DE3311127C3 - Verfahren zur Regelung von im Verbund geschalteten, mit einem Pufferspeicher verbundenen Wärmeerzeugern und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Regelung von im Verbund geschalteten, mit einem Pufferspeicher verbundenen Wärmeerzeugern und Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung von im
Verbund geschalteten mit einem Pufferspeicher verbundenen
Wärmeerzeugern für Grundlast und Spitzenlast in
Abhängigkeit von der von mindestens einem Temperaturfühler
einer Regeleinrichtung gemessenen Wassertemperatur,
bei dem bei Erreichen vorbestimmter Ladezustände
des Pufferspeichers unter Berücksichtigung der
Leistungsfähigkeit des Grundlastwärmeerzeugers
mindestens eine weitere Energiequelle zu- oder abge
schaltet wird und eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens.
Es ist bekannt, zur Energieversorgung von Wärmever
brauchern die Abwärme von Heizkraftwerken insbesondere
Blockheizkraftwerken zu benutzen. Die Abwärme der Heizkraftwerke
dient dann regelmäßig zur Sicherstellung der
Grundlast, während für die Spitzenlast ein oder mehrere
Spitzenlastwärmeerzeuger dem hydraulischen System zuge
schaltet werden. Als Energiepuffer können Speicher
vorgesehen werden. Die Regelung der Heizkraftwerke als
Grundlastwärmeerzeuger erfolgt in Abhängigkeit von
stromseitigen Laständerungen. Dies hat zur Folge, daß
der Anfall von Abwärme zur Energieversorgung von Wärmeverbrauchern
nicht konstant ist und auch nicht durch
eine wärmeverbraucherseitige Regelung beeinflußt werden
kann. Die somit durch mehrfache Einflüsse variable Differenz
zwischen dem grundlastseitigen Abwärmeangebot und
der verbraucherseitigen Wärmeenergienachfrage muß daher
durch Zuschaltung oder Abschaltung von Spitzenlastwärmeerzeugern
sichergestellt werden. Bei den bekannten Anlageschaltungen
besteht der Nachteil, daß im hydraulischen
System durch Teilabschaltungen von Verbrauchern
und Wärmeenergieerzeugern variable Wasserströme auftreten.
Die Grundlastwärmeerzeuger wie z. B. Blockheizkraftwerke
sind nur schwer regelbar, so daß bei bekannten
Anlagen die Durchflußschwankungen die Regelcharakteristik
der im hydraulischen Verbund angeordneten
Grundlastwärmeerzeuger und Spitzenlastwärmeerzeuger
erheblich beeinträchtigen. Bei bestimmten Betriebszuständen
kann sogar ein Rückwärtsströmen des Wassers in
dem Grundlastwärmeerzeuger und den Spitzenlastwärmeerzeugern
bzw. Wärmeaustauschern und den Wärmeverbrauchern
auftreten.
Für Heizungsanlagen eines Hauses ist bereits in der
DE-OS 30 24 714 ein Verfahren der eingangs genannten Art
vorgeschlagen worden, das jedoch für den Einsatz in
Heizkraftwerken nicht geeignet ist. In der Firmendruckschrift
D/30-800 "Sonnenheizung" der Firma LGZ Landis
und Gyr Zug GmbH wird ferner der Aufbau und die Wirkungsweise
von verschiedenen Regelsystemen für Sonnenheizanlagen
beschrieben. Als Grundlastwärmeerzeuger
dienen Sonnenkollektoren. Sofern die Grundlastwärmeerzeugung
nicht ausreichend ist, wird eine Wärmepumpe in
Betrieb genommen, die auf einen Pufferspeicher einwirkt.
In diesem Fall erfolgt die Energieversorgung des Niedertemperaturkreises
mit den Wärmeverbrauchern ausschließlich
über den Pufferspeicher. Die Wärmepumpe bleibt
so lange in Betrieb, bis die für den Niedertemperaturkreis
erforderliche Vorlauftempratur unter der Temperatur
des Speicherwassers im Pufferspeicher liegt. Ein
Zusammenwirken eines Grundlastwärmeerzeugers mit mindestens
einer weiteren Energiequelle gemäß des oben
genannten Verfahrens findet somit nicht statt. In der
DE-OS 26 25 405 wird ferner eine Steuerschaltung für die
Beheizung eines Brauchwasserspeichers einer Zentralheizungsanlage
im Sommerbetrieb beschrieben, die den
Wirkungsgrad der Heizungsanlage verbessern soll. Grundlastwärmeerzeuger
und Spitzenlastwärmeerzeuger entsprechend
des eingangs genannten Verfahrens sind nach
dieser Vorveröffentlichung ebensowenig vorgesehen wie
nach der EPS 00 38 318, die eine Regelvorrichtung zur
Regelung der Erwärmung von Brauchwasser für einen
Speicherbehälter betrifft.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das bekannte
Verfahren so zu verbessern, daß es möglich ist, schnell
bei Verbrauchsschwankungen durch eine energiesparende
dem jeweiligen Wärmebedarf angepaßte Zu- und Abschaltung
von Spitzenlastrwärmeerzeugern bei exakt vorgegebener
Abschaltungsfolge reagieren zu können, wobei Grundlastwärmeerzeuger
und Spitzenlastwärmeerzeuger bei Abschaltung
ihrer jeweiligen Heizeinrichtung nicht von Heizwasser
durchströmt werden, die Spitzenlastwärmeerzeuger
erst dann an das Wärmeversorgungsnetz hydraulisch angeschlossen
werden, wenn ihre jeweilige Aufheizphase
beendet ist, und durch Zu- oder Abschaltung von Spitzenlastwärmeerzeugern
das hydraulische Verhalten im Wärmeversorgungsnetz
nicht beeinträchtigt werden soll, so daß
bei den Verbrauchern eine Beeinflussung der Wärmeabgabe
und ein Strömungsrauschen vermieden wird. Des weiteren
ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens aufzuzeigen.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe bezüglich
des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 und bezüglich der Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 4. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
anhand eines in der Zeichnung als Schaltplan vereinfacht
dargestellten hydraulischen Systems erläutert. Der
Grundlastwärmeerzeuger wird hierbei als Führungskessel 2
und der Spitzenlastwärmeerzeuger als Folgekessel 12
bezeichnet.
In der schematisch dargestellten Anlage 1 sind ein Führungskessel
2, ein Speicher 12, ein Folgekessel 13 und
Wärmeverbraucher 10 im Verbund angeordnet. Im Vorlauf 8
des Führungskessels 2 ist in an sich bekannter Weise eine
Pumpe 7 installiert. Im Rücklauf 9 des Führungskessels
2 befindet sich ein Mischventil 4 für eine Beimischleitung
3, das mittels eines Stellglieds 5 betätigbar
ist. Das Stellglied 5 ist über eine Steuerleitung 32 mit
einem Temperaturfühler 6 verbunden, der im Vorlauf 8 des
Führungskessels 2 eingesetzt ist. Die Regelung des Führungskessels
2 für den Grundlastbetrieb erfolgt in bekannter
Weise.
Den Wärmeverbrauchern 10 ist ebenfalls eine Pumpe 11
zugeordnet um die im Bereich der Wärmeverbraucher 10
erforderlichen hydraulischen Leistungen bereitstellen zu
können.
Zwischen dem Vorlauf 8 des Führungskessels 2 und der
Vorlaufleitung 8a der Wärmeverbraucher 10 bzw. des Rücklaufs
9 und der Rücklaufleitung 9a der Wärmever
braucher 10 ist jeweils ein Abzweig 18 bzw. 19 ange
ordnet. An die Abzweige 18, 19 sind ein Vorlauf
anschlußrohr 16 und ein Rücklaufanschlußrohr 17
angeschlossen, mittels derer ein Speicher 12 mit dem
hydraulischen System verbunden ist. In dem Vorlauf
anschlußrohr 16 befindet sich ein Abzweig 30 und in dem
Rücklaufanschlußrohr 17 ein Abzweig 31. An die Abzweige
30, 31 ist der hydraulische Kreis 36 eines Folgekessels
13 angeschlossen. Es ist auch möglich, mehrere zuein
ander parallel geschaltete hydraulische Kreise 36 von
Folgekesseln 13 an das Vorlaufanschlußrohr 16 und
Rücklaufanschlußrohr 17 anzuschließen.
In dem Vorlaufanschlußrohr 16 und Rücklaufanschlußrohr
17 ist jeweils ein Temperaturfühler 21, 22 angeordnet.
Es ist auch möglich, den Temperaturfühler 21 am oberen
Abschnitt 25 des Speichers 12 und den Temperaturfühler
22 am unteren Abschnitt 26 des Speichers 12 anzuordnen,
wie es in der Zeichnung durch Strichlinien angedeutet
ist. Die Temperaturfühler 21, 22 dienen als Meßwertauf
nehmer für die Regeleinrichtung 20 mittels derer der
Folgekessel 13 der Anlage 1 hydraulisch und energetisch
zuschaltbar ist. Der vertikale Abstand der Temperatur
fühler 21, 22 ermöglicht eine lange Laufzeit des
Brenners 24 des Folgekessels 13 entsprechend der sich
in dem Speicher 12 hin- und herbewegenden Temperatur
schichtung, die die Schaltvorgänge bei Erreichen der
Temperaturfühler 21, 22 auslöst. Hierdurch werden die
Stillstandsverluste des Folgekessels 13 verringert.
Im Vorlauf 14 des Folgekessels 13 ist eine Pumpe 23
angeordnet, die von dem Regler der Regeleinrichtung 20
über die Steuerleitung 35 einschaltbar ist. Über die
Steuerleitung 35 ist der Regler der Regeleinrichtung 20
ebenfalls mit dem Brenner 24 des Folgekessels 13
verbunden. Sofern im Speicher 12 die Wassertemperatur
einen vorbestimmten Wert unterschreitet, wird dieses
über den Temperaturfühler 21 vom Regler der Regelein
richtung 20 wahrgenommen, worauf die Pumpe 23 und der
Brenner 24 des Folgekessels 13 in Betrieb gesetzt
werden. Es ist möglich, die Pumpe 23 und den Brenner 24
so auszubilden, daß diese stufenweise geschaltet werden
können. Wenn im Bereich des Temperaturfühlers 22 eine
Speicherwassertemperatur gemessen wird, die einen
ebenfalls vorbestimmten Wert überschreitet, wird über
die Steuerleitung 34 dieser Meßwert in den Regler der
Regeleinrichtung 20 eingegeben, worauf der Folgekessel
13 durch herunter- bzw. abschalten der Pumpe 23 und des
Brenners 24 in der Leistungsabgabe heruntergefahren
oder aber abgeschaltet werden kann.
Um bei Inbetriebnahme des Folgekessels 13 ein Durch
strömen des Kessels mit Wasser von zu niedriger
Temperatur zu verhindern, ist eine Beimischleitung 27
vorgesehen, die mit einem im Rücklauf 15 angeordneten
Mischventil 28 verbunden ist. Das Mischventil 28
ist mittels eines Stellglieds 29 betätigbar, das über
eine Steuerleitung 38 mit einem Temperaturfühler 37
verbunden ist, der im Vorlauf 14 des Folgekessels 13
angeordnet ist.
Bei der beschriebenen Anlage 1 erfolgt somit das Zu- und
Abschalten der Wärmeerzeuger von getrennten Meßorten,
wobei als Puffer zusätzlich ein Speicher 12 vorgesehen
ist. Unabhängig von der Leistungsabnahme ist es somit
möglich, eine konstante Vorlauftemperatur in der
Vorlaufleitung 8a für die Wärmeverbraucher 10 zu
erhalten. Aufgrund der einfachen Schaltung können die
Schaltintervalle der Folgekessel 13 relativ lang
gestaltet werden, wobei durch mehrstufige aufeinander
abgestimmte Pumpen 23 und Brenner 24 ein optimaler
Wirkungsgrad erzielt werden kann. Da die Schaltimpulse
der Temperaturfühler 21, 22 auf den hydraulischen Kreis
36 des Folgekessels 13, nicht aber auf den Brenner 24
wirken, wird bei Temperaturschwankungen im Speicher 12
eine schnelle Reaktion erzielt, wobei Hysterese
vorgänge vermieden werden. Aufgrund der einfachen
hydraulischen und elektrischen Schaltung ist eine
Einbindung in Kesselanlagen leicht möglich. Die
beschriebene Folgeschaltung für im Verbund stehende
Wärmeerzeuger eignet sich daher für die verschiedensten
Anwendungsfälle wie z. B. die Verbindung von Blockheiz
kraftwerken und Kesseln, Vorrangwärmeerzeugern und
Spitzenlastwärmeerzeugern, Wärmeerzeugern für schwan
kende Grundlast und Spitzenlast, Abfallwärme oder
Wärmerückgewinnungsanlagen und Spitzenlastwärmeer
zeuger, und andere Systeme. Auch bei stark schwankenden
Wärmelieferungen und Wärmeverbräuchen kann eine
vorbestimmte Vorlauftemperatur exakt eingehalten
werden. Ein Rückwärtsströmen des Wassers in den Kesseln
und Wärmetauschern sowie ein Überpendeln der Temperatur
bei starken Lastschwankungen wird verhindert. Ferner
wird ein hydraulischer Abgleich zwischen den einzelnen
Pumpenkreisläufen erzielt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Regelung von im Verbund geschalteten mit
einem Pufferspeicher verbundenen Wärmeerzeugern für
Grundlast und Spitzenlast in Abhängigkeit von der von
mindestens einem Temperaturfühler einer Regeleinrich
tung gemessenen Wassertemperatur, bei dem bei Errei
chung vorbestimmter Ladezustände des Pufferspeichers
unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des
Grundlastwärmeerzeugers mindestens eine weitere Energiequelle
zu- oder abgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundlastwärmeerzeuger und der zu
diesem zwischen der Vorlaufschiene und der Rücklaufschiene
parallel geschaltete mindestens eine Spitzenlastwärmeerzeuger
bei Inbetriebnahme erst auf eine der
Vorlauftemperatur angepaßte Temperatur aufgeheizt
werden, bevor das durch die Pumpe (7) des Grundlastwärmeerzeugers
und die Pumpe (23) des Spitzenlastwärmeerzeugers
geförderte Heizwasser in das Heizwassernetz
eingespeist bzw. in den Speicher (12) eingespeichert
wird, wobei zur Verhinderung eines Durchströmens
des Spitzenlastwärmeerzeugers mit zu niedrig temperiertem
Wasser ein im Rücklauf des Spitzenlastwärmeerzeugers
angeordnetes über eine Beimischleitung (27)
mit dessen Vorlauf (14) verbundenes Mischventil (28)
durch eine Regeleinrichtung 20 eingestellt wird, daß
bei Unterschreiten einer vorbestimmten Temperatur an
einem im oberen Bereich des Speichers (12) angeordneten
Temperaturfühler (21) durch die Regeleinrichtung
(20) die Pumpe (23) und Heizeinrichtung des Spitzenlastwärmeerzeugers
eingeschaltet und der Speicher (12)
geladen wird und daß beim Überschreiten einer vorbestimmten
Temperatur an einem im unteren Bereich des
Speichers (12) angeordneten Temperaturfühler (22) die
Pumpe (23) und die Heizeinrichtung des Spitzenlastwärmeerzeugers
durch die Regeleinrichtung (20) wieder
ausgeschaltet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pumpen (23) und die Heizeinrichtungen mehrerer Spitzenlastwärmeerzeuger
in Abhängigkeit von der Temperatur des
Speicherwassers nacheinander eingeschaltet oder ausgeschaltet
werden.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorlauf
(14) und Rücklauf (15) eines jeden Spitzenlastwärmeerzeugers
für Spitzenlast mit dem Vorlaufanschlußrohr (16)
bzw. Rücklaufanschlußrohr (17) des zwischen der den Wärmeverbrauchern
(10) zugeordneten Vorlaufleitung (8a) bzw.
Rücklaufleitung (9a) des Grundlastwärmeerzeugers angeordneten
Speichers (12) verbunden ist, daß jeder Spitzenlastwärmeerzeuger
einen hydraulischen Kreis mit mindestens
einer Pumpe (23) und einer zwischen dem
Vorlauf (14) und Rücklauf (15) angeordneten Beimischleitung
(27) aufweist, die mit dem Vorlauf (14) oder Rücklauf
(15) mittels eines Mischventils (28) verbunden ist,
und da jedem Spitzenlastwärmeerzeugers eine Regeleinrichtung
(20) zugeordnet ist, mittels derer in Abhängigkeit
von den Meßwerten der am oberen Abschnitt (25) und am
unteren Abschnitt (26) des Speichers (12) bzw. an dem
Vorlaufanschlußrohr (16) und an dem Rücklaufanschlußrohr
(17) angeordneten Temperaturfühler (21, 22) die dem jeweiligen
Spitzenlastwärmeerzeuger zugeordnete Pumpe (23)
und der Brenner (24) ein- oder ausschaltbar sowie das
Mischventil (28) betätigbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pumpe (23) und/oder der Brenner (24) eines jeden Spitzenlastwärmeerzeugers
stufenweise schaltbar sind.
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