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RESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung von Stoffen
sowie eine Einrichtung zur Analyse von kristallinen: EiweissIiipoid-Verbindunen
und kann zur Identifizierung von Stoffen in flüssiger als auch in fester Phase zum
Einsatz gelangen.
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Verfahren zur Identifizierung von Stoffen sind relativ lange bekannt.
Die breite Anwendung dieser Verfahren ist Jedoch durch mehrere negative Faktoren
beschränkt, welche die Identifizierungsgenauigkeit beeinträchtigen. Ausserdem verursachen
diese Verfahren in ihrer Mehrzahl eine Zerstörung der Proben während der Identifizierung.
Deshalb ist die Entwicklung neuer zerstörungsfreier und hochpräziser Verfahren zur
Identifizierung von Stoffen ein akutes Problem.
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Es ist ein Verfahren zur Identifizierung von Stoffen (Pankov, Sh.:
Opticheskie prozessy v poluprovodnikakh /Lichtprozesse in Halbleitern/, Moskau,
Verlag "Mir", 1973, S. 412-415) bekannt bei welchem die Probe einer mechanischen
Einwirkung ausgesetzt, die Tribolumineszenz der Probe mittels eines Fotoempfängers
registriert und mit der Tribolumineszenz eines Vergleichsmusters verglichen wird.
Die mechanische Einwirkung verursacht jedoch das Zerspanten bzw. die plastische
Verformung der Probe. Beim Zerspalten der Probe ändert sich aber die Lichtstrahlungsfläche,
wodurch die Identifizierungsgenauigkeit beeinträchtigt wird. Ferner führt das bekannte
Verfahren zwangsläufig zur Zerstörung bzw. Beschädigung der zu untersuchenden Probe.
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Es ist ferner ein Verfahren sur Identifizierung von Stoffen durch
Triboelektrisieren der Probenoberfläche mit Hilfe eines PrdfstUckes aus Gewebe bei
gleichbleibenden Aussenbedingungen, Messen der Tribolumineszenz der Probenoberfläche
und Vergleichen der vom Fotoempfänger registrierten diskreten Werte der
Tribolumineszenzintensität
in einer Zeiteinheit bzw.
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der Form der kinetischen Kennlinie mit der Tribolumineszenz eines
Vergleichsmusters bekannt (Zhuravljov, A.I.: Sverkhslaboe svechenie v biologii /Hyperschwaches
Leuchten in der Biologie/, Moskau, 1972, S. 231-233). Jedoch hangen die Intensität
und das Spektrum der Tribolumineszenz der Probe selbst bei den gleichen physikalisch-chemischen
higenschaften stark von der Farbe der Probe ab. Deshalb ist die Identifizierungsgenauigkeit
niedrig, da die Proben gleicher Zusammensetzung und verschiedener Farbigkeit eine
unterschiedlich grosse Tribolumineszenz aufweisen.
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Da das bekannte Verfahren die Messung der Oberfldchentribolumineszenz
der zu untersuchenden Stoffe voraussetzt, können nur die Stoffproben untersacht
werden, deren Abmessungen mit den Abmessungen der lichtundruchlässigen Kammern vergleichbar
ist, in welchen die Triboelektrisierun vorgenommen wird.
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Wenn das Werkstück, dessen Stoff zu identifizieren ist, in einer Anlage
oder Einrichtung eingebaut ist, kann die Untersuchung erst nach dem Ausbauen des
Werkstückes durchgeführt werden.
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Es ist ausserdem eine Einrichtung zur Analyse von Eiweiss-Lipoid-Verbindungen
(Kisljuk, M.U., Butyagin P.J.: C vozmozhnosti issledowaniya mechanicheskoi destruktisii
polimerov metodom khemiljuminestsii /Beitrag zur Untersuchung der mechanischen Zerstörung
von Polymeren durch Chemolumineszenz/, Vysokomolekulyarnye soedineniya /Hochpolymere/,
1967 Bd.9, Heft 8, S.612) bekannt. Die bekannte Einrichtung enthält eine lichtundurchlässige
Kammer mit einem in der Kammer eingebauten Konditioniergerät, einen an eine Regist
riereinheit angeschlossenen Fotoempfänger und eine lichtdurchlássige Küvette aus
gektihltem
Glas für die zu untersuchende Probe und das Prüfstück
in Form von Glaskugeln, die in der Küvette untergebracht sind. Die Erregung der
Tribolumineszenz, die vom Fotoempfänger aufgenommen und von der Registriereinheit
registriert wird, erfolgt durch Aufprallen der Kugeln gegen~die in der Küvette angeordnete
zu untersuchenie intoide Probe / der Vibration der Einrichtung.
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Jedoch stossen die Glaskugeln während der Vibration mit der Probe
und der Glasküvette in stochastischer Pole und mit unterschiedlicher Kraft zusammen,
wodurch Tribolumineszenzausbrüche unterschiedlicher Intensität entstehen, was die
Messgenauigkeit bee inträcht igt Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Identifizierung von Stoffen und eine 3inrichtung zur Analyse von Eiweiss-Lipoid-Verbindungen
zu entwickeln, welche durch die Möglichkeit der Untersuchung von Teilen unterschiedlicher
Abmessungen sowie durch Beseitigung des Einflusses der Farbigkeit und Erhöhung der
Empfindlichkeit eine Brweiterung der Einsatzmöglichkeiten und Erhöhung der Genauigkeit
des Identifizierungsverfahrens sicherstellen.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass im bekannten Verfahren
zur Identifizierung von Stoffen durch Triboelektrisieren der Oberflache des zu untersuchenden
Stoffes mit Hilfe eines Prüfstückes, Messen der Tribolumineszenz mit Hilfe eines
Fotometers und Vergleichen der gemessenen Tribolumineszenz mit der Tribolumineszenz
eines Vergleichsmusters die Triboelektrisierung erfindungsgemäss mit einem Prüfstück
aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen vorgenommen und die Tribolumineszenz
mit einem Fotometer gemessen wir1, das nuf eine 'Pempcratur von minus 20 bis minus
C,0°C abgekühlt iat.
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Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich für die Identifizierung
von Werkstücken unterschiedlicher
Abmessungen, da die Tribolumineszenz
nicht am zu untersuchenden stoff, sondern am Prüfstück gemessen wird, dessen Abmessungen
festgelegt sind. Dadurch lässt sich der Einsatzbereich des erfindungsgemässen Verfahrens
erweitern.
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Durch- die Messung der Tribolumineszenz des Prüfstückes kann der
Einfluss der Probenfarbe auf die Grösse der Tribolumineszenz beseitigt werden. Ferner
lässt sich die Empfindlichkeit des Verfahrens durch den Einsatz des Prüfstückes
aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen erhöhen, da es ein hohes
triboelektriscie s und Rückstrahlungsvermögen sowie einen niedrigen Reibwert besitzt
und nichthygroskopisch ist. Dadurch wird die WFessgenauigkeit erhöht, da die aus
der pressung von schwachen Lichtsignalen bei der Registrierung der Tribolumineszenz
niedriger Intensität resultierenden systematischen und zufälligen Fehler wesentlich
vermindert und die Messfehler infolge der unkontrollierbaren Feuchtigkeitsaufnahme
an der Oberfläche des Prüfstückes beseitigt werden. Das erwähnte Prüfstück ermöglicht
Tribolumineszenzmessungen bei einem Druck, der keine Zerstörung bzw. Beschadigung
von Proben verursacht. Die Genauigkeit der Tribolumineszenzermittlung wird ferner
dadurch gesichert, dass die Tribolumineszenzmessung mit einem euf eine Temperatur
von minus 20 bis minus 60°C abgekühlten Fotometer vorgenommen wird.
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Die Wahl der Temperaturen im genarriten Bereich ist dadurch bedingt,
dass das Fotometer in einem Spektralbereich von 160 bis 800 nm eine maximal Empfindlichkeit
zu der von Polytetrachloräthylen oder Polytrifluorchloräthylen erzeugten Tribolumineszenz
aufeist.
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Es ist vorteilhaft, den zu untersuchenden .. die Stoff auf die Temperatur
des Uberganges in feste Phase und das Prüfstück auf eine Temperatur von minus 50
bis
minus 2000C abzukühlen.
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Die erwahnte ttlodifikation des Verfahrens ermölicht die Ermittlung
der Tribolumineszenz flüssiger Proben.
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Es ist vorteilhaft, die Eivueiss-Lipoid-Verbindungen vor der Triboelektrisierung
im Laufe von 2 bis 3 h im Dunkeln zu halten. Durch diesen Arbeitsgang wird der Einfluss
der zufälligen Pehler beseitigt, die durch die Speicherung von Licht energie in
tiweiss Lipoid-Verbindungen bedingt sind und die Grösse der Tribolumineszenz des
Prüfstückes beeinflussen. betrifft Der Gegenstand cier Brtindung / ausserdem eine
Einrichtung zur Analyse von kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindungen, welche eine
lichtundurchlässige Kammer mit einem in der Kammer eingebauten Konditioniergerät,
einem an eine Registriereinheit angeschlossenen Fotometer, einer lichtdurchlässigen
Küvette für die zu untersuchende Probe und einem in der Küvette angeordneten Prüfstück
enthält, in welcher erfindungsgemäss die Küvette aus organischem Glas ausgeführt
ist, während das Prüfstück in Form einer Scheibe ausgeführt und an der Welle eines-Elektromotors
mit einem Spiel bezüglich der Küvettenwände angeordnet ist.
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Die Einrichtung ermöglicht es, die Analysengenauigkeit von kristallinen
Eiweiss-Lipoid-Verbindungen zu erhöhen, dabei dauert eine Analyse maximal 1 min.
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Die Erhöhung der Genauigkeit kann dadurch erklärt werden, dass die
Scheibe aus Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen und die Küvette
bei der Triboelektrisierung von Eiweiss gleichpolig geladen werden, während deren
Ladung bei der Triboelektrisierung von Lipoiden von verschiedener Polarität ist.
Dadurch kommt es bei der Identifizierung von Eiweissstoffen zu keiner elektrischen
Entladung und Polarisation, so dass keine Lumineszenz erregt wird. Bei der Identifizierung
von Lipoiden kommt es zu einer elektrischen Ent--
ladung und Polarisation,
welche eine starke Liehtstrahlung bewirken. In den Eiweiss-Lipoid-Verbindungen hängt
die Intensität der erregten Lumineszenz vom Gehalt an Lipoiden ab.
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Die erfindung wird nacnstehend an Beispielen unter Bezug auf Zeichnungen
näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1: schematisch die Gesamtansicht einer Einrichtung
zur Analyse von kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindungen; Fig. 2: eine Abhängigkeitskurve
Tribolumineszenzintensität - Zeit; Fig. 3: eine Abhängigkeitskurve Tribolumineszenzintensität
- Rauhigkeit der Stoffoberfläche; Fig. 4: eine Abhangigkeitskurve Tribolumineszenzintensität
- Wassersalzgehalt; Fig. 5: eine Abhängigkeitskurve Tribolumineszenzintensität -
Eiweiss-Lipoid-Verhältnis in der kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindung.
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Es wurde die Identifizierung einer Reihe von }|letallen vorgenommen.
Die Identifizierung erfolgte an technisch reinen Proben mit einer Fläche von 415
mm2; 2 da die Tribolumineszenz von der Oberflächenrauhigkeit abhängig ist, wurden
Proben mit einer Oberflächenrauhigkeit von höchstens 0,05 @m verwendet. Die Metallproben
vurden vor der Identifizierung sorgfältig entfettet und gewaschen. Die Identifizierung
erfolgte bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 55,0 und einer Lufttemperatur
von 20#0,2°C.
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Mit der Seitenfläche des Prüfstückes, in Form eines 3Rrlinders aus
Polytetrafluoräthylen oder Polytrifluorchloräthylen wurde die Triboelektrisierung
der Proben unter gleichzeitigem Wälzen und Gleiten durchgeführt. Dabei wurde der
Lichtzutritt zur Berührungsstelle zwischen Prüfstück und Probe ausgeschlossen. Danach
wurde das Prüfstück in die lichtundurch-
lässige Kammer gegeben
und die Tribolumineszenz gemessen. Proben geringer Abmessungen sowie nicht in einer
Anlage oder Einrichtung eingebaute Proben wurden unmittelbarin der lichtundurchlässigen
Kammer untergebracht, wonach die Triboelektrisierung mit dem Prüfstück durchgeführt
und die Tribolumineszenz des Prüfstückes gemessen wurde.
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Die Triboiumineszenz wurde mit einem Fotometer gemessen, wobei als
Fotometer eine Vervielfacherfotozelle mie einer Spektralempfindlichkeit von 160
bis 800 nm-diente, die in einem Kühlschrank mit einem Relaissystem für die Temperaturstabilisierung
bei einer Temperatur von minus 20#0,1°C untergebracht wurde.
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Das Signal von der Vervielfacherfotozelle wurde in festgelegten Zeitabschnitten
mit einem Impulszähler und -analysator durch Zählen von Fotonen in Impulsen je Sekunde
registriert. Die Eichung des Geräts wurde mit einer Normalfotonenquelle auf der
Basis eines Raioeinem lumineszenzindikators mit Isotop Kohlenstoff-14 und / -@umineszenzstrah@er
Szintillations / durchgeführt. Die eingebaute Normallichtquelle gewährleistet einen
konstanten Verstärkungsfaktor, wodurch die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse
sichergestellt wird.
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Die Ausgabe des Signals von der Vervielfacherfotozelle kann in Analogform
unter Registrierung kinetischer Kennlinien mittels eines Selbstschreibers auf einem
Diagrammstreifen bzw. in Digitalform durch Anzeige an einer Elektrolumineszenzzifferntafel
erfolgen.
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Es sind ferner die Datenausgabe auf einen automatischen Digitaidrucker
sowie Anschlussmöglichkeiten für einen Rechner zur Verarbeitung grosser Datenmengen
vorgesehen. Die kinetische Tribolumineszenzkennlinie kann in drei Abschnitte - ansteigende
Vorderflanl,e, abschnitt gleichbleibender Intensität und absteigende ilinterflanke
der Tribolumineszenzintensität - untertei.lt werden. Infolge der zufälligen und
.systemati.schen
Fehler, die durch die Instabilität der Apparatur
bzw.
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Nichtidentität der chemischen Zusammensetzung der zu mtersuchenden
Probe bedingt sind, haben die essungen eine bestimmte Kennlinienstreuung, welche
die Vertrauensgrenzen des Bereiches bestimmt, in welchem die Intensität der Tribolumineszenz
mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit für die in Bezug auf die Zusammensetzung
und Güte identischen Stoffe charakteristisch ist. Deshalb sind für die Identifizierung
von Stoffen Eichtabellen bzw. Kennlinien der Vergleichsmuster erforderlich. ei der
Bestimmung der Zusammensetzung oder Güte einer unbekannten Probe wird dann deren
Tribolurnineszenz gemessen und mit dem Musterpegel verglichen, wonach mit einer
Vertrauenswahrscheinlichkeit die Identifizierung des Stoffes bzw.
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Ermittlung der konkreten Parameter des Stoffes möglich wird. Einer
der für die Güte des Stoffes ausschlaggebenden Parameter, der nach der Grösse der
Tribolumineszenz ermittelt werden kann, ist der Reibungselektrisierungsgrad, der
bei der Uberwachung mehrerer Fertigungsabläufe von grosser Bedeutung ist.
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Es wurden auch flüssige Stoffe identifiziert.
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Vorher werden Stoffe in flüssiger Phase auf die Tem-@@ die peratur
des Ubergangs in feste Phase tiefgekühlt, wobei das Pftifstück gleichzeitig auf
eine Temperatur von minus 50 bis minus 2000e abgekühlt wurde. Dann wurde die Triboelektrisierung
durch gleichzeitiges Wälzen und Gleiten der Seitenfläche des zylinderförmigen Prüfstückes
am unbeweglichen tiefgekühlten Objekt in Laufe von 5 s durchgeführt und gleich danach
die Tribolumineszenz auf die obenbeschriebene Weise gemessen.
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Die Einrichtung zur Analyse von kristallinen "3ieiss-Lipoid-Verbindungen
(Fig. 1) enthält eine lichtundurchlässige jänner 1 mit einem in der Kamer 1 eingebauten
Konditioniergerät 2, einem an eine
Registriereinheit 4 angeschlossenen
Fotometer 3 und einer lichtdurchlässigen Küvette 5 aus organischen Glas für die
zu untersuchende Probe mit einem in der Küvette 5 angeordneten Prüfstück 6. Das
Prüfstück ist in Form einer Scheibe ausgeführt und an der Welle 7 eines Elektromotors
8 mit einem spiel bezüglich der Lande der Küvette 5 angeordnet.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung besteht im folgenden.
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Bei laufender Wolle 7 des Elektromotors 8 wird das Drehmoment an
die Scheibe 6 übertragen und teilweise an die zu untersuchende Probe weitergeleitet,
deren Schichtstärke 1,5 mm beträgt. Durch die Reibung an den Berührungsstellen zwischen
der Scheibe 6 und der Probe sowie zwischen der Küvette 5 und der Probe werden unterschiedliche
Schichten elektrischer Ladungen erzeugt. Ausserdem wird die Probe infolge der Triboelektrisierung
der Scheibe und des Bodens der lLüvette aus organischem Glas an der Probe im Feld
des gebildeten Kondensators mit planpa.rallelen Elektroden aus Polytetrafluoräthylen
oder Polytrifluorchloräthylen und organischem Glas zusätzlich polarisiert. Die an
der Cberfläche auftretenden elektrischen Ladungen verursachen die Lumineszenz, die
vom Fotometer 3 und von der Registriereinheit 4 registriert wird. Das Konditioniergerät
2 sichert die Konstanthaltung des Umgebungsmediums und der Temperatur der zu untersuchenden
Probe (15°C) und des Fotometers von minus 20 bis minus 600C.
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)ie Erfindung wird nachstehend an einigen konkreter Beispielon ausführlich
erläutert.
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Beispiel 1 I)as erfindungsgemässe Verfahren wurde für die Identifizierung
verschiedenartiger Proben verwendet.
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Vorher wurde die kinetische Anderungskurve der Tribolumineszenz bekannter
Vergleichsmuster innerhalb einer bestimmten Zeit registriert. Die Messungen wur-
den
bei einer Temperatur der Vervielfacherfotozelle von minus 20#0,1°C vorgenommen.
Das Prüfstück wurde aus Tetrafluoräthylen ausgeführt.
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In Fig. 2 sind die kinetischen Abhängigkeitskurven Tribolumineszenzintensität
- Zeit gezeigt: a) ttessingprobe; b) Probe aus legiertem Stahl. Danach wurden die
kinetischen Kennlinien der Tribolumineszenz der zu untersuchenden Proben c, d, e,
f registriert.
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Daraus ist ersichtlich, dass die Punkte der Kennlinien c und d innerhalb
des Vertrauensbereiches mit er Vergleichskurve a vollständig zusammenfallen.
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Die Punkte der Kennlinien e und f fallen innerhalb des Vertrauensbereiches
mit der Vergle ichskurve b vollständig zusammen. Daraus folgt, dass die Proben c
und d aus Messing und die Proben e und f aus legiertem Stahl hergestellt sind.
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In Fig. 2 sind als 3eispiel nur zwei Vergleichskurven gezeigt. Es
können aber eine ganze Vergleichskurvenschar bzw. ein ganzes eld diskreter Tabellenwerte
für die Tribolumineszenz von Stoffen unterschiedlicher Zusammensetzung erhalten
werden.
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Beispiel 2 Das erfindungsgemässe Verfahren wurde für die Identifizierung
von Stoffen mit unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit verwendet. Die Identifizierung
erfolgte bei einer Temperatur der Vervielfacherfotozelle von minus 20t0, 100. Das
Prüfstück wurde aus Polytrifluorchloräthlen hergestellt. Vorher wurde die Rauhigkeit
der Vergleichsmuster mit einem Rauhtiefeprofilmesser ermittelt. Danach wurde die
Tribolumineszenz gemessen und die Eichkurve Triboluminieszenz -Rauhigkeit (Fig.
3, Kennlinie 1) aufgebaut. Anschliessend wurde die Tribolumineszenz eines Teiles
aus unlegiertem Stahl während der Bearbeitung gemessen (Kennlinie 2), dessen Oberflächenrauhigkeit
nnch der Bearbeitung O,25m betragen sollte. Aus der Fig. 3
ist
ersichtlich, dass die Kennlinie 2 mit der Vergleichskurve der Tribolumineszenz (Kennlinie
1) zusammenfällt. Der Punkt der Kennlinie, der einer Rauhigkeit von 0,25m entspricht,entspricht
einer Tribolumineszenzintensität von 334, d.h. die Bearbeitung des Teiles ist for
zusetzen, bis die genannte Grösse der Tribolumines zez erreicht ist.
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Das genannte Verfahren der Identifizierung ermöglicht die Uberwachung
bestimmter Parameter unmittelbar während der herstellung der Teile.
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3eispiel 3 Das erfindungsgemässe Verfahren wurde für die Identifizierung
von Flüssigkeiten vervlendet. Zu diesem Zweck wurden bekannte Lösungen mit bekanntem
Salzgehalt bis zum efrieren gekühlt. Gleichzeitig wurde das Prüfstück aus Polytetrafluoräthylen
in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von minus 1960C abgekühlt. Danach wurde
die Triboelektrisierung durch gleichzeitiges Wälzen und Gleiten der Seitenflache
des Prüfstückes in Form eines Zylinders am gefrorenen Objekt im Laufe von 5 s bei
einem konstanten Druck durchgeführt und die Tribolumineszenz durch Zählen der Prüfstückfotonen
im Laufe von 10 s mit einer auf eine Temperatur von minus 20+0,1°C abgekühlten Vervielfacherfotozelle
gemessen. In Fig. 4 ist die Abhängiokeitskurve Tribolumineszenz - Wassersalzgehalt
gezeigt. Auf Grund der dargestellten Eichkurve ist die Identifizierung der zu untersuchenden
Eisproben möglich. Die angeführten Angaben können gleichzeitig für die qunlitative
Bestimmung des Eistr^iboelektrisierungsgrades in Abhängigkeit vom Wassersalzgehalt
benutzt werden, was für die Wahl der optimalen Stoffe für den Einsatz bei der Reibung
mit Schnee oder Eis von grosser praktischer Bedeutung ist.
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Beispiel 4 Das Verfahren und die Einrichtung wurden erf indungsgemäss
für die Analyse von kristallinen Eiweiss-Lipoid-Verbindungen eingesetzt, Zu diesem
Zweck wurde zunachst die Eichkurve Tribolumineszenz - Cholesterin/Albumin-Verhältnis
erstellt.
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Dazu wurde die Probe mit einer T,Tasse von 1 g und einem bekannten
Verhältnis Cholesterin/Albumin im Laufe von 2 h im Dunkeln gehalten und danach in
die Küvette 5 bei einer Temperatur von 1500 gelegt; dann wurde der Elektromotor
eingeschaltet und die Triboelektrisierung der Probe mit Hilfe des Prüfstückes 6
aus Polytetrafluoräthylen im Laufe von los durchgeführt, wonach die Grösse der Tribolumineszenz
durch Zählen von Fotonen gemessen wurde.
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Auf diese Weise wurde auch die Tribolumineszenz anderer Verbindungen
mit einem bekannten Verhältnis Cholesterin - Albumin ermittelt. Die aufgebaute Eichkurve
(Fig. 5) wurde für die Ermittlung des Eiweiss-Lipoid-Verhältnisses in der Verbindung
nach der Intensität der Tribolumineszenz der Probe benutzt. Dabei wurde die zu untersuchende
Probe wie oben beschrieben behandelt, und nach der gewonnenen Eichkurve Tribolumineszenz
- Cholesterin/Albumin-Verhältnis wurde das unbekannte Verhältnis identifiziert.
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Oben sind lediglich einige Ausführungsbeispiele der Erfindung angeführt,
welche unterschiedliche Anderungen und Ergänzungen zulassen, die für den Fachman
auf dem betreffenden Gebiet er Technik offenkundig sind. Bs sind auch andere T.lodifikationen
der Erfindung möglich, wobei der Erfindungstatbestand und -umfang im Rahmen der
Patentansprüche erhalten bleiben.
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