DE3238088A1 - Verfahren zur handhabung von radioaktiven abfallmengen - Google Patents
Verfahren zur handhabung von radioaktiven abfallmengenInfo
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
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- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/34—Disposal of solid waste
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Description
82 182 KT
TRANSNUKLEAR GmbH
6450 Hanau 11, DE
6450 Hanau 11, DE
Verfahren zur Handhabung von radioaktiven Abfallmengen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabung von radioaktiven
Abfallmengen, die in Kontrollbereichen kerntechnischer
Anlagen anfallen.
Beim Betrieb kerntechnischer Anlagen fallen radioaktive Abfälle in
großer Vielfalt an, z. B. Papier, Holz, Textilien, Kunstoff, Folien, Gummi, Glas- und Steinwolle, Bauschutt, Glas, Werkstücke, Werkzeuge,
Komponenten, metallischer Schrott, Kabel, Filter, Filterrahmen, Schlämme, Konzentrate, Harze, Aktivkohle, Altöl, Szintillatorlösungen,
organische Lösungsmittel, radioaktive Quellen, Meßstandards, medizinische Präparate usw.. Diese Abfälle können fallweise verwertet
werden, in anderen Fällen sind sie als radioaktive Abfälle geordnet
zu beseitigen. Der derzeitige Stand der Technik der Handhabung radioaktiver Abfallmengen wird nachstehend am Beispiel von Kernkraftwerken
dargelegt.
Die Abfälle werden am Entstehungsort in entsprechend zugelassenen Kontrollbereichen bzw. Schutzzonen gesammelt. Häufig werden hierzu
offene Behälter oder Ständer mit einem eingelegten Plastiksack von ca. 80 1 Volumen verwendet. In einem Kernkraftwerk, Typ 1300 MWe
DWR-Block, können ca. 80 derartiger Sammelstellen vorhanden sein, in
einem Reaktorblock, Typ 130-0 MWe SWR sind ca. 140 Sammelstellen erforderlich.
Je nach Menge der Abfälle müssen die Behältnisse mehrfach
täglich entleert werden. In einigen Anlagen wird der Abfall nach
brennbaren und nicht brennbaren Anteilen getrennt gesammelt. Von den Sammelstellen erfolgt der Abtransport in ein internes Abfallager
bzw. in den dazugehörigen Stauraum. Häufig ist der Abtransport
dadurch stark erschwert, daß der Transport z. B. über mehrere Etagen erfolgt und mehrfach Kontaminationsschutzzonen und Schleusen
passiert werden. Die Transportwege können je nach Lage des Abfallagers
oder Stauraumes mehrere hundert Meter betragen. Anschließend werden die Abfälle mit kraftwerkseigenen Pressen (z. B. 16 to Preßkraft)
in 200 I-Standard-Rollreifenfässer eingepreßt. Teilweise wird
stückiger Abfall vorher auf Faßgröße zerlegt und wenn möglich, ebenfalls vorverpreßt. Teilweise wird der brennbare Abfall zwecks Verbrennung
in externen Verbrennungsofen speziell verpackt und in 200 1-Fässer
eingebracht.
Danach werden die in-den 200 !-Fässern befindlichen Abfälle in
internen Abfall-Lagern, die sich ebenfalls in Kontrollbereichen
befinden, vorübergehend gelagert, falls erforderlich, dekontaminiert
und aus den Kontrollbereichen in eine Transportbereitstenungshalle
überstellt.
Wegen der bekannten Endlagerproblematik sind die Endlagerkapazitäten
begrenzt bzw. nicht vorhanden. Daher werden zunehmend volumenreduzierende
Abfall behänd!ungsverfahren aktuell, ehe der Abfall zwischenzeitlich
zwischengelagert wird. So werden brennbare Abfälle zunächst externen Verbrennungsanlagen zugeführt. Nicht brennbare Abfälle, die
sich in Blechbehältern befinden, werden vorgepreßt, mittels Hochdruckpresse
gemeinsam mit den Blechbehälter zu tablettenähnlichen
Preßlingen nachverpreßt und wiederum in 200 1-Fässer eingebracht, die zwischen- oder fallweise endgelagert werden.
Der Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, daß die Sammlung,
der Transport, die Behandlung und die Lagerung der Abfälle sehr umständlich, technisch und personell aufwendig ist, andere Verfahrensabläufe behindert, Kontaminationsverschleppung, Unfall- und Brandgefahr
einschließt und die Einhaltung von Annahmespezifikationen externer Behandlungsanlagen erschwert, wodurch zusätzlich auch wirtschaftliche
Nachteile entstehen können.
ja
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Handhabung
von radioaktiven Abfall mengen, die in Kontrollbereichen kerntechnischer
Anlagen anfallen, zu schaffen, das die beschriebenen Nachteile beseitigt, die Handhabung in kerntechnischen und nachgeschalteten
Anlagen vereinheitlicht, sicherer, übersichtlicher und wirtschaftlicher gestaltet sowie umweltfreundlicher ist.
Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die in den zahlreichen
Kontrollbereichen mit verhältnismäßig hoher radioaktiver
Strahlung und erheblicher radioaktiver Kontaminationsgefahr anfallenden
radioaktiven Abfälle dort zunächst in nicht besonders abgeschirmten
Kleinbehältern unterschiedlicher Geometrie gesammelt werden, die
Kleinbehälter anschließend je nach Inventar manuell oder fernbedient in mehrere Kleinbehälter fassende,abgeschirmte,dichte, entsprechend
geprüfte, an kerntechnische Einrichtungen andockbare und für die Zwischenaufbewahrung in Stauräumen geeignete,stapelbare,mobile Mehrwegbehälter
einheitlicher Geometrie eingebracht werden, die Mehrwegbehälter bis zu ihrer vorgesehenen Endbefüllung zwischenzeitlich in
wenigen Kontrollbereichen mit niedriger radioaktiver Strahlung und
geringer radioaktiver Kontaminationsgefahr abgestellt werden, weiterhin die Mehrwegbehälter nach der vorgesehenen Endbefüllung zu gegebener
Zeit zu nicht besonders abgeschirmten,containerartigen Großbehältern an kontroll bereichfrei en Standorten innerhalb des kerntechnischen
Geländes transportiert und eine Vielzahl von Mehrwegbehä'l-
tern in den containerartigen Mehrweg-Großbehältern dicht gestapelt
werden, ferner die Mehrweg-Großbehälter je nach Inventar zu Abfallkonditionierungs-
bzw. Verbrennungsanlagen oder zu externen Zwischenlagern
transportiert werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll der Begriff kerntechnische
Anlage auch solche Einrichtungen einschließen, in denen radioaktive Abfälle anfallen, wie fallweise in Krankenhäusern, in externen Sammelstellen
und in Industriebetrieben, in denen radioaktiv gearbeitet wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden einheitliche radioaktive Abfälle in entsprechende Kleinbehälter
und getrennt in Mehrwegbehälter gefüllt.
In vielen Fällen ist es besonders günstig, wenn die Kleinbehälter mehrfach verwendet werden. Auch ist es vorteilhaft, wenn die Mehrwegbehälter
mittels entsprechend ausgestatteten einheitlichen Transportmitteln
bewegt werden. Vorteilhafterweise werden als einheitlich gestaltete Transportmittel Traggestelle bzw. Fahrlafetten verwendet.
Das nachstehende Beispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren näher
erläutern.
In einem Kernkraftwerk als kerntechnischer Anlage fallen in den zahlreichen
radioaktiven Kontrollbereichen (A) mit entsprechender radioaktiver
Strahlung und hoher Kontaminationsgefahr radioaktive Abfälle an. Diese Kontrollbereiche (Labors, Werkstätten, Dekontaminationsbetrieb,
Anwendungstechnikum, Personal schleusen etc.) mögen sich in verschiedenen Gebäuden und hier wieder in mehreren Gebäudeetagen befinden.
In den zahlreichen Kontrollbereichen (A), die zum Teil also
1^1 erheblich räumlich auseinanderliegen können, wird der radioaktive
Abfall in Kleinbehältern gesammelt. Die Kleinbehälter können Plastiksäcke,
Blechtrommeln, Roll reifenfässer, Knautschtrommeln oder andere
geeignete kleinere Gefäße sein. Je nach anfallender Abfallmenge in
den einzelnen Kontrollbereichen (A), können dort täglich mehrere Male
gefüllte Kleinbehälter vorliegen.
An wenigen Stellen, die örtlich günstig Gruppen der Kontrollbereiche
(A) zugeordnet sein können, sind andere Kontrollbereiche (B) mit niedriger
radioaktiver Strahlung und geringer radioaktiver !Contaminationsgefahr
in Stauräumen eingerichtet, in denen Mehrwegbehälter stationiert sind. Die Mehrwegbehälter sind abgeschirmt ausgestattet, entweder
durch das Eigenmaterial, z. B. Stahl, oder aber nach Bedarf durch zusätzliche Abschirmmaterialien. Sie sind direkt mit verschließbaren
öffnungen versehen, an kerntechnische Einrichtungen wie Schleusen andockbar, mobil eingerichtet und entsprechen den normalen prüftechnisch
vorgeschriebenen Anforderungen für die Zwischenaufbewahrung
in einem Stauraum und den Transport. Weiterhin sind die Mehrwegbehälter in einheitlicher Geometrie, beispielsweise würfelförmig, gestaltet
und stapelbar konstruiert. Jeder Mehrwegbehälter vermag mehrere Kleinbehälter
aufzunehmen. Ein z. B. würfelförmiger Mehrwegbehälter aus
Stahl- oder Aluminiumblech mit einer Kantenlänge von 1 m und dekontaminationsfreundlicher
sickenversteifter Oberfläche, ausgestattet u. a. mit Ei ηfüll öffnungen, Entleerungsklappe und Fronttür, faßt bis zu
1500 kg radioaktive Abfälle.
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Je nach Bedarf oder in bestimmten zeitlichen Rhytmus werden die Mehrwegbehälter
aus den wenigen Kontrollbereichen (B) in die zahlreichen
Kontrollbereiehe (A) bzw. zu den zugeordneten Gruppen von Kontrollbereichen
(A) gebracht. Das kann manuell oder fernbedient erfolgen.
Bewährt haben sich Rollenbahnen, Aufzüge oder Krananlagen. Besonders
vorteilhaft ist in vielen Fällen die Verwendung von einheitlich gestalteten
Transportmitteln, wegen Typenabnahmefähigkeit, rationeller
Herstellung, Kontrolle und Wartung. Traggestelle bzw. Fahrlafetten
haben sich besonders bewährt, da sie u. a. leicht zusammengekuppelt
werden können. In den Kontrollbereichen (A) wird der Mehrwegbehälter
mit abfall gefüll ten Kleinbehältern gefüllt. Fallweise kann der Mehrwegbehälter
für das Befüll en an kerntechnische Einrichtungen wie
Zellen, Schleusen oder Boxen, in denen sich Kleinbehälter mit gesammeltem
Abfall befinden, angedockt werden. Dadurch wird ein gefahr-
2^ loses umweltfreundliches Befüllen des Mehrwegbehälters ohne Kontaminations-
oder Inkorporationsgefahr erreicht.
Der zeitliche Befüllrythmus sowie die Transportweg-Führung des Mehrwegbehälters
kann mit den in den zahlreichen Kontrollbereichen (A)
erfolgenden Tätigkeiten wie Produktion, Decommissioning, Laboruntersuchungen
usw. so abgestimmt sein, daß keine dieser Tätigkeiten behindert wird.
Die Mehrwegbehälter werden nach dem Befüllen wieder in die wenigen
Kontrollbereiehe (B) zurücktransportiert und verbleiben zwischenzeitlich
dort bis sie, wie vorgesehen, gefüllt sind.
Im Anschluß daran werden die befüllten außen sauberen Mehrwegbehälter
zu nicht besonders abgeschirmten containerartigen Mehrweg-Großbehältern auf Standorten (C) innerhalb des kerntechnischen Geländes transportiert,
die kontrollbereichsfrei sind und lediglich überwacht wer-'
den. Eine Vielzahl von Mehrwegbehältern wird in den Mehrweg-Großbe-
JS
hältern dicht gestapelt. Als Mehrweg-Großbehälter können z. B. sogenannte
EURO-Normcontainer, Fassungsvermögen ca. 15 - 60 m3, verwendet
werden., die, je nach Größe, bis 48 würfelförmige Mehrwegbehälter,
Kantenlänge 1 m, aufnehmen können. Auf alle Fälle sind Abmessungen
und Gewichte der Mehrwegbehälter hinsichtlicher Handhabung, Nutzvolümen
und Beladung des Mehrweg-Großbehälters optimal abgestimmt.
Im Anschluß an die Beladung stehen die Mehrweg-Großbehälter zum Transport zu Abfallkonditionierungsanlagen, Verbrennungsanlagen
oder zu externen Zwischenlagern bereit. Dort erfolgt die geordnete
Entladung der Mehrweg-Großbehälter und Zuweisung der Mehrwegbehälter
gemäß der weiteren Behandlung. Dabei können wiederum die entsprechenden erfindungsgemäßen Verfahrensvorteile genutzt werden, wenn die Infrastruktur
in den Abfall behänd!ungsanlagen erfindungsgemäß angepaßt ist.
Vorteilhafterweise werden einheitliche radioaktive Abfälle, z. B. für Verbrennungsanlagen vorgesehene Abfälle oder metallische Schrotte
für Endlagerung, getrennt in Mehrwegbehälter gefüllt. Dadurch reduzieren
sich Sortier- und S.icherheitsaufwand, und die erheblichen Annahmespezifikationen
externer Behandlungsanlagen werden wirtschaftlich
günstiger erfüllt.
Das erfindungsgemäße Verfahren vereinfacht auf überraschender Weise
die Handhabung und Ordnung radioaktiver Abfallmengen, es ist bedienungs-, sicherheits- und wartungsfreundlich, reduziert daher die
bisherigen hohen Kosten, macht den radioaktiven Abfall-Mengenfluß
in jeder Hinsicht überschaubar und vereinheitlicht die Abfall-Mengenbewegung
zwischen den Abfall verursachern, den Abfall behandlern, den Zwischenlagern und gegebenenfalls den Endlagern nach dem Baukastenprinzip,
ferner nach gemeinsamen Vorschriften und Anweisungen.
06.10.1982
Kl/Han
Claims (1)
- 82 182 KTTRANSNUKLEAR GmbH
6450 Hanau 11, DEPatentansprücheVerfahren zur Handhabung von radioaktiven Abfall mengen, die in Kontrollbereichen kerntechnischer Anlagen anfallen, dadurch gekennzeichnet, daß die in den zahlreichen Kontrollbereichen mit verhältnismäßig hoher radioaktiver Strahlung und erheblicher radioaktiver Kontaminationsgefahr anfallenden radioaktiven Abfälle dort zunächst in nicht besonders abgeschirmten Kleinbehältern unterschiedlicher Geometrie gesammelt werden, die Kleinbehälter anschließend je nach Inventar manuell oder fernbedient in mehrere Kleinbehälter fassende,abgeschirmte,dichte, entsprechend geprüfte, an kerntechnische Einrichtungen andockbare und für die Zwischenaufbewahrung des Abfalls in Stauräumen geeignete stapel bare,mobile Mehrwegbehälter einheitlicher Geometrie eingebracht werden, die Mehrwegbehälter bis zu ihrer vorgesehenen Endbefüllung zwischenzeitlich in wenigen Kontrollbereichen mit niedriger radioaktiver Strahlung und geringer radioaktiver Kontaminationsgefahr abgestellt werden, weiterhin die Mehrwegbehälter nach der vorgesehenen Endbefüllung zu nicht besonders abgeschirmten containerartigen Großbehältern an kontrollbereichfreienStandorten innerhalb des kerntechnischen Geländes transportiert und eine Vielzahl von Mehrwegbehältern in den containerartigen Mehrweg-Großbehältern dicht gestapelt, ferner die Mehrweg-Großbehälter je nach Inventar zu Abfallkonditionierungs- bzw. Verbrennungsanlagen für den radioaktiven Abfall oder zu externen Zwischenlagern transportiert werden.5 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einheitliche radioaktive Abfälle in entsprechende Kleinbehälter und getrennt in Mehrwegbehälter gefüllt werden.IO 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleinbehälter mehrfach verwendet werden.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die 15 Mehrwegbehälter mittels entsprechend ausgestattetem einheitlich gestalteten Transportmitteln bewegt werden.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als 20 einheitlich gestaltete Transportmitteln Traggestelle bzw. Fahrlafetten verwendet werden.
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