DE4312808A1 - Verfahren zur Steuerung einer Raumheizungsanlage und Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Steuerung einer Raumheizungsanlage und VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer
Raumheizungsanlage nach einer Heizkurve, die den
anlagespezifischen Zusammenhang zwischen den
Außentemperaturen und der Vorlauf-Solltemperatur
darstellt, mit einem Heizkessel und einer Pumpe im
Heizungskreis, deren Drehzahl in Abhangigkeit von der
Differenz zwischen der Vorlauf-Isttemperatur und der
Rücklauf-Isttemperatur gesteuert wird. Außerdem betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren ist in der DE 30 05 209 A1
beschrieben. Dort ist die temperaturabhängige
Drehzahlsteuerung der Pumpe vorgesehen, um deren
Wirkungsgrad zu verbessern. Im Betrieb treten
unterschiedliche Temperaturdifferenzen zwischen der
Vorlauftemperatur und der Rücklauftemperatur auf, durch
die die Drehzahl der Pumpe gesteuert wird. Eine Steuerung
der Heizleistung des Heizkessels ist nicht vorgesehen.
In der DE 25 24 302 C2 ist ein Verfahren zum Steuern bzw.
Regeln einer Heizungsanlage beschrieben, bei dem die
Vorlauftemperatur des Heizkessels in Abhängigkeit von der
Heizungs-Vorlauftemperatur oder der Heizungs-
Rücklauftemperatur oder deren Differenz gleitend geregelt
wird. Die Kesseltemperatur selbst steht damit in
Abhängigkeit von der Außentemperatur, die nach einer
Heizkurve die Vorlauf-Solltemperatur bestimmt. Eine
temperaturabhängige Steuerung der Umwälzpumpe ist nicht
vorgesehen.
Aus der DE 30 27 802 C2 ist eine Regelung eines
Heizkessels bekannt, bei der die Kesselwassertemperatur
an den jeweiligen Wärmebedarf angepaßt ist und eine
Veränderung der Kesselwassertemperatur zu einer
gleichgerichteten Veränderung der Brennerleistung führt.
Eine Umwälzpumpe ist dort nicht erwähnt.
In der EP 0 308 848 B1 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Steuern der Temperatur des Heizmediums
einer Umlaufheizung mit einer Minimaltemperaturbegrenzung
beschrieben. Es soll in Abhängigkeit von der
Isttemperatur des Heizmediums und der Außentemperatur
sowohl die Brennerleistung als auch die
Umlaufgeschwindigkeit des Heizmediums gesteuert werden;
letzteres jedoch erst bei Erreichen einer vorgegebenen
Minimaltemperatur des Heizmediums. Bei Erreichen der
Minimaltemperatur soll die Drehzahl der Pumpe erniedrigt
werden. Eine Abhängigkeit der Pumpendrehzahl von der
Differenz zwischen der Vorlauftemperatur und der
Rücklauftemperatur ist nicht gegeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art den Wirkungsgrad durch Absenken
der Rücklauftemperatur zu verbessern. Außerdem ist es
Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Leistung
des Heizkessels in Abhängigkeit von der Vorlauf-
Solltemperatur gesteuert wird und daß die Drehzahl der
Pumpe so gesteuert wird, daß sich eine weitgehend
konstante Differenz zwischen der Vorlauf-Isttemperatur
und der Rücklauf-Isttemperatur einstellt.
Durch die an sich bekannte Leistungssteuerung des
Heizkessels ergibt sich ein ohnehin hoher Wirkungsgrad.
Dieser ist durch die Drehzahlsteuerung der Pumpe weiter
verbessert. Die Drehzahlsteuerung der Pumpe führt in
einem weiten Temperaturbereich der Heizungskurve zu einem
zwangsweisen Absenken der Rücklauftemperatur gegenüber
dem üblichen Fall ohne Pumpendrehzahlsteuerung.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, daß ein Regelgerät vorgesehen ist, das
sowohl die Brennstoffzufuhr zum Heizkessel als auch die
Drehzahl der Pumpe steuert und an das Temperaturfühler
für die Außentemperatur, die Vorlauftemperatur und die
Rücklauftemperatur angeschlossen sind, daß das Regelgerät
die Brennstoffzufuhr nach einer Heizkurve in Abhängigkeit
von der Außentemperatur und der Vorlauf-Isttemperatur
regelt und daß das Regelgerät die Drehzahl der Pumpe so
regelt, daß sich zwischen der jeweiligen
Vorlauftemperatur und der Rücklauftemperatur eine im
wesentlichen konstante Temperaturdifferenz einstellt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Heizungsanlage schematisch und
Fig. 2 ein Kennliniendiagramm.
Ein Gasheizkessel (1) weist einen Brenner (2) mit einem
Gassteuerventil (3) sowie einen Wärmetauscher (4) auf. In
einer Rücklaufleitung (5) liegt eine Pumpe (6). Die
Rücklaufleitung (5) und eine Vorlaufleitung (7) sind in
üblicher Weise an Raumheizkörper (8) angeschlossen. Ein
3-Wegeventil, über das die Vorlaufleitung an die
Rücklaufleitung ankoppelbar ist, ist nicht vorgesehen.
An ein Regelgerät (9) sind das Gassteuerventil (3) und die
Pumpe (5) angeschlossen. Mit dem Regelgerät (9) sind ein
Vorlauftemperaturfühler (10) und ein
Rücklauftemperaturfühler (11) verbunden. Außerdem wirkt
auf das Regelgerät (10) ein Außentemperaturfühler (12). Im
Regelgerät (10) ist eine Heizkurve gespeichert, die den
anlagenspezifischen Zusammenhang zwischen der
Außentemperatur (TA) und einer Vorlauf-Solltemperatur (TVS)
darstellt.
Die Funktionsweise der Anlage wird anhand von Fig. 2
beschrieben. In Fig. 2 sind die sich durch die Erfindung
einstellenden Temperatur-Kennlinien mit dem Index n und
die sich nach dem Stand der Technik - ohne
Drehzahlsteuerung - einstellenden Temperatur-Kennlinien
mit dem Index a gekennzeichnet. In Fig. 2 sind über der
Außentemperatur (TA) rechts die Heizungswassertemperaturen
in °C und links die Jahresheizarbeit in % angegeben. Die
Kurve der Jahresheizarbeit ist mit J bezeichnet. Es sind:
TVa die Vorlauf-Solltemperatur
TRa die Rücklauftemperatur
TKa die mittlere Kesseltemperatur
nach dem Stand der Technik. Entsprechend sind:
TVn die Vorlauf-Solltemperatur
TRn die Rücklauftemperatur
TKn die mittlere Kesseltemperatur
nach der Erfindung. TKa bzw. TKn ist eine Temperatur etwa in der Mitte des Wärmetauschers (4). Die Pumpendrehzahl zeigt die Kennlinie (D).
TVa die Vorlauf-Solltemperatur
TRa die Rücklauftemperatur
TKa die mittlere Kesseltemperatur
nach dem Stand der Technik. Entsprechend sind:
TVn die Vorlauf-Solltemperatur
TRn die Rücklauftemperatur
TKn die mittlere Kesseltemperatur
nach der Erfindung. TKa bzw. TKn ist eine Temperatur etwa in der Mitte des Wärmetauschers (4). Die Pumpendrehzahl zeigt die Kennlinie (D).
Die Sollwerte der Vorlauftemperatur (TVa bzw. TVn) sind
entsprechend der Außentemperatur (TA) festgelegt und
bilden im wesentlichen die Linie TVn bzw. TVa. In
Abhängigkeit von der jeweiligen
Soll-Vorlauftemperatur (TVa bzw. TVn) ergibt sich die
mittlere Kesseltemperatur (TK). Diese liegt etwa in der
Mitte zwischen der Vorlauftemperatur und der
Rücklauftemperatur. Anstelle der mittleren
Kesseltemperatur könnte auch eine Kessel-
Spitzentemperatur berücksichtigt sein. Diese läge dann
oberhalb der Vorlauftemperatur (TVn). Entsprechend der
Vorlauf-Solltemperatur bzw. der mittleren
Kesseltemperatur (TK) oder der Kessel-Spitzentemperatur
wird die Leistung des Brenners (2) durch Steuerung der
Gaszufuhr über das Gassteuerventil (3) vom Regelgerät (9)
gesteuert, so daß sich die gewünschte Vorlauftemperatur
bzw. die gewünschte mittlere Kesseltemperatur einstellt.
Das Regelgerät (9) erfaßt die Vorlauf-Isttemperatur und
die Rücklauf-Isttemperatur, bildet deren Differenz und
steuert die Pumpe (6) so, daß sich im Temperaturbereich
zwischen -15°C und +5°C der Außentemperatur (TA) eine
möglichst konstante Differenz (d) von etwa 20 K einstellt.
Dies ist aus Fig. 2 durch den Parallelverlauf der
Kennlinien (TVn und TRn) zwischen -15°C und +5°C der
Außentemperatur ersichtlich. Der Vergleich mit den
Kennlinien (TVa und TRa) zeigt, daß beim Stand der Technik
die Differenz zwischen den Kennlinien (TVa und TRa) im
genannten Außentemperaturbereich abnimmt und dort die
Rücklauftemperatur (TRa) wesentlich höher ist als die
Rücklauftemperatur (TRn) bei der Erfindung. Die konstante
Temperaturdifferenz von 20 K entspricht dem
Differenzwert, den die Temperaturlinien (TVa und TRa) bei
der niedrigsten vorgesehenen Außentemperatur von -15°C
haben.
Vergleicht man beispielsweise bei einer Wasser-
Rücklauftemperatur von 40°C die Punkte a und n in ihrer
Auswirkung auf die Jahresheizarbeit (J), dann ist
ersichtlich, daß sich durch das Arbeiten im Punkt n
gegenüber dem Punkt a eine Verbesserung g der
Jahresheizarbeit (J) um etwa 15% ergibt.
Unterhalb einer Rücklauftemperatur von 25°C, im
Beispielsfall entsprechend oberhalb einer Außentemperatur
von beispielsweise +5°C erscheint das Aufrechterhalten
der bis dahin im wesentlichen konstanten
Temperaturdifferenz nicht mehr sinnvoll. Dieser Grenzwert
läßt sich am Regelgerät (9) festlegen. Unterhalb 25°C
Rücklauftemperatur bzw. oberhalb +5°C Außentemperatur,
wird die Pumpendrehzahl (D) nicht weiter heruntergeregelt.
Sie bleibt auf ihrem unteren Wert von 30% der maximalen
Drehzahl im Betrieb. Die Vorlauftemperatur (TVn) und die
Rücklauftemperatur (TRn) nähern sich dem Abschaltwert von
20°C Wassertemperatur.
Oberhalb der Wasser-Grenztemperatur von im Beispielsfall
25°C wird die Leistung des Brenners (2) mittels des
Regelgeräts (9) über das Gassteuerventil (3) moduliert bzw.
gleitend geregelt. Unterhalb dieses Grenzwertes erfolgt
nur noch ein Ein- bzw. Ausschalten des Brenners (2). Dies
erscheint sinnvoll, da die Grenztemperatur von 25°C etwa
25% der Maximalleistung des Brenners (2) entspricht und
unter diesem Wert eine modulierende Regelung in der
Praxis kaum erfolgversprechend ist.
Auch wenn einzelne Raumheizkörper (8) abgeschaltet werden,
bleibt die gewünschte Absenkung der Rücklauftemperatur
erhalten, so daß der Wirkungsgrad dadurch nicht
beeinträchtigt wird. Wesentlich zur Verbesserung der
Jahresheizarbeit trägt auch bei, daß bei
Außentemperaturen unter +5°C mit einer gleitenden
Regelung gearbeitet wird und die Ausschaltzeiten des
Brenners während der Heizperiode also kurz sind.
Claims (9)
1. Verfahren zum Steuern einer Raumheizungsanlage nach
einer Heizungskurve, die den anlagenspezifischen
Zusammenhang zwischen den Außentemperaturen und der
Vorlauf-Solltemperatur darstellt, mit einem Heizkessel
und einer Pumpe im Heizungskreis, deren Drehzahl in
Abhängigkeit von der Differenz zwischen der Vorlauf-
Isttemperatur und der Rücklauf-Isttemperatur gesteuert
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leistung des Heizkessels in Abhängigkeit von der
Vorlauf-Solltemperatur gesteuert wird und daß die
Drehzahl der Pumpe so gesteuert wird, daß sich eine
weitgehend konstante Differenz zwischen der Vorlauf-
Isttemperatur und der Rücklauf-Isttemperatur einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitgehend konstante Differenz zwischen der
Vorlauf-Isttemperatur und der Rücklauf-Isttemperatur auf
einem Wert gehalten wird, der sich bei niedrigster
Außentemperatur der Heizkurve auch ohne die
Drehzahlsteuerung einstellt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitgehend konstante Differenz zwischen der
Vorlauf-Isttemperatur und der Rücklauf-Isttemperatur auf
etwa 20 K eingestellt ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl der Pumpe nur oberhalb eines unteren
Grenzwerts der Rücklauftemperatur so gesteuert wird, daß
sich die im wesentlichen konstante Differenz zur Vorlauf-
Isttemperatur einstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grenzwert der Rücklauftemperatur bei etwa 25°C
liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe unterhalb des unteren Grenzwerts der
Rücklauftemperatur mit konstanter Drehzahl läuft.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl der Pumpe im Drehzahlbereich zwischen
30% und 100% steuerbar ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizkessel oberhalb des unteren Grenzwerts der
Rücklauftemperatur gleitend geregelt wird und unterhalb
des unteren Grenzwerts nur ein- bzw. ausgeschaltet wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Regelgerät (9) vorgesehen ist, das sowohl die
Brennstoffzufuhr (2, 3) zum Heizkessel als auch die
Drehzahl der Pumpe (6) steuert und an das Temperaturfühler
(12, 10, 11) für die Außentemperatur, die Vorlauftemperatur
und die Rücklauftemperatur angeschlossen sind, daß das
Regelgerät (9) die Brennstoffzufuhr nach einer Heizkurve
in Abhängigkeit von der Außentemperatur und der Vorlauf-
Isttemperatur regelt und daß das Regelgerät (9) die
Drehzahl der Pumpe (6) so regelt, daß sich zwischen der
jeweiligen Vorlauftemperatur und der Rücklauftemperatur
eine im wesentlichen konstante Temperaturdifferenz (d)
einstellt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE4312808A1 true DE4312808A1 (de) | 1994-10-27 |
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Country | Link |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |