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Titel der Erfindung
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Binrichtung zum geregelten Abkühlen von stabförmigem Walzgut Anwendungsgebiet
der Erfindun Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum geregelten Abkühlen von
stabförmigem Walzgut, vorzugsweise mit runden, annähernd runden, rechteckigen oder
quadratischen Querschnitten auf Kühlbetten, bei denen der auS Mittel- und Feinstahlwalzgerüsten
gewalzt Stabstahl im Auflaufteil des Kühlbettes abgebremst, an das querfördernde
Rechensystem übergeben wird und während des Quertransportes auf Verarbeitungstemperatur
abkühlt0 Charakteristik der bekannten technischen Loungen ICnüppel, Profil-, Mittel-
und Feinstahl sowie Rohre gelangen aus den Walzstraßen in Stabform über Rollgange
zum Kühlbettbereich. Nach dem Abbremsen des Walzgutes wird dieses quer zur Walzrichtung
an ein Rechen- oder anderes Quertraasportsystem übergeben und kühlt im schrittweisen
Transport im gunstigsten Fall bis auf Umgebungstemperatur ab.
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So sind Verfahren und Einrichtungen bekannt, bei denen das Walzgut
mit normaler Geschwindigkeit durch Strahlung und Konvektion bzw. mit erhöhter Geschwindigkeit
durch Zwangsbelüftung gekühlt wird.
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Nach der DE-OS 23 61 305 ist es bekannt, daß unter dem die Profile
tragenden Kühlbett parallel zu den Profilen Buftdüsenreihen angeordnet sind, wobei
die Düsenreihen etwa in den Abständen der Profile angeordnet werden. Zwischen den
Düsenreihen
sind zusätzlich Wasserdüsen angeordnet, die - falls-es das Material zuläßt - zur
noch intensiveren Kühlung eingeschaltet werden.
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Diese Zwangsbelüftung, als Intensivkühlung zusätzlich eingesetzt,
ist einerseits Voraussetzung zur Erreichung hoher Leistungen, andererseits erlaubt
sie eine Verminderung der Investitionen durch Einsatz kleinerer Kühlbetten.
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Der Nachteil dieser technischen Lösung ist der zusätzliche bedarf
an Energie zum Betreiben der Zwangsbelüftungsanlage sowie durch die Lufteinblasung
entstehende störende Geräusche.
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Zwangsabkühlung durch zusätzliche Wasserzufuhr an das Kühlgut bedeutet
erhöhte Kosten für die Wasserabfuhr sowie erhöhte Korrosionsgefahr für die AusrUstungsteile
in der Kühlbetthalle.
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Ziel der Erfindwi Ziel der Erfindung ist es, durch eine Zusatzkühlung
die Durchsatzleistung von Kühlbetten mit Zwangsbelüftung beizubehalten, bei gleichzeitiger
Senkung des Energieverbraunes und die während des Abkühlungsvorganges entzogene
Wärmeenergie zurückzugewinnen und wirtschaftlich zu verwerten.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, das Walzgut gesteuert abzukühlen und während des Abkühlvorganges nur indirekt
mit dem Kühlmedium in Kontakt zu bringen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Walzgutaufnahmefläche
des Kühlbettes ganz oder abschnittsweise mit als Hohlkörper ausgebildeten Kühlplatten
versehen ist. Die Kühlplatten besitzen eine sägezahnähnliche Oberfläche, die einen
engen Kontakt von Kühlplatte und Walzgut gewährleisten.
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Zum Variieren und Durchströmen des Kühlmediums sind die Kühlplatten
mit Zulau£- und Abflußöffnungen versehen.
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Um eine noch schnellere Abkühlung des Walzgutes durchzuführen, können
die Kühlplatten neben den Hohlräumen mit vertikal verlaufenden Durchgangsöffnungen
versehen werden.
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Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll nachstehend an einem möglichen
Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 Schnitt durch ein
doppelseitiges Kühlbett, Fig. 2 Schnitt durch die Kühlplatten im festen Rechenrost,
Fig. 3 Schnitt durch eine Kühiplatte mit Luftdurchtrittsöffnungen, Fig. 4 Draufsicht
auf eine Kühlplatte, Fig. 5 Schnitt durch eine Kühlplatte, die tiefer als der feste
Rechenrost angeordnet ist, Fig. 6 Schnitt durch einen Kühlbettrechen, Das Walzgut
wird in alzrichtung auf das Auflauf- und Abbremssystem 1 des Kühlbettes befördert
und mittels Aushebeschieber dem Rechenrost 6 zum Quertransport übergeben. Der Rechenrost
6 ist walzguteingangs- und abgangsseitig mit den erSindungsgemäßen Kühlplatten 2
bestückt. Die Kühlplatten 2 sind in der Walzgutaufnahmefläche wie die bekannten
Richtrinnen ausgebildet. Ansonsten sind sie als Hohlkörper gestaltet, wobei die
Hohlräume als Kanäle 3 bezeichnet sind Die Kanäle 3 dienen zur Aufnahme des Kühlmediums.
Je nach Anforderung an das Walzgut 4 oder aus anderen technologischen Erwägungen,
kann die gesamte Pläche des Kühlbettes in Transportrichtung mit Kühlplatten 2 bestückt
sein oder sie sind nur walzguteingangs- und abgabeseitig mit Kühlplatten 2 versehen
und dazwischen die festen Rechenroste 6 angeordnet. Die Rechenroste 6 sind aus Grobblech
hergestellte Flachrechen bzw, wie in Fig. 6 dargestellt, ist auf einem biegesteifen
Doppel-T-Träger 7 die Rechenleiste 8 angeordnet.
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Durch Verschweißen der Bleche 9 mit dem Doppel-T-Träger entstehen
die Hohlräume 10, die durch entsprechende Anschlüsse
nach Bedarf
mit Kühlmedium beaufschlagbar sind. Dies würde zweckmäßigerweise zur Wärmerückgewinnung
dienen und verhindert gleichzeitig eine ungewollte Wärmedehnung der Konstruktionselemente.
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Die Kühlplatten 2 nach Fig. 2 sind auf einem stabilen Unterbau 11
und festen Unterzügen 12, die in der Lage sind, die erhöhte Belastung durch die
Kühlplatten 2 und das Kühlmedium aufzunehmen, montiert. In jeder Kühlplatte 2 befinden
sich für das Kühlmedium die Zulauf öffnungen 13 und Abflußöffnungen 14. Die Öffnungen
der einzelnen Kühlplatten 2 sind über Rohrleitungen und Regelorgane so miteinander
verbunden, daß abschnittsweise eine Reihen- und eine Parallelschaltung möglich ist.
Dem Kühlmittelumlaufsystem angeschlossene Wärmetauscher können somit auch wahlweise
zur Abgabe der Wärme als Nutzenergie eingeschaltet werden. Da das Walzgut 4 in den
Rinnen 5 einen direkten Kontakt zur Oberfläche der Kühlplatten 2 hat, ist eine wesentlich
stärkere Wärmeabgabe als bei natürlicher Konvektion vorhanden. Die Kühlwirkung wird
für unterschiedliche Stahlmarken verändert durch Variation der Strömungsgeschwindigkeit,
Temperatur und Strömungsrichtung des Kühlmediums. Somit ist auch eine beschleunigte,
langsame und verzögerte Abkühlung für das Walzgut 4 einstellbar.
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Wach Fig. 3 und 4 können die Kühlplatten 2 zusätzlich vertikale Durchgangsöffnungen
15 auBwbisen. In diesem Falle werden unter den Kühlplatten 2 Absaugeinrichtungen
angeordnet, die die über dem Walzgut 4 befindliche Luft ansaugen und somit eine
Kombination der Kühlung durch direkten und indirekten Kontakt zum Walzgut 4 ermöglichen.
Die erwärmte Luft wird in einem Wärmetauscher in Nutzenergie umgewandelt.
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Entsprechend Fig. 5 liegt der feste Rechenrost 6 im Kühlbettsystem
etwas über den Kühlplatten 2, wodurch auch empfindliche Stähle ohne Rißbildung und
Beeinträchtigung des Gefüges unter Nutzung der Abwärme abgekühlt werden.
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Nach Fig. 1 gelangt das Walzgut über die kühlbettabgangsseitigen Kühlplatten
2 und über die Abtrageinrichtung 16 auf den Abfuhrrollgang 17. Im Bereich der Abtrageinrichtung
16 und des Abfuhrrollgangs 17 können unterhalb des Walzgutes
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ebenfalls Kühlplatten 2 angeordnet werden. Ein mit derartigen Kühlplatten 2 ausgerüstetes
Kühlbett kann auch mit speziellen Stahlmarken belegt werden, wie beispielsweise
hochlegierte Stähle, die mit hohen Temperaturen weiter zu verarbeiten sind. Bei
einem derartigen Anwendungsfall werden die Kühlplatten ganz oder abschnittweise
mit erwärmtem Kühlmedium beschickt.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 - Auflauf- und Abbremssystem
2 - Kühlplatten 3 - Kanäle 4 - Walzgut 5 - Rinnen 6 - Rechenroste 7 - Doppel-T-Träger
8 - Rechenleiste 9 - Bleche 10 - Hohlräume 11 - Unterbau 12 - Unterzüge 13 - Zulauföffnungen
14 - flußöffnungen 15 - Durchgangsöffnungen 16 - Abtrageinrichtung 17 - Abfuhrrollgang
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