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Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Bestimmungs-
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größen des Flußvektors einer Drehfeldmaschine Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Ermitteln von Bestimmungsgrößen des Flußvektors einer Drehfeldmaschine
mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Die Erfindung betrifft
ferner die Anwendung des Verfahrens beim Betrieb der Drehfeldmaschine und eine Vorrichtung
hierzu.
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Ein derartiges Verfahren ist bei der Vorrichtung nach der deutschen
Offenlegungsschrift 30 26 202 für den feldorientierten Betrieb einer umrichtergespeisten
Drehfeldmaschine verwendet. Bei der Feldorientierung wird die Lage des Flußvektors
erfaßt und der die Maschine speisende Umrichter in Abhängigkeit von der Lage des
Flußvektors so gesteuert, daß die zum Fluß parallele Komponente des Ständerstromes
und die dazu senkrechte Ständerstromkomponente unabhängig beeinflußbar sind. Über
die Steuerung der rlußparallelen Ständerstromkomponente (Magnetisierungsstrom) kann
ein vorgegebener Wert für den Betrag des Flusses eingestellt werden, während die
zum Fluß senkrechte Stromkomponente (Wirkstrom) dann linear in das Drehmoment eingeht
und unmittelbar zur entkoppelten Steuerung von Drehzahl oder Drehmoment verwendet
werden kann.
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Für diese Feldorientierung ist aber die Kenntnis der Flußlage erforderlich.
Dabei ist es vorteilhaft, den Fluß nicht über Hallsonden direkt zu messen, sondern
mittels einer Rechenmodellschaltung aus elektrischen Größen zu berechnen. Die einfachste
Möglichkeit hierzu ist ein sogenanntes "Spannungsmodell", das aus den Eingangsspannungen
des Motors durch Abzug des ohmschen Ständerspannungs-
abfalles und
der induktiven Streuspannungen die induzierte EMK bestimmt. Der Fluß ergibt sich
dann als Integral der EMK.
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Zur Beschreibung der Maschinenströme, Maschinenspannungen, der EMK
und des Flusses können ebene Vektoren verwendet werden, die jeweils durch zwei Bestimmungsgrößen,
z.B.
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ihre kartesischen oder polaren Komponenten bezüglich eines ruhenden
(d.h. ständerorientierten oder "raumfesten") oder mit der Läuferachse rotierenden
("läuferorientierten") oder der Feldachse rotierenden (''feldorientierten") Koordinatensystems.
Für das erwähnte "Spannungsmodell" ist die Betrachtung im ständerorientierten kartesischen
Koordinatensystem am einfachsten, da es hierzu lediglich erforderlich ist, z.B.
bei einer dreiphasigen Maschine aus den Spannungen und Strömen der drei um 1200
gegeneinander versetzten Phasen mittels eines "3/2"-Koordinatenwandlers die entsprechenden
kartesischen, raumfesten Koordinaten (diese sind hier mit den Indizes ccl und N2
gekennzeichnet) des entsprechenden Ständerstromvektors i und des Ständerspannungsvektors
u zu bilden, wobei sich der Vektor e der EMK dann unter Berücksichtigung des Ständerwiderstandes
rS und der Streuinduktivität x C durch komponentenweise Addition gemäß e = u - rs.i
- x#. di/dt errechnet. Die kartesischen ständerorientierten Komponenten des Flußvektors
Y ergeben sich dann jeweils als Integral der entsprechenden Komponente des EMK-Vektors.
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Die für diese Integration erforderlichen offenen Integratoren neigen
zum Wegdriften und müssen stabilisiert werden, z.B. über einen in einer Rückführungsleitung
des Integral tors liegenden Nullpunktregler. Mit der Nullpunktdrift der Integratoren
werden jedoch bei niedrigen Betriebsfrequenzen auch die entsprechend langsamen Änderungen
der Flußkomponenten unterdrückt. Außerdem entsteht im stationären Betrieb ein Winkelfehler,
der sich ebenfalls vor
allem bei niedrigen Frequenzen auswirkt und
zu einer störenden Fehlorientierung führt, wenn die Sollwerte für den Ständerstrom
feldorientiert vorgegeben werden. Diesen Nachteilen steht jedoch die gute Dynamik
dieses Spannungsmodells gegenüber.
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Es ist aber auch möglich, einen Modellwert für den Maschinenfluß aus
den Maschinenströmen (d.h. dem Ständerstromvektor 1 und im Fall einer Synchronmaschine
auch dem Erregerstrom ie) und der gemessenen Läuferstellung \ oder, was meßtechnisch
häufig vorteilhaft ist, aus der Läuferdrehzahl X , zu ermitteln. Dieses "Strommodell"
bildet die in der Maschine auftretenden Vorgänge, soweit sie zur Ausbildung des
Flusses führen, elektronisch nach. Für dieses Strommodell ist die Verwendung eines
feldorientierten Koordinatensystems vorteilhaft, wobei die zum Feld parallele Komponente
mit dem Index 1 und die dazu senkrechte Komponente mit dem Index (p2 bezeichnet
wird. Die Umrechnung von einem Koordinatensystem in ein anderes, um einen vorgegebenen
Winkel gedrehtes Koordinatensystem geschieht dadurch, daß die entsprechenden Komponenten
des zu transformierenden Vektors einem sogenannten "Vektordreher" zugeführt werden,an
dessen Winkel eingang ein entsprechendes Winkelsignal, z.B. Sinus und Cosinus des
Drehwinkels, angelegt werden.
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Beim Strommodell müssen möglichst genaue Modellparameter für die Maschinenparameter
eingestellt werden, so daß z.B.
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temperaturbedingte Änderungen des Läuferwiderstandes sowohl bei stationären
wie bei dyn-amischen Vorgängen zu.Verfälschungen des Modellflusses führen. Für höhere
Betrieb frequenzen ist daher das Spannungsmodell vorzuziehen, bei niedrigen Betriebsfrequenzen
führt jedoch das Strommodell trotz möglicher stationärer Ungenauigkeiten zu einem
besseren Modellwert für den Fluß.
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In der erwähnten deutschen Offenlegungsschrift 30 26 202.3 ist daher
eine Kombination beider Modelle vorgesehen. Entsprechend dem Spannungsmodell werden
aus den Maschinenströmen und Maschinenspannungen zwei Komponenten eines dem Spannungsmodell
zugeordneten Modell-EMK-Vektors e, u gebildet, aus denen dann die entsprechenden
Komponenten des diesem Spannungsmodell zugeordneten Flußvektors 9, u gebildet werden.
Die Schaltung arbeitet hierbei ständerorientiert und enthält für die Bildung des
Flusses je einen Integrator für jede kartesische EMK-Komponente. Zur Stabilisierung
dieser Integratoren wird jeweils eine Komponente dieses Flußvektors in einer Rückführungsleitung
einem Regler aufgeschaltet, dessen Ausgangssignal als Korrekturgröße zur Korrektur
der entsprechenden Komponente des Modell-EMK-Vektors dem Integratoreingang aufgeschaltet
ist. Dem Sollwerteingang dieser Regler wird dabei die entsprechende Komponente eines
im Strommodell aus den Ständerströmen und der Läuferstellung gebildeten Modellflußvektors
4, i geliefert.
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Die Regler erhalten an ihren Eingängen also die kartesischen raumfesten
Komponenten des Differenzvektors Y,i - 9,u und liefern die kartesischen raumfesten
Komponenten eines Korrekturvektors, durch dessen Aufschaltung auf das Spannungsmodell
der Differenzvektor im Mittel ausgeregelt wird. Dadurch wird erreicht, daß das Spannungsmodell
zumindest hinsichtlich seines stationären Verhaltens dem Strommodell nachgeführt
wird, so daß die gute Dynamik des Spannungsmodells beibehalten, jedoch die bei niedrigen
Frequenzen bessere stationäre Flußbestimmung des Strommodells ausgenutzt wird.
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Die Ausgänge der beiden bekannten Korrekturregler stellen die kartesischen
ständerorientierten Komponenten eines Korrekturvektors dar, der im wesentlichen
mit der Frequenz des Vektors 9,u umläuft. Die Regler müssen also ständig
Wechselgrößen
verarbeiten, was nicht nur bei hohen Betriebsfrequenzen nachteilig sein kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine andere Möglichkeit
zum Ermitteln von Bezugsgrößen des Flußvektors einer Drehfeldmaschine zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ebenfalls von einer Kombination von
Strommodell und Spannungsmodell entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 ausgegangen,
wobei jedoch von den beiden Korrekturgrößen, die aus der Regelabweichung zwischen
dem als Sollwert eingegebenen Modellflußvektor W, i und dem als Istwert eingegebenen
Flußvektor Y,u bestimmt werden, die erste Korrekturgröße aus der Regelabweichung
des Betrages und die zweite Korrekturgröße aus der Regelabweichung der Richtungen
der beiden Flußvektoren gebildet wird. Dabei kann es vorteilhaft sein, die Aufschaltung
der Korrekturgrößen bei höheren Betriebsfrequenzen abzuschalten, bei denen das Spannungsmodell
allein bereits hinreichend genau arbeitet.
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Wie bei der bekannten Schaltung ist also auch gemäß der Erfindung
eine nachführende Regelung vorgesehen, die vom Differenzvektor 4',i - ,u ausgeht
und so auf das Spannungsmodell wirkt, daß der dem Spannungsmodell zugeordnete Vektor
Y ,u (unter Beibehaltung der Dynamik des Spannungsmodells) stationär dem Vektor
9,i nachgeführt wird und als Fluß der Maschine abgegriffen wird.
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Bei der bekannten Schaltung wird jedoch jeweils eine gemittelte kartesische
raumfeste Komponente des Differenzvektors ausgeregelt. Gemäß der Erfindung wird
aber von dem Differenzwinkel 6 = i - tru ausgegangen, wobei fBu die dem Vektor ,u
und ,i die dem Vektor ,i zugeordnete Flußrichtung (bezogen auf das raumfeste Koordinatensystem)
ist. Der Differenzwinkel 8 ist demnach die Polar-
komponente des
Differenzvektors ,i - ,u in einem mit ,i rotierenden Bezugssystem. Der entsprechende
Regler regelt demnach die mittlere rotierende polare Winkelkomponente des Differenzvektors
aus; seine Ausgangsgröße liefert daher auch die rotierende polare Winkelkomponente
eines Korrekturvektors. Entsprechend regelt der andere Regler mit ß ,ul 1Y,ul den
mittleren Betrag des Differenzvektors aus und liefert die rotierende polare Betragskomponente
des Korrekturvektors.
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Ein Vektor, dessen kartesische Komponenten durch die Mittelwerte der
kartesischen Komponenten eines veränderlichen Vektors gegeben sind, unterscheidet
sich aber nicht nur durch die Koordinatendarstellung von einem Vektor, dessen polare
Komponenten durch die Mittelwerte der polaren Komponenten des gleichen veränderlichen
Vektors bestimmt sind, vielmehr bedingt die verschiedene Mittelung, das die beiden
Vektoren sich derart unterscheiden, daß sie nicht mehr durch Koordinatentransformationen
ineinander überführt werden können.
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Gegenüber dem bekannten Regelverfahren unterscheidet sich daher die
Erfindung ganz wesentlich. Insbesondere liefert sie bei stationären Vorgängen wesentlich
genauere Ergebnisse, denn da die beiden Vektoren 4),u und ,i ungefähr mit gleicher
(bzw. im abgeglichenen Zustand mit identischer) Frequenz umlaufen, stellen die Regelabweichungen
der Beträge und Richtungen praktisch Gleichgrößen dar und die Regler sind weitgehend
entlastet, wodurch auch die Wahl der Regler-Konstanten im wesentlichen unkritisch
ist.
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Für die Nachführung des Spannungsmodells bedingt eine Differenz der
Flußbeträge zumindest bei kleinen Differenzwinkeln hauptsächlich eine Korrektur
der (flußparallelen) Magnetisierungsstromkomponenten des beim Spannungsmodell verwendeten
Ständerstromes. Mit der Ausgangsgröße des Reg-
lers für die Flußbeträge
kann daher die Betragskoordinate oder die flußparallele kartesische Koordinate i#1
=i cos # des Ständerstromvektors korrigiert werden. In analoger Weise wirkt die
Regelabweichung # =#,u -# ,i hauptsächlich. auf die Wirkstromkomponente und kann
zur Korrektur der Richtungskoordinate oder der flußsenkrechten Wirkstromkomponente
i2 = i . sin y verwendet werden. Der Faktor i kann durch eine Gewichtung der Regelabweichung
6 der Richtungen berücksichtigt werden, da der gewichtete Differenzwinkel i .SsV,
i . sin ( 9,u - ,i) als auf die Richtung (z.B. ,i) des einen Flußvektors orientierte
flußsenkrechte Komponente des dem anderen Modell zugrunde gelegten Stromes (z.B.
des Strom-Istwertes i für das Spannungsmodell) gerätetechnisch häufig leichter zugänglich
ist.
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In jedem Fall liefern die von den Polarkomponenten des Differenzvektors
gespeisten Regler zwei (kartesische oder polare) Komponenten eines Korrekturvektors
in einem Koordinatensystem, das mit dem Vektor 9,i oder dem nachgeführten Vektor
4>,u rotiert. Diese Komponenten des Korrekturvektors werden im Spannungsmodell
den entsprechenden Komponenten des Modell-EMK-Vektors bzw. des zugrunde gelegten
Ständerstromvektors nach den Regeln der Vektorrechnung aufgeschaltet. Für diese
Aufschaltung ist es nur noch erforderlich, daß Korrekturvektor und zu korrigierender
Vektor im gleichen Bezugssystem vorliegen, also entweder der Korrekturvektor mittels
eines Vektordrehers ins ständerbezogene Korrdinatensystem transformiert wird, oder
der Modell-EMK-Vektor e . u bereits in einem auf t ,i oder 4',u feldorientierten
Koordinatensystem ermittelt wird.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben und werden anhand von 4 Figuren
und zwei Aus-
führungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 einen mit diesem Verfahren arbeitenden Drehfeldmaschinenantrieb,
Fig. 2 ein Vektordiagramm zur Erläuterung der verwendeten Symbole, Fig. 3 ein feldorientiert
arbeitendes Ausführungsbeispiel, und Fig. 4 ein ständerorientiert arbeitendes, bevorzugtes
Ausführungsbeispiel.
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Gemäß Fig. 1 wird eine Drehfeldmaschine 1 über einen Umrichter 2 aus
einem Netz N gespeist, wobei die Umrichtersteuerung 3 der Maschine eine Motorspannung
oder einen Motorstrom mit vorgegebener Frequenz und vorgegebener Amplitude einprägt.
Entsprechend der Last stellt sich jeweils die nicht eingeprägte elektrische Variable
von selbst ein.
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Ständerstrom und Ständerspannungen sind hier als Doppelpfeile dargestellt,
die jeweils zwei Vektorkomponenten eines Vektors symbolisieren. So können z.B. die
Ströme 1R und i5 der Phasen R und S mittels Stromwandlern gemessen und durch einen
entsprechenden Komponentenwandler 4 in die beiden kartesischen Komponenten i 1 =
i.cos #α, iα2 = i . sin#α des Ständerstromvektors iα im
raumfesten Bezugssystem umgewandelt werden. Auf gleiche Weise wird mittels Spannungswandlern
und einem Koordinatenwandler 5 der ständerbezogene, kartesische Ständerspannungsvektor
u α gebildet. Ein Läuferstellungsdetektor 6 liefert den Läuferwinkel X oder
die Läuferdrehzahl 7t, aus dem eine erste Rechenmodellschaltungr nämlich das Strommodell
7, zusammen mit dem Ständerstrom i r die beiden Komponenten eines Modellflußvektors
,i bildet. Ein derartiges Strommodell ist in der erwähnten deutschen
Offenlegungsschrift
30 26 202 sowohl für eine Synchronmaschine, wie auch für eine Asynchronmaschine
beschrieben.
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Im Falle der Synchronmaschine ist das Strommodell 7 auch in der Lage,
ggf. unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Erregerstrom-Istwertes 1 , einen Sollwert
i für die Steuerung des Erregerstromes zu bilden, der von einer entsprechenden Erregerstromquelle.8
auf den Läufer der Synchronmaschine geschaltet werden kann.
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Mit 9 sind symbolisch Mittel dargestellt, mit denen aus der Ständerspannung
u.(ggf. unter Zuhilfenahme des Ständerstromes i) die Komponenten eines Modell-EMK-Vektors
e, u gebildet wird. Eine durch ein gemeinsames Symbol 10 dargestellte Reglerstufe
ist mit den beiden Ausgängen, deren Signale als Komponenten eines Korrekturvektors
8 aufgefaßt werden können, einer vom Modell-EMK-Vektor beaufschlagten Additionsstelle
11 zurVektoraddition aufgeschaltet. Im Fall der erwähnten Offenlegungsschrift liegt
sowohl der Modell-EMK-Vektor e, u, wie auch der Korrekturvektor in kartesischen
ständerbezogenen Komponenten vor, so daß diese Additionsstelle 11 nur jeweils die
ersten oder zweiten Komponenten beider Vektoren zu addieren hat.
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Die Istwerte der Regel stufe 10 werden dabei von den Komponenten des
im Strommodell berechneten Modellflußvektor i i beaufschlagt.
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Der Additionsstelle 11 ist eine zweite Rechenmodellscha,-tung 12 nachgeschaltet,
die aus dem um den Korrekturvektor ß korrigierten EMK-Vektor e, u + ß einen zweiten
Modellflußvektor , u - (e, u+ ß )dt liefert. Der Betrag t f u und der Winkel , u
dieses zweiten Modellflußvektors kann an entsprechenden Ausgängen 13 und 14 abgegriffen
werden. Da für die Verarbeitung von Winkeln häufig Rechenglieder verwendet werden,
denen jeweils sin und cos des Winkels, d.h. die entsprechenden kartesischen Komponenten
eines in diese Richtung weisenden EinheitsvektorsS
zugeführt werden
müssen, ist die Signalleitung des Modellflußwinkels y,u oder anderer Winkel ebenfalls
als Signalpaar durch einen Doppelpfeil dargestellt.
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Die Komponenten des Modellflußvektors ,u, die natürlich ebenfalls
durch die an den Ausgängen 13 und 14 anliegenden Bestimmungsgrößen W,u und 9,u gegeben
sind und die lediglich durch eine Koordinatentransformation aus diesen Bestimmungsgrößen
hervorgehen, sind auf die Istwerteingänge der Reglerstufe 10 geschaltet. Während
die Elemente 9 und 12 lediglich das bereits bekannte Spannungsmodell darstellen,
wird durch den Reglereingriff auf die Additionsstelle 11 bewirkt, daß der zweite
Modellflußvektor ,u dem ersten Modellflußvektor VI ,i nachgeführt wird. Daher werden
die Bestimmungsgrößen dieses nachgeführten zweiten Modellflußvektors ,u als gesuchte
Bestimmungsgrößen des Flußvektors t an den Leitungen 13 und 14 abgegriffen und für
die Steuerung der Drehfeldmaschine 1 verwendet.
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Die Steuerung der Drehfeldmaschine kann entsprechend den jeweiligen
Bedürfnissen unterschiedlich ausgelegt sein.
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Häufig wird mittels eines Vektordrehers 15, an dessen Winkelsignaleingang
das Signalpaar ff,u des ermittelten Flußwinkels t = ,u angelegt ist, der ständerbezogene
Ständerstromvektor i s in den entsprechenden feldorientierten Stromvektor iT umgerechnet.
In der Umrichtersteuerung können dann diese feldorientierten Stromistwerte mit den
feldorientierten Stromsollwerten i fl * (Magnetisierungsstrom-Sollwert) und i 92*
(Wirkstrom-Sollwert) des Stromsollvektors i * verglichen werden. Aus der Regelabweichung
(Regler 16) wird somit ein feldorientierter Steuervektor gebildet, der auf geeignete
Weise in drei Steuerspannungen für den Steuersatz 19 umgewandelt werden kann, um
daraus die Zündbefehle für die auf die drei Ausgangsphasen des Umrichters 2 arbeitenden
Umrichterventile zu erhalten. Diese Umwandlung des feldorientierten
Steuervektors
in drei Steuerspannungen ist durch einen Vektordreher 17 zur Rücktransformation
ins Ständerbezugssystem und einen Koordinatenwandler 18 zur Umwandlung der kartesischen
Komponenten in drei um 1200 phasenverschobene Steuerspannungen angedeutet. Es können
aber die Stromistwerte und die feldorientiert vorgegebenen Stromsollwerte auch auf
andere Weise in zwei Steuergrößen umgewandelt werden, z.B. in ein Amplitudensteuersignal
und ein Frequenzsteuersignal, wie sie etwa eine Direktumrichter-Steuerung benötigt.
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Wie bereits eingangs erwähnt wurde, wirkt der Magnetisierungsstrom-Sollwert
auf den Fluß und kann daher aus einer überlagerten Flußregelung gewonnen werden,
während mit dem Wirkstromsollwert, der z.B. aus einer überlagerten Drehzahlregelung
stammen kann, das Drehmoment beeinflußt wird.
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Die nach Fig. 1 in großer Allgemeinheit dargestellten Mittel zum Erfassen
der Bestimmungsgrößen des Flußvektors sind bereits in der erwähnten deutschen Offenlegungsschrift
enthalten. Abweichend hiervon ist gemäß der Erfindung jedoch vorgesehen, daß der
Reglerstufe 10 die Regelabweichung 8i t fY,ujdes Betrages der beiden Flußvektoren
und die Regelabweichung tf,i - ,u der Richtungen der beiden Flußvektoren zugeführt
sind. Dies kann z.B. dadurch geschehen, daß am Strommodell 7 und am Spannungsmodell
12 jeweils die polaren Komponenten der entsprechenden Modellflußvektoren abgegriffen
werden.
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Zur Erläuterung der einzelnen hierbei auftretenden Koordinatensysteme
und Symbole ist in Fig. 2 zunächst der Ständerstrom i und der Flußvektor y bezüglich
eines durch eine raumfeste (ständerbezogene) Koordinatenachse X gegebenen Bezugssystem
dargestellt. Der Winkel zwischen i und « ("ständerorientierter Stromwinkel") ist
mit
bezeichnet, während der ständerorientierte Flußwinkel zwischen
t und « mit y bezeichnet ist. Es gilt somit für den feldorientierten Stromwinkel
£y zwischen i und Y die Beziehung ## = #α- # . Die in Fig. 2 dargestellten
Beziehungen zwischen der Ständerspannung, den ohmschen Spannungsabfällen r5 . i
und den Streuspannungen x $. diXdt einerseits und der EMK e bzw. deren Integral
t gelten als Vektorbeziehungen unabhängig vom Bezugssystem.
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Im nicht abgeglichenen Zustand fällt die Richtung ,i des im Strommodell
7 ermittelten ersten Modellflußvektors +,i nicht mit der am Ausgang 14 des Spannungsmodells
12 ermittelten Flußrichtung 9= #,u zusammen, sondern weicht um den Winkel # ab.
In dem auf die Richtung y,u orientierten Bezugssystem besitzt demnach der erste
Modellflußvektor #,i die kartesischen Komponenten ##1,i und ##2,i, während der Stromvektor
in diesem Bezugssystem durch die kartesischen Komponenten i yl, i gegeben ist.
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In dem auf den Winkel zwei des Strommodells orientierten Koordinatensystem
hingegen besitzt der Ständerstromvektor i die kartesischen Komponenten i#1 und i
#2 i, entsprechend einem auf den Modellflußvektor #,i orientierten Modellflußwinkel
##,i.
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In Fig. 3 sind die zur Ermittlung des Flußvektors nach Fig. 1 benutzten
Bauteile genauer ausgeführt für den Fall, daß die beiden Rechenmodellschaltungen
7 und 12 flußorientiert arbeiten. Bereits bei Fig. 1 beschriebene gleiche Bauteile
tragen gleiche Bezugszeichen. Die Wirkungsweise, nach denen die Baugruppe 9' die
kartesischen, ständerbezogenen Komponenten e 1' e 2 des Modell-EMK-Vektors e,u bilden,
entspricht dem oberen Vektordiagramm in Fig. 2 und braucht nicht näher erläutert
zu werden Für die Vektoraddition e,u + t dient als Additionsstelle 11' in diesem
Fall ein weiterer Vektordreher, mit dem die ständer-
bezogenen
Komponenten e , e y2 in die entsprechenden, auf die Flußrichtung f orientierten
Koordinaten umgewandelt werden, aus denen durch einfache Addition der kartesischen
feldorientierten Komponenten des Korrekturvektors t der Eingangsvektor für die zweite
Rechenmodellschaltung 12' gebildet wird. Durch Normierung auf die Nennfrequenz N
und Integration wird aus der feldparallelen korrigierten EMK-Komponente der Betrag
,u des dem Spannungsmodell zugeordneten Modellflußvektors gebildet, während aus
der feldsenkrechten Komponente durch Division mit diesem Feldbetrag eine Modellflußfrequenz
gebildet wird, aus der durch Normierung auf die Nennfrequenz SN und Integration
der entsprechende Modell-Flußwinkel tf,u entsteht.
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Die feldparallele Komponente.des an der Additionsstelle zu überlagernden
Korrekturvektors in ist praktisch nur durch die Differenz der Flußbeträge bestimmt
und kann daher an einem entsprechenden Regler 10a abgegriffen werden. Der Istwert
für den Regler 10a wird vom Spannungsmodell 12' geliefert, der Sollwert hingegen
braucht nicht unbedingt am Strommodell 7 selbst abgegriffen zu werden, vielmehr
kann ausgenutzt werden, daß ohnehin durch die gesamte Anordnung der Flußbetrag-Istwert
letztlich vom Strommodell-Betragsistwert ,i geführt ist und über die Umrichter--steuerung
auf dem Sollwert v * gehalten wird, so daß ein einfacheres Strommodell 7 genügt,
in dem eine gesonderte Berechnung des Modellflußbetrages nicht erforderlich ist.
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Vielmehr kann anstelle des Betrages t ,i des ersten Modellflußvektors
direkt der der gesamten Steuerung zugrunde liegende Sollwert t* dem Betragsregler
10a zugeführt werden.
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Aus den Richtungen t.u und <e.i der beiden Modellflußvektoren wird
an einer Subtraktionsstelle 20 der Differenzwinkels , d.h. die Regelabweichung der
polaren Richtungskomponenten der beiden Modellflußvektoren gebildet. Wegen
sin
6 X 8 ist die Regelabweichung praktisch auch proportional zur feldsenkrechten Komponente
des Differenzvektors der beiden Modellflüsse, und das Ausgangssignal des entsprechenden
Winkelreglers (10b) kann direkt als feldsenkrechte Komponente des Korrekturvektors
der Additionsstelle 11' zugeführt werden. Wird anstelle der Winkeldifferenz 8 die
mit dem Strombetrag gewichtete Regelabweichung i.sin gebildet, so entspricht dies
der Zwischenschaltung eines Funktionsbildners 21 und eines Multiplizierers 22.
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Die in Fig. 3 dargestellte Anordnung gibt auch das Prinzip und das
dynamische Verhalten der in Fig. 4 gezeigten Anordnung wieder, wobei die Modellschaltungen
hier jedoch in ständerbezogenen Koordinaten arbeiten. Auch hier sind weitgehend
die Bezugszeichen aus Fig. 1 verwendet.
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Auf eine eigene Schaltung zur Ermittlung der Modell-EMK kann hierbei
verzichtet werden, vielmehr kann die Addition des ohmschen Ständerspannungsabfalles
zum Ständerspannungsvektor gleichzeitig mit der Aufschaltung des Korrekturvektors
A an einem einzigen Additionsglied 11" erfolgen. Die Integration der EMK geschieht
durch je einen, durch ein gemeinsames Symbol 12" dargestellten Integrator für die
beiden kartesischen EMK-Komponenten, wobei die Berücksichtigung der Streuspannung
durch ein Additionsglied am Ausgang des Integrators erfolgen kann. Ein nachgeschalteter
Vektoranalysator 25 bildet aus den nunmehr vorliegenden kartesischen ständerbezogenen
Komponenten des diesem Spannungsmodell zugeordneten Modellflußvektors Y,u den Betrag
dazu und das Signalpaar y,u des entsprechenden Modellflußwinkels.
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Die Bildung der polaren Komponenten des Differenzvektors der beiden
Modellflüsse, aus denen die Regelabweichungen für die Eingänge der Regler 10a und
lOb gebildet werden,
kann im Prinzip wie in Fig. 3 erfolgen. Dabei
ist lediglich zu beachten, daß die von den Reglerausgängen gelieferten kartesischen
feldorientierten Komponenten des Korrekturvektors ~ für die richtige Addition an
der Additionsstelle 11" erst mittels eines Vektordrehers 26 von dem auf den Modellflußwinkel
t.u orientierten Koordinatensystem in das ständerbezogene Koordinatensystem rücktransformiert
werden müssen.
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Unter Ausnutzung des in der Steuerung häufig ohnehin vorhandenen Vektordrehers
15 und der bereits erläuterten Möglichkeit, ein vereinfachtes Strommodell 7 zu verwenden,
ist in Fig. 4 eine modifizierte Bildung der Winkelabweichung dargestellt. Im Strommodell
7 ist die im unteren Diagramm von Fig. 2 bereits dargestellte Ständerstromkomponente
i #2,i, die durch i . sin Ey,i bestimmt ist, abgreifbar. Wegen #,i = #- #,i ist
also durch diese Komponente i #2, i bei vorgegebenen i und iX auch der Winkel f2,i
bestimmt. Aus den gleichen Gründen, aus denen der Modellflußbetrag Y,i durch den
Sollwert F* ersetzt werden kann, kann auch i 1 i durch den Magnetisierungsstromsollwert
i* cpl ersetzt werden, so daß nunmehr mittels eines Vektoranalysators 27 ein Signalpaar
,i gebildet werden kann. Da der Vektordreher 15 die Komponenten i #1= i.cos #,u,
i =i.sin ,u liefert, ist es nunmehr möglich, mittels eines Vektordrehers 28, dessen
Winkelsignaleingang mit dem Ausgang des Vektoranalysators 27 verbunden ist, den
Vektor 1# in das auf £? orientierte Koordinatensystem zu drehen, so daß an dem einen
Ausgang des Vektordrehers 28 nunmehr die Komponente i . sin (##,i-##) mit ##,i -##
ansteht. 1 Man erkennt aus Fig. 4 besonders deutlich, daß die Eingangsgrößen der
Regler 10a, lOb nunmehr nur praktisch Gleichgrößen sind, die Regler 10a, lOb also
weitgehend entlastet sind. Dies geschieht letztlich dadurch, daß die
Regelung
in dem auf y,i orientierten Koordinatensystem stattfindet, dem durch den Regeleingriff
an der Additionsstelle 11" der abzugleichende Vektor e X u bzw. t ,u nachgeführt
ist.
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Um diese Regelung nur bei den Betriebsfrequenzen durchzuführen, bei
denen das Spannungsmodell ungenau ist, ist die Aufschaltung des Korrekturvektors
mittels des Umschalters 30 (Fig. 1) abschaltbar. Hat die Maschine eine vorgegebene
untere Betriebsfrequenz erreicht, so wird der Schalter 30 von der Regel stufe 10
auf einen Stabilisierungseingang 31 gelegt, dem z.B. die mittels Glättungsgliedern
rückgeführten Ausgänge des Spannungsmodells 12 zugeführt sein können. Dadurch ist
es möglich, bei den höheren Betriebsfrequenzen die im Spannungsmodell 12 verwendeten
Integratoren anderweitig zu stabilisieren. Bei diesem Umschalten kann es nur kurzzeitig
zu Ausgleichsvorgängen kommen, wenn im Augenblick des Umschaltens starke Änderungen
des Wirkstromsollwertes vorgegeben werden.
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- Leerselte -