DE3239542A1

DE3239542A1 - Brikettierpresse fuer biostoffe

Info

Publication number: DE3239542A1
Application number: DE19823239542
Authority: DE
Inventors: Guenter Dipl Ing Besel; Peter Ing Grad Blattmann
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MT Aerospace AG
Priority date: 1982-10-26
Filing date: 1982-10-26
Publication date: 1984-04-26

Description

Brikettierpresse für Biostoffe
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brikettierpresse für Biostoffe, wie Stroh, Sägespäne, usw., mit einem Kolbenpresskanal, dem eine Preßzange nachgeschaltet ist, die in Rohrteile längsgeteilt ist, wobei die Rohrteile mittels Druckvorrichtungen radial betätigbar sind.
Brikettierpressen dieser Art werden dazu verwendet, um Abfallprodukte aus der Landwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie zu transport- und lagerfähigen Ballen bzw. brikettartigen Stücken zu formen, die zur chemischen Verarbeitung oder als Feststoff-Brennmaterial verwendet werden.
Man ist hierbei, und insbesondere bei der Verwertung der Briketts als Brennstoff bestrebt, aus Verfahrensbkonomie eine hohe Dichte des Preßproduktes zu erreichen.
Aus der DE-OS 29 32 406 ist eine Vorrichtung bekannt, die einen Preßkanal mit einem verlängerten Verdichtungsweg für das Preßgut hat. Der Verdichtungskanal bewirkt eine stärkere Verfilzung der Späne und damit eine höhere Festigkeit des gepressten Gegenstandes.
Bei Brikettierpressen dieser Art sind jedoch dem anwendbaren Preßdruck gewisse Grenzen gesetzt, nachdem im verlängerten Verdichtungskanal bei ansteigender Verdichtung die Reibung zu einem Wert ansteigt, bei dem eine Fortbewegung des Preßgutes nicht mehr möglich ist.
Um hierzu eine Abhilfe zu schaffen, ist es bekannt geworden, den verlängerten Verdichtungskanal als Preßzange auszubilden, die aus zwei radial beweglichen Rohrhälften besteht.
Die Rohrhälften, die aus sehr dickwandigem Material bestehen, werden mittels mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen Vorrichtungen gegen das Preßgut gedrückt derart, daß die Rohrhälften entweder einen annähernd zylindrischen Kanal bilden, oder einen leicht konischen Kanal, wenn die Rohrhälften jeweils an einem Ende schwenkbar angelenkt sind. Mit der Preßzange ist es möglich, einer Verstopfung des Preßgutes innerhalb der Preßzange durch Entlastung des Außendruckes auf die Rohrhälften entgegenzutreten, und damit die Weiterbewegung des Stranges wieder zu ermöglichen.
Es hat sich aber herausgestellt, daß bei der Herstellung von Briketts mit gewünschter hoher Dichte die Zangen sehr oft zur Lockerung betätigt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brikettierpresse der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß das Pressen von hochverdichteten Briketts kontinuierlich durchgeführt werden kann.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß elastisch verformbare Rohrteile für die Preßzange vorgesehen sind, denen je mindestens zwei, auf die Länge des jeweiligen Rohrteiles verteilte, voneinander unabhängige Druckvorrichtungen zugeordnet sind.
Die verformbaren Rohrteile erlauben eine Anpassung an eine Formgebung, die eine kontinuierliche Durchführung von Preßgut durch die Preßzange erlaubt, und zwar ohne daß sich der Kanal in der Preßzange verstopft. Mit den auf der Länge der Rohrteile verteilten Druckvorrichtungen wird der Gegenstand entsprechend der optimalen Formgebung erzeugt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann daher ein Preßvorgang trotz Anwendung sehr hoher Preßdrücke kontinuierlich, das heißt ohne die Preßzange wiederholt öffnen zu müssen, durchgeführt werden. Die resultierende hohe Verdichtung des Briketts bewirkt eine feste Verflechtung der Späne, deren Zusammenhalt noch durch die Reibungswärme unterstützt wird, so daß kein Bindemittel zugesetzt zu werden braucht.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die Preßzange einen annähernd trompetenförmigen Verdichtungskanal bildet, der durch die Einwirkung der Druckvorrichtungen in Verbindung mit dem Gegendruck des Preßgutes auf die Rohrteile erzeugt wird.
Es hat sich herausgestellt, daß bei dieser Formgebung ein außerordentlich hoher Preßdruck bis zu etwa 1500 bar angewandt werden kann und wobei ein gleichmäßiges kontinuierliches Fließen des Preßgutes im Verdichtungskanal gewährleistet ist. Das Produkt ist ein hochverdichtetes sehr festes zylindrisches Brikett, das - wenn es für Heizzwecke verwendet wird - selbst bei der Verbrennung nicht zerfällt und nahezu keine Schlacke hinterläßt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Druckvorrichtungen entlang der jeweiligen Rohrteile der Preßzange in gleichen Abständen angeordnet, um einen kontinuierlichen Verlauf der Formänderung des Kanals zu gewährleisten. Der von den Vorrichtungen erzeugte Druck nimmt dabei von Vorrichtung zu Vorrichtung in Fließrichtung nach geeigneten, gegebenenfalls empirisch ermittelten Kriterien ab.
In einer Ausführungsform kann der Druck von Vorrichtung zu Vorrichtung in Fließrichtung um einen konstanten Wert abnehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Die in der Zeichnung gezeigte Brikettierpresse 10 besteht im wesentlichen aus einem Kolbenpreßkanal 11, in dem ein von einem Antrieb 12 betriebener Preßkolben 13 in Längsrichtung des Kanals bewegbar ist. Das Preßgut 14, das Stroh, Holzspäne, Heu, Rinde usw. sein kann, wird mit einer Förderschnecke 15 aus einem Silo 16 in den Preßkanal 11 eingespeist.
In dem Preßkanal 11 stößt und verdichtet der Preßkolben 13 dds Preßgut mit einem Spitzendruck von ca. 1500 bar. Würde das verdichtete Stroh einfach aus dem Preßkanal fallen, dann würde es sich in kurzer Zeit wieder auflösen. Um dieses zu verhindern, ist dem Preßkanal 11 ein Verdichtungskanal in Form einer Preßzange 17 nachgeschaltet, die aus zwei Rohrteilen 18, 19 besteht. Die Preßzange 17 ist ein haiber bis din Meter lang und ist der Länge nach in zwei Rohrteile aufgeteilt. Entlang der jeweiligen Rohrhälfte 18 bzw. 19 sind unabhängig vonein- ander arbeitende Druckvorrichtungen 20 angeordnet, die in Richtung des Mundstückes der Preßzange 17 einen abnehmenden radialen Druck auf das jeweilige Rohrteil 18 bzw. 19 ausüben. Die Druckverteilung kann nach verschiedenen Kriterien gewählt werden, und zwar derart, daß sich die Preßzange 17 trompetenförmig erweitert.
Ein Beispiel für die Druckverteilung ist in der Zeichnung angegeben, wobei von gleichen Abständen zwischen den verschiedenen Druckvorrichtungen ausgegangen wird.
Bei den Druckvorrichtungen 20 handelt es sich um hydrauliche oder pneumatische Vorrichtungen. Das in den Verdichtungskanal 21 der Preßzange 17 fließende Preßgut erzeugt den Gegendruck zu den Druckvorrichtungen 20, so daß aufgrund der in Längsrichtung elastisch verformbaren Rohrteile 18 und 19 und der äußeren Druckverteilung der Verdichtungskanal 21 einen trompetenförmigen Verlauf annimmt. Durch diese Form ist gewährleistet, daß sich das Preßgut unabhängig vom Preßdruck im Verdichtungskanal 21 zügig fortbewegen kann.
Durch die Reibung des Materials in der Zange 17 wird das Preßgut erhitzt, was in Verbindung mit der erhöhten Länge der Zange 17 zu einem "Zusammenbacken" der Späne im Brikett führt, ohne daß dabei ein - üblicherweise verwendetes - Bindemittel verwendet werden muß. Die Preßzange kann auch in mehr als zwei Rohrteile längsgeteilt werden, wodurch eine höhere Flexibilität in der Optimierungsmöglichkeit der Zangenform erreicht wird. Leerseite

Claims

Patentansprüche g Brikettierpresse für Biostoffe, wie Stroh, Sägemehl, usw., mit einem Kolbenpreßkanal dem eine Preßzange nachgeschaltet ist, die in Rohrteile längsgeteilt ist, wobei die Rohrteile mittels Druckvorrichtungen radial betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß elastisch verformbare Rohrteile (18, 19) für die Preßzange (17) vorgesehen sind, denen je mehrere, auf die Länge des jeweiligen Rohrteiles verteilte, voneinander unabhängige Druckvorrichtungen (20) zugeordnet sind.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßzange (17) einen annähernd trompetenförmigen Verdichtungskanal (21) bildet, der durch die Einwirkung der Druckvorrichtungen (20) in Verbindung mit dem Gegendruck des Preßgutes (14) auf die Rohrteile (18, 19) erzeugt wird.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtungen (20) entlang der jeweiligen Rohrteile (18 bzw. 19) der Preßzange (17) in gleichen Abständen angeordnet sind.
4. Presse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Druckvorrichtungen (20) erzeugte Druck von Vorrichtung zu Vorrichtung in Fließrichtung des Preßgutes um einen konstanten Wert abnimmt.