DE3248661C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein hitzebeständig beschichtetes
Bauteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges hitzebeständig beschichtetes Bauteil ist
aus der DE-OS 16 69 267 insbesondere für das Gießereiwesen
bekannt; typische Bauteile mit einer solchen bekannten
Beschichtung sind Metallgießformen oder Boden
platten hierfür sowie Pfannen, Fördergefäße oder Öfen,
also solche Bauteile, deren Oberflächen mit der Schmelze
in Berührung kommen oder aus anderen Gründen einer starken
Hitzebelastung unterliegen.
Als Beschichtungsmaterialien für diese Bauteile dienen
körniges Quarzglaspulver (Quarzsand) und ein Bindemittel
auf der Basis von kolloidaler Kieselsäure (Kieselsol), mit
Zusätzen eines Suspendierungsmitels in Form von Magnesium-
Montmorillonit-Ton und/oder hydrophilen Xanthomonas-
Kolloiden in Mengen von 0,05 bis 2 Gew.-Prozent sowie eines
mehrwertigen aliphatischen Alkoholes in Mengen von 3 bis
30 Gew.-Prozent und eines Hochtemperatur-Netzmittels in
Form eines Phosphorsäureesters in Mengen von 0,01 bis
1 Gew.-Prozent, jeweils bezogen auf die Menge des wäßrigen
Kieselsol. Das Verhältnis Quarzsand zu Kieselsol kann dabei
zwischen 10 : 0,5 und 10 : 60 schwanken, wobei bevorzugt
ein Überwiegen des Quarzsandes im Verhältnis von 10 : 3
ist. Der Gesamtfeststoffgehalt der Beschichtung beim Auftrag
liegt inzwischen 30 und 80 Gew.-Prozent, vorzugsweise bei
etwa 65 Gew.-Prozent.
Der Auftrag des Beschichtungsmaterials erfolgt auf eine
gegebenenfalls mehrere 100° C heiße, geschlossene Bauteil
oberfläche, wo eine schnelle Trocknung unter Entwicklung
von Waserdampf unter Erzeugung einer anhaftenden dichten
Überzugsschicht erfolgt.
Ein Auftrag auf eine geschlossene Oberfläche unter
gleichzeitigem Austreiben der flüchtigen Träger ist Vor
aussetzung für die gewünschte Schichtbildung mit diesen
bekannten Beschichtungsmaterialien. Eine Beschichtung
poröser Oberflächen ist nicht vorgesehen; ein solcher Be
schichtungsversuch führt zu einem undefinierten Eindringen
von Beschichtungsbestandteilen in die poröse Oberfläche
unter Zurücklassung eines rißhaltigen und bruchgefährdeten,
also nicht geschlossenen Überzugs mit rauher Oberfläche,
der keinen wirksamen Hitzeschutz bietet. Bei entsprechend
großporiger Oberfläche können die Beschichtungsmaterialien
auch vollständig in die Oberfläche eindringen, wobei der
Quarzsand jedoch stört und, soweit er infolge seiner Korn
größe nicht oder nicht vollständig eindringt, an der Oberfläche
des Bauteils nicht ausreichend gebunden ist. Daher
wird gemäß der DE-OS 16 69 267 auch vorgeschlagen, Binde
mittel aus dem wäßrigen Kieselsol und den Suspendierungs-
und Netzmitteln sowie mehrwertigen Alkoholen, jedoch ohne
Quarzsand, zu verwenden, um Faserstoffe wie Glasfasern,
Aluminiumsilikatfasern, Steinwolle, Asbest und Kalium
titanat zu binden. Dadurch entsteht ein silikatgebundenes
Faserbauteil ähnlich den Isolierbauplatten etwa gemäß der
DE-PS 27 32 387 oder der DE-OS 29 18 689, wo anstelle von
Kieselsol ein Bindeton entsprechend geringer Teilchengröße
zur Erzeugung einer vollständigen Imprägnierung einer
Mineralfaserplatte verwendet wird.
Etwa aus der US-PS 34 90 065 ist es auch bekannt, Mineral
faserplatten mit einem Kieselsol enthaltenden Mittel in
einer nur wenige Millimeter starken oberflächennahen
Schicht zu imprägnieren, um die Standfestigkeit derartiger
Platten im Brandversuch zu verbessern. Hierzu wird ein
Bindemittel aus 5 bis 95 Gew.-Prozent Kieselsol, Rest Bentonit
verwendet, zusammen mit zwei körnigen anorganischen Füll
stoffen, die einen Schmelzpunkt einmal unterhalb und einmal
oberhalb etwa 1100° C besitzen, wobei als höher schmelzender
Füllstoff etwa ein Bindeton als wasserhaltiges
Aluminiumsilikat und für den niedriger schmelzenden Füll
stoff Feldspat infrage kommt. Im Brandfalle ergibt der
niedriger schmelzende Füllstoff eine zusätzliche verfestigende
keramische Bindung, welche die körperliche Integrität
der imprägnierten Schicht auch beim Wegbrennen der Mineral
fasern aufrecht erhalten soll. Der gesamte Feststoffgehalt
des Imprägniermittels beträgt zwischen 2 und 25 Gew.-Prozent,
wobei durch Einstellung der Viskosität, Zusatz von Netz
mitteln, mechanisch durch Einrakeln oder Einwalzen oder
physikalisch durch Unterdruck an der der Beschichtung gegen
überliegenden Seite der Platte die Eindringtiefe und damit
die Dicke der Imprägnierschicht bestimmt werden kann. Der
Feststoffgehalt des Imprägniermittels wiederum besteht zu
1 bis 20 Gew.-Prozent aus Kieselsol (Feststoff), 1 bis 15
Gew.-Prozent Bentonit, Rest die beiden anorganischen Füll
stoffe mit unterschiedlichen Schmelzpunkten in einem gegen
seitigen Verhältnis zwischen ca. 1 : 9 und 9 : 1.
Auf diese Weise wird eine kunstharzgebundene Mineralfaser
platte mit einer wenige Millimeter dicken imprägnierten
Oberflächenschicht dadurch erzeugt, daß eine Aufschlämmung
der Feststoffe in die Oberfläche bis auf die gewünschte
Tiefe eingebracht und die Platte sodann bei etwa 200° C
eine Stunde lang getrocknet wurde.
Eine solche Platte oder ein solches Bauteil mit einer imprägnierten
Oberflächenschicht ist jedoch als hitzebeständiges Bauteil
nur sehr bedingt geeignet, da die oberflächennahen Mineralfasern
schnell zersetzt werden, so daß heiße Gase durch die Im
prägnierungsschicht hindurch auf die dahinterliegenden
Faserschichten relativ ungehindert einwirken können. Dabei
bleibt zwar die imprägnierte Oberflächenschicht als poröses
Stützgerüst bestehen und sichert so in einem Brandfall die körperliche
Integrität des Bauteils über einen längeren Zeitraum,
jedoch führt die allmähliche Zersetzung der dahinterliegenden,
ungeschützten Faserschichten zu einem allmählichen
Wegfall der hinteren Abstützung der Imprägnierungsschicht,
so daß diese abfällt. Weiterhin ergibt eine bloße Impräg
nierung keinen sicheren Berührungsschutz der Mineralfasern
gegenüber am Bauteil gelagerten Körpern, die vor einer
Berührung mit Mineralfasern zuverlässig geschützt werden
müssen. Etwa bei der Abstützung einer elektrischen Heiz
wendel auf der Oberfläche eines derart imprägnierten Bau
teils aus Mineralfasern muß unter allen Umständen vermieden
werden, daß irgendeine Berührung zwischen Mineralfasern
und der Heizwendel erfolgt; denn das in den Mineralfasern
enthaltene Eisenoxid verbindet sich mit dem Chrom-Nickel-
Draht der Heizwendel, so daß das Metall der Heizwendel
seine Hochtemperaturbeständigkeit verliert und durchbrennt.
Daher besteht ein Bedürfnis nach einem hitzebeständig be
schichteten Bauteil aus mineralischen Fasern, wobei eine
geschlossene Oberflächenbeschichtung sowohl einen zuver
lässigen mechanischen Berührungsschutz für die Fasern ergibt,
als auch diese vor jeglichem Zutritt heißer Gase oder der
gleichen schützt, und darüber hinaus die kunstharzgebundenen
mineralischen Fasern im hinter der Beschichtung lie
genden Kernbereich des Bauteiles im bestimmungsgemäßen Be
trieb soweit vor übermäßiger Erwärmung geschützt sind,
daß eine ausreichende strukturelle Unversehrtheit des Bau
teiles im Langzeitbetrieb gewährleistet ist.
Demzufolge liegt der Erfindung ausgehend von einem hitze
beständig beschichteten Bauteil gemäß der DE-OS 16 69 267
die Aufgtabe zugrunde, auch bei Bauteilen mit offenporiger
Oberfläche, nämlich aus kunstharzgebundenen mineralischen
Fasern, eine geschlossene, fest haftende Oberflächenbe
schichtung als Hitzeschild im Dauerbetrieb zu erzielen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Danach enthält das Beschichtungsmaterial neben anorganischem
Bindemittel wie Kieselsol anorganische Fasern wie Aluminium
silikatfasern, die beim Aufbringen auf das Bauteil gewissermaßen
durch Filterwirkung an dessen Oberfläche zurückgehalten
werden und daher in der geschlossenen Oberflächenschicht
vorliegen. Dort wirken die Fasern als schichtbildendes
Mittel für das Kieselsol und ermöglichen so die Bildung
einer absolut geschlossenwandigen Oberflächenschicht. Aus
Kostengründen kann gegebenenfalls ein Teil der Fasern der
Beschichtungsmasse durch grobkörnige anorganische Füll
stoffe ersetzt werden, die benfalls an der Oberfläche des
Bauteils verbleiben und infolge ihrer Grobkörnigkeit nicht
in dessen Oberfläche eindringen können. Weiterhin weist
jedoch die Beschichtungsmasse auch feinkörnige anorganische
Füllstoffe wie Tone oder Kaolin auf, die zusammen mit einem
weiteren Teil des Kieselsol in die Oberfläche eindringen
und dort ähnlich der Lehre der US-PS 34 90 065 eine Im
prägnierungsschicht bilden, die bei Erwärmung über den Zer
setzungspunkt der mineralischen Fasern des Bauteils hinaus
ein poröses Stützgerüst bilden. Im Unterschied zur Im
prägnierungsschicht der US-PS 34 90 065 ist diese jedoch
an ihrer Außenseite erfindungsgemäß durch eine geschlossen
wandige Oberflächenbeschichtung abgedeckt, die in einem
Zuge mit der Erzeugung der Imprägnierungsschicht mitgebildet
wird und diese sowie die dahinterliegenden ungeschützten
Mineralfasern des Bauteils vor mechanischer Berührung
und vor Gaszutritt sowie als vorgelagerter weiterer Hitze
schild schützt. Im Langzeitbetrieb eines erfindungsgemäßen
Bauteils aus kunstharzgebundenen mineralischen Fasern
etwa in Form einer Wärmedämmplatte für eine Ofentür oder
dergleichen erfolgt ein Temperaturabfall über die geschlossen
wandige Oberflächenbeschichtung sowie die anschließende
Imprägnierungsschicht hindurch derart, daß die an die Im
prägnierungsschicht anschließenden Fasern im wesentlichen
unversehrt bleiben und so die strukturelle Integrität der
Wärmedämmplatte auch im Langzeitbetrieb aufrecht erhalten
wird. Im Falle der Verwendung des Bauteiles zu einer Lage
rung heißer Körper, beispielsweise der elektrischen Heiz
wendel eines Heizgerätes wie eines Einkochtopfes kann an
den Auflagestellen des heißen Körpers lokal durchaus auch
eine Überhitzung der hinter der Imprägnierungsschicht
liegenden Fasern im Bereich des heißen Körpers zugelassen
werden, so daß diese teilweise zersetzt werden, da die
ausreichende Tragfähigkeit und strukturelle Unversehrtheit
der tragenden hitzebeständigen Oberfläche des Bauteiles
dadurch gesichert ist, daß die Oberflächenschicht und die
ein zusätzliches Stützgerüst bildende Imprägnierungsschicht
durch danebenliegende, einer geringeren Wärmeeinwirkung
ausgesetzten mineralischen Fasern ausreichend abgestützt
bleiben. Insbesondere etwa bei der Lagerung einer elektri
schen Heizwendel bleibt auch der dort erforderliche Berüh
rungsschutz durch die geschlossene Oberflächenbeschichtung
unversehrt aufrechterhalten.
Es ist aus der DE-OS 31 02 935 bekannt, ein anorganisches,
keramisches Bindemittel in Form niederschmelzender Mine
ralteilchen mit einem hohen Anteil an Aluminiumsilikat
fasern für eine hitzebeständige, durch keramische Bindung
aushärtende, geschlossene Beschichtung eines Bauteils zu
verwenden, wobei der hohe Anteil an Aluminiumsilikat
fasern mit einer Temperaturbeständigkeit von über 1000° C
einer Tendenz der Beschichtung zu einem Schrumpfen ent
gegenwirkt. Das zu beschichtende Bauteil besteht jedoch
nicht aus kunstharzgebundenen mineralischen Fasern,
sondern im wesentlichen aus aus der Flammenpyrolyse ge
wonnenem mikroporösem Oxidaerogel, also einem gepreßten
hochdispersen Pulver mit einer Partikelgröße, die um einige
Zehnerpotenzen geringer ist als der Durchmesser üblicher
mineralischer Fasern, so daß das Bauteil hier mit einer
praktisch geschlossenwandigen Oberfläche vorliegt.
Als anorganisches temperaturbeständiges Bindemittel kommt
im Rahmen der Erfindung neben Kieselsol grundsätzlich auch
jeder andere anorganische temperaturbeständige Kleber wie
Wasserglas oder Monoaluminiumphosphat infrage. Eine Ver
wendung von kolloidaler Kieselsäure oder Kieselsol ist
jedoch im Hinblick auf die überlegene Verträglichkeit mit
den meisten mineralischen Fasern bevorzugt.
Als mineralische Fasern für das Bauteil sind Basalt
fasern bevorzugt, da diese einerseits gegenüber Glas
fasern hitzebeständiger und andererseits gegenüber Alumi
niumsilikatfasern erheblich billiger sind. Grundsätzlich
kommen jedoch alle mineralischen Fasern zur Bildung des
Bauteils in Frage, wobei in funktioneller Hinsicht mög
lichst hitzebeständige Fasern wie Aluminiumsilikatfasern
grundsätzlich bevorzugt sind, in der Praxis jedoch Zuge
ständnisse unter Kostengesichtspunkten gemacht werden
können, da die erfindungsgemäß aufzubringende hitzebe
ständige Beschichtung des Bauteiles die entsprechende An
forderungen an die Fasern des Bauteiles je nach Bedarf
des Einsatzfalles verringern können. Die jeweils anzuwenden
den Faserdurchmesser und Raumgewichte ergeben sich aus den
praktischen Erfordernissen, so etwa durch die gewünschte
mechanische Festigkeit der Platte oder des Formteils.
Im Hinblick auf die Gegebenheiten der Produktion liegen
die Faserdurchmesser insbesondere im Falle von Basaltwolle
zwischen etwa 3 und 6 µm, wobei Raumgewichte von 100 kg/m³
bis 200 kg/m³ in der Regel zur Bildung einer ausreichend
festen mechanischen Platte oder eines entsprechend festen
Formteiles, das mit Kunstharz wie Phenolharzgebunden ist,
zweckmäßig sind.
Die Korngröße der feinkörnigen und der gegebenenfalls vor
handenen grobkörnigen Füllstoffe ist derart mit der Be
schaffenheit der zu beschichtenden Mineralfaseroberfläche
korreliert, daß die Fasern des Bauteiles ein Filter bilden,
das die grobkörnigen Füllstoffe zumindest weit überwiegend
zurückhält und die feinkörnigen Füllstoffe in das Bauteil
eindringen läßt. Die Fasern des Füllstoffes entsprechen
insoweit auch wenn sie auf geringere Faserlängen gemahlen
verwendet werden, den grobkörnigen Füllstoffen und werden
somit an der Oberfläche des Bauteils zurückgehalten. Bei
einem Bauteil aus kunstharzgebundener Basaltwolle mit einem
Faserdurchmesser von einigen Mikrometern und einem Raum
gewicht von 180 kg/m³ bedeutet grobkörnig eine mittlere
Korngröße oberhalb von 5 µm, vorzugsweise oberhalb von
10 µm, und feinkörnig eine mittlere Korngröße von weniger
als 5 µm, insbesondere weniger als 3 µm und insbesondere
weniger als 1 µm. Dabei ist unschädlich, wenn ein gewisser
Anteil der grobkörnigen Füllstoffe so feinkörnig ausfällt,
daß er miteindringt, und umgekehrt ein gewisser Anteil der
feinkörnigen Stoffe so grobkörnig ausfällt, daß er an
der Oberfläche des Bauteils verbleibt. Die so gegebenenfalls
mit eindringenden Anteile des an sich grobkörnigen Füll
stoffes sind im Rahmen der Erfindung dann dem feinkörnigen
Füllstoff zuzurechnen, während umgekehrt an der Oberfläche
des Bauteils verbleibende grobkörnige Anteile des an sich
feinkörnigen Füllstoffes dem grobkörnigen Füllstoff zuzu
rechnen sind. Je nach den verwendeten anorganischen Füll
stoffen läßt sich durch einige Orientierungsversuche in
jedem Falle eine gewünschte Steuerung des eindrigenden
und des an der Oberfläche verbleibenden Anteils erreichen.
Als feinkörnige anorganische Füllstoffe, die in die Ober
fläche des Bauteils zur Erzeugung einer Imprägnierungs
schicht eindringen, eignen sich insbesondere in der Natur
in entsprechend geringer Teilchengröße vorkommende silicium
haltige Stoffe wie Tone oder Kaolin, wobei Kaolin häufig
zu bevorzugen sein wird. Die Menge der feinkörnigen Füll
stoffe in der Beschichtung richtet sich nach der jeweils
gewünschten Eindringtiefe, und kann zwischen 5 Gew.-% bei geringerer
Eindringtiefe von beispielsweise etwa 0,5 mm und 50 Gew.-%
bei extrem starker Eindringtiefe von beispielsweise
10 mm oder mehr liegen, jeweils bezogen auf die gesamten
Feststoffe der Beschichtungsmasse. Üblicherweise wird ein
Anteil zwischen 10 und 30 Gew.-Prozent, insbesondere 10
bis 20 Gew.-Prozent gewählt werden, was eine Eindring
tiefe von einigen Millimetern ergibt.
Als anorganische Fasern für die Beschichtungsmasse kommen
grundsätzlich alle entsprechend temperaturbeständigen
Fasern wie Aluminiumsilikatfasern, Quarzfasern usw. in
Frage, wobei jedoch Aluminiumsilikatfasern aus Kostengrün
den in Regel bevorzugt sein werden. Grundsätzlich kann der
gesamte oberhalb der Oberfläche des Bauteils in der ge
schlossenen Oberflächenbeschichtung vorliegende anorganische
Füllstoffanteil ausschließlich durch die Fasern gebildet
sein. Die Fasern müssen so eng beieinander liegen, daß
das Kieselsol dazwischen eine Verbindung zu benachbarten
Fasern bildet und an diesen haftet, statt eigene, nicht
an Füllstoff gebundene Partikel zu bilden. Die Fasern wirken
somit primär als Dispergierungsmittel für das Kieselsol,
um mit diesem eine geschlossene Oberfläche zu bilden.
Auch Aluminiumsilikatfasern sind jedoch noch teurer als
die meisten anorganischen grobkörnigen Zuschlagstoffe, wie
gemahlenes Aluminiumoxid, Quarzsand, Mullit, Zirkonoxid
usw., so daß die Fasern aus Kostengründen soweit als mög
lich durch grobkörnige Füllstoffe ersetzt werden sollten.
Da die grobkörnigen Füllstoffe jedoch weniger
als die Fasern, die in Längen von mehr als 10 µm vorzugs
weise mehr als 100 µm vorliegen, die geschlossene Schicht
bildung des Kieselsol unterstützen können, können die
Fasern nur zu einem Teil durch grobkörnige Füllstoffe er
setzt werden. Daher sollte das Verhältnis der grobkörnigen
Füllstoffe zu den Fasern nicht größer als 3 : 1, besser
nicht größer als 2 : 1 sein, so daß der Anteil des in
Faserform vorliegenden Füllstoffes der geschlossenen Ober
flächenbeschichtung in jedem Falle erheblich bleibt. Aus
Kostengründen kommt für den grobkörnigen Füllstoff ins
besondere Aluminiumoxid oder Siliciumoxid in Sandform in
Frage, wobei aus Gründen der gesundheitlich risikolosen
Handhabung hier wiederum insbesondere Aluminiumoxid bevor
zugt ist.
Der Anteil der Fasern zuzüglich grobkörniger Füllstoffe
und feinkörniger Füllstoffe am gesamten Feststoffgehalt
der Beschichtungsmasse ergibt sich aus der gewünschten
Imprägniertiefe und der gewünschten Dicke der geschlossenen
Oberflächenbeschichtung. Bei größerer gewünschter Impräg
niertiefe ist der Anteil an feinkörnigen Füllstoffen höher
zu wählen, bei größerer gewünschter Schichtdicke hingegen
der Anteil an grobkörnigen Füllstoffen und Fasern. Bevor
zugt ist jedoch der Anteil der grobkörnigen Füllstoffe
sowie Fasern deutlich größer als der Anteil der feinkörni
gen Füllstoffe, wobei das Verhältnis größer als 3 : 2,
insbesondere größer als 2 : 1, vorzugsweise größer als
3 : 1 ist, um eine massive Oberflächenbeschichtung mit
einer Schichtdicke zwischen etwa 0,5 mm und mehreren Milli
metern zu erhalten, bei Bedarf mit einer Dicke der Größen
ordnung der Dicke der Imprägnierungsschicht oder noch
mehr, so daß die Imprägnierungsschicht im extremen Fall
vor allem der Verankerung der geschlossenen Oberflächen
beschichtung dient, die ihrerseits den hauptsächlichen
Hitzeschutz übernimmt.
Die Menge an Kieselsol ergibt sich im wesentlichen aus dem
Bedarf an Bindemittel für die geschlossene Oberflächenbe
schichtung einerseits und für die Imprägnierungsschicht
andererseits auf der Grundlage der hierfür gewählten Füll
stoffanteile im Hinblick auf die gewünschte Verbackung
der Füllstoffe miteinander und mit den Fasern des Bauteils.
Die Menge des Kieselsols hat eine Untergrenze dort, wo sich
eine zu geringe Abriebfestigkeit der Oberfläche durch zu
geringen Bindemittelanteil ergibt. Aus diesem Gesichts
punkt darf der Anteil des Kieselsol als Feststoff nicht
geringer sein als etwa ein Zehntel der damit zu bindenden
grobkörnigen Füllstoffe und Fasern in der geschlossenen
Oberflächenbeschichtung, zuzüglich der für die Imprägnie
rungsschicht benötigten Kieselsolmenge, so daß das Kiesel
sol in der geschlossenen Oberflächenbeschichtung jedenfalls
in einen Feststoffanteil von 10 Gew.-Prozent oder mehr
vorliegt. Eine Erhöhung des Kieselsolanteils ergibt zu
nächst eine Erhöhung der Abriebfestigkeit durch bessere
Einbindung der Fasern und der grobkörnigen Füllstoffe sowie
weiterhin eine glänzende und glattere Oberfläche. Eine
Obergrenze für den Kieselsolanteil in der geschlossenen
Oberflächenbeschichtung liegt da, wo das Kieselsol dazu
neigt, sich in körniger Form zu partikulieren und auf
diese Weise brüchig zu werden. Dies wird durch einen aus
reichend hohen Füllstoff-, ilnsbesondere Fasergehalt des
Kieselsols vermieden. Daher darf der Anteil des Kieselsols,
bezogen auf die Menge der Füllstoffe in der Beschichtungs
masse - unter Berücksichtigung nicnt in Faserform vorlie
gender grobkörniger Füllstoffe - nur etwa bei 1 : 1 liegen,
so daß also mindestens ebenso viel Gewichtsanteile Füllstof
fe wie Trockengewichtsteile Kieselsol in der geschlossenen
Oberfläche vorhanden sind. Hierbei sollte jedoch der Ge
wichtsanteil der in Faserform vorliegenden Füllstoffe nicht
unter einem Drittel der Füllstoffe der Oberflächenbeschich
tung liegen, um die Fasern ausreichend als Netzwerkbildner
zur Bildung eines geschlossenen Films wirksam werden zulassen.
Das wässrige Kieselsol, also die kolloidale Kieselsäure
besitzt einen Feststoffanteil von zwischen etwa 30 und 40%.
Vorstehend ist wegen der funktionellen Wirksamkeit auf den
Feststoffanteil des Kieselsols abgehoben, da der Wasseran
teil des wäßrigen Kieselsols sowie gegebenenfalls eine
zusätzliche Wasserverdünnung nur dazu dienen, durch Ein
stellung des Viskosität- oder allgemein des Fließverhaltens
das Bindemittel mit den Füllstoffen zu vermischen und die
entsprechenden Füllstoffe mit dem Bindemittel an die ge
wünschten Stellen insbesondere in der Imprägnierungsschicht
zu transportieren. Dies kann unterstützt werden durch eine
Zugabe von Netzmitteln, wie dies an sich dem Stand der
Technik bekannt ist, oder durch Absaugung von Kieselsol mit
feinkörnigen Füllstoffen aus der aufgetragenen Beschichtungs
masse in das Bauteil hinein, wobei natürlich auch eine
mechanische Unterstützung durch Rakeln oder Walzen in Frage
kommt. Jedoch bleibt an der Oberfläche des Bauteils immer
eine geschlossene Beschichtung aus Kieselsol mit Fasern
und gegebenenfalls grobkörnigen Füllstoffen als Berührungs
schutz und Hitzeschild, wobei jedoch feinkörnige Teile der
Überzugsmasse zusammen mit dem Bindemittel gleichzeitig in
eine gewünschte Tiefe des Bauteiles eindringen und durch
Bildung einer dortigen Imprägnierungsschicht das Bauteil
bei Temperatureinwirkung stabilisieren sowie die ge
schlossenen Oberflächenbeschichtung verankern.
Eine mit Phenolharz gebundene Mineralfaserplatte aus Basalt
wolle wurde mit einem Raumgewicht von 180 kg/cm³ und einem
Faserdurchmesser um 4 µm in der üblichen Weise erzeugt.
Auf diese Mineralfasermatte wurde eine Überzeugsmasse
folgender Zusammensetzung aufgetragen:
58,8 Gew.-Prozent wäßriges Kieselsol (30% Fest stoffanteil)
23,5 Gew.-Prozent Aluminiumsilikatfasern (gemahlen auf 1 mm Länge)
11,9 Gew.-Prozent grobkörniges Aluminiumoxid
5,9 Gew.-Prozent Kaolin
58,8 Gew.-Prozent wäßriges Kieselsol (30% Fest stoffanteil)
23,5 Gew.-Prozent Aluminiumsilikatfasern (gemahlen auf 1 mm Länge)
11,9 Gew.-Prozent grobkörniges Aluminiumoxid
5,9 Gew.-Prozent Kaolin
Durch Absaugung an der gegenüberliegenden Plattenseite
drang ein Teil des Kieselsols mit dem Kaolin etwa 1 mm tief
in die Mineralfaserplatte ein und bildete dort eine poröse
Imprägnierungsschicht, während das restliche Kieselsol
mit den Aluminiumsilikatfasern und dem grobkörnigen Alumini
umoxid an der Oberfläche der Mineralfaserplatte eine ge
schlossene Überzugsschicht bildete. Die so beschichtete
Platte wurde bei 150° C etwa 20 Minuten lang getrocknet
und sodann mittels eines Schweißbrenners extremer Hitze von
der beschichten Seite her ausgesetzt.
Bei Beaufschlagung mit der Schweißbrennerflamme aus größerem
Abstand, die jedoch bei einer entsprechenden unbeschichteten
Mineralfaserplatte bereits zu einer Zersetzung der Ober
fläche führte, zeigte sich überhaupt keine Veränderung an
der Beschichtung oder den Fasern. Bei extrem starker Hitze
einwirkung entstand an der dem Flammenauftreffpunkt gegen
überliegenden Seite der Imprägnierungsschicht eine lokale
Aushöhlung im Fasermaterial durch Zersetzung der dortigen
Mineralfasern hinter der Beschichtung, während die Be
schichtung selbst zwar geringfügige Verfärbungen zeigte,
zusammen mit der dahinterliegenden Imprägnierungsschicht
in ihrer mechanischen Integrität jedoch in keiner Weise
beeinträchtigt wurde. Bereits in geringem Abstand seitlich
neben dem Flammenauftreffpunkt blieben auch die Fasern
der Mineralfaserplatte intakt und sicherten so die Lage
der Beschichtung.
Nach Herausrechnung des Wasseranteils der kolloidalen Kiesel
säure der obigen Beschichtungsmasse ergibt sich eine Fest
stoffverteilung von etwa 30 Gew.-Prozent Kieselsol, 40 Gew.-
Prozent Aluminiumsilikatfasern, 20 Gew.-Prozent Aluminium
oxid und 10% Kaolin.
Eine Mineralfaserplatte entsprechend Beispiel 1 wurde mit
folgender Überzugsmasse versehen:
70 Gew.-Prozent wässriges Kieselsol (30% Feststoffanteil)
13,3 Gew.-Prozent Aluminiumsilikatfasern (gemahlen)
6,7 Gew.-Prozent grobkörniges Aluminiumoxid 10 Gew.-Prozent Kaolin.
70 Gew.-Prozent wässriges Kieselsol (30% Feststoffanteil)
13,3 Gew.-Prozent Aluminiumsilikatfasern (gemahlen)
6,7 Gew.-Prozent grobkörniges Aluminiumoxid 10 Gew.-Prozent Kaolin.
Hieraus wurde im Anschluß an eine wie beim vorherigen Bei
spiel etwas mehr als 1 mm dicke geschlossene Oberflächen
beschichtung eine etwa 5 mm unterhalb der Oberfläche der
Mineralfaserplatte liegende Imprägnierungsschicht herge
stellt. Nach dem Beispiel 1 entsprechender Weiterbehand
lung ergaben die Flammenversuche mit dem Schweißbrenner
insbesondere bei starker punktförmiger Hitzebelastung eine
noch längere Unversehrtheit der hinter der Imprägnierungs
schicht liegenden Mineralfasern, was auf die wesentlich er
höhte Dicke der Imprägnierungsschicht im Anschluß an die
geschlossene Oberflächenbeschichtung zurückgeführt werden muß.
Bei diesem Beispiel ergibt eine Umrechnung der Bestandteile
auf Feststoffgehalt etwa 41 Gew.-Prozent Kieselsol,
26 Gew.-Prozent Aluminiumsilikatfasern, 13 Gew.-Prozent
grobkörniges Aluminiumoxid und 20 Gew.-Prozent Kaolin.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
veranschaulicht.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch den unteren Teil eines Ein
kochtopfes mit einem erfindungsgemäßen Mineral
faserformteil zur Bildung einer bodenseitigen
Wärmedämmplatte.
Fig. 2 eine stark vergrößerte Einzelheit aus Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 weist ein Einkochtopf 1 einen Mantel 2, einen
darin eingesetzten Gutbehälter 3 mit einem Boden 4 unter
halb des Bodens 4 eine Wärmedämmschicht 5 und zwischen
dem Boden 4 und der Wärmedämmschicht 5 eine Heizeinrich
tung 6 auf. Die Heizeinrichtung 6 besteht aus einer elek
trischen Heizwendel 7, die von einer Mehrzahl aneinander
gereihter kurzer Hülsen aus Keramikmaterial, sogenannten
Perlen, als Berührungsschutz umgeben ist. Der Boden 4 des
Gutbehälters 3 ist an den Stellen der Heizwendel 7 mit
Aufnahmenuten versehen, und liegt zwischen den Gängen
der Heizwendel 7 auf der Oberseite der Dämmschicht 5 auf,
die ihrerseits die Heizwendel 7 in Lagernuten 10 von un
ten her abstützt.
Die Dämmschicht 5 ist als Mineralfaserformteil ausgebildet,
welches plattenförmig vorgefertigt in den Mantel 2 einsetz
bar ist. Das die Dämmschicht 5 bildende Formteil besteht
im Beispielsfalle aus Basaltfasern 11, die mit Kunstharz
wie Phenolharz gebunden sind, wie dies bei 12 in Fig. 2
angedeutet ist. Derartige Basaltfaserplatten sind üblich
und werden typischerweise mit Raumgewichten zwischen 100
und 200 kg/m³ sowie einem Bindemittelgehalt von etlichen
Gew.-% hergestellt.
Aus den einleitend geschilderten Gründen dürfen die Basalt
fasern 11 nicht mit der Heizwendel 7 in Berührung gelangen,
was durch die Spalte zwischen den Keramikhülsen 8 hindurch
möglich wäre. Weiterhin wäre bei einer Abstützung der
etwa 800 °C heißen Heizwendel über die Keramikhülsen 8 un
mittelbar auf der Basaltwolle deren Hitzebelastung zu stark,
so daß in unmittelbarer Nachbarschaft der Heizwendel 7 lie
gende Basaltfasern thermisch zersetzt würden. Da das Binde
mittel 12 in Form von Kunstharz bei Temperaturen oberhalb
von etwa 250 °C thermisch zersetzt und damit weggeglüht
würde, ginge der mechanische Halt der Basaltfasern 11 durch
das Bindemittel in weitem Umkreis um die Heizwendel 7 herum
verloren, so daß die Basaltfasern dort völlig lose vorlie
gen und ihre Abstützfunktion nicht mehr wahrnehmen können.
Dadurch würde die Heizwendel 7 nicht mehr sauber in den
Aufnahmenuten es Gutbehälters 3 gehalten, sondern aus
diesen abgesenkt, würde so neue Bereiche der Basaltfasern
11 der Hitzebelastung aussetzen und so das die Dämmschicht
5 bildende Formteil fortschreitend zerstören, wobei über
dies die von der Heizwendel 7 auf das Gut im Gutbehälter 3
übertragbare Heizleistung drastisch abfallen würde. Aus
diesen Gründen sind zur Bildung der Dämmschicht 5 bislang
andere Stoffe insbesondere auf der Basis von Asbestfasern
eingesetzt worden, was jedoch in vielerlei anderer Hinsicht
nachteilig ist.
Zur Erzielung einer ausreichenden Hitzebeständigkeit der
Dämmschicht 5 auf der Basis von Basaltfasern 11 im Dauer
betrieb, und gleichzeitig zur Erzielung eines wirksamen
Berührungsschutzes zwischen den Basaltfasern 11 und der
Heizwendel 7 ist erfindungsgemäß auf der Oberseite des die
Dämmschicht 5 bildenden Formteiles eine hitzebeständige Be
schichtung 13 vorgesehen, die aus einer Oberflächenbeschich
tung 14 und einer Imprägnierungsschicht 15 besteht, deren
Zusammensetzung und Zustandekommen einleitend näher er
läutert worden sind. Die Dicke der Beschichtung 13 ist in
Fig. 1 und auch noch in der Vergrößerung gemäß Fig. 2 zur
besseren Veranschaulichung übertrieben dargestellt, da im
veranschaulichten Beispielsfalle eine Dicke der Oberflächen
beschichtung 14 von etwa 0,5 mm und ebenso der Imprägnie
rungsschicht 15 von etwa 0,5 mm zur Bildung einer ausrei
chenden hitzebeständigen Beschichtung 13 ausreicht.
Wie an dem strichpunktierten kreisförmigen Bereich 16 an
der Unterseite der Heizwendeln 7 veranschaulicht ist, ist
die Hitzeeinwirkung durch die Beschichtung 13 hindurch so
stark, daß im Umkreis der Heizwendel 7 das Bindemittel 12
ausglüht und dort die Basaltfasern 11 daher ungebunden,
lose vorliegen. Weiterhin kann die Hitzebelastung der Ba
saltfasern im Bereich der Lagernuten 10 unmittelbar unter
halb der Oberflächenbeschichtung 14 durchaus so groß sein,
daß auch diese am stärksten belasteten Basaltfasern 11
thermisch zersetzt werden, was jedoch beim veranschaulich
ten Ausführungsbeispiel nicht auftreten dürfte.
In jedem Falle ist jedoch wichtig, daß die geschlossene
Oberflächenbeschichtung 14 der Hitzebelastung standhält
und so als zuverlässiger Berührungsschutz zwischen der
Heizwendel 7 und den Basaltfasern 11 erhalten bleibt. Wei
terhin bildet die Oberflächenbeschichtung 14 zusammen mit
der Imprägnierung 15 ein auch bei Hitzebelastung unver
sehrtes Stützgerüst, welches die mechanische Integrität
der hitzebelasteten Oberfläche des Formteiles gewährleistet.
Das Formteil selbst erfährt sogar bei flächenhafter Hitze
belastung noch keine merkliche mechanische Beeinträchtigung,
wenn die Basaltfasern im Bereich der Imprägnierungsschicht
15 thermisch zersetzt werden, da die Imprägnierungsschicht
15 auch ohne darin enthaltene Basaltfasern an der Rück
seite der Oberflächenbeschichtung 14 ein dann poröses, je
doch mechanisch festes Stützgerüst bildet, welches ledig
lich der Anbindung an die unversehrten Basaltfasern 11 be
darf. Bei nur lokaler, dort aber sehr starker Hitzebela
stung, wie im Beispielsfalle und wie sie in aller Regel
auftritt, ist eine feste mechanische Verbindung zwischen
gebundenen Basaltfasern und derImprägnierungsschicht 15
in denjenigen Bereichen problemlos aufrechtzuerhalten, die
einen ausreichenden Abstand von den hitzebelasteten Stellen
besitzen, wie dies etwa in Fig. 2 zu beiden Seiten der
Heizwendel 7 angedeutet ist. Infolge der mechanischen Un
versehrtheit der Beschichtung 13 überbrückt diese dann
problemlos auch solche Bereiche, an denen infolge übermä
ßiger Hitzebelastung an der Rückseite der Beschichtung 13
eine ausreichende Verankerung der Imprägnierungsschicht
15 an den Basaltfasern 11 sowie darüber hinaus eine gegen
seitige Bindung der Basaltfasern 11 fehlt. Auch ohne gegen
seitige Bindung der Basaltfasern 11 in den Bereichen 16
können diese jedoch ihre Wärmedämmwirkung entfalten.
Wie einleitend geschildert ist, sind die Dicke der Ober
flächenbeschichtung 14 sowie insbesondere auch der Imprä
gnierschicht 15 in weiten Grenzen frei wählbar. Dadurch
kann die Dicke insbesondere der Imprägnierungsschicht 15
so gewählt werden, daß infolge des Temperaturabfalles durch
die Oberflächenbeschichtung 14 und die Imprägnierschicht 15
hindurch an der Rückseite der Imprägnierschicht 15 die
zur Erzielung der gewünschten mechanischen Unversehrtheit
erforderlichen Temperaturverhältnisse vorliegen, also ent
weder eine Temperatur von 250 °C unterschritten wird, um
die dortige Wirksamkeit des Bindemittels 12 aufrechtzuer
halten, oder eine thermische Zersetzungstemperatur für
die Basaltfasern nicht unterschritten wird, um dort einen
unversehrten Anschluß von wärmedämmenden Basaltfasern 11
zu gewährleisten.
Claims (10)
1. Hitzebeständig beschichtetes Bauteil mit einer ge
schlossenen Oberflächenbeschichtung auf einer Wärme
dämmschicht, wobei die Oberflächenbeschichtung ein an
organisches temperaturbeständiges Bindemittel, insbe
sondere Kieselsol und einen anorganischen Füllstoff
enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmedämmschicht (5) aus kunstharzgebundenen mineralischen Fasern besteht,
daß der anorganische Füllstoff wenigstens zu einem er heblichen Teil in Faserform sowie als feinkörniger und grobkörniger Füllstoff, vorliegt, und
daß unter der Oberflächenbeschichtung (14) eine Impräg nierungsschicht (15) für die mineralischen Fasern ent haltend das Bindemittel und einen feinkörnigen anorga nischen Füllstoff vorgesehen ist.
daß die Wärmedämmschicht (5) aus kunstharzgebundenen mineralischen Fasern besteht,
daß der anorganische Füllstoff wenigstens zu einem er heblichen Teil in Faserform sowie als feinkörniger und grobkörniger Füllstoff, vorliegt, und
daß unter der Oberflächenbeschichtung (14) eine Impräg nierungsschicht (15) für die mineralischen Fasern ent haltend das Bindemittel und einen feinkörnigen anorga nischen Füllstoff vorgesehen ist.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß;
die Fasern Basaltfasern (11) sind.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der feinkörnige anorganische Füllstoff Ton, insbe
sondere Kaolin, ist.
4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllstoff in Faserform Aluminiumsilikatfasern auf
weist.
5. Bauteil na einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der grobkörnige Füllstoff gemahlenes Aluminiumoxid
enthält.
6. Bauteil nach eiem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke der geschlossenen Ober
flächenbeschichtung (14) 0,5 bis 3 mm beträgt.
7. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke der Imprägnierungsschicht (15)
zwischen 0,5 und 10, insbesondere zwischen 1 und 5 mm
beträgt.
8. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Länge der Fasern des Füllstoffes
größer als 10 µm, insbesondere größer als 100 µm ist.
9. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kieselsol in der geschlossenen
Oberflächenbeschichtung (14) höchstens in einer dem
Gewicht des Füllstoffes entsprechenden Menge vor
liegt.
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Basaltfasern (11) des Bauteils (5) einen
Fasderdurchmesser zwischen 3 µm und 6 µm besitzen und
zu einem Raumgewicht von etwa 180 kg/m³ verdichtet sind,
und daß die Partikelgröße des feinkörnigen Füllstoffes
unterhalb von 5 µm, vorzugsweise unterhalb von 3 µm
und insbesondere unterhalb von 1 µm liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823248661 DE3248661A1 (de) | 1982-12-30 | 1982-12-30 | Hitzebestaendig beschichtetes bauteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823248661 DE3248661A1 (de) | 1982-12-30 | 1982-12-30 | Hitzebestaendig beschichtetes bauteil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3248661A1 DE3248661A1 (de) | 1984-07-05 |
DE3248661C2 true DE3248661C2 (de) | 1990-08-30 |
Family
ID=6182183
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19823248661 Granted DE3248661A1 (de) | 1982-12-30 | 1982-12-30 | Hitzebestaendig beschichtetes bauteil |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3248661A1 (de) |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: GRUENZWEIG + HARTMANN AG, 6700 LUDWIGSHAFEN, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |