DE3240018A1 - Verfahren zur identifizierung von stoffen sowie einrichtung zur analyse von kristallinen eiweiss-lipoid-verbindungen - Google Patents

Verfahren zur identifizierung von stoffen sowie einrichtung zur analyse von kristallinen eiweiss-lipoid-verbindungen

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DE3240018A1 DE19823240018 DE3240018A DE3240018A1 DE 3240018 A1 DE3240018 A1 DE 3240018A1 DE 19823240018 DE19823240018 DE 19823240018 DE 3240018 A DE3240018 A DE 3240018A DE 3240018 A1 DE3240018 A1 DE 3240018A1
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N21/00Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
    • G01N21/62Systems in which the material investigated is excited whereby it emits light or causes a change in wavelength of the incident light
    • G01N21/70Systems in which the material investigated is excited whereby it emits light or causes a change in wavelength of the incident light mechanically excited, e.g. triboluminescence

Description

  • RESCHREIBUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung von Stoffen sowie eine Einrichtung zur Analyse von kristallinen: EiweissIiipoid-Verbindunen und kann zur Identifizierung von Stoffen in flüssiger als auch in fester Phase zum Einsatz gelangen.
  • Verfahren zur Identifizierung von Stoffen sind relativ lange bekannt. Die breite Anwendung dieser Verfahren ist Jedoch durch mehrere negative Faktoren beschränkt, welche die Identifizierungsgenauigkeit beeinträchtigen. Ausserdem verursachen diese Verfahren in ihrer Mehrzahl eine Zerstörung der Proben während der Identifizierung. Deshalb ist die Entwicklung neuer zerstörungsfreier und hochpräziser Verfahren zur Identifizierung von Stoffen ein akutes Problem.
  • Es ist ein Verfahren zur Identifizierung von Stoffen (Pankov, Sh.: Opticheskie prozessy v poluprovodnikakh /Lichtprozesse in Halbleitern/, Moskau, Verlag "Mir", 1973, S. 412-415) bekannt bei welchem die Probe einer mechanischen Einwirkung ausgesetzt, die Tribolumineszenz der Probe mittels eines Fotoempfängers registriert und mit der Tribolumineszenz eines Vergleichsmusters verglichen wird. Die mechanische Einwirkung verursacht jedoch das Zerspanten bzw. die plastische Verformung der Probe. Beim Zerspalten der Probe ändert sich aber die Lichtstrahlungsfläche, wodurch die Identifizierungsgenauigkeit beeinträchtigt wird. Ferner führt das bekannte Verfahren zwangsläufig zur Zerstörung bzw. Beschädigung der zu untersuchenden Probe.
  • Es ist ferner ein Verfahren sur Identifizierung von Stoffen durch Triboelektrisieren der Probenoberfläche mit Hilfe eines PrdfstUckes aus Gewebe bei gleichbleibenden Aussenbedingungen, Messen der Tribolumineszenz der Probenoberfläche und Vergleichen der vom Fotoempfänger registrierten diskreten Werte der Tribolumineszenzintensität in einer Zeiteinheit bzw.
  • der Form der kinetischen Kennlinie mit der Tribolumineszenz eines Vergleichsmusters bekannt (Zhuravljov, A.I.: Sverkhslaboe svechenie v biologii /Hyperschwaches Leuchten in der Biologie/, Moskau, 1972, S. 231-233). Jedoch hangen die Intensität und das Spektrum der Tribolumineszenz der Probe selbst bei den gleichen physikalisch-chemischen higenschaften stark von der Farbe der Probe ab. Deshalb ist die Identifizierungsgenauigkeit niedrig, da die Proben gleicher Zusammensetzung und verschiedener Farbigkeit eine unterschiedlich grosse Tribolumineszenz aufweisen.
  • Da das bekannte Verfahren die Messung der Oberfldchentribolumineszenz der zu untersuchenden Stoffe voraussetzt, können nur die Stoffproben untersacht werden, deren Abmessungen mit den Abmessungen der lichtundruchlässigen Kammern vergleichbar ist, in welchen die Triboelektrisierun vorgenommen wird.
  • Wenn das Werkstück, dessen Stoff zu identifizieren ist, in einer Anlage oder Einrichtung eingebaut ist, kann die Untersuchung erst nach dem Ausbauen des Werkstückes durchgeführt werden.
  • Es ist ausserdem eine Einrichtung zur Analyse von Eiweiss-Lipoid-Verbindungen (Kisljuk, M.U., Butyagin P.J.: C vozmozhnosti issledowaniya mechanicheskoi destruktisii polimerov metodom khemiljuminestsii /Beitrag zur Untersuchung der mechanischen Zerstörung von Polymeren durch Chemolumineszenz/, Vysokomolekulyarnye soedineniya /Hochpolymere/, 1967 Bd.9, Heft 8, S.612) bekannt. Die bekannte Einrichtung enthält eine lichtundurchlässige Kammer mit einem in der Kammer eingebauten Konditioniergerät, einen an eine Regist riereinheit angeschlossenen Fotoempfänger und eine lichtdurchlássige Küvette aus gektihltem Glas für die zu untersuchende Probe und das Prüfstück in Form von Glaskugeln, die in der Küvette untergebracht sind. Die Erregung der Tribolumineszenz, die vom Fotoempfänger aufgenommen und von der Registriereinheit registriert wird, erfolgt durch Aufprallen der Kugeln gegen~die in der Küvette angeordnete zu untersuchenie intoide Probe / der Vibration der Einrichtung.
  • Jedoch stossen die Glaskugeln während der Vibration mit der Probe und der Glasküvette in stochastischer Pole und mit unterschiedlicher Kraft zusammen, wodurch Tribolumineszenzausbrüche unterschiedlicher Intensität entstehen, was die Messgenauigkeit bee inträcht igt Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Identifizierung von Stoffen und eine 3inrichtung zur Analyse von Eiweiss-Lipoid-Verbindungen zu entwickeln, welche durch die Möglichkeit der Untersuchung von Teilen unterschiedlicher Abmessungen sowie durch Beseitigung des Einflusses der Farbigkeit und Erhöhung der Empfindlichkeit eine Brweiterung der Einsatzmöglichkeiten und Erhöhung der Genauigkeit des Identifizierungsverfahrens sicherstellen.
  • Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass im bekannten Verfahren zur Identifizierung von Stoffen durch Triboelektrisieren der Oberflache des zu untersuchenden Stoffes mit Hilfe eines Prüfstückes, Messen der Tribolumineszenz mit Hilfe eines Fotometers und Vergleichen der gemessenen Tribolumineszenz mit der Tribolumineszenz eines Vergleichsmusters die Triboelektrisierung erfindungsgemäss mit einem Prüfstück aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen vorgenommen und die Tribolumineszenz mit einem Fotometer gemessen wir1, das nuf eine 'Pempcratur von minus 20 bis minus C,0°C abgekühlt iat.
  • Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich für die Identifizierung von Werkstücken unterschiedlicher Abmessungen, da die Tribolumineszenz nicht am zu untersuchenden stoff, sondern am Prüfstück gemessen wird, dessen Abmessungen festgelegt sind. Dadurch lässt sich der Einsatzbereich des erfindungsgemässen Verfahrens erweitern.
  • Durch- die Messung der Tribolumineszenz des Prüfstückes kann der Einfluss der Probenfarbe auf die Grösse der Tribolumineszenz beseitigt werden. Ferner lässt sich die Empfindlichkeit des Verfahrens durch den Einsatz des Prüfstückes aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen erhöhen, da es ein hohes triboelektriscie s und Rückstrahlungsvermögen sowie einen niedrigen Reibwert besitzt und nichthygroskopisch ist. Dadurch wird die WFessgenauigkeit erhöht, da die aus der pressung von schwachen Lichtsignalen bei der Registrierung der Tribolumineszenz niedriger Intensität resultierenden systematischen und zufälligen Fehler wesentlich vermindert und die Messfehler infolge der unkontrollierbaren Feuchtigkeitsaufnahme an der Oberfläche des Prüfstückes beseitigt werden. Das erwähnte Prüfstück ermöglicht Tribolumineszenzmessungen bei einem Druck, der keine Zerstörung bzw. Beschadigung von Proben verursacht. Die Genauigkeit der Tribolumineszenzermittlung wird ferner dadurch gesichert, dass die Tribolumineszenzmessung mit einem euf eine Temperatur von minus 20 bis minus 60°C abgekühlten Fotometer vorgenommen wird.
  • Die Wahl der Temperaturen im genarriten Bereich ist dadurch bedingt, dass das Fotometer in einem Spektralbereich von 160 bis 800 nm eine maximal Empfindlichkeit zu der von Polytetrachloräthylen oder Polytrifluorchloräthylen erzeugten Tribolumineszenz aufeist.
  • Es ist vorteilhaft, den zu untersuchenden .. die Stoff auf die Temperatur des Uberganges in feste Phase und das Prüfstück auf eine Temperatur von minus 50 bis minus 2000C abzukühlen.
  • Die erwahnte ttlodifikation des Verfahrens ermölicht die Ermittlung der Tribolumineszenz flüssiger Proben.
  • Es ist vorteilhaft, die Eivueiss-Lipoid-Verbindungen vor der Triboelektrisierung im Laufe von 2 bis 3 h im Dunkeln zu halten. Durch diesen Arbeitsgang wird der Einfluss der zufälligen Pehler beseitigt, die durch die Speicherung von Licht energie in tiweiss Lipoid-Verbindungen bedingt sind und die Grösse der Tribolumineszenz des Prüfstückes beeinflussen. betrifft Der Gegenstand cier Brtindung / ausserdem eine Einrichtung zur Analyse von kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindungen, welche eine lichtundurchlässige Kammer mit einem in der Kammer eingebauten Konditioniergerät, einem an eine Registriereinheit angeschlossenen Fotometer, einer lichtdurchlässigen Küvette für die zu untersuchende Probe und einem in der Küvette angeordneten Prüfstück enthält, in welcher erfindungsgemäss die Küvette aus organischem Glas ausgeführt ist, während das Prüfstück in Form einer Scheibe ausgeführt und an der Welle eines-Elektromotors mit einem Spiel bezüglich der Küvettenwände angeordnet ist.
  • Die Einrichtung ermöglicht es, die Analysengenauigkeit von kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindungen zu erhöhen, dabei dauert eine Analyse maximal 1 min.
  • Die Erhöhung der Genauigkeit kann dadurch erklärt werden, dass die Scheibe aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen und die Küvette bei der Triboelektrisierung von Eiweiss gleichpolig geladen werden, während deren Ladung bei der Triboelektrisierung von Lipoiden von verschiedener Polarität ist. Dadurch kommt es bei der Identifizierung von Eiweissstoffen zu keiner elektrischen Entladung und Polarisation, so dass keine Lumineszenz erregt wird. Bei der Identifizierung von Lipoiden kommt es zu einer elektrischen Ent-- ladung und Polarisation, welche eine starke Liehtstrahlung bewirken. In den Eiweiss-Lipoid-Verbindungen hängt die Intensität der erregten Lumineszenz vom Gehalt an Lipoiden ab.
  • Die erfindung wird nacnstehend an Beispielen unter Bezug auf Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigen: Fig. 1: schematisch die Gesamtansicht einer Einrichtung zur Analyse von kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindungen; Fig. 2: eine Abhängigkeitskurve Tribolumineszenzintensität - Zeit; Fig. 3: eine Abhängigkeitskurve Tribolumineszenzintensität - Rauhigkeit der Stoffoberfläche; Fig. 4: eine Abhangigkeitskurve Tribolumineszenzintensität - Wassersalzgehalt; Fig. 5: eine Abhängigkeitskurve Tribolumineszenzintensität - Eiweiss-Lipoid-Verhältnis in der kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindung.
  • Es wurde die Identifizierung einer Reihe von }|letallen vorgenommen. Die Identifizierung erfolgte an technisch reinen Proben mit einer Fläche von 415 mm2; 2 da die Tribolumineszenz von der Oberflächenrauhigkeit abhängig ist, wurden Proben mit einer Oberflächenrauhigkeit von höchstens 0,05 @m verwendet. Die Metallproben vurden vor der Identifizierung sorgfältig entfettet und gewaschen. Die Identifizierung erfolgte bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 55,0 und einer Lufttemperatur von 20#0,2°C.
  • Mit der Seitenfläche des Prüfstückes, in Form eines 3Rrlinders aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen wurde die Triboelektrisierung der Proben unter gleichzeitigem Wälzen und Gleiten durchgeführt. Dabei wurde der Lichtzutritt zur Berührungsstelle zwischen Prüfstück und Probe ausgeschlossen. Danach wurde das Prüfstück in die lichtundurch- lässige Kammer gegeben und die Tribolumineszenz gemessen. Proben geringer Abmessungen sowie nicht in einer Anlage oder Einrichtung eingebaute Proben wurden unmittelbarin der lichtundurchlässigen Kammer untergebracht, wonach die Triboelektrisierung mit dem Prüfstück durchgeführt und die Tribolumineszenz des Prüfstückes gemessen wurde.
  • Die Triboiumineszenz wurde mit einem Fotometer gemessen, wobei als Fotometer eine Vervielfacherfotozelle mie einer Spektralempfindlichkeit von 160 bis 800 nm-diente, die in einem Kühlschrank mit einem Relaissystem für die Temperaturstabilisierung bei einer Temperatur von minus 20#0,1°C untergebracht wurde.
  • Das Signal von der Vervielfacherfotozelle wurde in festgelegten Zeitabschnitten mit einem Impulszähler und -analysator durch Zählen von Fotonen in Impulsen je Sekunde registriert. Die Eichung des Geräts wurde mit einer Normalfotonenquelle auf der Basis eines Raioeinem lumineszenzindikators mit Isotop Kohlenstoff-14 und / -@umineszenzstrah@er Szintillations / durchgeführt. Die eingebaute Normallichtquelle gewährleistet einen konstanten Verstärkungsfaktor, wodurch die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse sichergestellt wird.
  • Die Ausgabe des Signals von der Vervielfacherfotozelle kann in Analogform unter Registrierung kinetischer Kennlinien mittels eines Selbstschreibers auf einem Diagrammstreifen bzw. in Digitalform durch Anzeige an einer Elektrolumineszenzzifferntafel erfolgen.
  • Es sind ferner die Datenausgabe auf einen automatischen Digitaidrucker sowie Anschlussmöglichkeiten für einen Rechner zur Verarbeitung grosser Datenmengen vorgesehen. Die kinetische Tribolumineszenzkennlinie kann in drei Abschnitte - ansteigende Vorderflanl,e, abschnitt gleichbleibender Intensität und absteigende ilinterflanke der Tribolumineszenzintensität - untertei.lt werden. Infolge der zufälligen und .systemati.schen Fehler, die durch die Instabilität der Apparatur bzw.
  • Nichtidentität der chemischen Zusammensetzung der zu mtersuchenden Probe bedingt sind, haben die essungen eine bestimmte Kennlinienstreuung, welche die Vertrauensgrenzen des Bereiches bestimmt, in welchem die Intensität der Tribolumineszenz mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit für die in Bezug auf die Zusammensetzung und Güte identischen Stoffe charakteristisch ist. Deshalb sind für die Identifizierung von Stoffen Eichtabellen bzw. Kennlinien der Vergleichsmuster erforderlich. ei der Bestimmung der Zusammensetzung oder Güte einer unbekannten Probe wird dann deren Tribolurnineszenz gemessen und mit dem Musterpegel verglichen, wonach mit einer Vertrauenswahrscheinlichkeit die Identifizierung des Stoffes bzw.
  • Ermittlung der konkreten Parameter des Stoffes möglich wird. Einer der für die Güte des Stoffes ausschlaggebenden Parameter, der nach der Grösse der Tribolumineszenz ermittelt werden kann, ist der Reibungselektrisierungsgrad, der bei der Uberwachung mehrerer Fertigungsabläufe von grosser Bedeutung ist.
  • Es wurden auch flüssige Stoffe identifiziert.
  • Vorher werden Stoffe in flüssiger Phase auf die Tem-@@ die peratur des Ubergangs in feste Phase tiefgekühlt, wobei das Pftifstück gleichzeitig auf eine Temperatur von minus 50 bis minus 2000e abgekühlt wurde. Dann wurde die Triboelektrisierung durch gleichzeitiges Wälzen und Gleiten der Seitenfläche des zylinderförmigen Prüfstückes am unbeweglichen tiefgekühlten Objekt in Laufe von 5 s durchgeführt und gleich danach die Tribolumineszenz auf die obenbeschriebene Weise gemessen.
  • Die Einrichtung zur Analyse von kristallinen "3ieiss-Lipoid-Verbindungen (Fig. 1) enthält eine lichtundurchlässige jänner 1 mit einem in der Kamer 1 eingebauten Konditioniergerät 2, einem an eine Registriereinheit 4 angeschlossenen Fotometer 3 und einer lichtdurchlässigen Küvette 5 aus organischen Glas für die zu untersuchende Probe mit einem in der Küvette 5 angeordneten Prüfstück 6. Das Prüfstück ist in Form einer Scheibe ausgeführt und an der Welle 7 eines Elektromotors 8 mit einem spiel bezüglich der Lande der Küvette 5 angeordnet.
  • Die Wirkungsweise der Einrichtung besteht im folgenden.
  • Bei laufender Wolle 7 des Elektromotors 8 wird das Drehmoment an die Scheibe 6 übertragen und teilweise an die zu untersuchende Probe weitergeleitet, deren Schichtstärke 1,5 mm beträgt. Durch die Reibung an den Berührungsstellen zwischen der Scheibe 6 und der Probe sowie zwischen der Küvette 5 und der Probe werden unterschiedliche Schichten elektrischer Ladungen erzeugt. Ausserdem wird die Probe infolge der Triboelektrisierung der Scheibe und des Bodens der lLüvette aus organischem Glas an der Probe im Feld des gebildeten Kondensators mit planpa.rallelen Elektroden aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen und organischem Glas zusätzlich polarisiert. Die an der Cberfläche auftretenden elektrischen Ladungen verursachen die Lumineszenz, die vom Fotometer 3 und von der Registriereinheit 4 registriert wird. Das Konditioniergerät 2 sichert die Konstanthaltung des Umgebungsmediums und der Temperatur der zu untersuchenden Probe (15°C) und des Fotometers von minus 20 bis minus 600C.
  • )ie Erfindung wird nachstehend an einigen konkreter Beispielon ausführlich erläutert.
  • Beispiel 1 I)as erfindungsgemässe Verfahren wurde für die Identifizierung verschiedenartiger Proben verwendet.
  • Vorher wurde die kinetische Anderungskurve der Tribolumineszenz bekannter Vergleichsmuster innerhalb einer bestimmten Zeit registriert. Die Messungen wur- den bei einer Temperatur der Vervielfacherfotozelle von minus 20#0,1°C vorgenommen. Das Prüfstück wurde aus Tetrafluoräthylen ausgeführt.
  • In Fig. 2 sind die kinetischen Abhängigkeitskurven Tribolumineszenzintensität - Zeit gezeigt: a) ttessingprobe; b) Probe aus legiertem Stahl. Danach wurden die kinetischen Kennlinien der Tribolumineszenz der zu untersuchenden Proben c, d, e, f registriert.
  • Daraus ist ersichtlich, dass die Punkte der Kennlinien c und d innerhalb des Vertrauensbereiches mit er Vergleichskurve a vollständig zusammenfallen.
  • Die Punkte der Kennlinien e und f fallen innerhalb des Vertrauensbereiches mit der Vergle ichskurve b vollständig zusammen. Daraus folgt, dass die Proben c und d aus Messing und die Proben e und f aus legiertem Stahl hergestellt sind.
  • In Fig. 2 sind als 3eispiel nur zwei Vergleichskurven gezeigt. Es können aber eine ganze Vergleichskurvenschar bzw. ein ganzes eld diskreter Tabellenwerte für die Tribolumineszenz von Stoffen unterschiedlicher Zusammensetzung erhalten werden.
  • Beispiel 2 Das erfindungsgemässe Verfahren wurde für die Identifizierung von Stoffen mit unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit verwendet. Die Identifizierung erfolgte bei einer Temperatur der Vervielfacherfotozelle von minus 20t0, 100. Das Prüfstück wurde aus Polytrifluorchloräthlen hergestellt. Vorher wurde die Rauhigkeit der Vergleichsmuster mit einem Rauhtiefeprofilmesser ermittelt. Danach wurde die Tribolumineszenz gemessen und die Eichkurve Triboluminieszenz -Rauhigkeit (Fig. 3, Kennlinie 1) aufgebaut. Anschliessend wurde die Tribolumineszenz eines Teiles aus unlegiertem Stahl während der Bearbeitung gemessen (Kennlinie 2), dessen Oberflächenrauhigkeit nnch der Bearbeitung O,25m betragen sollte. Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, dass die Kennlinie 2 mit der Vergleichskurve der Tribolumineszenz (Kennlinie 1) zusammenfällt. Der Punkt der Kennlinie, der einer Rauhigkeit von 0,25m entspricht,entspricht einer Tribolumineszenzintensität von 334, d.h. die Bearbeitung des Teiles ist for zusetzen, bis die genannte Grösse der Tribolumines zez erreicht ist.
  • Das genannte Verfahren der Identifizierung ermöglicht die Uberwachung bestimmter Parameter unmittelbar während der herstellung der Teile.
  • 3eispiel 3 Das erfindungsgemässe Verfahren wurde für die Identifizierung von Flüssigkeiten vervlendet. Zu diesem Zweck wurden bekannte Lösungen mit bekanntem Salzgehalt bis zum efrieren gekühlt. Gleichzeitig wurde das Prüfstück aus Polytetrafluoräthylen in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von minus 1960C abgekühlt. Danach wurde die Triboelektrisierung durch gleichzeitiges Wälzen und Gleiten der Seitenflache des Prüfstückes in Form eines Zylinders am gefrorenen Objekt im Laufe von 5 s bei einem konstanten Druck durchgeführt und die Tribolumineszenz durch Zählen der Prüfstückfotonen im Laufe von 10 s mit einer auf eine Temperatur von minus 20+0,1°C abgekühlten Vervielfacherfotozelle gemessen. In Fig. 4 ist die Abhängiokeitskurve Tribolumineszenz - Wassersalzgehalt gezeigt. Auf Grund der dargestellten Eichkurve ist die Identifizierung der zu untersuchenden Eisproben möglich. Die angeführten Angaben können gleichzeitig für die qunlitative Bestimmung des Eistr^iboelektrisierungsgrades in Abhängigkeit vom Wassersalzgehalt benutzt werden, was für die Wahl der optimalen Stoffe für den Einsatz bei der Reibung mit Schnee oder Eis von grosser praktischer Bedeutung ist.
  • Beispiel 4 Das Verfahren und die Einrichtung wurden erf indungsgemäss für die Analyse von kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindungen eingesetzt, Zu diesem Zweck wurde zunachst die Eichkurve Tribolumineszenz - Cholesterin/Albumin-Verhältnis erstellt.
  • Dazu wurde die Probe mit einer T,Tasse von 1 g und einem bekannten Verhältnis Cholesterin/Albumin im Laufe von 2 h im Dunkeln gehalten und danach in die Küvette 5 bei einer Temperatur von 1500 gelegt; dann wurde der Elektromotor eingeschaltet und die Triboelektrisierung der Probe mit Hilfe des Prüfstückes 6 aus Polytetrafluoräthylen im Laufe von los durchgeführt, wonach die Grösse der Tribolumineszenz durch Zählen von Fotonen gemessen wurde.
  • Auf diese Weise wurde auch die Tribolumineszenz anderer Verbindungen mit einem bekannten Verhältnis Cholesterin - Albumin ermittelt. Die aufgebaute Eichkurve (Fig. 5) wurde für die Ermittlung des Eiweiss-Lipoid-Verhältnisses in der Verbindung nach der Intensität der Tribolumineszenz der Probe benutzt. Dabei wurde die zu untersuchende Probe wie oben beschrieben behandelt, und nach der gewonnenen Eichkurve Tribolumineszenz - Cholesterin/Albumin-Verhältnis wurde das unbekannte Verhältnis identifiziert.
  • Oben sind lediglich einige Ausführungsbeispiele der Erfindung angeführt, welche unterschiedliche Anderungen und Ergänzungen zulassen, die für den Fachman auf dem betreffenden Gebiet er Technik offenkundig sind. Bs sind auch andere T.lodifikationen der Erfindung möglich, wobei der Erfindungstatbestand und -umfang im Rahmen der Patentansprüche erhalten bleiben.
  • Leerseite

Claims (4)

  1. VERFAHREN ZUR IDENTIFICAIERUNG VON STOFFEN SOWIE EINRICHTUNG ZUR ANALYSE VON KRISTAL-LINEN BUYIEISS-LIPOID-VERBINDUNGEN PATENTANSPRUCHE 1. Verfahren zur Identifizierung von Stoffen durch Triboelektrisierung der Probenoberfläche mittles eines Prüfstückes, Messung der Tribolumineszenz mit einem Fotometer und deren Vergleich mit der Tribolumineszenz eines Vergleichsrnusters, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, dass a) die Triboelektrisierung mit einem Prüfstück aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchlorafthylen durchSeführt wird und b) die Tribolumineszenz mit einem auf eine Temperatur von minus 20 bis minus 60°C abgekühlten Fotometer gemessen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c b g e -k e n n z e i c h n e t, dass a) der zu untersuchende Stoff auf die Temperatur die des Ubergangs in feste Phase abgekühlt wird; b) das Prüfstück auf eine Temperatur von minus O bis minus 2000C abgekühlt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, -dass die Eiweiss-Lipoid-Verbindungen vor der Triboelektrisierung im Laufe von 2 bis 3 h im Dunkeln gehalten werden.
  4. 4. Einrichtung zur Analyse von Eiweiss-Lipoid-Ver-1,bis 3 bindungen nach einem der Ansprüche, entnaltend eine lichtundurchlässige Kammer mit einem in der Kammer eingebauten Konditioniergerät und einem an eine Registriereinheit angeschlossenen Fotometer sowie eine lichtdurchlässige Küvette mit einem in der Küvette angeordneten Prüfstück, d a d u r 0 h g e k e n n z e i c h n e t, dass a) die Küvette (5) aus organischem Glas ausgefahrt ist und b) das Prüfstück (6) in Form einer Scheibe ausgeführt und an der Welle (7) eines Elektromotors (8) mit einem Spiel bezüglich der Wände der Küvette (5) angeordnet ist.
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