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Konusschärmaschi ne
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Die Erfindung betrifft eine Konusschärmaschine mit einer Schärtrommel
und einem parallel zur Wickelachse der Schärtrommel verfahrbaren Schärsupport.
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Es ist bekannt, bei Konusschärmaschinen den Supportvorschub nach dem
vorgegebenen Konuswinkel zu steuern. Wenn dabei der Schärsupport beziehungsweise
das mit dem Schärsupport verbundene Schärblatt, das die Fadenschar leitet, genau
geführt werden soll, muß die Auftragshöhe des Garns bekannt sein.
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Eine exakte Vorabbestimmung der jeweiligen Auftragshöhe einer Garnsorte
ist nicht möglich. Deshalb ist die Vorabbestimmung des Supportvorschubs ungenau.
Während des Schärens ist meist eine Korrektur von Hand notwendig. Diese Korrektur
ist von der Erfahrung des Schärpersonals abhängig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schärprozeß zwangsläufig
und selbsttätig so zu steuern, daß er vom Geschick und von der Aufmerksamkeit des
Bedienungspersonals unabhängig wird. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß der Schärsupport einen quer zu seiner Verschieberichtung verschiebbaren
und nach Maßgabe des Fadenauftrags sich von der Wickelachse entfernenden Ausleger
und eine mit dem Supportantrieb zusammenwirkende, den Ausleger auf einen vorgegebenen
Abstand vom Schärkonus haltende Vorrichtung aufweist.
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Ob der jeweilige Fadenauftrag bekannt ist oder nicht, spielt prinzipiell
keine Rolle. Ein nach Maßgabe des Fadenauftrags sich von der Wickelachse entfernender
Ausleger, der automatisch vom Schärkonus immer einen vorgegebenen Abstand einhält,
bringtgewissermaßen
den Schärsupport selber immer in die für das Schären günstigste Position. Das kann
widerum auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung kann zum Beispiel die den Ausleger auf einem vorgegebenen Abstand
vom Schärkonus haltende Vorrichtung eine mit dem Supportantrieb als Stellglied zusammenwirkende
Konusabstandregelvorrichtung sein. Der Schärsupport kann vorteilhaft aine nach Maßgabe
des Fadenauftrags den Ausleger gegen den Schärsupport zurückführende Auslegerverschiebevorrichtung
besitzen.
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Der Ausdruck "nach Maßgabe des Fadenauftrags" bedeutet nicht, daß
man unbedingt den Fadenauftrag selber ertasten, messen oder kennen müßte. Der Fadenauftrag
kann auch indirekt ermittelt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß. die
Konusschärmaschine eine Fadenauftragsermittlungsvorrichtung besitzt, die eine Wirkverbindung
zur Auslegerverschiebevorrichtung aufweist. Die Ausl egerverschiebevorrichtung kann
als eine den Ausleger auf einen vorgegebenen Abstand von der Wicklung regelnde Wicklungsabstand-Regelvorrichtung
ausgebildet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Ausleger verschiebevorrichtung
einen gegen die Wicklung gerichteten Annäherungssensor besitzen. Der Annäherungssensor
kann zum Beispiel als ein'an der Wicklung anliegendes Anlegeelement ausgebildet
sein. Bei dem Anlegeelement kann es sich zum Beispiel um reine Rolle, eine Gleitfläche,
einen Anlegelöffel oder dergleichen handeln. Ein Annäherungssensor kann zum Beispiel
auch als eine elektrooptische Lichtschranke ausgebildet
sein. Auch
andere bekannte Annäherungssensoren sind brauchbar.
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Eine besonders einfache Ausbildung der Auslegerverschiebevorrichtung
ist möglich, wenn sie ein mit dem Ausleger verbundenes, an der Wicklung anliegendes
Anlegeelement und eine den Ausleger und damit auch das Anlegeelement mit einer gegen
die Wicklung gerichteten Kraft beaufschlagende Preßvorrichtung besitzt. Es kann
auch dafür gesorgt werden, daß diese Kraft etwa konstant bleibt.
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Die vorgeschlagene Fadenauftragsermittlungsvorrichtung kann ebenfalls
unterschiedlich ausgebildet sein. Sie kann zum Beispiel vorteilhaft die Rotation
der Schärtrommel und den Fadenlauf automatisch fortlaufend messende Meßvorrichtungen
besitzen, die an einen den Fadenauftrag aus den Meßdaten errechnenden Rechner angeschlossen
sind, der eine Wirkverbindung zur Auslegerverschiebevorrichtung besitzt. Der Begriff
Rechner soll hier im weitesten Sinn gefaßt sein. Dieser Rechner kann sich auf dem
Support befinden und damit ortsveränderbar sein, er kann sich wahlweise aber auch
an der Schärmaschine oder außerhalb der Schärmaschine befinden. Eine der erwähnten
Meßvorrichtungen kann zum Beispiel eine den Drehwinkel der Schärtrommel pro Zeiteinheit
messende Drehwinkelmeßvorrichtung und die andere Meßvorrichtung eine die auflaufende
Schärbandlänge pro Zeiteinheit messende Schärbandlängenmeßvorrichtung sein.
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Während des Schärens wird die auf den Drehwinkel S der Schärtrommel
bezogene auflaufende Schärbandlänge 1 laufend gemessen, aus den Meßergebnissen auf
das Anwachsen des Radius r der auf der Schärtrommel befindlichen Wicklung geschlossen,
und
dementsprechend der Ausleger zurückgenommen, wobei er sich nach Maßgabe des Fadenauftrags
von der Wickelachse entfernt.
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Statt einer direkten Wickelabtastung wird also das Anwachsen des Radius
r der auf der Schärtrommel befindlichen Wicklung -gleichbedeutend mit dem Fadenauftrag
- aus der fortlaufenden Messung der Rotation der Schärtrommel und des Fadeniaufsermittelt.
Aus dem Drehwinkel f der Schärtrommel und der auflaufenden Schärbandlänge 1 ergibt
sich der Radius r der auf der Schärtrommel befindlichen Wicklung nach der Formel
rg t cvrc SP Alternativ hierzu kann eine der Meßvorrichtungen eine die Winkelgeschwindigkeit
der Schärtrommel messende Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung und die andere Meßvorrichtung
eine die Schärbandgeschwindigkeit messende Schärbandgeschwindigkeitsmeßvorrichtung
sein.
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Während des Schärens wird nun die Winkelgeschwindigkeit w der Schärtrommel
und die Schärbandgeschwindigkeit v laufend gemessen und aus den Meßergebnissen auf
das Anwachsen des Radius r der auf derSchärtrommel befindlichen Wicklung geschlossen.
Dies geschieht nach der Formel w Bei der fortlaufenden Messung des Drehwinkels,
der Schärbandlänge, der Wickelgeschwindigkeit oder der Schärbandgeschwindigkeit
kann es sich um eine stetige, aber auch alternativ um eine unstetige Messung handeln.
Wichtig ist, daß fortlaufend gemessen wird. Da bei jeder Schärtrommelumdrehung ein
maximaler
Fadenauftrag von etwa Fadenstärke entsteht, ist es im aligemeinen ausreichend, die
Meßzeitpunkte etwa nach dem Takt der Schärtrommelumdrehungen aufeinander folgen
zu lassen. Dies soll aber keine das Patentbegehren einschränkende Vorschrift, sondern
ledigleich eine beispielhafte Angabe sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die den Ausleger auf
einem vorgegebenen Abstand vom Schärkonus haltende Vorrichtung einen mit dem Ausleger
verbundenen, gegen den Schärkonus gerichteten Annäherungssensor besitzen. Der Annäherungssensor
kann als ein am Schärkonus anliegendes Anlageelement ausgebildet sein. Dieses Anlageelement
kann zum Beispiel die Form einer Rolle, eines Rades, eines Löffels oder einer Anlegeplatte
haben. Alternativ hierzu kann der Annäherungssensor zum Beispiel als induktiver
oder kapazitiver Näherungsschalter ausgebildet sein. Beim Schären des ersten Bandes
kann dies Vorteile haben, weil der Schärkonus in aller Regel aus Metall besteht.
Der Annäherungssensor kann aber auch als eine elektrooptische Lichtschranke ausgebildet
sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
den Ausleger auf einem vorgegebenen Abstand vom Schärkonus haltende Vorrichtung
eine Wirkverbindung zu einer mit dem Supportantrieb verbundenen Supportvorschubvorri
chtung besitzt. Diese Wirkverbindung kann so beschaffen sein, daß ein Regelkreis
vorhanden ist, der dafür sorgt, daß der Ausleger auf dem vorgegebenen Abstand vom
Schärkonus bleibt.
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Die Wirkverbindung kann aber auch in Richtung von der Supportvorschubvorrichtung
auf das Konusanlageelement wirksam sein in der Weise, daß das Konusanlageelement
am Ausleger stabil gelagert ist und in der Weise ständig einen Kontaktdruck auf
den Schärkonus ausübt, daß die Supportvorschubvorrichtung
eine
ständig wirkende, in Verschieberichtung des Supports gerichtete Kraft auf den Schärsupport
ausübt. Der Support erhält also ständig eine Vorschubkraft, die sich aber nur soweit
auswirkt, wie es das Konusanlageelemt gestattet. Das Konusanlageelement widerum
ist wegen seiner stabilen Lagerung fest mit dem Ausleger verbunden und weicht daher
nur nach Maßgabe des Wachsens der Wicklung aus mit der Folge, daß auch der Supportvorschub
nur nach Maßgabe des Wachsens der Wicklung geschieht.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß der Schärvorgang völlig selbstätig abläuft und die bisher recht ungenaue manuelle
Auftragshöhenbestimmung, die nachfolgende manuelle Berechnung des Supportvorschubs
und die bisher meist erforderlichen Nachkorrekturen entfallen. Die Auftragshöhe
ist zwar für das Verschieben des Supports maßgebend, sie muß aber nicht extra bestimmt
werden. Allenfalls geschieht die Bestimmung der Auftragshöhe indirekt und ist somit
von Schwierigkeiten und Ungenauigkeiten befreit, die sich aus einer unrunden Schärtrommel,
aus Vibrationen während des Schärens und aus unrundem, welligem, riefigem Wickelaufbau
ergeben können.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Anhand dieser Ausführungsbeispiele wird die Erfindung noch näher beschrieben und
erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch eine Ansicht von oben auf eine Konusschärmaschine.
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Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Seitenansicht dieser Schärmaschine.
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In den Fig. 3 bis 5 sind schematisch in Teilansicht unterschiedliche
Ausbildungsformen des Auslegers und der mit ihm
verbundenen Teile
-a-argestellt.
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Fig. 6 zeigt schematisch eine Ansicht von oben auf eine andçree gemäß
der Erfindung ausgebildete Konusschärmaschine.
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Fig. 7 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Konusschärmaschine
nach Fig. 6.
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Fig. 8 zeigt Einzelheiten der Schärtrommel einer Konusschärmaschine
nach Fig. 6 und 7.
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Fig. 9 zeigt schematisch und stark vereinfacht eine weitere Seitenansicht
der Konusschärmaschine nach Fig. 6.
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Fig. 1 zeigt von der insgesamt mit 1 bezeichneten Konusschärmaschine
eine Schärtrommel 2, die zylindrisch ausgebildet ist und an einem Ende einen Schärkonus
3 aufweist. Vor der Schärtrommel 2 befindet sich ein Schärsupport 4, der mit einem
Supportantrieb 5 versehen ist. Der Supportantrieb 5 besitzt eine Supportvorschubvorrichtung
6 und ein nachgeschaltetes Obersetzungsgetriebe 7, das eine Spindel 8 antreibt.
Die Spindel 8 greift gemäß Fig. 2 in eine mit dem Schärsupport 4 verbundene Spindelmutter
8a ein. An ihrem hinteren Ende ist die Spindel 8 in einem Lager 9 gelagert.
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Der Schärsupport 4 trägt eine Meßwalze 10, die gemäß Fig. 2 von der
aufzuwickelnden Fadenschar 11 über einen Teil ihres Umfangs umschlungen ist. Der
Schärsupport 4 trägt außerdem einen Streichriegel 12, der ebenfalls ueber einen
Teil seines Umfangs von der Fadenschar 11 umschlungen ist. An der Fadenzulaufseite
befindet sich am Schärsupport 4 ein kammartig gestaltetes Schärblatt 13.
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Der Schärsupport 4 besitzt einen quer zu seiner Verschieberichtung
verschiebbaren und nach Maßgabe des Fadenauftrags der Wicklung 22 sich von der Wickelachse
31 entfernenden
Ausleger 32. Die Verschieberichtung des Schärsupports
4 ist durch einen Pfeil 23 bezeichnet. Quer hierzu, nämlich in Richtung des Doppelpfeils
33, ist der Ausleger 32 in dem Schärsupport 4 verschiebbar gelagert.
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Der Schärsupport 4 besitzt außerdem eine insgesamt mit 34 bezeichnete,
den Ausleger 32 auf einen vorgegebenen Abstand vom Schärkonus 3 haltende Vorrichtung.
Bei der Vorrichtung 34 handelt es sich um eine Konusabstand-Regelvorrichtung mit
einem Regler 35, der über eine Leitung 36 und eine flexible Leitung 37 mit einem
gegen den Schärkonus 3 gerichteten Annäherungssensor 38 verbunden ist. Der Annäherungssensor
38 ist fest mit dem Ausleger 32 verbunden, wie es in vergrößertem Maßstab Fig. 3
zeigt. Der Annäherungssensor 38 liegt in der durch die Wickelachse 31 gehenden waagerechten
Ebene 39, obwohl Fig. 2 den Annäherungssensor 38 der deutlicheren Darstellung wegen
über dieser Ebene gelegen darstellt.
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Weil der Schärkonus 3 aus Metall besteht, ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Annäherungssensor 38 als ein induktiver Näherungsschalter ausgebildet.
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Die Konusabstand-Regelvorrichtung 34 verwendet als Stellglied den
Supportantrieb 5. Zu diesem Zweck ist der Regler 35 durch eine Wirkverbindung 40
mit der Supportvorschubvorrichtung 6 des Supportantriebs 5 verbunden.
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Der Schärsupport 4 besitzt außerdem eine nach Maßgabe des Fadenauftrags
den Ausleger 32 gegen den Schärsupport 4 zurückführende, insgesamt mit 41 bezeichnete
Auslegerverschiebevorrichtung. Diese Auslegerverschiebevorrichtung 41 besteht aus
in der Ebene 39 gelegenen Gleitführungen 42 für die beiden
Arme
des Auslegers 32, einem ebenfalls in der Ebene 39 gelegenen Annäherungssensor .43
und einer den Ausleger 32 mit einer gegen die Wicklung 22 gerichteten Kraft beaufschlagenden
Preßvorrichtung 44. Der Annäherungssensor 43 ist als ein an der Wicklung 22 anliegendes
Anlegeelement ausgebildet.
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Gemäß Fig. 3 hat das Anlegeelement 4.3 die Form einer Rolle, deren
Achse 45 am Ausleger 32 gelagert ist. Die Preßvorrichtung 44 besteht aus einem am
hinteren Ende des Auslegers 32 befestigten Joch 46, das durch Zugfedern 47, 48 mit
dem Schärsupport 4 verbunden ist. Der Ausleger 32 kann somit in der Ebene 39 nach
Maßgabe des Anwachsens der Wicklung 22 zurückbewegt werden.
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In Fig. 1 ist angedeutet, daß die Zentralwelle 49 der Schärtrommel
in Lagern 50 und 51 ortsfest in einem hier nicht mehr dargestellten Maschinenrahmen
gelagert ist. Die Meßwalze 10 ist mit einem Längenmeßgeber 52 verbunden, der die
auflaufende Fadenlänge mißt und registriert. Fig. 2 läßt erkennen, daß der Schärsupport
7 eine Längsführung in Form einer Stange 53 aufweist. Wird die Spindel 8 gedreht,
bewegt sich der Schärs.upport 4 an der Stange 53 entlang.
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Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Die durch das Auflaufen der Fadenschar 11 anwachsende Wicklung 22 schiebt das Anlegeelement
43 und damit den Ausleger 22 in Richtung des Doppelpfeils 33 zurück, wodurch gemäß
Fig. 3 der Abstand a des Annäherungssensors 38 vom Schärkonus 3 größer werden müßte,
wenn nicht die Konusabstand-Regelvorrichtung 34 da wäre. Wird der vorgegebene Konusabstand
a
auch nur ganz klein wenig unterschritten, setzt die Regelung ein und es geht vom
Annäherungssensor 38 über die flexible Leitung 37 und die Leitung 36 ein Signal
an den Regler 35, das den Regler 35 veranlaßt, über die Wirkverbindung 40 auf den
Supportantrieb 5 in der Weise einzuwirken, daß die Supportvorschubvorrichtung 6
über das Obersetzungsgetriebe 7 die Spindel 8 langsam dreht. Durch das Drehen der
Spindel 8 bewegt sich der Schärsupport 4 paraliel zur Wickelachse 31 in Richtung
des Pfeils 23, bis der vorgegebene Konusabstand a wieder erreicht ist.
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Da die Wicklung 22 kontinuierlich wächst, geschieht auch das Nachregeln
des Konusabstands a kontinuierlich.
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Der Regler 35 kann hierbei, falls gewünscht, noch zwei Zusatzaufgaben
übernehmen: Für den Fall, daß die Schärtrommel 2 unrund läuft oder die Wicklung
22 im Verlauf des Wickelns einen etwas ungleichmäßigen Aufbau erhält, kann eine
Maßnahme getroffen sein, dadurch bedingte Regelungsschwankungen auszuschließen.
Das kann durch eine Mittelwertbildung zum Beispiel pro Umdrehung der Schärtrommel
2 geschehen. Zu diesem Zweck kann die Schärtrommel 2 mit einem Umdrehungszähler
54 versehen sein, der durch eine Leitung 55 mit dem Regler 35 verbunden sein kann.
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Die andere Möglichkeit, Regelungsschwankungen zu verhindern oder auszugleichen,
besteht darin, die Regelung nur während einer kurzen Zeitspanne wirken zu lassen,
und zwar einmal bei jeder Umdrehung der Schärtrommel 2. Auch hierzu ist der erwähnte
Umdrehungszähler 54 und die Leitung 55 nützlich.
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Der Regler 35 kann unter Umständen auch noch weitere Zusatzfunktionen
übernehmen. Zum Beispiel kann er beim Wickeln des ersten Schärbandes zu einer Wicklung
22 in Abhängigkeit von der Zahl der Umdrehungen den jeweiligen Vorschub des Schärsupports
4 ermitteln und festhalten, damit man die folgenden Schärbänder genau wie das erste
Schärband wickeln kann. Beim Wickeln der folgenden Schärbänder würde dann der Schärsupport
4 nach dem im Regler 35 gespeicherten Programm, gewonnen beim Wickeln des ersten
Bandes, verfahren beziehungsweise verschoben werden.
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Bei der Variante nach Fig. 4 besitzt der Annäherungssensor 56 ein
am Schärkonus 3 anliegendes Konusanlageelement 57.
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Das Konusanlageelement 57 istalseineballige Rolle ausgebildet, die
in einer Gabel 58 leicht drehbar gelagert ist. Die Gabel 53 ist über ein Drehgelenk
59 mit dem Ausleger 32 verbunden. In der Nähe des Drehgelenks 59 trägt der Ausleger
32 ein Potentiometer 60, dessen Schleifkontakt 61 mit der Gabel 58 verbunden ist.
Das Potentiometer 60 ist elektrisch mit dem in Fig. 1 dargestellten Regler 35 verbunden
und dient hier als Spannungsteiler. Eine ;Zugfeder 62 vermittelt dem Arm 58 die
für das Konusanlageelement 57 erforderliche Anpreßkraft.
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Fig. 4 zeigt das Potentiometer 60 in der Nullage. Jede Verstimmung
des Potentiometers 60 veranlaßt den Regler 35 zu Korrekturen, die gemäß Fig. 1 über
die Wirkverbindung 40 dem Supportantrieb 5 mitgeteilt werden. Die Spindel 8 wird
nach einer auch nur geringen Verstimmung des Potentiometers 60 solange gedreht,
bis das Potentiometer 60 wieder in der Nullage steht. Hierdurch wird ein sehr guter
Gleichlauf des Schärsupports 4 mit der anwachsenden Wicklung 22 erreicht.
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Fig. 4 weist noch auf eine weitere Alternative hin. Es besteht die
Möglichkeit, das Drehgelenk 59 in einer Lage zu arretieren, in der das Potentiometer
60 nur ganz leicht verstimmt ist. Die Potentiometerverstimmung würde den Regler
35 (Fig. 1) veranlassen, dem Schärsupport 4 ständig eine geringe Vorschubkraft in
Richtung des Pfeils 23 zu erteilen.
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Diese Vorschubkraft wirkt sich aber nur so weit aus, wie es das an
dem Schärkonus 3 anliegende Konusanlageelement 57 zuläßt.
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Eine weitere alternative Ausführung der Erfindung ist in Fig. 5 angedeutet.
Hier hat ein Schärsupport 64 eine Gleitführung 63 für einen Ausleger 65. Die insgesamt
mit 66 bezeichnete Auslegerverschiebevorrichtung ist hier als Wicklungsabstand-Regelvorrichtung
ausgebildet. Die Wicklungsabstand-Regelvorrichtung 66 besitzt einen am Ausleger
65 befestigten, gegen die Wicklung 22 gerichteten Annäherungssensor 67, der als
elektrooptische Lichtschranke ausgebildet ist. Der Annäherungssensor 67 ist durch
eine Leitung 68 mit einem Regler 69 verbunden. Der Regler 69 besitzt eine Wirkverbindung
70 zu einem Schrittmotor 71, dessen Zahnrad 72 in eine mit dem Ausleger 65 verbundene
Zahnstange 73 eingreift. Wird ein vorgegebener Abstand b zwischen Wicklung 22 und
Annäherungssensor 67 überschritten oder unterschritten, gehen über die Leitung 68
Impulse an den Regler 69 mit der Folge, daß über die Wirkverbindung 70 der Schrittmotor
71 zu Linkslauf oder Rechtslauf angeregt wird, und zwar immer in dem Sinn, daß sich
der vorgegebene Abstand b einstellt. Im übrigen trägt der Ausleger 65 hier den bereits
aus Fig. 1 und Fig. 3 bekannten Annäherungssensor 38, der gemäß Fig. 1 Teil einer
in diesem Fall den Ausleger 65 auf einem vorgegebenen Abstand vom Schärkonus 3 haltenden
Vorrichtung 34 ist.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der
Fig. 6 bis 9 erläutert. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird statt einer direkten
Wickelabtastung das Anwachsen des Radius r der auf der Schärtrommel befindlichen
Wicklung - gleichbedeutend mit dem Fadenauftrag - aus der fortlaufenden Messung
der Rotation der Schärtrommel und des Fadenlaufs ermittelt.
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Fig. 6 zeigt von einer insgesamt mit 74 bezeichneten Konusschärmaschine
eine Schärtrommel 75, die zylindrisch ausgebildet ist und an einem Ende einen Schärkonus
76 aufweist.
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Vor der Schärtrommel 75 befindet sich ein Schärsupport 77, der mit
einem insgesamt mit 78 bezeichneten Supportantrieb versehen ist. Der Supportantrieb
78 besitzt eine Supportvorschubvorrichtung 79 in Form eines Elektromotors, der an
ein Ubersetzungsgetriebe 80 angeflanscht ist. Das Obersetzungsgetriebe 80 treibt
eine Spindel 81 an, die gemäß Fig. 7 in eine Spindelmutter 82 eingreift. Die Spindelmutter
82 ist mit dem Schärsupport 77 verbunden. Die Spindel 81 ist am hinteren Ende in
einem Lager 83 gelagert. Die Zentralwelle 26 der Schärtrommel 75 ist in Lagern 29
und 30 gelagert. Die Lager 29, 30 und 83 sowie der Supportantrieb 78 sind mit einem
hier nicht näher dargestellten Maschinenrahmen verbunden. Gemäß Fig. 7 besitzt der
Schärsupport 77 eine Geradführung in Form einer Stange 84, die ebenfalls im Maschinenrahmen
gelagert ist.
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Der Schärsupport 77 trägt eine Meßwalze 85, die gemäß Fig. 7 von der
aufzuwickelnden Fadenschar 86 über einen Teil ihres Umfangs umschlungen ist. Außerdem
trägt der Schärsupport 77 einen Streichriegel 87, der ebenfalls über einen Teil
seines Umfangs von der Fadenschar 86 umschlungen ist. An der Fadenzulaufseite befindet
sich am Schärsupport 77 ein kammartig gestaltetes
Schärblatt 88.
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In der waagerechten Ebene 89, in der auch die Wickelachse 90 der Schärtrommel
75 liegt, ist im Schärsupport 77 ein Ausleger 91 verschiebbar gelagert. Das Verschieben
des Auslegers 91 besorgt eine insgesamt mit 92 bezeichnete Auslegerverschi-ebevorrichtung.
Die Auslegerverschiebevorrichtung 92 besitzt einen Schrittmotor 93, der mit einem
Zahnkranz 94 versehen ist. Der Zahnkranz 94 greift in eine Zahnstange 95 ein, die
mit dem Ausleger 91 verbunden ist.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Auslegerverschiebevorrichtung
92 als eine den Ausleger 91 auf einen vorgegebenen Abstand von der Wicklung 96 regelnde
Wicklungsabstand-Regelvorrichtung ausgebildet. Hierzu ist eine Fadenauftragsermittlungsvorrichtung
vorhanden, die insgesamt mit 97 bezeichnet ist.
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Die Fadenauftragsermittlungsvorrichtung 97 besitzt eine den Drehwinkel
der Schärtrommel 75 pro Zeiteinheit messende Drehwinkelmeßvorrichtung 14 und eine
die auflaufende Schärbandlänge pro Zeiteinheit messende Schärbandlängenmeßvorrichtung
17. Die Schärbandlängenmeßvorrichtung 17 ist mit der Meßwalze 85 verbunden. Die
Meßwalze 85 ist in Längeneinheiten der zulaufenden Fadenschar beziehungsweise des
zulaufenden Schärbandes 86 geeicht. Die Drehwinkelmeßvorrichtung 14 ist über eine
Leitung 18 und die Schärbandlängenmeßvorrichtung 17 über eine flexible Leitung 16
und eine Leitung 19 an einen Rechner 20 angeschlossen. Bei dem Rechner 20 soll es
sich um einen programmierbaren Mikroprozessor handeln. Er soll in der Lage sein,
nach Programm einfache Rechenoperationen durchzuführen, Meßdaten zu verarbeiten
und Steuerbefehle auszugeben.
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Der Rechner 20 besitzt eine Wirkverbindung 21 zum Schrittmotor 93
und damit zu der Auslegerverschiebevorrichtung 92.
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Die Drehwinkelmeßvorrichtung 14 mißt je nach Betrachtungsweise den
Drehwinkel ç (Fig. 9) der Schärtrommel 75 pro Zeiteinheit beziehungsweise den Zeitabschnitt
pro Drehwinkel.
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Der zum Drehwinkel Y gehörende Zeitabschnitt ist der gleiche, auf
den sich die Schärbandlängenmessung durch die Schärbandlängenmeßvorrichtung 17 bezieht.
Die Schärbandlängenmeßvorrichtung 17 ermittelt somit die jeweils zum Drehwinkel
gehörende Schärbandlänge 1. Der Rechner 20 ermittelt nun nach der Formel «rc fp
den Radius und durch Vergleich mit dem zuvor ermittelten Radius die Auftragszunahme
beziehungsweise Radienzunahme r (Fig. 8). Ober die Wirkverbindung 21 kann der Rechner
20 nun einen der Auftragszunahme Arentsprechenden Steuerbefehl an die Auslegerverschiebevorrichtung
92 geben. Das kann zum Beispiel durch eine der Auftragszunahme dl- proportionale
Impulskette geschehen, die den Schrittmotor 93 veranlaßt, die Zahnstange 95 genau
der Auftragszunahme der Wicklung 96 entsprechend zurückzufahren, so daß der Ausleger
91 seinen vorgegebenen Abstand von der Wicklung 96 beibehält.
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Wie beim ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt auch tier
der Schärsupport eine mit dem Supportantrieb 78 zusammenwirkende, den Ausleger 91
auf einen vorgegebenen Abstand vom Schärkonus 76 haltende Vorrichtung, die insgesamt
mit 15 bezeichnet ist. Auch die Vorrichtung 15 ist als eine mit dem Supportantrieb
78 als Stellglied zusammenwirkende Konusabstand-Regelvorrichtung ausgebildet. Sie
besitzt auch hier einen mit dem Ausleger 91 verbundenen, gegen den Schärkonus 76
gerichteten
Annäherungssensor 24. Der Annäherungssensor 24 soll
hier als eine elektrooptische Lichtschranke ausgebildet sein.
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Die Vorrichtung 15 weist einen Regler 25 auf, der über eine Leitung
27 und eine flexible Leistung 28 mit dem Annäherungssensor 24 verbunden ist. Vom
Regler 25 besteht eine Wirkverbindung 98 zu der mit dem Supportantrieb 78 verbundenen
Supportvorschubvorrichtung 79.
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Auch hier sorgt der Regler 25 dafür, daß der vorgegebene Abstand zwischen
dem Schärkonus 76 und dem Annäherungssensor 24 konstant bleibt. Damit bleibt auch
der Abstand zwischen dem Schärkonus 76 und dem Ausleger 91 trotz Zurückfahrens des
Auslegers konstant. Der Effekt dieser Maßnahmen ist die exakte Führung des Schärbandes
beziehungsweise der Fadenschar 86 gemäß Konuswinkel und Fadenauftrag. Dabei braucht
weder der Konuswinkel noch der jeweilige Fadenauftrag bekannt zu sein.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
eingeschränkt. Wo von einem Schärsupport die Rede ist, kann auch noch ein zweiter
Support vorhanden sein. Es kann zum Beispiel ein Support den Ausleger aufweisen,
der andere Support das Schärblatt. Die Supporte können über eine Gleichlaufvorrichtung
miteinander verbunden sein.
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Fig. 6 und 7 deuten noch folgende Variante an: Statt der Drehwinkelmeßvorrichtung
14 kann eine Winkelgeschwindigkeitsmeßvorrichtung und statt der Schärbandlängenmeßvorrichtung
17 eine Schärbandgeschwindigkeitsmeßvorrichtung angeordnet sein. Der Rechner 20
könnte dann aus der
fortlaufend gemessenen Wickelgeschwindigkeit
cv der Schärtrommel 75 und der fortlaufend gemessenen Schärbandgeschwindigkeit v
den Radius r der Wicklung 96 nach der Formel (0 ermitteln.
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Zwischen Supportvorschubvorrichtung und Spindel könnte eine schaltbare
Kupplung oder eine Rutschkupplung angeordnet sein, um zu verhindern, daß im Störungsfall
durch Auflaufen des Konusanlageelements oder des Näherungssensors auf den Schärkonus
ein Schaden oder eine Störung des Schärbetriebs eintritt.
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Regelungsschwankungen können durch bekannte regelungstechnische Maßnahmen
eleminiert werden. Der Supportfahrweg könnte drehwinkelabhängig sein. Der abgefahrene
Supportvorschubweg Je Drehwinkel der Schärtrommel kann schon vom Beginn des Schärens
an zu fortlaufender Mittelwertbildung herangezogen werden mit dem Ziel, die Regelsteilheit
zu verkleinen.