und Diarylzinnoxid, Di-butylzinn
-diacetat,
Di-butylfiTm'etnoxy-zinn. Besonders bevorzugte sind Magnesium-, Mangan-, Natrium-,
Kalium- und Zinkacetat.
-
Die Katalysatormengen betragen vorzugsweise 0,001 bis 1, insbesondere
0,01 bis 0,2, Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der eingesetzten Monomeren.
-
Die erfindungsgenäßen Polyester können bei Temperaturen von 160 bis
370°C hergestellt werden, wobei man im allgemeinen die Reaktion bei niedrigen Temperaturen
beginnt und im Verlaufe der Reaktionsfortschreitung kontinuierlich die Temperatur
erhöht. Bei nachlassender Reaktionsgeschwindigkeit kann ein Vakuum angelegt werden,
wobei der Druck vorzugsweise kontinuierlich von Normaldruck bis ca. 0,1 mbar gesenkt
wird.
-
Das erhaltene Produkt kann -vorzugsweise in Granulatform - einer
Festphasennachkondensation unter vermindertem Druck bei Temperaturen von 200 bis
300°C unterworfen werden; nach 5 bis 25 Stunden haben sich Molekulargewicht erhöht
und die daraus resultierenden Eigenschaften des Polyesters merklich verbessert Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist also Verfahren zur Herstellung der neuen Polyester
durch Umsetzung der Komponenten (a) bis (d) bzw. ihrer reaktionsfähigen Derivate,
die auch in situ hergestellt werden können, gegebenenfalls in Gegenwart von Kettenabbrechern,
Verzweigungsmitteln
und Katalysatoren, bei Temperaturen von 160 bis 3700C, gegebenenfalls unter vermindertem
Druck.
-
Die erfindungsgemäBen mesomorphen Polyester können infolge ihrer relativ
geringen Schmelzviskosität vorteilhaft aus der Schmelze zu Spritzgußformteilen,
Filamenten, Fasern, Bändern und Filmen verarbeitet werden, wobei durch auftretende
Scherkräfte eine Molekülorientierung erzielt wird, die ln hohem Maße von der Stärke
der Scherkräfte beeinflußt wird. Desweiteren zeigen sie eine ausgeprägte StrukturviskositAt,
das heißt, daß die Schmelzviskosität bei Erhöhung der Scherkräfte stark abfällt.
Geeignete Verarbeitungsverfahren sind Spritzguß, Extrusion, Pressen und Schmelzspinnen.
-
Aus den erfindungsgemäßen Polyestern können Formteile hoher Zugfestigkeit,
außerordentlicher Zähigkeit und großer Dimensionsstabilität hergestellt werden.
Da die Polyester außerordentlich chemikalienresistent und flammwidrig sind, eignen
sie sich bevorzugt zur Herstellung von 6 - elektrotechnischen Artikeln, wie z.B.
Isolatoren, gedruckten Schaltungen, Steckkontakte, Armaturenteile, --Teilen chemisch-technischer
Apparate, wie z.B. Rohre, Behälterauskleidungen, Rotoren, Gleitlager, Dichtungen,
- Teilen der Flugzeuginnenausstattung, - Teilen medizinisch-technischer Geräte,
wie z.B. Bauteile von Klimaanlagen, Ventil teile.
-
Die erfindungsgemäßen Polyester können aber auch als Überzugs- und
Beschichtungsmaterial (pulverförmig oder dispergiert) verwendet werden. Auch zur
Herstellung verstärkter oder gefüllter Formmassen mit einem Verstärker- bzw. Füllstoffgehalt
von 5 bis 65 Gew.-%, bezogen auf verstärkte bzw. gefüllte Formmasse, sind sie bestens
geeignet.
-
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist also die Verwendung der neuen
Polyester zur Herstellung von Formkörpern, Filamenten, Fasern und Filmen.
-
Beispiele Die Prüfung der Schlagzähigkeit an Kerbschlagzähigkeit ak
erfolgte an Normkleinstäben gemäß DIN 53 453 (ISO/R 179) bei 230C'jeweils- an 10
Prüfkörpern.
-
Die Bestimmung der Biegefestigkeit wurde an Normkleinstäben gemäß
DIN 53 452 (ISO R 178) durchgeführt. Der Biege-E-Modul wurde gemäß DIN 53 457 ermittelt.
-
Die Messung der Wärmeformbeständigkeit erfolgte durch Bestimmungen
der Vicat-B-Erweichungstemperatur gemäß DIN 53 460 (ISO 306).
-
Vergleich 1 In ein 1 1-Planschliffgefäß mit Planschliffdeckel, Rührer,
Stickstoff'einleitung und einem Destillationsaufsatz, der mit einem Kühler verbunden
war, wurden die folgenden Substanzen eingewogen: 2,4 Mol =A 331,49 g p-Hydroxybenzoesäure,
1,44 Mol A 239,23 g Isophthalsäure, 1,44 Mol ^ 158,56 g Hydrochinon, 6,33 Mol =A
646,23 g Acetanhydrid, 0,1 g Magnesiumacetat und 0,15 g Antimontrioxid.
-
Unter Stickstoffatmosphäre wurde mittels Salzbad auf 1700C erhitzt.
Sobald die Destillation von Essigsäure nachließ (nach ca. 45 Minuten), wurde die
Temperatur
im Reaktionsgefäß im Verlauf einer Stunde auf 2500C
und im Verlauf einer weiteren Stunde auf 3300C erhöht.
-
Nach Beendigung der Destillation wurde der Druck im Verlauf von 30
Minuten bis auf ca. 1 mbar gesenkt.
-
Während dieser Vakuumphase nahm die Viskosität der entstandenen Polymerschmelze
stark zu. Die Schmelze wurde daher langsamer gerührt.
-
Am Ende dieser Phase war eine Gesamtmenge von 709 g Essigsäure (enthält
restliches Acetanhydrid) aufgefangen worden.
-
Der erhaltene hell-braune Polyester wurde gemahlen und bei 250°C einer
Festphasennachkondensation unterworfen (bei einem Vakuum von ca. 1 mbar 24 -Stunden).
Die inhärente Viskosität des so erhaltenen Polyesters betrug 1,2 dl/g.
-
Vergleich 2 In das in Vergleich 1 beschriebene Reaktionsgefäß wurden
die folgenden Substanzen eingefüllt: 2,4 Mol - 33,149 p-Hydroxybenzoesäure, 1,44
Mol # 239,23 g Terephthalsäure, 1,2 Mol # 132,13 g Hydrochinon, 0,24 Mol # 48,48
g 4,4'-Dihydroxydiphenylether, 6,33 Mol # 646,23 g Acetanhydrid,
0,1
g Magnesiumacetat und 0,15 g Antimontrioxid.
-
Das in Vergleich 1 beschriebene Temperatur-Zeit-Programm wurde befolgt.
Vor Erreichen des Endvakuums wurde der Inhalt des Reaktionsgefäß fest (Salzbadtemperatur:
3500C). Das Produkt konnte nur durch Zertrümmern des Glasgefäßes isoliert werden.
Es war in allen gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln unlöslich. Es wurde keine
anisotrope Schmelzphase beobachtet.
-
Beispiel 1 In die in Vergleich 1 beschriebene Reaktionsapparatur wurden
die folgenden Substanzen eingefüllt: 2,4 Mol # 331,40 g-Hydroxybenzoesäure, 1,44
Mol =A 239,23 g Isophthalsäure, 1,2 Mol - 132,13 g Hydrochinon, 0,24 Mol =A 48,48
g 4,4'-Dihydroxydiphenylether, 6,33 Mol =A 646,23 g Acetanhydrid, 0,1 g Magnesiumacetat
und 0,1 g Antimontrioxid.
-
Nach dem in Vergleich 1 angegebenen Temperatur-Zeit-Programm wurde
ein hellbeiger Polyester erhalten, der gemahlen und in-fester Phase bei 2500C nachkondensiert
wurde (24 Stunden bei einem Vakuum von ca. 1 mbar).
-
Die inhärente Viskosität des so erhaltenen Polyesters betrug 1,43
dl/g. Im Bereich von 300°C bis 4000C wurde eine optisch -anisotrope- Schmelzphase
beobachtet.
-
Beispiel 2 In die in Vergleich 1 beschriebene Reaktionsapparatur
wurden die folgenden Substanzen eingefüllt: 2,4 Mol # 33,49 g p-Hydroxybenzoesäure,
1,44 Mol # 239,23 g Isophthalsäure, 1 Mol # 110,11 g Hydrochinon, 0,44 Mol # 81,84
g 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 6,33 Mol # 646,23 g Acetanhydrid, 0,15 g Zinkacetat und
0,2 g Germaniumoxid, Das in Vergleich 1 beschriebene Temperatur-Zeit-Programm wurde
befolgt. Es wurde in hell-beiger Polyester mit sehr guter Schmelzfließfähigkeit
bei 300°C erhalten. Das Produkt wurde gemahlen und im Vakuum (ca.
-
1 mbar) bei 240°C in fester Phase nachkondensiert (30 Stunden).
-
Die inhärente Viskosität des aPolyesters betrug 2,31 dl-/g. Polarisationsmikroskopisch
wurde eine optisch anisotrope Schmelzphase im Bereich von 300 bis 4000C beobachtet-.
-
Beispiele 3 - 8 In der in Vergleich 1 beschriebenen Reaktionsapparatur
und nach den dort beschriebenen Verfahren wurden weitere
Polyester
hergestellt. Art und enge der Ausgangsprqdukte sind in Tabelle 1 aufgelistet.
-
Tabelle 1 Beispiel PHB b c d Komponente d Inhärente Visko-(Mol) (Mol)
(Mol) (Mol) sität (dl/g) 3 2,4 1,44 1,2 0,24 4,4'D 2,09 4 2,4 1,44 1,2 0,24 4,4'-DOD6
1,45 5 2,1 1,5 1,4 0,1 4,4'-DODE 1,29 6 2,8 1,2 0,9 0,3 4,4'-DODE 1,53 7 2,0 1,8
1,4 0,4 3,4'-DODE 1,08 8 2,4 1,2 1,0 0,2 3,4'-DODE 1,42 PHB = p-Hydroxybenzoesäure
DODE = Dihydroxydiphenylether DOD = Dihydroxydiphenyl DODS = Dihydroxydiphenylsulfid
Zur Prüfung der mechanischen. Eigenschaften wurden aus den Polyestern des Vergleichs
1-und der Beispiele 1 bis 8 durch Spritzguß Normkleinstäbe hergestellt. Der Polyester
aus Vergleich 2 konnte nicht unzersetzt verarbeitet werden.
-
Die Verarbeitung der Polyester erfolgte bei Temperaturen zwischen
300 und 3300C. In Tabelle 2 sind die gemessenen Werte aufgeführt.
-
Tabelle 2 Beispiel Vicat B an/ak Biegefestig- Biege-E- Viskosität
keit Modul (Pa.s) (°C) (kJ/m²) (MPa) (MPa) Vergleich 1 140 8/6 150 6500 800/3000C
1 130 42X/27X 160 6100 460/280°C 2 142 51x/39x 174 7200 600/2800C 3 141 49x/37X
150 6950 270/300°C 4 148 45x/29x 154 7300 150/310°C 5 134 43x/29x 162 6400 250/300°C
6 130 72x/62x 155 6150 200/3200C 7 128 84x/64x 160 6300 160/300°C 8 134 - 48x/41x
i40 7150 490/3000C x = angebrochen + Schmelzviskosität bei einer Schergeschwindigkeit
von 10³ sec-1 und bei der jeweils angegebenen Temperatur