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Titel: Fräsgerät zum Reinigen von Schmelzöfen u.dgl.
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Die Erfindung betrifft ein Fräsgerät zum Reinigen von Schmelzöfen
u.dgl., insbesondere von Aluminiumschmelzöfen.
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Aluminiumschmelzöfen werden von einer Vielzahl oft auch kleinerer
Gießereien zum Aufschmelzen der von den Aluminiumhütten angelieferten Aluminiumbarren
oder zum Aufschmelzen von Aluminiumschrott verwendet. Während des Schmelzvorganges
Setzen sich im Laufe der Zeit an den -Ofeninnenwänden und insbesondere in den schlecht
zugänglichen Eckbereichen der Ofenkammern Schmelzrückstände ab, die die Kapazität
der Schmelzöfen erheblich mindern.
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Aus der DE-OS 30 12 410 ist eine Einrichtung zum Entfernen von Schlacke
und Metallresten aus Schmelztiegeln bekannt, die einen rotierenden und vertikal
verschiebbaren Fräskopf aufweist, der von unten in den in Kopflage stehenden Tiegel
eingeführt werden kann. Die gesamte Fräseinrichtung ist hier in Vertikal lage stationär
angeordnet und benötigt einen mit einem Drehmechanismus versehenen Einspannring,
an dem der zu reinigende Tiegel in Kopflage eingespannt und während des Reinigungsvorgangs
exzentrisch zu der Drehachse des Fräskopf es gedreht wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein vergleichsweise einfaches,
kostengünstiges,
leistungsfähiges und leicht transportables Frcisgerät zu schaffen, mit dem sich
die Schmelzrückstände auch in kleineren Schmelzöfen zuverlässig entfernen lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Hilfe eines Fräsgerätes gelöst,
welches einen Frmsarm aufweist, der an einem um seine Achse drehbaren Lagerarm um
eine quer zur Längsachse des Lagerarmes verlaufende Schwenkachse schwenkbar ist.
Vorzugsweise trägt der Frasarin einen Fräskopf, der um eine quer zur Achse des Fräsarmes
verlaufender Achse drehbar ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Fräsgerät lassen sich die Schmelzrückstände
in einem schwer zugänglichen Schmelzofen von der Ofenaußenseite her zuverlässig
lösen. Der Fräsarm und der Lagerafla weisen dabei solch kleine Querschnittsabmessungen
auf, daß sie sich durch eine kleine Öffnung an der Ofenwand in den Schmelzofen einführen
lassen. Die Überlagerung der verschiedenen Arbeitsbewegungen des Fräsarmes und des
Lagerarmes ermöglichen es, mit dem Fräskopf praktisch sämt-7iche Bereiche der OEenlramrner
zu bestreichen und insbesondere auch die in den cbereichen der Ofenkammer anhaftenden
Schmelzablagerungen zu erfassen und zu lösen. In dieser Hinsicht vorteilhaft ist
es, wenn der Fräsarm bogenförmig gekrümmt ausgebildet ist. Das von dem Fräskopf
gelöste Material kann zunächst im Ofen verbleiben und bei einem nachfolgenden Schmelzvorgang
mit der Schmelze aus dem Ofen abgezogen werden. Das gesamte Fräsgerät läßt sich
als leicht transportables Gerät ausbilden.
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Um den Fräsarm und den Lagerarm durch die verhältnismäßig kleine Ofenöffnung
einführen zu können, ist der Lagerarm in seiner Außenabmessung und Außenform der
Form und Abmessung der Ofenöffnung angepaßt. Die Außenabmessung des Fräsarmes ist
dabei nicht größer als diejenige des Lagerarmes Der Fräskopfantrieb wird zweckmäßig
geschützt im Inneren des
Fräsarmes angeordnet.
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Der Lagerarm wird vorteilhafterweise in seiner Längsrichtung verschiebbar
und zweckmäßig auch heb- und senkbar gelagert. Er ist vorzugsweise als Ausleger
an einem fahrbaren Transportgerat od.dgl. gelagert.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist der Lagerarm
an seinem dem Fräsarm abgewandten Ende einen Anschlußkörper auf, mit dem er als
Anbaugerät leich lösbar an dem Transportgerät, vorzugsweise an der Hubvorrichtung
eines Gabelstaplers od.dgl., anschließbar ist. Der Lagerarm mit dem daran schwenkbar
gelagerten Fräsarm bildet in diesem Fall also ein Zusatzgerat, welches an einem
vorhandenen Transportge rät, insbesondere einem Gabelstapler, angebaut werden kann.
Es empfiehlt sich, die Anordnung so zu trefren, daß der Lagerarm über einen Drehkranz
mit dem Anschlußkörper verbunden ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhanq mit dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 einen Schmelzofen im Vertikal schnitt zusammen mit einem erfindungsgemäßen Frcisgerät
in Seitenansicht, teilweise ebenfalls im Vertikalschnitt; Fig. 2 eine Draufsicht
zur Fig. 1, wobei Teile des Fräsgerätes sowie die Schmelzkammer im Horizontalschnitt
gezeigt sind.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein Schmelzofen, insbesondere ein AlvminiumschmelzoLen
herkömmlicher Art bezeichnet, der auf seinen beiden gegenüberliegenden Seiten verhältnisraäßig
kleine Ofenöffnungen 2 und 3 für das Einführen des
Schmelzgutes
und für das Abziehen der Schmelze aufweist.
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Es ist bekannt, daß sich beim Betrieb solcher Schmelzöfen 1 im Laufe
der Zeit an den Ofeninnenwänden und insbesondere in den Eckbereichen der Ofenkammer
Schmelzrückstände ablagern, die normalerweise nicht mehr entfernt werden können
und die die Füllkapazität dieser Öfen beträchtlich mindern.
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Das dargestellte Fräsgerät 4 dient zum Entfernen dieser Schmelzrückstande.
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Das Fräsgerät a weist einen verhältnismäßig schlanken La-Lagerarm
5 auf, der an seinem einen Ende einen Fräsarm 6 tragt. Der Fräsarin 6 ist in einem
Gelenk 7 mit quer zur Längsachse des Lagerarmes 5 verlaufender Gelenkachse schwenkbar
am Lagererr,l 5 gelagert. Eine aus einem Schwenkzylinder bestehende Schwenkvorrichtung
8 ist geschützt im Inneren des Lagerarmes 5 angeordnet und greift in Nähe des Gelenks
7 an dem Fräsafla 6 an. Letzter trägt an seinem freien Ende einen Fräskopf 9, der
um eine Achse rotiert, die parallel zur Schwenkachse des Gelenks 7 verläuft. Der
Fräskopf 9 ist in bekannter Weise mit Fräswerkzeugen bestückt.
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Er kann aus zwei verhältnismäßig kleinen Frässcheiben bestehen, die
um die gemeinsame Drehachse umlaufen. Der Fräskopfantrieb 9 ist geschützt im Inneren
des Fräsarmes 6 angeordnet. Er besteht z.B. aus einem hydraulischen oder pneumatischen
Antrieb.
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An seinem anderen Ende ist der Lagerarm 5 über einen Drehkranz 10
an einem Anschlußkörper 11 so gelagert, daß sich der Lagerarm 5 gegenüber dera Anschlußkörper
11 um seine Längsachse drehen läßt. Der hierfür erforderliche Drehantrieb 12 ist
geschützt im Inneren des Anschlußkörpers 11 angeordnet.
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Der den Eräsarm 6 tragende Lagerarm 5 ist mit Hilfe seines
Anschlußkörpers
11 nach Art eines Auslegers an einem fahrbaren Transportgerät 13, vorzugsweise heb-
und senkbar gelagert. Für das Transportgerät 13 kann ein vorhandenes C-erät Verwendung
finden, an welchem das Fräsgerät als Anbau-und Zusatzgerät angebaut werden kann.
Bei dem dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht das mit einem eigenen
Fahrantrieb versehene Transportgerät aus einem Gabelstapler, an dessen Hubvorrichtung
14 das FräsgerOt mit vIilfe seines Anschlußkörpers 11 lösbar angebaut ist. Das Transportgerät
13 bzw. der Gabelstapler weist ein Purapenaggregat 15 auf, welches z.B. auf einem
Kontergewicht 16 des Transportgerätes angeordnet ist und zur Versorgung der hydraulischen
Verbraucher, insbesondere des hydraullschen Fräskopfantriebs, der hydraulischen
Schwen]vorrichtung 8, des hydraulischen Drehantriebs 12 und der Eydraulikzylinder
der Hubvorrichtung 14 dient.
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Zur Durchführung der Reinigungsmaßnahme wird das Fräsgerät 4 mit Hilfe
des Transportgerätes 13 zum Schmelzofen 1 ge fahren und der Fräsarin 6 sowie der
LagerarM 5 durch die enge Ofenöffnung 2 in den Schmelzofen eingeführt. Dies läßt
sich durch die Überlagerungen der verschiedenen Bewegungsfreiheiten erreichen. Durch
Überlagerung der Schwenkbewegung des Fräsarmes 6 um das Gelenk 7, der Drehbewegung
des Lagerarmes 5 um seine Längsachse und der Längsbewegung des Lagerarmes 5 mit
Hilfe des Transportgerätes 13 kann der angetriebene Fräskopf 9 praktisch den gesamten
Innenbereich der Schmelzkammer des Schmelzofens 1 überstreichen und insbesondere
auch die Schmelzrückstände in den Eckbereichen lösen. Letzteres wird dadurch begünstigt,
daß der Fräsarn 6, wie in Fig. 1 dargestellt, bogenförmig gekrümmt ist, und zwar
über einen Bogenumfang von etwa 50 bis 800. Wie in den Fig. 1 und 2 strichpunktiert
in verschiedenen Positionen des Fräskopfes 9 dargestellt ist, lassen sich die Schmelzrückstande
praktisch an sämtlichen Innenwänden der Ofenkammer entfernen.
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Die Steuerung des Fräsgerätes kann mit Hilfe eines geeigneten Steuerprogramms
oder bei Handsteuerung in der Weise durchgeführt werden, daß an der gegenüberliegenden
Ofenöffnung 3 ein Aufnahmegerät angeordnet wird, welches die jeweilige Position
des Fräskopfes 9 in dem Schmelzofen 1 dera Fahrer des Transportgerätes 13 an einem
Monitor anzeigt.
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Nach dem Reiniqungsvorgang wird der Lagerarm 5 mit dem Fräsarm 6 aus
der Ofenöffnung 2 wieder herausgefahren. Das gesamte riräsgerät t kann dann zu einem
anderen Schmelzofen zur Durchführung von Reinigungsmaßnahmen gefahren werden. Es
läßt sich auch von dem Transportgerät 13 abnehmen, welches dann ggf. für andere
Arbeitszwecke eingesetzt werden kann.
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