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Die Erfindung betrifft einen Scheren-Hubtisch mit einer mittels eines Scheren-Mechanismus in vertikaler Richtung über einen Bodenrahmen anheb- und auf ihn absenkbaren Plattform, wobei der Scheren-Mechanismus wenigstens zwei seitlich benachbarte Scherenarmpaare mit jeweils zwei in ihrem mittleren Bereich schwenkbar miteinander gekoppelten durch eine motorisch angetriebene Antriebsvorrichtung mit jeweils wenigstens einem mechanischen Kurvengetriebe für die benachbarten Scherenarme relativ zueinander verschwenkbaren Scherenarmen aufweist, deren jeweils eines Ende ortsfest aber drehbar an der Hubplattform bzw. dem Bodenrahmen gelagert und deren jeweils anderes Ende in Horizontalrichtung verschieblich im Bodenrahmen bzw. der Hubplattform geführt ist, wobei das mechanische Kurvengetriebe wenigstens ein Zahnritzel antreibt, welches mit einem am ortsfest aber drehbar am Bodenrahmen gelagerten Scherenarm angeordneten Zahnsegment kämmt, dessen Teilkreisradius mit dem ortsfesten Drehpunkt dieses Scherenarms am Bodenrahmen zusammenfällt.
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Scheren-Hubtische können überall dort eingesetzt werden, wo Lasten angehoben werden müssen, beispielsweise beim Beschicken von Transferstraßen des Automobil- Karosseriebaus, Werkzeug-, Verpackungs- und Verarbeitungsmaschinen.
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Der Antrieb der Hubtische erfolgte zumindest bei Hubtischen für höhere Lasten früher in der Regel hydraulisch durch einen oder mehrere am Scherenmechanismus angeordnete Hydraulikzylinder, die beim Hubvorgang mit von einer elektromotorisch angetriebenen Hydraulikpumpe geliefertem Hydraulikmedium beaufschlagt werden, wobei in der Druckleitung zu dem bzw. den Hydraulikzylinder(n) ein Rückschlagventil vorgesehen ist, um ein ungewolltes Absinken der Hubplattform durch rückströmendes Hydraulikmedium nach Abschalten der Hydraulikpumpe zu verhindern. Das Absenken der Plattform geschieht durch Betätigung eines - zweckmäßig mit dem Rückschlagventil zusammengebauten - Ablaßventils. Mit derartigen hydraulischen Hubtisch-Antrieben werden jedoch nur relativ geringe Hubgeschwindigkeiten verwirklicht. Außerdem sind hydraulische Systeme hinsichtlich der Hubkonstanz unter Last selbst bei Vorhandensein des vorerwähnten Rückschlagventils kritisch, weil in hydraulischen Systemen Leckverluste auftreten können, die sich in (geringen) Hubverlusten auswirken. Eine weitere Schwierigkeit tritt dann auf, wenn mit der Hubplattform auch Hub- Zwischenstellungen exakt angesteuert werden sollen.
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Von der Anmelderin ist demgegenüber der in der (nicht vorveröffentlichten) DE-OS 32 08 400 beschriebene Scheren-Hubtisch der eingangs erwähnten Art mit einem mechanischen Kurvengetriebe in der Antriebsvorrichtung entwickelt worden, welches eine motorisch angetriebene Zylinderwalze mit einer in ihrer Zylinderfläche eingearbeiteten Indexnut als treibendes Glied aufweist, in welche ein Indexbolzen mit einem als langgestreckter, längsverschieblich geführter Schlitten ausgebildeten getriebenen Glied eingreift, welcher seinerseits eine Zahnstange trägt, welche über nachgeschaltete Zahnradstufen ein Zahnritzel antreibt, welches mit einem Zahnsegment an einem der Scherenarme des Scherenmechanismus kämmt. Dieser Antrieb wird mit besonderem Vorteil bei solchen Scheren-Hubtischen eingesetzt, bei denen mit der Hubplattform auch Hub-Zwischenstellungen stoß- und ruckfrei exakt angefahren werden müssen. Durch entsprechenden Verlauf der Indexnut in der Zylinderwalze lassen sich solche Antriebsbedingungen exakt erfüllen, wobei der konstruktive Aufwand allerdings nicht unerheblich ist.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Scheren-Hubtisch-Ausgestaltung mit den Vorteilen eines mit einem mechanischen Kurvengetriebe ausgerüsteten Antriebs zu schaffen, bei welchem auf bekannte, in Serie hergestellte Schrittgetriebe zurückgegriffen werden kann.
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Ausgehend von einem Scheren-Hubtisch der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das mechanische Kurvengetriebe ein an sich bekanntes Globoid-Schrittgetriebe ist, auf dessen aus dem Getriebegehäuse herausgeführter Antriebswelle das bzw. die Zahnritzel angeordnet ist bzw. sind. Solche Globoid-Schrittgetriebe mit einer drehbar auf einer motorisch antreibbaren Antriebsachse in einem Getriebegehäuse gelagerten Globoid-Walze, mit deren Indexsteg jeweils zwei Indexbolzen einer Anzahl von in gleichmäßigen Winkelabständen radial vom Umfang einer um eine rechtwinklig zur Drehachse der Globoid-Walze drehbar auf einer Abtriebswelle im Getriebegehäuse gelagerten Antriebsscheibe vortretenden Indexbolzen kämmen, sind bekannt. Der Indexsteg der Globoid-Walze verläuft dabei so, daß ein Antrieb der Globoid-Walze mit konstanter Drehzahl in eine Drehung der Abtriebsscheibe nach einem vorgegebenen Bewegungsgesetz umgeformt wird, welches von einer Stillstandsperiode aus eine zunächst beschleunigte, dann geschwindigkeitskonstante und hierauf wieder bis zum Stillstand verzögerte Drehbewegung umfaßt. Für Anwendungsfälle, in denen eine gleichförmige Drehbewegung eines Antriebs, beispielsweise die konstante Abtriebs- Drehzahl eines Elektro-Getriebemotors in eine intermittierende Drehbewegung umgeformt werden muß, stehen Globoid-Schrittgetriebe in unterschiedlichen Leistungsstufen und mit unterschiedlicher Teilung (Anzahl der Schritte der Abtriebswelle für eine vollständige Umdrehung) in Standardausführungen zur Verfügung. Ihre erfindungsgemäß vorgesehene Verwendung im Antrieb von Scheren- Hubtischen stellt also eine kostengünstige Alternative zur oben geschilderten Entwicklung dar.
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Wenn der Scheren-Hubtisch einen doppelten Scherenmechanismus mit jeweils zwei in Längsrichtung zueinander versetzten, seitlich benachbarten Scherenarmpaaren aufweist, kann jedem der in Längsrichtung versetzten Paare von Scherenarmpaaren je ein gesondertes Globoid-Schrittgetriebe zugeordnet sein, die für einen synchronen Antrieb mit einer gemeinsamen Antriebsquelle gekoppelt sind. Hierdurch wird die im Antrieb übertragbare Antriebskraft verdoppelt, d. h. der Scheren-Hubtisch ist für das Anheben entsprechend hoher Lasten geeignet.
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Um die Antriebskraft gleichmäßig auf seitlich benachbarte parallele Scherenarmpaare zu übertragen, empfiehlt es sich, das Globoid-Schrittgetriebe jeweils im Zwischenraum zwischen den zugeordneten, seitlich benachbarten Scherenarmpaaren anzuordnen und auf den Enden der beidseitig aus dem Getriebegehäuse herausgeführten Antriebswelle je ein Zahnritzel anzuordnen, welche jeweils mit einem Zahnsegment an entsprechenden Scherenarmen der seitlich benachbarten Scherenarmpaare kämmen.
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Wenn der maximale Hub der Plattform über eine oder mehrere, in gleichmäßigen Hub-Abständen exakt positionierte Hub-Zwischenstellungen anzufahren ist, wird die Teilung des Globoid-Schrittgetriebes der Anzahl der anzufahrenden Hubstellungen einschließlich der maximalen Hubstellung entsprechend gewählt.
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Soll der maximale Hub der Plattform dagegen in einem Schritt angefahren werden, wird mit Vorteil ein Globoid- Schrittgetriebe mit der Teilung 1 verwendet, wie sie in jüngster Zeit entwickelt wurden (DE-OS 32 41 083).
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
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Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht eines Scheren-Hubtischs;
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Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Scheren-Hubtisch; und
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Fig. 3 eine Ansicht des Scheren-Hubtischs, gesehen in Richtung der Pfeile 3-3 in Fig. 2.
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In den Zeichnungsfiguren ist eine in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichneter Scheren-Hubtisch in der abgesenkten Hub-Endstellung gezeigt, wobei in strichpunktierten Linien zusätzlich die obere oder maximale Hub-Endstellung der Hubplattform 12 veranschaulicht ist.
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Der Begriff Hubplattform bezeichnet hierbei ganz allgemein eine Tragkonstruktion, auf welcher eine zu hebende Last in irgendeiner Weise plaziert werden kann. Im dargestellten Fall ist die Hubplattform 12 eine Rahmenkonstruktion aus verschweißten Längs- und Querträgern, auf welche eine Plattform im engeren Sinne, d. h. eine plattenförmige ebene Ladefläche, aufgeschweißt ist.
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Die Hubplattform 12 und ein ebenfalls aus verschweißten Stahlträgern hergestellter Bodenrahmen 14 sind durch zwei, in Längsrichtung versetzte Scherenmechanismen miteinander verbunden, von denen jeder von zwei mit seitlichem Abstand parallel angeordneten, jeweils aus zwei in ihrem mittleren Bereich durch einen Lagerbolzen 16 schwenkbar miteinander gekoppelten Scherenarmen 18, 20 gebildet wird. Jeweils ein Ende der Scherenarme 18, 20 ist ortsfest, aber drehbar an einem der Längsträger 22, 24 der Hubplattform 12 bzw. des Bodenrahmens 14 gelagert, während ihr jeweils anderes Ende in Horizontalrichtung verschieblich an den Längsträgern 24, 22 des Bodenrahmens 14 bzw. der Hubplattform 12 geführt ist. Da der Hubtisch 10 insoweit bekannten Scheren-Hubtischen entspricht, ist eine Beschreibung des konstruktiven Aufbaus hinsichtlich der Art und Weise der drehbaren Lagerung bzw. der verschiebbaren Führung der Scherenarmenden an der Hubplattform 12 bzw. dem Bodenrahmen 14 im einzelnen nicht erforderlich, sondern hierzu kann auf die Ausgestaltung von Scheren-Hubtischen ganz allgemein verwiesen werden.
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Anstelle der zumindest bei Scheren-Hubtischen für hohe Lasten bisher überwiegend verwendeten hydraulischen Antriebsvorrichtungen ist bei dem Ausführungsbeispiel ein an sich bekanntes mechanisches Globoid-Schrittgetriebe vorgesehen, dessen Anordnung und Anpassung an den Scheren- Hubtisch 10 nachfolgend näher beschrieben wird. Da die beiden Scherenmechanismen des Scheren- Hubtischs 10 in bezug auf die rechtwinklig zur Hubtisch- Längsachse verlaufende senkrechte Ebene symmetrisch angeordnet sind, genügt es dabei, den Hub-Antrieb eines Scherenmechanismus zu beschreiben, zu welchem der dem zweiten Scherenmechanismus zugeordnete zweite Hub-Antrieb dann in gleicher Weise, jedoch symmetrisch zur erwähnten Querachse angeordnet zu denken ist. Für beide Hub-Antriebe ist allerdings ein gemeinsamer Antriebsmotor 26 mit zugeordnetem Feingang-Antrieb 28 vorgesehen. Vom etwa mittig seitlich neben dem Bodenrahmen 14 angeordneten Antriebsmotor 26 wird eine den Hubtisch 10 quer durchsetzende drehbar gelagerte Welle entweder direkt oder über einen Keilriemen- Antrieb o. dgl. angetrieben, auf welcher ein Schneckenritzel 32 angeordnet ist, welches mit einem Schneckenrad 34 kämmt, das auf einer in Hubtisch-Längsrichtung mittig drehbar gelagerten Welle 36 sitzt.
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Die beiden gegenüberliegenden Enden der Welle 36 sind - im gezeigten Fall - jeweils über eine Gelenkwelle 38 mit der Antriebswelle 40 eines Globoid-Schrittgetriebes 42 verbunden, welches im Zwischenraum zwischen den in seitlichem Abstand parallel angeordneten Scherenarmpaaren 18, 20 auf dem Bodenrahmen 14 montiert ist. Die Gelenkwellen 38 können auch entfallen, wenn die Globoid-Schrittgetriebe 42 so angeordnet werden können, daß ihre Antriebswelle 40 mit der Welle 36 fluchtet. Die beidseitig entsprechend verlängerte Welle 36 kann dann direkt an den Antriebswellen 40 angekuppelt werden.
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Die im Getriebegehäuse 44 der Schrittgetriebe 42 drehfest auf der Antriebswelle 40 gehalterte Globoidwalze 46 (Fig. 3) kämmt in üblicher Weise mit den Indexbolzen 48, welche in gleichmäßigen Winkelabständen radial vom Umfang der Antriebsscheibe 50 des Globoid-Schrittgetriebes 42 vortreten. Die die Abbtriebsscheibe 50 drehbar im Getriebegehäuse 44 lagernde Abtriebswelle 52 ist beidseitig aus dem Getriebegehäuse 44 herausgeführt und außerhalb des Gehäuses 44 zusätzlich auf Stehlagern 54 gelagert, die von am Getriebegehäuse 44 angeordneten Konsolen getragen werden. Auf den freien Enden der Abtriebswelle 52 sind Zahnritzel 56 angeordnet, welche mit jeweils einem Zahnsegment 58 kämmen, welches jeweils starr an dem schwenkbar aber unverschieblich am Bodenrahmen 14 gelagerten Scherenarm 20 befestigt ist, wobei sein Teilkreisradius-Mittelpunkt mit dem ortsfesten Drehpunkt des Scherenarms 20 am Bodenrahmen 14 zusammenfällt.
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Das Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverhalten der Hubplattform 12 wird bei (mit konstanter Drehzahl) angetriebenem Antriebsmotor 26 von den entsprechenden Übertragungscharakteristiken des Globoid-Schrittgetriebes 42 bestimmt. So wird eine Hubcharakteristik, bei welcher die maximale Hubstellung der Hubplattform 12 über zwei Hub-Zwischenstellungen angefahren wird, durch Verwendung eines Globoid-Schrittgetriebes 42 mit der Teilung 3 erhalten, während für einen Antrieb ohne Hub-Zwischenstellung, d. h. eine Hubcharakteristik, bei welcher der Hubtisch 10 nach einem stoß- und ruckfreien Bewegungsgesetz in einem Zuge von der einen in die andere Endstellung überführt wird, ein solches Getriebe 42 mit der Teilung 1 erforderlich ist. Es ist also klar, daß die Hubcharakteristik durch Verwendung unterschiedlicher Globoid-Schrittgetriebe 42 veränderbar ist.
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Es kann anstelle der platzsparenden und wegen der symmetrischen Übertragung der Antriebskräfte günstigen Anordnung der Globoid-Schrittgetriebe 42 mittig zwischen seitlich benachbarten Scherenarmpaaren auch eine Ausgestaltung verwirklicht werden, bei welcher an gegenüberliegenden Hubtischseiten jeweils seitlich neben einem zugehörigen Scherenarmpaar 18, 20 je ein Globoid- Schrittgetriebe 42 angeordnet ist, welches über ein dem Zahnritzel 56 entsprechendes Zahnritzel seiner Abtriebswelle und ein dem Zahnsegment 58 entsprechendes, am äußeren Scherenarm 18 angebrachtes Zahnsegment das jeweilige Scherenarmpaar 18, 20 antreibt. Die synchrone Antriebsbewegung der Scherenarmpaare 18, 20 wird durch geeignete mechanische Kopplung der Schrittgetriebe 42 mit einer gemeinsamen Antriebsquelle sichergestellt. Insbesondere dann, wenn ein Scheren-Hubtisch 10 für die Aufnahme hoher Lasten bestimmt ist, kann eine solche Anordnung von Schrittgetrieben 42 in Frage kommen.