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Wärmerohranordnung zur Kühlung einer geschlossenen
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elektrischen Maschine Die Erfindung betrifft eine Wärmerohranordnung
zur Kühlung einer elektrischen Maschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es sind eine Reihe von Vorschlägen und Untersuchungen bekannt, die
Vorzüge des Wärmerohres auch für die Wärmeabfuhr von den aktiven Teilen elektrischer
Maschinen zu nutzen. Die hohe Wärmetransportleistung des Wärmerohres bei geringen
Temperaturdifferenzen längs der Transportstrecke führt zu einer intensiven Kühlung
und ermöglicht eine höhere Ausnutzung des Materials gegenüber herkömmlichen Wärmeabfuhranordnungen.
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Vorteilhaft erfolgt die Anordnung der Wärmerohre in der Nähe der Wärmequellen
(Wicklungen), um die thermischen Widerstände auf der Zuleitungsstrecke zu den Wärmerohren
gering zu halten.
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Dies ist bei den feststehenden Teilen im allgemeinen ohne großen Aufwand
möglich. Auch für den Läufer offener durchzugsbelüfteter Maschinen lassen sich Anordnungen
für die Wärmeabgabe vom Wärmerohr an die durch die Maschine geleitete Kühlluft leicht
realisieren. Anders sieht es für die Läufer geschlossener oberflächengekühlter Maschinen
aus. Um hier die Wärme aus dem Läufer zur Umgebung herauszuführen, verbleibt nur
der Weg durch die Welle.
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Die grundsätzlichen Probleme des Einsatzes von Wärmerohren zur Kühlung
elektrischer Maschinen sind in der Zeitschrift "Elektrie 36 (1982) H. 1, S. 30-32
beschrieben. Dies gilt insbesondere für rotierende Wärmerohre, wie sie im Läufer
einer Maschine eingesetzt sind. Hierbei kann eine Druckdifferenz als Folge der Zentrifugalkraft
zur Rückführung des Kondensats genutzt werden. Aufgrund dieses Prinzips spricht
man von Zentrifugal-Wärmerohren.
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Eind Kühlanordnung für den Läufer einer elektrischen Maschine mit
einem Zentrifugal-Wärmerohr ist bereits bekannt (DE-OS 22 51 841), Das Wärmerohr
wird hierbei durch die Läuf eröffnung, ein oder zwei Ansatzstücke und ein bis zwei
Abschlußstücke mit Lüftern gebildet. Bei dieser Anordnung wird somit auf eine Hohlwelle
üblicher Bauart, die in die Läuferöffnung eingesetzt und mechanischer Beanspruchung
ausgesetzt ist, völlig verzichtet. Dies führt zwar zu einem vergrößerten Innendurchmesser
des Wärmerohres, jedoch kann nicht übersehen werden, daß dies durch eine Mehrzahl
von Teilen erkauft wird, Dies birgt eine erhebliche Gefahr für die Abdichtung des
Wärmerohres in sich, da eine einwandfreie Punktion desselben erhebliche Druckdifferenzen
zur Umgebung voraussetzt.
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Es sind auch schon Vorschläge gemacht worden, die Welle einer elektrischen
Maschine selbst als Wärme rohr auszubilden und einen auf der Welle angeordneten
Außenlüfter als Wärmetauscher zur Umgebungsluft hin auszubilden. Nachteilig ist
hierbei jedoch, daß nicht jedes Wärmeträgermedium mit dem Stahl der Welle kombiniert
werden kann. So scheidet z.B. die Kombination Stahl und Wasser aus.
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Andererseits ist jedoch bei der Läuferkühlung geschlossener Maschinen
mit Wärmerohren eine hohe Wärmestromdichte in axialer Richtung und ein geringer
Wärmewiderstand bei der Zu- und Abfuhr der Wärme zum bzw. vom Wärmerohr erwünscht.
Bei diesen
Maschinen ist nämlich der Läufer im allgemeinen der wärmste
Teil, da anders kein Wärmestrom in radialer Richtung zum Gehäuse zustande käme.
Dies gilt besonders für Maschinen, in deren Läufer hohe Verlustleistungen anfallen,
wie Kurzschlußläufer im Schaltbetrieb und bei Schweranlauf, sowie bei Gleichstrom-
und Synchronmaschinen. Daher ist die Verwendung von Wärmeträgermedien mit hoher
Verdampfungswärme und guter Wärmeleitfähigkeit, wie z.B. Wasser, anzustreben. Für
den Rücktransport der Flüssigkeit im Wärmerohr von der Kühl- zur Heizzone ist eine
Kapillarstruktur an der Rohrwand vorteilhaft, insbesondere bei horizontal angeordneter
Welle und geringer Zentrifugalwirkung. Eine solche Kapillarstruktur, z.B. in Form
von Rillen, ist in eine Welle einer elektrischen Maschine, die üblicherweise aus
Stahl höherer Festigkeit gefertigt wird, nur mit erheblichem Aufwand einzuarbeiten.
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Für einen definierten Wärmetransport und damit ein optimales Arbeiten
des Wärmerohres ist es günstig, die Transportstrecke zu isolieren. Dies ist bei
Ausbildung der gesamten Welle eines Wärmerohres im Lagerbereich nicht in einfacher
Weise möglich.
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Vielmehr ist zu befürchten, daß im Lagerbereich bereits ein erheblicher
Wärmeanteil abgeleitet wird, der zu Funktionsst';rungen des Lagers führen kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine für beliebige
Wärmeträgermedien geeignete Wärmerohranordnung zu schaffen, die sich in einfacher
Weise in einer Maschine geschlossener Bauart einfügen läßt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen konstruktiven Maßnahmen gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß es nunmehr
möglich ist, für ein Wärmerohr jede beliebige Paarung zwischen dem Rohrmaterial
und dem Wärmeträgermedium vorzusehen.
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Das Wärmerohr kann unabhängig von den üblichen Bauteilen der Maschine
- insbesondere der Welle - gefertigt werden. Dies ist bezüglich des Reinigungsprozesses,
des Evakuierens, des Einfüllens des Wärmeträgermediums und des druckdichten Verschließens
des Wärmerohres vorteilhaft.
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Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des Gegenstandes nach Anspruch
1 sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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So erscheint es zweckmäßig, das erfindungsgemäße Wärmerohr mit einer
eingearbeiteten Kapiliarstruktur, z.B. in Form von Rillen, auszustatten (Anspruch
2). Derartige Rohre können im Ziehverfahren in einfacher Weise hergestellt werden.
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Wird die Welle im bereich der Transportzone auf einen größeren Durchmesser
als den Wärmerohraußendurchmesser ausgedreht, so wird das Wärmerohr in der Transportzone
durch die entstehende Luftschicht wärmeisoliert (Anspruch 4). Diese Wärmeisolation
kann sich nunmehr auch auf den Lagerbereich erstrecken und diesen somit vor unerwünschter
Wärmeeinwirkung schützen.
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Zur Wärmeabgabe kann ein Wärmetauscher auf der Maschinenwelle außerhalb
des Gehäuses angeordnet werden, wobei der Wärmetauscher als Eigenlüfter ausgebildet
sein kann und gleichzeitig Kühlluft über die Maschinenoberfläche bzw. auf vorhandene
Wärmetauscher von Ständerwärmerohren bläst (Anspruch 6).
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Bei Maschinen, die dauernd oder längere Zeit mit niedrigen Drehzahlen
betrieben werden, und der Eigenlüfter nicht die ausreichende Kühlluftinenge fördern
kann, wird vorteilhafterweise ein fremdangetriebener Lüfter zusätzlich zum Wärmetauscher/Eigenlüfter
vorgesehen (Anspruch 9).
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Die vorgeschlagene Anordnung kann auch ohne zusätzliche Maßnahmen
für ex-plosions- und schlagwettergeschützte Drehstrom-und Gleichstrommaschinen in
den Zündschutzarten "Druckfeste Kapselung" und '?Erhöhte Sicherheit eingesetzt werden.
Insbesondere bei der letzteren bietet sie bei läuferkritischen Maschinen wegen der
verbesserten Wärmeabfuhr eine zusätzliche Sicherheit.
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Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine geschlossene elektrische Maschine mit einem
in der Welle angeordneten Wärmerohr, im Schnitt Fig. 2 diese Maschine mit einer
zusätzlichen Luftisolation längs der Transportzone, im Ausschnitt Fig. 3 diese Maschine
mit zusätzlicher direkter Montage des Wärmetauschers auf dem Wärmerohr, im Ausschnitt
Fig. 4 eine geschlossene Gleichstrommaschine mit gleichzeitiger Kühlung des Kommutators,
im Schnitt.
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Die in der Figur 1 dargestellte Maschine besteht aus den aktiv an
der Energieumwandlung beteiligten Bauteilen Ständer 1 und Läufer 2. Sie werden von
den beiden Lagerschilden 6a, b und dem Gehäuse 9 völlig umschlossen. Die Verlustwärme
des Ständers wird über das Gehäuse abgeleitet, dessen Oberfläche. durch Kühlrippen
in bekannter Weise vergrößert werden kann. Die Wärmeabgabe wird durch einen über
die Gehäuseoberfläche geleiteten Kühlluftstrom erhöht.
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Der Läufer ist auf einer Welle 3 angeordnet. Diese Welle besteht aus
einem Massivabschnitt 3a, der nach einer Seite in einen Wellenstumpf 3b übergeht
und nach der anderen Seite als Hohlabschnitt 3c ausgefuhrt ist. Die Welle wird hierbei
in einem Lager 5a im Bereich des Massivabschnitts und in einem Lager 5b im Bereich
des Hohlabschnitts geführt. In dem Hohlabschnitt ist ein Wärmerohr 4 so eingesetzt,
daß sich im Bereich der Wärmezufuhr (Verdampfungszone) und der Wärmeabfuhr (Kondensationszone)
ein gut wärmeübertragender Kontakt ergibt.
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Die Verlustwärme des Läufers wird im Bereich des Läuferpakets in das
Wärme rohr eingeleitet und außerhalb des Maschinengehäuses auf einen auf der Welle
angeordneten Wärmetauscher 11 abgegeben, der seinerseits die Wärme an die Kühlluft
abgibt. Der Wärmetauscher wird, wie im Beispiel dargestellt, bei ausreichend
hoher
Drehzahl vorteilhaft als Lüfterrad ausgeführt, welches zur Erzeugung des Kühlluftstromes
für die Wärmeabfuhr vom Maschinengehäuse dient. Eine geeignete Lüfterhaube 10 lenkt
den Kühlluftstrom in Richtung Maschinengehäuse. Im Bereich der Transportzone des
Wärmerohres ist eine Isolierschicht 7 vorteilhaft, um eine unerwünschte Wärmeabgabe
an die Maschineninnenluft zu vermeiden. Diese kann in einfacher Weise auf der Welle
angeordnet sein.
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Der in Figur 2 gezeigte Ausschnitt stellt eine Wärmerohranordnung
wie in Fg, 1 dar, jedoch ist anstelle der Isolierschicht 7 auf der Welle 3 eine
isolierende Luft schicht um das Wärmerohr 4 längs der Transportzone vorgesehen,
die durch einen Bereich mit vergrößertem Innendurchmesser 8 des Hohlabschnitts 3c
entsteht.
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Figur 3 zeigt den gleichen Ausschnitt wie Fig. 2, jedoch ist hier
der Wärmetauscher 11 als Lüfter direkt auf das Wärmerohr 4 gesetzt. Wird für den
Wärmetauscher ein Material besserer Wärmeleitfähigkeit gegenüber dem Wellenmaterial
eingesetzt, so läßt sich lurch diese Anordnung die Wärmeableitung vom Wärmerohr
erheblich verbessern.
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In Figur 4 ist die Wärmerohranordnung für eine Gleichstrommaschine
abgewandelt. Hierbei ist der Hohlabschnitt 3c soweit verlängert, daß er auch den
gesamten Bereich des Kommutators 12 dieser Maschine erfaßt. Für den gesamten Hohlabschnitt
ist wiederum ein Wärmerohr 4 vorgesehen. Damit ist es möglich, die Verlustwärme
des Kommutators anteilmäßig über das Wärmerohr in der Welle 3 abzuführen.
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Beispielhaft ist hier ein Fremdlüfter 14 vorgesehen, der Kühlluft
über den Wärmetauscher 11 bläst, um auch bei ungenügender Wärmeabgabe, z.B. bei
zu niedriger Drehzahl, eine ausreichende Kühlung zu bewirkens