DE3247995C2 - Verfahren zur Herstellung von Uracil - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von UracilInfo
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- C07D239/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings
- C07D239/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings
- C07D239/24—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D239/28—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, directly attached to ring carbon atoms
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Uracil durch hydrolytische Deaminierung von
Isocytosin.
Es wurde bereits nach J. Am. Chem. Soc. 29 (1903) 503 Iso
cytosin mit 20%iger wäßriger Schwefelsäure auf 145 bis
150°c erhitzt, jedoch wurde nur ein Anteil ("a portion")
in Uracil umgewandelt. Das nachfolgende Vergleichsbeispiel
A klärt mit Hilfe der Apparatur des Beispiels 1, daß der
andere Anteil des Feststoffes aus Isocytosinsulfat besteht,
worin nur Spuren von Uracil gefunden werden konnten. Es
war auch nicht zu erwarten, daß diese Ergebnisse verbessert
werden konnten, denn einerseits bildet das isomere Cytosin
(4-Amino-2-hydroxypyrimidin) in 20%iger Schwefelsäure bei
150 bis 170°C in drei Stunden nur zu 15% Uracil (loc. cit.
S. 494) und andererseits ist bekannt, daß die 2-Aminogruppe
in Pyrimidin im Vergleich zur 4-Aminogruppe sehr schwer in
Gegenwart von Säuren als Katalysatoren verseift wird (J. Am.
Chem. Soc. 71 (1949), 2282 und J. Org. Chem. 29 (1964), 2674). Da
nun Isocytosin und seine Salze ebenso wie Uracil im Reak
tionsmedium schwer löslich sind, würde eine verbesserte
aber noch unvollständige Bildung von Uracil keinen Erfolg
bringen. Nur eine vollständige Umsetzung zu Uracil wäre
auf Grund der sehr schwierigen und verlustreichen Trennung
von Isocytosin bzw. seinen Salzen und Uracil die Voraus
setzung zur Erzielung von reinem Uracil und einer hohen
Ausbeute.
In entsprechender Weise ist aus den nachfolgenden zitierten Literaturstellen
nicht entnehmbar, daß substituierte Derivate des Isocytosins die
entsprechend substituierten Uracile in guter Reinheit und Ausbeute bilden
und den Schluß zulassen, daß aus Isocytosin ohne zusätzliche und
schwierige Reinigungsschritte Uracil in hoher Ausbeute und Reinheit zu
erhalten wäre.
So werden nach Beilsteins Handbuch der organischen Chemie, 4. Aufl.,
Band XXIV S. 313 nur teilweise Uracil und nach Berichte 41 (1908) S. 176-186
mit konz. LHCI Alkyluracile nur in geringer Ausbeute und Reinheit
erhalten.
Nach J. prakt. Chemie 47 (1893), S. 201-221 ergab konz. HCI nur geringe
Mengen Phenyluracil und nach Nature 189 (1961), S. 828-829 entsteht aus
2-Methylamino-pyrimidin teilweise 2-Hydroxypyrimidin.
Es bestand daher die Aufgabe, Uracil nach einem technisch
einfach durchführbaren Verfahren aus gut zugänglichen Aus
gangsstoffen in hoher Ausbeute und Reinheit unter Vermei
dung von umweltbelastenden Abfallstoffen herzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Her
stellung von Uracil, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß Isocytosin mit wäßrigen oder Wasser enthaltenden Lösungen
von Säuren bei Temperaturen von 155°C bis 200°C
umgesetzt wird und das Molverhältnis von Isocytosin zur Säure
1 : 5/n oder darüber beträgt, wobei n die Wertigkeit der Säure
angibt.
Es ist sehr bemerkenswert und überraschend, daß Isocytosin
bei Temperaturen von 155°C und darüber in kurzer Zeit
durch wäßrige Mineralsäuren so vollständig in Uracil über
führt und so rein und frei von Isocytosin abgeschieden
wird, daß keine Reinigung und keine Trennung von Uracil und
Isocytosin bzw. seinen Salzen erforderlich wird.
Zur Durchführung des Verfahrens wird Isocytosin in der
wäßrigen oder Wasser enthaltenden Lösung einer Säure
suspendiert und in einem Druckgefäß bei Temperaturen von
mindestens 155°C zur Umsetzung gebracht. Nach Reaktions
ende wird das ausgeschiedene feste Uracil von der Reak
tionslösung abgetrennt und durch Waschen mit
Wasser rein und frei von Isocytosin erhalten.
Bei 155°C beträgt die Reaktionszeit bei Verwendung von
Schwefelsäure überraschend nur zwei Stunden.
Geeignete Säuren sind besonders Mineralsäuren wie
Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salzsäure,
gegebenenfalls auch schwächere anorganische Säuren wie z. B.
Kohlensäure oder organische Säuren wie Essigsäure oder
Chloressigsäure.
22,2 g (0,2 Mol) Isocytosin werden mit 78,5 g einer
15gew.-%igen wäßrigen Schwefelsäure (0,12 Mol H₂SO₄) in
einem Autoklaven 2 Stunden auf 155°C erhitzt. Nach dem
Abkühlen auf 20°C wird der Feststoff abfiltriert, mit
Wasser sulfatfrei gewaschen und getrocknet. Es werden
20,6 g (92,0% d. Th.) Uracil erhalten.
Schmp.: <335°C (Zers.)
IR-spektroskopisch ist keine Isocytosin nachweisbar.
Schmp.: <335°C (Zers.)
IR-spektroskopisch ist keine Isocytosin nachweisbar.
Der Versuch des Beispiels 1 wird wiederholt, jedoch bei
einer Reaktionstemperatur von 145°C und 8 Stunden Reak
tionszeit. Es werden 25,1 (78,5%) Isocytosinsinsulfat
(2 C₄H₅N₃O×H₂SO₄) als Feststoff erhalten, der nach der
IR-Analyse nur Spuren von Uracil enthält.
Schmp.: 270 bis 275°C.
Schmp.: 270 bis 275°C.
Der Versuch des Beispiels 1 wird wiederholt, jedoch bei
einer Reaktionstemperatur von 180°C. Es werden nach
2 Stunden Reaktionszeit 20,8 g (92,8% d. Th.) Uracil er
halten.
Schmp.: <355°C (Zers.)
IR-spektroskopisch ist kein Isocytosin nachweisbar.
Schmp.: <355°C (Zers.)
IR-spektroskopisch ist kein Isocytosin nachweisbar.
22,2 g (0,2 Mol) Isocytosin werden mit 70,6 g einer
25%igen wäßrigen Phosphorsäure (0,18 Mol H₃PO₄) 5 Stunden
auf 155°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 20°C wird der
Feststoff abfiltriert, mit Wasser phosphatfrei gewaschen
und getrocknet. Es werden 20,7 g (92,4% d. Th.) Uracil
erhalten.
IR-spektroskopisch ist kein Isocytosin nachweisbar.
IR-spektroskopisch ist kein Isocytosin nachweisbar.
22,2 g (0,2 Mol) Isoscytosin und 20,8 g (0,22 Mol) Chlor
essigsäure in 75 ml Wasser werden 5 Stunden auf 180°C
erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 20°C wird der Feststoff
abfiltriert und mit Wasser neutral gewaschen. Es werden
15,9 g (71,0% d. Th.) Uracil erhalten.
Schmp.: <335°C (Zers.)
IR-spektroskopisch ist kein Isocytosin nachweisbar.
Schmp.: <335°C (Zers.)
IR-spektroskopisch ist kein Isocytosin nachweisbar.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Uracil, dadurch gekenn
zeichnet, daß Isocytosin mit
- a) 5 bis 40gew.-%igen wäßrigen oder Wasser enthaltenden Lösungen von Säuren bei Temperaturen von 155°C bis 200°C umgesetzt wird.
- b) und das Molverhältnis von Isocytosin zu Säure 1 : 1/n bis 1 : 5/n beträgt, wobei n die Wertigkeit der Säure bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Säuren Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salzsäure
verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823247995 DE3247995C2 (de) | 1982-12-24 | 1982-12-24 | Verfahren zur Herstellung von Uracil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823247995 DE3247995C2 (de) | 1982-12-24 | 1982-12-24 | Verfahren zur Herstellung von Uracil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3247995A1 DE3247995A1 (de) | 1984-06-28 |
DE3247995C2 true DE3247995C2 (de) | 1993-10-07 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19823247995 Expired - Fee Related DE3247995C2 (de) | 1982-12-24 | 1982-12-24 | Verfahren zur Herstellung von Uracil |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3247995C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3342419A1 (de) * | 1983-11-24 | 1985-06-05 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Verfahren zur herstellung von uracil |
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1982
- 1982-12-24 DE DE19823247995 patent/DE3247995C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3247995A1 (de) | 1984-06-28 |
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